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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 12.05.1899
- Erscheinungsdatum
- 1899-05-12
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-189905121
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-18990512
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-18990512
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1899
- Monat1899-05
- Tag1899-05-12
- Monat1899-05
- Jahr1899
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 12.05.1899
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jesaerK Tageblatt und Anzeiger MMN ll«d Ayki-ll). Telegramm-Adreffe: »Lageblatt-, Riesa. Kmtsölatt Fernsprechftekle Nr. 20. der König!. Amtshauptniannschaft Großenhain, des König!. Amtsgerichts und des Stadtraths zu Riesa. 108. Freitag, 12. Mai 1899 McnSS. 52. Jahrg. vriesarr Lagrdlatt srjcheiut jede» Lag Abends mit Ausnahme der Sonn- und Festtage. VierteljLhrlicher Bezugspreis bei Abhvtung Ur o« iLA-rb'.no»«« in Riesa und Ätrehr« oder dr-rv« « Tröger frei in» Hau» L Mark bv Psg., bei Abholung nm Schalt« b« laisrrl Postanstaltrn 1 Mar' LS Pfg, durch de» Deiesnagn frei la» Hau» 1 Mari LS Psge tlazeigea-Amevhrae sltt d?» Namiu« d*S Au»gadrtage» bk» vormittag S vhr ohne Gewähr. Druck und Verlag von Sauger A Winterlich 1« Riesa. — Geschäftsstelle Lastauieufirebe SS. — Alk di« Redaetto» verantworUich: Hermauu.Schmidt iu Riesa. Im Hotel zum, Kronprinz" hier sollen Donnerstag, den 18. Mai 1899, Vormittags 1v Uhr, 1 Mikraskop Mtd L H»rm«ttium gegen sofortige Bezahlung versteigert werden. Riesa, 12. Mai 18SS. Der Gerichtsvollz. beim König!. Amtsger. Eidam. «»zeiget, für d«S »Riesa« Tageblatt" erbitten uni» »iß spättstvG WormittagS » Uhr de» jeweiligen Ausgabetage». Die »eschästsfteLe. vettliche» und SSchfischeS. Riesa, 12. Mai 1899. — Regen, Regen und immer wieder Reger,! Nachdem er gestern Bor- und Nachmittag ausgesetzt batte, begann er Abend» aufs Neue und dauerte die ganze Nach- und den ganzen bmtigen Tag an. Die Elbe wächst immer weiter an. Sestern Nachmittag war bereit» der nicdr ge Thül le« Stadt park» Lderfluthet. Heute ist auch da« Lltq rat überschwemmt. Der Strom wächst aber noch fortgesetzt, auch von Dresden wird wettere« Steigen gemeldet. (Bergl Wrfferstäride Seite 3). — Dem gegenwärtigen Hochwasser ist im benachbarten Pausitz ein junge« Menschenleben zum Opfer gefallen. Sestern, am HkwmelfahrtStage, ertrank im reißenden Kepperitz- bache der 10 Jahre alte Sohn de» Stellmacher meister« Käse berg in Pausitz. Der Knabe spielte in den Mittagsstunden mit noch mehreren anderen Kindern in der Nähe der zwischen Paufitz und Nickkitz über die Kepperitz führenden Brücke. Käseberg versuchte «ine Ruthe au« dem Bache zu holen, ver lor dabet da« Ueberwicht und fiel in« Master. Mehrere be herzte Gpielgenoffen suchten, da Erwachsene nicht in der Nähe waren, dem mit dem Tode Ringenden sofort eine Ruthe dar- -ureichen. vergeblich versuchte der Knabe sie zu erhaschen. Der Strom trieb ihn fort und in wenigen Augenblicken war er den Augen der übrigen Kinder entschwunden. Sein Leich nam war heute vormittag noch nicht aufgefunden. — Aebnlich hätte in den letzten Tagen leicht auch ein Vorfall in Riesa verlaufen können. Eine anscheinend den hirfigen Arbeiter kreisen angehörige Mutter hielt sich mit ihrem etwa 2 Jahre alten Mädchen an der Elbe auf. Ohne sich um da« spielend« Kind weiter zu kümmern, ließ sie sich mit mehreren anderen Frauen iu «ine längere Unterhaltung ein. Da« Kind tum melte sich alsbald am Hochwsffer. stolperte und fiel mit dem Seficht nach vorn in« Master. Da Erwachsene in der Nähe waren, so konnte da« Mädchen ohne große Mühe aus dem Master gehoben werden. Anstatt daß nun aber die nachlässige Mutter sich selbst Borwürfe gemacht hätte, ließ sie über da unverständige Kind die ärgsten Schiwpfworte ergehen. — Seit einiger Zett find nun auch dir Baupläne für da« Terrain hinter der Kaserne der vierte« Abi Heilung fertig- gestellt worden. Di« Kaserne für da« Pionierbataillon wird direkt am Weida - Paufitzer Wege vor de« sogenannten ulten Chemnitzer Einschnitte zu stehe« komme». Die Militär- bäckeret hingegen wird hinter der Kaserne der vierten Ab- theilung iu der Nähe de« Schlachthofes erricht werden. Der zur Zett vom Gchlachthofe au« nach der v-r Einschnitte zu führende Feldweg soll zur Strc werden. Zwischen dieser Straß« und den Sp ' c-> i t da« Artilleriedopot zu liegen. Diese« wird des i- anschloß nach dem Bahnhöfe zu erhalten. Zr tcke ist auch eine wettere Urberbrückung de« o - »er Einschnitte« geplant. Ma« hofft di« Arbeit' t M Jahre ein gute« Stück fördern zu können. — Ein Erlaß der General-Direktion - ' k sächs. Eisenbahnen macht gegenwärtig bet den l-'s . erbe- auttr« vielfache« Aussehen. Die genannt« bt an ihr umerstellte« Fahrpersonal bekannt, dch r «ein Etseubahnschaffner «ttlaffen werden «mß's »k ? ährend der Fahrt eine alleinreiseude Frau durch § L «bahren belästigt und beleidigt hatte und der de^m r ' rrek gericht liche« Erkeootoiß zu einem Jahre E« « ' ^»kräftig vermthellt wurde. Die Verwaltung men ver warnt da« Zug«personal eindringlich, a!. »« bisherigen Fällen zu urtheilev, geht fie unnachf - n g«gen dt«- jenigen Beamte«, welche in gröblichem ' . s tbrc Pflicht und da« Ansehen der gekämmten Bearm«« i,. ; -.letzen, vor. Zur Ehre unserer Eisenbahoschaffr ' «5 auf all« Fälle konstatirt werden, daß derartige FS i , ! oßen Selten heiten gehören, und daß allein ret' . n auf den säch- fischrn Staatsbahnen bi« auf gan^ , Ausnahmen gut geborgen find. Aus der anderen Seite ist aber auch da« energische Vorgehen der Staattbahndirektion durchaus korrekt und lobenSwerth, da fie durch derartige strenge Maßnahmen bistrebt ist, jedweden Uebelständen und Belästigungen in ge eigneter Weise zu steuern. — Wiederholte Ungläcklfälle durch Benzin — so schreibt der Verlag der „Deutschen Färberzettung", Georg' D. W. Callwky in München — hab-n in den Kreisen der Fär berei- und Wäscheretbranche eine Bewegung hervorgerusen, die für den ganzen Stand von wohlthättgster Bedeutung werden kann. Um die durch den leicht entzündlichen Stoff j gefährdeten Menschenleben zu sichern, ist «an eifrig dabei, i einen Benzin-Ersatz zu suchen. In Hannover tagte jüngst eine Versammlung, die von der „Deutsche« Färberzeitung" angeregt und von deren Redaktion einberufrn worden war. Wenn auch vorläufig positive Ergebnisse nicht erreicht wur- ' den, so bleibt doch die Wahl einer Kommisfion zur wetteren ! Verfolgung der Angelegenheit immerhin al« Frucht der all- seitigen Ueberzeugung bestehen, daß eine so wichtige Frage sich nicht im Handumdrehen beantworten läßt. — Nach dem Jahresbericht de« Verbände« deutscher f Handlungsgehilfe« zu Leipzig für 1898 wurden neu aufge- > nommen in den verband S02S Mitglieder gegen 7797 im ! Jahre 18S7. Der Mitgliederbestand belief sich Ende v. I. k auf 49 406. Di« Zahl der über ganz Deutschland verbretteten «reiavereine stieg von 308 auf 390. Einen recht erfreulichen A« schwung nahm seruer di« für Prinzipale und Mitglieder i völlig kostenfreie Stellenvermittelung. Während de« Ber- s bande 1897 nur 10S66 offene Stellen aufgegeben wurden, f erhielt er 1898 13430 Vakanzen zur Bisetzung und konnte , 4210 Bewerber kostenfrei unterbringen. Unterstützung bet - Stellenlosigkeit erfolgte in 1K81 Fällen, theil« durch Ge- ; Währung eine« zinsfreien Darlehen« (103 Mitglieder erhielten s Mk. 6003,65), größtentheil« aber durch Beschaffung einer Stelle. Auch die übrigen BerbandSeinrichtungrn: Kranken- ' vnd Begräbnißkaffe, Altersversorgung«- und JnvaltditätSkaff«, ' Wittwen- und Watsenkaffe haben eine erfreuliche Weiterent- j Wickelung und damit größere Leistungsfähigkeit zu verzeichnen. , Da« erste SraesungSheim de« verbände« iu Niederschlema im sächsischen Erzgebirge ist jetzt vollendet und kaun von er. holung«bedürftigeo BerbaodSmitgliedern und deren Angehörigen zu billigem Preise benutzt werden. - Sröba. Infolge de« anhaltend n Rrgenwetter« und de« mittlerweile etngetreteoen Hochwaflrr« haben die ! Arbeiten am hirfigen Hrfevneuban zum größten Thetlr unter- brochen «erden müssen. -Pausitz. SMem vernehmen nach gedenkt Herr Pastor Pötzsch mit de« kommenden Herbst in den Ruhestand ' zu ttrten. - Großenhain, 11. Mai. Fast täglich treffen jetzt Remonten sür die Königlichen Remontedepot« Kalkreuth und Skassa auf hiesige« Cottbuser Bahnhofe ein. Die Pferde werden im Alter von 3 Jahren vornehmlich in den Monaten Mai und Juni jeden Jahre« in Sachsen, Holstein und be sonders Ostpreußen angekauft und den Depot« zugeführt, von wo fie nach Ablauf einer ungefähr fünfvierteljährigen Ber- Pfleguogszeit an die Regimenter abgegeben werden. Da« Remoutrdepot Kalkreuth, da« fett 1892 b-strht und zu dem über 1000 Hektar Land gehören, liefert «avallerirpferde, während de« Depot Skassa, da« fett erst s Jahren besteht und die lhemaltgen Rittergüter Skassa und Naundörfchen umfaßt, vornehmlich die Artillrriepferde entnommen werdea. Die Pferde werden durch Hernmtreiben auf dm Rennplätzen im Schritt, Trab und Salopp «ud durch Uebuug in der Ueberwindmig von Hindernissen für de« Militärdienst vor» bereitet. Auch werden fie an Schieße», Trommeln und Trompetenstguale gewöhnt, so daß fie daun sofort bei den Regimentern eingestellt werde» können. Oschatz. In Compagnie «achten seit längerer Zeit zwei 12jährige Jungen, von denen der Eine Laufjunge in einem hiesigen Drltkatrßwaarengeschäfte war und der Ander« ! die „laufenden Geschäfte" in einer Drogenhandlung zuzbe- sorgen hatte. In den dieser jugendlichen Doppelfirma zu Grunde liegenden Vertragsbedingungen lag zweifellos System denn während einer der hoffnung«vollen Sprößltngesau« de« Delikateßwaarengeschäst« die verschiedensten Delikatessen, wie Conserven, Cavtar, Lach« und sonstige den Mund wässerig machende Dinge stahl, hatte da« „andere Früchtchen" die Be schaffung der rauch- und trinkbaren Stoffe übernommen und da» Drogengeschäft, in welchem er bedienstet war, im Laufe der Zeit um ein nicht unbedeutende« Quantum „entlastet". l Abgesehen nun davon, daß Beide sich durch die Auswahl der ' entsprechenden Marken al« Feinschmecker und Kenner ent« s puppten, verschmähten fie e«, nach Proletarierart au« der - Hand in den Mund zu leben, sondern „sammelten tüchtig in s ihre Scheunen." Hierzu diente ihnen ein Loch, welche« fie , in die da« Gadegast'sche Gut umgebende Steinmauer gebrochen j hatten und dessen Vorhandensein ein unauffällig gefügt« Stein verbarg. Nur durch Zufall entdeckten einige de« Wege« gehende Frauen diese Vorratskammer und ihren kostbaren Inhalt, und diesem Umstande ist e« auch zu ver danken, daß dem lichtscheuen Treiben der beiden Burschen eia Ende gesetzt, und diese überhaupt ermittelt wurden.; (Tagebl.) Mettzse». vom Maurerstreik gehen dem Tageblatt au« dem Kreise der „Mußstreikenden ' recht merkwürdige MUtheilnngen zu. Sehr enttäuscht find diese schon dadurch, daß bereit« -rgrn hundert fremde Maurer hier in Arbeit stehen, die wohl schwer vor Ende de« Sommer« Meißen wieder verlassen 'werden. Auf einigen ganz oothweodigru Bauten find die geforderten Bedingungen für die Dauer de« Baue« nothgedrungea bewilligt worden, e« ergiebt sich jedoch, daß sich die Maurer dabet peeuniär schlechter stehen wie früher. Bei 34 Pfennigen Stuudenlohn und 11 stündiger Arbett«zett ohne Vesperpause war der Tagesverdienst 3 M. 74 Pf, bei 38 Pfennigen Stundenlohn und 10 stündiger Ar- btit«zeit beträgt er S Mk. 80 Pf. Nun wird aber während de« Vesper« etwa« verzehrt und dadurch entsteht ein kleine« Mtnu«. Auch über die Auszahlung der Streikgelder herrscht Uneinigkeit. Anstatt der festgesetzten 12 Mark wmdea am Sonnabend nur 11 Mark verabfolgt, während die Führer, ein Hamburger und rin Dresdner, je 24 Mark wöchentlich beziehe«. Die infolge de« geringen Einkommen« theitweise entstandenen eheliche« Zwistigkeiten veranlassen die „Mitge laufeneu", in anderen Orten al« Handlanger für 24, höchsten« 28 Pfennige die Stunde zu arbeiten, aber al« Maurer streiken fie. Nossen, 10. Mai. I« Zellwalde wurde in einem verfallenen Schachte ein menschliche« Gerippe gefunden. — Durch Schadenfeuer wurde in Reichenbach bet GroßvoigtSberg ein Theil de« Weigoldschen Gute« eingräschert. Der Cala- mitose hatte nicht versichert. f Dresden, 12. Mai. Der König wird der am 22. Juni stattfiudenden feierlichen Enthüllung de« Denkmal« für Kaiser Wilhelm I. in Chemnitz mit den Prinzen beiwohne». Pirna. Unser Wahlbezirk wird aller Voraussicht »ach in kurzer Zett neu«rding« in die Mühen und Aufregungen eine« Wahlkampfes gestürzt «erden. Die Wahlprüstmg«kom- «iffion hat da« Mandat de« Abg. Lotze für «ugiltig erklärt und Herr Lotze übt, obgleich er da« Mandat »och nicht ntrdergelegt hat, seine Funktion in den Kommisfioaen nicht «ehr an«. Er will noch, bevor er wettere Schritt« «nterninmt, die Entscheidung seine» ParteioorstandrS höre» und daun entweder da« Mandat niederlegen oder aber die Abstimmung in» Plenum erwarten. Dir Amt-Hauptmann- schäft Pirna hatte, wie die Kommission feststellte, eine ver- s-mmluug de« soctaldemokratischea Kandidaten Fräßdorf iu Hohnstein 4 Stunden vor deren Abhaltung telegraphisch im- tersa»t, während kurz vorher «in« Versammlung de« Herr» Lotze anstandslos stattfinden durste. Einige Tag« darauf wurde diese« verbot von der Krrt-Haiiptaaunschast al« «n-
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