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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 04.11.1898
- Erscheinungsdatum
- 1898-11-04
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-189811042
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-18981104
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-18981104
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1898
- Monat1898-11
- Tag1898-11-04
- Monat1898-11
- Jahr1898
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 04.11.1898
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Riesaer K Tageblatt Freitag, 4. November 1898, Abends. «ud Anzeiger MM« miß Klyti-er). Tü«gnmm,.Adnfie 4 eL k 1* eU s«ap«chsttrl, .Tageblatt Riesa. »KN -er König!. Amtshanptmannschast Großenhain, des Königl. Amtsgerichts und des Stadtratys z« Mesa. SSS. AreUag, 4 November 1898, Abends. St. Jahr«. Da» Niesaer Tageblatt erscheint jeden Ta, Abend« mit «»«nähme der Sonn» und Festtage. Birrttljährltcher veMDbpnl» bei Abholung in dm «Krdttiomn in Mosa und vttchl», dm «nbgabeßMMd sowie am Schalter der kotiert. Postanstaltm 1 Mark 2ö Pf., durch die Trüge, frei in» Hau» 1 Marl SO Pf., durch dm vriestrilg« frei in» Hau» L Marl « Pf. «ivigmchlnuah», für di, Niimm» de« Ausgabetage« bi» Bormittag S Uhr ohne Gewahr. Druck und Verlag von Langer L Winterlich in Riesa. — Geschäftsstelle: Sastantenstraße öS. — Für di« Redaction verantwortlich: Her«. Schmidt tu Riesa. Bekanntmachung. In Gemäßheit 8 12 de» ReichSimpsgefetzeS vom 8. Apnl 1874 fordern wir alle Elter«, Pslegeeltern und Vormünder, die ihre impspflichügen hinter oder Pflegebefohlenen zur Affest» Uchrr» Jmpffmg Sicht gebracht habe«, hierdurch auf, die von Aerzten auSgestMea Impfscheine oder Befreiung-Nachweise, soweit bieg «och sicht geschehe«, binnen drei Lochen und spätestens am 24. November dieses Jahres in der RathSexpedition — Rathhaus, 1. Stockwerk, Zimmer No. 2 — vorzuzeigen, widrigen falls die Säumigen nach 8 1t des angezvgenen ^Gesetzes Geldstrafe bis z« KV Mark zu gewärtigen haben. — Sollten etwa Eltern, Pflegeeltern oder Vormünder mit der Impfung ihrer Kinder oder Pflegebefohlenen noch im Rückstände fcin, so werden fie auf Grund der Vorschriften in 83 4 und 14 deS Jmpfgesetzes in Verbindung mit 8 16 der da»« erlassenen Ausführungsverordnung vom 20. März 1875 hierdurch aufgefordert, bei Vermeidung von Geldstrafe bis -S SV Mark ober Hast bis -« drei Tage« dafür zu sorgen, daß die »verbliebene Impfung innerhalb der oben angegebenen Frist nachgeholt und ebenfalls spätestens am fest gesetzten Tage mittels der vorgeschriebenen Bescheinigung hier nachgewiesen werde, daß solches geschehen oder daß die Impfung aus einem gesetzlichen Grunde zu unterbleiben hat. Riesa, am 3. November 1898. » Der Nath der Stadt Riesa. BoeterS. Ll.hr VertlicheS und Sächsisches. Riesa, «. November 1898. — Der erste vom htestge« ElcctricitätSwerk gelieferte Eftctromoroc ,st jetzt in unserer Stadt in Betrieb gesetzt worden; He.r Stellmachermrister Möbius, W ttinerstraße, hat die Neuanlage zu seinem Geschäftsbetriebe Herstellen lassen. Einen besonderen Bortheil der Anlage bieten die Raumrr- sparuiffe und die sofortige B.'trieb«fertigtet'. Weitere Au'- ftelluugen von dergleichen Motoren werden in nächster Z.it erfolgen. — DaS gestern im „Wettiner Hof" stattgeluadene Coucert von ber C,pelle des Schützra-Regiment» Nr. 108 („Prinz G-or^), war außerordentlich gut besucht und wurde sehr betfällig ausgenommen. — Nach dem Bericht der Handels- und Gewerbekammer Dresden find mittelst Fernsprecher 1897 hier 188499 Gespräch« auSgefithrt worven gegen 191188 im Jahre 1896. Trotz der Herabsetzung der Fernsprechgebühr am 1. Januar 1897 von 1 Mark auf 25 Pf. zeigt sich also merkwürdiger Weise hier, in Riesa, ein auffälliger Rückgang in der Zahl der auSgesührten Gespräche, während anderwärts durch gängig eine erhebliche Zunahme zu konstatireo ist. Unter den 20 Orten de» Kamwerbezirks mit Fernsprechrinrichtung rav- gtrte Riesa an 10, Großenhain an 14. und Oschatz an 19. Stelle. Riesa hatte 1897: 77, Großenhain 49, Ojchatz 17 Fernsprechstellen. — Dresden, 2. November. Die „Sächsische Arbeiter zeitung" bringt au der Spitze ihres lokalen Thetle» folgende Erklärung: „Mit dem heutigen Tage lege ich die Redaktion der „Sächsischen Arbeiterzeitung" nieder. Die Gründe, die «ich dazu bewogen haben, sehe ich mich gezwungen, nicht in der „Gächfischschen Arbeiterzeitung", sondern in einem an dern Partetblatt darzulegen, und zwar werde ich e« in der „Leipziger Volkszeitung" thuo. Rosa Luxemburg." Königstein, 3. November. Beim Kohlenfahre« nach der Festung stürzte der schwer beladene Frachtwagen des hie sigen Spediteur« P. über die hohe, abschüssige BöschuogS- ruaaer t« mittleren Thetle der Festung-straße gestern Nach mittag, die Pferde mit sich reißend, in die Tiefe. Da« eine Pferd war sofort tobt und der Wagen in tausend Trümmer zrrschlagen; da« zweite Pferd ist bei dem gefahrvollen Sturze mit einigen Hautschürfunge« davongekommen. Den Kutscher soll ein Verschulden an dem Unglück nicht treffen. Fr eiberg, 2. November. Das hiesige Schwurgericht verurlhetlte gestern den Handarbeiter Karl Friedrich Greulich au« Somsdorf wegen erschwerter vorsätzlicher Brandstiftung zu 11 Jahren Zuchthaus und den 42jährigen Steinmetz und Bauunternehmer Gustav Otto Kramer au« Tharandt wegen Anstiftung dazu zu lebenslänglicher Zuchthausstrafe. Ja den Morgenstunden de« 24. Juli d. I. war in Tharandt da« Hau« de« Nagelschmievemetster« Koch niedergebraaat, wobei der 9jährige Sohn de« Besitzer« in den Flammen umgrkom- mrn, die 81jährige Wittwe Hegewald den erlittenen schweren Verletzungen erlegen war und auch der Gehilfe de« Kalamt- toseu schwere Brandwunden erlitten hatte. Den Brand hatte seinem Geftäadaiß zufolge Greulich angelegt, und zwar gegen Gewährung einer Geldbelohnuag und auf Anstiftea seine« Dienstherr« Kramer, welcher durch Beseitigung de« Braak- ohjekt« seinem daneben befindlichen Neubau einen besseren Eindruck hatte verleihen wollen. Für die Schwurgerichts - Verhandlung waren 54 Zeugen vorgrlade« und ursprünglich 2 Brrhandlung«tage in Aussicht genommen, dieselbe konnte aber schon in den Abendstunden de« ersten Tage« beendigt werden. Chemnitz, 3. November. Ei» aufregender Vorfall ereignete sich aaf der Lerchenftraße dadurch, daß durch den Führer eine« mit zwei Pferden bespannten Kutschwagen« «in zweijährige« Mädchen, welche« mit noch einigen Kindern vor de« in» scharfen Trabe daherkowmenden Geschirr noch über die Straße springen wollte, tberfahren wurde. Da« arme Sind ist eine Stunde darnach an den erlittenen inneren Ver- lktztngen verstorben. Allgemeinen Unwillen hat r« erreg», daß der Grschtrrsührer trotz Zuruf« de« Publikum« weiter fuhr und sich um da« geschehene Unglück nicht kümmerte. Er wurde in Hast gekommen. Glauchau, 3. November. Eine hiesige größere Li berei wird in Folge schlechten Geschäftsgänge« de» Betrieb sehr etnschräaken, eventuell den Betrieb einstellen. — Die Stadtverordnetenversammlung zu Lichtenstein beschloß ein stimmig die sofortige Absetzung de« Polizeiwachtmeister« Hengst «egen fortgesetzter Ungebühr gegen seine Borg« fitzten. Ein Antrag de« Polizeiwachtmeister« um Penfiontrung wurde ab- gelehnt, da die Stadt knne Veranlassung habe, dem nicht pension-berechtigten Hengst «ine Pension zu gewähren. Au« dem oberen Bogtlande, 3. November. In diesem Jahre ist der Minderertrag an Waldbreren für die arme Bevölkerung um so fühlbarer, weil auch die Pilzernte Heuer kau« nennen«wrrth war. Während im Jahre 1897 bei einer für den Beerenoersandt hauptsächlich m Betracht kommenden Güterexpedition 48242 Kg. Heidelbeeren und 51430 Kg. Preißelbeeren aufgeliefrrt wurden, erreichten Heuer die Berfandtziffern bezüglich der letzteren Waldfrucht nur -knapp den dritten Theil (14300 Kg.), blieben hinsichtlich der Heidelbeeren sogar noch wett hinter dieser bescheidenen Ziffer zurück. In guten Beerenjahren, wie 1895 und 1896, ge langten au« dem südliche» Theile de« oberen Vogtlande« (etwa roi Brambach bi« Oel-nitz) ca. 150000 Kg. Hridek- breren und mindesten« 180000 Kg. Preißelbeeren zur Ber- sendung in« Niederland, uud die Beerenmenge, welche dieser Theil de« Vogtlande« für seinen eigenen Bedarf zurückbehält, wird auf etwa 30000 Kg. Heidelbeeren und mindesten« 36000 bi« 40000 Kg. Preißelbeeren berechnet. Der Liter- preis der letzteren war in dftsem Jahre doppelt so hoch wie in günstigen Erntejahren. Plauen i. B. Die hiesige Königl. AmtShauptmann- schaft will der Unsitte Vorbeugen daß Gast- oder Schank- wtrthe zur „Kirmes" oder „HauSkirmeß" etnladen, wenn und wo da« Fest der Kirchenwethe gar nicht stattfindet. Eine solche zur Irreführung geeignete Angabe thatsächlicher Art könne unter Umständen nach 8 - de« Gesetze« zur Bekäm pfung de« unlauteren Wettbewerbe« vom 27. Mai 1896 oder sonst strafbar werden. Die Aatt«hauptmannschast warnt eindringlich davor und erwartet in wieder vorkommrnden Füllen bestimmt Anzeigeerstattung hierüber von den OrtSbe- hörden und Ausfichttorganen. AuSdemReiche. Ein schauerlicher Vorgang hat sich Sonntag Nacht in de« einsam an der Chaussee nach Potsdam belegeneu Gast hof „Deutsche Eiche" zu Spandau abgespielt. Daselbst wohnt eine Anzahl Erdarbeiter, die bei« Rt-selfelderbau der Stadt Eharlottenburg beschäftigt find, alle« wüste, meist vagirende Gesellen. In einem Raum nächtigten auf Stroh vier Mann. Zwei davon schmiedeten den Plan, ihre beiden Gefährten im Schlaf zu berauben. Sie überfielen erst den Einen, schlugen ihnen halb todt und nahmen ihm seine Baar- schäft weg. Bevor der Andere flüchten konnte, «achten fie sich über ihn her, würgten ihn und versuchte», da er ver zweifelt Grgegenwehr leistete, ihn zu erdrosseln. E« gelang ihm schließlich noch, zu entkommen, nachdem er sein Geld und sein« Stiesel in den Händen der Räuber zurückgrlaffeu. Rur halb bekleidet kam er Morgens in der Stadt an; die von dem Vorgang in Kenntniß gefitzte Polizei verhaftete die Räuber am folgenden Tage. — I« Streit gab bet eine« Tanzvergnügen der Reserve-Unterofstcier Kuhnt vom Train in Srchwitz dem Mufikdirigenten vänsch eine derartige Ohr feige, daß V. sofort todt zur Erde fiel. Kuhnt wurde ver hafte». — Unschuldig zu 3»/, Jahre« Zuchthaus verurtheilt ward im März d. I der Kaufmann Paul Gustav Adolf Richter zu H rlensee durch da« Schwurgericht am Landgericht I. zu Berlin. In der jetzt stattgrfuadenen Verhandlung beantragte der Staatsanwalt selbst die Freisprechung. Die Geschworenen v rnriutea diesmal nach ganz kurzer Verath- ung die Schuldfrage, woraus die Freisprechung de« Ange- klagten erfolgte. — Jene Sendung, welch: der Gastwirth Eiffert in Berlin vor etwa 10 Tagen erhielt und deren In hal', ursprünglich für Menschenhände gehalten, sich al« Bären tatzen entpuppte, hat nunmehr «ine harmlose Aufklärung ge funden, durch welch: selbst der Charakter de« groben Unfug« beseitigt ist. Der Absender der Bärentatzen ist ein Freund de« Gastwtrthe« und wollte Herrn Eiffert, der einen Abend tisch abzuhalten gedachte, eine Ueberraschung bereiten, indem er ihm Bärentatzen, die auf dem internationalen Speisezettel al« ganz besondere Delikatesse gelten, übersandte. Der Ab sender, der allerding« scherzhafterweise die Tatzen al« die Ueberrrste seiner Schwiegermutter bezeichnete, hat nicht ge glaubt, daß die Bärentatzen zunächst für Menschenhände, so dann für menschliche Füße gehalten werden würden, glaubte vielmehr, daß an der Natur der Sendung ein Zweifel gar nicht bestehen könne. — Au« dem Grfängniß zu Plötzensee entwichen ist rin Strafgefangener Singer, der von einer zweijährigen Strafe noch dreizehn Monate zu verbüßen hatte. Singer war gestern Nachmittag mit sieben anderen Gefangenen unter Aufsicht zweier Werkmeister und eine« Aufsehers in einer Lackirerei beschäftigt. Bald nach 5 Uhr sollte er au« einem anderen Raume Farbe holen. Diese Gelegenheit be nutzte er, zu entfliehen, nach den hinterlassenen Spuren durch einen HühnerstaU. Seine Jacke und Mütze hat er zurückge- laffen. — Durch die Zeitungen gehen schwere Beschuldig ungen, welche die socialvrmokratifche Münch. Fr. Pr. gegen einzelne Aerzte erhebt und die au« medicinischen Zeitschriften zusammrngrstellt find. Stammen diese Angaben auch au» social demokratischer Qttlle, so wird man sie doch nicht iguoriren dürfen, sondern entweder tbre WahrhettSwidrigkeit feststrllen oder in der entschiedensten Weise verlangen müssen, daß dem Experimentiren an Kindern oder an Kranken deren Einwillig ung ein fester Riegel vorgeschoben werde. E« werden Bei spiele aus Königsberg, Halle, Prag rc. aufgrführt, welche zum Thcu ft.» höchst » Unwillen erregen müssen. — Ja Wte-baden hat ein junger Manu seiner Braut die Nase au« dem Grficht gebiffrn, um die ihm Verschmähende de« Neben buhler zu verleiden. — Einer der Mörder de« Justizrath« Levy in Berlin, der Schreib«! Bruno Werner, ist im Ge- fängniß zu Plötzense« gestorben: Den scheußlichen Mord, der seinerzeit so große« Aussehen erregte, hatte Werner bekannt lich in Gemeinschaft mir dem Laufburschen Grosse verübt Beide jugendlichen Verbrecher wurden zu 15 Jahren Ge- sängniß verurtheilt, wovon Werner infolge feine« Ableben« nur knapp zwei Jahre verbüßt hat. — In de-» Dorfe Hain rode bet Bebra hat ein Gendarm in der Rothwehr einen Bauer erschossen. Letzterer sollte zwangsweise zu einem Termin vorgrsührt werben, er widersetzte sich aber dem Gen darmen und schlug ihn mit einer schweren Kette über den Kopf, so daß der Helm zersplitterte. Der Bauer bewaffnete sich hierauf mit einer Mistgabel, während der Gendarm seine» Revolver lud. Ersterer ging u»tt seiner gefährlichen Waffe abermals auf den Beamten zu, dieser rief ihm zu, di« Mist gabel wegzulegea, der jähzornige Mana hörte jedoch nicht hierauf, so daß der Beamt«, um sich seine« Ssben« zu «ehre«, von seiner Waffe Gebrauch machte «ad auGeinen Angreifer
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