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02-Abendausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 31.07.1901
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1901-07-31
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-19010731022
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1901073102
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1901073102
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1901
- Monat1901-07
- Tag1901-07-31
- Monat1901-07
- Jahr1901
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de« erwies sich, Koh de» Vergrößerung durch die für da« 4. Bataillon seiner Zeit erbauten Gebäude, für die vorschrifts gemäß« Unterbringung des Regiments nut 'der Zeit als durchaus unzureichend und wurde zur Befriedigung der dringendsten Be dürfnisse im Jahre 1897 1 Nebengebäude und in den Jahren 1899 bis 1900 1 Verheiratheten- und Wirtschaftsgebäude erbaut. Verlegung der reitenden Abtheilung des l. Feldartillerie-Regf- ments Nr. 12 von Riesa nach Königsbrück, welches vom 1. October 1890 bis 30. Juni 1892 Standort der 3. Com- ragnie des Train-Bataillons Nr. 12 gewesen war. 1897 wurde >er Stab, die 1., 2. und 6. EScadron d«S 2. Ulanen-RegimentS Nr. 18 von Rochlitz und die 3. und 4. ESradron desselben Regiments von Geithain nach Leipzig verlegt, und so mit daselbst das Regiment vereinigt. Rochlitz und Geit hain wurden als Standorte ausgegeben. Bon den 1897 neu- ormirten Regimentern bezw. Bataillonen wurden untergrbracht: Stab und 1. Bataillon 177. Regiments in Dresden, 2. Bataillon Festung Königstein (dieses Bataillon soll später ebenfalls nach Dresden verlegt werden). Stab und 1. Bataillon 178. Regiments in Kamenz, 2. Bataillon in Zittau. Letzteres Bataillon wurde 1899 mit nach Kamenz verlegt, welches somit Standort eines Jnfantene-RegimentS geworden ist. Stab und 1. Bataillon 179. Infanterie-Regi ments erhielten Leipzig als Standort, wurden jedoch 1900 nach Wurzen verlegt, nachdem das seit 1887 dort unter gebrachte Jäger-Bataillon zur Formirung des 181. Infanterie regiments in Chemnitz Verwendung gefunden hatte. Das 2. Bataillon 179. Infanterie-Regiments kam bei seiner For mirung nach Leisnig. Das bis dahin dort untergebrachte 3. Bataillon 139. Infanterie-Regiments wurde mit den beiden anderen Bataillonen des Regiments in Döbeln vereinigt. Der neuformirte Stab der 7. Infanterie-Brigade Nr. 88 tam nach Dresden. Das 1898 aufgestellte Detachement Jäger zu Pferde erhielt Dresden als Standort. Bei der 1899 ersetzten Formirung des sächsischen Contin- gents in zwei Armeecorps und den damit im Zusammenhänge stehenden Neuformirungen von Stäben und Truppentheilen er hielten diese zugewiesen die Standorte: Leipzig: General kommando ÄX. Armeecorps mit Corps-Intendantur und Sanitätsamt, Stab, I. und II. Abtheilung 7 Feldartillerie- Regiments Nr. 77, 2. Train-Bataillon Nr. 19. Chemnitz: Stab der 4. Division Nr. 40 und der 7. Infanterie-Brigade Nr. 88 (bisher in Dresden), 16. Infanterie-Regiment Nr. 181 zu 2 Bataillonen. Letzteres seit 1. April 1900. Zwickau: Stab der 8. Infanterie-Brigade Nr. 89. Riesa: Stab der 4. Feldartillerie-Brigade Nr. 40, 6. Feldartillerte- Regiment Nr. 68, unter Wegfall von 2 Abtheilungen — 3. und 4. — des 3. Feldartillerie-Regiments Nr. 32, 2. Pionier- Bataillon Nr. W. Wurzen: 3. Abtheilung 7. Feldartillerie- Regiments Nr. 77. In Dresden wurde das 4. Feld artillerie-Regiment Nr. 48 untergebracht (nach Wegfall der Die Veränderungen und Neuerungen im Bereiche des tönigl. sächsischen Militär-Kontingents ans -en Gebieten -er Organisation und Verwaltung I8S1—1S0L. II. HecreSverstärkung. Die Stärke der sächsischen Armee ist in den zehn Jahren von 1891 bis 1901 erheblich angewachsen, und es weist der Etat ein Mehr von 386 Officieren, 8638 Mann, 36 Aerzten, 39 Be amten bei den Truppen und 1288 Dienstpferden nach. Dieser Stärkezuwachs war erforderlich zur Weiterentwickelung der Heeresorganisation, welche die Formirung neuer Truppen- theile und Stäbe auch beim sächsischen Kontingente not wendig machte. Es wurden formirt: 1893: 12 vierte Bataillone zu je 2 Compagnien (13. und 14.) bei den 12 Infanterie-Regi mentern, 1 Abtheilung fahrende Artillerie zu 3 Batterien (IV./32), 1 Fußartillerie-Compagnie (9. des Fußartillerie- Regiments 12), 2 Pionier-Compagnien (5. und 6. des Pionier- Bataillons 12) und 1 Eisenbahn-Compagnie (8. (sächsisches Compagnie königlich preußischen Eisenbahn-Regiments Nr. 2). Außerdem trat eine Etatserhöhung bei fast allen Truppentheilen ein. 1897 wurden aus den oben erwähnten 12 vierten Bataillonen 6 Vollbataillone und aus diesen 3 Regimenter zu je 2 Bataillonen formirt. (Nr. 177—179.) Ferner erfolgte die Neuerrichtung des Stabes einer (der 88.) Infanterie- Brigade. Diese, aus den Infanterie-Regimentern Nr. 177 und 178 gebildet, wurde der 1. Division Nr. 23 zugetheilt. Das 179. Infanterie-Regiment wurde der 3. Infanterie-Brigade Nr. 47 als 3. Regiment zugetheilt. 1898 wurde ein Detache ment Jäger zu Pferde, unter Angliederung an das Garde- Reiter-Regiment, formirt. 1900 erhielt das Detachement die Bezeichnung Escadron Jäger zu Pferde, 1901 die Bezeichnung 1. Escadron Jäger zu Pferde Nr. 12. Das XII. Armeecorps bestand nun aus 3 Divisionen mit 45 Infanterie- (einschließlich 3 Jäger-) Bataillonen, 31 Es- cadrons, 33 Batterien, außerdem den Specialwaffen und 19 Bezirkscommandos. Eine der Divisionen hatte 3 Infanterie-Brigaden, eine der Infanterie-Brigaden 3 Regimenter; während einem Brigade- rommando 8 Bataillone unterstanden, verfügte eine andere nur über 4. Diese ungleichmäßige Zusammensetzung, welche natur gemäß die Ausbildung wesentlich erschwerte, und der außer ordentliche Umfang des gesammten Armeecorps ließen eine Theilung, die außerdem aus wichtigen Mobilmachungsrllck- sichten dringend erwünscht war, thatsächlich als unaufschiebbar erscheinen. Demgemäß wurde das sächsische Contingent 1899 in zwei ArmeecorpS formirt unter Neuaufstellung von: 1 General kommando (XIX.), 1 Divisionsstab (Nr. 40), 1 Jnfanterie- Brigadestab (Nr. 89), 1 Feldartillerie-Brigadestab (Nr. 40), 1 Central-Abtheilung des Generalstabes; letzterer wurde das Landesvermessungswesen unterstellt, und 3 Feldartillerie-Regi menter (Nr. 48, 68, 77), davon zwei (Nr. 48 und 68) mit 2, ein Regiment (Nr. 77) mit 3 Abtheilungen, jede zu 3 Batterien. Hierbei wurden verwendet von schon bestehenden For mationen: 3 Abtheilungen mit je 3 Batterien (HI. Nr. 12 und III., IV. Nr. 32), sowie 1 reitende Batterie (I. r. Nr. 12), so daß also 4 Abtheilungen mit 11 Batterien neu aufgestellt wurden; 1 Pionier-Bataillon zu 4 Compagnien (2. Nr. 22), unter Mitverwendung von 2 Compagnien (5. und 6.) des 1. Pionier-Bataillons Nr. 12; 1 Train-Bataillon zu 3 Com pagnien (2. Nr. 19), unter Mitverwendung von einer Com pagnie (4.) des 1. Train-Bataillons Nr. 12; 1 (Königlich Sächsisches) Detachement für die Betriebs-Abtheilung der König lich Preußischen Eisenbahn-Brigade; 1 Telegraphen-Compagnie, die 3. (K. S.) Compagnie des Königlich Preußischen Tele- graphen-Bataillons Nr. 1. 1900 wurde ein Infanterie-Regi ment zu 2 Bataillonen (Nr. 181) unter Verwendung eines Jäger-Bataillons (Nr. 15) neu errichtet. Weitere Truppen-Neuformationen sind für dieses Jahr in Aussicht genommen und in der Ausführung begriffen, und zwar: 2 Feldartillerie-Brigadestäbe (Nr. 24 und Nr. 32), 2 Feld artillerie-Regimenter (Nr. 64, 78), zu je 2 Abtheilungen mit je 3 Batterien. Hierbei kommen zur Mitverwendung die 3. Abtheilungen der Feldartillerie-Regimenter Nr. 28 und 77, so daß neu auf zustellen sind: 2 Abtheilungen mit je 3 Batterien -- 6 Batterien. Nach Beendigung dieser Neuformationen — 1. Oktober 1901 — besteht das in zwei Armeecorps formirte sächsische Contingent aus: 16 Infanterie-Regimentern mit 44 Infanterie- und 2 Jäger-Bataillonen, 6 Cavallerie-Regimentern und 1 Escadron Jäger zu Pferde, 8 Feldartillerie-Regimentern mit 50 Batterien, einschließlich zwei reitenden Batterien, 1 Fußartillerie-Regi- ment mit 9 Compagnien, 2 Pionier-Bataillonen zu je 4 Com pagnien, 3 Compagnien und 1 Detachement Verkehrstruppen und 2 Train-Bataillonen zu je 3 Compagnien. Es bedeutet dies gegen 1891 einen Zuwachs an Staben von 1 Generalkommando, 1 Divisionsstab, 2 Infanterie- und 3. Artillerie-Brigadestäben; an Truppentheilen von: 4 In fanterie-Regimentern zu je 2 Bataillonen gleich 8 Bataillone, weniger 1 umgewandeltes Jäger-Bataillon, gleich 7 Bataillone, 1 Escadron Jäger zu Pferde, 5 Feldartillerie-Regimentern, 7 Abtheilungen gleich 21 Batterien, weniger 1 umqewandelte reitende Batterie, gleich 20 Batterien, 1 Fußartillerie-Com pagnie, 1 Pionier-Bataillon (4 Compagnien), 1 Train- Bataillon (3 Compagnien), weniger 1 Compagnie vorhanden, gleich 2 Compagnien, und 2 Compagnien und 1 Detachemen Verkehrstruppen. veran-ernngen -er Stan-orte. Theils aus dienstlichen, theils aus örtlichen Gründen, haupt sächlich aber in Folge der Neuformation verschiedener Truppen- theile, sind seit dem Jahre 1891 vielfache Veränderungen in den Standorten eingetreten. 1892 erfolgte die Verlegung der 2. Abtheilung 3. Feldartillerie-Regiments Nr. 32 von Roß wein, welches als Standort aufgegeben wurde, nach Riesa. Ebendorthin wurden in demselben Jahre der Stab und die 3. Abtheilung und im Jahre 1893 die 1. Abtheilung desselben Regiments, beide vonFreiberg, verlegt. Die am 1. October 1893 neu formirte 4. Abtheilung des Regiments wurde bis zur Verlegung der reitenden Abtheilung von Riesa nach Königsbrück (1. April 1895) im Barackenlager Zeit hain untergebracht. Die Arbeiter-Abtheilung wurde von der Festung Königstein nach Dresden verlegt. 1893 wurde die 2. und 4. Escadron 2. Königin-Husaren-Regiments Nr. 19 von Lausig! nach Grimma verlegt, wo das Regiment nunmehr vereinigt steht, ebenso die 3. und 5. Escadron de« Larabinier-Regiments von Pegau nach Borna, woselbst nun das ganze Regiment vereinigt ist. Lausigk und Pegau wurden al« Standorte aufäeaeben. 1896 erfolgte dl« Ein weiterer wesentlicher Fortschritt in der Casernirung der Truppen wurde durch die Verlegung des Pleißenburg- Casernements in Leipzig erreicht. Die Pleißenburg, nach den Plänen von Hieronymus Lotter in den Jahren 1649 bis 1667 an Stelle einer Zwingburg er baut, war bis 1764 befestigter Platz und wurde dann für vrr Pferde Kurde« mit in dem Lasernement de« genannten Regis ments untergebracht und nur für die Pferde zwei Wellblech- stallbaracken beschafft und im Hofe deS vorbezeichneten Caserne- ments aufgestellt. Für die anläßlich der Formirung des sächsischen Contin- gents in zwei Armeecorps neuformirten Truppentheile wurden erbaut bezw. befinden sich noch im Bau: In Leipzig in unmittelbarer Nähe der Casernements des 106. und 107. JnfanterieRegiments und 18. Ulanen-Regi- ments bei Möckern — ein Regiments-Casernemcnt (2 Ab theilungen) für das 7. Feldartillerie-Regiment Nr. 77 mit Officier-Speiseanstalt. Das Casernement besteht aus: 2Manxi- schaftsgebäuden für je 3 Batterien, 2 Verheirathetengebäuden, 1 Wirthschaftsgebäude, 1 Stabsgrbäude, 6 Pferdeställen und 6 Nebengebäuden, einschließlich Doppelreithaus und Kammer gebäude. Fertigstellung des gesammten Casernements 1902. Unmittelbar neben der Artillerie-Caserne befindet sich das Bataillons-Casernement mit Officier-Speiseanstalt für das 2. Train-Bataillon Nr. 19, welches im Bau begriffen und ebenso wie das Artillerie-Casernement theilweise schon bezogen ist. Das Casernement besteht aus: 1 Mannschaftsgebäude für 3 Compagnien, 1 Stabs-, Wirthschafts- und Verheiratheten- gebäude, 3 Pferdeställen und 6 Nebengebäuden, einschließlich Kammergebäude und Reithaus, Fertigstellung: 1901. In Wurzen geht ein Regiments-Casernement mit Offi cier-Speiseanstalt für das 8. Feldartillerie-Regiment Nr. 78 (jetzt 3. Abtheilung 7. Feldartillerie-Regiment Nr. 77) der Vollendung entgegen. Das Casernement besteht aus: 2 Mann schaftsgebäuden für je 3 Batterien, 2 Verheirathetengebäuden, 1 Wirthschafts- und 1 Stabsgebäude, 6 Pferdeställen und 8 Nebengebäuden, einschließlich Reithaus und 2 Kammer gebäuden. In Pirna wird ein Abtheilungs-Casernement für das 6. Feldartillerie-Regiment Nr. 64 mit Officier-Speiseanstalt in unmittelbarer Nähe des bestehenden (städtischen) Casernements für das 2. Feldartillerie-Regiment Nr. 28 erbaut. Dasselbe soll schon in diesem Jahre (1901) bezogen werden. Das Caserne ment besteht aus: 1 Mannschaftsgebäude für 3 Batterien, 1 Stabsgebäude, 1 Verheirathetengebäude, 3 Pferdeställen und 4 Nebengebäuden, einschließlich Reithaus und Kammergebäude. Für das 2. Pionier-Bataillon Nr. 22 ist in Riesa ein Bataillons-Casernement mit Officier-Speiseanstalt im Bau begriffen bezw. theilweise schon in Benutzung. Das Caserne ment besteht aus: 2 Mannschaftsgebäuden für je 2 Compagnien, 1 Verheirathetengebäude, 1 Stabsgebäude und 5 Neben- 1 Pferdestall, 2 Reithäuser und 3 Nebengebäude. Die Officier- Speiseanstalt für dieses Regiment wird demnächst fertiggestellt. Bis zur Beendigung der Casernenbauten sind die neu formirten Truppentheile in Wellblechbaracken untergebracht und sind zu diesem Zwecke im Jahre 1899 aufgestellt worden: 6 Batterie-Baracken in Leipzig für ein Artillerie-Regiment, 3 Batterie-Baracken in Wurzen für eine Artillerie-Ab- theilung, 3 Compagnie-Baracken in Leipzig für ein Train- Bataillon, 8 Compagnie-(Halb-)Baracken in Riesa für ein Pionier-Bataillon und 16 Compagnie-(Halb-)Baracken in Chemnitz für das 181. Infanterie-Regiment. Jedes dieser Wellblechbaracken-Casernements erhielt außerdem eine Stabs baracke für Geschäftszimmer u. s. w. und ein Kllchengebäude in Fachwerk, sowie Latrinengebäude u. s. w. Die Baracken werden in Zulunft auf den Truppen-Uebungsplätzen zur Unter bringung der Truppen Verwendung finden. stattfand. Graf Walde rsee hielt eine Ansprache, la der er für den herzlichen Empfang dankte und auf seine guten Beziehungen zum französischen ExpedilionScorpS in China hinwicS. Später besichtigte der Felvmarschall, begleitet von dem Biceconsul v. Hellwig, die Umgebung der Stadt und besuchte > den erkrankten General- consul v. Tischendors, der auf Einladung des Feldmarschalls die Heimreise auf der „Gera" antrrten wird. Graf Waldersee, wie die deutschen Officiere erregten bei dem Besuche der Stadt allgemeine- Aufsehen, ebenso die deutschen Mannschaften, denen vom hiesigen Armee-Commando Führer in der Person von Unterofficieren beigegeben waren. Heute Abend waren die führenden französischen Unterofficiere zur UaterofficierS-Messe an Bord der „Gera" eingeladen. Die Haltung der an Land beurlaubten Soldaten war ausgezeichnet; keinerlei Zwischenfall ist vorgekommen. Die Bevölkerung zeigte sich durchweg sehr entgegenkommend. Die hiesigen Zeitungen widmen den deutschen Gästen sym pathische Artikel. Am Nachmittag nahm der Feldmarschall an einem Festessen Theil, daS der Biceconsul v. Hellwig ihm und den Officieren seines Stabes zu Ehren gab. Am 3l Juli, 4 Uhr Morgens, läuft die „Gera" hier aus und trifft am 7. August in Cuxhaven ein. (Fortsetzung in der Beilage.) Zahl von Casernen neu erbaut worden. Kascrucn-Neubauten. Zunächst 1893 bis 1895 besondere Casernen für die 4. (Halb-)Bataillone der Infanterie für je 2 Compagnien (1 oder 2 Mannschaftsgebäude nebst 1 Wirthschafts- und Ver- heirathetengebäude) in Halbmassivbau, in Folge dessen die Casernements zunächst die Bezeichnung Baracken erhielten. Solche Casernen wurden erbaut: in Dresden für drei solcher Bataillone der Regimenter 100, 101 und 108, wovon später, nach Wegfall der 4. Bataillone, zwei (von 100 und 101) als Casernements für das 1. Bataillon 177. Regiments und eine (vom 108. Regiment) zur Erweiterung des unzureichenden Casernements des Regiments Nr. 108 verwendet wurden; in Zittau und Bautzen für je ein 4. Bataillon, welche später zur Casernements-Erweiterung der Regimenter 102 und 103 Verwendung fanden; in Leipzig für das 4. Bataillon 106. Regiments (später Casernements für 2 Compagnien des 179. Regiments und nach dessen Verlegung nach Wurzen zu Kammerräumen und Verheiratheten-Wohnungen für das 106. Regiment eingerichtet); außerdem für das 4. Bataillon 134. Regiments (Fachwerksbaracken), welche später zur Unterkunfts- Erweiterung des 134. Regiments Verwendung fanden; in Döbeln für das 4. Bataillon 139. Regiments, später zur Unterbringung von 2 Compagnien des 139. Regiments benutzt. Noch später, 1899—1900, wurde eine weitere Caserne für 2 Compagnien des 139. Regiments errichtet, so daß nunmehr das gesammte 139. Regiment casernirt ist. In Chemnitz wurde die Unterbringung des 4. Bataillons 104. Regiments durch Flügelanbauten an die sogenannte alte Caserne ermöglicht. Nach Auflösung des 4. Bataillons fanden diese Flllgelanbauten zur Unterbringung der Bezirkscommandos I und II Chemnitz nebst Hauptmeldeämtern, zu Wohnungen für Officiere, Beamte und verheirathete Unterofficiere Ver wendung. Die Etatserhöhung des Pionier-Bataillons um 361 Köpfe, welche gleichzeitig mit der Errichtung der 4. Bataillone erfolgte, erforderte einen größeren Umbau der Caserne des Bataillons in Dresden und wurden außerdem zur Entlastung der Caserne neu erbaut: 1 Verheirathetengebäude und 1 Kammer gebäude. Nach Formirung des 2. Pionier-Bataillons in Leipzig wurden die freigewordenen Räume der Dresdner Caserne zu Geschäftszimmern verschiedener Behörden umgestaltet. Gleichzeitig mit den Casernen für die 4. Bataillone (1893 bis 1895) wurde in Königsbrück — nahe am Bahnhofe — ein Casernement für die reitende Abtheilung des 1. Feld artillerie-Regiments Nr. 12 (3 Batterien) errichtet. Der Bau platz in Größe von 7 Hektar 9,3 Ar wurde von der Stadt un entgeltlich zur Verfügung gestellt. Das Casernement besteht aus: 2 Mannschaftsgebäuden für je 1 Batterie, 3 Pferdeställen, 1 Wirthschafts- und 1 Verheirathetengebäude und 7 Neben gebäuden, einschließlich Reithaus, Waschanstalt, Fahrzeug schuppen und Kammerräumen. Eine Batterie wurde in einer Wellblechbaracke untergebracht. Diese Batterie wurde am 1. Oktober 1899, unter Umwandlung in eine fahrende, nach Dresden verlegt. Das durch diese Verlegung freigewordene Stallgebäude findet zur Unterbringung der Remonten der reitenden Ab theilung, sowie von Pferden der auf dem Schießplatz Königs brück übenden Truppentheile und zu Proviantamtszwecken Verwendung. Anläßlich der Umwandlung der 4. Bataillone zu neuen Regimentern wurden ferner neu erbaut: Ein Regiments- Casernement für daS 178. Infanterie-Regiment in Kamenz, und hiervon zunächst in den Jahren 1897 bis 1899 ein Caserne ment für das 1. Bataillon fertiggestellt. Dasselbe besteht aus: 1 Mannschaftgebäude für 4 Compagnien, 1 Stabsgebäude, 1 Verheirathetengebäude und 4 Nebengebäuden, einschließlich Exercirhaus, Kammergebäude und Waschanstalt. Im Bau begriffen ist das im unmittelbaren Anschluß an die Bauten für das 1. Bataillon zur Ausführung kommende Casernement für das 2. Bataillon nebst Officier-Speiseanstalt. Für daS 2. Bataillon 177. Infanterie-Regiments, welches einstweilen auf der Festung Königstein untergebracht ist, wurde daselbst ein Verheirathetengebäude errichtet, außerdem die dort befindliche Officier-Speiseanstalt erneuert. Später, bei der Etatserhöhung deS Bataillon-, erfolgte noch die Erbauung einer Mannschaftsbaracke (Fachwerksbau). Die Verlegung diese- Bataillon» nach Dresden ist kn Aussicht genommen und ist für dasselbe der Bau einer Bataillons-Caserne nebst Stabs- und Wirthschaftsgebäude, Verheirathetenwohnhau», Exercirhau» und Officier-Speisean stalt im Anschluß an da» Bataillons-Casernement des I. Bataillon» de» Regiments geplant. Die Mannschaften der im Jahre 1898 errichteten und dem Garde-Reiter-Regiment angegliederten ESradron Jager zu Aber auch für ältere Truppentheile machten sich vielfach kleinere bezw. größere Umbauten von Casernements erforder lich, da die alten Casernen weder räumlich noch in gesundheit licher Beziehung den zu stellenden Anforderungen entsprachen. Solche Um- und Erweiterungsbauten wurden vorgenommen: 1893 in der Caserne in Chemnitz. Der sogenannten neuen, 1871—1873 erbauten, mit 7 Compagnien belegten Caserne daselbst fehlten verschiedene, für die Bedürfnisse des Truppen- theils unbedingt nothwendige Räume. Außerdem machte sich aus wirthschaftlichen und sanitären Gründen die Entlastung der sogenannten alten, mit 5 Compagnien eng belegten Caserne, in welcher es an Licht und Luft mangelte, nöthig. Mittels eines Dach-Auf- und Umbaues an der neuen Caserne, welcher auch zur Beseitigung des ungeeigneten Holzcementdaches er folgte, wurden sowohl die nach Obigem fehlenden Räume ge schaffen, als ferner auch erreicht, daß eine Compagnie aus der alten in die neue Caserne verlegt werden konnte, so daß erstere eine wesentliche Entlastung erfuhr. Ein ähnlicher Dachumbau wurde 1894 in der Caserne für 2 Escadrons in Oschatz nöthig. Auch hier hatte sich das flache Holzcementdach nicht bewährt und fehlten verschiedene Kammer- und sonstige Räume, sowie eine Dienstwohnung für Beamte, die durch den Dachaufbau zum Nutzen der Truppen gewonnen wurden. Gleichzeitig wurden verschiedene Uebelstände hinsichtlich der Mannschafts küchen und der Abortanlagen beseitigt. In Zittau wurde 1894—1896 ein Casernement für ein Bataillon auf den sogenannten Kaiserfeldern neu erbaut. Das in Zittau garnisonirende Infanterie-Regiment war bis dahin in zwei Casernen, der sogenannten alten, einem aus dem 14. Jahrhundert stammenden Gebäude, das in keiner Weise, namentlich nicht in sanitärer Hinsicht, den Anfor derungen seiner Benutzung entsprach, und in der sogenannten, 1868 erbauten, M a n d a u - Caserne untergebracht. In ersterer Caserne lagen 2, in letzterer Caserne, die nur für acht Compagnien bemessen war, aber 10 Compagnien. In Folge dessen fehlten dort alle dringend nöthigen Nebenräume, auch war die Unterbringung in hohem Grade feuergefährlich. Zur Beseitigung dieser großen Uebelstände wurde zum Bau einer Bataillons-Caserne geschritten. Dieselbe umfaßt: 2 Mann schaftsgebäude für je 2 Compagnien, 1 Verheiratheten- und Wirthschaftsgebäude und 5 Nebengebäude, einschließlich Exercir haus, Kammergebäude, Waschanstalt. Im Anschluß an dieses Casernement ist 1894 und 1895 das schon erwähnte Caserne ment für das 4. (Halb-) Bataillon, bestehend aus einer Caserne für 2 Compagnien und 1 Wirthschaftsgebäude, errichtet worden, welches nach Vereinigung der 4. Bataillone zu Regimentern mit 2 Compagnien des 102. Infanterie-Regiments belegt wurde. Die übrigen 6 Compagnien sind in der sogenannten Mandau- Caserne (5 Compagnien) und in der schon oben erwähnten sogen, alten Caserne (1 Compagnie) untergebracht. Beide Gebäude erwiesen sich auch für diese geringere Belegung als unzureichend und für die Unterbringung der Mannschaften als gesundheitlich nachtheilig. Aus diesem Grunde ist in diesem Jahre (1901) der Bau einer Caserne für 2 weitere Compagnien und eines Wirthschaftsgebäudes im Anschluß an das Casernement deS früheren 4. (Halb-) Bataillons geplant, so'daß dann ein zweites volles Bataillon neu casernir sein wird. Nach Fertigstellung dieser Baulichkeiten wird es möglich, die sogenannt« alt« Caserne aufzugeben und in der Mandau-Caserne, deren Grundstück durch Zukauf im Jahre 1899 vergrößert wurde, die dort dringend nöthigen WirthschaftSräume u. s. w. und Verbesserungen her- zustellen. Diese Räume sollen in dem Nebengebäude gewonnen werden, in dem gegenwärtig die Officier-Speiseanstalt — sehr mangelhaft — untergebracht ist. Eine neue Officier-Speise anstalt wird in unmittelbarem Anschluß an das Casernement auf den Kaiserfeldern errichtet. Auch da» Easernement de» Schützen-Regiment» in Drr»- 3. Abtheilung 1. Feldartillerie-Regiments Nr. 12). Für die, gebäuden^ einschließlich Exercirhaus und Kammergebäude. 1901 neu zu formirenden Artillerie-Brigadestäbe und Regi- meuter sind als Standort in Aussicht genommen: Pirna: für den Stab der 3. Feldartillerie-Brigade Nr. 32 und das 5. Feld artillerie-Regiment Nr. 64 (unter Wegfall der 3. Abtheilung des 2. Feldartillerie-Regiments Nr. 28). Leipzig: für den Stab der 2. Feldartillerie-Brigade Nr. 24. Wurzen: für das 8. Feldartillerie-Regiment Nr. 78 (unter Wegfall der 3. Abtheilung des 7. Feldartillerie-Regiments Nr. 77). Für 1903 ist fernerhin die Verlegung des 10. Infanterie-Regiments Nr. 134 von Leipzig nach Plauen in Aussicht genommen. Die Vorbereitungen hierzu sind bereits im Gange. In Chemnitz geht das Casernement für das 15. In fanterie-Regiment Nr. 181 mit Officier-Speiseanstalt der Voll endung entgegen. Das Casernement umfaßt: 4 Mannschafls- gebäude für je 2 Compagnien, 2 Verheirathetengebäude, 2 Wirthschaftsgebäude, 1 Stabsgebäude und 7 Nebengebäude, einschließlich Exercirhaus, Kammergebäude, Waschanstalt. Das selbe wird auf dem von der Stadt unengeltlich zur Verfügung gestellten Bauplatz am Zeisigwald errichtet. Auch hier sind einzelne Gebäude schon in Benutzung. In Dresden ist für das 4. Feldartillerie-Regiment Nr. 48 das bisherige Casernement für 1 Train-Compagnie neben der Caserne des 1. Feldartillerie-Regiments Nr. 12 zu Unterkunft. seinem Abtheilungs-Casernement (3 Batterien) umgebaut In engem Zusammenhänge mit der Heeresvermehrung und s Horden, welches bereits bezogen ist. Die andere Abtheilung des der Neuformirung von Truppen steht naturgemäß die Sorge , Regiments ist m dem frei gewordenen Theile des Casernements für deren Unterkunft und ist zu diesem Zwecke eine größere i des 1. Feldartillerie-Regiments Nr. 12 mit untergebracht. Außer- " —- „ <- < . . _ l dem werden neu erbaut bezw. sind bereits fertig gestellt: chiedene Landesbehörden zu Wohnungen und zu Magazinen, owie zu Zwecken der Militärverwaltung eingerichtet. Für etztere diente die Pleißenburg zur Unterbringung eines Jn- anterie-Regiments (8. Infanterie-Regiment Nr. 107), des Proviantamtes mit Bäckerei und Lagerräumen, der Geschäfts zimmer der Commandantur, Garnisonverwaltung und mehrerer Commandobehörden, sowie zur Unterbringung der Arrest anstalt. Die von der Militärverwaltung benutzten und von letzterer vertragsmäßig baulich zu unterhaltenden Gebäude waren in Folge ihres Alters und ihrer intensiven Ausnutzung zum Theil baufällig geworden, zum Theil waren sie feucht und feuer gefährlich. Allenthalben fehlte es an Luft und Licht. Eine Reihe von zuständigen Räumlichkeiten konnten wegen Mangel an Raum der Truppe überhaupt nicht gewährt werden, aus gleichem Grunde waren Erweiterungsbauten unmöglich. Der Hof war für den militärischen Dienst nicht benutzbar, da eine öffentliche Verkehrsstraße aus dem Innern der Stadt nach der Promenade und dem Westviertel durch die Pleißenburg hin durch führte. Als Uebungsplätze konnten lediglich die früheren Wallgräben benutzt werden. Dies Alles ließ eine Aufgabe der Pleißenburg für die Militärverwaltung als dringend nöthig erscheinen. Außerdem bildete die Pleißenburg für die Stadt trotz des erwähnten Durchgangs ein Verkehrshindernis;, welches die Ver bindung zwischen Stadtkern und Peripherie beeinträchtigte und dabei kostbares Bauland in bester centraler Geschäftslage un benutzbar gestaltete. Die in früheren Jahren mit der Stadt geführten Verhandlungen wegen Aufgabe der Pleißenburg durch die Militärverwaltung hatten zu keinem Ergebnis; geführt. Erst zu Anfang des Jahres 1892 gelang es, die vor zwanzig Jahren vollständig gescheiterten Verhandlungen wieder in Fluß und nach einigen Jahren zu einem, beide Theile befriedigenden Abschlüsse zu bringen. Der Grund und Boden der Pleißenburg gehörte dem säch sischen Staatsfiscus, die Gebäude waren theils Eigenthum des sächsischen Staates, theils Eigenthum des Reichs. Die Durch führung deS Planes erforderte mithin die Einigung zwischen zwei Landesministerien, die Zustimmung seitens der Stadt Leipzig und seitens der Reichsbehörden. Waren sonach die Unterhandlungen mit großen Schwierigkeiten verbunden, gab es auch manche Bedenken und Vorurtheile zu überwinden, so wurde schließlich doch ein, alle Theil« befriedigender Abschluß er reicht und am 4. Mai 1896 der bezügliche Vertrag geschlossen. Der von der Stadt für das Pleißenburg-Areal zu zahlende Kaufpreis betrug 4150 000 c-ss, wovon 2 500 000 für das städtischerseits zu erbauende Jnfanterie-Casernement, die Bäckerei und das Körnermagazin in Abzug gebracht wurden, so daß ein Kaufpreis von 1050 000 an das Finanzministerium zu zahlen war. Auf Grund des Vertrages hotte die Stadt aus jenen 2 500 000 für die Militärvenwaltung zu «reichten und unent zeitlich an den Reichsfiscus abzutreten: ». ein Casernement (einschließlich Grund und Boden) für ein Infanterie-Regiment zu 3 Bataillonen; K. ein Körnermagazin mit Bäckerei (ausschließ lieh Grund und Boden). Weiter halt« di« Stadt für diejenigen baulichen Anlagen der Pleißenburg, an welchen der Militärverwaltung ein Be nutzungsrecht zustand, Ersatz zu schaffen durch Bereitstellung: a. eines Dienstwohnungsgebäudes für das Proviantamt, b. ein«s Dienst- und Vorrathsgebäudes für die Garnisonver waltung, o. eines Arrest- und GerichtSgebäudes gegen Zahlung eines laufenden Miethzinses. Neben diesen Tauschleistungen war die Stadt auf Grund deS Vertrages weiter verpflichtet: a. ein vollständiges Casernement für ein Cavallerie-Regiment zu erbauen und der Militärver waltung zur Benutzung gegen Miethzinszahlung zu überlassen, b. einen neuen Garnison-Exercierplatz von rund 107 Hektar bei Lindenthal bereit zu stellen, wogegen die Militärverwaltung das als Bauland werthvolle Areal des militärfiscalischen Exercir- platzes bei Connewitz im Ausmaß« vo-n rund 46,5 Hektar an di« Stadt abtrat. Zu den Kosten des Baues des Jnfanterie-Casernements und des Proviantamtes trug die Militärverwaltung vertrag mäßig noch 138 592 für verschiedene Ergänzungsbauten bei. Der Bau der Casernen wurde sofort nach Abschluß des Ver trages in Angriff genommen. Die Uebergabe erfolgte am 31. März 1897, und am 1. April 1897 siedelte das 107. In fanterie-Regiment aus der Pleißenburg in seine neue, unmittel bar nördlich des Casernements des 106. Infanterie-Regiments gelegene Caserne bei Möckern über. Am Tage darauf konnte auch das, von Rochlitz und Geithain nach Leipzig verlegte 18. Ulanen-Regiment seinen Einzug in das neben der Caserne des 107. Infanterie- Regiments errichtete Cavallerie-Caftrnement halten. Der Militärverwaltung sind aus diesem Tausche beträchtliche Dortheile erwachsen, indem es in erster Linie die alten, engen, ungesunden und baufälligen Gebäude der Pleißenburg gegen völlig neue, erweiterte, vor allen Dingen gesunde, von Luft und Licht durchfluthete Gebäude eintauschte, außerdem aber Besitzer eines werthvollen Areals — des Grund und Bodens des Jw- fanterie-Casernements — wurde, wohingegen sie kein Eigen» thumsrecht an dem Grund und Boden der Pleißenburg hatte. Das neue Casernement des 107. Infanterie-Regiments nebst Officier-Speiseanstalt umfaßt 17 besondere Gebäude, welche einen geräumigen U«bungsplatz «inschließen, und besteht aus: 6 Mannschaftsgebäuden für je 2 Compagnien, 3 Verheiratheten gebäuden, 3 Wirthschaftsgebäuden und 4 Nebengebäuden einschl. Exercirhaus und Kammergebäude. Das Cavallerie-Casernement nebst Officier- Speiseanstalt umfaßt 18 Gebäude und besteht aus: 6 Mannschaftsgebäuden für je 1 Escadron, 2 Verheirathetengebäuden, 1 Wirthschafts gebäude, 5 Pferdeställen und 4 Nebengebäuden einschließlich Reithaus und Kammergebäude. Gleichzeitig gelangte die Militärverwaltung in den Besitz eines Proviantamtes, das — mit den neuesten maschinellen Ein richtungen ausgestattet —, einen rationellen Betrieb, sowie eine Ausnutzung der jeweiligen Conjuncturen gestattet und die günstige territoriale Lage des Handelsplatzes Leipzig für die Mobilmachung nutzbar macht. Aber die erlangten Vortheile waren nicht allein auf Seiten der Militärverwaltung, sondern auch die Stadt Leipzig hat an dem Tausche gewonnen, da die Erschließung deS höchst werth vollen Baulandes der Stadt nicht nur den Grund und Boden für das längst erwünschte und dringend nothwendige neue Rathhaus geboten, sondern auch die Entstehung eines äußerst vornehmen Viertels im belebtesten Theile der Stadt ermöglicht hat und überhaupt zur gedeihlichen Entwickelung deS städtische« Gemeinwesens beitragen wird. Mit Recht konnte daher der Oberbürgermeister der Stadt Leipzig bei der am 19. September 1899 erfolgten Grund steinlegung für das neue Rathhaus seiner Freude und Befriedi gung über das Erreichte Ausdruck geben, und that er die» unke« besonderem Danke für das seitens der Staatsregiervng und der Militärverwaltung im Verlaufe der Verhandlungen gezeigte Entgegenkommen. Um die Casernements des 106., 107. Infanterie- unV 18. Ulanenregiments, sowie der Proviantamtsanlagen follken sich sehr bald die Casernen deS 77. Feldartillerie-Regiments, des 19. Train-Bataillons und di« Gebäude eine» Artillerie« und eines TraindrpotS, sowie eines Bekkidung-amte- gruppire». Weitere umfangreiche Baulichkeiten (Gerichts- und Kammer- aebäude und endlich 2 Kirchen) sind auf bereit» angekauftrm Areale geplant.
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