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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 28.01.1899
- Erscheinungsdatum
- 1899-01-28
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-189901289
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-18990128
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-18990128
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1899
- Monat1899-01
- Tag1899-01-28
- Monat1899-01
- Jahr1899
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 28.01.1899
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WesaerK Tageblatt Sonnabend, S8. Januar 18NS, Abends ES sollen 1. die Lieferung von ungefähr 2100 HI Mitlelbraunkohlen I, 2000 Nuß braunkohlen I, 4800 Lg Petroleum, SO Ls Kernseife, 1000 Ls Soda, 2S0 Ls Maschinen-, 200 Ls Cylinder- und SO Ls Dynamoöl, 20 Ls Talg, sowie 2. die Kohlen- pp. Fuhren für 18SS »ergeben werden. Die Bedingungen dazu liegen im Geschäftszimmer der unterzeich tba» Riesa« Tageblatt «scheint jeden Tag Abend» mtt Aufnahme der Sonn» und Festtage. Vierteljährlicher Bezugiprei» bet Abholung tn dm «Aedttlon» in Riesa und Strehla lw« dar» mq,»« Träg« sret tu» Hau» 1 Mart VO Psg-, bet Abholung am Schalter d« katsrrl Postanftaltm 1 «art 2K Psg., durch dm Brleftritg« f«l tn» Hau» 1 Mart Sb Psg. Aazet^uMnaatz», sttr dt, »am»« de» Au»g»drtage» bi» Vormittag S Uhr ohne Gewtchr. Druck und Verlag von Langer » »interlich in Riesa. — Geschäftsstelle Kastantenpraß» SS. — Mr di« Redaktion vmmtwortlich: Hermann Schmidt t« Riesa. ES sollen: 1. Die Anfuhr von Steinkohlk», 2. die Lieferung von unge'ähr ISO «dm Weichholz, 10300 Ls Petroleum, 1000 Ls Rüböl, 1600 Ls Chlormagnefium, 111S0 Ls Aetzkalk, 3. Da» Räumen der Abort-, Asche- und Kehrichtgruben sür 18SS öffentlich verdungen werden. Bewerber wollen die Bedingungen im Geschäftszimmer der unterzeichneten Verwaltung Kaserne I, 3. Obergeschoß Ro. 137 vorher einsehen und An- LrbietungSschreiben verschloffen bis 4 Februar d. I. vormittags 10 Uhr einsenden. Königliche Garnison-Verwaltung Riesa. OertNcheS n«t> Sächsisches. Riesa, 28. Januar 189S. — Die Schulfeier de» Geburtstage» Sr. Mas. de» Kaiser» fand gestern Bormittag im Saale der Knaben schule statt. Ausgezeichnet wurde dieselbe durch die Anw-sen- hcit der Herren Bürgermeister Boeter» und Pastor Friedrich. Mit dem Nllgemeingesavgk: „Nun bricht der schöne Tag herein, der einst in Hellem Freuberschein den Kaiser »n« ge geben" — nahm die in finnigen D klamationen und in Ge- sängen wechselnde Feier ihren Aufing. Die F.strede hillt Herr Lehrer Johne. Noch einmal ließ er am geistigen Auge der Versammelt!n die erschütternden Ereignisse vom Jahre 1888 vorüberziehen und gedachte daun der Thronbestetgung Kaiser Wilhelm II, der wohl mit mancherlei Vorurthetlen zu kämpfen hatte. Doch schon seine ersten Thronreden, zer streuten dieselben, und bald erwies er sich nach altpreußischer Tradition al« der erste Diener de» Staate», und heute be steht ein sckönes Verhältnis zwischen ihm und dem deutschen Belte, gegründet auf Verfassung und Recht. Redner feierte Se. Majestät als den eigenartig kraftvoll veranlagten Mann, den weisen Staatsmann und aufrichtigen Frieden«freund, den Förderer unserer socialen und wirthschastlichen Verhältnisse, den Sicherer unsere« Weltmärkte« durch Ausgestaltung der Flotte. I« Anschlüsse hieran zeichnete Herr Johne Fried rich Wilhelm, den Große» Kurfürsten, als da« Vorbild Kaiser Wilhelm U. Friedrich Wilhelm, ein echt deutscher Mann, habe tn schwerer Zeit da« Reich machtvoll gegen Franzosen und Schweden vertreten und habe in den Nieder landen die Bedeutung de« Seewesen» und Seehandel» kennen gelernt. Unter seiner Regierung habe Kapitän Blorck 1681 an der Guiaeaküste Verträge abg,schloffen und v. d. Gröber. 1682 mit zwei Fregatten von den erworbenen Plätzen Be- fitz ergriffe« und den Zollernaar auf dem Berge Manfro aufzepflrnzt. Hier sei dt, später so berühmte Feste Groß- FriedrtchSburg und 1684 Accrda (Fort Dorothee), 168S Tsccarary und später Taccrama erworben worden. Be deutende Handeltfirmen gewann Friedrich Wilhelm für sein überseeische« Unternehmen. Selbst «ine Deputation schwarzer Fürsten erschien in Berlin. Bal» jedoch traten Feindselig keiten der Holländer und Engländer hemmend in den Weg, «nd die Nachfolger de« Große« Kurfürsten hatt«« kein Ver ständnis für die Kolonie, sodaß schließlich Friedrich Wilhelm I, die Btsttzung für 7200 Dukaten an die Holländische Kompagnie verkan te. Redner wünscht« Mißlich, daß die Thätigkeit unsere« Kaiser«, dem deutschen Handel und Gewerbe neue Wege zu erschließen, allzeit Erfolg haben und daß ihm auch Immer treue, ehrliche und unparteiische verather zur Seite stehen wögen. Mtt de« Gesänge: „O Herr, zieh' eine starke Wehr um Volk und Herrscher" schloß die würdige Feier. Auch die Garnison feierte den Geburtstag Sr. Majestät in üblicher Weise, vo mittag« hatten die Batterien Parade- au'stellung. während nach 11 Uhr Paroleamtgab« auf dem Albertplatzt stattfaod; Mittag» gegen 12 Uhr wurde der Kaisrrsalvt vo« Exercterplatze der 4. Abthrilung au« abgegeben. Au de« Festmahl, da« Nachmittag» 6 Uhr i« Bahn- hof»hotel stattfand, betheüigten sich die Vertreter unserer Kaiserlichen, Königlich«« und städtischen Behörden und eine größere Unzahl Herren von Riesa und Umgrgend. — Herr p. Friedrich bracht« den Trinkspruch auf Se. Majestät den Kaiser au« und «it Begeisterung stimmte di« Festoer- sammlung in da» Allerhöchstdemselben gewidnrete dreifache Hoch «in. Der Krftsaal «ar de« Tage entsprechend decortrt. Di« Tafelmusik wurde von der Hofmann', chrn Eaptllr ge spielt. Die ganz; patriotische Frier verlief in gehob.Ntk Feststimmung. — Gestern Nachmittag hivarirte, wie man un» mit- theilt, der Kahn de» Schiffetgner» Hffe au« Königstein, mtt 24 Wage« Kohlen beladen, an der Auguftu«brücke in Dresden. Der Kahn fuhr zwtschen beiden Pfeilern fest und legte sich in schräger Richtung gegen einen derselben. Durch sofortiges Abdtchten und Anschlägen ron Brettern und Inbetriebsetzung der Pumpen konnte der Kahn über Wasser gehalten werden und wurde dadurch vor totaler Havarie geschützt. Da« Fahr zeug wurde srfort abgelichtet und sollte heute früh von einem Dampfer abgkschle, pt werden. Kahn und Ladung waren ver- sihert. — Die BermeffungSarbeiten für da» Kanal-Projekt Leipzig-Riesa find, wie «an aa« Leipzig berichtet, so weit gefördert, daß die Resultate demnächst den beteiligten Faktoren vorgelegt werden können. — Ihrer Majestät der Königin ist g.strrn nachstehen de» Allerhöchste« Handschreiben Seiner Majestät de« Kaiser« aus Berlin, Schloß, vom 27. Januar zugegangrn: Durchlauchtigste Großwächtigst« Fürstin, freundlich liebe Muhme und Schwester! Auf den Antrag Ihrer Majestät der Kaiserin und Kö nigin. meiner Gemahlin, al« Protekiorin der Vereine vom Rothen Kreuze, habe ich für besondere Leistungen im Dienste de« l tzteren und der ihm verwandten Aufgaben ein neue» Ehrenzeichen unter dem Namen „Rothe Kreuz-Medaille" ge stiftet. Bei dem hohen Interesse, welche» Euer« Majestät in der Sache de» Rothen Kreuze« jederzeit zu betätigen die Gnade haben, kann ich e« mir nicht versagen, Euerer Ma jestät die erste Klaffe der genannten Medaille zu verleihen. Eß gereicht wir zur besonderen Freude, Euerer Majestät die Insignien dieser Lkffr, s§Ä: dieienjgm der dritten Klaffe, welche nach den Bestimmungen der Stistuvgrurkunde auch beim Besitze einer höheren Klaffe onzelegt werden, hierneben zu übersenden. Gern ergreife ich diese Gelegenheit, um Euerer Majestät die Versicherung der vollkommensten Hoch achtung und Freundschaft zu erneuern, womit ich verbleibe Euerer Majestät f eundwilltger Letter und Bruder Wilhelm H. — Wie wir bereit« mitgethrilt haben, dar da« König!. Ministerium de« Innern, da von der Errichtung «ine« s.lb- stäadigen Institute« für avchutziwpsungen gegen Tollwuch für da« Königreich SaLsen zur Zeit abz« sehen werden muß, sich bei der preuß schrn R-gtrrung dafür verwendet, daß die neuer ding« in Berlin bet de« preußischen Institute jür Infektions krankheiten e,richtete Station zur Eifoischung der Tollwuth nach Pasteur'« Verfahren auch sächsischen SlaatSangrbörigen zugänglich gemacht werde. Die Kosten für die Verpflegung tu der Station betragen bet Kindern unter zwölf Jahren 1 Mark VO Pf., bet älteren Personen 2 Mark für den 2kg. Sollte die verletzte Person Mittel zur Bestreitung ihre« Unterhalte« in Berlin, beziehentlich zur Ausnahme in die Station nicht besitzen, so werden zunächst die Ortüarmrnver- bäude hierfür tn Anspruch zu nehmen sein; auch ist den Br- zirksverbänden zu empfehle«, bei Aufstellung ihrer Voran schläge auf die Möglichkeit einer Unterstützung mittelloser Personen zur Inanspruchnahme de« Berliner Institute« Be- dacht zu nehmen. Darüber, ob e« möglich und räthlich sein wird, hierfür auch Staatsmittel zur Verfügung zu stellen, muß sich da« Ministerium de« Innern die Entschließung zur Zett noch Vorbehalten. — ZurMschäftSlage auf der Elbe schreibt da» „Schff" unter Aussig, 24. Januar: Dt« Kohlenverladungen am hiesigen Platze haben sich in der vergangenen Bertcht«wochr doch etwa« lebhafter entwickelt al« die« im Anfang« schier, wozu die rückläufige Bewegung der Wassersüchten viel bet getragen haben, denn der Rückgang s<it dem l tztea Berichte beträgt prr Doppelhiktoliter etwa 10 Pf. Die Frachten dürften aber noch weiter zurückgehen, wenn die j tzt «och in ihrer Heimalh befindlichen Schiffer erst all« nach hier kommen, denn br« jetzt il nur etwa der vierte Theil hier eiugrtroffen, um Ladung zu suchen. Der Beginn der Sch'fffahrt ist ja auch zu früh, denn andere Güter al« Braunkohlen find über haupt noch nicht zu verladen, und die wenigen Qunitiiäle» Zucker werden von der Nordwest mit ihren eigenen Fahr zeugen verfrachtet, so daß für die Privatschiffer nur Kohlen zu laden find, wobei dir Nachfrage nach Laderaum sehr gering ist, da an den Stationen der Mittel- und Unterelbe nur ganz geringe Menge Kohlen gebraucht werden, welche d.n hier befindlichen disponiblen Laderaum nicht übersteigen. Der noch vollschisstae Wasserftand läßt die volle Ausnützung der Fahrzeuge zu, so daß jeder Empfänger mit einer Ladung Kohlen bi« auf Wettere« gedeckt ist. Die Kohlenfrachten find gegenwärtig folgende: Nach Dresden 16 M, Meißen 17 M. per Doppclhekloliter. Magdeburg 2Z Pf., Burg 27 Pf., Brandenburg 34 Pf., Potsdam 38 Pf., Spandau schmal 42 Pf., Herzfelde 60 Pf., KöntgSwufterhausen KS Pf, Geu- thia 30 Pf. per Doppelhektoliter. Dissau 8 Pf, Stationen der Unterelbe S»/. Pf. per KO Kg. — Die Gärtner de« Königreich« Sachsen beschlossen in einer Delegirtenversammlung zu Dresden, für «inen Tcyvtz- zcll auf gärtnerische Produkte einzutreten eine ent sprechende Eingabe an die Landesregierung zu senden. Die verlangte« Zölle schwanken auf zischen 16 und 1000 M'. pro 100 «i',2, ns Gemüse und Küchenkräuter zwischen 8 und Li> M. — Da« Königliche Finanzministerium Hal, wie an» Dresden geschrieben wird, angeordnet, daß in der rächst«« Zeit Erhebungen bei den ihm unterstellten Behörde« darüber angestellt werden sollen, wa« ihre Beamten sür Mietpreise in verschiedenen Otten zahlen. So find z. B. bei allen Behörden Listen angelegt worden, tn denen der Preis der Wohnung, die Siublnzahl u. s. w. eingetragen werden müssen. Aber nicht nur diese Erhebungen werden angestellt, sonder« auch an tte Ortsbehörden find Anfragen ergangen bezüglich der Wohaung-miethro, der Lebensmtttelprrise, der Kohle», preise und der Gemeindeabgabe«, welche von den t« Ort« wohnenden Beamten zu eMrichtrn find. — Eine für Eapitalistra aller Art höchst wichtige Ea- scheidung hat kürzlich da» Reichsgericht getroffen. Danach ist der Barquier, der die vo« ihm verkauften W-rthpapiere de« Käufer zum Ankauf empfohlen hat, schadenersatzpflichtig, wenn er bei dieser Empfehlung die Sorgfalt eine» ordent lichen Kaufmann«» verletzt hat. Wie e» in der Begründung de» Urtheil« heißt, «Kd vo« Barquier im Gegensätze zm» Privatmann roransgesetzt, daß er die Kenntnifie, die zur Beuttheilung der Güte eine» Werthpapirrr« i« Allgemeine» und i« einzelnen Kalle erforderlich find, kraft seine» Be rufe» hat oder doch leichter sich zu verschaffen i« Stande ist al» der Kunde, der Late. RathertheUung und Empfehlung bilden eia «othweudige» Glied in diesem Zweige de« Bank geschäfte», de« Verkauf zinstragender Papiere. Dt« Lor- theile, die für den Barquier au» diesen GesckS'tSabschlüffe« entstehen, bilden zugleich da« Entgelt sür die Dienste, die er den Kunden bei len Vorbereitungen zu den Geschäften leistet. In Fällen dieser Art mischt sich daher mitten Kaufgeschäfte» neten Verwaltung au«, wohin auch Angebote bis 2. Februar d. I. zu 1., bis 10 zu 2^ bi» 11 Uhr Vormittags postmäßig verschlossen und gebührenfrei eiazusenden sind. Königliche Garnison-Verwaltung Truppenübungsplatz Zeithain. Für das Rechnungsjahr 18SS/1S00 soll öffentlich vergeben werden: 1. Die Lieferung von unge'ähr KOOO lcg Roggenbrot, 1300 kg Semmel, 1000 kg trockene« Gemüsen, 200 kg Roggenmehl, 400 kg Speisesalz, 380 kg Butter, 4000! Kuhmilch, ök Schock Eier, 4000 kg Speisekartoffeln, 500 kg Mohrrüben, 40 kl Braunbier und 1600 Fl. Lagerbier zu je >/,! Inh. 2. Die Abnahme der Küchenabfälle und Strohsackfüllungen. Angebote find bis 7. Februar d. Ihr. zu 1. bis 10 Uhr, zu 2. bis 10'/, Uhr Vor mittags postmäßig verschloffen und gebührenfrei einzusenden. Die Bedingungen sind einzusehen und liegen im Geschäftszimmer des unterzeichneten La- zareths aus. * Königliches Militär-Lazareth Truppenübungsplatz Zeithain. ««d Anzeiger Metlall «U Liyriger). Amtsblatt der König!. Amtshanptmannschast Großenhain, des König!. Amtsgerichts und des StadtrathS zu Ries» SS. Jahr».
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