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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 07.07.1899
- Erscheinungsdatum
- 1899-07-07
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-189907077
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-18990707
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-18990707
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1899
- Monat1899-07
- Tag1899-07-07
- Monat1899-07
- Jahr1899
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 07.07.1899
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Riesaer H Tageblatt ««v A«r»tgrr WM» «td Atychtt). Telegremun-Adresse. «iefa. Amtsökatt Fnmsprrchßelle Rr. «. der König!. AmtShauptmaimschast Großenhain, des König!. Amtsgerichts «nd des StadtrathS zu Rief«. ISS. Freitag, 7. A«li 18SS, Abends. SS. J«hrg. »M Riesa« Tageblatt «schriut jed« Tag Xbaw» mit Ansnahm, d« Som», und Fefttag«. «tertüjtchrltch« Bezugspreis b«i Abholung tu d« «Awittou« tu «ich, «ed StrShla ob« durch »ft» ftch i», Hau, 1 vlatt 50 Pfg^ »tt «bholuug «an Schalt« d« taiserl. Sofiaustalten 1 vtart 2L Psg^ durch den Brichvag« frtt tu, Hau, I «aA « WM «««,» «»ich« ft» dft Mo«« dft AuSgadeürge» »t» vormittag S Uhr ohne VewLhr« »ruck und v«lag den Lang« S »tnterltch sti fttefa. — VchchüftSstelle Kaflauteupraß» SS. — Aitr di, «edaetio» ver«tw«tlrchi Hermnnn Schmidt dl Richa. vertlicheS «ad Siichfisches. Riesa. 7. JuN 1899. — In der Trinitatttktrche findet nächsten Sonntag vor« mittag die Einweisung de« Herrn Hilf-geistlichen. Dr. Benz statt, worauf derselbe dann seine Antritt«predigt hallen wird. — Urber die Pflege der neueren Sprachen im König» reiche Sachsen verbreitete sich auf dem fünften sächsischen 'Neuphilologentage, den der Sächsische Neuphilologenverband am Sonntag in Döbeln veranstaltete, Professor Dr. Dost aus Döbeln in ungemein interessanter Weise. Zur Zeit erhalten 4215V Schüler von 908 Lehrern in 315 Schulen Unter richt in neueren Sprachen. Rechnet man dazu die Zahl Derer, die Privatunterricht nehmen, so kann man die erwähnte Zahl ruhig auf 45 000 erhöhen. Der 84. Theil der ge» sammten sächsischen Bevölkerung erhält demnach Unterricht in den neueren Sprachen, womit festgrstellt ist, daß daS König reich Sachsen in dieser Hinsicht von keinem anderen Staate übertroffen wird. Die 42 150 Schüler, die in den Schulen den neusprachlkchen Unterricht erhalten, Vertheilen sich folgen dermaßen: In den verschiedenen Handels-, Fach-, allgemeinen oder gewerblichen Fortbildungsschulen, welche in der stattlichen Zahl von 65 vorhanden sind, ertheilen etwa 100 Lehrer in 640 Stunden wöchentlich an 5500 Schüler neusprachltchen Unterricht. In den 18 sächsischen Gymnasien, unter denen sich rin Mädchengymnasium befindet, wird in je 23 bis 24 Stunden wöchentlich 4200 Schülern bezw. Schülerinnen von 54 Lehrern Unterricht in den neueren Sprachen geboten. An den 12 Realgymnasien SachsenS (das diesen ähnliche Kadetten corpS und daS zu Plauen wiedererstehende Real gymnasium mltgerechnet) empfangen neusprachltchen Unterricht 3630 Schüler von 66 Lehrern in je 52 Stunden wöchent lich. Die 35 sächsischen Realschulen, zu denen man die Privatrralschulen in Dresden und Leipzig, die neuerstehende Realschule zu OelSnitz i. B., sowie die ihnen ähnlichen beiden höheren Töchterschulen zu Dresden und Leipzig rechnet, ver mitteln einer Schülerzahl von rund 8000 in wöchentlich 40 bis 43 Stunden KenntNiß im Französischen und Englischen durch 145 Lehrkräfte. Höhere Volksschulen giebt es in Sachsen 82 mit 14 500 Schülern und Schülerinnen, die neusprachlichen Unterricht erhalten von 320 Lehrern und Lehrerinnen in 12 bis 46 Stunden wöchentlich bei vier- bis sechsjährigem Kursus. Mittlere Volksschulen mit neusprach lichem Unterricht besitzt Sachsen gegenwärtig 80 mit einer bezüglichen Schülerzahl von ungefähr 5000, die in 8 bis 24 Stunden pro Woche von 180 Lehrkräften unterrichtet werden. Einfache Volksschulen mit fremdsprachlichen Sonderabtheilungen besitzt Sachsen 20, die ihren 500 Schülern in 8 bis 20 Stunden die Woche durch 28 Lehrkräfte neusprachlichen Unter richt bieten. Außerdem wird fremdsprachlicher Unterricht auch in der ersten deutschen Handelshochschule in Leipzig geboten und in drei Lehrerseminarien ist versuchsweise neben dem Unterricht im Latein auch der deS Französischen eingeführt worden. In der Mehrzahl der vorstehend genannten Schulen wird zunächst Französisch gelehrt, wozu dann daS Englische tritt, und zwar namentlich in den vogtländisch-erzgebirgischen und Lausitzer Schulen, sowie in den Lehranstalten in und um Dresden, also in Bezirken mit Textilindustrie und regem Fremdenverkehr. Die Gesammtzahl der Volksschulen mit neu sprachlichem Unterricht in Sachsen beträgt 182 mit 528 ent sprechenden Lehrkräften für 20 000 Schüler und Schülerinnen. — An Mirthe für fremde Wagen hat dir Verwaltung der sächsischen Staat«,isenbahnea tm vergangene« Jahre nicht -wruiger al« 3 SS8 SOI Mk. zu zahlen gehabt. — I« Betrieb« der sächsischen Bergwerke ereignete« stch im vorigen Jahre 4022 UnglückSMe, von denen 42 mit dem Tode der Betroffenen endeten. Beschäftigt ryurvco auf sächsischen Grubt« 27 S6S männliche und weibliche Arbeiter. Unter dieser Belegschaft befanden sich 152 Arbeiterinnen in» Alter von 16—21 Jahren, 377 über 21 Jahre; im Alter von 14—16 Jahren wurden SIS männliche und S wr b.iche Arbeiter beschäftigt. Auf einer Grube war auch ein noch »ücht 14 Jahre alter Knabe thättp. — Die sächsischen Krankevpfleger und ihre BerufSge- «ossen, die Printen al« auch die Anstaltk- und Klinik-Pfleger, «erden nächsten Sonntag, den S Juli, zu liner allgemeinen!- Konferenr in Riesa zusammeokommen, um über wichtige Punkte Beratung zu halten. — Der Höhevpukkt de« Jahre« liegt hinter «a« und die Tage neigen sich abwärt« und werden wieder kürzer. Die Dämmerung, welche e« bi« jetzt nie ganz Nacht hat werde« lasse«, hält noch bi» zu« 20. Juli an, von da ab wird e« aber um Mitternacht wieder vollkommen finster. Am 25 Juli tritt di« Sonne in da« Zeichen de« Löwen und damit beginnen die tzund«tage. Die Bezeichnung Hund»tage schreibt sich von alter Zett her. Bei den Griechen wurde die entsprechende Zeit „Opora" genannt. Sie wird durch den Aufgang de« Hundsstern« Striu« bestimmt. Die Opora der Griechen fing nämlich mit dem Aufgang de« Hundsstern« an, der nahe mit de« Eintritt der Sonne in da« Gef i:n de« Löwe« zusammcnsäklt, «nd endigte mit dem Aufgang de» Arcturu«, der freilich viel später ist el» da« Ende unserer Hundstage. Die Zeit der Hund«tage ist in Griechenland durch große Hitze und «ach Hippokratt« auch durch schwer« Galleokrankh-tten «»»gezeichnet. Auch bei uns werden dieselben al» die heißesten Tage de« wahres angesehen; im Mittelalter ruht« an mehreren Orten selbst der Gottes dienst während dieser Zett. Die g>it der Hundstage währt vom 23. Juli bi« zum 23. August. Hoffentlich werden e« in diesem Jahre auch Hundttage mit Sonnenschein uud nicht Regrnrage mit Hunrewetter, wie man so gemeinhin zu sage« pflegt. E« wird jetzt schon hohe Zeit, daß e« mit dem Regen auf ein paar Tage ein Ende nimmt l * Nünchritz. Im hirfigea Gasthofe concertirt näch sten Sonntag die Kapelle der Reitenden Artillerte-Abtheilung au« Köaig«brück unter Leitung ihre« Stabstrompeters Herrn F. Müller. Die Kapelle hat sich allzeit besonderer Veli bt- heit zu erfreuen gehabt und steht daher jedenfall« auch rin guter Besuch de» Covc-rt» zu erwarten, da», wenn da» üble Wetter aohält, im Saale, andernfalls im Garten strttfindet. Döbeln, 6. Juli. In olge der fortgesetzten Regen güsse, die in vergang ner Nacht besonder- heftig waren, ist die Mulde stark angeschwollen, von der Fluth wurde heule vormittag da« oberhalb der Stadt befindliche Militärbad au« seiner Verankerung gerissen und fortgesührt. Glücklicher weise fand es an der Eisenbahnbrücke Halt und werden die Trümmer von Soldaten entfernt. Andernfalls wäre da« unterhalb angebrachte Siadtbad zerstört worden. — Mit einem Betrage von 600 Mark, den er auf der Post ein zahlen sollte, ist der von hier gebürtige kaufmännische Lehr ling einer hiesigen Blechwaarenlabrik flüchtig geworden. Seine Mutter verwuthete ihn in Dresden und traf ihu auch daselbst an, er entfloh aber wiederum. Dresden, 6 Juli. In der vergangenen Nacht haben streikende Maurer in de« benachbarten Löbtau eine zu« dortigen Schu haulbaue gehörige Baubude erbrochen und di« in derselben aufbewahrtrn Kleidung«gegenstäude, welche 42 sich nicht an de« S reik betheiligrnden Maurer« gehörten, gänzlich durchschnitten. Außerdem ist ein W^sserwagen und verschiedene« Handwerkszeug von diesen ruchlosen Händen be schädigt worden. — In die stark angeschwollene Wetßeritz beabsichtigte sich heute vormittag ein in bittrer Noth befind licher Arbeiter mit seinem 5 Jahre alten Knaben zu stür zen. Hinzuzekommene Leut« vermochten den bemitleiden«, werthen Mann glücklicher Weise rechzetttg hiervon abzu halten. Radeberg. Näher und näher rücken die Tage (8. bi« 11. IM), an den « das dritte sächsische BundeSkegelfest in den Mauern unserer Stadt abgehalten werden soll. Die Vorbereitungen hierzu find nahezu beendet und die einzelnen AnSschüffe habe« sich bemüht, das Fest so zu gestalten, daß dasselbe «inen für alle Betheiligten befriedigenden Verlauf nehmen soll. Besondere Anziehungskraft wird der «in« wirk- lich ««erwartete Anzahl sehr werthvoller Ehrenpreise (etwa 120 Stück) aufweisende Gabentewpel sowohl auf Kegler, al« auch auf die Nichtvethriligte« a««üben, befinden sich doch da runter kostbare Preise im Werth« von 300, 200, 150, 130 Mk. u. s. w. Acht Bahnen enthält die Festhalte. Löbau. Auf einem Neubau in» nahen Herwigsdorf stürzte am Montag der beim Tistlermetftrr Graf in Löbau in Arbeit stehende Tischlrrgesrlle Pitsch die Treppe herunter und erlitt «ine Zertrümmerung der Schädeldecke. Obgleich ihm sofort im hiesigen Kraokenhause alle mögliche Hilfe ge leistet wurde, ist Pitsch am Dienstag seinen Verletzungen er» legen. Stolpen. Unsere Gegend wurde vorgestern zweimal von Gewittern mit stirkea Regengüssen heimgesucht. Bei de« Abend« gegen 7 Uhr ausgetretenen Unwetter traf ei» sogen, kalter Blitzstrahl da« Hau« dr« Herrn Kaufmann Mehlhorn hier, fuhr durch alle Zimmer und richtete mehr fache klein« Beschädigung«« an den wänden an. I« Ober- helm«dorf traf ein Blitz da« Hau« de« Herrn Gur«besitze»« Sickert, doch fing denselben der Blitzabletter auf und testet« ihn zur Erde. Nacht« gegen 2 Uhr naht« abermals «in schwere« Unwetter mit heftigem Blitzen und Donner, fönst« starkem Regen. Königstein, 6 Juli. Die bedeutenden Niederschläge t« Quellgebtete der Biela haben fett gestern Abend ein be deutende« Steigen derselben zur Folge gehabt, welche« auch bi« jetzt noch «hält. Die gewerbliche« Anlagen an der Biela find wieder in Gefahr, durch die Wafferflmhen Schade« zu erleiden. E« find deshalb von de« Besitzern die uöthtgea Borkrhruigen dagegen getrrffen worden; besonder« habe« die SLgiwerk«befitzer ihre Holzvorräthe in Sicherheit ge bracht oder mit Schutzvorrichtungen versehen. Zittau. Ein Z isammenstoß zweier Lokomotive« hat am Dienstag Abend aus dem hicsizen Bahnhöfe stattgesuade«, wobei dieselben so beschädigt wurden, daß sie sofort außer Betrieb gesetzt werden mutzten. Bautzen, 6 Juli. Gestern Abend zerschmetterte «i» Blitz einen Baum, ein anderer traf gegen >/,3 Uhr Nacht» den Thurm der Petrikirche. In der Wohoung dr« Thürmer« richtete der Blitz arge Verwüstungen an uud zerstörte die Telephonleitung vollständig. Personen find nicht verletzt worden. Der Spreefiuß ist bedeutend ««geschwollen. Crimmitschau, 6. Juli. Uater de« verdacht, in der Nacht vom 30. zum 31. Mai da« Attentat gegen de« Nord-Süd- Expreßzug verübt zu haben, steht der hier «egen Sttt- ltchkeitsverbrechen verhaftete 28jährtge Zimmermann Hascher. Hascher, welcher geistig etwa« beschränkt erscheint, setzte vor mehreren Jahren da« auf dem Arbeit«platz de« Zimmer meister« Jllgen lagernde Holz in Brand, wodurch demselben ein ziemlich bedeutender Schaden erwuch«; «ach verbüßter Strafe k hrte Hascher zu seinem hier lebenden Großvater zurück. Die Stelle, wo der glücklicher Weise vereitelte An schlag auf den Bahnzug stattfand, ist nicht wett von de« Jllgrn'schen Zimmerplatz gelegen. Die Untersuchung wird da« Wettere ergeben. Seeligstadt, 5. Juli. Infolge de« am Sonntag Abend in hiesiger Gegend angetroffenen heftigen Gewitter«, da« von einem stundenlang'« wolkenbruchartigrn Rege« be gleitet war, gewahrte man an der unsere« Ort durchfließen den kleinen Röder gegen ii Uhr ein so rapide« Steigen^ daß dies lbe und mit ihr die kleinen Zvfltffe nad Gräben bedeutend aus ihren Ufer« austraten. An Wegen und in Gärten Hit das Wasser mannigfache« Schade« angerichtet. Einzelnen Teichen hat da« Hochwasser de« FischreichthnM entführt und auf den angrenzenden Wiese« frisch gehauene, sowie halb getrocknete Futtervorräthe fuderweise Mit fortge rissen. Im benachbarten Arnsdorf, wo die Fluth noch mehr hauste, mußte man sogar au« mehreren Ställen da« Vieh hrraußschaffrn. Hohenstein-Ernstthal, 6 Juli. Einen Vergif tung« versuch «achte am Dienstag in der Mohrenavothrke hier ein junges, dem Arbeiter stände angehörige« Mädchen. Das selbe verlangte in der Apotheke für 10 Pf. Salmiakgeist, kam darauf eine halbe Stunde später wieder zurück >md »er langte Auskunft darüber, warum auf der Flasche ei« Todttn- kopf-Etikett sich befinde. Der Apotheker klärte daß Mädchen über die gefährlichen Eigenschaften der Substanz auf u«d ve» merkte, daß dieselbe nur zn« Einreiben, aber nicht z«M EM- nehme« bestimmt sei. Als da» Mädchen sich zum Sehe« wandte, bemerkte der Apotheker, wie dasselbe sich bemühte, möglichst viel von de« Salmiakgeist zu trinke«. Gchttell sprang der Apotheker über den Ladentisch, um der anscheinend Lebemmüdrn dir Flasche zu entreißen, doch da» gelang erst mit Hilfe anderer Personen. Darauf wurde de« Mädchen Gegengift gegeben, da« auch Erfolg hatte. DaS Mädchen mußte sofort in» Krankenhaus gebracht «erden. Wie di« Mntter der BedaneroSwerthea verfichm, hat dieselbe, bevor sie t« die Apotheke ging, versucht, an» de« Fenster zu sprtogen. Da» Mädchen soll schon längere Zett an hysterischen Krämpfe» leide«. Lichtenstein, 5. Juli. Gestern Nacht stürzte» auf der Rückkehr von einem Restaurant begriffen der vammter- nrhmer Grüner mit seine« Begleiter Eller in den hiesige»
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