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02-Abendausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 27.08.1900
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1900-08-27
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-19000827020
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1900082702
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1900082702
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1900
- Monat1900-08
- Tag1900-08-27
- Monat1900-08
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MM zm Wigcr Wblatt mi AnzeiM Nr. sK, UMg, 2?. AiiMt lSV. WO-AUde.) WksmrWastlichcr Thri! des Lcipziger Tageblattes. Me für diesm Th eil bestimmten Sendungen sind zu richten an dessen verantwortlichen Redacteur T. G. Laue in Leipzig. — Svreckzeit: nur von 10—1 Ahr Vor«, und von 4—5 Uhr Nach«. Dauernde Gewerbe-Ausstellung. Ausstellung von Erfindungen. * Während der Herbstmesse ist in der Dauernden Gewerbc- Ausstcllung eine Sonderausstellung in Neuheiten von Erfindun gen ins Leben gerufen und hat die gehegten Erwartungen an Thellnahure weit übertroffen. Der zu diesem Zwecke bestimmte Lcsesaal erwies sich zu klein und mußte noch ein erheblicher Platz von den Räumen der Dauernden Geivcrbcausstelluug hinzugcnommen werden. Theils in Modellen, thcils in Zeich nungen, aber zur größten Hälfte in Original pcäsentiren sich die interessanten Neuheiten überaus mannigfaltig. Aus allen Gegenden Deutschlands haben sich Aussteller eingefunden, und wird sich ein reges Leben von Interessenten und .Kauflustigen während der Messe entwickeln, da dic,e Ausstellung den Ver kehr zwischen Verkäufer und Käufer von Patenten und Muster- sckutzbcrechtigungen anbahncn und vermitteln soll. Es haben ausgestellt: C. L S. Frank, Frankfurt a. M., biegsame Metall röhren in allen Dimensionen, roh, polirt und vernickelt, Metall röhren, Drähte, Hülsen, pneumatische Copirpressen nebst anderen Muheiten: Wagner L Schilling, Oberkaufungen, Spiralfedern „Hercules" für Corsets; Gebr. Meyer, Bennigsen i. Hannover, eine Rahmenllemme „Moment" zum Verleimen von Rahmen; Frau Jul. Staoenhagcn, Hamburg, ein nahtloses Erstlings- läckchen, esnen Damcnfahrradstrefel mit Gamasche. Es folgen weiter Fr. Bornstedt, Magdeburg-S., lOOjähriger Wcstcntaschen- Kalender, lOOjähriger Taschenkalender, lOOjähriger Wand kalender, lOOjähriger Kalender (Medaillonform), ein immer währender beschreibbarer Wandkalender, Deutscher Schreibtisch kalender; W. Goctze, Thierbach, ein Klemmhalter für Pferde leinen; Joh. Kraus, Schwabmünchen, l Paar Patent-Acker eggen; Fr. Schmidt, Westerhüsen, Modell von Frühbeetfenstern aus Cemcntplatten; O. Köhler, Leipzig, Christbaumlichthalter mit selbstthätigcr Löschvorrichtung, 1 Cravattenverschluß; Adolf Stumme, Leipzig, ein Modell „Matratze Sanitas". — Tie weiteren zahlreichen Aussteller werden demnächst an dieser Stelle aufgcführt. Wann liegt eine Gebrauchsmusterschutz verletzung vor? (Originalmittheilung von Patentanwalt Sack, Leipzig.) * Es wird vielfach die Tragweite eines Gebrauchsmuster schuhes von Demjenigen, der die Umgehung eines solchen beab sichtigt, zu eng begrenzt aufgefayt, während seitens des Schutzinhabers demselben eine weitergehende Wirkung zuge- schricbcn wird, als sie thatsächlich anzuerkennen ist. In beiden Fällen liegt die richtige Beurtheilung der Schutzkraft eines er langten Eebrauchsmmterrechtes in der Mitte, sofern es sich um eine Eintragung handelt, die, mit tadellos bearbeiteten Unter lagen versehen, einen Gegenstand betrifft, dessen Neuheit und Schutzberechtigung als zweifellos feststehend gelten kann. Bei Beurtheilung einer Schutzvcrletzung handelt cs sich in der Hauptsache darum, ob die geschützte Zweckgestalt in Bezug auf die zu gleicher Zwcckwirkung gewählte Anordnung oder Ein richtung nachgcmacht wurde. Hierbei kommt die formale Veränderung einzelner Theile gar nicht in Betracht, sondern die Zweckgestält als solche gicbt den Ausschlag. Oftmals wird von Seiten der Nachahmer geglaubt, die ein fache Formveränderung sei genügend, um eine Verletzung zu vermeiden; der Staatsanwalt beweist aber dann durch Auf erlegung von Strafen, daß solche Auffassung unrichtig ist. Vermischtes. LS Leipzig, 27. August. M i ch a e l i s m esse 1900 Am gestrigen Tage hat die diesjährige Herbstmesse ihren Anfang ge nommen, die in ihrer äußeren Gestaltung abermals eine Zu nahme aufwöist; sind doch wieder einige 100 Aussteller neu hinzugekommen. Die Musterläger weisen die gewohnte Reich haltigkeit auf. Der Meßverkchr selbst ist bereits ein ziemlich reger, wenn er auch natürlich hinter dem der Frühjahrsmesse etwas zurücksteht. Wie immer zur Herbstmesse bildet die Jn- landskundschaft den Haupttheil der Meßbesucher. Immerhin hat sich auch bereits eine Anzahl Käufer vom Auslande einae- funden; ziemlich schwach sind Ueberseekäufer vertreten. In Hinblick aus die große Zahl der im Cinkäufcroerzcichniß ver zeichneten Meßbesucher, die gegen vorige Messe sich um rund 2000 vermehrt hat, läßt sich weiterer Fremdenzufluß erwarten. Was nun die voraussichtliche Gestaltung des Mcßreiultates an langt, so läßt sich heute noch nichts Genaues darüber sagen. Sehr rege war bis jetzt das Meßgeschäft nicht, und die anwesenden Käufer zeigten nur vereinzelt größere Unternehmungslust. Die nächsten Tage können jedoch das Ge schäft noch wesentlich beleben, um so mehr, als viele Käufer zu Beginn der Ntesse zunächst Umschau in den Musterlägern zu halten pflegen. Man geht Wohl nicht fehl, wenn man für dies mal das Prognostikon „Mittelmesse" stellt. Hoffentlich wird das Endresultat besser, als mcn erwartet. Wir werden über den Verlauf der Messe die gewohnten ausführlichen Berichte bringen. *— Die Leipziger Fournier-Industrie vorm. Hertlein <L Co. (Gesellschaft mit beschränkter Haftung) theilt uns mit, daß am 15. d. Ni. Herr WilhelmHertlein seine Stellung als Geschäftsführer aufgegeben hat, um sich einer anderen Thäligkeit zu widmen. Der Geschäftsführer Herr B e r g m an n wird die Firma fernerhin allein rechtsgiltig zeichnen. *— Gebrüder Brehmer, Maschinenfabrik, Leipzig-Plagwitz, sind auf der Pariser Weltaus stellung mit dem Grand Prix und der Goldenen Me daille prämiirt worden. * Rochlitz, 26. August. Die städtischen Collegien haben be schlossen, den Z i n s f u ß bei hiesiger Sparkasse vom 1. Januar 1901 ab von 3^4 auf 3^4 Proc. zu erhöhen. *— Oskar Schimmel L Co., Ackien-Gescllschaft. Die in Chemnitz abgehaltene ordentliche General-Versammlung genehmigte sämmtliche Punkte der Tagesordnung und gelangt die auf 5 Proc. festgesetzte Dividende sofort zur Auszahlung. ? Hohenttetn-Vrnttthal, 26. August. Nach der soeben ver öffentlichten Schlußrechnung der hiesigen städtischen Sparcasse für 1899 hatte dieses Institut im vergangenen Jahre 1109710,63 <K Spareinlagen und 1 155 268,99 -kk Rück zahlungen zu verzeichnen. Das Gesammtguthaben der Spar einleger am 31. December 1899 betrug 4 772 840.28 An Überschüssen waren vorhanden aus dem Jahre 1898 35 298,78 Mark und aus dem Jahre 1899 23 025,67 zusammen 53 324,45 cK, welche an die Stadtcasse zur Verwendung zu ge meinnützigen Zwecken für die Jahre 1900 und 1901 angeführt wurden. Der Reservefonds hat die Höhe von 271 869,37 er reicht, während der Special-Reservefonds einen Bestand von 24 000 -F aufweist. Im Ganzen waren am Schlüsse des Jahres 1899 12 612 Stück Sparcassenbücher im Gange. s:1 SächsischeGußstahlfabrikin Döhlen. Als am 10. Februar dieses JahreS die Gesellschaft 240 Arbeiter ent lassen mußte, weil durch den Streik der Kohlenarbeiter in Böhmen ihr nur sehr wenige Kohlen geliefert werden konnten, wiesen wir darauf hin, wie diese Unterbrechung des Betriebes die Dividende beeinflussen müsse, und wie thöricht es sei, den ohnehin übertrieben hohen Tour» der Actien noch weiter in die Höhe zu setzen. Dieselben standen am 5. Februar 304,75 und nach Ausbruch des Streik» immer noch 300; wir bezeichneten dies als^zu theuer. Am 30. Juni lief daS Geschäftsjahr ab und der Aiiffichtßrath, der jetzt zusammengekommen ist, bringt 16H Procent Dividende gegen 20 de« Vorfahre» in Vorschlag, indem er den geringeren Gewinn durch die Vertheuerung der Kohlen und niedrigere Bewerthuna der Bestände motivirt. Die 3Zß Procent, welche die Aktionäre wertiger Dividende erhalten, wären schon zu verschmerzen, bedauerlicher ist jedenfalls, daß der Tour« gegen obige 304,75 um 119,75 Proc. heruntergegangen ist, indem er heute 185 nottrt. Unser« Warnung vom 13. Fe bruar mag von einzelnen Lesern verlacht worden sein; wer sie be folgt«, har aber ein schöne« Stück Geld, nämlich auf ein« Actie von 1200 nicht weniger al« 1437 gerettet. Der Cours sturz wäre sicher nicht so enorm, wenn nicht die General-Ver sammlung vom 17. Februar 1900 Vie Ausgabe von 750 000 neuer Actien beschlossen hätte. Die Bankfirma Mende L Täub- rich in Dresden bekam di« jungen Actien zum Preise von 200, wogegen sie dieselben den Aktionären 14 Tage lang zu 205 an bieten mußt«. Dies« TavitalSerhöhung ist «in« dauernde Ver schlechterung der Dividend«. Di« jungen Actien haben noch nicht an derselben theilgenommen, sondern erst vom 1. Juli 1900 ab, so daß ihr Einfluß sich bei der nächsten Bilanz wohl fühlbar macken wird. Was nun die Vorrätbe betrifft, so wurden sie am 30. Juni 1899 Mit 1285 591 <.« ausgenommen, ein Werthrück gang von 5 Proc. macht sonach 64 000 Schaden oder fast 3 Proc. Dividenden-Ausfall auf 2 250 000 Actien. Wir fürchten, daß sehr viele Actien-Gcsellschaften an ihren Vorräthen ähnliche Verluste erlitten haben und auch weiter erleiden. X. Die Gesammtzahl der von den a u ß e r s ä ch s i s ch c n Anschlußbahnen nach Stationen der königl. fächsischen Staats- eiscnüahnverwaltung und darüber hinaus auf den bestehenden 25 llebergangöstationen beladen übergegangenen Wagen be lief sich im Monat Iulid. I. auf 93 223 Wagen gegen 79 753 Wagen im gleichen Monat des Vorjahres, demnach im Monat Juli dieses Jahres 13 470 Wagen mehr. X. Im Monat Juli d. 'I. wurden in sämmtlichen Zügen der königl. sächsischen Staatscisenbahnen (ausschließlich der Bauzüge) an Achskilometern zurückgclegt: von Personenwagen 32 026 305, von Güterwagen 73 795 012, zusammen 105 821 317. Im gleichen Monat des Vorjahres wurden von Personenwagen 33 393 090, von Güterwagen 68 059 167 zurückgclegt, zusammen 101 452 257. Mithin im Juli dieses Jahres 4 369 060 Achs kilometer mehr. X Im Bereiche der königl. sächsischen Staatseisenbaba- Verwaltung lagern überzählig: in Leipzig I 1 Korb irische Birnen, 15 kg, gez. 6. ?.; in Wiesenburg 1 Kiste Butter, 132 kg, gez. .1. X. X. 119; in Annaberg 1 Bund, 7 schwache Möbelleisten, 3 leg', gez. X. 3. 29; in Dresden-A., G.-V., 1 Pack Bretter, 78 kg; in Zittau 1 eiserner Hammer mit Stiel, 5'/, kg, 1 Vor legeschloß mit Schlüssel. -k- Altenburg, 26. August. Daß die thüringische Wurst zum großen Theile in Eisenberg und seiner Um gebung hcraestellt wird, ist eine unbestrittene Thatsachc. Ter große Absatz spricht für ihre Güte. Auch auf der Pariser Weltausstellung hat man ihr die Anerkennung nicht versagt und hat der Firma EugenPanzerLCo. in Eisen berg-Saasa die Silberne Medaille zugesprochen. Gern, 26. August. Ueber die von dem sächsiich- thürin gisch en Färberring beschlossenen Preiserhöhun gen wurden in der letzten Zeit Mittheilungen veröffentlicht, welche entweder stark übertrieben sind, oder dem Sachverhalt gar nicht enksprechen. Wie die „Geraer Ztg." erfährt, beschäftigt sich zur Zeit eine Commission, welche aus Mitgliedern der Fabrikantenvcreine des Vogtlandcs, wie hier und in Greiz, ge bildet worden ist, mit den Vorschlägen der Färber, und es ist anzunehmen, daß eine Grundlage gefunden werden wird, ans der sich eine Einigung der beiden Parteien erzielen lassen dürfte. 8 Nach den statistischen Ermittelungen des „Vereins deut scher Eisen- und Stahlindustrieller" belief sich die N o h e i s e n - Production des deutschen Reichs (einschließlich Luxemburgs) im Monat Juli 1900 auf 695213 r; darunter Puddelrohesien und Spicgelciscn 134 541 k, Besiemerrohcisen 40 860 t, Thomasroheisen 405 077 t, Gießereiroheisen 114 735 t. Die Production im Juni 1900 betrug 683 217 k, im Juli 1899 685 434 t. Vom 1. Januar bis 31. Juli 1900 wurden producirt 4 74 6 770 r gegen 4 685 858 t im gleichen Zeitraum des Vor jahres. O. D. I. Der schon früher mehrfach erörterte Plan, in DeutschlandregelmätzigeVersteigerungenvou Wolllumpen abzuhalten, wird neuerdings in inreressirten Kreisen wieder lebhaft erwogen. In England (Dewsbury) sind solche Versteigerungen zu einer ständigen Einrichtung geworden. Ob sie auch bei uns sich Geltung verschaffen würden, hängt in erster Reihe von der Lage der Textilindustrie selbst ab. Ter augenblickliche Zeitpunct scheint jedenfalls für die Einführung diefer Versteigerungen wenig günstig gewählt. *— Actien-Gesellfchaft für Pappenfabri kation in Berlin. In der General-Versammlung wurde vcrwaltungsscitig mitgctheilt, daß beabsichtigt sei. das Terrain in der Pankstraße en bloc zu verkaufen. Ob die Gesellschaft einen Versuch machen werde, das eine oder das andere Grund- stück selbst zu bebauen, hänge von Umständen ab. Der von der Verwaltung eingcbrachle Antrag auf Erhöhung des Actien- capitals um 300 000 durch Ausgabe von neuen Actien zwecks Vergrößerung der Betriebsmittel und eventueller Aufnahme einer eigenen Bauthätigkeit wurde von der Verwaltung zurück gezogen. *— Berlin-Charlottenburger Straßen bahn. In der außerorbentlichen General-Versammlung wurde die Neuwahl des Aufsichtsrathcs vollzogen, nachdem dessen bis herige Mitglieder n Folge des Umstandes, daß über drei Viertel des Acliencapitals der Gesellschaft in den Besitz der Großen Berliner Straßenbahn übergcgangen, ihr Mandat niedergelcgt haben. *— DeutscheWaffen- und Munitionsfabriken. Die belgische Armeevcrwaltung hat behufs Einführung in der belgischen Armee der „Fabrique Nationale d'Armes de Gucrre in Herstal bei Lüttich", an welcher die Deutschen Waffen- und Munitionsfabriken in erheblichem Maße interessirt sind, einen Auftrag auf 4000 Stück automatische Browning- Rcpetirpistolen crtheilt. * Frankfurt a. M., 25. August. Durch die „Frkf. Ztg." wird von dem hessischen Anwalt mitgctheilt, daß der Versteige rungspreis für Vie zwangsweise zum Verkauf gelangenden Grundstücke, welche zur Sicherheit der Jsenbura-Bir- stein'schenAnleihe dienen, in 41 Jahresraten zahlbar sei. Ta diese Bedingungen gesetzlich nur auf den übereinstimmenben Antrag der Gläubiger und des Schuldners festgesetzt werden konnten, die Obtiganouäre darin aber eine ungenügende Wah rung ihrer 'Interessen erblicken, beabsichtigen die Besitzer nam hafter Beträge eine gerichtliche Abberufung der Bergisch-Mär kischen Bank als Vertreterin der Gläubiger zu verlangen. *— Cement-Jndustrie. Von dem nordwest- mittcldeutschen Verband wird auf den 30. d. M. eine General-Versammlung einberufen, in der über Auflösung des Verbandes Beschluß gefaßt werden soll. Wie der „Rh.-W. Ztg." von bethciligtcr Seite mitgethcilt wird, soll das Scheitern der Bestrebungen zur Bildung des nordwcstdeutschen Cement-Svndi- cats daraus zurückzuführen sein, daß die „Teutonia, Misburger Portland-Ccmcntwerk in Hannover , bis jetzt ihre Zusage nicht gegeben hat. * Aachen, 25. August. Der Aufsichtsrath der Rheini schen Nadelfabriken-Actien-Gesellschaft be schloß, auf das erhöhte Actiencapital 7 Proc. Dividende vorzu schlagen gegen 6 Proc. im Vorjahre. -— Steinkohlen- und Eisenstein-Bergwerk ver. Schürbank und Charlottenburg in Apler beck. Bei einer Kohlenförderung von 14 560 r erbrachte der Monat Juli einen Ucberschuß von 16461 Die neue Kohlenaufbereitung und Briketsabrik kann, wie der Grubepvor- stand mittheilt, erst in einigen Monaten in Betrieb genommen werden, da die Montage derselben durch verzögerte Lieferung der Eisenconstructionen nicht rechtzeitig hat bewerkstelligt wer den können. Callerstollen-Gewerkschaft, Call. Der Geschäftsbericht für 1899/1900 theilt über die Grubenarbeiten mit, daß namentlich auf dem sogenannten Rötzelschacht verschie dene Erzmittel durchfahren worden sind. Die per 31. December 1899 abgeschlossene Rechnung ergiebt, daß 1899 eine Zubuße von 175 000 von den Gewerken gezahlt wurde. Mit dem übernommenen Bestände von 138 000 standen rund 313 900 Mark zur Verfügung. Davon entfielen auf Anlaacrcchnung 228 181 -4t und auf Bauguthaben 84 919 ^k. In der Gewerken- Versammlung wurde die Errichtung einer neuen Aufbereitung«- anstalt beschlossen. "-Tiegen-SolingerTußstahl.Actien-ver- ein zu Solingen. In der Sitzung de» AufsichtSrath» wurde beschlossen, der auf den 21. September d. I. einzuberufen den General-Versammlung neben ca. 80 000 -tk (im Vorjahre 61 677 .4t) Abschreibungen, sowie Schaffung eine» besonderen Reservefonds und Ueberweisung von 10 000 für Wohlfahrts einrichtungen eine Dividende von 15 Proc. (12 Proc.) vorzu schlagen. *— Eisen» Industrie» uMendenundSchwerte. Mit Bezug auf diese Gesellschaft wird in mehreren Blättern mit« getbeilt, daß die Verwaltung auch jetzt noch an der früheren Dividendenschädling von 14 Proc. (nn Vorjahr: 6 Proc.) für da« am 30. Juni d. I. abgelaufene Geschäftsjahr festhält. Die AufsichtSratb-sitzuna, in der der Abschluß vorgelegt werden soll, findet am 3. n. M. statt. *— Hagener Gußstahlwerke, Actien-Tesellschaft. In der Sitzung de« AufsichtSrathr« wurde der Jahresabschluß für 1899/1900 vorgelegt, der bei einem Bruttogewinn von 251 731 (gegen 234 732 im Vorjahre) und bei 79 359 Abschreibungen (73 527) die Vertheilung von 6 Proc. Dividende ivic im Vor,ahre zuläßt. * Tuisbiirg, 25. August. Ter Procurist Lamber der Grobfirma Kurtius ist, wie der „Tuisb. Generalanz." mel det, wegen bedeutender Unterschlagungen verhaftet worden. *— Hannoversche Ma schinenbau-Actien-Ge- sellschaft vorm. Georg Egestorff in Linden vor Hannover. Die Gesellschaft hat eine viercylindrige, 2/4- aekuppelte Schnellzug-Verbund-Locomotioe nach ganz neuen Primipien für die Rcichs-Slaatsbahnen construirr, welche die Bezeichnung „Typ Hannover" erhalten hat. Während die Schnell- (V-) Züge Berlin-Hannover mit einer Maschine wegen der zu überwindenden Steigungen bisher nur mit einer Ge schwindigkeit von 70 <km und diejenige Berlin-Hamburg mit einer solchen von 8(0/4 km fahren, erreichte die Locomotioe „Typ Hannover" mit einem Znge von 40 Achsen im Gewicht von 300 t auf der Strecke Berlin-Hannover ein-e Fahrgeschwindigkeit von 90 km, gleich einer Geschwindigkeitszunahme von ca. 30 Proc. und zeigte bei einer gesteigerten Fahrgeschwindigkeit bis zu 110 Km noch einen außerordentlich ruhigen Gang. Wegen dieser hervorragenden Leistung ist dec Gesellschaft auf der Pariser Weltausstellung der „Grand Prix" zuerkannt worden ch Tie Zuckerfabrik 2 irschau verarbeitete 574 255 Cenrner Rüben. Tie Betriebsausgaben einschließlich Rüben preis betragen pro Centncr Rüben 1,3060 gegen 1,2417 im Vorjahre. Der Reingewinn betrug nach 44 090 c/t Abschreibun gen 91 210 und erfuhr folgende Verwendung: 3650 Tan tieme für den technischen Tirector, 3000 <// Vergütungen an Vorstand und Aufsichtsrath. 2000 Patentprämie, 1000 zum UntcrstützungSfonds für Arbeiter und Beamte, 14 750 c/l Nachzahlung auf Rüben (a Centner 6 I), 7080 Gewinn- antheile für Vorstand und Aufsichtsrath, 58 500 als 13 Proc. Tividcnde auf 450 000 Acticncavital und restliche 1230 Vortrag. Die Rücklagen betragen 360 000 *— Handelskamm erzuLübcck. Ter Jahresbericht für das Jahr 1899 besagt, daß die Lage von Handel und Ver kehr für Lübeck dem nationalen Wirthschaftsleben entsprechend günstig war. Tie seewärtige Ein- und Ausfuhr erhöhte sich von 738 000 t im Jahre 1898 auf 828 000 t im Jahre 1899 eine Zu nahme von 12.2 Proc. Die Babnzusuhren steigerten sich von 56t 400 aus 607400 r. Dec Empfang zur See betrug 5 132 337 Dopvel-Centner im Werthe von 92,1 Mill. Mark, der Gesammt- cmpfang einschließlich der Zufuhr auf Eisenbahnen und Fluß- sck'iffen betrug 13 080 463 D.-Ctr. im Werthe von 3-69.7 Mill. Mark. Die seewärtige Ausfuhr betrug 3 145 942 D.-Ctr. im Werthe von 165,5 Mill. Mark, die Gesammtausfuhr einschließ lich Eisenbahnen und Flußschiffe 7 797 028 D Ctr. im Werthe von 302,5 Mill. Mark Ter Werth der Einfuhr überstieg den vorjährigen nm 18,5 Mill. Marl, der der Ausfuhr um 15,6 Mill. Mark. * Taniisl, 25. August. Zur Förderung der Zuckerind u- strie im Osten ist hier ein neues Bankinstitut unter der Firma W c st v r e u ß i s ch e Bank, Actien-Gcscllschaft, in Tanzia gegründet worden. Tas Actiencapital beträgt 1 Mill. Mark. *— Zuckerfabrik Culmsec. Bei 1,30 Mill. Mack Grundcapsial und 500 000 Obligationenschuld erzielte die Gesellschaft in 1899/1900 nach 151 472 cA (156 699) Abschrei bungen einen Reingewinn von 477 870 (387 791), wovon 23 893 der Reserve überwiesen, 55 193 zu Tantiemen, 64 174 (76 767) als Extra-Abschreibung und 74 610 als Nachzahlung von 214 -H auf Rüben verwandt und 260 000 als Dividende von 20 Proc. vertheilt werden, wie im Vorjahre. *— Ein neuer Hafen zu Steinau a. d. Oder. Dfficiösen Berichten zufolge soll am 1. Tcprember der Betrieb des Häsens zu Steinau a. d. Oder eröffnet werden. Dieser Hafen wurde von der Eisenbahnbaugesellschaft Lenz Co. errichtet, von derselben, die die Bahn von Liegnitz nach Rawitsch gelegt hat und dann 'in Verbindung mit letzterer in Steinau einen Lderumschlagsbafen baute. Im Nutzen für dieselbe Gegend sollen sich nun Bahn und Hafen ergänzen. Der Hafen liegt am linken Ufer der Oder zwischen der Eiscnbahnbrücke und einer Holzbrücke, die demnächst abgerissen und durch eine eiserne Brücke ersetzt werden soll. Tie „Brcsl. Ztg." schreibt hierüber: „Die Einfahrt geht durch den städtischen Hafen und dann unter der hölzernen Brücke hindurch. Die Länge des eigentlichen HafenS beträgt etwa 300, seine Breite 30 m. Die Böschungen sind durch Cementbeton befestigt. Die Anlage ist ausreichend, um an fünf Krähnen zu gleicher Zeit löschen zu können. Das Hafengleis ist 114 Km vom Bahnhofe Steinau entfernt. Die Errichtung von Speicheranlagen für die Lagerung von Gütern ist vorgesehen. Außer für die Stationen Liegnitz-Rawitsch-Kobylin ist auch für alle irgendwie in Betracht kommenden Sraatseisenbahnstationcn ein directer Tarif aufgestellt worden. Mit dem Hafen ist auch ein Winterschutzhafen verbunden. *— Rathenower optische Industrie-Anstalt vorm. Emil Busch. 'In der General-Versammlung wurden sämmtliche Anträge der Tagesordnung genehmigt. Auf An frage berichtete die Direction, daß der Umsatz in den ersten vier Monaten des laufenden Geschüftsiahrcs sich gegen den correfpon- direnden Zeitraum des Vorjahres um ein ganz Beträchtliches ge hoben habe und daß auch für die nächsten Monate alle Fabci- kations-Abtheilungen hinreichend mit Aufträgen verseben seien. G Ans Bayern, 26. August. In welch riesigem Maße der Verkehrt n Bayern wächst, das läßt sich daraus erkennen, daß die vorhandenen drei Ccntralwerkstätten für dieStaatsbahncn dem Bedürfnisse schon lange nicht mehr entsprechen. Obwohl diejenige von München mit 821000 Aufwand erst erweitert und eine neue zwischen Pasing und Aubing in der Ausführung begriffen ist, müssen schon für eine fünfte und sechste Ccntralwerkstätte Vorbereitungen getroffen werden. Auch die Post-, sowie die Telegraphen- und Telephonvcrwaltung mußten sich nach neuen Dienst räumen umsehcn. Die früher geübte große Sparsamkeit rächt sich jetzt bitter. — Die Localbahn Passau-Erlau- Hauzenberg, deren Einzclaufnahme jetzt durch die Eisen- bahnbausection unter Leitung des Ingenieurs Dasch begonnen hat, bietet sehr viel Schwierigkeiten, weshalb die Arbeiten lange Zeit erfordern werden. Vor dem Herbste nächsten Jahres ist an den Beginn der Erdarbeiter: nicht zu denken. * Selb i. Bayern» 25. August. Die auf der Weltausstellung Paris 1900 ausgestellten Kunstgegcnstände der Firma Por zellanfabrik Ph. Rosenthal L Co., Actien-Gesell- ichaft, Selb in Bayern, wurden mit der Goldenen Me daille pränkiirt. *— Vereinigte Zwieseler und Pirnaer Far- b-nglaswerke, Actien-Gesellschaft, München. In dem für 1899/1900 erstatteten Rechenschaftsbericht wird ausgeführt, daß der Erfolg des Jahres zwar kein ungünstiger war, aber durch den Umstand beeinflußt wurde, daß die Erwerbung von Pirna erst im September 1899 stattfand, so daß es mehrerer Monate bedurft«, um die Organisation in die Wege zu leiten. Vor Allem hinderlich war aber der Umstand, daß durch den böh mischen Kohlenstreit die Fabrikation, und zwar besonders in Pirna, drei Monate fast gänzlich lahmgelegt wurde. Die Aus sichten im laufenden Jahre können, falls nicht besondere Ver hältnisse durch Kohlenstreik und einen weiteren Rückgang des Baugewerbes eintreten, als zufriedenstellend bezeichnet werden. Der Reingewinn betrug auf das erhöhte Capital (1,2 Mill. Mark gegen 0,525 Mill. Mark im Vorjahre) 226 836 (175 523). Hiervon erhält die Reserve 11341 (8776), die 4proc. Divi dende erfordert 48 000 (21 000). An Tantiemen sind 31149 Mark (24 776) zu bezahlen. Einschließlich des Vortrag« von 23 415 -K (0) stehen sodann noch 159 760 -st (97 555) zur Ver- ügung der General-Versammlung, welche, den Vorschlägen ent- prechend, hierüber wie folgt verfügte: 7 Proc. Superdividend« (7 Proc.) gleich 84 000 (36 750), Gratificationen 12 000 »Ok (5700), Specialreserve 10 000 „L (20 000), außerordentliche Ab schreibungen 39 764 (35105), Vortrag 14 055 (23 415). Die Gesammtdividende kommt somit mit 11 Proc. gleich 110 «tk pro Actie sofort zur Auszahlung. IV-o. Pray, 25. August. NeuerlichcErhöhungder Kohlenpreise. Mit dem 1. September gelangen in den Kohlenrevieren die sogenannten Winterpoeise zur Einführung, und dieselben werden abermals einen wesentlichen Aufschlag zu verzeichn«» haben. Wi« wir erfahren, werden am 1. Sevtem- ver für böhmische Braunkohlen Preise in Kraft treten, di« sich im Durchschnitt umzwanzigKronenpro 10 i höher stellen werden, al» di« A u g u st p r e i s e. Die Ankündigung dieser neuerlichen Vertheuerung des Brennmaterials wird nicht ver fehlen, in industriellen Kreisen unliebsames Aufsehen zu er regen, denn sic ist geeignet, manckfer Industrie den Lebensfaden zu unterbinden. Die Regie der Industrie wird durch den aber maligen bedeutenden Proisaufjchlag der Kohlen eine sehr em pfindliche Steigerung erfahren und cs erwächst die Frage, ob einzelne Etabliycments überhaupt in der Lage sein werden, den Beiried weite» aufrecht zu erhalten. Einzelne Fabriken mögen wohl im Stande sein, die aus der Kohlcnvertheucrung rejulti- rende Mehrausgabe auf den Consum zu überwälzcn, viele andere jedoch werden dies kaum durchführen können, und so kann es leicht geschehen, daß zahlreiche Betriebe zum Stillstand gelangen werden, weil ihnen die Koblenpreije unerschwinglich geworden sind. Die oinzusührenden Scptcmberpreise werden sich durch schnittlich um 40 Kronen pro Wagen höher stellen als im Voc- ighrc. Eine Fabrik, die beispielsweise jährlich 1000 Wagen Braunkohle verbraucht, wird demnach gegenüber dem Jahre 1899 mit einer Mehrausgabe von 40 000 Kronen zu rechnen haben, ein Betrag, der von vielen unserer Industrien überhaupt nicht ins Verdienen bracht wird. Es ist nicht zu leugnen, daß die enorme Preis steigerung auf dem Kohlenmarkte eine Folge der geradezu stürmischen, der Angst entsprungenen Nachfrage ist. Wir haben erst unlängst auf die Angstbestellungcn hingewiescn, die geeignet sind, auf die Preisbewegung einzuwirken, und hinzugefügk, daß nach Lage der Dinge eine wirkliche Kohlennoth sür den Herbst und Winter nicht zu befürchten sei. Trotzdem aber scheint sich die stürmische Nachfrage nach Kohle auf spätere Lieferung nicht gemildert zu haben und die Folge hiervon ist ein neuerliches Hinaufsetzen der Preise. Ter überaus starke Begehr nach Kohle ist oigcntlicb nicht reckt verständlich. Ter Consum im Jnlande ist nicht größer und die Production nicht kleiner geworden. Als einziger Erklärungsgrund für die Bewegung auf dem Kohlen markte ließe sich annihren, daß England, welches den größten Theis der europäischen Häfen mit Kohle versieht, in Folge des südafrikanischen und chinesischen Krieges in Wegfall kommt und der Ausfall an englischen Kohlen in der Hauptsache von den deutschen und österreichischen Revieren gedeckt wird. In dem Augenblicke aber, wo England seine früheren Absatzgebiete wieder wird aufsuchen können, dürfte kick eine Ncaction ein stellen. die um so einschneidender sich erweisen wird, als überall das Bestreben vorwaltet, die Production aurs Aeußersie zu steigern. In sämmtlichen Revieren ist man eifrig bemüht, die Leistungsfähigkeit zu heben; es werden neue Anlagen ins Leben gerufen, alte, unter den früheren Verhältnissen nicht mehr abbauwürdige Gruben werden wieder activirt und so eine Pro duction geschaffen, die den Bedarf normaler Zeiten weit über steigt. Wenn also alle Anzeichen nicht trügen, gehen wir einer Ueberproduction entgegen, die früher oder später einen Cvn- currcnzkampf unter den einzelnen Revieren heraufbeschwörcir dürfte. *— Brüxer Bergbau-Gesellschaft. Zum Zweck dcS rationellen Abbaues der zum Victoria- und Giseiaschacht ge hörigen, gegen das Erzgebirge gelegenen Grubcnmassen hat die Gesellschaft eine neue Sckachtanlage „Neugiselaschacht" bei Haan vollendet. Dieselbe wird mittels Schleppkahn mit dem alten Gisclaschacht und hierdurch mit der Staatsbahn verbunden Werden. * Wsien, 25. August. Die Creditanstalts-Gruppe verkaufte an Rothschild einen" großen Posten von Schoßberger in P c st übernommener Staats bahn-Actien. *— O e ste r r e i ch is ch e SUdbahn. Auf Ver Südbahn- strecke Bruck-Leoben ist mit den Arbeiten zur Legung eines zweiten Gleises begonnen worden. Das zweite Gleis soll noch m diesem Jahre vollendet werden. *— Tas Comite der cartelirtcn Zucker-Raffinerien in Oesterreich hat 5 Proc. des Coi.tinaents zum Ver laufe und zur Versteuerung ver September lausenden Jahres libcvirt. Eine Veränderung der Minimal- und der Maximal preise ist nicht eingetreten. *— Die Subventionsfrage der Donau- Dam v f sch i f f f a h r t - G e s e l l s ch a f t. Das österreichische Handelsministerium hat vor einiger Zeit dem Finanzministe rium ausführliche Vorschläge über den ganzen Compiler der Fragen, welche mit der Subvention der Tonau-Dampfschiff- sahrt-Gesellsckaft Zusammenhängen, überreicht, da es sich zu nächst darum handelt, daß die beiden genannten Ministerien sich über den Standpunct, den sie bei späteren Verhandlungen der Gesellschaft gegenüber einzunehmen hätten, einigen. Nach der „N. Ar. Pr. hat das Finanzministerium nun dem Handels ministerium in Bezug auf eine Reihe der in Betracht kommen den Fragen bereits >einc Antwort übermittelt. In dem Vor schläge des Handelsministeriums war eine bestimmte Summe als Subvention für die Donau-Dampsschifffahrt-Gcsellschaft in Vorschlag gebracht. Wie nun verlautet, weicht der Gegenvor schlag des Finanzministeriums nur um eine sehr geringfügige Ziffer von jenem des Handelsministeriums ao. Die An schauungen beider Centralstellcn stimmen jedoch darin überein, daß die proponirtc Subvention nur unter oer Voraussetzung in Tiscüssion gezogen werden könne, wenn nicht durch die Ergeb nisse der Verhandlungen mit Ungarn über dieRente n st euer eine neue Situation geschaffen werden sollte. Man glaubk näm lich benimmt annehmen zu können, daß im Falle der Aufhebung der Rcntensteucr für die ungarischen Werthpapicrc als Äegcn- concession die Beseitigung der Transportsteuer seitens Ungarns zugestanden werden würde. Da die TranSport- »tcuer die Tonau-Tampfschifffahrt-Gesellschaft mit einem Be trage von mehreren Hunderttausend Gulden jährlich belastet und diese Steuerlcistung dann wegfallen würde, )o hätten sich nach Ansicht der beiden Ministerien bei Aufhebung der Trans- portstcuer die Verhandlungen über die Subventio» auf einer ge änderten Basis zu bewegen. Eine wichtige Rolle spielt in den Vorschlägen auch die Frage der staatlichen Jngerenz auf die B c t c i e b s s ü h r u n g bei der Gesellichast. Das Finanzministerium soll in seiner Antwort dcr Anschauung Aus druck gegeben haben, daß es sich empfeblcn würde, eine erhöhte Jngerenz der Staatsverwaltung auf die Betriebsführung der Gesellschaft zu beanspruchen. Von beiden Ministerien wird ferner eine vollständige Sanirung desPensions- sonds verlangt werden. *— Aufhebung derSonnta^sruhe im Eisen bahnverkehre Ungarns. Die Dircctorcn-Conferenz der ungarischen Eisenbahnen hat auf eine Aufforderung des unga rischen Handelsministeriums daS Gutachten abgegeben, daß die Sonntagsbeschränkung des Güterverkehrs den ungarischen Eisenbahnen nicht zu empfehlen sei. und hat ihr Gutachten mit den in Oesterreich im vorigen Jahre ge machten ungünstigen Erfahrungen begründet. Das Handels ministerium beschloß in Folge dessen, von der ins Auge ge faßten Verfügung abzu) ehen. *— Schweizerische Handelsverträge. Aus Zürich wird dem „B. B.-C." geschrieben: Wie andere Staaten ist die Sckweiz an der Arbeit, sich für die bevorstehenden Han- delsvertragsvcrhandlnngen zu rüsten. Es liegt vorläufig eine wegleitende Kundgebung der großen Maschiuenindustrie an den Vorort des Handels- und Jndusiriebereins vor, welche u. A. folgende Grundsätze und Begehren aufstellt. Die schweizerische Maschiuenindustrie als ihrer größeren Bedeutung nach Export industrie ist natürlich gewillt, sich von den frcihändlerischen Grundsätzen so wenig wie möglich abdrängen zu lassen, sie wird für die Rohmaterialien und Halbfabrikate, deren sie bedarf, auf niedrige EingangsZöllc in die Schweiz und für ihre Produkte thunlichst niedrige Zölle dcr Absatzländer anktrebcn. Die schwei zerischen Zölle für die entsprechenden Fabrikate des Auslandes sollen sich deshalb nach der Höhe ver Einganaszölle jener Länder richten, welche in der Lage sind, in der Schweiz selbst der schweizerischen Maschinenindustrie Concurrenz zu machen. Die Erhöhung verschiedener Zollpositionen Wird deshalb nur in soweit in Aussicht genommen, als man voraussehen kann, daß unsere ausländische Concurrenz, vorab Deutschland, ihre Zölle steigern dürfte. Und auf diese Erhöh» agSanträge wäre zUkück- zukommen, falls die auswärtigen Zollsteigerungen schärfer au«- sallcn, als vorausgesetzt, oder wenn nach durch Gewicht avae- stuftrn Zöllen für die gleiche Waarenkatcgorie oder durch Fest halten bezw. Neueinführung lästiger Bestimmungen für den schweizerischen Ervort besondere Erschwerungen geschaffen wer den wollten. Natürlich ist auf den schweizerischen Fiscu« Rück sicht zu nehmen, der wenigstens einer mäßigen EinganaSgebühc auch der Rohmaterialien nicht wird entratben können. Bon ver schiedenen Seiten waren hochschuhzöllnertsche Wünscht au»ar- sprochen worden. Sin specieller Wunsch ging dahirr, daß Im Zollgeseh der Vorbehalt gemacht werde, die Ansätze de« General- rarifs entsprechend zu erhöhen in allen Fällen, wo der be«
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