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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 23.08.1899
- Erscheinungsdatum
- 1899-08-23
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-189908236
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-18990823
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-18990823
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1899
- Monat1899-08
- Tag1899-08-23
- Monat1899-08
- Jahr1899
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 23.08.1899
- Autor
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W. Riesaer G Tageblatt ir«d Arrrriger WMtt M Alljkign) - — Telegramm-Adresse: .Tageblatt«, Riesa. Amtsblatt Fernsprechstelle Rr. SO. der König!. Amtshanptmannschast Großenhain, des König!. Amtsgerichts und des Stadtraths zu Riesa. INS. Mittwoch, 2S August 18S», AbeuSS. SS. Zahrg. Lus Riesa« Tageblatt «schrillt jede« Tag Abend- mit Ausnahme der Sonn- und Festtage. Vierteljährlicher Bezugspreis bei Abholung in den Expeditionen in Riesa und Strehla oder durch unsere Träg« jört in- Haus I Mart SV Psg., bet Abholung am Schalt« der laiserl. Postanstalten 1 Mark 2S Pfg., durch den Briefträger stet tnS HauS 1 Mark SS Pf. Auzeigeu-Anuahme für die Nummer des Ausgabetage» bi» Bormitlag v Uhr ohne Gewähr. Druck und Vertag von Langer S Winterlich in Riesa. — Geschäft»stelle: Kaftanienstraße SS. — Für die Redaktion verantwortltch: Her«. Schmidt in Riesa. Auf Fol. 278 des Handelsregisters für den Bezirk deS unterzeichneten Amtsgerichts ist heute verlautbart worden, dost die Firma Wilhelm Große, II. Uussenh««», Ries», «loschen ist. Ries«, am 22. August 1899. Königliches Amtsgericht. Heldner. Brehm. Anzelsteu für da- »Riesaer Tageblatt" erbitten u»S RS spiiteßroS vormittag- V Uhr deS jeweilige» Ausgabetages. Die »eschäftssteLe. Oertliches und Sächsisches. Riesa, 23. August 1899. — Se. Kgl. Hoheit Prinz Georg kam heute Mittag mit dem fahrplanmäßig 12 Uhr 51 Min. eintreffenden Personen zuge hier an, nahm in hiesiger Bahnhofs-Restauration den Kaffee ein und begab sich dann mit Geschirr nach Zeithain. — Herr Kreishauptmann Schmiedel ist vom Urlaube zurückgekehrt und hat die Leitung der König!. Kreishaupt mannschaft zu Dresden wieder übernommen. — Die dritte und vierte Abtheilung unseres K. S. 3. Feld-Art.-Reg. Nr. 32 rückt nächsten Montag zum Manöver aus, die erste und zweite Abtheilung am Dienstag. — Das Ekel erregende Verfahren der Stadt Dresden, in großen Massen Abtrittsdünger in die Elbe abführen zu lassen, wurde, wie bereits mitgetheilt, auch in der vorige Woche stattgefundenen Versammlung der Stadtverordneten zu Magdeburg erörtert. Der dortige Stadtv. Schmidt 4 stellte und begründete folgende Anfrage: In Folge der Typhns- epidemie zu Löbtau (Sachsen) ist die Frage aufgeworfen, ob die Stadt Dresden noch länger berechtigt sein soll, ihre menschlichen Excremente in die Elbe abzuführen. Redner stellte die Anfrage an den Magistrat, ob er nicht mit den übrigen Gemeinden unterhalb Dresdens in Fühlung treten will zwecks Beseitigung dieser auch für Magdeburg tief empfundenen Nebel. Der Fragesteller führte aus, daß in Dresden binnen 6 Tagen 3000 Cubikmeter flüssiger mensch licher Excremente auf 1500 Wagen der Düngerexportgesell schaft in die Elbe geschüttet seien. Das sei eine sehr bedenk liche Verunreinigung, die in heißen Monaten bei niedrigem Wasserstand leicht gefährlich werden und auch für Magdeburg die Gefahr der Uebertragung epidemischer Krankheiten mit sich bringe. Wie man über diese ekelhafte Verunreinigung der Elbe durch die Stadt Dresden denke, beweise die Er regung in der Bürgerschaft und der Streit der Badeanstalts besitzer. Für wie gefährlich man in Sachsen selbst die Ver unreinigung der Elbe ansehe, beweise das strenge Verbot der Verunreinigung der Elbe durch die Schiffer. Die Gemeinden unterhalb Dresdens müßten sich wehren gegen Dresden, und zwar um so mehr, als 1905 der Vertrag dieser Stadt mit der Düngergesellschaft ablaufe und von da an der ganze Un rath der Stadt durch Canäle in die Elbe geschwemmt werden solle. Stadtv. Andrae meinte: Wenn auch nicht alle Fäca- lien der Residenzstadt Dresden nach Magdeburg kämen, so komme doch etwas davon dahin, namentlich in wasserarmen Jahren. Er sei dem Stadw. Schmidt 4 dankbar für seine Anregung und beantrage, den Magistrat zu ersuchen, geeig nete Mittel zu ergreifen, damit die Verunreinigung der Elbe durch Dresden anfhört. Die Versammlung faßte indeß Be schlüsse in der Sache nicht, da Oberbürgermeister Schneider erklärte, eine Veranlassung dagegen zu protestiren, daß Dresden seine Excremente in die Elbe läßt, würde für Magdeburg nur dann sein, wenn es erwiesen wäre, daß die Magdeburger Gesundheitsverhältnisse durch diese Verunreinigung irgendwie alterirt würden. Dresden sei in der Elblinie 275 Kilometer von Magdeburg. In« klebrigen verwies Redner auf die selbstreinigende Kraft der Flüsse. — Jedenfalls ist das Ver fahren der Stadt Dresden in allerhöchstem Grade anstößig und es ist Pflicht dagegen vorstellig zu werden. — Die 3. Klasse der 136. königl. sächs. Landes-Lotterie wird am 4. und 5. September gezogen. —* * Große Rennen der Kavallerie-Division wurden heute Nachmittag von 2 Uhr ab bei Roda abgehalten. Fünf Rennen wurden geritten, das Weißiger, Großenhainer, Zeithainer und Wildenhainer Jagdrennen und ein Ouerfeld- rennen. Distanzen waren der Reihe nach 2500, 3000,3500 4000 und ca. 5000 m. Das letzte Rennen war im Manöver gelände nach Direktionspunkten zu reiten. — Im Königreiche Sachsen giebt es zur Zeit 28 Actienbrauereien mit einem Gesammtactiencapital von 26 703600 Mark. Zwölf Gesellschaften verfügten über ein reines Be triebsvermögen von 8188307 Mark. — An den Birnen und Aepfeln bemerkt man oft rauhe, schwarze Flecke, die beim Genüsse des Obstes oft unbeachtet bleiben. Wissenschaftliche Untersuchungen aber haben, worauf wiederholt hingewiesen sei, mit Bestimmtheit ergeben, daß die Flecke Pilzwucherungen sind, welche sehr nachtheilig auf die Verdauungsorgane wirken können. Es empfiehlt sich" daher, Obst nur geschält zu genießen. Ueberdies ist eine mitgenossene Schale schon im Stande, bei schwachen« Magen schmerzhaftes Drücken zu erzeugen. * Großenhain, 23. Aug. Der Neubau der hiesigen Königl. Amtshauptmannschaft ist soweit gefördert, daß gestern die letzte Bekrönung des Giebels der Ostfront aufgesetzt und mit der Eindeckung begonnen werden konnte. Der imposante Ba«r ist hergestellt aus Verblendsteinziegeln und Sandstein quadern und mit mächtigen Sandsteinverzierungen versehen. Einen sehr schönen Eindruck macht das hohe Portal. Den Hauptgiebel der Ostfront ziert auf jeder Seite ein Attikaaufsatz von Sandstein. Vollständig fertig soll der Bau am 1. Juli nächsten Jahres sein. In diesem Jahre erfüllten sich übrigens 25 Jahre, seit Großenhain wieder eine eigene Amtshauptman- schaft besitzt. Vorher hatte es zur Amtshauptmannschaft Meißen gehört. 1874 wurde auch die Stadt Radeburg, die früher zu Dresden gehörte, zur Amtshauptmannschaft Großenhain geschlagen. — Die diesmalige Feier des Sedantages hat der Konservative Verein in die Hand genommen. Er veranstaltet am 2. September einen patriotischen Abend, zu dem von ihm der Reformverein, die Militär- und Gesangvereine usw. ein geladen worden sind. Mittweida, 22. Aug. Der frühere Bürgermeister von Mittweida, Herr Apelt, der unlängst wegen verschiedener Cvn- flicte init den hiesigen städtischen Collegien auf sein Amt ver zichten mußte, ist jetzt in Peine in der Provinz Hannover zum Bürgermeister gewählt worden. Roßwein, 21. August. An Pilzvergiftung verstarb hier heute die ledige Stepperin Marie Fischer. Dieselbe hatte am Sonnabend von einer Handelsfrau Pilze gekauft, zubereitet und Abends gegessen; bereits in der Nacht stellten sich Zeichen der Vergiftung ein; es wurde ein Arzt hinzu gezogen, trotzdem ist jedoch das Mädchen verstorben. Von dem Pilzgericht hatten auch die Frau und die 22 jährige Tochter des Klempnermeisters K. genossen, welche beide eben falls krank, doch nicht lebensgefährlich darniederliegen. -s- Dresden, 23. August. Aus dem engeren und weiteren Vaterlande sowie aus dem Auslande gingen heute dem Geh. Regierungsrath Prof. Dr. Boehmert zum 70. Ge burtstage von Vereinen, Gelehrtengesellschaften und Privaten Glückwunschschreiben zu. Vom Verein „Volkswohl" wird heute Nachmittag eine Festlichkeit im „Heidepark" veranstaltet. — Das von der Dresdner Studentenschaft gestern Abend in Donath's „Neue Welt" in Tolkwitz veranstaltete patriotische Fest zum Besten der in Dresden zu errichtenden Bismarcksäule verlief bei zahlreichem Besuche glänzend. Prinzessin Mathilde zeichnete die Festlichkeit mit ihrem Besuche aus und besichtigte die 320 Entwürfe der deutsche»« Architekten für die Bismarck säule, die bis 15. September ausgestellt bleiben. Dresden. Die Untersuchung gegen den vormaligen Schatzmeister des Albertvereins Commerzienrath Hopffe ist nun mehr vom Untersuchungsrichter abgeschlossen, doch wird der Termin zur Verhandlung vor dom Landgericht nicht eher fest gesetzt werden können, bis der über die Grundstücke und das Geschäft Hopffes verhängte Concurs ergeben hat, wie hoch das eigentliche Vermögen des ungetreuen Schatzmeisters in Anschlag zu bringen ist. Die ziemlich hoch mit Hypotheken belasteten Häuser Hopffes auf dem Lindenauplatz werden in nächster Zeit zur Subhastation kommen. Die unglückliche Familie Hopffe hat ihre in der ersten Etage eines dieser Häuser gelegene herrschaftliche Wohnung aufgegeben und ein bescheidenes Dach logis in der Pragerstraße bezogen. Dresden. Die Erlaubniß zur Beisetzung von Urnen mit Aschenüberresten Verstorbener auf den hiesigen Friedhöfen ist bisher vom evangelisch-lutherischen Landeskonsistorium noch nicht ertheilt worden. Es bedarf hierzu der Vernehmung mit dem Königl. Ministerium des Innern und des Gehörs des ständigen Ausschusses der evangelisch-lutherischen Landes synode. Wie verlautet, wird der genannte Ausschnß im Herbste der Frage der Beisetzung von Urnen auf den Dresd ner Friedhöfen näher treten. Pirna. Recht unangenehm überrascht war dieser Tage ein Gutsbesitzer aus Sch., als er den Verlust einer Brief tasche mit etwa 3000 Mk. Inhalt bemerkte. Glücklicherweise gerieth das Geld in ehrliche Hände, denn die Finderin, eine redliche Frau aus Neurochwitz, hatte die Brieftasche zwischen Schönfeld und Schullwitz gefunden und an die Ortsbehörde abgeliefert. Der Verlustträger sicherte ihr außer dem gesetz lichen Finderlohn noch eine angemessene Belohnung zu. Der Gutsbesitzer scheint überhaupt Pech zu haben, denn schon früher hatte er den Verlust von 600 Mark zu beklagen. Löbau, 22. Aug. Am 17. August sind nach dem Ge nuß des Frühkaffees zehn Personei« des Gutsbesitzers Brade im nahen Plötzen erkrankt. Von den erkrankten, die von einein ziemlichen Erbrechen befallen wurden, ist bei acht Personen jede Gefahr geschwunden, dagegen sollen zwei Frauen noch schwer krank darniederliegen. Untersuchungen sind sofort ein geleitet worden. Augustusburg, 22. Aug. Der hiesige Stadtgemeinde rath hat beschlossen, vom 1. Januar 1900 ab den Zinsfuß für Einlagen bei hiesiger Sparkasse von 3^ Proz. auf 3'/, Proz. zu erhöhen. Klingenthal. Die Erhöhung des Zuckerpreises in Oesterreich scheint nicht ohne Einfluß auf die Pascherei zu sein. Infolge der Zuckersteuer wird, so erzählt man sich, vielfach Zucker nach Böhmen eingepascht, da er dort jetzt theurer ist wie z. B. in London. Annaberg, 21. Aug. Der Stand der Feldfrüchte im oberen Erzgebirge kann iin Allgemeinen, wie dem „Annab. Wochenbl." versichert wird, als gut bezeichnet werden. Winter roggen ist recht befriedigend in Stroh und Korn, leider ist ein großer Theil gelagert. Frühsaaten stehen theilweise in Puppen, Sommerroggen befriedigt in Bezug auf Dichte des Standes, ist aber kurz in Stroh und Mehren. Hafer steht wohl allgemein gut. Die wenigen Flächen mit Gerste und Sommerweizen zeigen guten Stand. Die Kartoffeln dürften sich nun nach dem Regen in Bezug auf Knollen gut entwickeln, das Kraut zeigt fast allenthalben entsprechende Entwickelung. Futterrunkeln stehen gut. Annaberg. Mit einem Gewehre bewaffnete sich in Weipert der 55 Jahre alte Tagelöhner Grund und bedrohte Jeden, der in seine Nähe kam, mit dem Tode; mehrere Thüren, hinter welchen man ihn festzuhalten suchte, hat er zer schlagen, auch hat er verschiedene Schüsse abgegeben, wodurch zwei Männer leichte Verletzungen erlitten. Erst der Gen darmerie und der Sicherheitspolizei gelang es, den gefähr lichen Mensche»« zu bändigen. Wachmann Bartl erhielt einen Hieb mit einer Hacke auf den linken Arm, wodurch jedoch nur der Stoff des Rockes zerschnitten wurde. Gegen Morgen gelang eS dein Wüthenden, durch ein Fenster zu entfliehen-
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