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02-Abendausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 28.08.1900
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1900-08-28
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-19000828021
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1900082802
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1900082802
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1900
- Monat1900-08
- Tag1900-08-28
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V8A verzeichnen für Elsen und Elfen , , „ Jun 1899), Erden, Erze, Metalle u. s. w. (-s- 1738 943)^eine ' , - ' ' . . ", ' " >- waarcn (— 1024 077). Kohlen und Coaks (— 3 854 204ft so- . - - Die Ausfuhr im Juli 26 817 256 D.-Ctr. (darunter 242 D.-Ctr. Edel- ängstlicher Fabrikanten gescheitert. welche von dcr- Einblißc ibrer Kundschaft befürchteten. Der Gc- in den hiesigen Bürskenfabriken ist, gleichwie in in Wildenfels und Erimmitschau. andauernd ein cs machte sich namentlich in letzterem Orte eine - 840 - 440 . - 596 - 310 - . 300 . 200 . . 1040 . 6l0 . . 804 - 360 . . 315 - 244 . enhandel. Nach dem :n Amts wurden im Juli hrt 44 268 548 " " wcrbSleben schwerlich ausbleiben werden. Aber wir bezweifeln, daß dieselben groß genug sind, um unS über wirthschafkliche Schwierigkeiten hinwegzuhelfen, dir. wie schon oben gesagt, als „Weltkrise" wie unheilkündende Wetterwolken sich über allen großen Industriestaaten heute zusammenballen. - Eröffnung der Bahnen im koinmrnden Sommer, spätesten» Herbst erfolgen kann. Die Bahn Maltierzoll-Hötzum-Braunichweig bietet den Lortheil, daß da» Kaliwerk Asse mit einem nur 600 m langen Anschlußgleis zum Bahnhof Wittmar die erforderliche Bahnverbindung zur Elbe (Magdeburg) und über Braunschweig hin erhalten würde. *— Schleswig « holsteinische CoakSwerke. Aktien- Gesellschaft. Unter dieser Firma ist in Rade bei Rendsburg eine Actien-Gesellschaft gegründet worden. Das Actiencapital beträgt 1250000 .4 *— Ferdinand Bendix Söhne, LandSberg o. W. Die Gesellschaft hat laut „K. H. Ztg." von der Militärbehörde tele graphisch den Auftrag erhalten, 1260 Fenster fertig verglast her- zustellen, di« für die Baracken in China gebraucht werden. An der Fabrikation der Feaster, die in 14 Togen zum TrauSport bereit jein müssen, wird Tag und Nacht gearbeitet. * Breslau, 27. August. Die Grubenverwaltungen de» W alden. burger Reviers beabsichtigen, der „Breil. Ztg." zufolge, zum 1. September die Kohlenpreife um weitere 5 pro Centn« zu erhöhen. . *—- Kattowitzer Actien-Gesellschaft fürBergbau und Eisenhüttenbetrieb. Zur Zeit nimmt nach dem „Ob. Tgbl." die Bergwerksverwaltung im Redensblickjchachte der Florentine« grübe Tiefbohrungen nach Gaskohle (angeblich im Zabrzer Flötz, ca. 400 m lief) vor, um den Bedarf in den eigenen CoakSwerken selbst zu decken; bis jetzt wird GaSkohle zum Theil von Zabrze be zogen. Sobald dieses Flötz nach der Abteufe in Abbau kommt, be- adiichtigt die Verwaltung, den Schwerinschacht einer vollständigen Umwälzung zu unterziehen. Man denkt an eine Erweiterung und an einen intensiveren Betrieb des Schachtes, um auch da die Fürder- zifser zu steigern. Trotz der immer größeren Förderung auf der Florentinegrube ist die Bergwerksverwaltung kaum in der Lage, alle Bestellungen anznnehmen resp. erledigen zu können; von einem Kohlenvorrath ist hier selbstverständlich keine Rede. *— Vom Walzröhrenmarkte wird der „Verl. Börs.-Ztg." aus Oberschlesien geschrieben, daß die letzte Nabatterhöhung das Geschäft nicht belebt habe. ES sei jedoch zu hoffen, daß die schlimmste Zeit vorüber ist: jedenfalls habe die jüngste Vergangen heit der planlosen Neugründung von Röhrenwalzwerken ein Ziel gesetzt. Das sei schon ein Gewinn, denn die Concurrenz trage die größte Schuld an dem Darniedcrliegrn des ganzen Walzröhren, geschästes. *— Oberschlesische Eifenindustrie, Actien-Gesellschaft für Bergbau und Hüttenbetrieb, Gleiwitz. Einer Blättermeldung zu folge beabsichtigt die Gesellschaft die Anlage eines Stahlwerkes, das ohne Zuhilfenahme von Altmaterial arbeiten soll. Gegenwärtig befinde sich die Angelegenheit noch im Bersuchsstadium. *—Braunkohlenlager in Strelow. Im Jahre). 1898 wurde auf dem Herrn Rittergutsbesitzer Oberamtmann Gierke gehörigen Rittergute Polanowitz beim Bohren eines Tiefbrunnens in einer Tiefe von 40 m «ine Braunkohlenschicht von 12 m Mächtig keit durchbohrt. Nunmehr bat sich »ach der „Kuxen-Ztg." Herr Gierke, angeregt durch die hohen Kohlenpreife, mit einem Sachver ständigen in Verbindung gefetzt und eS werden in nächster Zeit weitere Probe-Bohrungen vorgenommc» werden, um festzustellen, ob der Abbau der Braunkohle lohnend ist. *— Oesterreichisch-ungarische Bank. Nach dem Ausweise vom 23. August 1900 hat der Banknotenumlauf um 7,422 Mill. Kr. abgenommen und ist der Metallschatz um 1,172 Mill. Kr. ge- stiegen. DaS Portefeuille hat sich um 8,788 Mill. Kr. vermindert. Ter Lombard ist um 0 065 Mill. Kr. gesunken. Steuerfreie Bank notenreserve 188,658 Mill. Kr. (-ft 8,208 Mill. Kr.). *— Schweizerische KohlenstaubseuerungS-Aktien- Gesellschaft, Zürich. In der letzten außerordentlichen General. Versammlung haben die Actionäre die Liquidation der Gesellschaft beschlossen. Der Antrag der Verwaltung, betr. die Verschmelzung der Gesellschaft mit einem bestehenden gut gehenden Kohlenmüllerei, geschäste, welches daS für den Betrieb der Feuerungsanlagen unentbehrliche Brennmaterial in der erforderlichen Beschaffenheit zu billigen Preisen liefern sollte, gelangte infolge ungenügender Zeich- nung der zur Uebernahme erforderlichen Baarmittel nicht zur An nahme. Nach den gemachten Erfahrungen ist es eine zwingende Nothwendigkeit, beim Vertriebe von Staubfeuerungen auch für die regelmäßige Anlieferung qualitativ gleichmäßigen und preiswerthen Brennmateriales Garantie zu leisten, was bei der Abhängigkeit von fernstehenden Brennstaubproducenten unmöglich ist. Die Ver waltung sah sich darum außer Stande, daS Geschäft in der bis- herigen Weise weiter zu betreiben, und beantragte die Liquidation der Gesellschaft, welche auch von den anwesenden Actionären ein stimmig genehmigt wurde. *— Ausfuhr italienischer Verschnittweine. Bekanntlich war seit Erlöschen des alten Handelsvertrags mit Frankreich vor länger als einem Jahrzehnt die obige Ausfuhr nach Frankreich vollständig ins Stocken gerathen. Auch jetzt, nach Herstellung eines mockus vivencki aus diesem Gebiet zwischen den beiden Staaten, will sich dieselbe noch immer nicht heben. Infolgedessen hat der Eisen- bohnminister einen neuen Ausnahmetaris für Beförderung von Ber- schuittweinen bewilligt, und auch die französischen Eisenbahnen haben denselben bedeutende Erleichterungen gewährt. Von den auf solche Weis« erzielten Frachtermäßigungen erhofft die Regierung die Wiederbelebung der einst so blühende» italienischen WcinauSfuhr nach Frankreich. 0. D. I. Zur Geschäftslage der Spitzenindustrie wird auS Calais berichtet. Laß sich dort letzthin eine Besserung der Geschäftslage bemerkbar machte; besonders amerikanische Käufer griffen thätig ein, und wenn die Umsätze auch im Ganzen einen großen Umfang nicht annrhmen konnten, so ist es doch Len Fabrikanten ermöglicht, ihre Läger etwas zu entlasten. In Valenciennes-Spitzen entsprach daS Geschäft nicht den Erwartungen, die ertheilten Auf träge betrafen in der Hauptsache GalonS in Chantilly, Ganzseide und Halbseide. Die Lage deS Geschäfts mit dem Continent bleibt unverändert sehr ungünstig, die ertheilten Aufträge betreffen nur den dringendsten Bedarf, und es ist kaum zu erwarten, daß sich in diesem Zustande vor Ende des JabreS noch eine Aenderung voll ziehen wird. Gegenwärtig sind die Spitzenfabrikanten mit der Heraus- gäbe neuer Mustercollectionen beschäftigt, und es herrscht dadurch «ine gewisse Lebhaftigkeit in der Fabrikation. Besonders bevorzugt werden auch hierbei CbantillyS sein, für die sich gegenwärtig in allen Sorten größeres Interesse geltend macht. AuS Nottingham melden die letzten Berichte, daß trotz der beendeten Saison die Lage deS Spitzenmarktes noch eine günstige ist. Eine Aufstellung der Umsatzsummen LeS Monats Juli während der letzten drei Jahre ergiebt zwar für dieses Jahr eine geringe Verminderung gegen das Jahr 1899, Loch liegt hierfür der Grund nicht in einer geringeren Anzahl von Umsätzen, im Gegentheil haben sich diese vermehrt, nur waren di« betreffenden Producte geringer im Werth, da eS sich in diesem Jahre bei Mehrverkäusen um Baumwollspitzen handelte, welche in diesem Jahre von Monat zu Monat mehr Beachtung sanden. Es ist bemerkenswerth, daß trotz der im Allgemeinen gün stigen Beschäftigung die Fabrikanten diese als nicht sehr nutz bringend für sich selbst bezeichnen. * Roubaix. 25. August. Kammzug. Die LiquidatlonS- Cosse von Roubaix.Tourcoing hat heute an den Börsen von Roubaix und Tourcoing folgende Benachrichtigung angeschlagen: Durch Beschluß vom 24. August 1900 hat der AufsichtSrath folgende Bestimmungen erlaßen: D Vom 28. d. M. ab ist da» Depot für jeden neuen Abschluß von 5000 kg (eine FstiSre) Verkauf oder Kauf aus 3000 Frcs. festgesetzt (bisher 1250 FrcS.). Der 8 8 der Be stimmungen ist in diesem Sinne abgeändert worden. 2) Bon nächstem Dienstag, den 28. d. M. ab wird jeder Abschluß, Berkaus oder Kauf, der nicht durch eine Andienung oder Abnahme der Andienung seine Erledi gung findet, mit einer festgesetzten Gebühr von 5 o per Kilogramm belegt, also mit 250 FrcS. jede Filiören-Abrecbnung (DifferenzauS- gleich aus dem Papier). Jeder Berkaus oder Kauf, vor dem 28. d. M. eingetragen, wird nach den Vorschriften der alten Bestimmungen er- ledigt. 3) Der AufsichtSrath benachrichtigt seine Kunden, daß er ent schlossen ist, jede Eintragung zurückznweisen bei den TommissionS- Häusern, welche nicht alle ihre Abschlüße ohne irgend eine An»- nahm« bei der Laße »intragen laßen würden. (Durch diese Be stimmungen will man dir wilde Speculatioa, welche in letzt« Zeit ftattsavd, einschränken.) Q Der Snezcanalverkehr hat auch im vergangenen Jahre eine weitere Steigerung erfahren. Den Canal passirtrn 3607 Schiffe mit einer Sesannnttonnage von 9895 000 gegen 3503 Schiffe mit 9 238000 Ton» im Borjahre. Dir Canalgebühren betrugen 91318 772 Franc» gegen 85 294 769 Franc» in 1898. Unter den Factore», welch« ans die Gestaltung deS CanalverkrhrS entscheidenden Einfluß übten, sind namentlich erwähnenSwerth die Zunahme de» ameri kanischen Handels, die Lungersnoth in Indien, Anziehen der Kohlenpreise und der Krieg in Südafrika. Der Zuwachs von Schiffen bei den Dampfer- linien, welche regelmäßig den Soezcanal befahren, betrug im vorig«» Jahre 66; davon entfallen aus die deutschen Linien Hamknäg- Amerika und Hansa je 2. U. a. wurden vorige» Jahr etwa Die Lage der deutschen Arbeit. Ende August. e. Die Entwickelung des WirthschaftslebenS der großen Jn- dustricvölker sclfeint abermals an einem Wendepuncte angelangt zu sein. CS scheint jetzt «inzutrcten, was seit Jahren von Len Einen vorausgesagt und befürchtet, von den Anderen al» gänzlich ausgeschlossen bezeichnet wurde: nämlich eine all gemeine geschäftliche Krise mit allen ihren verheerenden Wirkungen. Dieselbe macht sich namentlich im Textilgewerbc bemerkbar; wie ein Alp lastet sie bereits auf einzetne.i Zweigen desselben. Der Bedarf des Auslandes ist zurückgegangen, und auch im Jnlande ist der Verbrauch von Textrlwaaren ein geringerer geworden. ES fehlt daher an Aufträgen. Viele Webereien haben erhebliche BetricbSbeschrän- kungen eingeführt; natürlich sind auch zahlreiche Arbeiter ent lassen. In einzelnen Bezirken findet eine Abwanderung der Beschäftigungslosen statt; viele Wohnungen werden leer; viele Geschäfte, in denen die Arbeiter zu kaufen pflegten, kommen in schwierige Verhältnisse. Die Lebenshaltung mancher Textil arbeiter leidet schon jetzt unter der Arbeitslosigkeit außerordent lich Die Weber verdienen selbst in guter Zeit selten mehr als 12 rst wöchentlich, heute ist der Lohn in manchen Bezirken auf 8—10 lSt zurückgeangen. Davon eine Familie ehrlich zu er halten, Mierhe, Steuern und Schulgeld zu bezahlen, ist ein finanzpolitisches Kunststück, daS gegenwärtig um so mehr Be wunderung verdient, da die wichtigsten Lebensmittel und namentlich auch die Miethen und Kohlen theurer geworden sind. In den Spinnereien liegen die Verhältnisse kaum besser als in den Webereien. Auch dort haben zahlreiche Arbeiter- ontlassungen stattgcfunden. Die Verkürzung der Betricbszeiten ist alltäglich geworden, und die Löhne sinken auch hier. Die Spinnereien und Webereien, die einen regelmäßigen Betrieb aufrecht erhalten können und noch auf Monate hinaus Auf träge besitzen, sind verhältnihmäßig selten geworden. In den Kammgarnspinnereien ist die Erzeugung um etwa ein Drittel eingeschränkt; nicht nur in Deutschland, sondern auch in den anderen großen 'Industrieländern. Manche alten Firmen wer den gezwungen fein, den Betrieb gänzlich einzusrelleu, wenn nicht bald wieder ein Umschwung zum Besseren eiutritl. Im deutschen Posamentengcwerbe kann die Lage kaum noch schlechter werden, als sie seit kurzer Zeit ist. In den kleinen Betrieben ruht die Arbeit ganz, in anderen ist sie erheblich beschränkt, im Erzgebirge sind zahlreiche Posamcntcnarbciler brodlos. Dieselben suchen, soweit cs möglich ist, in der Wirkerei- und Stickerei-Industrie unterzukommen, die sich Beide noch eines erträglichen Geschäftsganges erfreuen. In manchen Fabriken englischer Gardinen wird selbst noch mit langen Uebcrstunden gearbeitet, und Arbeiter werden gesucht. Wo Textilindustrie und Bergbau benachbart sind, suchen die beschäftigungslos gewordenen Textilarbeiter in den Gruben neuen Erwerb. Denn namentlich im Kohlenbergbau herrschen noch immer ganz außer gewöhnliche Verhältnisse. Obwohl viele Werke ihre Förderung auf das Aeußerste ausgedehnt haben, so herrscht trotzdem doch noch immer, wenigstens in Deutschland, cin Kohlenmangel, der den Preis der „schwarzen Diamanten" auf einer Höhe hält, die von manchen Industrien und nicht zuletzt natürlich auch von der ärmeren Bevölkerung sehr schwer empfunden wird. Vielfach handelt es sich bei diesen Preistreibereien für Kohlen um die Musterungen einer ungezügelten Gewinnsucht, die scrupellos der augenblicklichen Lage abgcwinnen will, was sich aus ihr berauspresscn läßt. Man sucht mit künstlichen Mitteln den Preis hochzuhalten und wird hierbei unterstützt durch die noch heute fortdauernde Einwirkung der Kohlennoth des vori gen Winters, die gegenwärtig alle größeren Kohlenvcrbrauchcr zur Ansammlung bedeutender Vorräthe bestimmt, um gegen Zustände, wie sie im letzten Winter wochenlang herrschten, ge- ichützt zu sein. Die Kohleuwcrke werden bei ihren Preis erhöhungen durch ihre Vereinigungen und dadurch wesentlich begünstigt, daß sie für manche Bezirke geradezu ein Verkaufs monopol besitzen. Ten Ersteren will man jetzt starke Vereini gungen der großen Kohlenverbraucher cutgegcnstellcn, das Letztere will man durch erhebliche Ermäßigung der Kohlen frachten auf deutschen Bahnen durchbrechen, so daß cs künftig möglich sein soll, selbst amerikanische Kohlen wohlfeil auf den deutschen Markt zu werfen. Diese Maßregeln, so nothwendig sic beute erscheinen, werden bei einem größeren Umsichgreifen der Jndustrickrisc nicht nöthig sein, da dec Bedarf dann eine so wesentliche Abschwächung erfährt, daß die Kohlcnwcrke froh sein werden, wenn sie ihre Förderung zu erträglichen Preisen absetzen können. Die Zeit bis dahin scheint nicht mehr fern zu sein. Auch in der Eisenindustrie machen sich die Zeichen der Krise bereits bemerkbar. Ein Rückgang zeigt sich fast überall. Die Zeit der Eisennotb ist vorüber. Die Walzwerke besitzen zum Theil bereits große Lager. Viele haben den Betrieb beschränkt und können stch nur mit Mühe des ausländischen Mitbewerbes er wehren, der heute auf dem deutschen Markt den Absatz sucht, den er im eigenen Lande nicht mehr findet. Auch Roheisen wird weit weniger als noch vor einigen Monaten gekauft. Die Stahlwerke besitzen große Vorräthe; Betriebsbcschränkungen, Arbsirerentlassungen und Lohnherabsetzungen sind auch auf die sem Gebiet des deutschen Erwerbslebens heute nicht selten. Manche Werke sind allerdings noch durch Marine- und Eisen bahnaufträge lebhaft beschäftigt, doch im Allgemeinen ist die Lage der Eisenindustrie eine schwierige geworden. Auch in der Kleineisen-Jndustrie fehlen die größeren Aufträge. Zahl reiche Betriebe derselben stehen seit kurzer Zeit still, andere arbeiten nur wenige Stunden täglich. Namentlich die west fälische Nadelindustrie ist in einer derartigen Lage. In den Maschinenfabriken fehlt es gleichfalls an neuen Aufträgen. Ar- beiterentlassungen sind auch hier häufig; sie werden größeren Umfang annehmen, sobald die alten Bestellungen ausgeführt sind. In den Färbereien und Apprcturanstaltcn großer Bezirke ist der Geschäftsgang äußerst unbefriedigend. Selbst die seit Jahren in glänzender Entwickelung begriffene deutsche chemische Industrie klagt seit kurzer Zeit über Erschwerung des Absatzes und Sinken des Waarenpreises. Auch die riesenhaft cmporge- wachsene elektrotechnische Industrie stößt heute auf größere Schwierigkeiten. Der Umfang dieser Industrie wird durch die Thatsache gekennzeichnet, daß in der Herstellung elektrotechni scher Artikel gegenwärtig in Deutschland 775—800 Millionen Mark angelegt find, dazu kommt noch das etwa 450 Mill. Mark betragende Betriebskapital der Gesellschaften, die den Bau von elektrischen Bahnen unv Elektricitätswcrken betreMn, und außerdem noch der Anlagewcrth dieser Bahnen und Werke, der bisher noch nicht geschätzt wurde, aber sicher gleichfalls einige Hundert Millionen betragt. Glänzende Geschäfte machen die großen Schiffs werften und einige für diese arbeitende Werke der Eisen- -industrie. Soweit sie für die .Kriegsmarine thätig sind, senkt sich auf sie Sin goldener Regen herab. Die gewaltigen Summen, die in den nächsten Jahren mit Bewilligung des deutschen Reichstages für den Bau von Kriegsschiffen aufgewendet wer den sollen, find bekannt. Sicher ist, daß der neue Curs der deutschen Weltpolitik für einzelne Schiffswerften eine Reibe von fetten Jahren bedeutet. Auch für den Bau von Handlesschiffen nimmt Deutschland hinter England gegenwärtig die erste Stelle ein. In gleicher Weise hat sich der Frachtverkehr in deutschen Häfen entwickelt. In neuester Zeit ist derselbe ganz besonders noch durch den Krieg der Mächte gegen China angespannt. Doch daS ist eine vorübergehende Erscheinung, und ein Rück schlag wird auch hier folgen, wenn die Kriegstransporte nach Ostasien aufhören und die deutsche Ausfuhrindustrie sich in schwierigen Verhältnissen befindet. Heble Zustände herrschen im gefammten Baugewerbe. ES fehlt an Geld und daher an Unternehmungslust. In den großen Städten und selbst in mittleren Orten stehen Tausende von Wohnungen leer. Die Mietpreise sinken trotzdem nicht, da die meisten Häuser leider ein Spekulation Sobject geworden sind, und der Verkaufspreis sich nach der Höbe deS MiethpreiseS richtet. Man sucht diesen unter ollen Umständen künstlich hochzuhalten. Bei einer länger andauernden Ge schäftskrise, die das Einkommen deS Einzelnen erheblich ver ringert, muß auch dieser Raubbau zusammenbrechvn. besonders wenn das sich von der Industrie ängstlich zurückziehcnde Capi tal wieder sichere Anlage in Hypotheken sucht und damit dem Baugewerbe neue Gelder und neue Unternehmungslust zuführt. Die Anzeichen für diese Wendung sind bereits vorhanden. Jedenfalls stehen wir an einem Wendepunkte unseres Wirth- fchaftSlebenS ES geht nicht mehr aufwärts, sondern auf vielen Wegen zurück, wenigstens vorläufig. Ob die Pariser Welt ausstellung unsere Ausfuhrindustrie neu befruchten wird, ist pappmasse, Mosaiklandkarten. sowie eingerahmt« Bil der hält der Wirthschaftliche Ausschuß für zur Ver- zollunggeeignete Gegenstände. *— Verwendung von zollbegünstigtem Seidenzwirn. Nur selten wird von dieser Vergünstigung in Fabrikantcnkreisen Gebrauch gemacht^ wir machen daher interessirte Kreise auf Folgendes aufmerksam: Die Erlaubnih, ungefärbten und gefärbten Seidenzwirn (zweimal gezwirnte Seide), welcher zum Verweben, zur Wirkerei oder zur Her stellung von Posamenten oder Spitzen bestimmt ist, nach Nr. 30 s des Tarifs zollfrei bezw. nach Nr. 30 c zum Satze von 36 für 100 Kg zu beziehen, wird nur Händlern und Fabrikanten, welche das Vertrauen der Steuerbehörde genießen, unter Vorbehalt des Widerrufs und Eontrolmahregeln ertheilt. Es ist die Ausfertigung eines Erlaub nißicheins beim Hauptamt ihres Bezirks zu beantragen und dabei Art und Höch stme n g e des Seidenzwirns für den Bedarf eines Jahres anzugeben. Die Waare kann unmittelbar aus dem Auslande oder aus einer inländischen Zollniederlage bezogen werden; die Abgabe kann nur auf Grund eines Bestellzettels erfolgen, in welchem Name. Wohnort und Gewerbe deS Bestellers, Art, GewichlSmenge und Verwendungszweck deS Seidenzwirns, sowie Datum und Nummer des Erlaubnißscheins anzugeben sind. Ter Händler hat über Bezug und Llogabe cin Contobuch zu führen. Alljährlich findet eine Bestandsaufnahme statt u. s. w. *— Die Accumulatorenwerke Obcrspree, Actien-Gesellschaft, haben in Köln «in Zweigbureau unter der Bezeichnung: „Accumulatorenwerke Obcrspree, Actien-Ge- scllichaft. Berlin-Lberscbönciveide, Abthcilung Köln", errichtet, welches die Rheinprovinz und die Provinz Westfalen bearbeiten wird. Dieses Bureau steht unter der Leitung des Ingenieurs Herrn Konrad von Wysiccki-Nownia. Die Accumulatorenwerke Oberspree befassen sich mit der Herstellung von Walzblcikern- Aceumulatorcn, welche Fabrikate der bestens eingeführten Ge sellschaft sich durch große Solidität und hohe Leistungsfähigkeit auSzeichnen. Die Firma befaßt sich auch mit der Herstellung transportabler Typen, die bei der „Großen 'Berliner Straßen bahn" und diversen anderen Transport-Gesellschaften sich seit Jahr und Tag im Betriebe bestens bewähren und sich in Folge ihrer Eigenschaften für Straßenbahnwagen, Äruben-Loko- motiocn, Automobile icdcr Art, elektrische Boote u. s. w.. ganz vorzüglich eignen. *— Ma nsfe lösche Kupferschiefer bauende Gewerkschaft. Tie sämmtlichen Betriebe der Mansfeld- scheu Gewerkschaft haben in den ersten sechs Monaten 1900 nach Abzug der auf diesen Zeitraum entfallenden Hälfte der Schuldenzinsen einen Uebcrschuß von 6 084 443,31 gebracht. Es sind verkauft worden: im 1. Semester 1899 9738.826 t Raffinad Kupfer zu durchschnittlich 1313,8 <./t die Tonne, 54 517,176 kg Feinsilber zu durchschnittlich 81,50 das Kilo gramm; im 1. Semester 1900 9626,050 1 Raffinad-Kupfcr zu durchschnittlich 1535,7 ,/k die Tonne, 47 674,619 Kg Fein- stlber zu durchschnittlich 81,33 das Kilogramm. Der durch schnittliche Verkaufspreis des Kupfers hat in Folge der an dauernd starken Nachfrage eine wc;cntliche Steigerung erfahren. Ter Silbecpreis ist fast unverändert geblieben. Wenn nun auch das Ergebniß des 1. Semesters 1900 als recht befriedigend bezeichnet werden kann, so muh doch darauf aufmerkasm ge macht werden, daß cin sehr beträchtlicher Theil der Ueberschusse des Jahres 1899 und des 1. Semesters 1900 theils durch Ver kauf der zu Anfang 1899 vorhanden gewesenen großen Roh ste inbeständc, theils durch Aufarbeitung derselben auf den eigenen Hüttenwerken erzielt worden ist. Diese Rohstein bestände sind jetzt fast vollständig aufgezehrt, und von jetzt ab sind die Hüttenwerke lediglich aut die Verarbeitung der currenten Förderung angewiesen. Unter diesen Umständen wird der Gesammrüberschuß des laufenden Jahres voraussichtlich hinter dem des Vorjahres erheblich Zurückbleiben, und ist die Gesellschaft deshalb nicht in der Lage, die Abschlagsausbeute für das 1. Semester 1900 höher fcstzusetzcn, als sie für das 1. Semester 1899 festgesetzt worden ist. Dieselbe ist mit 20 auf den Kux vom 13. September ab zahlbar. *— Frankfurter Gasgcsellfchaft. Die Gesell schaft erzielte in dem mit dem 31. März d. I. abgclaufcncn Geschäftsjahre einen Betricbsgewinn von 982 488 Nach Ab zug der Unkosten, der Ausgaben für Reparaturen, der Abgabe au die Stadt und der Verluste, insgesammt in Höhe von 646 504 sowie nach Abzug von 98 340 Llbschrcibungen verbleiben 237 643 (i. V. 222 866) Reingewinn, aus dem eine Dividende von 9 Proc. (8,4 Proc.) verthcilt wird. *— Aktien - Gesellschaft Differdingen- Dannen bäum. Dec Uebcrschuß im Juli beträgt 192000 Francs gegen 91 000 Francs im gleichen Monat des Vorjahres. *— Wisse ner Bergwerke und Hütten. In be- theilgtcn Kreisen wird nach der „K. V.-Ztg." jetzt als fest stehend angenommen, daß die Dividende für oas am 30. Juni beendete Geschäftsjahr 6 Proc. keinesfalls übersteigen wird; für wahrscheinlich hält man, daß nur 4 oder 5 Proc. zur Vertheilung kommen werden (gegen 12 Proc. im Vorjahr). «— Dortmunder Handelsbank. Charakteristisch dafür, daß die letztwöchigen Vorgänge bei einigen Bankgeschäften im Rheinland Mißtrauen, besonders gegen die Actien der jün geren Banken, erzeugt haben, ist eine Meldung der „Rh.-W. Ztg.", wonach bei einer Versteigerung von 5 Actien dieses In stituts zu 1000 ctk Gebote von nur 10 bis 40 Proc. (!) abge geben worden sind. Der Zuschlag wurde dazu nicht ertheilt; aber es erscheint doch als sehr bezeichnend, daß derartig niedrige Gebote überhaupt gemacht sind für die Actien einer Bank, die in den zwei Jahren ihres Bestehens je 6 Proc. Dividende zur Vertheilung gebracht hat. Errichtet 1898 mit einer Million Mark Grundcapital, ließ sie darauf zunächst nur 25 Proc. einzahlen; im April 1899 erfolgte die Vollzählung. Die Gene ral-Versammlung vom Juli v. I. beschloß bereits die Erhöhung deS Actiencapitals um eine weitere Million Mark, die neuen Actien wurden zu 102 Proc. begeben; bis Ende 1899 waren darauf erst 333 250 eingczahlt. Ob bei der Gesellschaft Ver hältnisse cingetreten sind, die ein derartig niedriges Gebot für die Actien gerechtfertigt erscheinen lassen, darüber liegen Anhaltspunkte nicht vor. Eine Auslastung der Verwaltung wäre sehr am Platze. *— Die „Berl. Bürs.^Ztg." macht darauf aufmerksam, daß alleiniger Inhaber der in Zahlungsschwierigkeiten befindlichen Essener Firma Brand st ätterL Schultz Herr Carl Schultz in Esten ist; ein Herr Brandstätter ist in der Firma nicht. Ein solcher betreibt das Bankgeschäft N. Brandstätter L Eie. in Esten, welches von dem alten hochangesehenen Bank hause von der Heydt, Kersten L Söhne, Elberfeld, comman- ditirt ist. *— Metzer Brauerei, Actien-Gesellschaft, Metz. Dieses mit 800 000 Grundcapital ausgestattete Unternehmen, das am 30. September v. I. einen Verlust von 103 669 auf zuweifen hatte, ruft auf den 24. September d. I. eine außer ordentliche General-Versammlung ein, in der über Herabsetzung des Actiencapitals durch Zusammenlegung der Actien im Ver- hältniß von 3 zu 1 und gleichzeitig über Capitalserhöhung durch Ausgabe neuer Actien Beschluß gefaßt werden soll. *— Gewerkschaft Union, Thon- und Falzziegel werke, Schermbeck. Die außerordentliche Gewerken-Ver- sammlung nahm die Neuwahl des Vorstandes vor. Ferner beschloß man einstimmig die Zahlung einer Zubuße von 200 für den Kux gleich 200 000 -L. *— Sranz- und Preßwerk-Actien-Gesell- schaft, Brack Wed e. In der Genercrl-Versammlung wurde der Geschäftsbericht genehmigt und die Dividende auf 16 Proc. gegen 8 Proc. im Vorjahre festgesetzt. Die Aussichten wurden als befriedigend bezeichnet. Der rin vorigen Jahre erzielte Umschlag betrug 681 637 (353712), der Reingewinn 105 712 (57 967). vrannschweig, 27. August. Unter der Firma Braun schweig.Schöninger-Eisenbahn-Besellschast ist beute hier ein» Gesellschaft gegründet word«o, die deu Bau einer Eisenbahn Brauaschw«tg-Hötzum and von da «inerseitS nach Mattier- zoll, andererseits nach Schöningen übernehmen will. DaS Actieneapital betrögt 3 950 000 -Sl Die Gründer der Gesellschaft sind: der braunschweigische Slaat, die Firma Lenz ch Co.-Berlin, di« Westdeutsche Eisrobahn-Gesellschaft in Köln, die Zuckerfabrik Rautheim «ud da» Rittergut Lucklum. Den Vorstand bilden: RegierunaSbaumeister Brückner-Halle a. d. S. und Major Retzlaff - Schüaiagen. Mitglieder deS AusfichlSrotbrS sind: Amt», rath v. Schwarz-Hessen, Vorsitzender, Eistobahn-Bau- und Betriebsinsprctor Müthen, Stellvertreter, Müblenbesiher Becker- Sickte, Curland-Hötzum. Coinmerjienratb Abel-Ltettin, Bonkdirecwr Heimaoa-Verlia, Regierungibaumiister und Eistnoahudirector Plack- Berlin, vr. jur. JoffS-vrrlin und Dioterfeld-Berlia. Nach Er- lidiguug belangloser Formalität«, lau» der Bau auf beiden Linien sofort begonnen »erd«». Derstlb« soll so gefördert werden, daß dir VolksmrUchaftlicher Theil des Leipziger Tageblattes Alle für diesen The» bestimmten Sendungen sind zu richt«» an besten verantwortliche» Redactenr T. G. Laue t» Leipzig. — Sprechzeit: »nr »oa 10-11 Uhr Vor«, »nd von 4 -5 Uhr Nach«. Vermischtes. )-( Adorf, 28. August. Bereits im Vorjahre war in der hier hauptsächlich vertretenen Perlmutter-, Muschel- und Bijouteriewaaren-Industrie ein erheblicher Aufschwung zu verzeichnen, und auch die künftigen Aussichten der Adorfer Industrie werden als günstige geschildert. Immer mehr wird sie im Auslände bekannt und anerkannt. Wenn sie sich auch ihrer Natur nach nicht znr maschinellen Großindustrie zu entwickeln vermag, so geht sie doch einer aussichtsvollen Zukunft entgegen. Der Werth der Ausfuhr nach den Ver einigten Staaten (daneben wird auch noch viel Waare nach England, der Türkei. Frankreich und Oesterreich-Ungarn cxportirt) betrug 1898 5.1915.92 <«. 1899 aber 59 357,72 -tlk, Zunahme gegen das Vorjahr 10,09 Proc. Da die großen Webwaarcnfabrikcn von Claviez L Comp. und Gebrüder Ucbcl durch Lohnzulagen zahlreiche eingerichtete Muschelarbeiter an sich zo^ri' jo machte sich in der Perlmutter-Industrie Adorfs cin Mangel, namentlich an jüngeren Arbeitskräften, fühlbar. Letztere stellen sich lieber an den Wcbstuhl oder die Spinn maschine, wo von vornherein Lohn gezahlt wird, während in der Perlmutter-Industrie eine, wenn auch nur kurze, verdienst lose Lehrzeit vorauSgchen muß. AuS dem gleichen Grunde ist eS auch dem vogtländischcn Kleingewerbetreibenden säst unmög lich, einen Lehrling zu bekommen. )-( Schönheide, 28 August. An der allgemeinen Auf- wärtsbcwcgung der Preise für Lebensmittel und Bedarfsartikel nehmen auch die hiesigen B ü r stenmacher Theil. Die „Ver einigten Arbeitgeber der Bürsten- und Binselfabrikation zu Schönheide" haben gemeinschaftlich eine Preiserhöhung ibrer Fabrkatc durch geführt, welche 10 Proc. auf Bürsten und Besen aller Art, 15 Proc. auf alle Borsten pinsel und 35 Proc. auf alle Dachshaarpinsel beträgt. Bis her war eine solche Maßnahme an dem Widerstande mehrerer übertrieben selben eine scbäftsgang denjenigen guter, und . , . erhebliche baulich« Erweiterung der Fabrikräume nöthig. Die vorhandenen Arbeitskräfte reichen kaum aus, um die Pro duction dem Bedürfe anzupassen. * Greiz, 27. August. In welchem Umfange unsere Textil- Jndustrie zur Zeit darniederliegt, zeigt folgende von Textil arbeitern am 18. August aufgenommene Statistik der in Be trieb befindlichen Webstühle. Sonach standen von 11829 vorhandenen Webslühien 6022 Stühle leer, u. A. bei den Finnen: Titsch L Oehler . . . standen von 660 Stühlen 512 leer, Cstbr. Albert - Schilbach L Heine... - Merz Arnold, Langenwetzendorf - Schilbach L Co. ... Braun L Cremer ... - *— Deutschlands Au Ausweise dcs kaiserlichen statistii d. I. vom Auslande ein geführt 44268548 D.-Ctr., darunter 1196 D.-Ctr. Edelmetalle oder 460 362 D.-Ctr mehr als im Juli 1899. Wesentlich höher als im Juli 1899 stellte sich die Einfuhr von Abfällen, Material-, Spcccrei- und Conditorwaaren. Steinen und Steinwaaren, Steinkohlen, Braunkohlen, Coaks und Thonwaarcn. Weniger eingcführt wurde an Getreide (6 684 914 gegen 6 738 042 D.-Ctr. im Juli 1899), Droguen, Apotheker- und Farbwaaren, Erzen, Erden u. s. w., Holz und Holzwaarcn, Tyeer, Pech, Harzen, Asphalt, Wolle und Wollwaaren. Vom 1. Januar bis 31. Juli wurden zusammen eingcführt 246 772 508 D.-Ctr. (darunter 7093 D.- Ctr. Edelmetalle) oder 950 041 D.-Ctr. weniger als in der selben Periode 1899. Eine wesentliche Mehreinfuhr ist zu verzeichnen für Eisen und Eisenwaaren (-j- 1486 636 gegen Juli 1899), Erden, Erze, Metalle u. s. w. (-(- 1738 943), eine wesentliche Mindereinfuhr für Trogucn, Apotheker- und Farb- i ' .- "" wie Wolle und Wollwaaren (— 328 419). betrug im Juli 26 817 256 D.-Ctr. (darunter 242 D.-Ctr. metallc) oder 1736243 D.-Ctr. mehr als im Juli 1899. wähncnswerth größer als im Juli 1899 war die Ausfuhr von Baumwolle und Baumwollwaarcn, Droguen, Apotheker- und Farbwaaren, Getreide, GlaS, Maschinen, Instrumenten und Fahrzeugen, Material-, Speccrci- und Conditorwaaren, Kohlen und Coaks (14 219 036 gegen 12 940 507), Thonwaarcn, Wolle und Wollwaaren. Eine Abnahme der Ausfuhr trat ein bei Eisen und Eisenwaaren (1271 771 gegen 1329 934 im Juli 1899), Steinen und Steinwaaren, sowie Thonwaarcn. Vom 1. Januar bis 31. Juli wurden ausgeführt 185 487 860 D.-Ctr. (darunter 1942 D.-Ctr. Edelmetalle) oder 14 404 387 D.-Ctr. mehr als in derselben Periode 1899. Eine große Zunahme weisen auf: Droguen, Apotheker- und Farbwaaren, Erden und Erze, Getreide, Glas, Holz und Holzwaaren, Maschinen, In strumente und Fahrzeuge, Oele, Papier, Pappwaaren, Steine und Steinwaaren, sowie Kohlen und Coaks (1lV704 065 D.- Ctr. gegen 92 331212 im Vorjahre). Eine größere Abnahme erfuhr die Ausfuhr von Eisen und Eisenwaaren (8 714 013 gegen 9 024 249 im Vorjahr), Material-, Speccrci-, Conditor- uno Thonwaarcn. /z Die Einnahme der Reichspost- und Telegra- phen-Verwaltuna hat, wie bereits mitgetheilt, für das er>te Drittel des laufenden Etatsjahres 129,3 Mill. Mark oder 7,4 Millionen mehr als im gleichen Zeitraum« des Vor jahres und die der N ei ch s-E i s e nb a h n v e r w a l tu ng 30,2 Millionen oder 2,8 Millionen mehr betragen. Die Ein nahme der Post- und Telcgraphen-Verwaltuna ist im Etat für 1900 mit 393,1 Mill. Mark veranschlagt. Würde das Er gebniß des ersten Drittels des laufenden Finanzjahres einer Schätzung des Gesammtertrages des ganzen Jahres zu Grunde gelegt, so würde der dabei hcrauskommende Betrag um etwa 4 Millionen hinter dem Etatansahc Zurückbleiben, jedoch ist zu bedenken, daß Herbst und Winter die Zeiten dcs gesteigerten Verkehrs sind und deshalb höhere Einnahmen als Frühjahr und Sommer auch bei der Post- und Telegrapben-Verwaltung in Aussicht stellen. Man kann also ziemlich gewiß sein, daß der Etatsansatz in der Einnahme dieser Verwaltung nicht nur er reicht, sondern noch übertroffen werden wird. Eine ähnliche Schatzung bei der Rcichs-Eiscnbahiiverwaltung ergiebt einen Ueberschußvon 4'/» Millionen Mark über den Einnnahmeansatz von 86,2 Millionen. Jedenfalls lassen auch die bisherigen Er gebnisse der beiden Verkehrsverwaltungen des Reiches einen Schluß auf Sine ungünstige Entwickelung der Reichsfinanzen nicht zu. k. L. Auch der deutsche Buchhandel soll, wenn es nach neuerdings hcrvorgctretencn Wünschen ginge, mit Schutzzöllen beglückt werden. Von einer Seite wurde empfohlen, bei der Behandlung von Büchern und Druck schriften m einem neuen Zolltarife den „Grundsatz der Gegenseitigkeit" zu wahren, d. h. den Ländern, die, wie Frankreich und Italien, einen Zoll auf Bücher gelegt haben, mit einem Zoll auf ihre Bücher zu antworten. Ein anderer Wunsch — man wird Wohl nicht fehlgchen. wenn man annimmt, daß er von Buchbindern ausgesprochen wurde — ging dahin, auf gebundene Bücher einen Schutzzoll zu legen. Bei den Verhandlungen im Ncichsamte dcs Innern hat der als Sachverständiger geladene Theilhabcr der Verlagsbuchhandlung von B. G. Teubner in Leipzig, l)r. Giesecke, wie wir dem Protokolle über die letzte Sitzung der Handelskammer zu Leipzig entnehmen, im Interesse des Buchhandels und vcS Buchgewerbes, denen viel mehr an Ausdehnung der Aus fuhr als an Beschränkung der Einfuhr liegen müsse, sich gegen die beiden schutzzöllnerischen Vorschläge erklärt und die Beibehaltung der Zollfrcihcit verlangt. Im Schooße der Leip ziger Handelskammer war man damit vollständig einverstanden. In dem Entwürfe einer neuen Anordnung des Zolltarifs befindet stch übrigen» eine Anmerkung, nach der „Bücher, Kalender. Bilder, Musiknoten u. s. w. mit Einbänden, die ihrer Beschaffenheit nach (mit einem noch fest- zusctzenden Zollsätze) zollpflichtig sind", den Zollsätzen für die Einbände unterliegen. Der Wirthschaftliche AuS-- . ...» - ,— . - ,— schuß hat hiernach thatsächlich an einen Zoll auf ae- nocki nickst Hu sagen. Deutschland hat in Frankreich abermals bundene Bücher gedacht; «S wird sich daher empfehlen, so glänzende Proben seiner industriellen und technischen daß der deutsche Buchhandel Stellung dazu nimmt. Auch lidiau Leistungsfähigkeit abgelegt, daß die Vortheile für unser Er- Landkarten in erhabener Arbeit aus Papp- oder Etein-^ sosort
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