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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 27.06.1899
- Erscheinungsdatum
- 1899-06-27
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-189906275
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-18990627
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-18990627
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1899
- Monat1899-06
- Tag1899-06-27
- Monat1899-06
- Jahr1899
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 27.06.1899
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DBhÜVsSH brett», Ttdx DmlDshßken, BtlsßlnßsftttziißlU^ AttgMß, Wksßss Beskehr, große Wnsnntzmtftr, Bnnkem Schulen, mm «rnchtet« «d » qnem« Akbkttgebände, All»« HUft da,«, «f d«n -rode» d« ktndrnck hrrvorznrtffe», daß sria, Et». «oh»rr sich» dsttftbfnnß, thärlg «md »«schloff« sttch, Chrnntttz «cht «r D «ttwr Haaptftadt i» d«üsch« «»ich« z» »ach«. io>d«« «s auch in ven Stand z» setz >, sei,» gegeuwärttg« Pofftto» als rin« d»r größten indoftkttll«« Lentreu v« En- nopa «chricht zu halt«.' — Auswärtig« vätter -ria-« di« Nachricht, daß di» Küulgl. sächs. Gtaasre-terung in ui «titel- dar« «ich» «userer Stadt, nämlich tt, Mtrudorf, di« Srrich- tu», «lner I«statt plane, in welcher Schwachsinnig» und blinde Erwachsen« daemnd «uttergebracht werd« sollen. Di s» Nach richt dürft« zntreffeud sei», «er ist für di« Einrichtung der Anstatt «cht, wie r« tu jenen Berichte» heißt, da« „RUtcr- g»t" Altenbork, «elche« e« b« annUtch gar nicht giebt, an»«- kauft ward«, sondern »in ander« größere« Gut taftlbft. Bisher «md« Schwachsinnige und Bltad, in Sachs« nur so lang« tu d«a sür fir bestimmte» Stsatsanstatte» unter« gebracht md sestg«halt«n, bi« st« befähigt schi«»««, mit Ua« terftützung ihrrr Gemeinde« in da« Erwerb«leben «iozutteten. I«d«ß daran« „gab«« fich »amtgfach« Rachthelle, da die Lr- werbssähigkett jener Unglücklichen doch immer mr «in« be- schränkt« ist. Di« neue Etnri-tm- bedeutet also ein« we- srutlich«» Fortschritt g»g« frther. An der neuen Anstatt soll« di« Pfleglinge hauptsätlich in dr Lanbwitthschast be- schösttgt werdet ähnlich wie die« jetzt schon in Sachsen bei den in Irrenanstalten ltttterg«brachten der Fall ist. Die« Verfahr« hat fich bi«her bewähre, so daß auch ander« Staa te« de« Beispiele Sachsen« hierin gefolgt find. Chemnitz. Di« städtischen Collrgirn habe« nur För derung der Errichtung einer neu« Kreishauptmaunschast ia Chemnitz seit« der Stadt 60060 Mark bewilligt. Da« Ministerium te« Junern hat diesen Beitrag dankend aage- nommeu md fich auch dawit eiuverftandev erklärt, daß a'« Banplatz sür die ueu« Kreishauptmaunschast ein am Süd- westabhauge des kaßberge« gelegenes größere« Areal, vor behältlich der Genehmigung dur» die Stände, «rworbrn werd«. — Die vou Zimmermanu'sch- Raturhrilaestalt feierte, wie herkömwltch, am Johannistag ihr Sttftung«fest. Di« Anstatt wird augenblicklich vou 160 Kurgästen besucht, da runter allein 2b aus Rußland. Dieselben stad außer in» Hauptgebäude in deu «eu erbaMen Lasthäuschen md ia S wetteren Häusern oder Villen untergebracht. Da» Areal, ursprünglich 12000 qw, ist bis auf SsOOO qoa vergrößert. De« hochherzigen Gründer der Anstatt Herrn Geheimrath von Aimwrrmaun, ter jetzt in Wildbad ia Württemberg zur Am weilt, wurde telegraphisch ein Gruß übermittelt. Al« begrtfteter Anhänger der .Naturheilkuude hat er seinerzeit mit «tue« Aufwande vou über 1000000 Mark die jetzt zu hoher Blüthe gelangte Anstalt in« Leben gerufen. Lrtmeuitschau, 25. Juni. Frtleahaurr Müller er. hielt vom hiesig« Schöffengericht eine Woche Gefänguiß zu gesprochen, weil er jüngst gelegentlich eine« Streik« hur «inen arbettswtlltgen Kameraden mit Ohrfeigen und Bloß stellung in socialdemokrattsch« „Bolksblatt" zu Zwickau be droht hatte. Schneeberg, 2b. Juni. Herr Rektor Professor Dr. Gilbert verläßt tu dieser Woche die htefige Gtadt, um die Leitung der Kürstenschulr in Grimma zu übernehmen. Ihre« scheidenden Rektor brachten gestern Abend di« Schüler des Königlich« Gymnasium« einen prächtigen Fackelzug. Im Kasino sand zu Ehren des Herrn Rektor« heute ein Ab- schied«wahl statt. Hohenstein-Ernstthal, 26.Juui. Juvergangeaer Nacht kurz nach */,12 Uhr gerirth angeblich zakolg« einer schadhaften Esse oaS Schuhmacher Bettermann'sche Haus- grmdsttck i« benachbart« Oberlungwitz (Niederdorf) in Brand, während der Besitzer «och ahnungslos in der -egen- überltegead« Restauration saß. Die im Haus« wohnenden «ud bereits schlafenden Personen, die Schwiegermutter, Frau und « Kinder des Besitzer«, mußten fich, nur mit dr« Hemd bekleidet, in Sicherheit bringen. Da« Inventar ist größten» theils verbrannt, nur da« Wenigste war versichert. Da« Gebäude wm 1800 Mark ia der Brandkaffe, der Besitzer hatte es für einige 3800 Mark gekauft. Markneukirchen. Der hiesige Bahnhofeinspector Ulbricht verschwand am Montag voriger Woche, al« eine Kaffenrevifioa stattfaod. E« wurde rin Deficit von etwa 1000 Mark festgeft-llt. Ulbricht ist darauf in Dresden ge- sehen und am Sonuabeud verhaftet vordem Aus dem Reiche. Ein« tödtlichen Absturz meldet der Berliner Polizei bericht: Die 2V Jahr alte Sängerin Elvira Tempe stürzte am Sonntag Abmd, als sie vom Balkon ihrer im vierten Stock des Hause» Rosenthaler Straße 56 gelegenen Wohnung ihre« Bräutigam nachsah, auf den Bürgersteig und erlitt so schwere Verletzungen, daß sie bald nach der Ueberführung 1» das St. HedwigS-KrankrnhauS verstarb. — Die Land- wtrthschastllchr Maschluen-Akt.-Ges. A. Lehnigk in Vetschau ist am 23. Juni niedergebrannt. In den vollständig zer störten drei Gebäuden warm gegen 200 Personen be schäftigt. — Zwei Fischerboote sind, wie man au» Memel «eldet, mit je 2 Fischern gekentert. 3 von dm Jnsaflm er- tranken; der vierte wurde vou einem Rettungsboote ausge nommen, starb aber sofort. — Bei voberg (bei Hamburg) wurde die Leiche eine» 6jährigm Knaben mit durchschnittenem Halft aufgefundm. — Wegen fortgesetzter Unterschlagung von Hacket« mit Werthsachm und gewöhnlichm Briefen auf der Hauptpost ia Elberfeld wurdm zwei Hilssbotrn, die Brü der Schmidt verhaftet. — Bei Leer schlug der Blitz in die Wohnung dr» Johann Wessel» und tödtrte die im Lehnstuhl sitzmde Großmutter. Die 11jährige Enkelin, welche an dem Schooße der Greisin lehnte, wurde betäubt, erholte fich jedoch bald wieder. Die am Fenster stehende Mutter kam mit dem Schreck« davon. Der Blltz zündete nicht. — El» 20jährigrr Maurer aus Elten wurde von «im» Flügel der viudmühe aus Lackender,, bei der er arbeitet«, erfaßt und so unglücklich getroffen, daß ihm di« rechte Schädeldecke vollständig ringe- drückt wurde. Der Unglückliche starb »ach einig« Stund«, ohne da» Bewußtsein wieder erlangt zu haben. — Roch viel Schnee liegt im Hochgebirge der bayrisch« und Tiroler Alpen. Bei der Grüvstetnscharte, welche Ehnvald mit Obsteig ver bindet und deren Paßhöhe 2270 Meter beträgt, liegt »och meterhoher Schnee. Aus dem Gipfel der Zugspitze, der« Massiv hinter dem Ehrmwalder Wald« jäh ausfteigt, soll die» Jahr ein Thurm (al» Wetterwarte) gebaut werden — der höchste Bau dann im Deutschen Reich«! — Da» 3jährige Söhnchen de» Pfarrer» L. in Paitzdorf bei Ronneburg war so schwer an Diphthertti» erkrankt, daß von dem behandrlndm Arzte zum Luftröhrenschnitt geschritten werden mußte und daß e» der aufmerksamst« Pflege der Elte« bedurfte, um da» Leb« de» Kinde» zu erhalte». Beim Reinigen der Kanüle hatte nun die Mutter einen unbedeutetm Riß am Finger nicht be achtet. Kurze Zeit daraus schwoll der Finger und rasch nach einander die Hand und der Unterarm an. Der sofort zu Rath« gezogene Arzt erkannte Blutvergiftung und schritt zur Operation dr» verletzten Finger»; doch nicht genug damit, der jungen Frau mußte jetzt auch noch der Unterarm bi» zum Ellmbogmgelmk abgmommen werden. Der Verband der sächsische« Hausbesitzer« Vereine hielt am Sonntag ia Freiberg unter Theilnaha» vou etwa 100 velegirtra seine erste Hauptversammlung ab. Auch der Riesaer H-usbefitzerverein «ar vertreten und zwar durch seinen Tasstrrr, Herrn Bernhard Müller; Die Versamm lung, welcher als Vertreter der Stadt Freiberg Herr Bür germeister Dr. Schröder-Freiberg beiwohnte, wurde vom verband«vorsitzenden, Herrn S adteero.dvetin Matthes- Chemnitz, mit begrüßenden Worten nud eine« Hoch auf den König, an deu «tu HulvigungStrlegramm abging, vormittag« r/,11 Uhr eröffnet. Alsdann erstattete Herr Schri tführer Baumann-Chemnitz den Jahretbrricht, de« u. A. zu ent« uehmen war, daß der verband zur Zett 58 Vereine mit rund 19000 Mitgliedern in stch vereinigt, Au» dem vom verband««sstrer, Herrn Hoflieferant Kräplin-Lhemoltz er- statteten Crffeubrrtchr ging hervor, daß der Ciffenabschluß bei 1206 Mk. Einnahme und 181 Mk. Aufgabe «tuen lieber- schuß vou 1071 Mk. aufweift Zu« nächsten Beraihuag«- grgenstand, betreffend die Stellung des Verbandes zu den kommenden Laudtogtwahlen, berichtete Herr Privatmann Klemens Schmidt-Dresden und forderte, daß die Candidaten wtlche die Stimmen der Hausbefitzer haben wollten, ernstlich gefragt werden wüßten, ob sie für das 18S7 in Meißen f stg,setzte Programm der Hausbesitzer »intreten wolle«, so bald fich die Gelegenheit beerzu bietet. Der verband for dert« die Beseitigung der S aatsgrundsteuer, mindestens aber deren Ermäßigung insoweit, als der Staat selbst zu seinen eigenen Auegabrn derselben nicht bedarf. Bei einer lieber« Weisung der Staatsgrundsteuer an die Gemettd-n bezw. bet einer Reform der staatlichen Steuern soll dafür gesorgt wer den, laß dir gesammte städtische Grundsteuer den Betrag der jetztigru Staatsgruudstruer nicht übersteigt. Ferner wird grsordert die Herabsetzung der vrandcassenbei- träge in Städten mit orgauifirter Feuerwehr und Wasser- leitung, dir Besrtlizung der dinglichen Kirchensteuer und der Härten des Einkommensteuergesetzes und die Amderuug der tu Sachsen üblichen Hausltsten, so daß die Einkom mens-, Lohn- und Miethsbeträge der einzelnen Haushaltungs vorstände nicht «ehr allen Bewohnern des Hause« bekannt werden. Schließlich wird noch eine zeitgemäße Revision der vauordanng für große und mittlere Städte gefordert nud außerdem soll der betreffende Candidat aus volkswtrth- schaftlichen und sozialpolitischen Rücksichten deu Mittelstand in de« städtischen Grundbesitz mit alle« ihm zu Gebote stehende» Mitteln zu erhalten suchen. Die Versammlung erklärte fich damtt emve, standen und beauftragte de« Vor stand, die Grundsäx« drucken zu lass« und möglichst zu ver breiten. Die Art und Weis« der Beetrflaßnng der Candi- baten im Sinne der seftgestelltea Grundsätze bleibt dr» ein zelnen Vereinen überlasten. Daraus sprach Herr Kaufmann Ryfsrl Leipzig über „Die tohe» Landesbrandcassenbeiträg« der größeren Städte." Er forderte in eingehender Weise eine zettgemäße Revision des Gesetze« über die LrndcsbiandverficheruogSan- statt vom Jahre 1876. Die Debatteredner stimmten ihm sämmtlich v» und schließlich nah« die Versammlung eine «rsottttio» an, auf Grund deren der Vorstand an deu Land tag und die König!. Staatsregierung eine Petition um zett gemäße Revtfio« des fraglichen Gesetzes richten wird. Der nächste Punkt der Tagesordnung betraf die neue Lardrsbau- ordnung sür Sachs« und dir Stellung der Hausbefitzer zn derselben. Ju der Debatte zu dr« Resrrat« des Herrn G'schäftsführers Schubert Chemnitz wurde die Tendenz des geplanten Sefttzrs klargilegt und besonders sreudig betont, tatz bet Abfassung de« G-fttzr» fetten» der Regierung di« Grundbesitzer zu« ersten Male gehört worden find, ob sie gegen da« Gesetz etwa« eiozuwendrn haben. I« klebrigen htelt man di« Frage noch nicht für spruchreif, da das Gesetz roch richt i« Wortlaut vorliegt, «md nah« folgenden von den H rren Baumeister Hartwig-Dresden und Stadtrats Ru'oipH-Leipzig gestellte« Antrag an: „Die versamwlaag wöge beschließe», den Vorstand zn beauftrag«, daß er, sobald da» neue Baugesetz ttu Wortlaute erscheint, so viel Exemplare des Entwürfe« drucke« läßt, al» Hausbefitzer vereine im Königreich Sachsen besteh«. Diese Entwürfe sollen dann den Vereinen mit der Bitte um Rückäußerung zvgesandt werden. Daran gelangen diese Rückäuß«,ungen ia einer vom Vorstand ettt- zuberufendea Landesversawmlung zur Besprechung, was dazu beitragen soll, daß diese 8«desvrrsrm«lang leichter ihren Zweck «reich«, nämlich «ine endgültige Stellnng z» de« nuttn Besetz srffttgen kan» Vie Besprech««» eines Referates des Herr» Prtvtt- «avne« ClemevS Schnridt-Vresde» über di» Erweiterung der Müudelstcherheit sürHaushtz-otheke» zeitigte dir Annahme folgende» Antrages des Hem» AnttsgnMs- skerrtäks KohttmmmLeipzigr „Der Bermmdstng «voll, bo- tchlteßen, de« Vorstand z» beanftragr», an di« Ständever- sammluug eine Petition zu richte», bezüglich der Mü»d«l- fichrrhett von Hypothek,, zu bestimme»: -ine Hypothek ist au«rrtche»d, «en, durch dieselbe allein oder durch Hinzurech nung der vorgeh-ude» Hypotheken ei« Srundüück nicht über sechs Zehntel des durch gerichtliche Sachverständige ftstzu- setzend,» Werth«» b-sch wert wird.- I» versolg ei»«s An trages des Hausbesttzerveretns zu Zwickan wurde der Brr- bandsvorftand b auftragt, beim Köaigl. Fiu-uzministerin« dahin vorstellig zu werden, daß bei der Emschätzuug zur Staats.Einkommensteuer bei de« Einkommen an» Hausgruadftücke» mindestens 15 Proz, als Unttrhalttrngs- auswand ohne Nachweis« tu Abzug gebracht «erde» kann. Der Hausbrfitzrrverein z, Aue beantragte, daß der verband bemüh, sein möge, M«ttel und weg« zu finde», wie a»f laadesgefttzltchrmW gev.sttaummgra getroffen w-rden könne», den Hausbefitzern Unterstützung tu der Fäkolirnavsuhr z» verschaffe». Der Aotrag wurde dr« Vorstand zur wettere» Erledigung übergeben mit de« besonderen Auftrage, dies« Angelrgenhrit nochmals auf die Tagesordnung d.r nächst, jährigen Hauptversammlung zu setzen. Ei» Antrag des Hans- befitzeroeretn« Zauckerode, welcher dahinging, an Stelle der bestehenden Haftpfllchtgesrllschaftea eia« allgemeine tzastpflicht- caffe der Grund- und Hanlbefitzrrveine Sachsens einznführr», rrurd« de« Vorstand zur Erwäg« g übergebe». Ferner wurde au? Aotrag des Haulbefitzervereias Srüna der ver- bandsvorftand beauftragt, rin« Petition an di« Kal. Staats- r gierung zu richten, dahingehend, daß auf de» Entkomme», steuer,etteln außer der Struerclaffe auch ta« geschätzt« Ein kommen und zwar eiozelo nach den vier Haup qaellen ange geben wird. Ferner wurde noch ei« Antrag »es Hausbe- itzervereins Stollbrrg auf Herausgabe einer Brochüre über das Brandverficherungsgesetz mit Erläuterungen dein Vor stand zur Erwägung überwiesen. Schlttßltch gelangten noch einige interne Lerbandsaagelegeuheitrn zur Erledigung. Dresden wurde als Ort der nächsten Hauptversammlung gewählt. (v. A.) vmnifchteS. von Helgoland. Nicht ohne Jntrreffe ist die fol gende Plavoerei des „Daily Chronielr" über Helgoland: „Während der demsche Kaiser auf Helgoland di« Ankunft der englischen Jachten erwartete, die um den von ihm zu« Seburtstage der Königin Viktoria gestifteten Becher fich be- werben sollten, muß ihm der Wechsel recht auffällig zu« ve- wußlsein gekommen sein, der seit dem Uebergange der Inst! an Deutschland vor S Jahren daraaf »tngetrete» ist. wäh rend dieser Zeit ist der Prozeß der Germanifiruog der felsigen Jvsrl schleunig und gründlich vor fich gegangen, und vor alle« habe« die Bewohner ihr Englisch mangels Uebung fast gänzlich vergessen. Festungswerke find erschienen, um di« Reede zu beschützen, wo die Kkiegtschlffe liegen «erde», deren Aufgabe es sein würde, den Ketao von der Ber- bindungSstreck« zwischen Wilhelmshaven und Kiel durch den Elbekanal abzuschrecken, und die Insel dient heut« nicht mrhr in so großem Maß« als Vergnügungsort, wie unter dr« englischen Regime. Ein sportsmäanisch angelegter englischer Besucher konnte fich immer das aufregende Vergnügen gönnen, «in« Robbe zu beschleichen, wenn er früh genug auf stand, aber diese Unterhaltung ist heute nicht «ehr möglich. Dagegen behält da» Fels nriff seinen Ruh« sür frische Hummern nach wie vor. Als Admiral Kttzhardinge Maxe Gouverneur der Insel war, leistete er seinem Abgott, de« Fürsten Bismarck, zwei große Dienste: er übersetzte die ältesten Briefe des Reichskanzlers an seine Gattin «ad Schwester in« Englische und sorgte dafür, daß sein« Tafel zu jeder Zeit mit den Helgoländer Hummern wohl versehen war, die der Fürst von fthrr sehr liebte. „Ach", rief Bis marck, al« die Jas«! in den deutschen Besitz überging, „jetzt bekomme ich keine Hummern mehr." stieße AchWm Lm» reltpumr vom 27. Juni 1800. 8 Berlin. Die Bauarbeiter bereiten einen General streik für die nächsten 8 Tage vor. Nachdem die Hoffnung, nung, daß bei den EinigungSunterhandlnugen zwischen dem Arbeitgebrrbund und den Maurern, eine AusbHserung ihrer Löhne zu erhalten, vereitelt ist, haben sie in einer gestern stattgrfundenen Bersammlnng ihre Lohncommisfion beauftragt» sofort dem Arbeitgeberbunde einen Tarif zu unterbreiten mit der Erklärung, daß am 3. Juli der allgemeine Streik ver kündet würde, wenn bi» dahin keine Einigung erzielt sein sollte. Rach diesem Tarif werden gefordert: Für gewöhn liche Arbeiten ein Minimum von 40 Pfg. per Stunde, für gewöhnliche Hochbanarbeiten 48 Pfg. und für die Stein- und Kalkträger 60 bi» 65 Pfg. per Stunde. Außerdem sind neue Festsetzung« für die Akkordarbeit vorgesehen. 8 Berlin. Da» „v. T." meldet au» London: Nach einer Meldung der „Cendral New»" au» Shanghri hätte in Kiautschau eine Rovolt« stattgehabt. Ungefähr 1000 Chine sen, bewaffnet, griffen den deutschen Bahnhof so heftig an, daß die Beamten da» Gebäude verlassen mußten. Ein De tachement deutscher Infanterie begab sich an Ort und Stelle und da der Mob fich nicht beruhigte, feuerten die Soldaten: 9 Chinesen wurden getödtet. Die Ruhe ist wiederhergestellt. -s- Kiel. Ein Glanzpunkt im Programm der Kieler Woche war wiederum der vlumencorso dr» Kaiserlichen Pacht club». Mehr al» hundert in buntfarbigem Blumenschmuck
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