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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 21.08.1899
- Erscheinungsdatum
- 1899-08-21
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-189908217
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-18990821
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-18990821
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1899
- Monat1899-08
- Tag1899-08-21
- Monat1899-08
- Jahr1899
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 21.08.1899
- Autor
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und Anzeiger (SUMM md Aa-ei-tt). Fernsprechstrlle Nr. SO. -.^"7.1... Amtsötatt der König!. Amtshauptmannschaft Großenhain, des König!. Amtsgerichts und des Stadtraths zu Riesa. 193. Montag, 2! August 1899, Abends. 52. Jahr,. La» Riesaer Tageblatt «scheint jede» Tag Abend» mit Ausnahme der Sonn- und Festtage. Vierteljährlicher Bezugspreis bei Abholung in den Expeditionen in Mesa und Strehla oder durch untere Träg« stiet iuS Hau» I Mart SO Pfg., bet Abholung am Schalt« der kaiserl. Postanstalten 1 Mark 25 Pfg., durch den Briefträger frei tn» HauS 1 Mark 65 Pf. Anzeiges-Annahme für die Nummer de» Ausgabetage» bi» vormittag S Uhr ohne Gewähr. Druck und Verlag von Langer L Winterlich in Riesa. — Geschäst»stell«: Kastanienstraße SS. — Für die Redaetio» verantwortlich: Her«. Schmidt in Riesa. Die im Orte Lichtensre und bez. auf Loo» 11 de» Truppenübungsplätze» Zeithain au-gebrochene Maul» und Klauenseuche ist erlosch«« und wird deshalb di« s. Z. ver fügte Sperre wieder aufgehoben. Königliche Amtshauptmannschaft Großenhain, de» 21. August 1899. 2191 L. L)r. Uhlemanu. Die in Gemäßheit von Artikel II. tz 6 der Allerhöchsten Verordnung vom 21. Juni 1887 — ReichSgesetz-Blatt Seite 24b flg. — nach dem Durchschnitte der höchsten Tagespreise des Hauptmarktortes Großenhain im Monat Juli dieses JahreS festgesetzte und um fünf vom Hundert erhöhte Vergütung für die von den Gemeinden resp. Quartirwirthen innerhalb der Amtshauptmannschaft Großenhain im Monate August dieses Jahres an Militärpferde zur Verabreichung gelangende Marschfourage beträgt 7 Mk. 98 Pfg. für 50 Kilo Hafer, 3 - 46s - - 50 - Heu, 1 - 89 - - 50 - Stroh. Königliche Amtshanptmannschaft Großenhain, am is. August 1899. v. 700. vr Uhlemau«. Barth. Donnerstag, den 24. August 1899, von Borm. s Uhr an, sollen im Hotel zum „Kronprinz" hier 7000 Stück Cigarren, 18 Bände MeyerS Conders.- Lexikon, 1 Sopha, 1 Ausziehtisch, 30 WinterjaqurtS, 1 Fahrrad, 1 Nähmaschine und 1 Wäschschrank gegen sofortige Bezahlung versteigert werden. Riesa, 16. August 1899. Der Ger.-Vollz. beim Kgl. Amtsger. Sekr. Eidam. Konkursverfahren. DaS Konkursverfahren über da» Vermögen de» Handelsmann«» Emil Richurv Schmidt in Zeithai« wird nach Abhaltung de» Schlußtermine» hierdurch aufgehoben. Riesa, den 19. August 1899. Königliches Amtsgericht. Bekannt gewacht durch de» GerichtSschretber: Sekr. Brehm. Bekanntmachung. Die Abtheilungsliste der stimmberechtigten Urwähler der Stadt Riesa zur Wahl für die 2. Kammer der Ständeoersammluna im 8 städtischen Wahlkreise liegt drei Doge I«Ug, daS ist vom Mittwoch, de« SS. August bi- mit Freitag, deu SS. August I8VV im Raihhause, Zimmer Ro. 4 in der Zeit von 8 bis L und S b»s « Uhr öffentlich aus DaS Recht der Einsichtnahme in die Liste ist für jeden Betheiligten auf die Befuguitz beschränkt, von der eigenen Veranlagung und der Veranlagung derjenigen Personen Kenntnis zu nehmen, welch« dazu schriftlich Vollmacht erlheilt haben, außerdem wird jedem Urwähler auf Verlangen mündlich Auskun't über den weiteren Inhalt der Liste mit Ausnahme der Angaben über Steuerverhältnisse ertheilt. Einwendungen gegen die Richtigkeit und Vollständigkeit der Liste sind, bei Verlust der selben, blnnru drei"Dag«u nach Ablau- der vorgedackten Frist, vrs ist bis mit Moutag, de« S8. August 18VV schriftlich oder «Südlich hier auznbriuge«. Riesa, am 18. August 1899. Der Rath der Stadt. vr. Wegeli«. K. Oertlichrs und Sächsisches. Riesa, 19. August 1899. — Der gebührenfreie Fernsprechverkehr zwischen Strehla und Riesa ist nunmehr aufgehoben. Amtlich meldet man uns: In Strehla (Elbe) wird am 21. August eine Stadt-Fernsprech- einrichtung in Betrieb genommen. Zum Sprechverkehr mit ihr sind sämmtliche Stadt-Fernsprecheinrichtungen des Ober- Postdirektionsbezirks Dresden zugelassen. Die Sprechgebühr beträgt von Deuben (Bez. Dresden), Dresden, Freiberg (S.), Großenhain, Kötzschenbroda, Meißen, Oberlößnitz—Radebeul, Potschappel, Riesa und Wilsdruff aus 25 Pfennige, im klebrigen 1 Mark. — Die Feierlichkeiten des 25 jährigen Bestehens unseres Freiwilligen Rettungscorps begannen am Sonnabend Abend mit dem Festkommers im Hotel Höpfner, dessen Saal durch Büsten, Fahnen und Wimpelketten, Feuerwehr embleme und Laubwerk ein reiches Festgewand erhalten hatte. Die städtischen Vertreter, die geladenen Wehren und Vereine, sowie zahlreiche Bürger unserer Stadt waren dem ergangenen freundlichen Rufe gefolgt. Nachdem das Stadtmusikchor deu „Riesaer Feuerwehrmarsch," eine Günther'sche Komposition, gespielt, eröffnete Herr Stadtrath Or. Wegelin in Vertretung des abwesenden Ehrenpräsidenten, Herrn Bürgermeister Boeters, den Kommers. Der Herr Stadtrath begrüßte die erschienenen Gäste, vor Allem das anwesende Mitglied des Landesausschusses, Herrn Branddirektor Ullrich-Leisnig, sowie die ehemaligen Mitglieder des Corps und brachte Sr. Maj. König Albert, dem Protektor der sächsischen Feuerwehren, ein dreifaches' Hoch. An Se. Maj. den König gelangte im Weiteren folgendes Telegramm zur Absendung: „Dem hohen Protektor von Sachsens Feuerwehren sendet das zur Feier seines 25 jährigen Bestehens ver sammelte Freiwillige Rettungscorps zu Riesa nebst Gästen unterthänigsten nnd ehrerbietigsten Grnß. Otto Schu mann, Branddirektor". Als der „Amphion", der den gesanglichen Theil des Abends übernommen hatte, das Kremser'sche „Im deutschen Geist und Herzen sind wir eins" gesungen, ergriff Herr vr. weck. Festner das Wort zur Festrede. Nach einer packenden Recitation des „Feuers" aus Schillers „Glocke" wies der Herr Festredner darauf hin, daß dies Gemälde des Dichters uns eine Feuersbrunst in der „guten" alten Zeit vor führe, da man sich noch mit schwerfälligem Feuereimer behalf. Glücklicherweise seien dies tvwpi pu88«ti. Redner beleuchtete die Errungenschaften der Neuzeit auf dem Gebiete des Feuer löschwesens. Edel sei der Feuerwehrspruch: „Gott zur Ehr', dem Nächsten zur Wehr!" Edler aber sei seine Bethätigung. Und daran habe es das Riesaer Freiwillige Rettungscorps nicht fehlen lassen. In den 25 Jahren sei es 41 mal in der Stadt und 30 mal auf dem Lande in Action getreten. Wie nöthig ein solches Institut unserer Stadt gewesen sei, habe der Brand des Müller'schen Grundstückes auf der Elb straße in der Nacht vom 29. auf den 30. Mai 1864 be wiesen. Der damalige Gendarm Schimank habe in einem Berichte geschrieben, es seien bei dem Brande glücklicherweise gerade Turner von auswärts zu einem Feste dagewesen, „denn die Riesaer hätten es brennen lassen, wie es wollte". Das sei immerhin erst 35 Jahre her. Im Jahre 1874 sei das Freiw. Rettungscorps auf Betteiben des Herrn Stadt rath Bretschneider gegründet worden. Er sei der eigentliche intellektuelle Urheber gewesen. Mit 24 Mitgliedern habe das Corps angefangen zu bestehen. Die beiden ersten Hauptleute seien Fabrikant Ackermann und Herr Kaufmann Kretzschmar gewesen, welch letzterer noch unter uns weile. Heute bestehe das Corps aus 57 Mitgliedern außer 3 Ehrenmitgliedern und den beiden Kommandanten. Unter seither zielbewußter Leitung habe das Corps unter dem jetzigen Branddirektor Schumann (seit 1881) in technischer und disciplineller Be ziehung eine Höhe erreicht, die dem Kommandanten alle Ehre mache. Doch wolle er, Redner, nicht in Chronik mache», sondern in die Zukunft schauen und als Mediziner den Frei willigen Rettungsoorpus auf seine Gesundheit prüfen, den Körper des Jubilars untersuchen. Mit reicher humoristischer Würze konstatirt der geschätzte Herr Redner etwa so: Aeußere Erscheinung, im vorliegenden Falle Adjustirung, Uniformirung: zweckmäßig, praktisch, sauber; Knochenbau und äußere Glieder: im kräftigsten Alter, zweckmäßig gegliedert. Muskulatur, Be wegungsfähigkeit: in Beweglichkeit stets gute Censuren. Ge hirn, Kommando: klar, bestimmt, umsichtig, beherzt. Nerven system: vielverzweigt, 13 Feuermeldestellen. Lunge, Herz und Blutkreislauf, belebendes Element: athmet die gute Luft der Zuneigung der Stadtverttetung und der Bürgerschaft in tiefen Zügen, herzliche Kameradschaft, warme Liebe zu Mit menschen. Verdauungsorgane: Appetit sehr gut, kommt manch mal beim Essen. Sinneswerkzeuge, Geräthe: in bester Be schaffenheit. Stimmung: frisch, fromm, fröhlich, frei. Seelen leben: pietätvoll (Grabschmückung) und patriotisch. Gemüth: reichlich vorhanden, handelt dem Nächsten zur Wehr. Die günstige Diagnose deute auf langes Leben und gute Gesund heit, wenn die Frau Mama des Jubilars, die Stadtverttetung, ferner wie bisher sorge. Sie sei ja selbst noch jung und nett lind werde täglich stattlicher. Weil Jubilar nichts verdiene, sei er ans mütterliche Hilfe angewiesen, nnd bei seiner kräftigen Konstitution brauche er viel. Dies möge er seiner Frau Mutter sagen. Doch sei ein kleines Manko vorhanden: vorläufig genügten die Sinneswerkzeuge, doch bei zunehmender Entfernung und längerer Dauer dürfte dem Jubilar die Arbeit über den Kopf wachsen. Daher laute das Recept, das er seine Frau Mutter bezahlen lassen möge, auf eine Dampfspritze. Der Herr Red ner verheißt dem Freiw. Rettungscorps dann Sieg über alle Flammen mit Ausnahme derer, die Amor in den Herzen ent zünde und schließt seine äußerst beifällig aufgenommene Rede mit einem Vivat, erssoat, üorsat das Freiw. Rettungscorps Riesa. Als nächster Redner gab Herr Branddirektor Schu mann den Gefühlen des Corps dahin Ausdruck, daß die ver flossenen 25 Jahre eine Zeit der Arbeit und der Lust, des Lobes und Tadels gewesen, seien, doch habe das Corps immer das sein wollen, was die Stadt von ihm erwartete. Nicht aus eigenen Kräften habe es sich helfen können, unsere Stadt verttetung habe manches Opfer gebracht und das Corps mit allen Neuerungen ausgestattet. Es habe sich stets bemüht, eingedenk dieser Opfer die Anerkennung der Stadtvertretung zu erwerben. Der Herr Branddirektor schloß mit einem Hoch auf die Stadt Riesa und ihre Stadwertretung. Kaum war es verklungen, ertönte neuer Jubel: Herr Bürgermeister a. D. Klötzer, der frühere Bürgermeister unserer Stadt, betrat den Saal. Herr Schuhmachermeister Müller feierte sodann in poetischer Form den Königlichen Protektor der sächsischen Feuerwehren und brachte Sr. Maj. König Albert ein Hoch. Herr Gürtlermeister Müller toastete weiter auf die Herren Direktor Klötzer, Stadtrath Bretschneider (krankheitshalber am Erscheinen verhindert) und Felix Weidenbach, brachte diesen 3 Ehrenmitgliedern des Corps herzlichen Willkommengruß, dankte für ihr Erscheinen und wünschte angenehme Stunden. Im weiteren Verlaufe des Abends überreichten zwei Frauen von Corpskameraden Namens ihrer Mitschwestern zwei drei armige silberne Leuchter „für Berathungssaal und Festesmahl." Herr Zander-Gröba dankte im Auftrage der Gröbaer Freiw. Feuerwehr für die Einladung und stiftete aus Dankbarkeit und Liebe einen silbernen Pokal. Herr Branddirektor Ullrich richtete als Mitglied des Landesausschusses und Namens des Döbelner Bezirksverbandes herzliche Worte der Anerkennung an das Corps und seinen Kommandanten. Herrn Brand direktor Schumanns Rath werde im Landesverbands gern ge hört und sein mildes, sachtreffendes Urtheil habe Gewicht. Das Riesaer Freiw. Rettungscorps marschire mit Schumann voran als eine glänzende Perle im Kranze der sächsischen Wehren. Herr Ullrich ermahnte zu treuem Aushalten im Bezirksverbande, überreichte einen silbernen Pokal und brachte dem Jubelcorps ein Hoch. Ein Vertreter der Freiw. Feuer-
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