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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 24.07.1899
- Erscheinungsdatum
- 1899-07-24
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-189907245
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-18990724
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-18990724
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1899
- Monat1899-07
- Tag1899-07-24
- Monat1899-07
- Jahr1899
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 24.07.1899
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müh«, ehrlich und fleißig zu sedi, und Mm petnllcher Sp«- somIei^E Auch der Etsäßohdlisuig Andrew Taroegie mnhuk vor Allem zur Vorsicht. .Vesser einen «ein« Profit machen durch fichere Mittel, alt zu versuchen, gleich einen großen Profit zu erzielen durch ungewisse MaßmPnen. Da» Ge- heimniß, Reichthu« zu erwerben, besteht hauptsLchlich in süas Dingen: Pünktlichkeit, schnelle» Handel», Kaltblütigkeit, Spar« sawkett und da» strikt« Einhalten de» -ruadsatze», sich nicht zu überarbetten. geh» Stunden Arbeit am Lag« ist da» Höchste, wa» man leisten soll. Zuviel Arbeit ist schlimmer al» gar keine. Wa» kommt «» aber schließlich aus den Be sitz «ine» Menschen an?- so fragt der schon durch vorur- thellSlosigkeit bekannt gewordene Millionär zu« Schluß, .nicht darnach wird einmal gefragt werden, sondern wa» er für seine Mitmenschen gethan hat.- Glück, scheint», braucht man also nicht zu haben, um Millionär zu werden. Wie die Armenier Brot backen. Eine eigen artige Methode, Brot zu backen, hat der Reisende Hovey bei den Armeniern gefunden. Ihr Ofen besteht in einem Loche, da» in die Erde gegraben wird, von etwa SO vor bis 1 in 20 ow Durchmesser auf dem Boden, während e» nach oben bedeutend schmäler wird. Im Inneren ist «S mit Thonplatten belebt. Gehetzt wird dieser Ofen, indem auf dem Boden brennende Holzstücke oder Holzkohlen verthellt werden. Wäh rend der Heizung bereitet der Bäcker seinen Teig in einer Mulle, und zwar formt er ihn zu Klößen von einer gewissen Größe; darauf nimmt er jeden Kloß einzeln und bearbeitet ihn mit einer Walze aus einem Brette oder einem flachen Steine, bi» er zu einem dünne» Blatte von etwa 90 sm Länge, 40 om Breite und kaum 3 mm Dicke geworden ist. Nachdem da» Blatt dann geformt ist, wird e» mit großer Geschicklichkeit in den Ofen gebracht und an den heißen Wänden gebacken. ES braucht nur wenige Minuten in dem Ofen zu bleiben, dann zieht r» der Bäcker mit einem Haken wieder heraus und hängt die einzelnen Stücke läng» der Wand seine» Laden» auf, wo e» abkühlt und trocknet. Man könnte sie für braune Papierblätter halten. Obgleich da» Brot ohne Salz bereitet wird, hat r» doch gar keinen üblen Ge schmack. Es wird sehr wohlfeil verkauft, da» Kilogramm für 6 Kopeken; der Käufer nimmt sein Blatt Brot einfach unter den Arm und geht ab. I t Ein Getaufte: Louis, Fttda, L. de» Sergeanten Emil Gustav Müller. Emma Lima, T. de» «barbtr». Emil Max Paul in Weida. Johanne» Paul Erich, S. de» Delikatessen- hdlr». Paul Alwin EaSpari. Lina Gertrud, T. de» Müller« Sriedr. O»w. Statte. Friedrich Lurt, S. de« Fabrikarbtr». Fttedr. Heinrich Wtlh. Schwamm. Getraute: Hermann EM Neitsch, vahnarbtr., und Wilhelmine Eu ma Sehl, beide in Riesa, Bruno Paul Köhler, ' Kutscher, und Anna Martha Hafrttora, beide in Riesa. i Beerdigte: Frida Gertrud, T. de» Steinmetz Fr. O»w. Böhme, 2 M. 24 T. Paul O»win, S. de» Hammer- arbtr». Paul Elrmeu» Raue, S M. IS T. Karl Richard Wtlh. Kühn, Malermstr., 33 I. 2 M. 12 T. Paul Bruno, S. de» -s- Steinmetz Friedr. Wilhelm Kühne, 111. 8 M. 4 T. Christiane Henriette verw. Jordan geb. Thiemich, 74 I. 3 M. 2S T. Otto Arno, S. de» Fuhrwerk-bes. Paul Otto Möblu», S M. 16 T. Nach Gröba überführt: Paul Georg Große, , S. de» Schuhmachers Gr. daselbst, 1 I. 6 M. 26 T. todtgeb. S. de» Cigarrenhdlr». Heinrich Rob. Schreiber. Mete-rolOßische». d« er. MN»«, mna«. Uhr* MR Vehr trocken 77V- vestäudtg schön Schön »etter veränderlich fzy. Rege» (Wind) vtel Rege» 7«, Sturm 7SV MaEertchte. <t roßenhatn, 12. Juli. 86 Kilo Wetzen Mk. 1?.— bi» 14,-. 80 Kilo Korn Mk. 12.20 bi« 70 Kilo «erste Mk. 9.60 bi» 11M 60 Kilo Hafer Mk. 7,26 bi» 7,60. 5V Kilo Saathaser Mk. -,- bi» . 76 Kilo Heidekorn Mk. 11,60 bi« 12,—. 1 Kilogramm Butter Mk. 2,32 bi» 2.48. t Ehemnttz, 22. Juli. Pro 6V Kilo Weizen, srembe Gotter ! Mk. 8^6 bi« 9,06, fächsischer, Mk. 8,- bi, 8,20, neu, Mk. ' LL° 'S--« -W bi« 7M PreL «. 7,46 bi« 7,86, VerA- «7' Az . kr«nd« M. L» . Erbsen, Koch.«. 8^0 R» 9^0 «rbsm, Mahl, und Futter- M. 7,26 bi« 8,, Heu «. 3,40 di» 4M Stroh«. 2,40 bi» 2Z0. Kattaffett 2.26R» 3,25. vutwr pro 1 Kilo Mk. 2^0 bi« 2,60. Hermdttrger Kttttevmtttvtmnrkt, vrigvmlbertcht von G. 4 O. Lüder». Hamburg, 22. Juli 1899. Der Jahreszeit entsprechend sind die Abforderungen von Futter mitteln zu sofortigen Lieferungen feiten« der Säufer in verflossener Woche nicht groß gewesen. «aumwollsaatmehl ist auch in dieser Woche wieder tdeurer geworden. Die inländischen Händler scheinen jetzt einzusehen, daß e» fa sch war, so zurückhaltend mlt An.äüsen >ür den Wtnier gewesen »u sein, denn in letzter Woche lagin viele Kauf ordre« für die Herbst- und Wintermonate vor. Bertäusrr zurück haltend. -3 s Z 8 Mk. 4.25 bi« 4.60 . 3.80 bt» 4.30 - 2.26 bi« 2. 0 - 4BLbt«6.5V - 4.60 bi« 4.90 - 6^0 bi» 6.70 - 6B0bi«7.- - 6.62 bi» 6.70 - 2.6.80 bi» 6.- - 6.60 bi» 7.26 - 5.60 Li» 6.70 . ü.-bt»S.- - 6.-bi» 6.10 -L4.70 bi« 4L0 . 5.—bl» 6.10 - 4.10 bi» 4.25 - 5.25 bi» 6.50 28, 21. 34, 13, 33, 1: 4«. 26. Ret»futtermehl 24—28»/, Fett und Protem - ohne BehaltSgaranttr Rei»kleie «rtrockntte Bettetdrschlempe 40-44»/, Getrocknete Biertreber 24—30»/, Fett u. Protem Erdnußkuchen und Erdnußmehl Baumwollfaatkuchen und B-umwollsaatmehl Toeu»nußluchrn und TocuSnußmehl Pa^kemkuchen, 23—27»/. Fett und Protein Mai», Amerik. mixed verzollt Weizürkleie Roggenlleie Malzkelme, Helle «erfteklete^^LZ^W Tttephonifche Fenermeldestellen. Stadttach (Rathhau« Hauptthür), Fernsprechflrllr Nr. I, Feuerwehr-Commando Riesa F. A. Brrtschneider, Elbterrasse, Hotel Katserhof, Kaiser Wilhelm-Platz, C. O. Walther, Architekt, Gartenstraßr 33, Hotel Sächsischer Hos, Bahnhofstraße, Rittergut Mesa (GöhliS) Hübler L SchSnherr (Dampfmühle), Rittergut Groda Zander, Gröba - 1 kueklii'uekvi'ol 81snvo1ypi« Vuekdinlsvi.»! ^spforifsnslsll 4» <A^o»/»so/s, «Alk-oZsZZs/srr, «Is-oKa/kL-'sn «Zo. o/o. wae-cken Heil unck «kv» />«««» pelre/st-k. ^rs-Lworlt«^- Doppelschrauben Schnelldampfer Beförderung Fahrtdaucr 8 TttgS. skl'ilvl' Oionst mit l'öguliil'sn llostpsisoiipgudon-llümpfsl'n Deutsche Ackerbau-Colonien; Santa Catharina, Mumenau, Dona Francisca re. Fahrkarte» zu Origiiialpreisen bei I. H. Pietfchmann, Riesa. 72.- wesen ist, in der Reihe der schweren Prüfungen, die Ihnen auferlegt wurden. Möge seine Barmherzigkeit Ihnen Kraft und Trost verleihen und seine Batrrhand un» Alle gnädig er retten au» den Gefahren, die un» noch umgeben. So lange wir leben, dürfen wir hoffen. Bauen Sie fest aus Gotte» Führung; er wird helfen zu seiner Zeit." Siebenundzwanzigstr» Kapitel. Getäuschte Hoffnung. Den ganzen Morgen blieb der Wind frisch und die See hohl. Noch immer zog da» Schiff 9 bi» 10 Zoll Wasser in der Stunde, und gleich nach dem Begräbniß waren wir wie der an die Pumpen gegangen. Bei dieser schweren Arbeit begann sich die übermäßige Anstrengung, die wir schon gehabt hatten, allmählich sehr fühlbar zu machen, und mit der zunehmenden Schwächung de» Körper» bemächtigte sich unserer mehr und mehr die Angst vor einer plötzlichen Katastrophe. An dem Steward waren Zeichen zu erkennen, daß e» mit seinen Kräften zu Ende ging, und Corntsh sah so matt und erschöpft au» wir ein Mensch, der lange gehungert hat. Nur der eisrnfeste, brave HochbootS- mann blieb unter allen Strapazen der Alte, er ging immer heiter an die Arbeit und sand stet» noch Scherze und er- muthigende Worte. Wa» mich betrifft, so litt ich alter Seemann son derbarerweise am Meisten durch da» unaufhörliche starke Schlingern de» Schiffe». Ost machte e» mich völlig seekrank, e» ver ursachte mir die rasendsten Kopfschmerzen und einen Schwindel, der mich ost nöthigte, mich nlederzusrtzea und meinen Kopf pltt beiden Händen zu stützen. Ich glaube, daß die» Leiden eine Folge der Ueber- anstrengung, der langen Entbehrung de» Schlafs und der mich unaufhörlich quälenden Sorgen war. Meisten» gewährte mir wohl schon eine einzige Viertelstunde Schlaf eine Erleich terung, doch bald fing die Qual von neuem an, und ich be gann die Zeit zu fürchten, die ich am Rade zubringen mußte, denn gerade dort war die Bewegung de» Schiffe» am em pfindlichsten. Al» an diesem Morgen da» Schiff einmal schwer in eine Mulde herabsank, wurde ich beinahe ohnmächtig und e» fehlte nicht viel, so wäre ich über Bord gegangen. Um ^12 Uhr war ich eben in die Kajüte htnabgestiegen, nachdem ich mit Forward und dem Steward eine Stunde lang gepumpt hatte, al» Eornish die Treppe herunter schrie: „Ein Segel, ein Segel!" Eine Minute vorher hatte ich mich noch so todteSmatt gefühlt, daß ich nicht glaubte, ein halbe» Dutzend Schritte machen zu können, ohne zwischen jedem zu ruhen. Doch bei diesen zauberischen Worten eilte ich so behende und kräftig die Trepp« hinauf, al» hätte ich eine lange Nacht erfrischenden Schlummer» genossen. Sowie Eornish mich sah, zeigte er, wie wahnsinnig vor Aufregung, nach dem Horizont aus der Wette, feite, und da der Stern de» Schiffe» sich in diesem Augenblick hob, erblickte ich auch deutlich die Segel eine» Fahrzeug»; in welcher Richtung dasselbe aber steuert«, konnte ich nicht erkennen. Sowohl der HochbootSmaun wie der Steward kamen mir nachgestürzt; letzterer stieg sofort in da» Besan-Takelwerk und schrie von dort fortwährend wie toll herab: „Dort ist da» Schiff! — Dort ist das Schiff! — Von hier kann man e» deutlich sehen!" > Ich holte mir das Teleskop. „Hurrah!" rief ich, „Kinder, es kommt geradeswegs auf uns zu! Eornish, braver Kerl, Gott segne Sie sür die Nachricht." Ich schüttelte ihm herz lich die Hand im Uebermaß meiner Freude, dann nahm ich wieder daS Glas und setzte meine Beobachtungen fort. „Es ist ein großes Schiff, Forward," wandte ich mich nun an diesen, „und hat Segel genug gesetzt, um unS bald nahe zu sein; eS kann unS nicht übersehen, denn wahrhaftig, ich täusche mich nicht, es kommt gerade auf unS zu. Steward! Mensch! höre mit Deinem blödsinnigen Geschrei endlich auf! Mach daß Du herunter kommst; schnell fort, zu Miß Robert son! ich lasse sie bitten auf Deck zu kommen." Nach diesem Ausbruch meiner Freude lief ich eiligst nach dem Flaggenkasten. Obgleich unsere Nothflagge noch immer flatterte, hielt ich sie in meiner Aufregung doch nicht für aus reichend. Hastig ergriff ich das Signalbuch und rief Forward, um mir zu Helsen, die Signale auszusuchen und zu Wen, welche dem Schiffe sagen sollten, daß wir sänken. Bald danach wehten di« kleinen Tücher an ihrer Leine lustig im Winde, und ich nahm wieder das.Teleskop zur Hand, um ihre Wirkung zu beobachten. Meine Hoffnung, bald eine Antwort aufgehen zu sehen, erfüllte sich aber nicht. Im Grunde genommen war e» ja auch ein thörichter Ge danke, denn weshalb sollt« da» Schiff unS noch erst antworten, wenn r» in kurzer Zett nur einen Zwiebackwurf von un entfernt sein konnte. (Fortsetzung folgt.)
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