Suche löschen...
02-Abendausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 27.07.1901
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1901-07-27
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-19010727029
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1901072702
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1901072702
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1901
- Monat1901-07
- Tag1901-07-27
- Monat1901-07
- Jahr1901
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Bezugs-Preis 4» der Hauptexpedttio» oder den t» Stadt» beztrt und den Bororten errichtete» Aus gabestellen abgeholt: vierteljährlich 4 SO, bet zweimaliger täglicher Zustellung tnS HanS d S.KO. Durch die Post bezogen jür Deutschland u. Oesterreich: vierteljährl. tt. Man abonntrt ferner mit entsprechendem Postaofschlag bet den Postanstalten in der Schweiz, Italien, Belgien, Holland, Luxem- -urg, Dänemark, Schweden und Norwegen, Rußland, den Donaustaaten, der Europäische» Türkei, Egypten. Für alle übrigen Staate» ist der Bezug nur unter Kreuzband durch di» Expedition diese» Blattes möglich. Die Morgrn-Au»gabe erscheint um >/,7 Uhr, di« Abeuv-AuSgabe Wochentag» um k» Uhr. Ledaclion und Expedition: JohanntSgaffe 8. Filialen: Alfred Hahn norm. O. Klemm'» Sorkin». UnwersitätSstraße 8 (Paulioum), Laut» Lösche, Kathartueustr. z^, pari, und KöuigSplatz 7. Abend-Ausgave. HtlpMer TagedlM Anzeiger. Amtsblatt des Äönigtichen Land- und Amtsgerichtes Leipzig, des Mathes und Nolizei-Amtes der Ltadt Leipzig. Anzeigen »PreiS die 6 gespaltene Petitzeile LS H. Reelame» unter dem Redactio»»strich ^Lgespalte») 7b H, vor den Familtennach» richten (S gespalten) KO Tabellarischer und Ztffernsatz entsprechend höher. — Gebühre» für Nachweisungen «nd Offertenaunahme Lb (rxcl. Porto). Extra-Beilagen (gesalzt), nur mit de, Morgen-AuSgabe, ohne Postbefürderuna d «0—, mit Postbesörderuug d 70.—. Ävvahmeschlnß für Anzeigen: Abeud-AuSgabe: Bormittag» 10 Uhr. Morgen-AuSgabe: Nachmittag» 4 Uhr. Bei deu Filialen and Annahmestellen je eia« halbe Stund« früher. Anzeigen sind stets an die Expedition zu richten. Die Expedition ist Wochentag» uuurrterbroch« geöffnet von früh 8 bi» Abend» 7 Uhr. Druck und Berlag von E. Polz tu Leipzig 378. Sonnabend den 27. Juli 1901. 95. Jahrgang. Der Entwurf des Zolltarifgesetzes. Die „Norddeutsche Allgemeine Zeitung" giebt eine Reihe einzelner Zollsätze aus dem Tarife, die wir hier folgen lassen, da unsere bisherigen telegraphischen Mit theilungen nicht ausführlich genug sind. Roggen 6 d. — Weizen 6,50 d. Gerste 4 d. — Hafer 6 d. — Malz aus Gerste 6,25 d. — Kartoffeln, frisch, frei. — Küchengewächsc, frisch, Kohl, Zwiebeln, Gurten, Salat, Melonen, Pilze frei. — Abgeschnittene Blumen und Bindegrün, frisch oder getrocknet, imprägmrt, gefärbt, Cycaswedel, frisch oder getrocknet, 20 d, aridere frei. — Frische Aepfel, Birnen, Quitten, unver packt oder in Säcken, frei, in anderer Verpackung 6 d. — Bau- und Nutzholz, Rundholz, hart, 0,20 d per Doppel-Centner, 1,80 d per Festmeter; weich 0,20 d per Doppel-Centner, 1Z0 d per Festmeter; beschlagen, hart, 0,50 d per Doppel-Centner, 4 d per Festmeter; weich 0,50 d per Doppel-Centner, 3 d per Fest meter; gesägt, nicht gehobelt, hart, 1,25 d per Doppel-Centner, 10 d per Festmeter; weich 1,25 d per Doppel-Centner, 7,50 per Festmeter. — Eichenes Faßholz (Faßdauben und Boden- theile), gespalten 0,30 d. — Quebrachoholz, auch ge mahlen, geraspelt oder in anderer Weise zerkleinert, 2 d. — Pf« rde, für 1 Stück im Werthe bis 200 d, 30 d; im Werthe von mehr als 300 d bis 1000 d 75 d; von mehr als 1000 d bis 2500 d 150 d; von mehr als 2500 d 300 d. — Rindvieh, für 1 Stück: Bullen (Stiere) und Kühe 25 d, Jungvieh 15 d, Kälber 4 d, Ochsen 12 d für 1 Doppel- Centner Lebendgewicht. — Bullen von Höhenvieh dürfen inner halb der ersten sechs Jahre der Geltung dieses THifes zu Zucht zwecken nach näherer Bestimmung des Bundesrathes zum Zoll satz von 9 d für 1 Stück eingelassen werden. — Schweine 10 d für 1 Doppel-Centner Lebendgewicht. — Fleisch, einschließlich Speck, unter Wegfall der Zollbegünstigung für di« Grenz bewohner, frisch, auch gefroren, 30 d, einfach zubereitet (ein gesalzen, geräuchert), 35 d, zum feineren Tafelgenuß zubereitet 75 d. — Schmalz von Schweinen 1^,50 d. — A u i t e r, unter Wegfall der Zollbegünstigung für die Grenzbewohner, 30 Mark. — Käse 30 d. — Eier 6 d. — Fett«, Oele in Fässern, Rapsöl und RLböl 12 d. — Leinöl 6 d. — Holzöl 4 — Olein 4 d. — Oelkuchen 1 d. — Margarine 30 d. — Margarinekäse 30 d. — Kunstspeisefett, brutto, 12,50 d. — Cement 0,50 d. Pflasterstein« frei. — Schwefelsäure frei. — Essigsäure in Colli von mindestens 5 Kilogramm 12 d, weniger als 5 Kilo gramm 48 d. — Soda, roh, auch krystallisirt, 1,50 d. — Chlorkalk 2d. — Holzkali frei. — Färb- und Gerbholzextracte 8 d. — Knochenmehl, Thomasphosphatmehl, Superphosphate frei. — Künstliche Süßstoffe, Saccharin 8000 d. — Ge heimmittel 500 d. Genappes-, Mohair- und Alpakagarn (nicht mit Baumwolle gemischt), roh, eindrähtig 2 d, zweidrähtig 2 d, drei- und mehr drähtig 20 d; gebleicht, gefärbt, bedruckt, eindrähtig 2 d, zwei drähtig 6 d, drei- oder mehrdrähtig 20 d. — Hartes Kamm garn aus Glanzwolle über 20 Centimeter Länge, roh, eindrähtig 4 d, zweidrähtig 4,50 d, drei oder mehrdrähtig 24 d, gebleicht, gefärbt, bedruckt, eindrähtig 6 d zweidrählig 18 d drei- und mehrdrähtig 24 d .— Hartes Kammgarn auf Erlaubnißschein zur Herstellung von Lastinggeweben, Teppichen und Litzen, roh, eindrähtig 3 d zweidrähtig 3,50 d drei- und mehvvrähtig 20 d gebleicht, gefärbt, bedruckt, eindrähtig 4,50 d zweidrähtig 14 d, drei- und mehrdrähtig 20 d — Anderes Kammgarn, d. h. weiches Kammgarn und hartes Kammgarn, nicht' aus Glanzwolle, über 20 Centimeter Länge, roh, eindrähtig 8 d zweidrähtig 10 d drei- und mehrdrähtig 24 d; gebleicht, ge färbt, bedruckt, eindrähtig 12 d zweidrähtig 18 d drei- und mehrdrähtig 24 d — Streichgarn roh, eindrähtig 10 d Zwei- drähtig 10 d drei- und mehrdrähtig 24 d; gebleicht, gefärbt, bedruckt, eindrähtig 14 d zweidrähtig 21 d, drei- und mehr drähtig 27 d — Wollen« und halbwollene Maaren, anderweit nicht genannt, Tuch, Buckskin, Flanell, Caschmir, Orleans, Zanella im Gewicht von mehr als 700 Gramm auf 1 Quadrat meter 135 d von mehr als 200 bis 700 Gramm auf 1 Quadrat meter 175 d von 200 Gramm und weniger auf 1 Quadrat meter 220 d — Baumwollgarn, auch Halbwollengarn, ein drähtig, roh bis Nr. 17 englisch 9 d über Nr. 17 bis 30 englisch 15 d über Nr. 30 bis 45 englisch 18 d über 45 bis 60 eng lisch 24 d über 60 bis 79 englisch 30 d über 70 englisch 36 d gebleicht, gefärbt, bedruckt, Zoll des rohen, eindrähtigen Garnes Plus 10 d — Baumwollenwaaren, ander weitig nicht genannt, Caliko, Cambrik, Cattun, Perkal, Shirting, Musselin, roh, im Gewicht von 80 Gramm und darüber auf 1 Quadratmeter, fe nach der Fadenzahl, 50 d 80 d und 110 d im Gewicht von mehr als 40 bis 80 Gramm auf 1 Quadratmeter, je nach der Fadenzahk, 400 d 130 d und 160 d im Gewicht von weniger als 40 Gramm auf 1 Quadrat meter, je nach der Fadenzahl, 130 d 160 d und 180 d; appretirt und gebleicht, Zoll des rohen Gewebes Plus 20 d; gefärbt, bedruckt mit 2 Farben, bunt gewebt, Zoll des rohen Gewebes Plus 50 d; mit mehr als 2 Farben, bunt gewebt, Zoll des rohen Gewebes Plus 70 d — Leinengarn, eindrähtig, roh, bis Nr. 8 englisch 6 d über Nr. 8 bis 14 englisch 7 d über Nr. 14 bis 20 englisch 7,50 d über Nr. 20 bis 35 englisch 10 d über Nr. 35 bis 75 englisch 13 d über 75 englisch frei. — Leine wand, roh, je nach der Fadenzahl, 15 d 28 d, 40 d und 65 d gebleicht, gefärbt, bedruckt, bunt gewebt, je nach der Fadenzahl, 65 d und 120 d Leder, halb oder ganz gar, auch zugerichtet, bei einem Reingewicht des Stückes von mehr als 3 Kilogramm, ganze Häute, auch in Hälften, 30 d — Kernstück« 36 d bei einem v.'emgrwicht ves TlUues von 4 01» 6 »Mogramm -tv <--k, bei einem Reingewicht des Stückes von weniger als 1 Kilogramm 50 d — Ziegenleder, zugerichtet, 80 d — Schafleder, zugerichtrt, 36 d — Bockl«der 50 d — Lederne Handschuhe 200 d — Rohe Tischler-, Drechsler- und Wagnerarbeiten: Fensterrahmen, Thüren, Treppen und Theile von solchen, profi- lirte Holzleisten 10 d ander« 8 d — Halbzeug zurPapier- fabrikation: Holzschliff 1,25 d — Cellulose 1,25 d — Gelbes Strohpapier 1,50 d — Gemeines Packpapier 4 d — Alles übrige Papier, Druck-, Schreib-, Lösch- und Seidenpapier, Cartonpapier, liniirtes Papier 10 d — Weißes SPie gel lt nd Tafelglas, weder geschliffen, noch polirt u. s. w., Spiegelglas, Rohglas 4 d — Tafelglas, wenn die einfache Höhe und Breite zusammen betragen mehr als 120 bis 200 Cen timeter, 10 d mehr als 200 Centimeter, t2 d Roheisen Id — Stabeiscn, im Gewicht von 1 Kilogramm oder darüber auf das laufende Meter, 2,50 <d im Gewicht von weniger als 1 Kilogramm auf das laufende Meter 3 d in Stücken, nicht über 12 Centimeter lang, zum Umschmelzen Id — Blech, je nach der Stärke, von 1,5 Milli meter oder darüber, von weniger als 1,5 Millimeter bis 0,5 Millimeter, von weniger als 0,5 Millimeter, roh, auch entzundert, bezw. decapirt, Stanzblech 3 d, 4,50 d und 5 d; abgeschliffen, polirt, oxydirt 5 d 5,50 d und 6 d — Weißblech 5 d 5,50 d und 6 d — Für Ronden Zuschlag von 15 Procent. — Draht, gewalzt oder gezogen, je nach der Stärke von 1,5 Millimeter oder darüber, weniger als 1,5 Millimeter bis 0,5 Millimeter, weniger als 0,5 Millimeter, rch 3 d 3,50 d und 5 d Polirt 3,50 d 4,50 d und 6 d — Eisenbahn schienen 2,50 d — Stahlfagonzuß, in 4 Staffeln, je nach dem Reingewicht des Stückes, von mehr als 25 Kilogramm bis weniger als 0,5 Kilogramm, roh 4,50 d bis 12 d bearbeitet 7 d bis 24 d Sägen, Kreis- und Bandsägen 20 d. — Aridere Säge blätter, Handsägen 15 d — Feilen, nicht mehr als 16 Centi meter lang, 40 d über 16 bis 35 Centimeter lang, 25 d über 35 Centimeter lang, 10 d — Nadeln, Nähnadeln, auch mit vergoldeten Oehren, 60 d — Nähmaschinennadeln 200 d — Rohkupfer frei. — Kupferne Appretur- und Druckwalzen 30 d — Metalltuch 40 d — Dampfmaschinen, Tur bin e n , M o t o r e n , P u m p e n u. s. w., in 10 Staffeln nach dem Reingewicht von mehr als 1000 Doppel-Centnern bis 40 Kilogramm und darunter 3,50 d bis 100 d — Werkzeug maschinen, in fünf Staffeln nach dem Reingewicht von 100 Doppel-Centnern und darüber bis 2,5 Doppel-Centner und darunter 4 d bis 20 d. — Nicht besonders genannte Maschinen in 8 Staffeln nach dem Reingewicht von 100 Doppel-Centnern und darüber bis 40 Kilogramm und darunter 3,50 d bis 18 Mark. — Dynamomaschinen, Elektromotoren, Umformer, abgestuft nach dem Reingewicht von 30 Doppel- Centnern und darüber bis 5 Doppel-Centner und darunter 6 d bis 9 d. — Elektrische Apparate 60 d. — Fahrräder 150 d. — Fahrradtheile, roh, 40 d, bearbeitet, 150 d. — Kinderspielzeug aller Art und Theile davon, auch Christbaum schmuck 10 d Im Nachstehenden geben wir nach einem Auszug« der „Köln. Ztg." eine Reihe von Zahlen aus dem Tarifentwurfe, die in den Auszügen der „Norddeutschen Allgemeinen Zeitung" nicht enthalten sind. Es sind dies ausschließlich solche Zahlen, die sich mit den Sätzen des alten Zolltarifs nicht decken, sondern wesentliche Aenderungen darstellen. Erster Abschnitt. Land- und F o r st w i r t h s ch a f t und andere ihi«->»schc u >« r- Nahrungs- und Genußmittel. Mais und Dari 4 d — Speisebohnen, Erbsen, Linsen 4 d. — Fulterbohnen, Lupinen, Wicken 2,50 d — Raps und Rübsen, Dotter, Oelrettigsaat, Senf 3 d. — Rothklee- saat, Weißkleesaat und andere Kleesaaten 5 d — Tabak blätter 85 d, wie bisher. — Blumenzwiebeln, Knollen, Rüben 10 d. — Weintrauben (Weinbeeren), frische 15 d, gemostet, gegohren, Weinmaische 24 d — Aepfel, Birnen, Quitten (frische), unverpackt oder in Säcken frei, in anderer Verpackung 6 d. — Erdbeeren 15 d — Kaffee wie bisher. — Quebrachoholz 2 d, früher unzerkleinert frei, zerkleinert 0,50 d. — Maulthiere, Maulesel 30 d — Gänse 0,70 d, früher frei. — Federvieh, geschlachtet, zerlegt, nicht zubereitet 30 d, gespickt oder sonst einfach zubereitet 35 d, zu feinerem Tafelgenuß zubereitet 75 d — Haarwild, nicht lebend, auch zerlegt, nicht zubereitet 30 d, gespickt oder sonst einfach zu bereitet 35 d, zu feinerem Tafelgenuß zubereitet 75 d. — Federwild nach denselben drei Abstufungen 45, 60, 75 d — Fleischextract und Fleischbrühtafeln, Fieischpepton 30 d. — Würste 45 d, früher 17 d. — Schweine- und Gänsefett 5 d — Eier 6 d. früher 2 d. — Bettfedern, auch gereinigt und zugerichtet (geschlissen) 2 d. — Stärke, grün oder trocken 16 d. — Stärkczucker, einschließlich Milchzucker 40 d — Getränke bleiben im Wesentlichen wie sie waren. — Obstwein in Fässern 24 d, in anderen Behältnissen 48 d — Gewöhn liches Backwerk 12 d. — Teigwaaren 20 d. — Zuckerwerk 70 d. — Margarine 30 d, Margarinekäse 30 d, Kunst speisefett 12,50 d. — Säfte aus Früchten, mit Ausnahme von Weinbeeren und von Pflanzen, zum Genuß, Lther- und weingeisthaltig 2,40 d, Früchte mit Branntwein zubereitet oder in Branntwein angelegt 80 d. — Tabakfabrikate bleiben im Wesentlichen wie bisher. Zweiter Abschnitt. Mineralische und fossile Roh st off e. Mineralöle, Portland-Cement 0,50 d. — Rohe Schiefer blöcke 0,25 d. Dritter Abschnitt. Säuren, Fette, Oele u. s. w. Stearinsäure 15 d. — Lichte aller Art 23 d Vierter Abschnitt. Chemische und pharmaceutische Erzeugnisse. Phosphor, rother (amorph) 20 d, gelber 15 d. — Quell salze (natürliche und künstliche) 3d. — Pottasche 2 d. — Kupfervitriol, auch gemischter, Kupfer- und Eisenvitriol 2 d — Zinnoxyd 6 d. — Salpetersaures Ammoniak 3d. — Bleizucker, Bleiessig 1 d. — Weinstein, roh, frei; raffinirt, auch Natronweinstein 8 d. — Brechweinstein, auch andere Antimonpräparate 8 d. — Calciumcarbid, Aluminiumcarbid, Siliciumcarbid und anderweit nicht genannte Metallcarbide 4 d. — Die Producte dieser Abtheilung waren bisher wohl durchgängig zollfrei. — Unter Farben und Farbwaaren er wähnen wir: Berliner Blau 10 d. — Bleimennige, Bleiruß Id. — Zinkoxyd 2d. — Rother Zinnober 25 d. — Farb- Holz-Extracte 8 d. — Ruß, Buchdruckerschwärze, trocken, nicht zubereitet, auch Kupferdruckschwärze 10 d. — Papierdruck farbe aus Ruß oder Kupferdruckschwärze hergestellt 15 d. — Tinte und Tintenpulver 3 d. — Holzgeist, gereinigt, Aceton, roh oder gereinigt 15 d. — Flüchtige (ätherische) Oele 30 d — Künstliche Riechstoffe 80 d. — Rauchschwaches Schießpulver, Schießbaumwolle, Collodiumwolle 20 d. — Anderes Schießpulver, auch Sprengpulver, Dynamit, Pikrin säure u. s. w. 5 d. — Feuerwerk aller Art 50 d. — Unter den Sätzen für chemische und pH arma- ceurizcye irrzeugni,,c yeoen wir yerocr: Etuznicycr Leim zur Herstellung von Buchdruckwalzen, sowie von Druck platten für Hektographen 20 d. — Kollodium und Celloidin 24 d. — Chloroform und Chloralhydrat 30 d. — Gerbstoff auszüge (anderweitig nicht genannt) 8 d. — Balsame (künst liche), Essenzen, Extracte zum Gewerbe- und Heilgebrauch (mit Ausnahme der Farbholz- und Gerbholzauszllge), alle diese äther- oder weingeisthaltig 60 d — Zubereitete Arzneien und sonst nicht genannte pharmaceutische Erzeugnisse 40 d. Fünfter Abschnitt. Thierischeund pflanzliche Spinnstoffe und Maaren daraus. Menschenhaare, Schmuckfedern, Fächer, Hüte, Rohseide, künstliche Seide und Floretseidengespinnste, auch mit anderen Spinnstoffen oder Gespinnsten gemischt, in Verbindung mit Metallfäden 300 d — Dichte Gewebe für Möbel und Zimmer ausstattungen (mit Ausnahme von sammel- und peluche- artigen Geweben), ganz aus Seide, im Stück als Meterwaare eingehend 900 d, abgepatzt, auch mit Besatz und Fransen 1200 d; theilweisc aus Seide, im Stück als Meterwaare ein gehend 500 d, abgepaßt, auch mit Besatz oder Fransen 650 d. — Sammet- und pelucheartige Gewebe (ausgeschnitten oder nicht ausgeschnitten), ganz aus Seide 800 d; theilweise auS Seide 450 d. — Dichte Gewebe, anderweit nicht genannt, ganz aus Seide 800 d; theilweise aus Seide 450 d — Un dichte Gewebe, anderweit nicht genannt, ganz oder theilweise aus Seide, Gaze, Krepp, Flor u, dergl. 1200 d. — Spitzen stoffe und Spitzen aller Art, ganz oder theilweise aus Seide FeuLlletsn, »j Am Geld. Roman von F. Ilex. N-Ldrua »rrbetkn. Er durfte gar nicht daran denken, wie es hätte sein können, wenn er, dem Rathe Hilling's folgend, nach Hause gegangen wäre! Wie glücklich könnte er sich jetzt fühlen, trotz des Verlustes, den er vorher erlitten, und der durch verdoppelte Sparsamkeit wieder wett zu machen gewesen wäre; während er jetzt ein Ver mögen schuldete, und zwar einem Gläubiger, von dem keine Schonung zu erwarten war. Wie noch ganz anders hätte es sein können, wenn er mit dem sicheren Gewinn nach Hause gegangen wäre, statt daß er nun in Kummer und Verzweiflung die Hände rang! Wenn eS nur ein Traum wäre, der ihn äffte? Doch nein, dazu fühlte er sich viel zu wach, seine tastende Hand fand nur zu leicht die Brieftasche, deren Inhalt zu so schweren Anklägern gegen ihn geworden war. Wie sollte er seiner Verpflichtungen ledig werden? Ein Ver kauf des Pferdes ließ sich nicht von heute auf morgen ins Werk fetzen, noch weniger der damit nothwendig zusammenfallende Rücktritt von der Adjutantur! Welche Gründe sollte er dafür angeben? Und dann war es auch gleichzeitig zu Ende mit der Aussicht auf den Regimentsadjutanten, der ihm von Allen vor hergesagt war, und auf den er,)nach Andeutungen des bisherigen Inhabers, sowie des RegimentScommandeurS selbst, fast nut Sicherheit rechnen durste. Sollte er sich Hilling oder einem anderen älteren Kameraden anvertrauen, die ihm wohlgesinnt und auch wohl materiell in der Lage waren, ihm beizuspringen? Nein, das ging nicht! Welche Gewähr könnte er einem solchen Helfer in der Noth Reten, auf welche Einnahmen ihn vertrösten, zumal nach den Vorkommnissen dieser letzten Nacht? Seine Hilfsquellen waren bis zum letzten Tropfen versiegt! und durch wessen Schuld? Durch seinen eigenen unverbesser- ttchen Leichtsinn! Wie oft schon hatte er sich bei verhältnißmäßig kleineren Ver lusten vorgenommen, das Spiel zu meiden! Und doch war er tmmer wieder der Versuchung erlegen! Ihm blieb nichts übrig, als der Revolver! — Und wenn es geschehen mußte, sollte es rasch geschehen, denn die Qual dieser Stunden zu ertragen, war schlimmer al» der Tod! Im Begriff, die im Hauptsache seines Pultes befindliche Waffe zu holen, fiel sein Blick auf die Schreibtischplatte, wo ihm etwas Weißes in Form eines Briefes entgegenleuchtete. Ein im Anstecken wieder verlöschendes Streichholz zeigte ihm auf dem Umschlag die Handschrift seiner Mutter. Schwankend hielt er den Brief in der Hand. Sollte er nicht rasch ein Ende machen, um sich nicht vielleicht durch die Zeilen der Innig geliebten von dem durch die Verhältnisse gebotenen Entschlüsse wieder abbringen zu lassen? Was konnte sie ihm schreiben, als Worte der Liebe und Sorge? Hatte die durch das Schicksal schwer geprüfte Frau doch grade ihren Acltestcn ganz besonders ins Herz geschlossen und ihn schon seit Jahren zum Vertrauten so mancher Kümmernisse gemacht, mit welchen sie den schon schwer im Kampfe um das Dasein ringenden Gatten nicht noch mehr beunruhigen wollte! Die wohlbekannten Züge auf dem einfachen, fast ärmlich zu nennenden Umschläge übten jedoch, wie mit magischer Gewalt, ihren Einfluß auf den mit den finstersten Mächten ringenden jungen Officier. Ein Strahl der alles verzeihenden, und alles überwindenden Mutterliebe brach in das umnachtete Gemüth des Sohnes und hielt ihn wenigstens davon ab, den schrecklichen Ent schluß sofort zur Ausführung zu bringen. Mit hastigen Händen öffnete Steinbergk, nachdem er nach verschiedenen vergeblichen Versuchen endlich Licht gemacht, das Schreiben. Er las: „Mein lieber Sohn! Wir sind in Sorgen, da Du uns schon seit reichlich drei Wochen ohne Nachricht gelassen, doch glauben wir gern, daß Du durch dienstliche Abhaltung am Schreiben gehindert bist. Du weißt, daß Papa darauf hält, in regelmäßigen Ab schnitten von Dir zu hören, und da er unter so mancherlei Kummer und Sorgen in der letzten Zeit gelitten hat, so vermißt er mehr denn je ein Wort von Dir. Leider muß ich Dir mittheilen, daß Papa seine Hamburger Agentur verloren hat, weil man, wie man ihm sagte, jüngere Kräfte brauche, um dem Wettbewerbe besser die Spitze bieten zu können. Dadurch ist die einzige sichere Einnahme außer Papas kleiner Pension und Elisabeth s Gehalt in Wegfall gekommen. Da nun ein Wechsel von 150 d — der Rest der für Deine Ad jutantenausrüstung nöthigen Summe — in den nächsten Wochen fällig wird, so quält sich Papa vergeblich Tag und Nacht, wie er die Mittel dazu beschaffen soll. Schreibe aber ja nicht, daß ich Dir davon Mittheilung ge macht, denn Papa will nicht, daß Du durch Kenntniß unserer Sorgen Deinen frohen Jugendmuth und die so »öthige Dienst freudigkeit verlierst. Thut es ihm doch so wie so immer leid, daß Du Dich mit Deinem spärlichen Gehalte durchschlagen mußt! Wie stolz ich dagegen auf meinen charakterfesten Sohn bin, der um der Eltern willen sich so manche Entbehrung, so manches Ver sagen erlaubter Genüsse, die er sich sonst im Kreise der Kame raden gewähren könnte, auferlegt, brauche ich Dir nicht zu sagen! Bleibe Du nur unser braver, getreuer Sohn wie bisher, und der liebe Gott wird, wie schon so manches Mal, auch über diese Klippe hinweg helfen! Könnte ich Dir nur einmal wieder in die Augen sehen! Doch dazu ist wohl keine Möglichkeit! Die Entfernung ist zu groß und unsere Mittel erlauben eine solch' weite Reise jetzt weniger denn je. Die Schwestern helfen uns noch Kräften. Elisabeth fühlt sich befriedigt in ihrer Stellung an der städtischen Schule und Marianne arbeitet fleißig für das bevorstehende Examen. Sie baut schon die schönsten Luftschlösser, wenn sie auch einmal so weit sein wird, etwas verdienen zu können. Daß die armen Mädchen so wenig von ihrer Jugend haben, bedrückt mir oft das Herz! doch sind Beide harmlos und unbefangen und schein bar auch mit ihrem bescheidenen Loose zufrieden. Papa und die Schwestern grüßen Dich herzlichst! Habe Gott vor Augen und im Herzen, dann ist das das Schönste, was Du uns geben kannst. Stets Deine treue Mama." Aechzend schlug sich Steinbergk vor die Stirn. War es nicht zum Verzweifeln! Zu Hause quälten und sorgten sich die Eltern um Beschaffung einer Summe, die noch dazu für ihn auf genommen war, deren Vielfaches er heute in der schnödesten Weise vergeudet hatte! Er sah die Mutter, wie sie bis in die späte Nacht sich abmühte, um das Ihrige zur Erhaltung der Fa milie beizutragen; er sah die Schwestern in strenger Pflicht erfüllung eine freudlose Jugend in abhängiger Stellung ver leben; den Vater in ungeordneter Thätigkeit, die ihm kaum das Nöthigste bot, sich aufreiben und jetzt auch noch dieses letzten Ankers beraubt; während er, der eigentlich eine Stütze der Fa milie hätte sein sollen, in wenigen Stunden verthan hatte, wovon ein Bruchtheil genügt hätte, die drückendsten Sorgen von den Eltern fern zu halten! Das Geld, das ein Anderer jetzt in brutaler Genußsucht verpraßte, hätte dort Ruhe und Segen ge bracht! Warum hatte er nur je eine Karte angerührt? Die Entbehrungen und Einschränkungen, die er sich so oft gezwungen als Folgen seines Leichtsinnes hatte auferlegen müssen, sie hätten, freiwillig übernommen, ihm wohl ermöglicht, die Eltern, wenn auch mit mäßigen Beiträgen, unterstützen zu können. Und vor Allem der unwandelbare Glaube der Mutter an ihn, an ihren „getreuen Sohn", wie sie ihn so gern nannte! Und ihr, der Heißgeliebten, sollte er jetzt den herbsten Kummer be reiten, sollte ihr mit dem Glauben an den Sohn auch den Sohn selbst rauben? Das wäre die schnödeste Feigheit gewesen! Jetzt galt es, das Unrecht zu sühnen und auch die Folgen seiner Handlungsweise auf sich zu nehmen! Hatte er gefehlt, so wollte er jetzt auch sein wohlverdientes Kreuz tragen. Er wollte den Glauben an sich selbst wieder gewinnen! Was kam dagegen in Betracht, daß er voraussichtlich seine Karriere verdorben? Ge schah ihm dadurch doch nur sein Recht! Ein Mann, der sich selbst so wenig beherrschen konnte, wie er es durch alle diese Jahre be wiesen, verdiente auch nicht, anderen Kameraden vorgezogen zu werden. Seine Buße sollte sofort beginnen. Morgen schon wollte er dem Regimentskommandeur die Bitte vortragen, in die Front zurücktreten zu dürfen, allerdings ohne Angabe der wirk lichen Gründe, denn wenn er auch keinen Moment gezaudert hätte, dem wohlmeinenden Vorgesetzten seine Schuld einzugestehen und die Strafe auf sich zu nehmen, so war er doch durch sein an Gallow gegebenes Wort, durch die Rücksicht auf die Anderen daran verhindert. Mit dem festen Entschlüsse, männlich das Unabänderliche zu tragen, und durch die selbst auferlegte Buße sich die Selbstachtung zurückzugeben, kam auch eine Art Ruhe in sein kreißendes Gehirn, so daß er sich über die am nächsten Morgen vorzunehmenden Schritte klar zu werden vermochte. Vor Allem galt es für Steinbergk, von Gallow eine kurze Frist, etwa bis zum Beginn des Bataillonsexercirens, zu er halten, bis zu welchem Termine er hoffen durfte, sein Pferd zu verkaufen. Aus dem Erlös des Sattelzeuges und der sonstigen Pferdeausrllstung glaubte er den Nest des vom Staate er haltenen Vorschusses decken zu können. — Dann war er seiner Verpflichtungen ledig, dann wollte er durch die That beweisen, daß er ein Mann sei, der ein sich selbst gegebenes Wort zu halten wisse! Nie, nie mehr wollte er eine Karte berühren! Jeder ersparte Groschen sollte von nun an den Eltern zu Gute kommen. Aber was würden die Eltern sagen, wenn er ihnen mit theilen mußte, warum er von der Adjutantur zurückgetretcn sei? Konnte, durfte er ihnen den wahren Grund angebrn- Zur Vervollständigung seiner Buße war er dazu verpflichtet, und ohne Zaudern wollte er sich auch diesem Schwersten unterziehen, wenn ihn nicht der Gedanke an das Herzeleid, das er den Eltern dadurch bereiten würde, davon abgehalten hätte. Würden sie den Schlag überwinden, ihren Erstgeborenen als einen Pflicht- und Ehrvergessenen — denn das war er, in Anbetracht oller Verhältnisse! — erkennen zu müssen? Mußte dann aber nicht alsbald die Frage an ihn heran-
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite