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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 29.08.1899
- Erscheinungsdatum
- 1899-08-29
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-189908293
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-18990829
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-18990829
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1899
- Monat1899-08
- Tag1899-08-29
- Monat1899-08
- Jahr1899
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 29.08.1899
- Autor
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Uiesaer G Tageblatt Dienstag, SS August 18SS, AveadS s La» Mesa« Tageblatt «scheint je»« Ta» Abend» mit Ausnahme d« Sann- und Festtage. Vierteljährlicher Bezugspreis bei Abholung in den Expeditionen in Mesa und Strehla oder durch uns«! Lttig« stet tu» Hau» 1 Mart SO Psg., bet Abholung am Schalt« der kaiserl. Postanstalten 1 Mark 2d Pfg., durch dm Briefträger frei in» Hau» 1 Mark SS Pf. Auzeigen-Airnahtue für die Nummer da» Ausgabetage» bi» Bormittag 9 Uhr ohne Gewähr. Druck und Batas da» Sauger A Winterlich tu Bits«. — veschSstSstrlle: Kastantenstraße dS. — Für dk Redaett«, verantwortlich: Her«. Schmidt tu Niesa. sprückr auf Erhaltung von bisherigen Grabstellen bez. Denkmälern erheben, haben solche, bi» 15. Sept. a. c. bei dem hiesigen Totenbettmeister Stein in Sageritz anzumelden. Der Kirchenvorstand Glaubitz, am 26. August 1899. Bekanntmachung. Der um unsere Kirche gelegene sogenannte alte oder untere Friedhof soll in Kürz« wieder mit Grabstellen belegt und deshalb ringeebnet werden. Alle Diejenigen, welche An- ir«d Anzeiger WtdlÄ md Aszeiztt). Telegramm-Adresse: MW Fansprechstrlle blatt-, «iesa. »r. SO. der König!. Amtshauptmannschast Großenhain, des KSnigl. Amtsgerichts und des Stadtraths z« Riesa. 2SS. Dieustag, SS August 18SS, AveudS. SS Jahr» Ocrtlichrs «ud Sächsisches. Riesa, 29 August 1899. — Wie schwer ungenügender Verschluß der Jauchen gruben usw. das Leben der Kinder gefährden kann, beweist em Vorfall, der sich heute in einem Gehöft der Bismarckstraße zutrug. Kinder spielten dort auf einem Hofe und hoben eines von den Brettern ans, »voraus sich die Decke der Jauchen grube zusammensetzt. Ein vierjähriges Mädchen beugte sich über die Oeffnung und stürzte hinein. Das Geschrei der Schwester machte Bewohner des Hauses aufmerksam; aber nur mit Mühe gelang es einem Herrn, der sich zufällig in der Nähe aufhielt, das Kind wieder heraufzuholen und zum Bewußtsein zurückzubringen. — Von Zeithain kommend passirten heute Vormittag einige Abteilungen Kavallerie unter klingendem Spiel die Stadt. — Aus Dresden wird den L. N. N. geschrieben: „Dem nächsten Landtage wird ein Gesetzentwurf bezüglich des Wasser rechts im Königreich Sachsen zugehen. Derselbe ist im König!. Ministerium fertig gestellt und wurde soeben an eine Anzahl Wasser-Interessenten zur gutachtlichen Aeußerung versendet. In dem Entwürfe bleibt das Fischereigesetz gänzlich aus geschlossen, während das Wasserrecht in allen seinen Einzel heiten berücksichtigt wurde. In dasselbe ist auch die hoch wichtige Frage wegen Errichtung der Thalsperren init ein geschlossen. Auf dem Gebiete des Wasserrechts herrscht leider noch eine Art Freibeuterei, der nur durch ein Gesetz zu be gegnen ist." (Eine gewisse Art Freibeuterei übt auch die Stadt Dresden, indem sie die Elbe durch die Abtrittsjauche- Einschüttung zur offenen Kloake macht! Hoffentlich enthält das in Aussicht gestellte Gesetz auch gegen diese ekelerregende Schmutzerei Bestimmungen.) — In Uebigau bei Dresden fand unter zahlreicher Betheiligung von Einwohnern der Orte Mickten, Serkowitz, Radebeul rc. eine große Protestversammlung gegen die Ein lassung der durch die Dresdener Düngerexportgesellschaft ab gefahrenen Fäkalien in die Elbe auf Micktener Flur statt. Alle Gemeinden an der Elbe wehren sich gegen die Unzu träglichkeiten, die mit dem Einlassen der Dresdener Fäkalien in die Elbe verbunden sind. Man beschloß, mit allen Kräften und zu Gebote stehenden Mitteln dahin zu wirken, daß der Dresdener Düngerexportgesellschaft, die unlängst in Micktener Flur Grundstücke erworben, keinesfalls gestattet werde, die aus Dresden abgefahrenen Fäkalien in die Elbe einzulassen. Es wurde ferner eine Kommission niedergesetzt, welche sich mit den an der Elbe gelegenen, in der Sache gleichfalls Beschwerde führenden Gemeinden in Verbindung setzen soll. Bravo! — Um eine Verbilligung der Personenbeförderung in Norddeutschland herbeizuführen, soll die sächsische Eisenbahn verwaltung beabsichtigen, Verhandlungen mit den Eisenbahn behörden Nord- und Bkitteldeutschlands einzuleiten. — Dem Großhandelshause Vollsack L Co. in Dresden war von einem österreichischen Bezirksgericht eine Zustellung übermittelt worden, die in tschechischer Sprache verabfaßt war. In höflichster Form hatte die Firma unter dem 19.December 1898 bereits das Schriftstück mit dem Bemerken zurückgewiesen und gebeten, ihr eine deutsche Abschrift zuzusenden. Nichts bestoweniger wurde der Firma neuerdings wieder eine ge richtliche Mittheilung in tschechischer Sprache zugestellt. Auch dieses wies die Firma mit dem Bemerken zurück, daß sie nur Schriftstücke beantworten könne, die in einer von Handels wegen anerkannten Cultursprache angefertigt seien. In Folge dessen wurde das Handelshaus in der heftigsten Weise von den Tschechenblüttern angegriffen. Neuerdings erhält die Firma aus allen Gauen Oesterreichs Dankeszustimmungen. Aus der Zahl derselben heben wir nur eine folgenden Inhalts hervor: „Heil Ihnen, die Sie allen Firmen Deutschlands in der einzig richtigen Abwehr tschechischer Anmaßung voranleuchten. Heil sächsischer Nackensteife. Jin Namen vieler Wiener. Joseph Zeidler, Wien XIII." — Die Zunahme des Gasverbrauches trotz der immer mehr erfolgenden Verwendung des elect rischen Lichtes wird fast in allen Berichten der Gasanstalten constatirt. Dieser Umstand läßt ganz entschieden einen Rückschluß ziehen auf die Besserung unserer wirthschasllichen und vor allen Dingen gewerblichen Verhältnisse; denn der Hauptantheil des wachsenden Consums fällt auf die Verwendung des Leucht gases zu Heizzwecken. Ueberaus lebhaft ist in den letzten Jahren der Kampf ums Dasein in der gesummten Gasin dustrie hervorgetreten. In rascher Folge drängen sich hier Neuerungrn auf Neuerungen. Wenn die Gasindustrie trotz der Concurrenz der Elektrizität nicht stehen geblieben ist, sondern sich weiter entwickelt hat, so muß man darin einen untrüglichen Beweis dafür erblicken, daß die Gasindustrie der Oeffentlichkeit Vortheile bietet, welche auch in unserer vorge schrittenen Zeit alle Anerkennung finden. Die Zunahme des gesammten Gasverbrauchs in Deutschland innerhalb eines Jahrzehnts um über 50 Prozent ist der beste Beweis dafür. Und das Alles in einem Zeitraum, der mit der so mächtigen Entwickelung der Elektrizität zusammensällt! Düse Zunahme rührt zum größten Theile von der Vermehrung der Leucht flammen her. Neuerdings aber finden die Vortheile des Kochens und Heizens mit Gas beim großen Publikum eine derartige Anerkennung, daß in Zukunft der größte Theil der Verbrauchszunahme auf diese Verwendungsart des Gases zu rückzuführen sein wird. Es giebt schon heute Gasanstalten in Deutschland, welche nahezu die Hälfte ihres Absatzes in Koch- und Heizgas haben. Fast in allen Städten weisen die letzten Jahre eine starke Zunahme des Gasverbrauchs für Heiz-, Koch- und gewerbliche Zwecke auf. — An der Dauerfahrt Zittau-Leipzig des Sächsischen Radsahrerbundes am Sonntag nahmen 25 Fahrer theil; als Erster ging Kunze-Connewitz in 6 Stunden 17 Minuten durchs Ziel. — Durch Berufung deS evangelisch-lutherischen LandeS- consistoriumS ist Pastor Herz in Pausa i. V. zum Pfarrer für Dorf Wehlen und DiakonuS Lenk in Netzschkau zum Pfarrer von WendiShain bei LeiSnig ernannt worden. Für daS Pfarramt zu Deuben ist Pastor Jentsch in Strießen bei Großenhain, der bereits von 1886 bis 1892 daselbst als DiakonuS thätig war, gewählt worden. DaS Pfarramt zu Hormersdorf bei Thun, besten bisherige Tochtergemeinde Auerbach ein selbständiges Kirchspiel werden soll, wird dem Pfarrer Schneider in Wiesa bei Annaberg übertragen. — ES ist eine alljährlich wieder kehrende Eischeinung, daß der Güterverkehr in den Monaten September, October, November und December den größten Aufschwung nimmt und an den gesammten Wagenpark der Eisenbahnverwaltungen so hohe Anforderungen stellt, daß während dieser Zeit eine an haltende Wagenknappheit unausbleiblich ist, periodisch sogar ein empfindlicher Wagenmangel eintritt. Im Jnterefle sowohl der Eisenbahnverwaltungen, als auch der Empfänger und Absender von Gütern dürste eS deshalb liege», wenn vor Eintritt des erhöhten Herbstverkehres Vorkehrungen getroffen werden, die geeignet erscheinen, den Wagenmangel, soweit als berechenbar, hintanzuhalten, jedenfalls aber ihn abzuschwächen. Neben den von den Eisrnbahnverwoltungrn in dieser Hinsicht zu treffenden Maßnahmen können auch die Interessenten daS Ihre dazu beitragen, den Wagrnmangel zu verringern, wenn der Bedarf an Kohlen, Koks und BriqurttS thonlichst zeitig gedeckt wird. Ferner liegt eS im Interesse eines schnelleren WagrnumlaufeS, wenn feiten» der Empfänger für thunlichst beschleunigte Entladung gesorgt wird, zumal hierdurch dem Uebelstande vorgrbeugt wird, der den Interessenten erwächst, wenn die bet größerem Wagrnmangel zu erwartende allgemeine Verkürzung der Lieferfristen ringesührt wird. Dresden. König Albert dürfte sich den bis jetzt fest stehenden Dispositionen zufolge am kommenden Sonnabend nach Straßburg begeben, um den in der dortigen Gegend stattfindenden Kaisermannövern beizuwohnen. Auf der Rück reise, die am 9. September angetreten werden soll, wird Se. Majestät in Leipzig einen kurzen Aufenthalt nehmen. Potschappel. Die Notiz verschiedener Zeitungen, daß im Plaurnschen Reviere 5009 Kohlrubergleutr in die Lohnbewegung eingetreten seien und daß der Ausbruch eine» Generalstreiks bevorstehe, ist nach neueren Meldungen unrichtig. Pirna, 28. August. Die Staatsanwaltschaft hat mit der Königl. Generaldirection der Staatseisenbahn wiederholt Vernehmungen des Lokomotivführers und der übrigen Zugs beamten bezüglich des Eisenbahnunglücks bei Pirna vorgenom men. Die Untersuchung hat ergeben, daß das in Frage kommende Sperrsignal herabgelassen gewesen ist, und daß der Führer des Zuges solches nicht rechtzeitig bemerkte. Mit Hilfe von Rechtsbeiständen machen die Verletzten, von denen einige bereits genesen sind, bei der Eisenbahnverwaltung ihre Ansprüche geltend. Schandau. Tödtlich verunglückt ist am Sonnabend am Elbufer Herr Lehrer Lehmann aus Kleinhennersdorf. Erst am Sonntag fand man den Verunglückten blutüberströmt, aber noch lebend am Elbufer auf. Höchstwahrscheinlich ist der Bedauernswerthe in der Dunkelheit über einen der hier längs des Ufers angebrachten Ringe, die zum Befestigen der vor Anker gehenden Fahrzeuge dienen, gestürzt. Der Schwer verletzte, der sich durch seinen Fall einen Gehirnschalenbruch zugezogen hatte, fand im städtischen Krankenhause zu Schan dau Aufnahme, woselbst er Sonntag Mittag verstarb. Freiberg. Ein bedauernswerther Unglücksfall ereignete sich bei Edle Krone. Die Ehefrau des Hotelbesitzers „Un- Verhofft-Glück" Edle Krone, welche ihr Enkelchen von der Schule abholen wollte, und auf dem Nachhausewege die so genannte „Menzertelle" pasfirte, stürzte von da auf ein Steingeröll, ca. 2 Meter herab. Dieselbe wurde bewußtlos nach Hause getragen und ist ihren Verletzungen nach einigen Stunden erlegen. Geithain. Nachdem die Fernsprechleitung, welche Geit hain mit der Außenwelt verbinden sollte, bis zum Schützen haus fertiggestellt ist, hat die Oberpostdirection in Leipzig die Weiterführung in die Stadt einstellen lassen. Der Grund ist, daß ein Stadtgutsbesitzer entschieden verweigert, die Drähte über seinen Garten führen und einen Ständer auf seinem Gebäude anbringen zu lassen. Klingenthal, 27. Ang. Infolge Vorangehens mehrerer vogtländischen Sparkassen hat sich auch die hiesige Verwaltung genöthigt gesehen, den Einlagenzinsfuß bei der Sparkasse von 3°/, auf 3'/,°/, zu erhöhen. Um aber einen wesentlichen Einnahmeausfall zu vermeiden, wurde beschlossen, daß die vom I. Januar 1900 an aus der Sparkasse entnommenen Hypotheken von den im hiesigen Amtsbezirke wohnhaften Darlehnsschuldner mit 4 V, >>/» und von außerhalb desselben wohnhaften mit 4'/, "Za ZU verzinsen sind. Untersachsenberg. Der Winter hat sich recht zeitig bei uns angemeldet. Am Sonntag früh war die ganze Flur bis hoch auf die Berge hinauf mit einer starken Reifschicht überzogen. Hier und da ist das Kartoffelkraut vom Froste getroffen worden. Die empfindlichen Gartengewächse sind zum Theil erfroren. Im Vorjahre kamen die Fröste vier bis fünf Wochen später, das war aber eine Ausnahme. Mit ziemlicher Sicherheit kann man hier in den letzten Tagen des August die ersten Herbstfröste erwarten. Zschopau, 28. August. Hier verstarb der Maurer Oe., wie man annimmt, an Alkoholvergiftung. Oe. hatte bei einem Hebeschmäuse in außerordentlicher Weise getrunken und von einem Genossen war ihm Schnaps ins Bier geschüttet worden. Dieser Mann ist nunmehr in Untersuchung gezogen worden, doch wird es von dem Resultate der Sektion, das noch nicht bekannt ist, abhängen, ob weiter gegen ihn vorge gangen wird. Auerbach. In der letzten Sitzung der Stadtverord neten wurde mitgetheilt, daß die Kgl. Krelshauptmannschaft Zwickau die Beschwerde der Stadwerordneten Petzoldt und Gen. über eine von ihnen behauptete Verletzung der Geschäfts ordnung seitens des Bürgermeisters zurückgewiesen habe. Es könne schon um deswillen von einer Verletzung der Geschäfts ordnung keine Rede sein, »veil eine solche Geschäftsordnung für die gemeinschaftlichen Sitzungen der städtischen Kollegien in Auerbach überhaupt nicht existirt; auch iin Uebrigen habe.
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