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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 02.09.1899
- Erscheinungsdatum
- 1899-09-02
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-189909029
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-18990902
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-18990902
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1899
- Monat1899-09
- Tag1899-09-02
- Monat1899-09
- Jahr1899
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 02.09.1899
- Autor
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Riesaer D Tageblatt «nd A«;rlger WMst md AHchtt). Telegramm »Adresse: ^Tageblatt-, Riesa. Amtsblatt Fernsprcchstrll« Nr. SV. der König!. Amtsha«ptmaMschast Großenhain, des Königl. Amtsgerichts und des Stadtraths zu Riesa. 204. Sonnabend, 2. September 18NS, Abends. 52 Jahrg. Das Riesaer Tageblatt erscheint jede» Ta- Abend- mit Ausnahme der Sonn- und Festtage. Vierteljährlicher Bezugspreis bet Abholung in den Expeditionen in Mesa und Strehla oder durch uns«« Triiger jrei in- Hau- 1 M«t SO Pfg., bei Abholung am Schalter der laiserl. Pastanstalten 1 Mark 2d Psg., durch dm Briefträger frei in- Hau- 1 Mark SS Pf. Auzrigm-Aunahine für die Nummer del Lu-gabetage- bi» Bormittag S Uhr ohne Gewähr. Dm« und »«las do« L««ger » »««terttch in Riesa. — Geschäftsstelle: »astantenstraße VS. — Für di« Redaktion vrrantwortlich: Herm. Schmidt »« Riesa. Die Schiffahrt und Flößerei auf der Elbe betreffend. Seit einiger Zeit ist wahrzunehmen gewesen, daß einige Bestimmungen der Polizei ordnung für die Schiffahrt und Flößerei auf der Elbe vom 8. Januar 18S4 feiten der Schiffseigner nicht mehr die gehörige Beachtung finden, und zwar wird vielfach verstoßen gegen 8 6, Absatz 2, indem an vielen nichtstaotlichen Schiffen von 10 Tonnen oder mehr Tragfähigkeit der Vor- und Zuname dlS Schiffers oder die Firma und der Geschäftssitz des Eigentümer- u. nicht mehr an beiden Selten der Kajüte oder des BugS angebracht, sondern aus besondere Brettchen ausgemolt ist, welche wegnehmbar sind und während der Fahrt oder bei der Entlöschungsarbeit bei Seite gelegt werden; b. nicht mehr in deutlich lesbarer Schrift von mindestens 15 em Höhe und 3 vw Stärke der kleinsten Buchstaben, welche 6. nicht mehr dunkel auf Hellem Grunde oder hell auf dunklem Grunde erscheinen, so daß die Schrift in der Ferne nur mit Anstrengung gelesen werden kann; 8 6, Absatz 2, indem an den Betsahrzeugen häufig der Name oder die Firma, sowie der Geschäftssitz des Eigentümers nicht an beiden Borden in deutlich erkennbarer Weise an gegeben ist; 8 10, indem die durch einen 15 om langen, 2 vm breiten weißen Querstrich, welcher von einem 2 vor breiten weißen Ringe umgeben sein muß, bezeichnete Ladelinie sehr oft verwischt ist oder nach erfolgtem Neuanstrich der Fahrzeuge nicht wieder erneuert wird; 8 11, indem die TiefgangSanzeiger häufig nicht vom Leertlesgange bis zur höchsten zulässigen Eintauchung reichen, auch oft sehr undeutliche Teilung ausweisen, an welcher die Tikfgangbzahlen zuweilen ganz fehlen oder nicht leserlich sind. ES werden sogar dann und wann noch Kähne mit Zolltrilung angetroffen. Diesen Unzulässigkeiten wird fernerhin nicht mehr nachgesehen, vielmehr wegen der gegen die obenangezogenen Vorschriften vorkommenden Verstöße vom 1. November dsS. IS. ab gegen die betreffenden Schiffssührer und bez. Schiffseigner unnachsichtlich mit Bestrafung nach Maßgabe von § 48 der Eingangs gedachten Polizeiordnnng vorgegangen werden. Königs. AmtShaupImannschaft Meißen als Elbstromamt,am 30. August 1899 253 6. vor» Schroeter. W. Aus Fol. 68 des Handelsregisters für den Bezirk des unterzeichneten Amtsgericht», die Firma Theodor Müller in Riesa betreffend, ist heute eingetragen worden, daß Herr Georg Theodor Müller in Riesa Inhaber der Firma ist. Riesa, am 1. September 1899. Königliches Amtsgericht. Heldner. Brehm. Versteigerung. Donnerstag, den 7 dss. MtS., Vormittag- 14 Uhr soll im „Gasthof zu Radewitz- * eine Kuh meistbietend gegen sofortige Baarzahlung öffentlich versteigert werden. Riesa, am 2. September 1899. Der Gerichtsvollzieher beim Königl. Amtsgericht daselbst. I. St.: Exp. Franke. Durch Anordnung der Königlichen KreiShauptmannschast Dresden ist die bisherige Schmiedeinnung in Riesa am 1. September 1899 geschloffen worden und von diesem Zeit punkte ab die Ztvaugsiunung für daS Schmiede-Handwerk inS Leben getreten. Zur Wahl des Vorstandes der neuen Innung wird auf Grund der Vorschrift im 8 92 Absatz 5 in Verbindung mit 8 100 o der Reichsgewerbeordnung in der Fassung der Novelle vom 26. Juli 1897 eine JnnungSversammlung für Mittwoch, den 6. September 18SS, oarymittags 4 Uhr, Im RathSkellerL« Riesa eioberuseu. Wahlberechtigt sind alle Diejenigen, die der Zwangsinnung künftig als Mitglieder an zugehören haben, daS heißt die Handwerker, die daS Schmiedegrwerbe in dem Bezirke drS Königlichen Amtsgerichts Riesa — ausschließlich von Strehla, Görzig, Groß- und Klein- rügeln, Kottewitz, Oppitzsch und Trebnitz — und kn den Ortschaften Wülknitz, Tiefenau, SpanSberg, Seerhausen, Stösitz, Grubnitz, Bloßwitz, Mautitz und Goldhausen al» stehendes Gewerbe selbständig, indessen nicht fabrikmäßig, betreiben. Riesa, den 1. September 1899. Der Rath der Stadt. vr. Wegeli«. Sch. ES wird hiermit zur Kenntniß gebracht, daß unter dem Rindviehbestande des Gehöftes No. 43 in Gröba die Maul- und Klauenseuche auSgebrochen ist. Riesa, am 2. September 1899. Der Rath der Stadt. vr. WegeU«. Fnd Bekanntmachung. Rogge«, Hafer, Heu und Stroh kaust in den Magazinen zu Riesa und Zeit hain das Königl. Proviantamt Riesa. Oertliches und Sächsisches. Riesa, 2. September 1899. — Se. Majestät der König wird Allerhöchstsich heute, Sonnabend, Abends 8 Uhr 48 Min. ab Niedersedlitz über Leipzig-Frankfurt nach Straßburg begeben und hierbei auch die Station Riesa passiren. In der Allerhöchsten Begleitung werden sich befinden: Generaladjutant Generalleutnant Hingst, Excellenz, die Flügeladjutanten Oberstleutnants Senfft von Pilsach und von Larisch und Major von Kospoth, sowie der Königl. Leibarzt Oberstabsarzt Dr. Selle. — Se. Majestät reist zunächst bis Frankfurt a. M., steigt daselbst im Hotel „Frankfurter Hof" ab und besucht dort morgen den Gottes dienst in der Liebfrauenkirche. In den Nachmittagsstunden wird alsdann die Reise bis Straßburg i. E. fortgesetzt. In Straßburg nimmt Se. Majestät der König nebst Gefolge und Ehrendienst ini Statthalter-Palais Quartier. — In einer Correspondenz aus Grimma in Nr. 201 d. Bl. war gesagt worden, daß die Maul- und Klauenseuche n. A. durch Viehhändler und Fleischer verschleppt würde. Wenigstens für unfern Bezirk ist dies, wie man uns mitzu- theilen ersucht, nicht zutreffend — die Grimmaer Verhältnisse selbst sind uns nicht bekannt — da Viehhändler und Fleischer in Gehöfte, in denen die Seuche herrscht, keinen Zutritt haben und dieselben auch iin eigenen Interesse streng meiden. — Heute früh beim Ableuchten eines Gasarmes brannte herausgetretenes Gas stichflammenartig an und verletzte sich hierbei der hiesige Herr Stadtverordnete Wilhelm Hammitzsch das Gesicht und beide Hände. Wenn auch die Verletzungen leichter Natur waren, so machte sich trotzdem ärztliche Hülfe nvthig. — Der diesjährige Lorenzkirchener Markt war am Mittwoch und Donnerstag vom besten Wetter begünstigt, doch hatte der Viehmarkt am Mittwoch in Folge des durch die Maul- und Klauenseuche bedingten Verbots des Auftriebs von Rindern wesentlich zu leideu. Es waren diesmal insgesammt nur 479 Pferde auf den Markt gebracht worden. Der Donnerstag brachte indes; wieder einen äußerst regen Verkehr, die zwischen Lorenzkirchen und Riesa verkehrenden Schiffe waren zumeist dicht besetzt, doch auch von anderwärts strömte dem Markte in bekannter Weise eine große Menschenmenge zu, so daß die Schankzelte, die Schaubuden, Reitschulen re. stark frequentirt waren. — Aus unserm Leserkreise übersendet man uns als Rarität jetzt Blüthen von Birnbäumen. Diese zweite Bluth ist indeß mehrfach beobachtet worden. — In der Gewerbevereins-Sitzung am vergangenen Donnerstage kamen zunächst einige Eingänge von wenig Be lang zur Erledigung, worauf der Vorsitzende, Herr Stadtrath Heinrich Barth, einen Artikel, überschrieben: „Amerikanische Würste und Pferdefleisch", aus der Zeitschrift „Gewerbeschutz" vorlas. Der Artikel weist unter Anderem nach, daß das Fleisch der amerikanischen abgetriebenen oder nmgestandenen Pferde in Deutschland dadurch in den Verkehr gebracht wird, daß irgend eine Firma derartiges Fleisch, wie es mit anderen Fleischwaaren auf Dampfern von Amerika hcrüberkommt, und von dem beispielsweise kürzlich in Hamburg 4400 Pfund von einem einzigen Dampfer, der „Bulgaria", herüberge brachtes zur Auktion gestellt worden ist, kaufe, durch Fleisch mühlen fein mahlen und durch Reisende als fein gemahlenes Rindfleisch znm Preise von 30 bis 40 Pfennig das Pfund vertreiben lasse. Zu wünschen wäre, „daß die Hamburger Polizei Diejenigen anmeldet, die jene Sendung erstanden haben, und daß sich die Polizei von Großstädten des Weiteren für diese Angelegenheit intercssirte." Herr Oberlehrer Dietzel zeigte eine Weinrebe vor, die einem der Weinstöcke an der zuni Schulhause an der Kastanienstraße gehörenden Turnhalle entnommen war und nebst den daransitzenden Blättern und Trauben in besonders starkem Maaße von dem sogenannten Mehlthaupilze Oiäiuui luccksri befallen war, der zuerst von dem englischen Gärtner Tucker beobachtet worden ist, in ver schiedenen Ländern schon große Verheerungen angerichtet hat und in seinem Aussehen und Wachsthume dem Eischimmel höchst ähnlich ist, der bei kleinen Kindern zuweilen die soge nannten Mundschwämmchen hervorruft. (Die Sporen sind eiförmig; Oickium-kleines Ei.) Es wurde darauf hinge- wiesen, daß Trauben wie die vorliegenden durch Bestäubung mit Schwefelblumen nunmehr nicht zu retten seien. Die Bestäubung der Weinstöcke geschehe, 1. vor der Blüthezeit, 2. nach dem Abblühen und 3. im August. (Wo das Nebel austritt, ist es im nächsten Jahre wieder zu erwarten; denn die anhaftenden Sporen werden durch den Winter nicht vernichtet.) — Dem Ausschußbeschlnsse, den^lO. September einen Ausflug zu unternehmen, wurde einhellig beigestimmt; nur soll das-Ziel des Ausflugs, wie der Ausschuß nachträglich beantragte, nicht Moritzburg, sondern Nossen und Altenzelle sein. — In seinem Vortrage über „Her mann und Dorothea", der Dichtung Goethe's, von der der Dichter in hohem Alter geäußert hat, sie sei die einzige seiner Dichtungen, an der er noch Interesse habe, sprach Herr Ober lehrer Dietzel 1. über die Dichtungsart (idyllisches oder bürger liches Epos) und Dichtungsform (Hexameter), 2. über die Zeit, in der die im Epos erzählte Begebenheit spielt, (Sonn tag Nachmittag im Hochsommer, kurz vor Beginn der Ge treideernte; einige Jahre nach dem Ausbruche der ersten französischen Revolution), 3. über den Ort, an dem sich das Ganze abspielt, (Landstädtchcn und Dorf in der fruchtbaren oberrheinischen Tiefebene; Gasthof znm Löwen mit den daran-
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