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02-Abendausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 25.08.1900
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1900-08-25
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-19000825027
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1900082502
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1900082502
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1900
- Monat1900-08
- Tag1900-08-25
- Monat1900-08
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S73V VolkswirUchaftlicher Theil des Leipziger Tageblattes. Alle für diesen Theil bestimmte» Sendungen sind zu richten an desseu verantwortliche» Redactrur T. G. Laue in Leipzig. — Svreckzelt: nur von 10—11 Uhr Bann, und von 4—5 Uhr Nach«. Telegramme. Altenburg, 25. August. (Privat-Telegramm.) Das KohlcnwerkUnion in Meuselwitz ist durch Blitzschlag abgebrannt. Handels- und Gewerbekammer Planen. * In dem Jahresbericht heißt es über die allgemeine Lage von Handel und Gewerbe wie folgt: Die Lage der Industrie und des Handels im Kammerbezirke zeigte 1899 im Allgemeinen dasselbe Bild wie im Vorjahre. Aus der einen Seite eine gute und zum Theil reichliche Beschäftigung in der Kohlen- und Eisenindustrie, sowie in verschiedenen anderen Jn- duslviezweigeu, auf der anderen Seite aber eine im Großen und Ganzen noch unbefriedigende Lage der für den Bezirk der Kammer maßgebenden Textilindustrie in einzelnen Haupt zweigen. Allerdings trug die bereits im ersten Halbjahre einge- rretene Preissteigerung der Rohwolle und die im zweiten Halb jahre sich geltend machende Baumwollhausse bis zu einem ge wissen Grade zur Erhöhung der Beschäftigung bei, doch war cs zum größten Theil der Textilindustrie nicht möglich, die Ver kaufspreise m'it den gestiegenen Rohmaterialpreisen in Einklang zu bringen. Dazu trat noch eine weitere Steigerung der Kohlenpreise, die von allen Industrien als außerordentlich drückend empfunden wurde. Tie Eisengießerei war bei erhöhten Preisen gut und zum Theil überreichlich beschäftigt, doch wurde das Geschäftserträgniß auch bei ihr in Folge der Steigerung der Roheisenpreise beeinträchtigt. Tas Letztere war auch in der Maschinensaorikation der Fall, die, soweit sie nicht auf den Ab satz in gewissen Zweigen der Textilindustrie angewiesen ist, ebenfalls gut beschäftigt war; besonders günstig war der Ge schäftsgang in der -Fabrikation von Maschinen für Blech- nnd Metallverarbeitung, sowie in der Herstellung von Werkzeug maschinen. Die Blech- und Metallwaarenfabrikation war eben falls gut, im Herbste sogar reichlich beschäftigt. Die Lage der Musikinstrumentenfabvikation war in einzelnen Zweigen gut, im Allgemeinen aber nicht sehr befriedigend. Die Lage der Holzindustrie war im Allgemeinen befriedigend, in der Holzstoff-, Pappen- und Papievindustrie machte sich thcilweise eine leb haftere Nachfrage als im Vorjahre geltend, wenn auch die Ge schäftslage an sich als befriedigend noch nicht bezeichnet werden kann. — Der Geschäftsgewinn wurde aber in fast allen In dustriezweigen durch ein fchwer auszugleichendes Mißverhältnis; Zwischen Rohmaterial- und Waarenpreisen ungünstig beeinflußt, so daß auch in denjenigen Industrien, welche reichlich beschäftigt waren, der Gewinn mit dem Umfang der Beschäftigung nicht in angemessenem Verhältniß stand. Nachtheilig aus die Lage aller Industriezweige wirkte im ganzen Berichtsjahre auch der theure Geldstand ein, der am Schluß des Jahres den Reichsbank- discont die noch nie dagewesene Höhe von 7 Proc. erreichen ließ. Im Einzelnen betrug der Neichsbankdiscont vom 1. bis 16. Ja nuar 6 Proc., 17. Januar bis 20. Februar 5 Proc., 21. Februar bis 8 Mai 4s4 Proc., 9. Mai bis 18. Juwi 4 Proc., 19. Juni bis 6. August 4Vr Proc., 7. August bis 2. October 5 Proc., 3. October bis 18. Deoember 6 Proc., 19. bis 31. December 7 Proc., im Durchschnitt des ganzen Jahres 5,036 Proc. gegen 4,267 Proc. im Vorjahre. Diese Versteifung des Geldmarktes machte sich auch in der Inanspruchnahme eines längeren Credits unange nehm fühlbar. Die Kaufkraft der Landwirthschaft war in Folge der nicht sehr günstigen Getreideernte und wegen der weitver breiteten Viehseuchen nicht besonders rege. Die Bauthätigkeit blieb dagegen hinter derjenigen des Vorjahres im Allgemeinen nicht zurück. Die übrigen Zweige des Handwerks standen wie bisher unter dem örtlichen Einfluß der Großindustrie. Das Gesammtergebniß der wirthschaftlichen Thätigkeit des Jahres 1899 war für den Kammerbezirk zwar besser als im Vorjahre, aber in Folge der ungünstigen Lage der Wollindustrie rticht befriedigend. Die Kammgarnspinnerei konnte bei immer noch beAränktec Production aus der Steigerung der Wollpreise keinen Nutzen ziehen, in der Streichgarnspinnerei war die Be schäftigung im ersten Halbjahre besser, doch waren nur Aufträge unter Zugrundelegung von Wollpreisen zu erhalten, wie sie vor der Hausse bestanden, im zweiten Halbjahre wurde das Geschäft, da höhere Prckse nicht zu erzielen waren, schleppend. Der Kammaarnweberei fehlte nach wie vor der Absatz nach dem Auslanoe, so daß ein großer Theil der Stühle unbeschäftigt blieb. Versuche, den steigenden Wollpreisen durch Uebergang zur Halbwollwebcrei zu begegnen, hatten keinen besonderen Er folg. Die Fabrikation Treuener Tücher war im zweiten Halb jahre thcilweise flöt* beschäftigt. In der Tuch- und Buckskin fabrikation war die Beschäftigung ebenfalls günstig, aber bei schlechten Preisen; für die Reichenbacher Streichgarnwebwaaren fehlte wie bisher die Beschäftigung rn Stapelarttkeln für das Ausland, wenn auch die erweiterte Herstellung von Damencon- fectionsstoffen einen gewissen Ersatz bot. Die Filztuchfabrika tion war zufriedenstellend beschäftigt, ebenso die Halbwoll- waarenfabrikation, während die Teppichfabrikation über mangelnden Absatz nach dem Auslande klagte. In der im Be zirk stark vertretenen Vigognespinnerei blieb die Lage bis zum Herbste, wo sie sich allmählich zu bessern anfing, unbefriedigend, in der Stick- und Strickgarnzwirnerei kam die Preissteigerung des Rohmaterials im letzten Viertel des Jahres durch erhöhte Verkaufspreise zum Ausdruck. Die Weißbaumwollweberei war im Allgemeinen befriedigend, gegen Schluß des Jahres sogar theilwetse lebhaft beschäftigt, die Congreßstoffweberei war in Stapelsachen schlecht, in gewissen Specialitäten dagegen, namentlich in Tapisseriestoffen, zu lohnenden Preisen gut be schäftigt. Die Beschäftigung in der Tüllgardinenindustrie war im Allgemeinen befriedigend. Einen guten, zum Theil sogar einen außerordentlich glänzenden Geschäftsgang wies dagegen wiederum die Spitzen- und Stickereiindustrie in allen ihren Zweigen auf, ebenso war die Eibenstocker Besatzstickerei recht gut beschäftigt. Die Confection von Herren-, Frauen- und Kinder wäsche hatte einen sehr günstigen Geschäftsgang, die Corset- industrie hatte reichlich zu thun. Aus allen Kreisen der Industrie, und zwar auch aus den jenigen, welche emen ungünstigen Geschäftsverlauf hatten, werden aber Klagen über den Mangel an geschulten Arbeits kräften, sowie namentlich auch an weiblichen Arbeitskräften laut. Die Löhne mußten deshalb thcilweise erhöht werden, sind aber jedenfalls in keinem Industriezweige zurückgegangen. Dem deutschen Reiche blieben auch 1899 die Segnungen des Friedens erhalten. Der Anfang des Jahres bcigelcgtc spanisch amerikanische Krieg hat den Handel des Kammerbczirks im All gemeinen nicht in nenncnswcrthem Maße beeinflußt, ebenso wenig der im Herbste ausgebrochene englisch-südafrikanische Krieg, wenn er auch für vereinzelte Zweige der Industrie, wie diejenigen der Musikinstrumente, eine Verminderung der Be stellungen zur Folge hatte. Auf dem Gebiete der inneren Politik ist die Abänderung des Bankgesetzes bemerkenswerth, wodurch die Stellung der Privat notenbanken in Zukunft ungünstig beeinflußt werden wird. Von socialpolitischen Gesetzen ist die Novelle zum Jnvaliditätsversichc- rungSgcsctz hervorzuheben, ferner auf dem Gebiet des Arbeiter schutzes die Bekanntmachung des Vundesraths, betr. die Einrich- tungunddenBctricbderRoßhaarspinnereien, Haar- und Borsten« zurichtercien, sowie der Bürsten- und Pinselmachereien. Im Verkehrswesen brachte das Gesetz, betreffend einige Aenderunäen von Bestimmungen über das Postwescn, lang erstrebte Erleichte rungen, ferner wurde eine Fcrnsprechgebührenordnung erlassen. Von hoher Bedeutung für die deutsche Volkswirthschaft wird das von den gesetzgebenden Körperschaften im Jahre 1899 be- rathene und im neuen Jahre zur Verabschiedung gelangte Ge setz über die Fleischbeschau werden. Das bereits im Vorjahre verabschiedete Bürgerliche Gesetzbuch und die damit zusammen hängenden Reichsgesctze veranlaßten im Berichtsjahre zahl reiche Ausführungsverordnungen seitens der Landesregierung. Tie Neuregelung der Bestimmungen über die sächsischen Han dels- und Gcwerbekammern wurde auf dem von der Kammer mit Nachdruck als nothwendig betonten Wage der Gesetzgebung durch eine Vorlage an den Landtag in die Wege geleitet, wo durch zugleich die Voraussetzungen für die Uebcrtragung der Functionen als Handwerkskammern an die sächsischen Gewerbe kammern erfüllt werden. Zur Vorbereitung der Handwerks organisation ist die Kammer auch im Jahre 1899 vielfach thätig gewesen. Für die Neuordnung des Zolltarifs hat ste im Be richtsjahre ebenfalls erhebliche Vorbereitungsarbeiten getroffen, die Hauptarbeit hierfür fiel indeß in das neue Jahr. In den Verkehrsbcziehungen zum Auslande ist ein wesent liche Aenderung nicht einaetreten. Erwähnenswerth ist indeß die im Anschlüsse an den Evwerb der Karolineninseln erfolgte cndgrltige Regelung der Handelsbeziehungen Deutschlands zu Spanien, sowie eine Nachtragsconvention zum Handels- und Schifffahrtsvertrag mit Japan. Die provisorische Regelung der Handelsbeziehungen Deutschlands mit England dauerte auch 6899 fort, und «S gelangten di« Bestrebungen nach zufrieden stellender Regelung unserer Handelsbeziehungen zu den Ver einigten Staaten noch nicht zum Abschluß. Daß mit Beginn des neuen Jahres die Vermehrung unserer Flotre durch die ge setzgebenden Jactoren beschlossen wurde, wird von der Kammer dankbar anerkannt. Soweit sich die wirthschaftliche Lage des Kammerbezirks in wirthschastsstatistischen Ziffern widerspiegeln, seien sie im Fol genden wiedcrgegebcn. Nach den Gefchäftsergebnissen der Actien-Gescllschaften des Bezirks ergiebt sich, daß 31 Actien-Gescllschaften der verschiede nen Industriezweige desselben, von denen für 1898 und 1899 vergleichbare Ziffern- vorlicgen, bei einem Acticncapital von 35 260 280 im Jahre 1898 und von 34 920 000 im Jahre 1899 im ersteren Jahre 4 749 197,15 -,/k oder 13,46 Proc. und im letzteren 4 368 870,72 oder 12,51 Proc. Reingewinn erzielten, wobei die Abschreibungen mit 2 368 647,42 ckk und 2 641 107,96 Mark oder 6,72 und 7,56 Proc. des Acticncapitals ungefähr gleich waren. Wichtig zur Beurthcilung der wirthschaftlichen Lage sind ferner die Ergebnisse der Einkommensteuereinschätzung, und zwar kommen zur Beurthcilung der Jahre 1898 nnd 1899 die Schätzungen für die Jahre 1899 und 1900 in Betracht. Nach bissen beiden Schätzungen ist das Gesammteinkommcn der Be völkerung des Bezirks von 328 711 509 </k nach der ersten Schätzung auf 347 706 838 nach der zweiten, oder nach Abzug der Schuldzinscn und sonst zulässigen Abzüge von 309 510 345 Mark auf 327 342 857 <L, also um 5,76 Proc. gestiegen, während die Steigerung im Vorjahre 4,67 Proc. betrug. Auf die ver schiedenen Einkommensquellen vertheilte sich das geschätzte Ein kommen folgendermaßen. Es entfielen auf Einkommen 18S9 IM) . Zunahme IN Proceiilm MM.Mark Proc. Mill. Mark Proc. I8VV 1U0» aus Grundbesitz. . 38,02 1!,57 39,21 11,28 3,12 3,13 aus Zinsen . . . 30,34 9,23 32,24 9,27 5,79 6,26 aus Gebalt und Lohn 157,23 47,83 167,72 48,24 5,74 6,67 ouS Handel u.Gewerbe 103,! 2 31,37 108,54 31,21 3,58 5,26 zusammen 328,71 100,00 347,71 100,00 4,75 5,78 Hiernach haben die Einkommen aus Gehalt und Lohn die stärkste Zunahme erfahren, dann folgen diejenigen aus Zinsen und weiter aus Handel uno Gewerbe. Tas Einkommen aus Grundbesitz zeigt eine verhältnitzmäßig geringe Steigerung. Als Gradmesser für die Beurthcilung des Geschäftsganges können auch die Ergebnisse der Sparcassenstatistik herangezogen werden. Die Zahl Ser baaren Einzahlungen ist bei sämmtlichen (35) Lassen, von welchen vergleichbare Ziffern vorliegen, von 294 018 im Jahre 1898 auf 312 421 im Jahre 1899 und der Betrag derselben von 33 809 004 auf 34 106 090 -/k oder um 0,88 Proc. gegen 3,21 Proc. im Vorjahre gestiegen. Die Zahl der Rückzahlungen betrug 152 794 und 153 900 mit einem Be trage von 31196 050 und 33 026 182 ; die Rückzahlungen sind also dem Betrage nach um 5,87 (im Vorjahre um 7,86) Proc. gestiegen. Tie Zahl der Einlegcrguthaben betrug am Jahrcs- ichluß bei 33 Casten 320 838 und 332 973, der Betrag derselben bei 35 Casten 138 436 576 und 143 737 750 das Einleger guthaben ist also dem Betrage nach um 3,08 Proc. gegen 5,01 Procent im Vorjahre gestiegen. Schließlich ist noch auf die Steigerung des Verkehrs hinzuweisen, wofür zwar nicht für den Bezirk der Kammer besonders, wohl aber für das ganze König reich Ziffern vorliegen, die aber zugleich auch einen Rückschluß auf die Entwickelung des Verkehrs im Äammerbezirk gestatten. Die Gesammtcinnahme im Personen-, Gepäck- und Güterverkehr hat sich von 111513 701 im Jahre 1898 auf 115 790 434 cL oder um 3,84 Proc. im Jahre 1899 gegen 4,25 Proc. im Vor jahre erhöht, und zwar steigerte sich die Einnahme aus dem Personen- und Gcpäckvcrkehr von 37 357 020 auf 39 340 202 oder um 5,31 gegen 6,57 Proc. im Vorjahre, diejenige aus dem Güterverkehr von 74 156 675 auf 76 450 231 <.Ä oder um 3,09 gegen 3,13 Proc. im Vorjahre. Vermischtes. -o- Pirna, 24. August. Das bereits vor mehreren Jahren aufgetauchte, dann aber wieder fallen gelassene Projekt der Er richtung einer Zuckerfabrik in oder bei Pirna tritt jetzt erneut in den Vordergrund, und zwar mit einer Lebhaftigkeit, welche die in den landwirthschaftlichen Kreisen genährte Hoff nung auf eine glückliche Realisirung ganz wesentlich -bestärkt. Für das Bedürfniß einer derartigen Fabrikation spricht über zeugend der Umstand, daß der Zuckerrübenbau in unserer Gegend nicht unbedeutende Fortschritte gemacht hat, der Trans port der Rüben nach der nächsten, in Löbau befindlichen Zucker fabrik aber doch zu umständlich und auch kostspielig ist. Man begreift unter solchen Umständen vollständig den Eifer, mit welchem diese Angelegenheit weiterverfolgt wird. * Erfurt, 23. August. Gestern Abeno tagte hier eine Ver sammlung von Brauereibesitzer »Thüringens, um über Maßnahmen zu berathen, die eine Besserung der durch viele im Geschäftsbetriebe eingebürgerten Gebräuche fühlbar beeinflußten wirthschaftlichen Lage der Brauindusiric Thürin gens herbeizuführen geeignet wären. Im Besonderen wurde die Beseitigung jener Vergünstigungen als nothwendig be zeichnet, die heute als Schmarotzer an dem Markte der Ge schäftsbetriebe zehren (Gratislieferung von Trebern, freie Fuhren, eine unmäßige Aufwendung von Spesen der Vertreter bei Besuchen der Wirtschaften) und die Festlegung eines Ein heitspreises für das Bier gefordert. Eine Erhöhung der Bierpreise sei in Rücksicht auf die gestiegenen Rohmaterialien und Arbeitslöhne kaum mehr zu umgehen. Die Versammlung, die von etwa 60 Interessenten aus Arnstadt, Eisenach, Gotha, Königsee, Berka a. W„ Merseburg u. s. w. besucht war, faßte keine Beschlüsse, sondern einigte sich im Princip auf den Vor schlag, auf Grund der vorstehend entwickelten Gesichtspunkte eine Einigung der thüringischen Brauereibesitzer anzustreben. *— Nach 8 795 des Bürgerlichen Gesetzbuches dürfen Schuldverschreibungen auf den Inhaber, in denen die Zahlung einer bestimmten -Geldsumme versprochen wird, im Jnlande nur mit staatlicher Genehmigung ausgestellt werden. Es ist in Frage gestellt, ob zu Schuldverschreibungen, welche auf den Namen lauten, Zinsscheine ausgegeben werden dürfen, welche nicht auf den Namen lauten, sondern den In haber zur Erhebung des im Zinsschein angegebenen Betrages be rechtigen. Der Hamburger Senat hat für erforderlich erachtet, daß für die Ausfertigung solcher Zinsscheine die staatliche Ge nehmigung ertbeilt werde, die Zinsscheine sind damit für selbst ständige Jnhaberpapiere erklärt. Die Aeltcsten der Kaufmann schaft von Berlin haben von ihren Syndiken Or. T-ove und vr. Apt über die Frage ein Gutachten erfordert. Beide Gut achten gelangen zu dem Ergebniß, daß die Zinsschcine als selbst ständige Jnhaberpapiere nicht zu betrachten seien und cs für deren Ausstellung also staatlicher Genehmigung nicht bedürfe. *— Deutsche Hcringsfischerci. Nachdem sämmt- liche Fahrzeuge der deutschen Heringsfischerei von ihrer dies jährigen Reise zurückgekehrt sind, wird jetzt das Fangresultat derselben bekannt gemacht. Dasselbe stellt sich auf 24 762 Kantjes gegen 18 405 Kantjes im Vorjahre und 26029 Kantjes im Jahre 1898. Theilgenommen haben rm Ganzen 7 Fischerei- Gesellschaften mit 118 Fahrzeugen; auf ein Fahrzeug kommen somit im Durchschnitt rund 210 Kantjes. Im Vorjahre betrug oie Bctheiliqung 110 Fahrzeuge und der Durchschnittsfang per Schiff 167 Kantjes; im Jahre 1898 waren es nur 90 Fahrzeuge, aber durchschnittlich 290 Kantjes per Schiff. Die Einfuhr von gesalzenen Heringen aus dem AuSlande hat in der ersten Hälfte des laufenden Jahres 348 000 Faß betragen gegen 385 000 gleichzeitig 1899 und 365 000 gleichzeitig 1898. Am meisten ist Großbritannien an der Einfuhr bctheiligt mit 233 321 Faß; cS folgen Holland mit 68 084 und Norwegen mit 41 126 Faß. Eine bedeutende Abnahme gegen das Vorjahr weist die Einfuhr von frischen Heringen auf; diese betrug nämlich in den ersten sechs Monaten 1900 nur 89185 D.-Ctr. gegen 206 344 D.-Ctr. im gleichen Zeitraum des Vorjahres. *— Brauindustrie in Berlin. Nach dem Jahres bericht der Aeltesten der Berliner Kaufmannschaft für 1898/99 betrug die Biereinfuhr Berlins im Ganzen 62 071 063 -Kg, der Ausgang 64 469 576 Kg. Die Einfuhr betrug, in Hektolitern auSgedruckt (1 kl gleich 102,9 kg) im Berichtsjahre im Ganzen 607 105, wovon allein auf dem Anhalter Bahnhofe ankamen. Die Ausfuhr aus Berlin betrug 626 527. Der Bierconsum der Stadt Berlin ist im Berichtsjahre gestiegen von 3 603 137 auf 3 818 989 oder von 203 Litern auf 209 Liter pro Kopf der Be völkerung, eingerechnet die Vermehrung der Einwohnerazhl. -— Spandauerberg-Brauerei, Actien-Gesell- schaft, in Berlin. Die Direktion schätzt die Dividende des laufenden Jahres auf 8 Proc. (wie in den letzten drei Geschäfts jahren). *— Vereinigte Schloß- und Neumühlen» Werke, Actien-Gefellschaft, zu Eilenburg. In der am 24. August d. I. abgchaltenen Aufsichtsrathssitzung legte der Vorstand die Bilanz pro 30. Juni 1900 vor. Dieselbe ergab einen Rohgcwinn von 75 152,91 -/k gegen 61 984,10 im Vor jahre. Der General-Versammlung wird vorgeschlagon, 21 847,64 Mark gegen 13 552,81 <6 im Vorjahre zu Abschreibungen zu ver wenden und nach Rcservefondsstcllung und Tantieme eine Di vidende von 9 Proc. gegen 8'/z Proc. im Vorjahre zu vcrtheilen. Das laufende Geschäftsjahr hat sich nach Mitthciluug des Vor standes weiter günstig angelassen. *— Harzgürtelbahn ( Wernigerode-Blan- ltznburg-Quedlinburg). Man schreibt dem „B. B.-C.": Ter Bau der der Vereinigten Eisenbahn- und Betriebsgesell schaft seit etwa einem halben Jahre cndgiltig concessionirten Bahn Wernigerodc-Blanken-burg-Quedlinburg ist noch immer nicht in Angriff genommen. Es heißt vielmehr, daß die ge nannte Gesellschaft beschlossen hat, beim braunschweigischen und preußischen Ministerium um eine Verlängerung der in den Con- ccssionSurtunden festgesetzten Fristen (sofortige Inangriffnahme und Fertigstellung innerhalb zweier Jahre) einzukommen. An geblich soll bei der gegenwärtigen Lage des Geldmarktes die Finanzirung des Unternehmens auf Schwierigkeiten stoßen. Daraufhin hat eine dieser Tage in Blankenburg abgchaltene Versammlung von Vertretern der interessirtcn Srädte und Ge meinden beschlossen: 1) bei der Gesellschaft anzufragen, wann endlich der Bau in Angriff genommen werde, und 2) bei der preußischen und braunschweigischen Negierung gegen jede Ge währung einer Fristverlängerung vorstellig zu werden. * Köln, 24. August. Die „Köln. Ztg." meldet vom rhei nisch-westfälischen Eisenmarkt: Der hervor stechende Zug sei immer noch das Abwarten, wenn auch in aller letzter Zeil die Anfragen sowie die Abrufungsausträge lebhafter geworden sind. Die zweite Hand hält Vorrärhe über das äußerst nöthige Maß zurück und muß nunmehr wieder den sofortigen Bedarf versorgen. Das Blatt bezeichnet sämmtliche Nachrichten über Einbringung amerikanischer Erzeugnisse nach Deutschland als übertrieben. Die verschiedentlich genannte Menge Roheisen reducirt sich ganz bedeutend, wenn man der Sache auf den Grund geht. Die Angebote von drüben sind eigentlich nur zum Preisdrücken benutzt worden. Ter Stabeiscnmarkt ist etwas lebhafter geworden. *— Tie Vereinigung der Buckskin-, Kamm garn- und Cheviotfabcikanten des M.-Glad bacher Jndustriebezirkes hatte vor einiger Zeit neue Bedingungen für das Zahlungs- und Musterwescn aufgestellt. Tie Bedingungen erschienen den großen Confectionsgeschäften in Berlin, Breslau und Stettin, sowie auch solchen in Süddeutsch land so hart, daß die Confectionäre beschlossen, einen regel rechten Boykott gegen die Vereinigung durchzuführen, und sich verpflichteten, nur noch bei Buckskin-, Kammgarn- und Cheviot fabrikanten, die nicht der Vereinigung angehören, zu kaufen. Die Vereinigung hat jetzt diesem Drucke nachgegcben und in einem zweiten Rundschreiben die Zahlungsbedingungen wesent- licb gemildert. Die Berliner und Breslauer Confectionäre haben im Großen und Ganzen das Entgegenkommen der Fabri kanten anerkannt. In Stettin dagegen sind die Confectionäre noch immer nicht befriedigt und haben erklärt, vor wie nach bei keinem Mitgliede der Fabrikantcnoereinigung kaufen zu wollen. *— Rheinische Bank in Mülheim a. d. Ruhr. Die Bank thcilt in Berichtigung einer in der „Kuxen-Ztg." ver öffentlichten Meldung mit, daß ihre Scmestcal-Bilanz noch nicht abgeschlossen ist und daher das Ergebniß des ersten Semesters noch nicht fcststcht. *— Gewerkschaft König Ludwig. Bei einer Kohlenförderung von 47 356 r und einer Coakserzeu-gnng von 17 515 t erbrachte der Monat Juli einen reinen Betriebs gewinn von 128 814 l/k. Davon wurden 39 189 auf Neu anlagen verrechnet. Mit Hinzurechnung des Bestandes aus dem Vormonat verbleibt ein Bestand von 89 822 c/k. * MiUbansk» i. Els., 24. August. Auf nächsten Mittwoch soll eine allgemeine Versammlung der B a u m w o l l w e b e r be hufs einer zu beschließenden Arbcitseinschränkung ein- verufen werden, da, obgleich die Porräthc sehr gering sind, die Tücherpreise nicht im Verhältnisse zum Baumwoll- und Garn- prei;e stehen. *— DerVerkehraufdemElbe-Trave-Canal. Ein vom Ausschuß der Lübecker Handelskammer für den Verkehr und Schleppbetrieb auf dcm Elbe-Trave-C-anal erstatteter Bericht rcsumirt sich dahin, daß -der Verkehr zwar keineswegs die Er wartungen übertrifft, die begründeter Weise gehegt werden durften, daß er jedoch die Hoffnungen zu erfüllen verspricht, die bezüglich der Erweiterung des Seeschifffahrtsverkehrs und der Verbesserung der Verkehrsstellung des Lübecker Platzes über haupt an die Inbetriebsetzung der Wasserstraße geknüpft wor den sind. *— ActienbrauereiOhligs. In der außerordent lichen General-Persammlung erstattete der Vorstand einen aus führlichen Bericht über die Lage des Unternehmens. Die Ver sammlung beschloß hiernach einstimmig die Erhöhung des Äctiencapitals von 1 Mill, auf l'/L Mill. Mark, mit der Maß gabe, daß die neuen 500 Aktien zu 1000 einschließlich der Stempclgebühr mit 2 Proc. zu 102 aufgelegt und sämmtlich den alten Actionären zur Verfügung gestellt werden sollen. Die weitere Ausführung des Beschlusses wurde dem Aufsichtsrath nnhcimgegeben. Die Aussichten des Unternehmens werden vom Vorstände als günstig bezeichnet. *— Grundcreditbank in Königsberg i. Pr. Am 30. Juni d. I. bezifferte sich laut Ausweis der Gesammt- betrag der umlaufenden Hypothekenpfandbriefe auf 2 193 300 denen 3 074 900 Hypotheken, die in das Hypothekenrcgister eingetragen sind und zur Deckung der ausgegebenen Pfandbriefe dienen, gegenüberstehcn. Von dem Hypothekenbcstand sind mit Rücksicht auf die erfolgte Tilgung 80 314 in Abzug zu bringen, so daß demnach die Deckung der Pfandbriefe noch 2 994 586 beträgt. Mechanische Weberei Sorau. Der Verdacht, W a a r e n u n t e rs ch l e if e, die in der Mechanischen Weberei Sorau entdeckt sein sollen, begangen zu haben, führte zur Ver haftung des seit ca. 10 Jahren bei der Gesellschaft angestellten untergeordneten Beamten. (B. L.-A.) *— Aus der oberfchlesischen Industrie wird der „Berl. Börs.-Ztg." Folgendes gemeldet: Die Oberschle sische Eisenindu st rie-Aktien-Gesellschaft be absichtigt die Anlage eines Stahlwerks, das ohne Zuhilfenahme von Altmaterial arbeiten soll. Momentan befindet sich die An gelegenheit noch im Versuchsstadium. — Die Huldschins- ky'schen Hüttenwerke in Gleiwitz haben das Project eigener Hohofenanlagen noch nicht aufgegeben, sondern dürften, sobald sich die Materialknappheit am Coaksmarkte etwas löst, der Frage wieder näher treten. Bei dem momentanen Mangel an Hohofen-Coaks ist eine Hohofenanlage für ein Werk, das seinen Coaksbedarf nicht selbst producirt, unrentabel. — Die Oberschlesische E i s e n b a h n b e d a rf s - Gesell schaft baut um resp. thcilweise neu eine Gruppe von 30 Coaks- öfen, die nun liegend, mit elektrisch angetriebencr CoaksauSstoß- maschine, Stampfapparaten u. s. w. angeordnet werden, natür lich unter anderwoiter Nutzbarmachung der Abhitze. -— BergschloßbrauereiuudMalzfabrikC. L. Wilh. Brandt, Äctien-Gesellschaft, Grünberg i. Schl. Auf Anfrage der „Voss. Ztg." bemerkt die Verwaltung, daß sie noch nicht in der Lage sei, über das Ergebniß des laufenden Ge schäftsjahres etwas Bestimmtes zu sagen. Das Grünberger Unternehmen arbeite zufriedenstellend und habe bezüglich des Bierabsatzes ein: Steigerung erfahren. Das Braun schweiger Zweighaus habe dagegen noch immer unter der Mißwirthschaft der früheren Leitung zu leiden. *— Die Actien-Gesell schäft der Hohöfen in Ostrowice hat nach der „Gaz. Handl." ihre Blechwal z- abtheilunq geschlossen, theils wegen des hohen Preises für Steinkohlen, theils wegen der niederen Fabrikatpreße. (-) Bus Bayer», 24. August. Zu den neuen Localbahnen, die dem zukünftigen bayerischen Landtage zur Genehmigung vorgclegt werden sollen, gehört auch die Linie Giesing- Aying. Sie wird von der Station Giesing der Localbahn München-Deisenhofen abzweigen, Haltestellen in Perlach, Höhen brunn, Höhenkirchen, Dürnhaar und Unterbiberg-Putzbrunn be kommen und in Aying enden. Wegen der Lage des Endbahnhofs sind noch Differenzen mit der Gemeinde Peiß auszuglcichen. — Die Eisenindustrie Bayerns ist, trotz der theilweisen Geschäftsflauheit in der Textilindustrie, noch sehr gut beschäf tigt und kann Preisermäßigungen für ihre Erzeugnisse schon um deswillen nicht cintreten lassen, weil die Rohmaterialien noch immer sehr theuer sind. *— Pfälzische Pulverfabriken in St. Ing bert. Der Aufsichtsrath beantragt für daS zweite Geschäfts jahr 8 Proc. Dividende wie im Voriahre. "—Zur Lage der Aluminium fabrikation schreibt der Jahresbericht der Handelskammer für die Kreise Lörrach und Walds Hut: Nach dem Bericht der Aluckli- niumfabrik unseres Bezirkes hat sich das Geschäft in diesem Metall im Jahre 1899 in erfreulicher Weise gehoben. In frühe ren Jahren war ein stetiger Rückgang der Preise zu beklagen. Derselbe war veranlaßt durch das Auftreten der amerikanischen Concurr-enz, die, im eigenen Lande durch hohe Zölle geschützt, den Uebcrschuß ihrer Production auf den deutschen Markt warf. Im letzten Jahre machte sich diese Concurrenz weniger bemerkbar, da eine wesentliche Vermehrung des Consums von Aluminium, namentlich auch in den Vereinigten Staaten Nordamerikas, sich cinstcllle. Auch in Deutschland stieg der Consum ganz bedeutend, hauptsächlich durch die Anwendung des Ajuminiums zu Lei tungszwecken. Es konnte daher die gesummte Production in diesem Metall, die sich in Fölge der inzwischen bewirkten In betriebsetzung des Lend-Gasteiner Werkes der kiesigen Fabrik verdreifacht hatte, nicht nur schlank absetzen, sonoern es gelang -auch, gegenüber früher erhöhte Preise zu erzielen. Immerhin ist aber die gegenwärtige Preislage auf dem Aluminiummarkte noch keineswegs eine befriedigende zu nennen, denn der Preis für dieses Metall steht weder im Verhältniß zu dem in der Aluminiumfabrikation investirtcn Capital, noch bringt er auch nur annähernd den Nutzen, der bei der Erzeugung -anderer Me talle, Wie Kupfer, Nickel u. s. w. erzielt wird. WM" G e sto h l e n e We r th p ap i c r e. In der Nacht vom 16. zum 17. d. M. wurden laut Bekanntmachung der Polizei behörde in Stuttgart die Coupons zu nachstehenden Werth papieren gestohlen: 1000 3>/-proc. Psälzer Hvpothcken-Pfand- briefe, Serie X O 3572. 4936 je 500 Zins Januar-Juli, nächstfällige Coupons 1. Januar 1901; 2000 <K 3proc. Deutsche Ncichsanleihe von Jahre 1890, O 27 343 — 1000 —, Zins Januar-Juli, I) 3961, 3964 je 500 <K, Zins Januar-Juli; 1200 Mark 3^hproc. Bayerische Vcreinsbank-Pfandbriefe, -Ser. XIV O 38 013, 39 868 je 500 ,/k, Zins Januar-Juli, v 79 835 200 Zins Januar-Juli, nächstfällige Coupons 1. Januar 1901. * Buffi», 21. August. Ueber die Geschäftslage auf der Elbe schreibt das „Schiff": „In Folge des niedri gen Wasserstandes sind die Braunkohlenvcrladungen in der ver gangenen Woche auf ca. 300 Wagen pro Tag zurückgegangen und dürften auch noch geringer werden, wenn nicht bald ein er giebiger Regen kommt und die Zuflüsse zur Elbe stärkt und den Wasserstand aufbcssern hilft. Das Wetter ist täglich heiter, trocken, heiß. Nachts kühlt cs sich ein wenig ab, so daß die Ge- wittcrbildungen immer wieder zerstört werden durch diese Ab kühlung. Kahnraum ist nicht disponibel, die wenigen Fahrzeuge, welche täglich herankommen, werden sofort zu Hohen Frachten gechartert und wieder auf den Weg gebracht. Die Tragfähigkeit der Fahrzeuge kann bei dem jetzigen niedrigen Wasserständc nur höchstens bis zu derselben ausgenutzt werden, deshalb fahren die Schiffer auch nicht gern nach Stationen der Unter elbe und nach der Havel, sondern bleiben lieber auf der Elbe. Die Kahnfrachten sind gegenwärtig folgende: nach Magdeburg 480, Brandenburg 580, Havelberg 530, Burg 520, Wittenberge Dömitz 520 I; per Tonne bei 50 Zoll Wasserstau!) am hiesigen Pegel, dann die üblichen Staffeln bis 40 Zoll 4 I, unter 40 Zoll 7 I per Tonne mehr. Nach Herzfeldc per Doppcl-Centncr 115 „Z. —r. Auf der eine weitere Eisenbahnverbindung zwischen Sachsen und Böhmen vermittelnden österreichischen Neu baustrecke „Friedland-Hermsdorf i. B." erfolgte heute seitens der österreichischen Regierung die technische Prüfung. Sicherem Vcrnebmen nach haben sich dabei Anstände nicht ergeben, und so wird schon morgen unter entsprechenden Feierlichkeiten die In betriebnahme dieser Linie sowohl, als auch der sächsischen Anschlußstrccke „Markersdorf-Hormsdorf i. B." erfolgen. Die cbcngcnannte sächsische Anschlußstrecke bildet eine Fortsetzung der Secundärbahnl-inie Zittau-Rcichenau-Markersdorf. Cs werden denn auch in der Hauptsache die jetzt bestehenden Züge dieser Linie bis nach bczw. von Hermsdorf i. B. ausgedehnt, wo sie sämmtlich an Züge nach nnd von Friedland Anschluß er halten. Den Betrieb auf der österreichischen Strecke Friedland- Hermsdorf führt die Bachste-in'schc Secundärbahn-Centralver- waltung. *— E lb e sch i f f f ah r t. Nach Prager Meldungen Ver kehren die Elbedampfcr nur noch unter den größten Schwierig keiten, da sic nur wenige Zoll Wasser unter dem Schiffsboden haben. Sollte die Trockenheit weiter anhaltcn, so steht in wenigen Tagen die gänzliche Einstellung der Schiff fahrt bevor. * Wien, 24. August. Der Verein der österreichi- schen Montanindustrie! len erstattete an das Han delsministerium ein Gutachten über die Revision des Zolltarifs. DaS Gutachten ist sehr s ch u tz z ö l I n e r i s cb und erklärt, die österreichische Eisenindustrie könne den Zoll schütz nicht entbehren. Eine Ermäßigung der Eiscnzölle sei unmöglich. Das Bestreben müsse vorwalten, den inländischen Markt für die inländischen Fabrikate durch entsprechenden Schutzzoll zu sichern. Die Zölle sollen nur relativ unter der Voraussetzung der Stabi lität der bestehenden Auslandszölle festgesetzt werden. (Voss. Z.) —r. Nach einem Erlaß des österreichischen Ministeriums des Innern ist das Verbotder Einfuhr von Rindvieh aus der Krckishauptmannschaft Zwickau in die im Reichsrathe ver tretenen Königreiche und Länder wieder aufgehoben worden. *— Wegen der Neaociirung des Berner 20 -Millio- nen-Anleihens hat sich Nationalrath Hirter, Directions- präsident der Berner Cantonalbank, nach Paris begeben. Er wollte mit einer Vertretung der Pariser Banken gestern nach Born zurückkehren, wo alsdann der Anleihensvertrag aufgestellt und unterzeichnet werden soll. * Mailand, 24. August. Unter Führung des Bankhauses Manzi L Co. in Nom wurde gestern in Genua eine Gesellschaft zur Ausnutzung hydraulischer Kräfte in Ligu rien mit einem Acticncapital von 800 000 Lire gegründet. — Der neue Aufsichtsrath der Societa Metall» rgica be schloß die Erhöhung des- Acticncapitals um 2,6 Mill. Lire, ein Vorschlag, der in der General-Versammlung abgclehnt wurde und damals den Rücktritt der Gcsammtverwaltung zur Folge hatte. O. T. I. Neue Usancen an der Kammzugbörse von Roubaix. Auf Veranlassung des französischen Handels ministers sind die Bedingungen festgesetzt worden, nach denen die Notirungen für Kammzug an der Äollböese von Roubaix dem nächst zu vollziehen sind. Dieselben sind folgende: Der vereidete Makler hat täglich um IIV2 Uhr Vormittags den Courszettel aufzustellen, woran alle Wollmakler der Börse theilzuneymen haben. Dieser Courszettel ist von den vereideten Maklern zu unterzeichnen und am Eingang der Börse anzuschlagcn. Ferner ist sofort ein Exemplar der Handelskammer von RoübaixÄour- coing zuzustellen. Der Präsident und die Mitglieder der Han delskammer, die zu diesem Zwecke gewählt werden, haben die Festsetzungen der Notirungen zu überwachen. Besonders die letztere Bedingung ist neu ausgenommen und von der Handels kammer gebilligt worden, welche wiederum für diese Maß nahmen die Genehmigung des Präfecten nachsucht. Man will dadurch vermeiden, daß ein Regicrungscommissar, wie solches von den Gegnern des Kammzugterminhandels gewünscht wird, zur Beaufsichtigung der Wollbörse von Seiten der Regierung angestellt wird. O. T. I. Krisis in der französischen Woll- industrie. Die Geschäftslage in der französischen Wollindu strie hat sich derart verschlechtert, daß die Wollkämmereien von Roubaix-Tourcoing ganz erhebliche Betriebseinschränkungen durchgeführt haben. Eine große Zahl der bezüglichen Arbeiter ist bereits ohne Arbeit. Ebenso ist die Beschäftigung in den Spinnereien derartig reducirt worden, daß dieselbe durchschnitt lich nur 4 Tage in der Woche beträgt. Man befürchtet, daß eine große Anzahl der in den Spinnereien beschäftigten Arbeiter ebenfalls entlassen werden muß. *— Das russische Finanzministerium hat das Gesuch der Duma von Petersburg um Erlaß des Zolles auf Steinkohle, d'ie für den Petersburger Rayon bestimmt ist, abschlägig beschicken. *— Die der Internationalen Finanz-Commission unter stellten griechischen Monopolanleihen haben sich auch im Juni wieder befriedigend gestaltet und gingen mit 2 189 838 Drachmen um 92 516 Dr. über die Einnahmen des vorigen Jahres hinaus. Von diesen 2 189 838 Dr. entfallen auf Stempel und Stempelpapier 693 326 Dr. (753 729), auf Tabak 799 857 Dr. 1652 837) und auf Monopole 696 653 Dr. (690 756). Ter Naxos-Schmirgel erbrachte 60 740 Frcs. gegen 61 770 FrcS. im Juni v. I. Für das erste Halbjahr stellen sich nun die Ein nahmen auf 14 181 584 Dr. und 453 462 Frcs. ßegen 13 232 623 Drachmen und 335 418 Frcs. in der nämlichen Periode deS vorigen Jahres. '—Für von Monte große britische der geforderte Preis 3 000 00i bote cingcreich * Stuila, von Indien.) schwere Regc durch wcsentlii hoch. An den sonen beschäfti *— 4Vapr 1898. Die De lösung der am ab bei den bc 8 Eri»tt»it gäbe bringt ei von sachverstä Geschäftsgang Verfasser bcrü und New?)or1 schnellen, was Monaten beim knappe Vorrät am 5. März 1 20. August 4" 9,04, am 22. l Ten angck fasser, der wi Monat zum a rung succcssivc esse wünschen, werden schwer hauptungcn w Welt, die schli die Zukunft a Wenn Jem die Preise in niedergegange 10—15 I -pro bewegen sich c innerhalb 1— * Pest. 2' über den S a schlüge die Ha arbeiten der : Zusammenstcl meisten erhob Ernte versvrc und Hirse lief Po *— Ans biclski ist eine mit Deutsckil Seite genehmi Handelsminis!) Oesterreich darnach aticb von 20 x sta! Z Alten! Wcinhan! Vicrtelmillioi hinzu, so düi tragen. Da scbaft^33-/; 's das Fälligen Hauptsache si nur ein vaar *— Aus 1 da ein Gläub Mark ausgc! Kcienbur Meldung geb kanntlich mi Engagement dem von dies auch selbst ir Actioum blei li Bram die Handschv ist Concurs c Erst kürzlich deren Passiv * Lörrach hiesige Baux Passiven in Moratorium Tie Ucbersch aus Häuser, schwer zu re, thekcn und i * Maila Cir 0 Agr eingestellt. *— Die die Falliterl Banlfirma schuk, welche I. L. Gol —r. Im Korsör : Leutsch-schw Trellcb 1 dem Versen zur Empsan beigcfügt se marke im B der Richtur cssentcn seic * DreS! Jahres beö Staatse stellungen e von 5 805 3 Mark und mehr) 61 mehr ve, der Zittc Personen ( mehr) bc sich auf 30 aus dem ( gicbt gcgei mehr. — bahn hat von 23 789 der Bcförd, cinnahme gleichen M Monaten l der Staat! die Zittau- mehr un oder 795 < 1899 crgcl Staats Abzug, die gestellt Hal zu erwarb *- Lc Deutsche L Mark (11! 35 539 Le Im Ei heute Berl
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