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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 30.01.1899
- Erscheinungsdatum
- 1899-01-30
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-189901305
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-18990130
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-18990130
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1899
- Monat1899-01
- Tag1899-01-30
- Monat1899-01
- Jahr1899
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 30.01.1899
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V Riesaer I Taaeölatt «nd Anzeiger MrtzlM m) Äijeign). rÄegnww,.«drrsi, 6 FU »«W-chßUl« blatt", Rtesa. Rr. » der König!. Amtshairptmannschast Großenhain, des König!. Amtsgerichts «nd des StadtrathS z« Ries«. 24 Montag, SV. Januar 18SS, MendS. SS. Jahr». Da» Riesa« Lagedlatt «scheint jeden Lag Abend» mit ««»nahm, b« Gönn, und Festtage. Vierteljährlich« Bezugßpret» bei Abholung in de» Axpediti«« in Rich, «nd Gtrchla ob« durch «ftre T tg« jret in» Hau« 1 Mark vv Psg., bei »Holm, am Schalt« d« taiserl Poftanstaltm 1 «ml LS Pfg., durch den BriestrLg« ftll in, Hm« L Mark «5 Pfg« «GllsenGlmmtzwe für dl, «nnmm dG «Mtgadetage» bi» Vormittag S Uhr ohu, Gewähr. Druck mb V«lag vm Langer ck vintrrlich in Riesa. — G«schäst»stellr Kastanienstraß« 59. — Für di, Rwaetiou verantwortlich: Herman» Schmidt in Richa. Die in Gemäßheit von Artikel II. tz 6 der Allerhöchsten Verordnung vom 21. Juni 1887 — Reichsgesetz-Blatt Seite 245 flg. — nach dem Durchschnitte der höchsten Tagespreise deS Hauptmarktortes Großenhain im Monat Dezember vorigen Jahres festgesetzte und um fünf vom Hundert erhöhte Vergütung für die von den Gemeinden resp. Quartierwirthen innerhalb der Amtshauptmannschaft Großenhain im Monate Januar dieses Jahres an MUitärpferde zur Verabreichung gelangende Marschfourage beträgt: 7 Mk. 72,s Pfg- für 50 Kilo Hafer, 3-15 - - 50 - Heu, 1 - 99,« - - 50 - Stroh. Königliche Amtshauptmannschast Großenhain, am 28. Januar 18SS. r>. ss. vr. Uhlemamr. Barth. OerMcheS md Sächsisches. Riesa, 30. Januar 1899. — Se. Majestät der König empfing am Sonnabend Mittag gelegentlich der Aaw.s«nheit in Berlin die sächsischen ReichStagSabgeordneten Dr. v. Frege, Förster, Hauff«, Dr. Orrtel, Zeidler, Dr. Esche, Dr. Lehr, Uhlcmann, Gaebel, Gräfe und Lotze. Professor Hisse war behindert. Der Kö nig unterhielt sich, wie die „Deutsche Tageszeitung" schreibt, mit den Abgeordneten Aber die Wahlkreise, die Wahl ämpfe und die j tzigen R ichstagsarbeiten. — Von nationalliberaler Seite schreibt man uns, daß aus die neuerliche« Angriffe des conservattven „Vaterland^ hin der „Nationalliberale Verein im 7 sächs. Reichstagswahl« kreise" nunmehr anderweit zur Landtagswahl Stellung nehmen werde. — Nach den „Dresdner Nachrichten" soll der nächste Staatshalt« halt ein Staats ywnafium sür die Stadt Riesa vorfehen. — Bestätigung der Meldung bleibt abzuwarten. — Gute Taffenerfolg« erzielte gestern die Lange',che Theat-rgesellschast. Sowohl die Nachmittag«, al« auch die Abendvorstellung fand vor autverkaustem Hause statt. — Zwischen Dresden nebst Bor. und Nachbarorten und Ronneburg (S. A) ist der Sprechoerk«hr zugelaffen. — Wie uns die Handel- Kammer Dresden mittheilt, bat die Aktiengesellschaft Alsheim in Christiania eine dauernde Ausstellung von kleineren, namentlich Spezial-Maschinen für das Handwerk und von Werkzeugen in Aussicht genommen, wozu namentlich auch deutsche Maschinen« und Werkzeug. Fabrikanten zugelaffen find. Da« Programm sür diese Au«. stel'vng kann in der Zeit von 9—V,1 Uhr Vormittag« oder 4—^,7 Uhr NrchwtttagS auf der Kanzlet der Kammer, Oftra-«litte 9 Pt. recht«, eingesehen werden. — Am Sonnabend hat Herr Schuldirektor Sieber seine reich gesegnete Tätigkeit an der Knabenschule in Wurzen, deren verdienstvoller Leiter er seit Ostern 1891 gewesen, ein gestellt, um, einem ehrenvollen Rufe al« König!. BezirkS- schulinspektcr nach Großenhain Folge leistend, in dieser Woche sein neue« Amt anzutreten. Au« diesem Anlaß hatten sich am Sonnabend Bormittag 11 Uhr di« Lehrer der Wur^ner Knaben- und der Fortbildungsschule, dir ihren hochv'lehrten Direktor nur mit tiefste« Bedauern au« ihrer Mitte scheiden sehen, unter gleichzeitiger Mitanwesenheit de« MädchenichulkollegiumS, sowie der obersten Knabenklaflen der drei Schulabtheilungen in der Turnhalle an der Albeistraße zu einer ernsten Abschiedsfeier eingefunden, wobei dem Herrn Bezirksschulinspettor ein Andenken an seine einstmaligen Mit arbeiter in Gestalt eines Album» mit den Etnzelphotogra- phien der betreffenden Herren, sowie einiger au« der Mäd chenschule überreicht wurde. — Der 1. April fällt in diesem Jahre sür Diejenigen, ! welche zu diesem Termin eine« Wohnungswechsel vornehmen müssen, recht unangenehm. Der 1. April ist nämlich die«, mal der Soaoabend vor Ostern, denn auf den 2 uud 3. April fallen der 1. und 2. Osterttiertag und am 31. März ist Charfreitag. Durch dieses Zusammentreffen de« Umzugs termin» mit den Frierlagen, an denen Umzüge nicht bewirkt «erden dürfen, müssen in diesem Jahre sowohl für die Mtether wie die Bermtether Schwierigkeiten emstehrn, die b-sonder» sür die Inhaber größerer Wohnungen eine noch empfindlichere Störung de» gewohnten Familienlebens zur Folge haben, al» dir» schon an und für sich bei Umzügen der Kall zu sein pflegt. Ein Hinweis auf diesen Umstand dürste Manche« veranlassen, Vorsorge zu treffe«, um sich die Feiertage nicht mit den Umzugkqualen zu verderb n. 4 Stauchitz. Bet einer in vergangener Woche auf de« Raitzenrr Revier abgehaltenra Treibjagd trafen einige Jagdtheilaehuter im Gebüsche auf einen Mann, der im Be griffe war, sich ouf zusammengelegten Steinen Kaffee zu kochen. Del Mann entwich zwar schnell, ließ aber einen Sack zurück, der mit verschiedenen Bietualien, wie Spick, Schinken, Kaffee, Weirflrschm »c. gefüllt war. Wie sich heraussteüte^ sind diese Sachen in der vorhergrheadea Nacht au» eiaer Borrathrkammer de» Stauchitzer Rittergutes gestohlen worden. Der Dieb hatte mit Hülfe einer au» de« Gartenschuppen entwendeten Eisenstang« da« eiserne Gitter eine» Fenster» durchbrochen und war so in die Borrathrkammer gelangt. Bi» sitzt ist es noch nicht gelungen, ihn und seine etwaige« Helfer»helfer aufzufinden. * Stauchitz, 2». Januar. Heute fand die erste dies- jährige Versammlung de« hiesigen landwirthschaftlicheu Verein statt. Der Vorsitzende, Herr Rittergut«pachter Heinke-Mau- tttz, begrüßte und beglückwünschte die zahlreich erschienenen Mitglieder und sprach die Hoffnung aus, daß im neuen Jahre sich die Norhlage der Landwirthschaft noch mehr ver mindern werde, wie im vergangenen, daß die Berein-fitzungrn wiederum fl-ißig besucht werden und die Vorträge Nutzen stiften möchten. Au« de« nun verltsenen Jahresbericht ging hervor, daß im vorigen Jahre ein rege« Bereinsleben ge führt worden ist. Aaknüpfend an die Huldjgungen,"die Sr. Majestät dem Könige zu seinem Jubiläum auch von den Laudwirthen dargebracht worden find, zählte der Bericht die vielen dankenswerthen Erleichterungen und Hülfen auf, welche die Königliche Regierung der Landwirthschaft bisher habe angedeihen lasten. Beklagt wurde die immer mehr zunehmende Leutenoth, die verbunden mit den sich stetig steigernden Pro- dvctionskosteu die Landwirthschaft schwer schädige. — Hierauf erhielt Herr LandwirthschaftSlehrer Schilling-Wurzen da» Wort zu seinem Bortrage: Urber Vertilgung der Unkräuter. Er sprach über Begriff, Entstehung, Verbreitung und Ein- thetlung der Unkräuter, besprach einzelne wichtige und gefähr liche ausführlich, zeigte die gepreßten Pflanzen au« einem witgebrachten Herbarium vor und gab Rathschläge zu ihrer Unterdrückung. Da« Unkraut ganz zu vertilgen, wird nie- mal« gelingen, denn die Natur sorgt da ür, daß so leicht keine Art untergeht. Die dahin gehörigen Gewächse erzeugen eine erstaunliche Menge von Samen «nd vermehren sich außerdem durch Wurzeln und Au«läufer, Theilung «nd Sprossung, und dabet wüsten Wind, Wasser, Thiere und Menschen zu ihrer Verbreitung beitragen. Aber durch Ueber- legung, Besonnenheit, Ruhe, Mutb und Geduld kann der Landwirth doch «inen erfolgreichen Kampf gegen diesen zähen und zudringlichen Feind führen. Schließlich faßte der Vor tragende seine Rathschläge in folgende tzauptregrln zusammen: 1. Man verwende nur sorgfältig gereinigte« Sagrgur. 2 Man vernichte allen Uakrautsamen, laste ihn nie auf die Düngerstätte gerathen und verfüttere ihn nicht ungekocht. 3. Man bearbeite den Acker gründlich und rechtzeitig. 4. Man richte seine Fruchtfolge auf Bekämpfung de« Unkrautes ein und baue womöglich abwechselnd Halm- und Hackfrüchte an. 5 Man wende zur Vertilgung concrntrirte Salze an, aber nur mit großer Vorsicht, um nicht auch zugleich die Kultur früchte zu vernichten. 6 Man lerne die Unkräuter, ihre Lebensbedingungen und Lerbreitungsarten kennen. Die nach folgende Besprechung knüpfte sich hauptsächlich au Punkt 5 an. E» wurde ongefragt, ob e« rathsam sei den Hedcich und wilden Rübsen, die größten Plagen unserer Gegnd, ia der Sommersaat mit Vitriol zu vertilgen. Der Vortragende wollte nicht dazu rathrn und tbeilte mit, daß man auf dem Versuchsfelde in Wurz-u schlechte Erfahrung gemacht habe, indem man der Saat fast mehr geschadet hab», al« de« Un kraut. Dem gegenüber la« der Vorsitzende au« der Sächsische« Laudw. Zrllg. einige Artikel vor, in denen mehrere Lanwirrhe behauptete«, daß ihnen die versuche mit Vitriol gut gelungen seien. — Hiernach erfolgte die Vorführung zweier neue« Maschinen durch den Herrn Vertreter der Riesaer Firma: Winter L Reichow. Vielen Beifall fand die Kopfdüngung«- waschtne für Rüben. Sie zerreibt den Ehtltsapeter zu »eine« Mehle und ist so verstellbar, daß nur die Rübenpflanzen von dr« Chili getroffen werden, beugt also der bisher ost getriebenen Brrschwendung vor. Dabei ist sie so leicht zu handhaben, daß ein Arbeiter mit ihrer Hülse täglich 6 bis 7 Acker abdüngen kann. E» wurde ferner da« Modell eine« Doppelpfluge« ^orgezeige, mit de« man ein Feld ««pflügen kann, ohne rinn enden zu wüsten «nd der durch Veränderung der Apen tief und flach gestellt wnden kann. Auch hier fand da« zu Grunde liegend« Prinzip zwar Anerkennung, doch glaubt« man et« evdgilttgr« Urtheil erst abgeben zu können, wenn der Pflug t» vollständiger Autführung vorgesührt wer den könne. Gröditz. Kaisers Geburtstag war zur Schulweihe LUsrrsehen. Deshalb versammelten sich am Freitag gegen 10 Uhr in der alten Schule dir Schulkinder, der Schulvor stand, der Königl. Bezirksschuliuspeetor Herr Schulrath Dr. Gilbe, der^Königl. AmtShauptmanu Herr Dr. Uhlemann, die Herren Geistlichen au« Frauenhain, die Herren Lehrer der Gröditzer Lonferenz, sowie viele Einwohner voa Gröditz uud Reppi« uud zogen unter dem Gesänge d,S Liedes: Eine fiste Burg ist unser Golt", begleitet von einem Mufikcorp«, nach dem neuen Schulhause. Hkrsrlbst ghrrgab Herr Baumeister Förster mit kurzen Worten Herrn Amt-Hauptmann D c. Uhle- mann den Schlüffe! zur Schule. Nach kurze« Htnwet« auf die Aufgaben der Schule öffnete der Herr Amtshauptwaun unter den Worten: „Im Namen Gotte« — heiligen Geistes" die Thüre, über welcher in goldenen Lettern die Worte prangten: Lastet die Kindlein zu mir kommen. Bald war die Schulstube gefüllt uud der Wetbeact nahm seinen Anfang mit dem Gesänge de« Liede» 545 Herr Schulrath Dr. Gelbe hielt nun die Wetherede, welcher er zu Grunde gelegt hatte: Kaiser« GrburtStag rin rechter Schulweihetag. Nach der trefflich auSgeiührten Rede sprach der H-rr Schulrath die Weihe in den Worten: „Im Namen Gottes de« Vater», de- Sohne- rnd dc« heiligen Geiste« weihe ich diese Schule zu einer Pflanzstätte der Gotte«furcht, zu eiaer Bildungs stätte deutschen Geiste», zu einer Stätte, da Treue und Liebe zu Kaiser und König gepflanzt wird in den Herzen der Kin der. Gott, der treue Vater im Himmel, der un« bisher be hütet hat, behüte auch die, die eia- und ausgehe«, Lehrende und Lernende. Sein Baterauge bewache und beschirme dsise» Haus in allen Nöthen und Erfahren. Sein heiliger Seift führe und leite Lehrer und Kinder zu dem Herrn und Hei lande der Seelen. Sein Segen kröne da» Werk mit Frucht der Liebe, die bleibet in Ewigkeit. Hierauf sangen die Ver sammelten den 3 Vers des Liede» 545, uud der Localschul- inspector, Herr Diacoou« Klinger au« Frauenhain, sprach da« Gebet. Mit dem Gesänge de« Liede« 529 endete der schöne Weihract. Nun wurde da« schön« und prächtige, aber auch praktische Schulhau« einer eingehenden Besichtigung unterzogen. Darauf zogen die Kinder unter den Klängen der Musik durch den Ort, während sich die Herren zu eine« Festmahl versammelten. Unter helleren und ernsten Toasten nahm dasselbe einen schönen Verlauf. Mittweida, 27. Januar. Eine Falschmünzerwerk statt wurde neuerding« wieder hier polizeilich aufgehoben uud dabet wurden viele Formen und Werkzeuge beschlagnahmt. Der wegen Münzvervrechen» mit sechs Jahren Zuchthaus vorbestrafte Maurer Gl. au- Altmittweida mirthete sich bald nach seiner Enrlaslung b.i einem in der Chemnitzer Straße wohnhaften Schankwirth ein und nahm nach H-rbrtschaffung der von ihm früher vergrabenen Formen und Gießwerkzeuge und Altfertigung reaer Formen sein verbrecherische« Werk wieder auf. Nacht«, wenn sein Mitbewohner der Kammer, ein I3jährigrr Knabe, schlief, begann S. mit seiner Falsch münzer. Thätigkeit. Die Falsifikate, Dreimark-, Zweuuark- und Zwanzigpsennigftücke, find in rohem Zustande vorgefua- den worden. Boiau«fichtlich ist kein« der von G. hergestell- ten Falschstücke zur Berau«gabung gelangt. Dresden. Nachdem dir hiesige Kriminalpolizei fort gesetzt und unablässig thätig gewesen ist, um die Ergreifung de» frechen Schwindler« zu ermöglichen, der sich hier in» Mau'schea Geschält« Juwelen von «ehr al« 10000 Mark Werth zu verschaffen gewußt hatte, ist e« gelungen, (wie in letzter Nr. d. Bl. schon gemeldet) ihn in Mainz gestrrn zu verhaften. Die Wertsachen find mit Ausnahme voa eine« Paar Ohrringen noch bei ihm vorgrfunden und mit veschlag belegt worden. Eine in seiner Begleitung befindliche Fra» ist gleichfalls verhaftet worden. Der Schwindler hatte da durch verdacht erweckt, daß er in Mainz ein« große Menge voa Ringen uud Steinen versetze« wollte. Er ist angeblich
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