Suche löschen...
Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 24.01.1899
- Erscheinungsdatum
- 1899-01-24
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-189901248
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-18990124
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-18990124
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1899
- Monat1899-01
- Tag1899-01-24
- Monat1899-01
- Jahr1899
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 24.01.1899
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
»Harr Tageblatt erscheint jedes Tag Abend« mit Aubnahmr der Soun- und tzefttagr. BtenetiichrUchn Vr»ug«pr«t dri «dholrug tu de» tu RH, und «ttchla ob« drrch Trtg« s«t tu, Hau, I Mark 50 Psg., bet Abholung am Schalt«- der lasiert Postanstalten 1 Mart W Psg., durch den BrHträgn frei tu, i-°» l War» «d Ptz, Myeigru^amch»« Pir dt, Rrnun« de» «u^abetage, bl, «ormttteg S Uhr ohne «ewähr. Dm« uud »erlag von Langer » »tnterltch tu Rtrsa. — «eschäfastelle Kafiantrnprab« VS. — Mr dl, Rrdartton verautwortltch: H,,mau« Schmidt tu Riesa. SS sollen: 1. Die Lieferung von ca. 1000 Lg verschiedene trockene Gemüse, 250 Lg I Weizenmehl, 6000 Ls Roggenbrot, 1500 Ls Semmel, 425 Ls Butter, I 400 Ls Gpeisesalz 5000 Ls Speisekartoffeln, 800 Ls Mohnüben, KO Schock Lier, 40 dl Braunbier, 1800 Port. Lagerbier S 045 I, I 45 dl Kuhmilch 2. Die Abnahme der Küchenabfälle und Strohsacksüllungen für die Zeit vom 1. April 18SS bis 31. März 1900 öffentlich vergeben werden. Bedingungen sind rinzusehen und liegen im Geschäftszimmer der unterzeichneten Verwaltung auS. Angebote mit entsprechenden Aufschriften sind bis 6. Februar d. Js. zu 1 bis 11, zu 2 bis 11»/, Uhr Vormittag« versiegelt und portofrei anher einzusenden. Riesa, dm 24. Januar 1899. * Königliches Garnisori-Lazareth. Hoffnung, neue Thatenlust. Wie wollen nur wünschen und hoffen, daß da», was sich «ach onserer^Lrfahrung gewöhnlich erst später entwickel», nicht gar zu rasch und wett vorschreite und durch e neu etwa später eintretenden Witte. ung»umfchliz erheblichen Schaden leide! — Der „Bogtlävdischr Anzeiger" schreibt: Das Be- streben unserer Königlichen Staatsregierung, die Justiz- pflege, soweit lS angkst, zu decentralisiren, hat brSher im Lande ganz entschiedene Billigung und freudige Zustimmung gesunden. Dies hat sich bet der Errichtung neuer AmrigerichtSbeznke für kleinere Städte des Lande« uns deren Umgebung in den letzten Finanzprrioden wiederholt deutlich genug gezeigt. Auch die Zerlegung der übergroßen LandgertchtSbezirk« Dresden und Leipzig wird, abgesehen natüc« Ich von denen, die Bortheile von der Anhäufung der B.'- cöl Irrung in den Großstädten haben oder von Beamten, welch« bte Vorzüge der Großstadt, nicht gern wissen mögen, im Lande ganz überwiegend beifällig ausgenommen werde», wenn da« neue Landgericht einer Prootuztalstadt zugute kommen soll. Döbel« und Meißen suche« jetzt Riesa, da« seiner Lage wegen am ersten al« Sitz se« neuen Landgericht« in Betracht kommen muß, diese« streitig zu machen. Meißen, da« Dre«ven so nahe liegt, hat schon deshalb die geringsten Ausfichten, und Döbeln gehört io den ohnehin kleinen Fretb.rger Landgertcht«bezirk, von dem es nicht losgelöst werden kann, ohne baß dieser allzusehr geschwächt würde. Da» kräftig aufstrebende Riesa dagegen wird einen guten Mittelpunkt für eine Anzahl jetzt nach Dre«dea und Leipzig gehöriger Amtsbezirke geben. — Nach dem „Vaterland", dem osficirllrn Organ de« konservativen Landesveretu« für da« Königreich Sachsen, find die auf strikte« Festhalten der Ordmmgsp,rieten an dem altbewährten LandragSkartell gerichteten Verhandlungen soweit gediehen, daß ein gemeinsamer Aufruf de« konservativen und de« natiouaUtbrratrn Lander verein« an die Wählerschaft zu erneutem Zusammenschluß gegen die Socialdemokratte zu er warte« steht. Da« „Vaterland" spricht die vesorgniß ans, daß, fall« doch noch eine Entzweiung der staat«erhaltenden Parteien angeficht« der Landtag-Wahlen eintreten sollt«, die« nothwendiger Weise künftige Verwickelungen zur Folge haben und den Zusammrnschluß der Ordnung-Parteien für die ReichStagSwahlen erschweren, wenn nicht ganz unmöglich machen würde. — Bet geeinte« Vorgehen der beiden großen Parrett« dürsten die zur Erledigung kommende« vier social- dmnokraüjchen Lanslag-mandate mit ziemlicher Sicherheit je zur Hälfte den lkooseroativeu und den Nationalliberalrn zu fallen, so daß bet den Wahlen t« Jahre 1901 nur noch drei socialdemokratisch« Sitze zu verliere» wäre«. L« scheiden ferner 18 Konservativ«, 5 Natiooalliberale und 2 Kammer- fortschriuler an«. — Der sächsische Gastwirth«tag findet in diese« Jahre Lude Juni in Löbau statt. Der sächfische Gastwirthsvrr- baad, der bekanntlich tu Leipzig seinen Sitz hat «nd der den Gastwirthltag eiuberuft, fetzt sich gegenwärtig au» »4 Gast- wirthsvereink» zusammen. — Die 2. -jasse de, ISS. König!. Sächfische« Lande». Lotterie wird de« S. und 7. Februar -«zögen. Di« Lr- nemrung der Loose ist «och vor Ablauf dt» 28. Januar zu bewirke». — Die Gründung «ine» sächfische« LandeßcomiteeS vom Deutschen Flottrnvereia erfolgte, wie schon g-stern ge meldet, am Sonntag Mittag t« kleinen Saale de» Evange lische« veretnshause» z« Dresden unter de« Lhrenvorsitze Sr. K. Hohett de« Prinzen Friedrich August uud in Anwesen- hett einer hochausehnltchen Versammlung. Maa bemerkte, wie mau berichtet, dir Herren Slaat«Minister von Metzsch, Dr. Schurig und Edler v. d. Planitz, den Stadtkomman danten Generalleutnant von Schmakz, den Grneraladjutanten Sr. Majestät de« König« Generalmajor Hingst, de« Ober hofmeister von Malortie, Gineraldtrector Geh. Rath von Kirchbach, die Oberbürgermeister Beutler-Drc«den,Dr. Georgi- Leipzig und Dr. Beck-Chemnitz, sowie zahlreiche andere her vorragende Persönlichkeiten. Prinz Friedrich August eröffnete die Versammlung mit einer herzlichen Begrüßung der An wesenden, worauf der Präsident der Oberrechnungrkammer Edler v. d. Planitz Sr. König!. Hoheit für die Uebernahme de« E-renrorfitzc« tankte. E» handele fich hier um ein patriotisch-» Werk, an dem Jeder, ohne Ansehen der Par teistellung, theilnehmen könne. Der Herr Redner wie« noch darauf hin, daß die deutsche Handelsflotte die zweitgrößte der Welt sei und de« Schutze« durch eiue tüchtige Kriegsflotte unbedingt bedürfe. Auch die deutschen Colonien, welche gegen wärtig 2,600,000 Quadrat-Kilometer ««fasten und s MiL Einwohner zählen, bedürfen des Schutze«. Dann entwickelte der Redner ein reiche« statistische« Material über die deut schen Colonien und über dir Ein- und Ausfuhr Deutschland» und bemerkt«, daß die Bestrebungen de» Flottenverein» er freulicher Werse auch in Sachsen sehr viele Sympathstn ge funden habe. Der Redner schloß mit einem begeistert auf genommenen Hoch auf König Albert von Sachsen. Daun ergriff der Secretär de» deutschen Flottruverrin», Herr Schriftsteller v eior Schweinsburg, da» Wort, um in au«- sührltcher Weise Ausschluß über die Motive, welche zur Grün dung des deutschen Flottenverein« geführt haben, Bericht zu erstatte«. Mit einem warmen Appell für den deutschen Flottenverein schloß der Redner unter lebhatte« Beifall sein« Autsührungen. Auf Vorschlag de« Herrn Oberbürgermeister Beutler wählte die Versammlung Herrn Präsidenten Edler v. d. Planitz zum Borfitzenden de« sächsischen Laadescomttee», worauf noch die Wahl eine» firbengltedrigen A«»schuffeS, be stehend au« den Herren Gustav Hart«ann-Dre«den, Bank, dtrector Mackow-Iy, von Vreffeusdorf-Leipzig, Oberbürger meister Beutler, Generalkonsul Lindemann, Obrrretchsanwatt Hamm-Leipzig und Oberbürgermeister Beck. Chemnitz, erfolgte. Herr Oberbürgermeister Beutler schlug die Absendung zweier Hulsiguog-telegrawme an König Albert und Kaiser Wilhelm vor, deren Wortlaut von der Versammlung genehmigt wurde. Dana schloß Herr Präsident v. d. Planitz die Versammlung mit einem begeistert ausgenommen««! Hoch auf den Ehre«. Präsidenten de« Landdicomitee« Prinz Friedrich Augusts — Ein äußerst scharfe» Poltzriregtmeot scheint iu Meißen gehandhabt zu werden uud bekanntlich «acht „all urscharf leicht schartig", wie fich schon vielfach erwiesen hat. In einer Versammlung de» Meißner Hausbefitzerverriu» wurde Beschwerde geführt gegen die Ueberhandaahme poli zeilicher Anzeigen rmd di« Maffenbest-afungen von Hmttbe- fitzrrn wegen Vergehe«» gegen die Straß -«Polizei- Ordnung. Bei de« vielfach schlechte« Zustande der Meißner Straß« sei r« nothwrudig, daß von de« aufficht führenden Polizeior gan«« Rücksichten geübt werd«« und vor allen Dinge« de» betreffenden Hausbesitzer erst «ine Ermahnung ertheilt wird, ehe di« Anzeige zur Bestrafung erfolgt, «ad daraufhin soll auch besonder» bei einer Eingabe an den Stadtrath hing«, wiesen «erden. Ei« Redner wie» auf die Zustände am Hahnemann-Platze hin, wo er fich wie auf da« Dorf gehörig fühl«, inde« daselbst «in Pflaster sei und Zwischen den zwn Gasthöfe«, i« welchen ost 40 Geschirr« ausspauoen, «och ei« aste Scheune fich befind«. Ei» weiterer Redner betonte, daß e» fich die Anwohner de» Reumarkte» wochenlang gefallen lasse« müßte«, daß der von der Straße abgezogene Schlau« in dem Schnittgerinne lagerte «nd beklagte sich besoader» darüber, daß die Schntzmanvfchaft ohne jede Benachrichtig«- vertltches und Sächsisches. Riesa, 24. Januar 1899. — Mit gutem Erfolg eröffnete gestern die Thater- g<s llschaft Lange die angekünLizten Vorstellungen im Hotel Höpiner hiers-löst. Das Hau» war gut bis tzt; da» Blumen- thal-Kadelburg'iche Lufssiel: „Im weißen Rößl", hatte sich auch hier al» Zugstück vewähll und sicherte den Darstellern eine gute Einführung und besiällize Aufnahme, so daß jedenfalls die Direktion zu einer Wiederholung de» Stück-s bereit sein wird. — Der Verein „Schutzgemeinschaft für Hindel vnd Gewerbe zu Riesa" hielt gestern Abend im Ratv-keller eine Generaloer s rmwlung ab, die ms hnlich besucht war. Die bisherigen Vorstandsmitglieder wurden bis auf den Kasfirer, der sein Amt niedergelegt hatte und an d-ssen Stelle eine Neuwahl erfolgte, durch Zuruf einstimmig wiedergewählt. Dem geschäftlichen Theil« folgte ein gemeirschaftliche» Abend essen, bet dem sich Küche vnd Keller des Herrn G. Herrmann wiederum besten« bewährten. —* Di« Wirkungen der bisherigen wilde« Witterung des gegenwärtigen Winter« find in der Natur mehrfach be merkbar. Der Maulwurf, der niemals einen Winterschlaf hält, fich aber gleich den in der Erde lebenden Würmern und Insektenlarven, die er in großer Mengs vertilgt, bei kalter Witterung und Frost tiefer hinab in den Erdboden be- giebt, wirft jetzt schon auf manchen Wiest» massenhaft neue Erdhaufen auf. (Wegen de» Aufwerfen» dieser Hügel trägt er seinen Namen. Maulwurf—«ullwurf oder Moltwurf, und Mull, Mulm, Molte---'ock«re Erde; also ist Maulwurf---- Erdwerfrr.) Aber auch im Pflanzenreiche ist schon Leben zu versptrro. In manch n Pflanzen ist die Vegetation gar nicht vollständig zum Sttllstanoe gekommen, excloul» (klrns) Znpoolo», «in rothblühendrr Zierstrauch, uud da» vielfach zu Lauben verwendete Garten-Geilblatt, (l-ovtesos esprtto- Uuw) auch „Jelängerjelieber" genannt, haben frische Blättchen getrieben, uns auch die Blattkno-pen der Stachelbeersträucher find bereit» im Aufbrechen begriffen. Tausendschönchen (SsUls psrsrirrls) blühen vielfach auf Rasenplätzen, und auch wohlriechende Veilchen und Schneeglöckchen find an geschützten Stellen aufgeblüht. Der Sellerhal« oder Seidelbast (Onpttns ro«Lsrsum), rin giftiger Strauch, dessen Rinde blasenziehend wirkt und gleich der sogenannten spanischen Fliege, einem Käfer an» der Familie der Blasen- oder Pfksterkäfer, zu de« bekannten Drour'schen Pflaster verwendet wird, steht schon seit längerer Zeit in voller Blüthr. (Die Blüthe duftet angenehm, erregt aber bald Ueberdruß ) Auch an den Bläthen- kätzchea der Erle (Hirnis ginUoos») brechen schon die Staub gefäße mtter den Blütheuschupprn hervor, «nd dir wett kleineren, rotbraunen weibliche» Blüthenkätzchrn fangen an, fich zu entwickeln. Gleich der Erk hat auch der Haselstrauch (Lor^Ius A.VSIKM») sogenannte eiahlwfige vlüthen, die zur Zett vollständig entwickelt find. DK Staubgefäße flehen unter d« Schuppe» der au de» Spitzen der junge» Zweige hängende« dekamtten sogenannten Kätzchen, «nd dk Stempel- blüthen, au» denen sich dk Rässe «Mwickelu, bemerkt der Kenner al» Bändel zierlicher, duukelrother Fäden, die an der Spitz« einzelner Knospen hrrvorragen. Auch die kugel- «nid«! vläthendwspen de» gelbbttheudea Hornstrauch» (Oornun wnmrnln), gewöhnlich Kronelkksche «nd in manchen Gegenden Dürlttz« genannt, find de« Ausbrechen nahe, wer freute fich nicht, wenn in der Rat« neue» Leben fich be- merkbar macht l Der Gotte-Hauch, der die wunderbaren Reu- bildnnge« in der PflavzemveU wie durch eine» A-mber hervor- rnft, dtesrr Leben-strom durchrieselt auch den Menschen, rast tu ihm neue» Lebe« wach «nd verleiht ihm neue Kraft, neue Bekanntmachung. Der Einkauf in Roggen ist geschloffen, derjenige in Hafer wird fortgesetzt. Riesa, den 28. Januar 1899. Königliches Proviantamt. — Steinlieserung. Die Lieferung von 200 Meter klargeschlagenen Steinen zum Wegebau soll vergeben werden. Bedingungen sind beim Unterzeichneten einzusehen. Offerten und Muster erbittet man fich bi» 10 Februar dieses Jahres. Gröba, am 23. Januar 1899. Kl. Otto, Gemeindevorstand. Dienstag, 24 Januar 18SS, Abend». 52. Jahr». Riesaer H Tageblatt «nd Anzeiger Metlall «nd Anzeiger). Trlrgrarmn-Adrefs« wHw «L Iß 1 -«nsprechstel« „Tageblatt", Riesa. Ar. SO. der König!. Anrtshauptrnannschast Großenhain, des König!. Amtsgerichtsund des Stadtraths zu Riesa.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite