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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 09.11.1898
- Erscheinungsdatum
- 1898-11-09
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-189811091
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-18981109
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-18981109
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1898
- Monat1898-11
- Tag1898-11-09
- Monat1898-11
- Jahr1898
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 09.11.1898
- Autor
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und Anzeiger Wetlalt und Anzeiger). Telegramm-Adresse »Tageblatt-, Riesa. Amtsötatt der König!. Amtshauptmannschast Großenhain, des König!. Amtsgerichts FemsprechsteL» «r. 20. und des Stadtraths zu Mesa. i 260. Mittwoch, 9. November 1898, Abend». 51. Jahrg. Da» Riesaer Tageblatt «scheint jede» Ta» Abend» mit Ausnahme d« Sonn» und Festtag«. Vierteljährlich« BezuOtpret» bei Abholung in dm Expedition» in Riesa und Strchla, dm sowie am Schalt« der kaiserl. Postanstalten 1 Mark 2V Pf., durch die Trüg« frei in« Hau» 1 Mark 50 Pf., durch dm Briefträger frei in» Hau» 1 Marl 65 Pf. Luzeigm-Amwhuw sü» di« Nu«»» de» Ausgabetage» bi» Bormittag V Uhr ohne Gewähr. Druck und Verla-, von Langer L Winterlich t» Riesa. — Geschäftsstelle: Kastanienstraße 59. — Für die Rrdaction verantwortlich: Hrrm. Schmidt tu Riesa» Bekanntmachung. Der Fleischer Herr Johan« Georg Beyer !n Gröber beabsichtigt auf der unter Nr. 115« des Flurbuchs für Gröba verlautbarten Parzelle eine Groß- und Kleinvieh-Schlächterei zu errichten. In Gemäßheit 8 17 der Reichsgewerbeordnung in der Fassung vom 1. Juli 1883 wird dies mit der Aufforderung hierdurch bekannt gemacht, etwaige Einwendungen hiergegen, soweit sie nicht auk besonder« Privatrechtstiteln beruhen, bei deren Verlust binnen 14 Tagen vom Erscheinen dies« Bekanntmachung an gerechnet, allhier anzubringen. Großenhain, am k. November 1898. Die Königliche Amtshauptmannschast. 2273 r. vr. Uhlemamr. H. Die Liste derjenigen Handwerker, die an der Abstimmung über die Errichtung einer Zwangsiunung für da« Tischler,, Drechsler» m»d Holzbildhauer-Handwerk im Bezirke deS Königlichen Amtsgerichtes Riesa, soweit er dem Bezirke der Königlichen KrerS- hauptmannschaft Dresden angehört, theilgenommen haben, liegt für die Betheiligten zur Einsicht und zur Erhebung von Widersprüchen in der Zeit vom 11. bi« 25. November 18S8 werktäglich von 8 Uhr vormittags bis 12 Uhr mittags und nachmittags von 2 bis 5 Uhr i» der Kanzlet deS RatheS der Stadt Riesa auS. Dies wird mit dem Bemerken bekannt gemacht, daß Widersprüche gegen die Liste in den angegebenen Zeiten schriftlich oder mündlich anzubringen find und daß Widersprüche, die nach dem 25. November 1898 nachmittags 5 Uhr eingehen, unberücksichtigt bleiben. Riesa, den 9. November 1898. Der Kommissar. 3537 A- Brgrmstr. Boeter -. Bgl OertlicheS «ud Sächsische». Riesa, 9. November 1898. — Einen sehr erfreuliche» Beschluß faßten die König!. Sächs. Bezirksschulinspecloren auf ihrer letzten Conserenz in Chemnitz dahingehend, daß in Zukunft in ihrem Dienstbereiche alle Tttulaturxhrcs-n, wie Hochwohlgeboren rc., iu Wegfall zu komme» haben. — Einer längeren polemischen Auseinandersetzung der „Sächs. Natl. Korr." mit dem „Vaterland" ist zu entnehmen, dcß kürzlich über die Frag« einer Erneuerung des Kartells für die eächsten LandtagSwahlea zwischen „sehr maßgebenden nattonalltderalen und conservattvea Persönlichkeiten eine vor läufige Besprechung" stattgesundrn hat. — Ueber die Falb'sche Wetterprognose und da» wirk liche Wetter schreibt die „Kölnische Zeitung": Bekanntlich werden von der Wissenschaft die Falb'schen Wrtterprophe- zriungen al» der zuverlässigen Grundlage entbehrend und auch meist unzutreffend verworfen. Um auch dem Lairn «in begründete» Urlhril in dies» Beziehung zu verschaffen, ist e» angebracht, die Falb'ichen Prognose« unmittelbar mit der Wirklichkeit zu vergleichen. Für den September lautete die Falb'sche Prognose: 1. bi» 4. September. „Auffallend für die Jahreszeit find die zahlreichen Gewitter dieser Tage. Die Temperatur, welche anfaog» normal ist, geht infolge derselben zurück. Die Niederschläge stad jedoch vorläufig noch nicht sehr bedeutend." Wirkliche» Wetter in der mittleren Rheinprovioz: Ziemlich warm, von Anfang de« Monat» ab zunehmend wärmer, trocken und ruhig. 5 bi» 9. September. Falb'» Prognose: „Die Regen nehmen zu und erreichen na mentlich um den 7. und 8. eine erhebliche Stärke und Aus dehnung. Die Temperatur hält sich fast allgemein unter dem Mittel." Wirkliche» Wetter: Warm und trocken, meist heiter, vielfach wolkenlos. 10. bi» 20. September. Falb'» Prognose: „Die Regen hören auf. E» wird sehr trocken. Di« Temperatur gebt noch mehr zurück. Wetter andauernd kühl." Wirkliches Wetter: Warm, aber etwa» Abnahme der Wärme, am 12. und 17. Gewitter, vom 14. bi» 18 vielfach wolkenlos, nicht kühl. 21. bi» 30. September. Falb'» Prog nose: „Auffallender Umschwung i» Wetter. Die Temperatur st-tgt allmählich über da» Mittel. Die Niederschläge nehmen zum Thetl al» Landregen, zu« Theil iu Begleitung von G«- wittera nicht unerheblich zu und breiten sich au». Besonder» auffällig für diese Jahreszeit ist die Häufigkeit der Gewitter. Sie find am zahlreichsten um den 27, zu welcher Zeit auch da» Maximum der Niederschläge eintritt.' Wirkliche» Wetter: Die Temperatur finkt zunehmend bi» zu« Ende de» Monat»; am 2S. und 30. ist da» nächtliche Minimum bloß 6 2 Grad »ad s,3 Grad. Der Himmel ist «eist bewölkt, am 27. und 26. trat Regen «in. — Wie man steht, kann von einer Ueber- etnstimmuug der Falb'schen Prognosen mit dem wirklich «tn- -rtrerenen Wetter keine Rede sein. Genau dasselbe folgt au» einer in Berlin angeftelltra Prüfung. Die zahlreichen Gewitter, welche Falb für den 1. bi» 4 September in Aus sicht stelle«, sind in ganz Mitteleuropa nicht eingetreten, auch die Temperatur sank nicht, sondern stieg. Die Regen um den 7. und 8, welch« Falb vora««sagte, fehlten auch iu Nord- und Ostdeutschland und ebenso trat da» Gegrutheil der von ihm oeraeatheten naternormalen Temperatur «io, nämlich hohe, fast sommerliche Wärme. Bezüglich der Ge- Witter, an denen nach Falb der September sehr reich sein sollt«, ist zu bemerken, daß dtes-r Monat im gegenwä'tigen Jahre ausnahmsweise arm an Gewittern blieb. Die Falb'- schen Prognosen für den verflossenen October treffen ebenso wenig zu, und statt der steigenden Temperatur, die er für den Anfang de» November» verkündigte, ist Kälte eingetreten. Man kann nur wiederholen, daß e» «ach dem heutigen. Zu stande der Wissenschaft noch unmöglich ist, da« Wetter auf drei oder vier Tage, geschweige denn auf Monate voraus« zusageo. — Nicht fetten wird darüber geklagt, daß Briefe währen der Postbksörderung verloren gegangen fein sollen, und wenn man fragt, ob man bei der Post nach de« Verbleib hat forschen lassen, so wird die» in der Regel mit der Begrün dung vernein», daß ja doch nicht» ermittelt würde. Da» ist grundfalsch! Sin großer Theil solcher Briefsendungen ist in der That gar nicht verloren gegangen, sondern lagert al» unbestellbar bei der Post, well der Name de» Absender» oder dessen Wohnung nicht zu ermitteln ist. I« Liuf« eine» Jahre» «acht es sich, wie die „Post reisender Kaufleute Deutschlands" schreibt, in» deutschen ReichSvostgebtete bei un gefähr 1*/, Millionen unbestellbarer Briessendnagen nöthig, dieselbe« zur Ermittelung des Absender» zu eröffne«. Hier bei gelingt e» nur bei ca. zwei Drittel dieser Sendungen, sie dem Absender wieder zuzustrllen, während ei» Drittel al» endgiltig unbestellbar bei der Post lagern bleibt und nach Verlaus von drei Monaten vernichtet wird. Unter dieser halben Million Briefsendungea werden sich häufig auch solche befinden, die von den Absendern einfach al« verloren gegangen bezeichnet werden. E» ist daher nur zu empfehlen, da» Ab handenkommen von Briefen immer bei der Post zur Sprache zu bringen; e» wird dann von dem betreffenden Postaotte bet dem Au-schuffe zur Eiöffnung unbestellbarer Sendungen nach gefragt, ob etwa der bezeichnete Brief dort lagert. Noch mehr zu empfehlen ist r», bei der Versendung von Briesen möglichst ans der Außenseite (Rückseite) de» Briefumschläge» den Namen und die Wohnung de» Absender» anzugrben, da mit für den Fall, daß die Sendung nicht bestellt werde« kann oder Annahme verweigert wird, die Rückgabe an den Ab sender ohne Weitere» erfolgen kau». Mindesten» sollte diese Angabe im Briefe selbst nicht fehlen, wenn «an fie an» irgend einem Grunde auf de« Umschläge nicht beliebt. I« neuerer Zett ist die Zahl der unbestellbaren Sendungen, die auch dem Absender nicht zurückgegebeu «erden könne«, noch mehr gestiegen durch eine große Zahl unbestellbarer AnfichU- postkarteo. Den Absendern — vielleicht auf eine« Aulfluge oder etner Reise begriffen — ist die Adreffe de» Empfäager» nicht genau bekannt oder fie machen verseheutlich unrichtige An gabe«, sodaß die Karten an den Ort der Aufgabe zmückgelangen, wo mau natürlich dru Abfeuder, selbst wenn er seine« Name«, nicht aber die Wohnung ans der Karte angegeben hat, selbst verständlich nicht kennt. Auch diese Karten lagern beim Au«- schuffe zur Eröffnung unbestellbarer Sendungen «ad können durch Vermittelung jeder Post ruft llt auf.Aotrag de» Ab sender» MÜckoerlangt werden. Einem gleichen Schicksal ver falle« auch diejenigen Drucksachen (GratulatiouSkarteu usw.), welche au» irgend einem Grund zur Postbeförderuug uicht zulässig und deren Absender unbekannt find. — Alle diese ünannehmlichkeiten «nd Weitrriwgrn werden vollständig ver mieden, wenn «an sich daran gewöhnt, bei alle« zu ver schickenden Sendungen tunen oder außen seinen Name« und die Wohnung anzugeben. Großenhain. Da» K. Landgericht Dresden verhan delte gestern gegen den hier wohnhaften Maar« Otto Bruno Feilenberger «egen Beleidigung, Körperverletzung und Be- drohuag. Der Angeklagte ist Mitglied de» „Verbandes s Deutscher Maurer". Nachdem am 27. Juli dss. I». d* Maurer die Arbeit eingestellt hatten, wurde der Angeklagte Führer einer Streikkommisfion. Am Morgen de« 11. August d. I. traf Feilenbergrr auf der Straße in Großenhain den Maurer vlochwitz, al» dieser auf tineu Neubau zur Arbeit gehen wollte. Der Angeklagte schimpfte in gemeiner Weise auf Blochwitz, vergriff sich thätlich an diesem, indem er ihn gegen eine Wand stieß und ihm hierdurch einige leicht« Kör perverletzungen zusüzte. Außerdem rief Frilenberger de« Zeugen Vlochwitz die Worte zu: „Heute Abend werden wir Dir auflauern und Dich so verhauen, daß Du nicht wetter arbeiten kannst!" Al« der Angeklagte am 18. August d. I. in der Schaukwirthschaft von Nitzsche in Großenhain war, wo seine Parteigenossen verkehren, bemerkte er, daß auf einem gegenüberliegenden Neubaue der Zeug« Blochwitz «bettete. Feilenbergrr führte hierbei wiederum Drohreden und schimpfte auf Blochwitz, um diesen hierdurch zu bestimmen, die Arbeit uiederzulrgen und sich au de« Streike zu bethetligen. Nach dem Ergebnisse der Beweisaufnahme wurde der Angeklagte für schuldig erkannt und deshalb wegen Beleidigung, Körper- Verletzung, versuchter Nöthtguug uud Vergehen« gegen 8153 der Reichsgewerbeordnung zu einer 7 monatigen Gefängniß- strafe verurtheilt; 1 Monat gilt als verbüßt. Niederau, 8. November. Auf der Niederauer Straße, auf Profchwitzrr Flur wurde heute der Geschirrführer Haus wald überfahren. Er leitete eia dem StrinbmchSbefitzer Kurche in W-inböhla gehörige« Geschirr, fiel au« der Schoß kelle und geneth derart unter die Räder, daß diese ihm über die rechte Schläfe gingen und seinen sofortigen Tod herbei führten. Die Leiche wurde einstweilen auf die Seite gebracht s und zugedeckt, »in hinzugekommrnrr Radfahrer setzte den Be sitzer de- Wagen« von dem UaglückSfall in Krnntuiß. t Dresden, 9. November. Der König verlieh de« Prinzen Georg da« Großkreuz de« Militär St. Heinrichs- orden». -s- Dresden, 9. November. Sr. Königlichen Hoheit de« Prinzen Georg von Sachsen wurde heute au« Anlaß seine« 25jährigrn Jubiläum« al« kommandirender General de« XII. Areecorp« in» Palat« der Ziuzendorfstraße eine Morgeamustk durch die Kapelle de« Schützenregiment« dar gebracht. Dann empfing der Prinz eine AVordnmig der sächs. Arme« unter Führung de« Kriigsmiutster« Edler v. d. Planitz der in einer ««»spräche die Glückwünsche der Armee über brachte und gleichzeitig «in Geschenk der Armee, et« Jar- dinisre au» getriebenem Silber iva Roeocofiyl, übeneicht«. Da» Schmuckftück trägt den lorbeerumranttrn Feldmarschall stab, da« sächs. Wappen, Löwen und kriegerisch« Embleme, ferner BerstanbUdlichllnacu de« Kriege« und de« Frieden» « de« Sette«, vorn «ine Widmung. Dru bildnerischen Schmuck bilden militärische Scene» der Regimenter, deren Chef der Prinz ist. Später beglückwünschte« der König und die Mit glieder de« König!. Hanse» den Jubilar. Abend« findet im Palai« ein« große Sotrüe statt, an welcher der König und di« gesamtste Grueralttät theilnehmen. Leubnitz. Eine That unglaublicher Brutalität ist am Montag um die Mittagszeit auf offener Straße verübt worden. Eine 75 jährige Wittwe, welche ihre hier an einen Handarbeiter verheirathete Tochter besucht hatte, wollt« nach ihrem HeimathSorte Rippien zurückkehren. Eben war sie all dem Dorse hinaus, da begegnete ihr ein junger Mensch in sonntäglicher Kleidung, kaum aber war fie noch einige Schritte gegangen, da packte dieser fie von hinten am Kopfe, riß fie zu
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