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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 04.04.1899
- Erscheinungsdatum
- 1899-04-04
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-189904041
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-18990404
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-18990404
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1899
- Monat1899-04
- Tag1899-04-04
- Monat1899-04
- Jahr1899
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 04.04.1899
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. April. Drei Hochzeiten an einem Tage, fabrik de« Herrn Hermann Müller und verursachte hier mehr- s >ene, die silberne uud die grüne Hochzeit, i fachen Schaden, ohne jedoch zu zünden. ? —- MGWTWW Mlcheu seine nnUtzt aus den »»den Loffenfindt» den H»n»- und dm Absetz, »finde», ist nicht Maud und bedeutenden «an« seiner Abgesehen von den 195» Fort« bü »»»-«schul«», »eich« 75358 «ännltch« «nd 1999 «eidliche 1011, Schülrrü » und Besucher zählen, gievt es nach dem „B. A.- 11» technisch« Fachschulen mit 1011» »9 höhere Jndnftrtefchnlen „ 10990 LI Haodelejchulen „ 4 781 11 laudwirthschastliche Schnlen^ 991 „ Di« sieben Schule», welch« zur LetheUung von Handfertig« keittuaterricht a» Schülerin»«» voihrad«», «erde» von 1599 Schülerinnen besucht und »445 erhalt«» Unterricht in 19 technischen Fachschule«. I« »öoigrrtch« Sachsen hat nunmehr jeder bedeutend« Industriezweig seine besondrre Fachschule. u»d in jene» Zweige», in denen «an besvnderen Werth ans «ine mit der praktischen Ausbildung Hand in Hand gehende theoretisch« Ausbildung legt, find verschiedene Schulen vor handen, der«« jede mit ihrem Lehrgang« sich einer ganz be stimmten Vorbildung anpaßt. — Was erwartet die Schule von den ihr zu Oster« neu zugefthrten Lindern? Diese Frage beanlwortrt d-r Dresd ner Lehrerverein folgendermaßen: Ostern ist da. Wtedrr übergeben Tausend« von Vätern und Müttern ihre Linder der Schule. Dies, soll die Arbeit des Elternbause« fort setze«. Wurde bisher besonder» der leiblichen Entwickelung de» Linde» die größte Sorgfalt gewidmet, so gilt die Schul zeit hauptsächlich seiner geistigen Entfaltung. Di« damit ver bundene« Anstrengungen verlangen vor Allem einen kräf tigen Körper mit gesunden Nerven. Richt» ist hierfür außer nahrhafter Lost und Bewegung in frischer Luft dien licher al» zeitige» Zubettschicken und gehörige» »««schlafen- lasten der Kleinen. Gleich wichtig ist dazu die Erhaltung de« kindliche« Frohsinne». Natürliche Heiterkeit wird dun vorschulpflichtigen Linde am besten dadurch bewahrt, daß mau ihm Zeit und Gelegenheit zu« Spielen verschafft. E» soll noch nicht» schulmäßtg lernen. Wohl soll e» bet« Spaziergang« mit Vater «nd Mutter die Augen und Ohre« öffnen. E» soll achten lerne« auf den blühenden Obstbau« btt Garte«, auf de« Kuckucksruf im Walde, auf de« plätschern den Vach und di« leuchtenden Sterne, auf den Unterschied zwischen diese« und jenem Thtere, kurz: e» soll zur Natur - beobachtnug ««gehalten werden. Dan» «erden solche Klagen von selbst verstummen, wie wir fi« kürzlich au» Ber lin »Ser NnschauungSarmuth de« in dortig« Schule« ein tretenden Linder brachten, und man wird nicht wieder die Schule unberechtigterweise für einen derartige« Mangrl ver antwortlich mache». Zur Vorbereitung auf den geordneten Sprachunterricht der Sch»le genügt e», wenn da» Lind seine Gedanken in kleine« Sätzen au»zudrücke« und schließlich «ine kürze Geschichte, etwa «in Märchen, in schlichten Worten nach- -verzählen vermag. Nur muß «an r» dabei fortwährend zu la«trei«em Sprechen anhalten und ihm da» Stammel« abgewöhnen. Unermüdlich gute» Borsprecheu sollten sich Eltern ihrem Linde gegenüber zur Pflicht machen ; denn richtige» Sprechen hilft diesem nicht bloß zu leichterer Er fassung vom Sinne de» Gehörte«, sondern auch zur sichere« Erlernung de» Lesen». Da «an beim Singen jede« Wort »«Deutlichsten au»spricht, so empfiehlt r» sich, mit den Lleiuen daheim die bekanntesten Linderlieder zu fingen, um so die Aussprache zu veredel« «nd di« sächsische Mundart mit ihrem „Ooze" statt Auge, „«en»* statt ein» durch schöne» Hochdeutsch zu verdrängen. Ist e« denn aber nicht nöthig oder wünschen»werth, mit den vorschulpflichtigen Lindern Schreib- und Rechenübungrn anzvstrllen? Durchaus nicht! Ma« spare vielmehr da» Interest« «nd di« Rrrvenkrast de» Linde» für die eigentlich« Lernarbeit der Schule auf: E» ist völlig ausreichend, wenn man seinem kleinen Buben «der Mägdlein einige leichte Formen, wie den Umriß einer Pflaum-, einer Birne orer eine» Apfel» mit wenigen Strichen »achzeicharn läßt. Da» weckt den Formrnfinn «ad ist die zwkckmäßtgste Vorbereitung für de« Schreib««ter- richt. Kür die Erschließung de« Zahlensinne» endlich ist eia Arche» Zählen der Finger, der Dinge in der Wohnstube oder in der Umgebung de» Hause» al« hinlänglich zu erachten. Da» Wichtigste jedoch bletbr die Erziehung de» Linde» zu -Uten Gewohnheiten. Da» vorschulpflichiig« Lind «naß z. v. daran gewöhnt worden sein, Körper und Lleitung reinlich zu halten, Bedürfnisse rechtzeitig anzumelsrv, ruhig zn fitzen oder zu stehen «nd dergleichen «ehr. Jede üble Angewohnheit eine» ALL Schützen verleitet die übrigen Neu linge leicht zur Nachahmung und erschwert dem Lehrer un- vö h g sein Wirken. Linder mit guten Gewrh Heilen hin gegen ordnen sich rasch der Schulzucht unter und fördern dadurch «in gedeihliche« Arbeiten der Schule. * Gröba. Am 1. Feiertage fand auf dem hiesigen Friedhöfe die Beisetzung de» am Donnerstag vergangener Woche auf dem Hasenneubau Erschlagenen in herzergreifender Weise statt. De« Begräbnisse wobntev die Wittwe, die be jahrte Mutter de« Erschlagenen, rin Bader und ein Schwager, die von au«wärt» herbeigerilt waren, bei. Der Verstorbene ist jung verheirathet «nd hinterläßt «ine Wittwe. * Loselitz. Hier wurde am Sonnabend ein Hund, welch«, vorher mehrere Hunde, mehrere Schweine auf de« Rittergut«, einen Laicht und einen 19 jährige» Laabe« gr- b.sten harte, «schiffen. Bet der Untersuchung ist da» Thier vom BezirkSthierarzt al» der Tollwuth dringend verdächtig erklärt worden, klebrigen» soll dasselbe nach sachverstän dige« Urthrtl einen Werth von etwa S00 M. repräsentire«. Di« beiden gebissenen Menschen werden sich in den nächsten Tagen «ach Berlin begebe«, «m dort die Lnr gegen die Tollwuth zu gebrauchen. Die gebissenen Hunde und Schweine find sofort «schoflen worden. Meißen, 1. " " und zwar di! goldene, vr «»V , . . , , , „ kann die Sarbe'ichr Familie, deren Mieder zum Theil hier Annadrrg. Ja einer Sitzung de» Auüschustr» für »nd in de« Boi orte» wohnhaft find, nm zweiten Osterftier- tag, begehe». Johann Wilhelm Garbe, rhrmal» Gchäf' ans dem Rittergut Sornitz 75 Jahr« alt, begert mit sei«. , Satti» die golden« Hochzeit, die älteste Tochter de» Ehe paare» kann bereit« da» silberne Ehejubiläum frier» und ei» Enkel will am gleiche» Tag« i» de» Ehestand trete«. Drei Söhne, zwei Töchter «nd »2 Enkel werde» da» goldene Jubelpaar an seine« Ehrr«tage beglückwünsche» Meißen. Ei« Stallschwrizer an» Seilitz spielte dieser Tag« mit «ine« geladenen Revolver und versuchte, damit zu schieße» Da sich jedoch de« Schuß »ach dem Abdrücken nicht kMlud, wollte der junge Man« «ach der Ursache de» ver sagen» sehe« und warf dabei einen Blick in die Läufe de» Revolver». I« demselben Angeubltck ging der Schuß lo», die Lugel prallt« zwar an de« Schädelknochen ab, blieb aber in der Hirnhaut fitzen. Der unvorsichtige Mensch bekam nunmehr Angst und lief nach Meißen zu eine« Arzt, welcher ihm di« feststtzende Lugel Heraulschnitt. Ein« weiter« Unan nehmlichkeit wird dem Revolverschützrn noch dadurch bereitet werden, daß er »egen unberechtigter Führung von Schuß waffen polizeilich bestraft wird. -f- Dresden, 4. April. An de« gestrige« -roßen Hofconcert im Refidenzschlost« unter Leitung de» Hofralh» v. Schuch «ahmen die Majestäten, die Prinzen und Prinzessinnen und etwa 400 Angehörig« der Hofgesellschaft theil. Pirna. Auf die erhobenen Beschwerden über di« durch da» der hiesigen Abfuhrgrnoffeuschaft de» Hausbefitzer-Berein» bi»her gestattet gewesene Einlasten flüssiger FScalten in die Elbe an der Brauteufurt entstandenen Belästigungen ist von de« köaigl. Finanzministerium, die der Abfuhrgrnoffenschaft erthettt gewesene Erlaubnis zurückgezogen und infolge besten der letzteren da« fernere Einlasten von Fäcalten in den Elb- stro« untersagt worden. Schandau, 1. April. Der gestrige orkanartige Stur« hat in den umliegende« fiskalischen Staat»sorsten durch Wind brüche sehr bedeutenden Schaden angerichtet. Auch in den benachbarten böhmische« Waldungen hat der Sturm fürchter lich gehaust. Bautzen, 1. April, lieber di« schon gemeldete Pulver- Explosion fei noch «itgrtheilt: Nachmittag kurz vor '/^S Uhr waren hier «nd in der nächste« Umgebung schnell hinterein ander drei kurze heftige Detonationen zu hören; die Ursache waren Explosionen, die in der sächsischen Pulverfabrik Lravtz und Loutp., deren Werke zwischen hier und Oehna liege!-, au» bi»her noch unaufgeklärter Ursache erfolgten. Durch, diese Explosiv« n find S Häuser de» Werke» (Nr. iS—18) theil» ganz zerstört, theil» weniger beschädigt worden; e» handelt sich um da« Preßwerk, da» Zerkleinerung»»»»!, da« Abstaubwerk, da« Polirhau«, da« Lörnerwerk und die Hy- draultsche Prefle. E» ist et« sehr großer Materialschaden durch die Explosion eingetrrteu. Leider haben auch mehrere Arbeiter de» Werke» schwere und leichte Verletzungen erlitten. Am schwersten verletzt wnrde Johann Schkadr. Dieser ist noch am selben Abend kurz vor S Uhr im städtischen Kran- kenhause, wohin er gebracht worden war, seine« Verletzungen erlegen. Schkad« hinterläßt Frau und 6 Linder. Weiter ward schwer verletzt der Arbeiter Nikolaus Hermann, (ver- heirathet, 2 Linder.) Auch er ist inzwischen verstorben. Zwei andere, in Seidau wohnend« Arbeiter find leichter verletzt worden; der eine, Ernst Schneider (ledig), befindet sich zu Hause bei den Elter», der andere, Johan« Lowark, ist bereits wieder aus dem Werke und arbeitsfähig. Durch glückliche Fügung blieb der Arbeiter Lischke gänzlich uuvers.hrt, obgleich d.ffrn Arbetttrau« «ttexplodirte; er ward nur zu Vod n geworfen. Der Arbeiter Gewöhn sprang in die vorbeiflie- ßende Spree und ist unverktzt. — Die Explofionsstätte zeigt vielfach starke Zerstörungen; der Standort de- ein « Hauses z. B. ist nur noch durch e ne« Haufen Sterne kenntlich, auch find Bäume geknickt, starke Arstr abgerissen uud iortgeschleu- - dert, mehr wie armstarke Eiseuwelleu verbogen (»ine davon e fast in» rechten Winkel gebogen) und weggeschleudert rc Große Balken find viele Meter weit g< flogen, Bretter, Balkenthetle und Dachpas p'.nstück« lagen weit auf der anderen Seite de» Spreeufer» oder hingen 59- 60 Meter entfernt auf hohen Bäumen, verschiedene Schuppen und namentlich di« Wohn räume dr» Faktor« Henker hab.« in Folg- de» Liftdruckes nahezu alle Fensterscheiben eingebüßt, auch find theilweise die Fenst rkrruze eingedrückt oder herauSgrschleudert worden. Rötha, 1. April. Rach jahrelangen und unter man nigfachen Schwierigkeiten fortgesetzten Bemühungen ist r» gelungen, bei E prnhain ein neue» Lohlenfeld zu erschließen. Dem Brruthmen «ach besitzt dasselbe eine Mächtigkeit von 8—10 Meter. E« soll dt« Veichaffevheit der Braunkohle j «ine gute sein. Di« äußerst günstige Lage de» Werke» be- z rechttgt den Besitzer de» „Margar-ihevschachte«", Herr» Pre- » mierlrutnant a. D. Neumann in Kieritzsch, bezüglich de» Ab- S satze» drr zu fördernden Kohle« zu den besten Hoffavngen. k Freiberg. Bei dem erste« diesjährigen Frühling«- j gewitter, da» am Donner »tag über dt« hiesige Gegend zog, schlug in Brand der Blitz in verschiedene Telephonlettungen. i Ein Blitzstrahl ging bi» in die 15. Sezeugftrecke de» zur c Grube „HimmelS'ürft" gehörigen Slückaufschachtr« und ver- lor sich in den Geleits »lagen. — In MüdiSdors hat der Blitz in da» Kaden'iche Gut einxschlagen und hierbei eine Kuh grtödtet, verschieden« Fensterscheiben zerschlagen vud kleinere Schäden an den SuiSgebäaden «»gerichtet, überdies auch zwei vor dem Gute stehende Liuden zerschmettert. Zwenkau, 1. April. Auf einem Neubau der hiesigen Brauerei hatte der daselbst beschäftigte Maurer Müller au» Knautkleeberg da» Unglück, zu« Sturz zu kommen. Drr bedauero«wer»he Mann erlitt dadurch eine« schweren Schä- <j delbruch, an welche« er bereit» auf de« Transport nach dem i städtischen Krankenhaus St. J»eob in Leipzig verschied. Hartha, SO. März. Bet de« heute Mittag hier > aufgetroffenen Gewitter schlug drr Blitz in die Filzwaarrn- ! dm am 1», 19 u»d 17. Juli d. I». stattstudmdm füns- zeh«tm sächsische» Feuerwehrta- wurde» die vorbereitME«» wetter gefördert, 'eine Illumination de» Kestplatze» «ad di» Veranstaltung eine» Feuerwerke» i» Ausficht anrommr». E» liegen bereit» eine Menge Anmeldung«! von Beschick«»» für di« mit dem Feuerwehrtag verbunden« Ausstellung vo» Feuerlöschgeräthrn usw. vor. Glauchau. Hier Plaut man dt« Gründung einer Fortbildungsschule sür Mädchen ruit vier obligatorische« und zwei freiwilligen Unterrichtsstunden wöchentlich. Da« Haupt gewicht dieser Fortbildungsschule soll in erster 8nie aus de« Hrudfertigkeitsuoterricht (Maschiuenäheu, Zuschneider»), dann ans einfacher gewerblicher Buchführung und Lorrespondenz und dritten« auf der Bildung de» ästhetischen Gefühl« durch vor lesen und Erklären drr schönsten Perlen der deutschen Literatur liegen. Da» Schulgeld soll pro Woche SO Pf. betragen. Treuen i. v. Dir 59 Jahre alt« Handarbeiter Lrrl August Mothe« brach in der Nacht zu« 13. Drckwber v. I. in da« HäuSchcn der Wittwe Büttner in Treuen rin, um 4200 Mk. Geld, da» die Wittwe zu Hrvsi liege« hatte, zu stehlen. Mit einem uritgebrachten Beil versetzte er dem im Bett liegenden Sohne der Büttner, der erwacht war, mehrere Hiebe uud verletzte ihn nicht unerheblich. Auch Fra« Büttner bekam einige Beilhtebe auf die Schulter und die Arme. Auf die Hilferufe der alten Frau em floh der Räuber. Er hatte nur einen kleinen Geldbetrag und einige Kleinig- ketten mit fortgedracht. Mothe» wurde j'tzt vom Landgericht Plauen zu 12 Jahren Zuchthaus verurthetlt. Plauen t. v., 1. April. Durch die Genehmigung der Milirärvorlage >st auch die Beilegung des 10 Jnsan- terieregiment« Nr. 1S4 von Leipzig nach Plauen genehmigt. Dt« Ueberstedelung diese« Truppenthril» erfolgt jedoch erst nach vollständiger Feriigstellung der hiesigen Kaserne«. Der Bau wird frühesten- am 1. April 1S00 beginnen und mög lichst gefördert werden, doch werde« voraussichtlich mindestens 3 Jahre vergehen, ehr die Kaserne bezugssähig ist. Au» dem Reich«. Die staatliche Titulatur ist nun auch auf die dramatische Kunst übertragen worden. Der Reichsanzriger giebt bekannt, dqß dem Sekretär de» Deutschen Bühnenverein», Dr. Sachse in Berlin, der bisher noch unbekannte Titel eine» Theater- rathe» verliehen worden sei. — Daß ein ganzer Waggon Blumenkohl mit versicherter Lieferungsfrist in Verlust gträth, dürfte wohl ziemlich vereinzelt dastehen. Wie die Firma W. Schäfer in Paderborn dem Wests. Volksbl." schreibt, ist eine solche für sie bestimmte Ladung am 10. Dezember 1898 von Holland abgegangen; bisher hat sich aber nichts darüber ermitteln lasten, wo sie geblieben ist. — Eine Massenerkrankung, angeblich durch einen kranken Papa gei verursacht, ist in einer Kölner Familie vorgekommen. Eine Frau ist gestorben; auch der die Familie behandelnde Arzt ist lebensgefährlich erkrankt. — Im Fieberwahn ist in der Nacht zum Sonntag eine Kranke auS der Kieler Frauenklinik ent wichen. Man bemerkte sehr bald ihr Verschwinden, konnte ihrer aber in der Nacht nicht habhaft werden. Sonntag früh fand man die Kranke in der Hohenbergstraße im Schnee liegen. Sie hatte im Leichenhause der akademischen Heilan stalten ein Fenster eingedrückt und ein Leichentuch an sich ge nommen, in daS sie sich einhüllte. Natürlich hat sie unter der Kälte sehr gelitten, ihre beiden Füße sind erfroren. — In Räderloh (Hannover) wird das Schwarz- und Rothwild zur wahren Landplage. Die Wildschweine treiben sich in Rudeln von 20 — 30 Stück in den Feldern umher; große Roggenfelder sind aufgewühlt worden; die jungen Saaten sind vernichtet und die Felder müssen von Neuem bestellt: werden. Die Besitzer hängen drS Nacht» brennende Laternen im Felde auf und unterhalten Wachtfeuer, um daS Roth- und Schwarzwild von den Feldern fernzuhalten. -s Lt-l, 3. April. Ewe K-uerrbrukist z<rstökte litzte Nacht da» Logirhau« , Zum grünen Jäger". Dir K^uerw.hc fand beim Aufräumen dm Schum» dte oerko lre Lucke eine» Invaliden, N >m«nS Steffens. E.n italienischer Hanbel-mano, der während d-S Brandes au» dem Fester sprang, wurde schwer verletzt in» Lrank-nhau» geschafft. Berauschtes. Reisende zur Vermittlung von Hetrathew sind die neusten Vertreter dieses „Geschästs"zweig?s. Ein junger Mann mit sehr eleganten Maniren und streng nach der letzten Mode gekleidet, bereist gegenwärtig die Provinz. Brandenburg, um ein „renommirteS* Berliner Helrathsbureau- zur Vermittlung von Heirathen zu empfehlen. Der junge Monn sucht namentlich Wittwen und Wittwer auf und weiß: ihnen die Thätigkeit seine» HauseS in so beredten Worten an- zupreisen. Der Empfang deS Reisenden ist, wie er selbst sich geäußert hat, keineswegs immer zu seiner Zufriedenheit, doch soll er mit dem erzielten Geschäft durchaus zufrieden sein. Mit dem norwegischen Bier, daS in der Landessprache „Oel" heißt, hat sich in den letzten Jahren eine merkliche Wandlung vollzogen und zwar haben sich die norwegischen Bierbrauer mehr und mehr deutschen Mustern zugewandt. Vor noch nicht langer Zeit betrug der Alkohol gehalt deS norwegischen BiereS gleich dem deS englischen Ale und Porter bis zu 8 Procent, jetzt hat er bis zu 5 und sogar 4 Procent abgenommen. Der Alkoholgehalt unserer deutschen Biersorten schwankt etwa» um den Betrag von 4 Pro cent. Ueberhaupt ist in den meisten Ländern die Neigung, den Alkoholgehalt in- allen Getränken zu verringern, nicht zn kennen, und Deutschland steht in diesem Bestreben, daS ge sundheitlich von großer Bedeutung ist, in vorderster Reihe. Die Hüte einer Pariserin. MaS eine elegante Pariserin für Hüte ausgiebt, ging au» einer GerichtSverhand-
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