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02-Abendausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 27.08.1900
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1900-08-27
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-19000827020
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1900082702
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1900082702
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1900
- Monat1900-08
- Tag1900-08-27
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V782 ihr« Leser auf, hinzukommrn und die Demonstration zu stören, und uns zu verhindern, unsere Friedensresolution anzunrhmen. Es war eine wogende Menge von 30 000 bis 40 000 Menschen dort, die mit ihrem Geschrei und Lärm unsere Stimmen über tönten und unsere Versammlung ganz verdarben. London ist immer für eine kriegerische Politik gewesen. Das Jingo-Ele ment ist in London sehr stark, stärker als in irgend einer der Provinzstädte. Die Cabinetssitzung findet heute, statt und Sie werden bald den Charakter des Ultimatums kennen, das man Ihnen senden wird. Nach dem, was ich privatim gehört habe, sind die Be dingungen desselben mit einer Kriegserklärung gleichbedeutend, und ich zweifele nicht, daß, wenn die Depesche in Ihrem Lande veröffentlicht sein wird, dann Ihr Volk sehen wird, daß Krieg unvermeidlich ist. Ich möchte weder Ihnen noch Ihrem Volke betreffs der Rich tung, die Sie einschlagen sollten, einen Rath ertheilen. E s könnte Sie in dem Kampfe, der unvermeidlich scheint, stärken, wenn Sie all e Pässe nähmen, um sich gegen Angriff zu schützen, aber wenn Sie daS thalen, so würde das, glaube ich, in England eine schlechte moralische Wir kung ausüben und zu der Beschuldigung Anlaß geben, daß Sie die ganze Zeit hindurch schon die Absicht gehabt haben, Feind seligkeiten zu beginnen, um eine anti - britische südafrikanische Republik vom Cap bis zum Zambesi Zu haben. Indessen liegt nicht viel daran, was Sie thun und was Sie nicht thun: Sie werden in jedem Falle in falsches Licht gestellt und verleumdet werden. Immerhin halte ich es für wünscheswerth, zu sagen, daß während es Sie in Ihrem eigenen Lande stärken könnte, es Sie iu gewisser W:ise vor Europa schwächen würde. Ich kann aber selbst nicht die Verantwortung übernehmen, Ihnen einen Rath zu ertheilen. Ich habe heute an vr. Leyds telegraphirt, daß er herüberkommt und mich sieht und mit mir über Arrangirung der Dinge, im Falle ein Krieg ausbricht, redet. Herr Montag» White und Baron de Quarles werden nach Brüssel hinübergehen. Ich werde dieselben so weit als möglich über die Stimmung hier auf dem Laufenden halten, und sie werden im Stande sein, Ihnen jede Information zugehen zu lassen, die dieselben für Sie für Wünschenswerth halten. Wenn Sie zu irgend welcher Zeit sich mit mir in Verbindung zu setzen wünschen, so können Sie es durch dieselben thun. Sie sehen aus meinem Briefe, daß ich keine Hoffnung auf eine friedliche Lösung mehr habe. Ich weiß nicht, welche Wir kung das Ultimatum, welches Ihnen das Cabinet heute zusendet, in England ausüben wird. Ich sehe nicht, daß man für den Curs, den man einschlägt, irgend eine Rechtfertigung hat, und ich kann mir nicht denken, daß das Gemüth und das Gewissen unse res Volkes mit den verschiedenen Vorwänden, die man für eine Einmischung in Ihre Angelegenheiten geltend gemacht hat, be friedigt sein kann. Selbst wenn der Krieg ausbricht, werden wir Alle unser Bestes thun, um gegen einen Curs, den wir für ruchlos und schlecht halten, zu protestiren. Ich werde die verschiedenen Mitglieder der Regierung auf suchen, und wenn zu irgend einer Zeit eine Aussicht auf ein friedliches Abkommen sich bietet, so werde ich es Ihnen mit theilen. Ich sende Ihnen eine Flugschrift, die wir in großen Mengen verbreiten. Herr Stead, der sie geschrieben hat, war bis vor Kurzem einer unserer Feinde. Er ist jetzt auf unsere Seite herübcrgekommen und ist ein sehr werthvoller Verbündeter. Er ist nur Einer von den Vielen hier, die davon überzeugt sind, daß Ihnen und Ihrem Volke die Gerechtigkeit verweigert wird, und er wird weiter fortfahren, für das zu arbeiten, was er für die Sache oer Wahrheit hält. Ich bin u. s. w. G. B. Clar k. An Präsident Krüger, Pretoria, Süd-Afrika." Der vom gleichen Tage datirte Brief des Or. Clark an General Joubert ist nur ein kurzer Auszug aus obigem Briefe, doch fehlen darin die Stellen desselben, die man hier vom rein juristischen Standpunkte aus für bedenklich und nicht für vereinbar mit dem Eide eines englischen Parlaments-Ab geordneten hält. Die in dieser Beziehung am meisten bemängelte und von jingoistischer Seite zu einem Vorwande für größte Entrüstung aufgebauschte Stelle ist der Satz, in dem Krüger unter gewissen Vorbehalten der Rath ertheilt wird, eventuell die Pässe zu besetzen, ehe von englischer Seite der Angriff erfolgt. Das wäre so ziemlich das Einzige, was hier vom streng juri stischen Standpunkte aus bedenklich erscheint. Daneben fällt aber der Standpunkt, auf dem vr. Clark, als früherer Vertreter der Transvaal-Republik in London und als versöhnlicher Freund der Transvaal-Negierung stand, als er dies schrieb, und auf dem er noch steht, sehr in das Gewicht. Und mehr noch muß der Umstand in Betracht gezogen werden, daß vr. Clark im Interesse des Friedens und der Humanität zu handeln glaubte und handelte, und seine Rathschläge sich nur gegen Diejenigen richteten, die den Krieg wollten. Soweit vr. Clark selbst. Sein Brief enthält nun aber noch einen sehr interessanten Aufschluß über Chamber - lain's Verhalten in der Krisis, der für die Gegenwart und für die Zukunft weit interessanter ist, als die privaten Be ziehungen des vr. Clark zu Präsident Krüger. Wir sehen aus vr. Clark's Mittheiluug über seine Unterredung mit Chamberlain, daß dasjenige Schiedsgericht, welches man in, Südafrika mit größter Bereitwilligkeit angenommen hätte,' Chamberlain nicht annehmbar erschien, weil er es für parteiisch hielt. Erstens erklärte Chamberlain, von den vier südafrika nischen Oberrichtern sei nur der Lord Richter von Natal auf britischer Seite. Daß das die schlimmste Verdächtigung eine» Richter» ist, wenn man von vornherein behauptet, ein Richter stünde auf irgend einer Seite, und daß die Verdächtigung auch dann schlimm ist, wenn man einen Richter für fähig hält, bei der Entscheidung eines internationalen Streites für das eigene Land.Partei zu ergreifen, ist Chamber lain offenbar nicht recht bewußt geworden. Er scheint geglaubt zu haben, er spreche über den Richter von Natal ein Lob aus, wenn er von ibm sagte, er stünde auf britischer Seite, während es das Gegentheil von einem Lobe war. Chamberlain's Be hauptung, die anderen drei Oberrichter seien auf Seite Trans vaals, findet nun aber gerade in den gleichzeitig vom Colonial amte veröffentlichten Briefen des Oberrichters der Cap-Colonie, Sir I. H. de Williers, von denen einer an seinen Bruder, den Oberrichter des Oranje-Freistaates, gerichtet ist, ihre schlagende Widerlegung. Schärfer und sachlicher konnte der trar.svaalsche politische Standpunkt nicht beurtheilt werden, als es in den Briefen des Oberrichters der Cap-Colonie geschehen ist. Sir I. H. de Williers ist daher ganz mit Unrecht der Parteilichkeit beschuldigt. Weit schlimmer als dies Alles ist aber die Thatsache, daß Chamberlain den englischen Lord Oberrichter als parteiisch hinstellte; denselben Lord Russell von Killowen, den Lord Salisbury stets mit dem Amte eines Schiedsrichters betraute, wenn es galt, internationale Streitig keiten zu schlichten! Man hätte nicht geglaubt, daß man je in einer englischen parlamentarischen Veröffentlichung so etwas lesen würde. Politische Tagesschau. * Leipzig, 27. August. Zn unserer SonntagSauSgabe sind zwei halbamtliche PresjauSlassuiigeu, die Person und Expedition deü Grafen von Waldersee betreffend, mitgetbeilt worden. In Berlin war man schon am Sonnabend Abend im glücklichen Besitz des Wortlautes, und dieser Umstand gestattet uns bereits heute die Feststellung, daß die nationale und unabhängige reichShanptslädtische Presse die neueste gouvernementale Preß action als in Ton und Znbalt verfehlt, als ungeschickt zurückweist. Man brauchte über dieses plötzliche Auffahren zweier grober Geschütze kein Wort zu verlieren, wenn nicht eben gerade das Plötz liche und Unüberlegte des Unternebmens als Kennzeichen der ofsiciösen Berliner Schreiberei hervorgehoben werden müßte. Die unklugen Artikel des „Neichsanzeigers" und der „Nordd. Allg. Zeitung" verdanken ihre Entstehung und Veröffentlichung ofsenbar keiner Stelle, an der man sich auf die öffentliche Meinung und deren Beeinflussung verstebt. Leider muß das Auswärtige Amt ausdrücklich gegen den Verdacht einer Be- tbeiligunz an diesem journalistischen Husarenrilte geschützt werden, denn auf diese Behörde beruft sich die „Nordd. Allgcm. Zeitung" und zwar an der Hand einer Behauptung, die im krassesten Widerspruch mit einer vom Kaiser in seiner letzten Kasseler Rede gemachten, von der ganzen Welt beachteten Feststellung steht. Das halbamtliche Blatt ist dazu mißbraucht worden, dem falsch berichtenden „Russischen Negierungsboten" Succurs zu leisten und dem Auswärtigen Amte die „Herbeiführung" eines internationalen Vertrauensvotums für den Grafen Waldersee zuzuschreiben. Graf v. Bülow mag große Augen gemacht haben, als er lesen mußte, wie er etwas unternommen haben sollte, waS nach der öffentlichen Versicherung seines kaiserlichen Herrn zufolge gar nicht geschehen ist. Wegen der Statuirung dieses Widerspruchs stellt sich die Berliner Preßleistung als ein Symptom unerbörterUnordnungin den Negierungs verhältnissen dar. Zm klebrigen ist sie der Ausfluß politischer Tborheit. AuS dem Parallel-Äufsatz der „Nordd. Allg. Ztg." wird mehrfach geschlossen, daß die Kundgebung im „NeichSanz." auf die „Freis. Ztg." deS Herrn Eugen Richter ziele. Diese Annahme ist rum Theil richtig und insoweit verdient die halbamtliche Preßaction sicherlich keine andere Bezeichnung, als daS Gegentheil eines ActeS politischer Klugheit. Herr Richter, das trifft zu, hat sich Tag für Tag gegen die Sendung Waldersee'- in Richter'scher Manier ausgelassen. Aber keine Seele hat sich darum gekümmert; sein Gepolter über die Ausreise deS Marschalls, die Nichteinberufung des Reichstags und verwandte Dinge zog dermaßen spurlos an der andersdenkenden Presse vorüber, daß uns fast ein Gefühl des Mitleids mit der gänzlichen Nichtbeachtung des einst so viel bemerkten und von wahrlich nicht geringen Gegnern befehdeten alten Kämpfers beschleichen wollte. Und nun kommt der „NeichSanzeiger" und macht Reklame für die armseligen Klopsfechtereien der „Freis. Ztg", indem er Europa, Amerika und Japan zu Zeugen dieser publicistischen Nichtigkeiten herbeirust! Herr Richter wird nicht verfehlen, in seiner nächsten AbonnementSeinladung auf die seiner Zeitung bei gelegte Wichtigkeit hinzuweisen. DaS also wäre Ungeschick lichkeit Nr. I. Zum Zweiten war es verfehlt, auf die an den eigenthümlichen Vorgängen, die die Ausreise des Grafen Waldersee begleiteten, geübte Kritik znrückzukommen. An diesem Tadel bat sich die gesammte unabhängige Presse betheiligt, außerdem in seiner Weise auch — der „Reichs anzeiger", der Ueberschwänglichkeilen aus Len von dem „Triumphzug" des Grasen meldenden Wolff'schcn Depeschen auömerzte, dies natürlich im Auftrag einer anderen Stelle als derjenigen, die daS amtliche Blatt zu seiner letzten politischen Dienstleistung commandirt hat. Jene Kritik, die nun halbamtlich kritisirt wird, war nothwendig, denn die Art, wie man es trieb, machte, wie die europäische Presse zeigte, unser Vaterland, .das Deutschland, das man kriegerisch zum letzten Male im Jahre 1870 sich bethätigen gesehen, zum Gespötte der Welt. Selbst französische Blätter, die nicht gerne von 1870 reden, zogen höhnische Vergleiche zwischen dem sitt lichen Ernst von einst und dem Entnehmen von Kriegs ruhm aus Vorschuß von heute. Die Presse in die Nothwendigkeit zn versetzen, nochmals an diese Dinge zu rühre», war die zweite Ungeschicklichkeit. Nun die Hauptsache. AuS den beiden halbamtlichen Kund gebungen, namentlich der der „Nordd. Allg. Ztg.", spricht jene Ueberschätzünz der nationalen Bedeutung der Mission Waldersee's, die die Befürchtung, an leitenden Stellen Deutsch lands herrschten Unklarheit und abenteuerlicher Sinn, zu rechtfertigen schienen. Diesen Eindruck brachte auch der I Artikel der „Köln. Ztg." hervor, von dem die „N. A. Z." — und das ist das einzige Dankenöwerthe in ihrem Erguß — fcststellt, daß er nicht auf len nach China entsandten Feld marschall zurückgeführt werden darf. Es ist nicht daS allgemeine und sicher auch nicht das richtige Gefübl, daß das „internationale Vertrauensvotum" für Waldersee für. die „Weltstellung Deutschlands ehrenvoll" sei. Mit der Weltstellung unseres Vaterlandes bat die Mission des Grafen nichts zu schaffen, sollte sie wenigstens nichts zu schaffen habe». Graf Waldersee ist hoffentlich nur gewählt worden, weil man von ibm die beste militärische Lösung der in China gestellten Aufgaben erwartet; als „Schildhalter der deutschen Ebre" habe» ibn höchstens Phantasten ziehen sehen. Der Schild deutscher Ehre, daS sollten officielle Zeitungs schreiber wissen, ist einem Andern anvertraut. Solche starke Ausdrücke beleben die Befürchtung, daß in Berlin Neigung vorhanden sei, Actionen bloS um des Agirens willen zu unternehmen und sich an den eigenen Plänen zu berauschen. Die „Berl. Polit. Nachr." werden voraussichtlich in diesem Jahre ihren Beitrag zur Verherrlichung des Sedan tages durch einen Artikel zum Preise Frankreichs liefern. Man kann dies schließen auS der folgenden Auslassung, mit der das vfsiciöse Organ seinen Lesern die Pflicht der Dankbar keit gegen Frankreich einzuschärfen fortfährt: „Deutschland hat der Pariser Weltausstellung nicht nur dafür zu danken, daß sie ihm Gelegenheit gab, die Entwickelung seines Gewerbes und seiner Kunst den weitesten Kreisen zu zeigen, es hat auch alle Veranlassung, den Verlauf der Aus stellung deshalb freudig zu verfolgen, weil sich dabei vielfache Gelegenheiten geboten haben, da- Werk der deutschen Arbeiter Versicherung in das ihm zukommende Licht zu stellen. Es ist ja bekannt, daß die verschiedensten Nationen in den letzten Jahrzehnten Vertreter nach Deutschland geschickt haben, um an Ort und Stelle die innere Einrichtung des vielleicht groß artigsten Culturwerkcs der modernen Zeit zu studiren. Die ausländische Literatur hat sich eingehend mit den deutschen Einrichtungen befaßt, die Gesetzgebungen anderer Staaten hoben theils mit, theils ohne Erfolge Nachahmungsversuche gemacht. Trotzdem war die deutsche Arbeitcrversicherung noch nicht so bekannt, wie es wünschenswerth ist und wie sie cs vor Allem ver dient. Die Pariser Ausstellung hat nun viel dazu beigetragen, daß hierin bedeutende Fortschritte gemacht sind. Man muß eS den fran zösischen Politikern und Publicistcn lassen, daß sie die Puncte, auf welche es bei der deutschen Arbeiterversicherung hauptsächlich ankommt, treffend hervorgehoben und damit für die Verbreitung ihrer Kcnntniß gesorgt haben. Die Ausstellung, welche seitens des Reichs-Bersicherungsamtes veranstaltet ist, hat diese- Vorgehen ja wesentlich erleichtert, immerhin ist die Objektivität der französischen Aenßerungen über die deutsche Arbeiterverslcherung nicht genug hervorzuheben. Wenn dabei die deutsche Social demokratie recht schlecht wegkouunt, so wird eS dieser ja höchst unangenehm sein, gerade von französischer Seite diese wenig schmeichelhaften Schilderungen ihrer Thätigkeit gegen die Einführung der Arbeiterversicherung in Deutschland entgegeunehmen zu müssen, sie hat sie aber reichlich verdient. Eine Partei, welche die Vertretung der Arbeiterinteresse in Pacht genommen zu haben vorgiebt, hat nicht nur nicht den geringsten Antheil an dem großartigsten Arbeiterfürsorge- wecke der modernen Zeit, sie hat geradezu gegen dessen Ein führung gearbeitet. Auch auf diese Erscheinung weisen die französischen Publicisten mij großem Recht und herber Schärfe hin, und die Socialdemokratie muß die Schläge hinnehmen, ohne auch nur mit der Wimper zucken zu können. Der Lauf der Welt geschichte ist eigenthümlich. Die Socialdemokratie, die so sehr mit Frankreich kokettirte, muß es sich gefallen lassen, daß sie in ihrer ganzen Jämmerlichkeit bei der Ein-und Durchführung der Arbeiterversicherung Deutschlands von französischen Rednern und Schrift stellern dargestellt wird, und das Werk, welches in erster Reihe Kaiser Wilhelm I. und dem Fürsten Bis marck 'zu danken ist, es erfährt von französischer Seite Worte der Anerkennung, wie sie wärmer und vorAllem zu treffender bisher vom Auslande nicht gesprochen sind." ES ist ja erfreulich, daß französtsche Schriftsteller der Ausstellung deS deutschen ReichS-VersicherungSamteS Gerechtig keit widerfahren lassen und bei dieser Gelegenheit der deutschen Socialdemokratie zu Gemüthe führen, wie wenig sie ihrer seits berechtigt ist, sich der Vertretung der Arbeiterinteressen zu rühmen. Aber dieser erfreulichen Erscheinung halber den Veranstaltern der Pariser Ausstellung ein Loblied zu singen, liegt wahrlich kein Anlaß vor. Denn sicherlich haben diese Veranstalter alle» Andere eher bezweckt, als dem deutschen Reiche Anlaß zu geben, sein Arbeiter fürsorgewerk in glänzendes Licht zu stellen. Und die französischen Schriftsteller, die dem Glanze dieses Lichtes daö Dunkel der socialdemokratischen Thatenlosigkeit gegenüberstellcn, thun die- jedenfalls mehr auS Groll gegen die Socialdemokratie, als aus Liebe zum deutschen Reiche. DaS wird sich jedenfalls klar genug Herausstellen, wenn di» deutsch-französische Waffenbrüderschaft in China ihr Ende erreicht hat und irgend eine „Affäre" den Revanchedurst unserer „getreuen Nachbarn" jenseits der Vogesen aufs Neue anregt. Hieraus hinzuweisen und die deutschen Leser vor optimistischen Schlüssen aus jener Waffenbrüderschaft zu warnen, läge kein Anlaß vor, wenn nicht die „Berl. Polit. Nachr." ihres Auf trages, gerade jetzt die Bevölkerung Frankreichs nicht zu reizen, in gar zn ungeschickter Weise sich entledigten und Dankadressen dahin richteten, wo man in der That nichts Anderes verdient als die Feststellung, daß man dort dem deutschen Reiche die Gelegenheit zur augenfälligen Hervor- kebrung seiner Verdienste um die Arbeiterversicherung nicht verkümmert und diese Verdienste zu verkleinern keine aus sichtslosen Versuche gemacht hat. Zum rumänisch-bulgarischen Streitfall schreibt die offi- ciöse Wiener „Pol. Corr.": Die Antwort der bulgari sch e n R e g i e r u n g auf die zweite Note des rumänischen Ver treters in Sofia bietet nach einer uns aus Bukarest zugehenden Mittheilung den dortigen Poltischen Kreisen keine vollständige Befriedigung. Es werde zwar die entgegenkommende Sprache der bulgarischen Erwiderung anerkannt, andererseits jedoch her vorgehoben, daß man in den Ausführungen derselben eine Ge währ für die bestimmte und rasche Erfüllung des zweiten Theiles der rumänischen Forderungen, betreffend die gerichtliche Verfol gung der an rumänischen Staatsbürgern in Sofia verübten Er pressungen, sowie das Vorgehen gegen den Urheber des Atten tates auf den rumänischen Notablen Cradscha nicht erblicken könne. Der Minister des Aeußern hat bereits dem diplomatischen Agenten in Sofia, Herrn Mischu, Instructionen zugehen lassen, auf Grund deren dieser eine Note an das bulgarische Mini sterium des Aeußern zu richten haben wird. Unser Bericht erstatter glaubt den Inhalt der neuen Erklärungen in folgender Weise scizziren zu können: Der Vertreter Rumäniens wird die von Bulgarien eingegangenen Verpflichtungen zur Kenntniß nehmen, jedoch dem Bedauern darüber Ausdruck geben, daß diese guten Dispositionen nicht gleich gegenüber den ersten Vorstel lungen Rumäniens bekundet wurden, wodurch manche Verwick lungen und bcklagenswerthe Vorkommnisse verhütet worden wären. Er wird sich ferner bereit erklären, den bulgarischen Gerichten alle gewünschten Namen und Angaben zu übermitteln, jedoch nur unter der Voraussetzung, daß man bulgarischerseits ihn über den Gang der Untersuchung auf dem Laufenden halten und den Opfern der Erpressungen wirksamen Schutz gegen etwaige Racheacte wegen der den Gerichten gemachten Mitthei lungen bieten wird. Gegenüber der in der bulgarischen Ant wort enthaltenen Behauptung, daß die fürstliche Regierung stets Alles gethan habe, um die besten Beziehungen zur königlichen Re gierung zu erhalten, wird Herr Mischu bemerken, er müsse zu seinem lebhaften Bedauern an die abschlägigen Antworten des Sofianer Cabinets auf alle Vorstellungen und Forderungen der rumänischen Regierung in der jetzt schwebenden Angegelcgcn- heit erinnern. Deutsches Reich. L. Berlin, 26. August. (Zur Vorgeschichte der Er nennung deS Grafen Waldersee) theilt das Organ der deutsch-svcialen Reformpartei, die „Deutsch-Socialen Blätter", angeblich aus ganz sicherer Quelle Folgendes mit: „Eine hohe Frau, von deren schwerer Erkrankung einzelne Zeitungen jüngst zu berichten wußten, ist keineswegs so leidend, daß sie nicht noch jede Gelegenheit wahrzunchmen bereit wäre, um die Interessen ihres Vaterlandes zu fördern. Sie kennt ,den hohen Sinn ihres erlauchten Sohnes, der darauf gerichtet ist, dem deutschen Volke den ersten Platz unter den Völkern der Erde zu sichern, und da man neuer dings in England wieder einmal entdeckt hat — und ein englischer Staatsmann hat es in den letzten Tagen sogar osficicll ausgesprochen —, daß die Interessen Englands und Deutschlands in den meisten Fällen die gleichen seien, so schien der Zeitpnnrt sehr geeignet, dem Deutschen Reiche eine Ehrung zu erweisen. Ihre Majestät die Kaiserin von Rußland, bekanntlich eine Enkelin der Königin Victoria, der dieser Plan unterbreitet wurde, hat ihren hohen Gemahl dann veranlaßt, unserem Kaiser den Vorschlag zu machen, daß Graf Waldersee zum Oberbefehlshaber präsentirt werden möge. Zarte Damcnhände haben also dem deutschen Reiche die vcrantwortungsreiche Ehre der Führer schaft in Ostasien verschafft." — Als Symptom für die „Und wie lange bleibt er denn noch bei Euch?" Es muß ihm ausnehmend gut gefallen; denn hergestellt soll er schon sein." Marie sagte das mit einem seltsamen Ausdruck und fixirte sie mit ihren dunkeln Augen. Jlonka fühlte, wie sie erröthete, und das ärgerte sie. „Und was sagt Juran dazu, ist er auch damit einverstanden?" fragte Marie weiter. „Was soll er denn sagen, wie kommt er dazu?" rief Jlonka, sich vergessend. „Mädel, was fällt Dir denn ein!" .entgegnete Marie im höchsten Grade erstaunt. „Wenn der Juran nit leiden mag, daß der fremde Herr so lange bei Euch ist und von Dir gepflegt wird, so ist er ja nur in seinem Recht. Hast ja einen Ring von ihm und die Hochzeit steht schon vor der Thür." „Das ist nicht wahr, das wird nie sein, das kann . . ." Das Mädchen hielt erschrocken inne. Sie wußte selbst nicht, was sie thun, was sie sagen sollte. Thränen stürzten aus ihren Augen und mit unwiderstehlicher Gewalt drängte es sie, der ganzen Welt zuzurufen, daß es nicht wahr sei, daß sie nicht an Juran gebunden sei, nicht gebunden sein könne. Marie, die um vier Jahre älter war, sah dem Mädchen eine Weile ins Gesicht und ein seltsamer Strahl zuckte aus ihren Augen. „Ich fass' Deine Rede nit", sagte sie. „Bis jetzt hast alle Sticheleien und Neckereien gern gehört und auf einmal nit? . . . Warst ja mit dem Juran immer zusammen, wie ein Mensch und sein Schatten, und der Juran hat ja immer gethan, als sei auf der weiten Welt kein Mädel mehr werth, angesehen zu werden. Ha, das wär' eine schöne Sach'!" Sie sprach den Satz nicht aus; aber sie ergänzte ihn durch ein lautes, spöttisches Gelächter, während ein schadenfroher Zug um die vollen, rothen Lippen trat. Erregt und verwirrt verabschiedete sich Jlonka und eilte rasch über den Marktplatz, um zum Krämer zu gelangen, der am entgegengesetzten Ende wohnte. Sie ließ sich Kaffee und Zucker geben, und als sie dann nach einer Weile aus dem Laden trat, sah sie Juran auf derselben Stelle stehen, wo sie gestanden und mit Marie gesprochen. Es war nicht Eifersucht, was ihr das Herz so furchtbar zu sammenkrampfte, daß sie wie angewurzelt stehen blieb. Sie wäre ihm jetzt nicht vor die Augen getreten, nicht um alle Schätze der Welt. . . . Rasch trat sie in den Laden zurück, kaufte noch eine Kleinig keit, die sie vorgab, vergessen zu haben, ging dann nach der Küche zur Frau Krämerin, ließ sich einen Trunk Wasser geben, und wie wenn der Weg von da kürzer wäre, ging sie in eine kleine Hintergassr, dir auf da» Feld hinautführtr. Al» sie sich aus den Augen der Frau wußte, die sie freundlich hinausgeleitet hatte, lief sie, als wäre ein ganzes Heer böser Geister hinter ihr, bis sie die Ebene erreichte. Jlonka hatte einen Umweg von einer guten halben Stunde gemacht; denn sie konnte nicht quer die Ebene durchschreiten; etwa zehn Minuten lang zog sich in ununterbrochener Folge ein Weizenfeld zur rechten Hand, das sie ganz umgehen mußte, um dann zur verfallenen Buschmühle zu kommen, an die sich ein kleines Gehölz anschloß. Jlonka machte einen weiten Umweg, aber sie sollte dem nicht entgehen, vor dem sie floh. Vor ihr auf dem Wege ging Jemand mit einer großen Last auf dem Rücken. Die Person ging entweder sehr gebückt oder sie war sehr klein; denn man sah nur einen kurzen Weiberrock, ein Stück Rücken und einen großen Sack. Die Figur bewegte sich so lang sam, daß sie das Mädchen bald eingeholt hatte, es war Martha, die Frau des Richters. „Um Gott, Mutter, Ihr tragt Euch noch zu Schanden!" rief Jlonka nach dem gesprochenen Gruß. „Wohin wollt Ihr denn mit der schweren Last?" „Nach der Thalmühle", versetzte Martha in kurzen, ab gebrochenen Sätzen. Die Last drückte die kleine Gestalt so sehr, daß sie kaum zu Athem kam. „Du könntest mir ein Bissel helfen, Jlonka, wenigstens bis zur Buschmühle, wo ich ausruhen will, ich kann keinen Schritt weiter." Was sollte das Mädchen thun? Einer solchen Aufforderung konnte sie nicht widerstreben. Was würde die Alte von ihr ge dacht haben? Dann trieb sie ja auch das eigene Mitleid. Sie half der Bäuerin den Knoten des Leinentuches lösen und den Sack auf die Erde bringen; dann kniete sie nieder, sie hatte sich erst umgesehen, ob Niemand ihr folge, und ließ sich dann von Marthe» die schwere Last aufbürden. Es dauerte ziemlich lange, bis der Sack auf dem Rücken war und sie sich erheben konnte. „Es ist doch bei Gott ein großes Unrecht, daß man Euch eine solche Last auflegt und die Pferde im Stalle schont", sprach Jlonka. „Red' nit so, Kind! Die Pferd' arbeiten mehr als genug und müssen eher geschont werden, auch braucht man sie jetzt zu etwas Wichtigerem, als einen Kornsack nach der Mühle zu bringen", versetzte die Bäuerin. Ihr kleines, mageres Gesicht mit den höchst harmlosen, ja beschränkten Zügen zeigte durchaus nicht, daß sie anders dachte, als sie sprach. Es gehörte ja auch ihre Beschränktheit und übermenschliche Geduld dazu, auf dem Posten auszuharren, auf dem sie stand. Jemand mit einem Gran weniger wäre längst davongelaufen. „Wenn die Pferde so viel zu thun Habers oder auch geschont werden müssen, so hätte ein Knecht nach der Mühle gehen können", sagte das Mädchen. „Es hat Jeder seine Arbeit, Jlonka, und drum geht das nicht so, wie Du meinst. Der Juran war nit zu Haus, sonst hätt' er es vielleicht gethan, Du weißt ja, wie gut er gegen mich ist; doch was hast Du im Tuch? Gieb her, das trag' ich." „Es ist Zucker und Kaffee", sagte Jlonka. „Gewiß für Euren Gast", sagte Martha, „Unsereiner trinkt so was nit. Es ist überhaupt ein ekles Getränk. Einmal war mein seliger Mann krank, da kochte ich ihm Kaffee, aber die Dinger wollten gar nit weich werden, und die Suppe hatte einen Geschmack nach garnichts, sag' ich Dir." „Wie habt Ihr ihn denn gekocht, Martha?" „Na, ich hab' die grünen Dinger, wie ich sie vom Krämer geholt, an's Feuer gesetzt, aber der Topf ist mir bis auf den Grund verbrannt und die Bohnen waren noch härter als zuvor. Dann hab' ich gedacht, nur das Wasser würde davon gebraucht und mit Mehl und Fett zubereitet, wie bei einer Erbsen- und Linsensuppe. Das hat aber einen Geschmack ge habt! ... brr! brr!" Und die Bäuerin schüttelte sich bei der Erinnerung. Jlonka lachte so laut und herzlich, daß es über das Feld tönte; sie schien die Angst und deren Ursache ver gessen zu haben, dann gab sie Martha das richtige Recept. „Und wie lange bleibt noch der Fremde bei Euch?" fragte Martha. „Ich muß Dir sagen, Kind, dem Juran scheint es ein Bissel lang zu dauern. Gestern hat er erst gesagt, er würde froh sein, wenn der schon einmal fort wäre." „Martha! Seht Euch um, ob nicht Jemand hinter unS kommt", unterbrach sie plötzlich das Mädchen mit bebender Stimme. Es war ihr, als hörte sie Schritte hinter sich. „Bei Gott, Jlonka, Du hast Glück, der Juran ist's, der Juran! . . ." Sie kam nicht weiter. Jlonka stieß einen Schrei aus, einen wahren Angstschrei, sie riß an dem Knoten, er löste sich, der Sack fiel zu Boden, und das junge Mädchen stürzte fort wie Jemand, der dem Verderben entrinnen will. „Aber Jlonka!" hörte sie Martha's erschrockene Stimme rufen. „Jlonka!" rief eine andere, ihr nur zu wohlbekannte. — XI. Sie hielt nicht stille. Weiter, imnur weiter stürzt« sie wie ein vom Jäger verfolgtes Wild über das röthlich braune Gras der Ebene und an den Weizenfeldern vorbei. Jetzt war sie an der Biegung, aber auch seine Schritte hörte sie, näher und immer näher kamen sie. Die Aufregung theilte sich so sehr, so ganz den Sinnen und dem Blute de» Mädchen» mit, daß au» der eingebildeten Furcht eine wirkliche geworden war. Es war nicht mehr das vorwurfsvolle Auge des Verlobten, das sie fürchtete, nicht sein strafendes Wort, dem sie in feiger Furcht entgehen wollte: es war ein Todfeind, gegen den sich ihr ganzes inneres Sein in namenlosem Entsetzen auflehnte. So sehr hatte diese Vorstellung Leben angenommen, so sehr ihren Geist verwirrt, daß sie, um der eingebildeten Gefahr zu entgehen, sich jeder wirklichen in die Arme gestürzt hätte. Doch Derartiges lag nicht auf ihrem Wege, und der Verfolger kam immer näher. Jetzt sieht sie die Buschmühle an dem durch die große, anhaltende Hitze halb ausgetrockneten. Bache. . . Jlonka stürzt fast ohne Be sinnung hinein und schlägt die morsche Thür hinter sich zu. Bald wird diese aufgerisscn. Jlonka eilt in die Stube, und da sie jetzt keinen Ausweg mehr hat, drückt sie sich in die tiefste Ecke, bedeckt das Antlitz mit beiden Händen, und ruft mit einer Stimme, in der eine wahre Todesangst liegt: „Juran, Erbarmen, Erbarmen!" „Jlonka! . . ." Es war ein seltsamer Ausruf, der sich Ju- ran's Brust entriß. Das Mädchen ließ die Hände vom Gesichte sinken, das von der ausgestandenen Furcht fast krampfhaft zusamm«ngezogen war. Juran's Gesicht war trotz des hastigen Laufes todtenbleich, nur der Schweiß, der es bedeckte, zeugte von der gehabten Anstrengung. Er lehnte sich an die Thür, Jlonka gegenüber, kreuzte die Arme über die schwer athmende Brust und fragte mit einer Stimme, welche die Aufregung fast unkenntlich machte: „Warum bist denn so vor mir gelaufen? Hast' denn gelaubt, ich komm', Dich zu morden?" Das Mädchen sah nicht auf; es zitterte, und der unnatür liche innere Sturm machte sich in einem Strome heißer Thränen Luft. „Dein böses Gewissen hatte Dich vor mir hergejagt", sprach Juran weiter. Er war so dicht an sie herangetreten, daß s«in Athem fast ihre Wange streifte. „Marie Kiraly hat mir gesagt. Du hättest vor ihr geleugnet, daß Du mit mir versprochen bist, hättest so beleidigt darüber gethan, als wär's der größte Schimpf, die größte Schande für Dich- Ich hab' Marie nit aufgesucht. Ich hab' Dich vom Fenster aus gesehen und bin Dir nachgegangen. Da hat sie mich am Brunnen festgehalten und mir Deine Worte brühwarm aufgetischt. Ich glaub's nit, ... ich glaub'S nit, ob wohl sie mir bei allen Heiligen geschworen; ich glaub'S nit, so lang' ich's nit von Dir selbst höre." Doch Jlonka gab keine Antwort — sie hielt ihr Gesicht wieder mit den Händen bedeckt und weinte, al» ob e» ihr Tod sein sollte. (Fortsetzung folgt.)
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