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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 10.11.1898
- Erscheinungsdatum
- 1898-11-10
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-189811104
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-18981110
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-18981110
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1898
- Monat1898-11
- Tag1898-11-10
- Monat1898-11
- Jahr1898
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 10.11.1898
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OertlicheS «ud SöchfischeS. Riesa. 10. November 1898. — In der am Dienstag »Send abgrhaltenen öffent lichen Stadrvrrordnetensitzung waren anwesend 25 Mitglieder dr» Kollegiums und zwar die Herren Berg, Braune, Donath, Fritzsche, Hawmitzsch, Hrldnrr, Müller, Mtzsche, Pieischwann, Richter, Schönherr, Schütz», Siarke, Thalheiw und Thost; entschuldigt waren auSgeblleben di^ Herren Barth und Barthrl. Unter Leitung diS Borfitzendk« des Kollegiums, Herrn Rendant Thost, gelangten nachfolgende G.'genftände zrr Berathung und resp. Beschlußfassung: 1. Nach etnlM Berichte des Finanzausschusses hat der selbe die städtischen kaffe», bi» auf diejenige des R ithsvoll- ziehrrs, die wegen dessen Abwesenheit nicht revidirt werden konnte, am 21. Oktober cr. einer Reviston unterzogen. Das Eegebniß derselbe« ist ein in allen Thrilen günstiges und durchaus zufriedenstellende» gewesen. Der Rath hat von diesem Revifionsberichre kenmniß genommen, Kollegium thut desgleichen. 2 Unter« 27. September cr. hat der ktrchenvorstand beschloflrn, zur geistigen und leiblichen Pflege unbemittelter hiesiger Einwohner eine Diakonissin anzustellen und deshalb bei« Rathe angesragt, ob er auf eine laufende höhere Unter stützung seitens der Stadt zu diesem ed.len Zwecke rechnen könne. Der Sesammtkostenpunkt werde sich aus jährlich etwa SOO Mark belaufen. Nach bei anderen Städten gehaltener Umfrage hat der Rath sich mit der Anstellung einer Dia konissin im Prinzip einverstanden erklärt und die Sache dem Armenausschuß zur Beschlußfassung überwiesen. Der Armen ausschuß hat daran? beschlossen, die Anstellung zu genehmigen und zu diesem Zwecke einen jährlichen Beitrag von 300 Mark zu verwillige» unter der Bedingung, daß die anzuftrllrnde Diakonissin die Vertretung der Schwester im städtischen Lrankenhause während deren Urlaubkzett oder etwaiger Krank heit und die Pflege der ihr vom Armenausschuß über wiesenen Kranken üb-rnimmt. Diesem Beschlüsse des Armen ausschlusses ist der Rath beigetreten und ersucht nunmehr das Kollegium um Zustimmung. In der darauf folgenden Debatte wird die Anstellung einer Diakonissin zu dem be zeichneten Zwecke allseitig gut geheißen, doch konnte «an sich mehrseitig damit nicht einverstanden erklären, daß der Kirchen vorstand die Angelegenheit in die Haud nehmen wollte, mau war vielmehr der Meinung, dvß d»s Sache deS Rathes sei. Sadltch wird der RathSbeschluß mit 8 gegen 7 Stimmen genehmigt. S. Der Rath ersucht Kollegium um Vornahme der Wahl dreier WahlgrhUfen für die bevorstehende Stadtver- ordnetro-ArgänzangSwahl. Als solche haben bisher fungtrt Sradtv. Pietschmann, Nitzsche und Berg. Kollegium beschließt, die Wahl durch Zuruf vorzunehme». Stadtv. Pietschmapn und Nitzsche lehnen eine Wiederwahl für dieses Jahr aus de« «runde ab, als sie mit Schluß dieses Jahres aus dem Kollegium ausscheiden. Aus der hierauf folgenden Wahl gehen hervor Stadtv. Starke, Richter und Berg. 4. Den Ratbsbeschlüffrn, den Arbeiter Max Müller, Niederlagstraßr 14 den Tischler Ernst Stuben, Nieder- lagftraßr 3 und den 21 Jahre alten «lempnergesellen Richard Jrntzsch wegen rückständiger Grmeindeanlagen unter da» Restantenregulaliv zu stellen, tritt Kollegium einstimmig bei. — Hierauf nach Vorlesung und Vollziehung des Protokolls Schluß der Sitzung: - Aus verschiedene» Orten wird von einem helleuch tenden Meteor berichtet, das in der Nacht zum Mittwoch blauer, später in intensiv rothrr Färbung zeigte, werden auch alle anderen DrcorationS- und Blüthrnpflanze« d-r j'tzigen Jahreszeit aur-estellt «erde». Um alle» kreise» die Besichtigung der Ausstellung zu ermögliche», ist der Ein trittspreis nur auf 30 Pfenvige festgesetzt worden. Für die auswärtige« Besucher bietet der Sonntag, sowie der Bußtag beste Gelegenheit zu« Besuch. s Dresden, io November: Heute Mittag fand jar Trauerhause dje Einsegnung des verstorbenen Generals der Infanterie v. Rudorff durch den Garnisonpfarrer Heinemann statt, der auch die Prinzen de- König!. Hauses beiwohnten. Der König ließ sich durch den Grneral L I» sults Hingst, die Königin durch den Oberhofmeister v. Malortie vertreten, welche Kränze «iederlegten. Zur Trauerparade nach de« Triaitatisfriedhofe rückten zwei Bataillone Grenadiere, drei Escadrons Gardereitrr und zwei Batterien Artillerie mit ihren Musikkapellen aus. Dresden. Die Kasematten in der Nähe der Gewand hausstraße werden zur Zett von Mannschaften des Pionier bataillons gesprengt. Schoa früher gelegentlich von Bauten am Pirnaische« Platze, bei« Hoftheaterueubau rc. mußte «an zur Sprengung de» in Kalkguß gesetzten alten FestungSmauer- werks schreiten. Da« gesprengte Hauptkasrmattengewölbe war 20 Meter tief, 9 Meter breit, 7 Meter hoch. Die Sprengung mittels Dynamit wurde von Herrn Haupt mann Wilhelm geleitet. Herr Premierlieulenant Keller setzte bei de« Tommando „Feuer" den Federdruckapparat der elektrischen Züaduraschtae in Bewegung. Auch Hrrr Oberst Krille und Stadtbaurath Bräter wohnten der Sprengung bei. Dresden. Bezüglich de« Umbaue« de« Königlichen Restdenzschloffe« in Dre«den wird de« „v. A." von best- iaformirter Seite bestätigt, daß man im König!. Hofbauamt «inen Ausweg gefunden hat, um da« Georgenthor so umzu bauen, daß den Ansprüchen des Verkehr« gedient wird nab die Gemächer Sr. Majestät des König« unverändert erhalten bleiben. Zunächst werden alle drei Durchgänge durch da» Georgenthor erweitert, was dringend «othwendig ist, und ferner wird von der Westseite her ein neuer Durchgang ge schaffen, dessen Eingang mit dem alten, jetzt am Eingänge zu« Georgenthor befindlichen bildnerischen Schmuck verschönt werden soll. Das Bild de« urugebartten Georgenthor«» wird also ein wesentlich anderes werden. Der jetzt am Oberge schoß befindliche Balkon wird durch eine» größeren ersetzt, doch wird derselbe nicht von mächtigen Karyatiden getragen «erden, wie von anderer Seite behauptet worden ist. Nossen, 9. November. Man Veabstchtigt hier, weil. Fürst Bismarck eia Denkmal zu errichten. De« dazu erfor derlichen Platz wird die Strdtgrmeiade schenke», während «an die entstehenden kosten turch freiwillige Gaben aufzu bringen gedenkt. Roßwein, 9. November. D-r hier ansässige Bäcker meister Friedrich Starke WM -sWll vom Schwurgericht Freiberg wegen Brandstiftung zu 2 Jahren Zn^thaus «nd 5 Jahren Ehrenrechtsverluft verurthrilt. Starke hat vor ca. 10 Wochen seine Wirtschaft i« „Tiefengrund" in Brand gesteckt. Berggießhübel, 9. November. Am Dienstag ist vom König!. Landgericht in Dresden in dem bekannten „Pfarr- Prozeß^, de« die Kirchgemeinde Berggießhübel gegen Herrn Bergdireetor Schütter seit mehreren Jahren führt, «in für vnsere Kirchgemeinde sehr günstige« Uriheil gefällt worden, nach welche« der genannte Herr Bergdireetor Schreiter anßrr den Prozeßkostrn noch »ine Entschädigung»^«»«, die erst fixirt werden soll, zu bezahle» har. Haintchen, 8. November. Boa einem recht bedaurr- lichea Unglücksfalle wurden am Montag Mittag die i« Gast hofe zu Euanersdorf wohnhaften Mann'sche« Eheleute heim gesucht. Ihr zweijährige» Söhnchen entfernte sich in einem Nachmittag ihre Vorstellungen auf de« Schützrnplatz. Nach verschiedenen Nachrichten verfügt da» Falksche Unternehmen über einen reichen und guten Thirrpark und hatte sich aller wärt» ^hlretchen Besuchs zu erfreuen, da daflelbe Vieles bieten soll, was nicht nur die Schaulust befriedigt, sondern auch Stcff zur Belehrung giebt. Besonders anerkennend aber wird über die Dressuren berichtet, welche Fräukia Ella Falk mit den B-stien eusführt. — Bei der heute an Grrichtsftellr stattgesundenen Ver steigerung de» Grabauschrn Ziegeletgrundftücke» in Strehla wurde ein Höchstgebot von nur 67880 Mark erzielt, wäh rend die Schätzung ca. 99000 Mark betrug; belastet war da» Grundstück noch weit höher. Erstanden wurde dasselbe von Herrn Steinmetzmrister Falke in Dresden. — Gestern verschied unerwartet «nd plötzlich in d-r Ntederlößniß, wo er Heilung suchte, der König!. Sächs. kommerztenrath Herr Gustav RostoSky an» Ntederschlema, Mitglied der Zweiten Ständrkammer. — Nach einer Verordnung de» evang.«luth. LandeScon- fistorium» ist für Sonntag, den 28. d. M, eine allgemeine Ktrchencollecte für die kirchliche Versorgung der evangelischen Deutschen im Auslande aageordnet worden. ES gilt, deut schen GlauLenSbrüdern im Auslande tu ihrer kirchlichen Noth beizustehen. Insbesondere find die» die deutsch»« lutherischen Gemeinden im Caplande, deren kirchliche» Wesen im'Vorjahre durch einen Beauftragten de» LandeSconfistorium» zu Hannover vifitirt und in erfreulichem Zustande befunden worden ist ; sodann die deutsch-evangelische Gemeinde zu Valdivia in Chile, deren Anschluß an unsere Landeskirche fortbesteht und di« 1897 abermals einen unserer Landeskirche angehörigen Theo logen zu« Pfarrer erhalten hat; ferner die in Brasilien entstandenen deutsche« evangelischen Gemeinden, und endlich die lutherische Seemaurmisfion, sowie die evangelisch-lutherische AuSwanderermisfion zu Hamburg, von denen sich die erstere der deutschen Seeleute in» Auslände anniwmt, letztere die Ausgabe verfolgt, den Auswanderern durch Gottesdienste, Ver teilung von Bibeln rc., aber auch durch Bewahrung vor ge wissenloser Ausbeulung zu dienen. Meißen. Eine heftige Explosion setzte gestern Mittag gegen 1 Uhr die Angestellten ttu Geschäft«local de» Consum- verein» in der Görnischen Gaff«, sowie die sonstigen Be- wohner des Hauses und di« Nachbarschaft in Schrecken. Zu gleicher Zett schlugen di« Flammen au- einem Keller fenster des Gebäude». Die sofort herbeigeeilte Feuerwehr löschte die Flammen, welche nur an den Bretterverschlägen de» Keller» «nd am BaUenlager geringe« Schaden aage- rtchtet haben. E» befanden sich in dieser Lellrrabtheiloog nur weniger leicht zerstörbare Maare» Nach Lage der Sache kann e» sich nur um eine Ga«rxploflon handel». Seit vor gestern «erden Rehrverlegungsarbeiten in de« Gebäude au»- geführt, um de« Neubau mit Gasbeleuchtung zu versehen. Dabei mag eine stärkere Ga»an»strö«u«g erfolgt sei», «ad auf irgend eine Weise ist da» Ga» mit einer Flamme tu Berührung gekommen. (M. T.) L Meißen, 9. November. Der Gärtnerverein von Meißen »nd Umgegend veranstaltet, wie au» de« Inseraten- thril unsere» Blatte» zu ersehe« war, von Sonnabend, den 12., bi» Mittwoch (Bußtag), den 16. November, in den Sälen de» Gasthauses „Zur goldenen Sonne" in Meißen eine Chlysanthemum-Auestelluag, verbunden mit einer Wtnterflora- "vnd Binderet-Aurstelluag. Die überaus zahlreiche Anmeldung der Aussteller, unter welchen sich auch bedeutende Chryian- thrummzüchte: befinden, sichert ein gute» Gelingen der AuS- . .. stellung. Dieselbe ist sowohl für den Kenner al» auch für ' etwa '/,» Uhr gefallen ist und sieh ansang« in wunderbarer s den Laien t«tereffa''t uns sehenswerth, da hierbei Gelegenheit blauer, später in intensiv rorher Färbung z-iqre. ' geboten ist, di« schöne Modeblume in ihren vielfältigen Kor- — Die Falksche Menagerie eröffnet nächsten Sonnabend men und Farben kennen zu lernen. Außer Chrysanthemum Konkursverfahren. Ueber den Nachlaß des Tischlermeister» Karl Herma«« Schreiber t« Rief« wird heute am 9. November 1898, Nachmittag» 3'/. Uhr das Konkursverfahren eröffnet. Der Lokalrichter Sttauch in Riesa wird zum Konkursverwalter ernannt. Konkursforderungen sind bis zum 15. Dezember 1898 bei dem Gerichte anzumelden. Es wird zur Beschlußfassung über die Wahl eines anderen Verwalters, sowie über die ortmung bezeichneten Gegenstände — auf den 8. Dezember 1898, Vormittags 19 Uhr — und zur Prüfung der angemeldeten Forderungen auf den 22. Dezember 1898, Vormittag- 10 Uhr — vor dem unterzeichneten Gerichte Termin anberaumt. Men Personen, welche eine zur Konkursmasse gehörige Sache in Besitz haben oder zur Konkursmasse etwas schuldig sind, wird aufgegeben, nichts an den Semeinschuldner zu verabfolgen oder zu leisten, auch die Verpflichtung auferlegt, von dem Besitze der Sache und von den For derungen, für welche sie aus der Sache abgesonderte Befriedigung in Anspruch nehmen, dem Bekannt gemacht durch den Gerichtsschreiber. Aktuar Säuger. Donnerstag, 10. November 18S8, Abends La» Riesaer Tageblatt erscheint jeden Tag Abends mit Ausnahmr der Sonn- und Festtage, vierteljährlicher vezugsprrt» bei Abholung tu den Expedition« in Riesa und Gtrchl», den UnsßGeDMA sowie am Schatt« d« tatserl. Postanstalten 1 Mark 2V Pf., durch dt« Träg« frei in« Hau» 1 Mark 50 Ps., durch den Briefträger frei in» Haus 1 Mark »5 Pf. Anzeigen-Annahnm für bi« Nnamn» des Ausgabetage» bi» vormittag 9 Uhr ohne Gewähr. imd «r-^s-w mm Lanier L Winterlich in Nieia. — Geschäftsstelle: Kastanienstraße 59. — Für die Redaktion verantwortlich: Herrn. Schmidt in Riesa. «nd Anzeiger Meblatt und Anzeiger). Telegramm« Adresse m L Fernsprechstell, .Tageblatt", Riesa. 44Ü H.VHZA'U.H.L, Nr. SV. der König!. Amtshauptmannschast Großenhain, des König!. Amtsgerichts und des Stadtraths zu Mesa. 26 l Donuerstag, 10. November 1898» AbeudS. 51. Jahrg.
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