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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 18.01.1899
- Erscheinungsdatum
- 1899-01-18
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-189901182
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-18990118
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-18990118
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1899
- Monat1899-01
- Tag1899-01-18
- Monat1899-01
- Jahr1899
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 18.01.1899
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Im Monat August sollte er großjährig erklärt werden, eine Festlichkeit, die man auf Schloß Payrou nicht ohne Prunk zu feiern beabsichtigte. 13 Heute abend gedenkt Lady Payrou nur ihre» Abgottes, ihres vielgeliebten Sohnes; die Gedanken sollten wohl nur von der heitersten Art sein, denn er ist demnächst groß jährig und bestimmt, einst ihren Liebling Isabella Bür venich zu heirate», welch glückliches Lebe» erwartet ihn. Lady PayrvuS Betrachtungen scheinen jedoch weder freund liche noch angenehme zu sein. Ihr ganzes Leben hindurch war Lady Payron ein schwacher Weib, schüchtern und schwankend, gut, sanft, wohlthätig, aber ohne jede Heftigkeit. Ihr Sohn hat da» Naturell der Mutter geerbt, man sieht eS in seinem lächeln den Antlitze. Lady PayronS Gedanken flattern unstet hin und her ; in diesem Augenblicke weilen sie bei den ersten Zügen des Künstlers, dem sie gestern in der Akademie be gegnet ist. Wie ähnlich sind doch diese ernsten Augen einem anderen Äugenpaare, das sich längst schon sür die Freu den dieser Welt geschlossen hat, wie ähnlich und wie ver schieden doch! Selbst in dein Wesen jene» fremden Künstler» glaubte sie einzelne Bewegungen gefunden zu haben, welche an Sigurd Ghitton charakteristisch waren. Jene Aehnlichkeit war eigentümlich, ja schmerzlich zu nennen, und doch gerade der Anlaß, der ihr den Künstler so sympathisch machte und den Wunsch in ihrer Seele wachrief, er möge doch heute abend unter ihren Gästen sein. Sigurd Ghitton! Wie mit einem Male ihr plötzlich jene still« Mondscheinnacht vor langen, laugen Jahre» vor da» geistige Auge tritt. ? Eie sicht die «nächtigen Blumen, sieht die blasse» Strah- ' Im de» Monde», welche über die freundliche Landschaft Aren milden, verklärenden Hauch ergießen, sieht die hohe Gestalt ihre» Vetter» in« Schatten der Bäume, sieht sich sÄos^ bleich und zitternd, an seinen Arm gelehnt, lau- ßchend jener düsteren Erzählung von der wilden Leiden schaft des Manne»,dem schmählichen Verrate des Weibes. Sie fühlt den letzte» Druck seiner Hand, sie vernimmt die letzten Worte, welche von seinen bebenden Lippen tönten: „Ich nehme nichts, nicht einmal meine» Namen mit mir, ich lasse ihn zurück mit allem und segle nächste Woche nach Indien!" Er war entschwunden, und weit weg, unter dem sen genden Himmel einer glühenden Zone, weit weg, barg vielleicht eine kleine Scholle Erd«, alle», wa» von dein einst so heiß Geliebten übrig geblieben war. „Armer Sigurd I" flüstert sie und lehnt gedankenmüde das Haupt in die Lehne des Stuhles. Doch bald kehren die Gefühle wieder zu jener ereig nisreiche«« Zeit zurück, sie sieht da» Totenbett ihre» Gat te»« vor sich, da» matt erleuchtete Zimmer de» Gasthauses, den tödlich Verletzten, an dessen Lager sie kniet, um seinen letzten Worte«« zu lauschen. E» sind Worte, daß sie selbst jetzt in der warmen Atmosphäre ihre» Gemaches zusam men schauert, wenn sie derselben gedenkt. Jene Nacht hat einen unauslöschlichen Stempel auf ihre Seele gedrückt. Müde gedenkt sie der Zeiten, welche nachher kamen. Sie gewahrt die feierliche Beerdigttilg, die pompöse Toten feier, die entblößten, gesenkten Häupter der Leidtragen den, sich selbst in ihrem Witwenkleide, blaß und schauernd, aber thränenlo», neben sich ihren blondlockige»» Knaben, der in schwarzen Sankt gekleidet ist, aber nicht ein Atom des sonst üblichen Krepp» trägt, so daß die Leute sich wun dern über diese eigentümliche Vernachlässigung der allge meinen Sitte. Seine Mutter hatte es so befohlen. Mit Leidenschaftlichkeit hatte sie die schwarzen Flor- schleifeu herabgerissen, die man an der Schulter und den Armen de» kleinen Erben angebracht; schluchzend hatte sie ihn in ihre Arme geschloffen, klagend: „Felix, Felix, mein armes Kind!" Sie senkten den Sarg de» Grafen in da» kühle Erd bett im Friedhöfe von Roxhaven, wo seit Jahrhunderten schv»» sein« Ahnen ruhten. Ein Gedenkstein von seltener Schönheit und großem Wert wurde errichtet, dessen Grab schrift seine Tugenden als Gatte, als Vater, als Wohl- thäter der Armen in klingenden Worten verkündete. „Seine Werke zeugen für ihn!" lautete der Schlußsatz. War es bitterer Hohn, daß man gerade diese Worte gewählt hatte, oder sollte es prophetisch sein? ... Alles ging vorüber und eiue bodenlose Leere entstand in Lady PayronS Leben. Monate vergingen, in denen sie allein in ihren großen, eleganten, einsamen Räume» saß, bleich und still, thräneulos, klagelvS, niedergebeugt durch die Gewalt eines große««, verborgenen Schmerzes. Ihre Gesundheit begann ernstlich zu leiden. Im Frühjahr schon glich sie nur noch einen» Schatte» des einstigen Jchs, und der Hausarzt schüttelte bedenklich das Hanpt und verord nete sofortigen Luftwechsel. Italien oder das südliche Frankreich war das Losungs wort, mildes Klima, Abwechslung, Zerstreuung. Zuerst wies sie lebe«» solchen Vorschlag von sich, plötzlich aber änderte sie ihren Entschluß, ließ den kleinen Felix unter der Obhut von Erzieherin und Haushälterin und reiste ab; doch weder nach Italien noch nach Frankreich nahm sie ihre»» Weg, sondern, zu großem Verdrösse ihrer Kam mersrau, nach Irland, noch da.;n nach den» wildesten Teile voi» Irland, nach Liineriek. Sie ließ di« Kammcrjuugfer dort znrück und begab ich allein in ein nahe gelegenes, kleine» Fischerdorf. Dort uchte sie die Hütte einer gewissen Martha Elancy au»- nidig zu machen und erschien unter jenen armen Leuten ast wie ein Wesen ans einer anderen Welt. Die Entschul digung ihre» plötzlichen Erscheinens klang natürlich. Boin Regen überrascht, wollte sie Schutz suchen, bis da» Wetter nachgelassen. Sie gab sich al» Touristin au», welche die Natur studiere. Sie wurde freundlich begrüßt, tnan räumte ihr den besten Platz am lodernden Feuer ein, und die Leute zogen sich bescheiden zurück, nm die schöne junge Dame mit Blicken stummer Bewunderung zu betrachten. (Fortsetzung folgt.) 68,iS
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