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02-Abendausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 02.10.1900
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1900-10-02
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-19001002026
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1900100202
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1900100202
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- LDP: Zeitungen
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- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
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7788 sich darunter die italienischen, irische», amerikanischen und fran zösischen Contingente. Alle Ausgaben derselben an Bord trügt die Regierung von Transvaal; außerdem erhält ein jeder der Flücht linge 10 Psund Sterling und hat freie Wahl bezüglich des HasenS, wo er landet. * Lanrenvo Marques, 1. Oktober. Die weiteren Nachrichten aus Komatipoort besagen, daß durch die Explosion der von den Boeren im Stiche gelassenen Munition nicht 20 englische Sol- daten getödtet, sondern 2 Soldaten getödtet und 18 verwundet worden seien, darunter »in portugiesischer Soldat. (Wdrhlt.) * Loudon, 2. October. (Telegramm.) „Daily Telegraph" berichtet aus Louren?o MarqurS unter dem 1. d. Mts.: Eine ganze Garde-Brigade hat Komatipoort verlassen und kehrt nach England zurück. Politische Tagesschau. * Leipzig, 2. October. Wenn eS nach der wirthschastlick extrem gerichteten Presse ron rechts und links ginge, so wären wir bald mitten im wildesten Zollbürgerkriege. Natürlich wegen der (Hrtrcide- zöllc, über deren künftige Höhe immer heftiger diöcutirt wird. Die „National-Ztg." zeigt sich beute erregt über die ihr ge wordene Nachricht, die landwirthschaftliche Commission des Wirthschafllichen Ausschusses habe zu beantragen beschlossen, daß der Weizen- und Roggenzoll Ländern gegenüber, mit denen kein Vertrag abgeschlossen wird, 8 (in einem „General tarif") unv gegenüber Vertragsländern nicht unter kN/z betragen solle. Die „Nationalztg." tröstet sich selbst damit, daß die Commission und der wirthschaftlicke Ausschuß selbst nichts weiter als ein zur Information geschaffenes Gebilde ist, das im Gründe „nix to seggen" habe. Das Berliner Blatt bringt feine Mittheilung auck nur in der ausgesprochenen Absicht, zu „alarmiren". Ginge, so meint es, die Forderung der Commission im Wesentlichen durch, so würde ein starkes Anschwellen der Socialdemokratie und der anderen radicalen Richtungen in unserem Staatsleben unausbleiblich sein. Nun befürchtet aber die „Nationalzeitung" die Erfüllung jener Forderung selbst nicht. Sie weiß vielmehr „zuverlässig", wie sie sagt, zu berichten, daß ein doppelter Tarif gar nicht ausgcarbeitet, sondern cS bei einem einzigen Tarif sein Be wenden babe und dementsprechend die Handelsvertrags verhandlungen in derselben Art wie früher zu führen seien. Wäredaö richtig, so stände die landwirtbschaftlicheCommission des Wirtschaftlichen Ausschusses in einem fundamentalen Gegensätze zur Negierung, denn Maximal- und Minimaltaris oder einfacher Tarif bedeuten einen grundlegenden Unterschied und sind auf die „Technik" der Verhandlungen mit den anderen Staaten von allergrößtem Einfluß. Ob cs für die deutsche Negierung ein Glück ist, wenn sie wieder so verhandeln kann, wie vor 1892, ist zweifelhaft. Wenn ihren Unterhändlern abermals Conccssionsfieber eingeimxft werden sollte, so würde es dies mal im Reichstage nicht so glatt abgchen wie vor neun Jahren. Eine Mehrbeit, die ihr zu niedrig erscheinende Zollsätze acceptirt, bloß weil mit anderen Regierungen provisorisch vereinbarte Vorlagen nur im Ganzen angenommen oder verworfen werden können, eine solche Mchrbeit existirt diesmal nicht. Weist aber der Reichstag Zugeständnisse, die die Negierung gemacht hat, zurück, so werden dadurch keine angenehmere» außerpoltitischcn Ver hältnisse geschaffen. Ein Maximal- und ein Minimaltarif, der den Unterhändlern Grenzen zieht, die später auch der Reichs tag zu respectiren bat, wäre darum gar kein so übel Ding. Was an dem „Beschlüsse" der landwirthschaftlichen Commission etwa noch bemerkenswerth wäre — die 50 über 6 sind nach der Vcrmuthung der „National-Zeitung" zum „Ab gehandeltwerden" bestimmt —, ist der Verzicht auf eine Unter scheidung zwischen Weizen und Roggen. In Regierungs kreisen wird einer verschiedenen Behandlung der beiden Getreidearten eifrig das Wort geredet. Die „Kreuzztg." kann sich von dem Gedanken nicht frei machen, daß an dem für die bürgerlichen Parteien er schreckenden Ausgange der Lan-tagSwahlen in Gotha der kirchliche Liberalismus die Schuld trage. Sie schreibt: „Wir bleiben dabei, daß der Liberalismus als solcher die Ver antwortlichkeit für das Vordringen der Umsturzpartei im Herzog, thum Gotha zu tragen hat, weil er im politischen, wie im kirch lichen Sinne seit undenklichen Zeiten dort die „Vorarbeit" ge- leistet und zersetzend gewirkt hat . . . Gewiß hat auch die ver- fahren« Domänen- und Wildschaden-Frage in dem letzten Wahlkampfe ihre Rolle gespielt, ausschlaggebend in dem von der liberalen Presse behaupteten Sinne und Umfang ist sie aber sicher- lich nicht gewesen . . . Wer etwas tiefer gräbt, stößt ans ganz andere Sachen und wird namentlich auch unter den Leitern de rgothaijchen Landeskirche die eigentlichen Schuldigen finden." Nur beiläufig sei erwähnt, daß auch die im Gerüche weder des Liberalismus, noch in dem der Agrarierfeindlichkeit stehende „Deutsche TageSztg." die Wildschavenfrage als Hauptursache des Erfolges der Socialdemokratie in Gotha ansleht. Etwas näher aber muffen wir auf die angebliche Gemeingesährlichkeit des kirchlichen Liberalismus eingehen. Wenn wirklich die Socialdemokratie dort Fortschritte machte, wo das Kirchenregiment rin liberales ist, so wäre die logische Folgerung, daß sie dort in ihrer Entwicklung aufgehalten würde, wo die orthodoxe Kirche dominirt. Niemand wird behanpten, das; die Mark Brandenburg, die Provinz Ost preußen und daS Großherzogthum Mecklenburg-Schwerin sich eines liberalen Kirchenregimciitö erfreuten over, im Sinne der „Kreuzztg." gesprochen, daran laborirteu. Wohl aber laboriren sie au einer fortwährenden Zunahme der Socialdemokratie. In der Mark war auch bei den letzten Wahlen diese Zunahme nicht gerade gering, in Ostpreußen und in Mecklenburg war sie geradezu erschreckend. Auf dem platten Lande sind dort die liberalen Pastoren be sonders dünn gesät. Und doch stiegen in dem ländlichen! Wahlkreise Labiau-Weblau die socialdemokratischea Stimmen von 1392 im Jahre 1893 auf 4274 im Jahre 1898. In Rastenburg-Gerdauen verfünffachte sich die Zahl der Social demokraten, nämlich von 675 auf 3263; in Ragnit-Piükallen kamen die Socialdemokratcn in diesen fünf Jahren von 225 auf 3524 Stimmen; in dem „frommen" mecklen burgischen Lande gelangten die Socialdemokraten in fünf der vorhandenen sechs Wahlkreise in die Stichwahl, und wenn dann schließlich nur einer von ihnen gewählt wurde, so war dies sicherlich nicht der Orthodoxie der mecklenburgischen Pastoren zu verdanken, sondern dem Zusammenhalten der bürgerlichen Parteien. Wir haben absichtlich Wahlkreise in Betracht gezogen, in denen so gut wie gar keine Industrie vorhanden ist, um desto klarer zu beweisen, wie wenig die kirchliche Orthodoxie ein Schutz gegen die Social demokratie ist. Daraus darf man also wohl auch schließen, daß, wenn im Hcrzogthum Gotha das Kirchenregiment völlig im Sinne der „Kreuzztg." gehandhabt worden wäre, daS Wablresultat nicht nm ein Haar anders ausgefallen sein würde, als eS jetzt ausgefallen ist. Wenn also die „Kreuzztg." mit ungeheuerlicher Anmaßung behauptet, die liberale Presse, die die Wildschadenfraze in den Vordergrund schiebe — bei läufig aber ist von einem guten Tbeile der liberalen Presse die nationale Frage, nämlich der Umstand, daß in Gotba ein nichtdeulscheS Fürstenhaus regiert, in den Vordergrund gestellt werden —, urthcile, wie sie eS gewohnt sei, flach nach äußeren Anschauungen, so muß man ihr erwidern, daß sie ihrerseits Behauptungen verdächtigender Art aussiellt, ohne auch nur Len Schatten eines Beweises beizubringen. Wenn daS „tief graben" beißt, so war auch der verstorbene Lieb knecht ein „Tiefgräber". Eins aber hat die „Krenzzeitunz" erreicht: sie hat der klerikalen Presse eine große Freude bereitet. Wenn die „Köln. VolkSztg." die Behauptung der „Kreuzztg." dabin erweitert, daß nicht nur der kirchliche Liberalismus, sondern der Protestantismus überhaupt, also die Reformation die Vorfrucht der Social demokratie sei, so wird man daö von ihrem Stand- puncte aus als logisch anerkennen müssen. Auf Liesen Erfolg stolz zu sein, überlassen wir der „Krcuzzeitung". Die .,Xuova ^utolo-tia" veröffentlicht, wie der „Franks. Ztg." aus Rom telegraphirt wird, einen Artikel h'risui's über de» TrcibiinS, der, wie es in dem Artikel heißt, keine Schöpfung Bismarck's, sondern ein Werk des Zufalls sei, Italien sei seit dem im Jahre 1879 geschloffenen Vertrage im Jahre 1882 beigetreten. Die isolirte Stellung hätte für Italien eine Schwächung der Ostgrenzc zur Folge gehabt, während die Frei heit seiner Meere beeinträchtigt und sein europäisches Prestige vermindert wurde. Der Beitritt Italiens zum Bündniß war begründet durch die an der Grenze Frankreichs und Oesterreichs drohenden Gefahren und durch die wachsende Unordnung im Innern. Nur ein starkes, mächtiges Volk könne isolirt bleiben. Die italienischen Radicalen, anstatt angemessene Rüstungen zu fordern, forderten vielmehr Entwaffnung und ein Bündniß mit Frankreich. Ein Bündniß mit einer republikanischen Regierung, die stärker als Italien sei, wäre gefahrdrohend für die monarchi schen Institutionen Italiens. Rußland, das stärker als Frank reich sei, habe dieses in die Sphäre seiner auswärtigen Politik gezogen. Die russisch-französische Freundschaft habe den guten Erfolg gehabt, daß Frankreich die Hoffnung verlor, den Kaiser von Rußland als Gehilfen bei dreisten Unternehmen zu haben. Italien könne trotz seiner Zugehörigkeit zum Dreibund seine aus gezeichneten Beziehungen zu Frankreich beibehalten. Italien mit seiner schwachen, unthätigen Politik bat Frankreich um das Almosen eines Lächelns, indem es auf die reichste italienische Colonie am Mittelmeer verzichtete, während Deutschland dagegen den Grafen Waldersee den französischen Soldaten als Vor gesetzten gebe. Deutschland und Italien seien dreißig Jahre lang verschiedene Wege gegangen. Das Beispiel müsse Italien lehren. Von einer über die kretische» Angelegenheiten vorzüglich unterrichteten Persönlichkeit wird der „Wiener Pol. Corr." bestätigt, daß die bevorstehende europäische Reise dcS ObercommisiarS von Kreta, Prinzen Georg, einen eminent politischen Charakter tragen und darauf abzielcn werde, eine Wendung in der staatsrechtlichen Stellung der Insel vorzu bereiten. Der Prinz hat, obgleich seine Reise seit Längerem angekünvigt war, den wahren Zweck derselben vor der großen Ocffentlichkeit geheim gehalten, so daß man allgemein an nahm, daß er keinen weiter reichenden Plan verfolge, als den der Berichterstattung über seine Wirksamkeit und seine Erfahrungen an die vier Garanliemachte, als deren Mandatar er an die Spitze der kretischen Verwaltung getreten ist. Gegenüber dem engeren Kreise der ihm nahe stehenden Per sonen hat er aber schon seit Monaten kein Hehl daraus ge macht, daß er die Ersetzung des gegenwärtigen provisorischen Zustandes auf Kreta nach Ablauf der für dieses Interim von den Mächten gesetzten dreijährigen Frist durch eine endgiltige Neuordnung für durchaus wünschenü- wcrth halte und sich zum Vertreter dieses Standpunktes au den zur Entscheidung hierüber berufenen Stellen mache» werde. Er knüpfte daran die Versicherung, daß er, mag nun sein Verlangen im Nathe der Mächte durchdringen oder nicht, jedenfalls entschlossen sei, sein Mandat in die Hände der Regierungen, die eS ihm übertrugen, zurllck- zu legen. Prinz Georg will nun persönlich Bemühungen aufbieten, um diese Negierungen von der Berechtigung des Wunsches der Kreter z» überzeugen, daß die Stellung der Insel mittels Durchschnritung deS letzten dünnen Fadens, der sie noch mit der Türkei verknüpft, eine definitive Regelung erfahre. Jüngst stellte eine Correspondenz aus Söul die Theilunq Karras zwischen Japan und Rußland als wahrscheinlich dar. DicseAuffaffung erhält jetzt eine Bestätigung durch den folgen den, vom 27. August datirten Bericht des Mitarbeiters der „Welt-Corrcsp." in Tokio: Verschiedene Nachrichten über im Norden von .Korea ausgebrochcne Unruhen legten die Vcrmuthung nahe, daß Japan dies als erwünschten Anlaß zur Entsendung von Truppen nach Korea benutzen werde; doch haben sich alle dahin lautenden Gerüchte als unrichtig erwiesen. Vielmehr hat die japanische Regierungspresse erklärt, daß es sich im Wesent lichen nur um Grenzstreitiglciten zwischen zwei koreanischen Ge meinden handle, und die feste Ueberzeugung ausgedrückt, daß Korea ohne Zweifel im Stande sei, Ordnung und Ruhe mit leichter Mühe selbst wiederhcrzustellen. In der übrigen japa nischen Presse jedoch, zum Theil selbst in den der Regierung ziemlich nahestehenden Organen, mehren sich die Stimmen, die die Regierung zur Entsendung von Truppen drängen, um die Nordgrenze Koreas gegen etwaige Einfälle der Boxer aus der benachbarten Mandschurei zu schützen. Am ausgesprochensten ist die „Jimmin", das officielle Organ der liberalen Partei (Jiyü tä), derselben Partei, die den Kern der soeben (25. August) vom Marquis Ito constituirten neuen großen Partei bildet. Dieses sehr einflußreiche Blatt hat wiederholt mit verblüffender Offenheit die Ansicht vertreten, daß die einzige Lösung der koreanischen Frage in der Occupirung Koreas durch Japan be stehe. Jedenfalls ist Thatsache, daß man in Japan den Gedanken, Koreas Unabhängigkeit zu erhalten, als undurchführbar ganz aufgegeben hat und sich darüber klar geworden ist, daß Korea entweder russisch oder japanisch werden, vielleicht auch zur Hälfte unter russischen, zur Hälfte unter japanischen Schutz gestellt werden muß. In der That soll, nach einer Mittheilung, die in japanischen Zeitungen stand, und die nicht ganz unbegründet zu sein scheint, Iswolski, der neue russische Gesandte in Tokio, der japanischen Regierung den Vorschlag gemacht haben, daß bei dem etwaigen Ausbrechcn von Unruhen in Korea Rußland die nördlichen und Japan die südlichen Provinzen unter seinen Schutz nehmen solle. Es wäre dies von Rußland, das augen blicklich in der Mandschurei zu sehr engagirt ist, um eine etwaige Besetzung Koreas durch japanische Truppen hindern zu können, ein sehr" geschickter politischer Schachzug, um einer japanischen Occupatio» ganz Koreas vorzubeugen und die Gleichberechtigung der russischen Ansprüche mit den japanischen aufrecht zu erhalten. Deutsches Reich. N. Berlin, 1. October. (Division der Linien schiffe der K ai se r c l a s se.) Der kommende Winter wird für die deutsche Marine von besonderer Bedeutung sein; er bringt die Fertigstellung der Division der Linienschiffe der Kaisecclasse, der ersten Division von Linienschiffen modernster Gattung. Zwei Schiffe dieser Elasse sind bereits seit einiger Zeit im Dienst: „Kaiser Friedrich III.", ver im Jahre 1898 fertig gestellt wurde, und „Kaiser Wilhelm II.", der im Herbste vorigen Jahres in Dienst gestellt worden ist. Hinzukommen sollte zu nächst „Kaiser Wilhelm der Große"; im November dieses Jahres sollte er fertiggestellt fein und nach den Probefahrten in den Geschwader-Verband eintreten; die Fertigstellung hat sich aber verzögert, theils, weil auf der Gcrmaniawerft in Kiel ein störender Arbeitermangel eingetreten ist und dann, weil die Kessel anlagen nicht so schnell haben ferkiggestellt werden können, wie man anfänglich vermuthet hat. In Folge dessen sind die Mann schaften, die ursprünglich füt dieses Schiff bestimmt waren, dem großen Kreuzer „Freya" zugewiesen worden, der Ende Oc tober in Dienst gestellt wird. Aller Voraussicht nach wird nun „Kaiser Wilhelm der Große" im März fertig und um dieselbe Zeit auch das Linienschiff „Barbarossa" so weit, daß auch dieses di: Probefahrten beginnen kann. L Berlin, I. Oktober. (DerGewerbebetriebder Pfandvcrmittler.) Durch Artikel 3 des Rcichsgesetzes, betreffend die Abänderung der Gewerbeordnung, vom 30. Juni 1900 (R.-G.-Bl. S. 321) ist außer dem Gewerbebetriebe der G e s i n d e v e r m i e t h e r und S t e l l e n v e r m i t t l e r auch der Gewerbebetrieb der P f a n d v e r m i t t l e r, der bisher ein freies Gewerbe war, von einer Erlaubniß abhängig gemacht worden (8 34 der Gewerbeordnung). Zugleich ist die Zurück nahme deS Gewerbebetriebes auS den in tz 63 Abs. 1 und 2 a. a. O. vorgesehenen Gründen zugelassen. Hinsichtlich der Pfandvermittler, welche vor dem 1. October 1900 den Gewerbe betrieb begonnen haben, ist nach 8 53 Abs. 3 a. a. O. die Unter sagung zugelassen, wenn Thatsachen vorliegen, welche die Unzu verlässigkeit des Gewerbetreibenden in Bezug auf den Gewerbe betrieb darthun. Nach tz 40 Abs. 2 der Gewerbeordnung ist gegen die Versagung der Genehmigung zum Betriebe des Pfand- vermittlergewerbcs der Recurs zulässig; wegen des Verfahrens und der Behörden gelten wie bei der Untersagung und der Zurück nahme des Gewerbebetriebes (8 54 a. a. O.) die Vorschriften der 88 20, 21 ebendaselbst. Die nähere Regelung des Verfahrens und der Behörden gemäß § 121 des Zuständigkeitsgesetzes ist durch die Allerhöchste Verordnung vom 30. Juli d. I. (Gesetz- Samml. S. 108) erfolgt. Der preußische Minister des Innern hat die Regierungspräsidenten angewiesen, die betheiligten Be hörden auf diese neuen bereits heute in Kraft tretenden Be stimmungen hinzuweisen. Berlin, 1. October. (SonntagsruheindenBe- trieben mit unregelmäßiger Wasserkraft.) Seit Langem schon wird Klage geführt über die überaus ver schiedene Durchführung des tz I05s der Gewerbeordnung, be treffend die Sonntagsruhe in den Betrieben mit unregelmäßiger Wasserkraft. In den einzelnen Bundesstaaten bestehen nicht nur verschiedene Vorschriften über den Kreis der Betriebe, welche als den einschlägigen Bestimmungen unterliegend angesehen werden, sondern auch die Behandlung der gleichartigen Betriebe weist so große Verschiedenheiten auf, daß von einer geordneten Hand habung der gesetzlichen Bestimmungen kaum die Rede sein kann. Auf eine aus dem Reichstage ergangene Anregung hin ist im Reichsamt des Innern eine Zusammenstellung der betreffenden Verordnungen ausgearbeitet worden. Einer Veröffentlichung derselben durch Mittheilung an den Reichstag steht jedoch der Widrrspruch mehrerer Bundesstaaten entgegen, welche ihre Zu stimmung zu der vom Reichskanzler bezw. dem Reichsamte des Innern gewünschten Mittheilung nicht ertheilt haben. Wie wir erfahren, ist diese Angelegenheit jetzt erneut ausgenommen worden, und es ist zu erwarten, daß die betreffenden Landesregierungen von ihrem früheren Standpuncte zurückkommen. * Berlin, 1. October. Im Bundesrathe steht eine Beschlußfassung über eine Abänderung der auf das Ruhen der Unfallsrente bezüglichen Vor schriften bevor. Nach den Bestimmungen des Unfallversiche rungsgesetzes ruht das Recht auf Bezug der Rente, so lange der berechtigte Ausländer nicht im Jnlande seinen gewöhnlichen Auf enthalt hat. Jedoch kann durch Beschluß des Bundesrathes diese Anordnung für bestimmte Grenzbezirke außer Kraft gesetzt wer den. Das ist denn auch geschehen und es liegen Beschlüsse des Bundesrathes vor, in denen festgestellt wird, in welchen Grenz gebieten die Invalidenrenten nicht ruhen. Nachdem neuer dings ein Bedürfniß zur Abänderung der begünstigten auslän dischen Grenzgebiete sich herausgestellt hat, wird der Bundesrath in allernächster Zeit mit der Frage von Neuem befaßt werden. Wie verlautet, soll die bezügliche Nachweisung nur insofern ab geändert werden, als aus Theilen der Bezirkshauptmannschaft Teplitz eine neue Bezirkshauptmannschaft Dux gebildet worden ist, welche letztere in die Nachweisung aufzunehmen wäre. Ferner ist von der königlich sächsischen Regierung befürwortet worden, die Bczirkshauptmannschaft Komotau in die Zahl der Grenzgebiete aufzunehmen. Die neuen Bestimmungen über das Ruhen der Unfallrenten sollen schon vom heutigen Tage (I. Oc tober) an in Kraft treten. (Krzztg.) — Der Kaiser, welcher sich stetig des ibesten Wohl seins erfreut, wird nach den bisherigen Dispositionen morgen No ui inten verlassen und sich mit einigen Unterbrechungen nack> Potsdam zurückbegeben. Auf der Rückfahrt wird der Kaiser, wie gemeldet, zunächst dem 1. Lcibhusaren - Regiment in Langfubr bei Dan zig, daS jetzt aus dem Manöver wieder in die Garnison eingerückt ist, einen Besuch abstatten. Hierbei soll auch daS im Bau befindliche Officiercasino, sowie die ebenfalls im Bau begriffene Caserne des 2. Leibhusaren-NegimentS, welches bekanntlich von Posen nach dortbin verlegt werden wird, durch den obersten Kriegsherrn in Augenschein genommen werden. Don Danzig fährt der Kaiser nach Marienburg, um dort unter Führung des die WicderberstellungSarbeiten leitenden Bauratbs Steinbrecht daS Hocbschloß zu besichtigen. Von Marienburg tritt der Kaiser ohne weitere Unterbrechung die Heimreise nack Pots dam an, um nack kurzer Pause in Begleitung der Kaiserin auf etwa eine Woche nach Jagdschloß HubertuS stock über zusiedeln. („Post".) — Ter Ausschuß des Bundesratbs für Handel und Verkehr und die vereinigten Ausschüsse für Handel und Ver kehr und für Jnstizwescn hielten beute Sitzungen. — Der Staatssekretär des Neichsmarineamts, Staats minister Viceadmiral von Tirpitz, ist nach erstattetem Jmmediatvortrag beim Kaiser von Rammten nach Berlin zu- rückgckchrt und hat die Dienstgeschäfte wieder übervmmen. — Dem Vernehmen der „Nat.-Ztg." zufolge steht eS fest, daß der Gouverneur von Deutsch-Ostafrika General von Liebert von seinem Posten zurücktritt, um ein militärisches Commando zu übernehmen, und daß er de» jetzigen Consul in Zanzibar Freiherrn von Nechenberg zum Nachfolger erhält. — Das Reichsmilitärgerlcht wurde heute mit einer kurzen Eröffnungsfeier im Hause Markgrafenstrafe 65, war allein. — Vor einigen Tagen hatte sie zum ersten Male seit den veränderten Verhältnissen an Fred geschrieben. Nun war ein immerwährendes Lauschen in ihr. — Was würde er sagen was thun? Zwar freilich, sie hatte keine Hilfe erbeten, keine Klage laut werden lassen, und dennoch! — Lichtvolle Möglichkeiten umgaulelten sie. Wenn des Vaters Unglück im Stande wäre, seine Schuld in des Geliebten Augen auszu löschen! — Wenn feine Begriffe der Ehre sich beugen könnten vor ihrem harten Geschick! O Gott, wenn endlich die bange Nacht vorüber wäre und -ihrem Glück ein goldener Morgen auf ging! — Nicht sogleich, nicht unvermittelt, das wäre ja zuviel der Seligkeit. Nur ahnen wollte sie den kommenden Tag, und seinem Hellen Strahl muthig entgegenschreiten durch alle Schreck nisse der Dunkelheit. In Anny's Phantasien klang der dünne schrille Schrei der alten Thürglocke wie eine Dissonanz. Erschreckt fuhr sie auf und ging, um zu öffnen. Da stand eine frühere Bekannte vor ihr, Frau Lehrer Hahn, die überaus Würdige, und begrüßte Anny in seltsam gönnerhafter Weise. Mit ruhiger Höflichkeit führte Anny die Besucherin in ihr Zimmerchen und kein Schim mer von Verlegenheit über dessen allzu dürftiges Aussehen war in ihren Zügen wahrzunehmen, wie Frau Hahn ganz entrüstet bei sich feststellte. Die Scham scheint diesem München fern zu sein, dachte sie. Nun mußte sie auch den Ausdruck der eigenen Mienen ändern, das sorgfältig zur Schau getragene Beileid schien hier doch nicht recht am Platze. Da indeß Geistesgegen wart nicht zu den Dingen gehörte, über welche di« brave Lehrers frau verfügen konnte, trat zunächst eine ziemliche Pause ein, die Anny mit der Frage unterbrach, mit was sie wohl der Besucherin dienen könne. — Ein fast verächtliches Lächeln glitt über Has breite Antlitz der Besucherin. Ihre tastenden Froschaugen schienen im Erstaunen noch um einige Centimeter vorzuspringen. Die verarmte Person fragte, mit was sie ihr — der in geord neten Verhältnissen Lebenden, dienen könnte! — Das war stark. Das müßte nur ihr Mann gehört haben. Anny, die sich ihres Unrechtes gar nicht bewußt war, wartete geduldig auf eine Antwort. Endlich fiel, ober vielmehr stolpert« diese, confus genug, von den Lippen der Lehrerin: „Eigentlich wollte ich Ihren Herrn Vater sprechen, freut mich aber wirklich, daß ich Gelegen heit habe, mit Ihnen mich auszusprechen. Diese furchtbaren Verhältnisse — wirklich, es ist schrecklich! Und so ganz plötz lich! Sie können glauben, wir waren Alle außer uns. Wir fragten unS immer wieder, wie konnte denn das möglich sein bei den großen Einnahmen deS Herrn Rechtsanwalts! Es ist uns geradezu «in Räthsel!" Anny wartete mit kaum noch zu zügelnder Empörung, wann diese Taktlosigkeiten beendet sein würden. Unbeirrt fuhr die nun eifrig Gewordene fort: „Sagen Sie mir blos, erklären Sie mir dlos, wie ist denn das möglich! Und noch so viel Schulden, wie wir hören!" „Ist mein Vater Ihnen Geld schuldig?" fragte Anny hart, aber ihr Herz zitterte vor Angst, «in „Ja" zu vernehmen. „Mir nicht gerade", antwortete die Lehrerin beleidigt, „aber Anseren, die uns nahe stehen. Unser lieber Freunv, Herr Neitzig, war eben auch so gutgläubig, — leider!" — — „Sind Sie in seinem Auftrage hier?" „Das nicht — immerhin — Freunde halten doch zusammen, und was dem Einen geschieht, ist auch dem Andern nicht gleich- giltig!" Von Anny's festem Blick irritirt, fuhr sie gereizt fort: „Sie sollten diese hochmüthige Miene sein lassen, mein Fräulein, uns gegenüber ist sie wirklich nicht am Platze, wir wissen denn doch zuviel, um uns imponiren zu lassen. Und Ihre einstige Freundin hat Sie ja nun auch genügend durchschaut und bereut es, nicht früher auf unsere Ansichten gehört zu haben." „Wollen Sie mir nun diese Ihre Ansichten auch noch mit theilen?" — Anny's Stimme bebte. „Gewiß will ich das! — Ich finde es nicht schicklich, daß ein junges Mädchen ihren Geliebten besucht und finde es be greiflich, wie Frau Reitzig sagte, daß rin Vater aus Verzweif lung über seine Tochter sich zu betäuben sucht. Alle Gutgesinnten sind meiner Meinung und cs dürfte Ihnen schwer werden, dieses Urtheil umzustoßen." Ein scharfes Lachen von Anny's Lippen unterbrach sie: „Hab' ich es denn je versucht, gegen die Dummheit anzukämpfen? Be halten Sie und alle „Gutgesinnten" Ihre werthvolle Meinung, aber versuchen Sie es nicht wieder, sie mir aufzudrängen. In meinem Hause bin ich Herrin, und wäre diese Behausung auch nur ein« Mansarde, sie giedl mir das Recht, hinauszuweisen den, der nicht hineingehört. Lernen Sie erst, was Sitte unv Anstand ist, ehe Sie sie predigen. Und nun, bitte!" Ohne daß die Lehrersfrau wußte, was sie in ihrer Aufregung und Fassungslosigkeit that, stand sie vor der von Anny geöffneten Thür und hörte diese hinter sich in's Schloß schlagen. Am liebsten hätte die dicke Dame geweint vor Wuth! DaS hatte sie leiden müssen nur um ihrer „Gutmüthigkeit" willen, — sonderbarer Weise nannte diese Dame jede ihrer oft haar sträubenden Taktlosigkeiten Gutmüthigkeit. Das sollte sie aber büßen, dies« schlechte Person. Ihr Gatte war natürlich nicht weniger empört, begriff aber sofort, daß — aller Freundschaft ungeachtet — sein liebes Eheweib und er dazu nur Spott zu dem Schaden ernten würden, wenn die Sache laut wurde, und so beschlossen di« Gatten, zum ersten Male seit langer Zeit in vollster Uebereinstimmung, das Geschehene zu verschweigen. Lange Zeit lebte freilich dies Ehepaar in banger Furcht, Anny könne den Auftritt verbreiten. Als aber nichts dergleichen ver lautete, lag es ihnen natürlich meilenfern, des Mädchens Dis kretion anzuerkcnnen, vielmehr warfen sie sich in die Brust und dachten: gewirkt hat es doch auf sie, sie ist nun ganz klein gewor den und wagt sich nicht mehr an uns heran. Als Anny die Thür hinter Frau Hahn geschlossen hatte, schritt sie ganz mechanisch zum Fenster und öffnete es. — Der frische Luftzug strich ihr um die Stirn. Sie stand regungslos inmitten des kleinen Stübchens: So also ist die Welt, dachte sie, so hart, so bösartig der Menschen Sinn — und im Grunde doch noch so viel dümmer als schlecht. — Aber Eva! Auch sie ver loren, unwiederbringlich! Anny ward weh um's Herz. Ist alles Sein ein ewiges Knüpfen und Lösen der Seelen? Wozu denn alle Freude des Besitzes und alles Leid der Trennung? „Fredi, Du Einziger, der mir unverlierbar eigen ist, ich rufe Dich, komm, ich verschmachte ja nach Dir!" Leidenschaftlich flüsterte sie Worte der Liebe vor sich hin. Sie hatte sich auf einen Stuhl gesetzt, die Hände bedeckten ihre Augen. Mit einem Male -war es ihr, als fühle sie die Nähe des Geliebten. Sie wagte nicht, sich zu rühren, sie athmete kaum. Sie fühlte sich umschlungen, nah und näher in fremder Gewalt, unkörperlich, und doch so wonnig süß, so selig, Lberselig. „Du bist da?" flüstert« sie leise. Da fühlte sie sich losgelassen und sank mit einem leisen Schrei zur Erde. Langsam sammelte -das Mädchen ihr Bewußtsein, was war daS nur? Gab cs wirklich ein Hinübcrgreifen der Seelen in andere Reiche, und war, was sie soeben erlebte, dieser Schauer der Seligkeit eine Ewigkcitsminute ihres unsterblichen Seins? Noch versunken in tiefes Nachgrübeln, blickte sie hinab auf die Straße. Der Postbote nahte ihrem Hause. Ein Brief von Fred? Ja, er schrieb, er wußte zu trösten, wie nur echte Liebe Trost verleihen kann. Er schrieb nicht, wie «in zärtlich Liebender, son dern wir «in großer und starker Mensch, der sich Eins weiß nick der verwandten Menschenseele und von seiner Kraft hinüber strömen läßt in sie. „Du bist nicht arm, Du bist reich", schrieb er, „denn Du be sitzest einen seltenen Geist, der stark genug ist, über die Materie den Sieg davon zu tragen. Mag uns die Ledensnoth bedrohen, wenn wir nur unseren Altar heilig halten. Und Du!! Du hast «in Heiligthum in Deinem Innern, an das kein Erden staub hinanreicht." Anny las mit glühenden Wangen und leuchtenden Augen. — Kaum «in Wort der Liebe stand in den kurzen knappen Zeilen, aber dies starke Vertrauen, dies Hinausheben ihres Wesens über alle ihre Mitschwestcrn, es sprach ja so laut von grenzenloser, vergötternder Liebe. — So hoch, wie er sie schätzte, fühlte sich Anny nicht, aber ihre Seele jubelte, daß sie so hoch stand in des Liebsten Augen. — Nun war sie gefestet gegen alles Leid. So lang ihr nur die sichere Heimath blieb in dieses Mannes Herzen, konnte ihr alle Pein und Noth ihres Daseins nichts anhaben. Daß sie ihren Vater jetzt nicht verlassen konnte, schien Fred als selbstverständlich anzuscyen, auch daß er ihm keinen Haß mehr nachtrug, entnahm sie seinen Worten: „Dein Vater dauert mich, selbstverschuldetes Unglück ist am schwersten zu tragen." Warum aber vermochte er das Wort der Vergebung nicht zu sprechen? Ward denn Verzeihen 'dem Manncssinn so schwer? Oder gicbt es wirklich Dinge, die ein Mann unter gar keinen Um ständen verzeihen darf um seiner Ehre willen? Wenn er nur die Hand, die ihn schlug, als eine Vaterhand ansehen wollte, konnte das seinem verletzten Gefühle nicht genug thun? Anny begriff diese Härte der Gesinnung nicht, aber sie fügte sich ihr. Weil der Geliebte so empfand, mußte es wohl recht sein. — Und das Leben ging den langsam stillen Schritt, den es im Unglück zu gehen scheint. Fved's Briefe waren Anny's Glück und Qual. Mehr und mehr empfand sie, wie traurig, seelisch gedrückt und lebensmüde der Liebste war. Es klang wie ein dunkler Unterton aus allen seinen zurückhaltenden Worten, -das Leiv! Er kam pecuniär nicht vorwärts, das wußte Anny wohl, das aber könnt« allein ihren Fred nicht so niederdrücken, mehr wohl, daß seine künstlerischen Erfolge nur langsam und sehr spärlich ausfielen. Aber auch das entmnthigte den sich seines Werthes bewußten Künstler nicht. Er hatte ja der Beispiele ge nug vor Augen, daß echtes, künstlerisches Ringen oft lange ohne Anerkennung bleibt, bis der Genius siegreich hin-durchdrinqt durch die Berge und Meere der Mittelmäßigkeit, -der Mißgunst und unfähiger Beurtheilung, die sich ihm hemmend in den Weg drängten. — Er war auch nicht entmuthigt, er arbeitete eifrig an einem großen Work«. Als Porträtist geschätzt, erwarb er doch so viel, um «das Leben fristen und die Modell« für seine Arbeit bezahlen zu können. Weiter freilich langte «S nicht, und zum Leben für sich selber brauchte Fred Hehl gar lächerlich wenig. Strafbar wenig fast. Denn er achtete den Hunger gering und di« mangelhafte Ernährung seines Körpers bei großen geistigen Anstrengungen rächte sich in einer zunehmenden Nervosität, die er freilich auch gering genug anschlug. (Fortsetzung folgt.)
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