Suche löschen...
Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 15.08.1899
- Erscheinungsdatum
- 1899-08-15
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-189908155
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-18990815
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-18990815
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1899
- Monat1899-08
- Tag1899-08-15
- Monat1899-08
- Jahr1899
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 15.08.1899
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Riesaer H Tageblatt ««d Anzeiger (Slßtßlstt md A»Mtt). Telegramm-Adresse: „Tageblatt", Riesa. Amtsöürtt Fernsprechstell« Rr. 20. 'der König!. Amtshauptmannschaft Großenhain, des Königl. Amtsgerichts und des Stadtraths zu Riesa. 188 Dienstag, IS. August 18SS, MeudS. SS. Jahrg DaS Mesaer Tageblatt rrscheiut jede« Tag Abend» mit Ausnahme der Sonn- und Festtage. Vierteljährlicher Bezugspreis bet Abholung in den Expeditionen in Riesa und Strehla oder durch unser« Träger frei in» Hau» 1 Mark V0 Psg., bet Abholung am Schalter der kaiserl. P-Panstalten 1 Mark 2S Pfg., durch dm Briefträger frei in» Hau» 1 Mark SS Pf. «uzrt-m-Ammhme für die Nummer de» Ausgabetage» bi» Bormittag S Uhr ohne Gewähr. Druck und Verlag von Langer L Winterlich in Riesa. — Geschäftsstelle: Kastanienstraße SS. — Für die Redactton verantwortlich: Her«. Schmidt in Riesa. «i i , Freibank Riesa. > Morgen Mittwoch, de« IS. August d. 2-, von Vormittag 8 Uhr ab, gelangt > auf der Freibank im städtischen Schlachthof das Fleisch eines Schweines zum Preise von 45 Pfg pro »/, kg zum Verkauf. Riesa, den IS. August 18SS. Die Direktion des städt. Schlachthofes. stie da- »Riesaer Tageblatt" erbitten uu» bi» späteste«» vormittag- K Uhr de» jeweiligen Ausgabetage». ' Dl« «elchilttft-k. OertlicheS und SSchfischeS. Rir.sa, 15. August 1899. — Gestern Abend gegen 6 Uhr traf Se. Kgl. Hoheit P.inz Albert in Begleitung seine» Adjutanten mit Geschirr hier ein, b gab sich nach der Elbstraße und fuhr dann mittelst Sahne» mit mehreren Badegästen nach der Promnttzrr Bade anstalt Dortselbst badete der Prinz in der freien Elbe. Da» G schirr halte sich inzwischen nach Promnitz begeben und von dort fuhr Se. K^l. Hoheit weiter, muthmatzltch nach de« Bar-ckenlager Zeithain. — Ein« hübsche Nachfeier zu seinem Fahncnjubiläum hielt der K. S. Militärverein für Riesa und Umgegend gestern Abend im Stadtpark ab. ES sand während derselben die Befestigung der dem Vereine verliehenen Festgeschenke an das Jubelbanner statt. Die Festlichkeit wurde mit einigen Concertstücken eingeleitet, worauf Herr Vorstand Häberlein nach längerer Ansprache ein Hoch auf den hohen Protektor, Se. Maj. König Albert, ausbrachte. Eine ganze Reihe weiterer gutgemeinter Reden auf den Vorsitzenden, den Ge- sammtvorstand, auf die Frauen und Festjungsrauen rc. folgten und verlief, ebenso wie das Hauptfest, auch diese Nachfeier in schönster Weise. Die Musik wurde an beiden Tagen vom Stadtmusikchor unter Leitung seines DirectorS, Herrn Hof mann, in recht anerkennenSwerther und befriedigender Weise gespielt. — Der am Freitag auf Gröbaer RtUrrgut«flur au« der Elbe gelandete KindesUichnam ist am Sonntag rkcognotcirt worden. LS ist da» 6jährige Schulmätchrn Elisabeth Zimmer mann au» Dresden. Das Sind hat dort am 9 d. Mt». an der Elbe gespielt, Ist dabei in den Strom gefallen und er trunken. Die Eltern die durch Vermittelung de» Herrn Brigadier Baumgärtel und der Dresdner Polizeibehörde von dem Anschwimmen de» kleinen Leichnam« benachrichtigt wurden, waren am Sonntag in Gröba zur Rkcognition anwesend. Da« Begräbniß de« verunglßckten Kinde« fand in Gröba statt. — Da« Königliche Ministerium de« Kubus und öffent lichen Unterricht« hat verordnet, iah am 28 AuM, an welchem Tage ISO Jahre seit der Siburt Goethe« verflossen find, an den Gymnasien, Realgymnasien, Realschulen und Seminaren dieser Gedenktag durch einen entsprechenden Akt»« festlich begangen werde. — Die Jagdkarte« auf da« Jahr 18SS/1900 find au« Hartonpapier von waflerblauer Farbe hergestellt worden. — Die Generaldtrection der sächsischen Staatreisen- kahnen hat ihr Station«- und Fahrpersonal darauf hinge wiesen, daß die Mitnahme von größeren Hunden, insbe sondere Jagdhunden, in die dritte Wagenklaffe nur dann au«nahw«weise gestattet werden darf, wer« die Beförderung brr Hund« mit den begleitenden Personen in abgesonderten Abthitlungeo erfolgt. Kann «ine abgesondert« Abthrilung nicht zur Berstgung grstrllt wrrden, so ist dir Mitftihrnnz dies« Hunde in drn Wagenabtheilungea unter allen Umständen zu untersage«. Kleine Hunde, welche auf dem Schoße ge- tragen werden, dßrfev nur dann tu de« Personenwagen mit- geführt werden, wenn di« Mitreisenden derselben Abtheilung Einspruch nicht erhebe«. — El ist beobachtet worden, daß von Radfahrern häufig an Stell« von Signalglcck n Schrillpfeifen zur Abgabe von WarnungSfigvalen verwendet werden. Da dir« in der Nähe der Eiseubahu leicht zu B-rwechselungen mit Bahnstgnalrn führen kann und auch schon geführt hat, find die Bahnbe- hörden angewiesen worden, alle etwa vorkommrndrn Fäll», in denen durch solche Verwechselung«« Störungen oder Ve- nachihrlligung'n t« Bahnbetriebe verursacht werden, zur An zeige zu bringen. E« ist mit Sicherheit zu erwarten, daß bei Vorkommen weiterer Fälle ein Antrag gestellt und ein allgemeine» verbot der Benutzung von Schrillpfeifen in der Nähe vo« Bahnen erlassen wird. — Der Rath der Stadt Drei di« weist neurrding» darauf hin, daß seinerseits Schriftstücke, deren Absender zu feig stad, für ihre Sache mit Namev«unterschrift einzutreten, keine Beachtung staden. Bravo! — In Wermsdorf (Imtlhauptmanafchaft Oschatz) ist eine Stadt-Fernsprech<inrichtung eröffnet worden. Au« Verkehr mit ihr zugilaffen find die Fernsprech-Theilnehmer in Dresden « bst Bor- und Nachbarorten, sowie in Meißen und Riesa. Die Sprechgebßhr beträgt von Meißen und Riesa au« 2L Pfg-, im Ueb-tgen 1 Mk. — Die Aufregung Budapester Blätter über die angebliche, io Wahrheit aber gar nicht ergangene Verordnung de« sächsischen Ministerium«, die ungarischen Siädtenamen wie seit Jahr hunderten deutsch zu schreibt«, zeigt wieder deutlich, wie der Deutschenhaß und die Großmannssucht verwirrend auf die Magyaren wirkt. L« ist eine Anmaßung sondergleichen, e« al« Einmischung itt die inneren Verhältnisse Ungarn» zu be zeichnen, wenn beispielsweise «in Brief die Bezeichnung Preß- turg oder «inen anderen deutschen Ortsnamen in Ungarn trägt. Für jeden Deutschen, mag e« sich nun um eine Be hörde oder einen Privatmann handiln, miißte e« doch selbst verständlich sein, in dem Berk.hr mit Ungarn die Ortt namen deutsch zu schreiben. Wir kennen nur Preßburg, Oedenburg, Hrrmannstadt, Kronstadt rc. rc. Was gehen uu« in Deutsch land die willkürlich eisovnenen magyarischen Orttbrzeichnungkn an; wir müßten doch jeden Natiovalgefühl« bar sein, wollten wir die de« größten Deutschenhaffe entsprungen« Magyarifirung deutscher Orte unterstützen. Auch da« Kaiserliche Reichspostamt ist schon seit Anfang diese« Jahre« in derselben Weise vor gegangen, denn in dem von dieser Behörde herausgegebenen Rcichscar-buch find di« ungarischen Ortsnamen, soweit e« sich um alte deutsche Orte handelt, in erster Linie deutsch ver zeichnet und der magy,rische Name steht in Klammern da hinter. Hoffentlich schließen sich die deutschen Eisenbahn-Ver waltungen diesem Vorgehen der Rrichrpost bald an. Leider findet man in dem in diesem Jahre erschienenen Fahrschein- Berzeichniß für zusammenstellbare Fahrscheinhefte und in dem Handbuch für den Lisenbahngüter Verkehr die magyarischen Bezeichnungen deuischer Orte in Ungarn noch an erster Stelle. — Die V. Ferienstraskammer de« K. Landgericht- Dresden verhandelte g'strrn gegen den Markthelfer, Kellner und Hausdiener Alwin Al xander Mühlhausen, der sich wegen wiederholten Rückfallsbetrug« zu verantworten hatte. Der Angeklagte ist am 21. Juli 1866 in Werdau gekoren und schon mehrfach, darunter auch wiederholt wegen Bttrug« be straft worden. Mühlhausen war bereit« zweimal im Dre«dner Siechenheuse, und zwar vo« S Februar bi« 1. März 18SS und vom 4. Juni bi« 22 Juni 1896, scwie einmal in der Irrenanstalt zu Colditz vom 9 Mat 1898 bi« 26. April d. I. untergrkracht. Der Angeklagte lebt mit seiner Ehefrau in Unfrieden und hat sich de« Trünke ergeben. Wen« Mühl hausen zu viel Alkohol genossen hat, kommt er in ein« große Aufregung, er begtrbt sich dann in Schankwirthschasten und verübt daselbst Zechprellereien. Ja de« vorliegenden Falle ist der Angeklagte beschuldigt, am 4 Juli d. I. in Riesa eine« Zechbetrag in Höhe von 95 Pf., am darauf folgenden Tage daselbst «inen solchen von 3 Mk. 80 Pi. begangen n«d am 6 Juli in Prausitz eine Kellnerin um Zeche t« Preis, vo« 2 Mk. 60 Pfg. b.troge« zu habe«. Aus Grund de« Gutachten« der ärztlichen Sachverständigen wurde Mühlhausen kostenlo« freigesprochen. Di« legal al« Zeugin geladen« Kellnerin Weiß« erhielt wegen unentschuldigtrn Ausbleiben» 10 Mk. Geldstrafe event. 2 Tage Haft. — Mit Genehmigung de« K. Ministerium« de« Innern wird jetzt auch in unserer Stadt «ine Sammlung durch einen Sammrlvoten der Waisrnanflalt Neuzedlitz vorgeoommen. Wir drucken, eine« an un« ergangene« Wunsche entsprechend, nachstehend Einige« au« dem voa diesem Sammler vertheilten Aufruf ab: „Wieder eine Kollekte!' — werde« viel« klagen. Wozu denn? Dir deutschevangklische watsenanstalt Neuzedlitz io Poseu sollen wir unterstütz'« ? Wa« geht un» diese Anstalt in Posen an? Wenn wir Deutsche und evangelische Christel» find, dann muß diese« Hru« unsere innigste Thetlnahme er- w'ck ». verwaiste evangelisch« Kinder de« Deutschen Westen« zu ihrem eigenen Besten und zur Stärkung der deutsch evangelischen Sache in die ländlichen Bezirke der Provinz Posen zu verpflanzen — da« ist die Aufgabe dieser Anstal'. In jeder Großstadt zählen ja diese Kinder nach Hunderte«, aber auch in kleineren Orten leben zahlreiche solche Waisen- kinder, die in vielen Fällen ihren Gemeinden nur Sorg« wachen und nicht selten Gefahr laufen an Leib und Seel« zu verkümmern. Rechtzeitig auf da« Platte Land de« Osten verpflanzt und dort treuen evangelischen Hände« zur Er- ziehurg übergeben, körne« sie, die ihrer engeren Heiwath zur Last waren, an den östlichen Grenzen Deutschland« «in Segen werden. Dort mangelt« an deutscher evangelischer Bevölkerung, besonder« aber de« deutschen Handwerk an Nachwuchs. Diese« Mangel können jene Waisen beseitigen helfen, ja «och «»ehr, sie können sich durch Fl iß und Tüchtigkeit mtt größerer Leichtigkeit als im Westen ein selbstständige« kleine« Eigenthom erarbeiten. Freilich diese nationale und evangelische Liebe«, arbeit erfordert umfangreiche Geldmittel, welche die deutsch evangelische Bevölkerung de« Osten« außer Stand ist, allein aufzubringcn. Darum wendet fich der Vorstand der Anstalt wie an da« ganze evangelische Deutschland, so auch a« die evangelischen Deutschen de« Königreich« Sachsen«, mtt der herzlichen Bitte: Die Aufgabe, di« sich der evangelische Beredt für Waisenpfl'g« gestellt hat, mit Gaben unterstützen zu wollen. Möchte darum niemand den Samwrlboten abwetseo, der fich erlauben wird in den nächsten Tagen vorzuspreche«." — Angesichts der allerwärts beginnenden Obsternte seien nachstehende Bemerkungen, auch im gesundheitlichen In teresse, allgemeiner Beachtung empfohlen. So wunderbar erquickend, blutbildend und gesundheitsfördernd unsere Obst sorten sind, wenn man sie wirklich reife« läßt, so schädlich wirken sie, unreif genossen, durch ihre organischen Säuren. Man hat bei der Reife deS ObsteS die Baumreife und die Lagerreife zu unterscheiden. Ein großer Theil der Früchte, als Kirschen, Pflaumen, Aprikosen, Pfirsiche, ist im Zustand der Baumreife auch zugleich genußreif; anders verhält eS fich mit dem Kernobst, namentlich dem Herbst- und Winterobst. Dieses wird erst nach kürzerer oder längerer Lagerung, wäh rend welcher der Prozeß der Nachreife stattfindrt, genießbar und sollte nur im Zustande der Lagerretfe verspeist werden, da dann erst die Zuckerblldung ihren vollkommenen Abschluß erlangt hat. Im Allgemeinen ist eine Kernobst-Frucht zu« Abnehmen vom Baume reif, wenn sich der Stiel leicht und ohne abzubrrchen von dem Fruchtkuchen trennen läßt. Die zum baldigen Verbrauch (Dürrobst, Obstwein u. s. w.) be stimmten Flüchte werden in lustigen, kühlen Kammern aus geschüttet, wodurch eine Art Währung entsteht und die Lager reife schnell herbeigesührt wird. Soll sich daS Obst aber lange halten, so dürfen die sorgfältig gepflückten Früchte nicht aufgeschichtet, sondern müssen dünn auSgebreltet werden und so zwei bi» drei Wochen luftig und kühl liegen bleiben, bevor man sie aus» Dauerlagrr bringt. Auf diese Welse findet rin Verdunsten der den Früchten anhaftenden Fruchtigkeit statt, wodurch dem Faulen de» ObsteS wesentlich gesteuert wird. Winterobst, dessen Baumreife vor Anfang Oktober nicht ein tritt, kann auf dem Baume belassen werden, wenn auch da» Laub schon stark zu fallen beginnt. Durch da» späte Pflücken gewisser Sorten wird die Haltbarkeit, Güte und Vollkommen heit der Früchte erhöht und da» Wetten derselben vermied««. Sorten, welche, wie fast alle grauen Reinrtten-Arten, mit rauhen und rostigen Schalen versehen sind, müssen unmittel bar nach der Ernte an den Ort gebracht werden, wo sie überwintern sollen, damit str ihre wässrigen Bestandtheile möglichst langsam verlieren und somit recht lang« ihren Wohlgeschmack behalten. Da» Welken oder Schrumpfen so vieler Winterfrüchte rührt meist daher, daß sie, wenn auch
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite