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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 05.09.1899
- Erscheinungsdatum
- 1899-09-05
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-189909053
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-18990905
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-18990905
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1899
- Monat1899-09
- Tag1899-09-05
- Monat1899-09
- Jahr1899
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 05.09.1899
- Autor
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Riesaer H Tageblatt ««d Anxelgrr MeblM «ad Atychtt). Dienstag, S September 1899, Abends. Telegramm-Adresse: I I I gernsprechstelle .Tageblatt-, Riesa. Rr. 20. der König!. Amtshauptmannschaft Großenhain, des König!. Amtsgerichts und des Stadtraths zu Mesa. .1° 206 Dienstag, S September 1800, Abends. SS Jahrg. Las Riesaer Lagebtatt erscheint jede» Ta- Abends mit Ausnahme der Sonn- und Festtage. Vierteljährlicher Bezugspreis bei Abholung in den Expeditionen in Riesa und Strehla oder durch uns« Lckg« säet in» Hau» 1 Mart vv Pfg., bet Abholung am Schalter der kaiserl. Postanstalten 1 Marl 25 Pfg., durch den Briefträger frei In» Hau» 1 Marl SS Pf. Unzrigr»U>mahu»r für di» Nummer de» Ausgabetage» bl» Vormittag 9 Uhr ohne Gewähr. Druck und Vertag von Langer L Winterlich in Riesa. — Geschäftsstelle: Kastanienstraße 59. — Für die Redaktion verantwortlich: Her». Schmidt in Rief«. ! Versteigerung. Donnerstag, den 7. dss. Mts., Vormittags LL Uhr soll im „Gasthof zu Radewitz" eine Kuh meistbietend gegen sofortige Baarzahlung öffentlich versteigert werden. Riesa, am 2. September 1899. Der Gerichtsvollzieher beim Königl. Amtsgericht daselbst. I. St.: Exp. Franke. Bekanntmachung, Anlieferung von Steinbruchschutt. Die Anlieserung und Einebnung von etwa inSgesammt rssvv« vdm Gteinbruchschutt zur Ausfüllung ur.vcrlandeter Stromabschnitte am rechten Elbuser unterhalb der Karpsen- jchänke und zwar von Grenzstein Nr. 4 bis zur Mitte zwischen Grenzstein Nr. 12 und 13 soll, in drei Abtheilungen getrennt, m't Vorbehalt der Auswahl unter den Bewerbern und nach Befinden der Ablehnung einzelner oder sämmtlicher Angebote vergeben werden. Die Bedingungen und die Lage der Abtheilungen sind in den Geschäftsräumen der unterzeichneten Dienststellen einzusehen, etwaige Preisangebote aber an die mitunterzcichnete Bauverwalterei in einem verschlossenen und mit der Aufschrift Tteinbruchschutt Anlieferung versehenen Briefumschläge bis spätestens den v. September dss. IS. mittag- LK Uhr kostenfrei einzusenden. Die Eröffnung der eingegangrnen Angebote erfolgt zur festgesetzten Zeit in Gegenwart etwa erschienener Bewerber, der Zuschlag dagegen spätestens am 28. September dsS. IS. Bis dahin unbeantwortet gebliebene Angebote sind als abgelehnt zu betrachten. Meißen, am 31. August 1899. Königliche Straßen- und Wasser- Königliche Bauinspektion I. Bauverwalterei. Ringel. Friedrich. Mn. Gustav-Adolf-Verein. Die Herren Geistlichen der Ephorie Großenhain werden hiermit gebeten, die HauS- sammlungen sür den Gastav-Adolf-Vercir, soweit es noch nicht geschehen, zu veranstalten und den Ertrag derselben an den Vereins-Cassi,er, Herrn Bürgerschul-Oberlehrer M. Lösche hier, Kronenstraße Nr. 537 6, bis Ende des laufenden Monats einzusenden. Großenhain, den 4. September 1899. Der Zweigverein der evangel. Gustav-Adolf» Stiftung. I). Harig, Bors. Oertliches «uv Sächsisches. Riesa, 5. September 1899. — Herr Bürgermeister Boeters ist vom Urlaube zurückgekehrt und hat gestern die Leitung der Rathsgeschäste wieder übernommen. — In Pegau wird am 5. September eine Stadt- Fernsprecheinrichtung eröffnet. Zum Verkehr mit ihr zu« gelosten sind die Fernsprechtheilnehmer in Dresden nebst Vor- und Nachbarorten, sowie in Meißen und Riesa. Die Sprechgebühr beträgt 1 Mark. —* Die diesjährige Jahresversammlung der Lehrerschaft des Schulaufsichtsbezirks Großenhain fand gestern Montag in der Turnhalle der Bürgerschule zu Großen hain statt. Zahlreiche Gäste ehrten die Versammlung durch ihre Anwesenheit, so Herr Amtshauptmann vr. Uhlemann, Herr Sup. v. Harig, Herr Bezirksschulinspector Reil-Oschatz und Herr Schulrath Ür. Gelbe-Meißen. Die Städte des Bezirks hatten Vertreter entsandt, darunter unser Riesa Herrn Stadtrath Or. Wegelin. Auch zahlreiche Geistliche und Schul vorstandsmitglieder waren anwesend. Der Vorsitzende, Herr Bezirksschulinspector Sieber-Großenhain, eröffnete die Ver sammlung nach gemeinsamem Gesänge mit Gebet, begrüßte die Erschienenen herzlich und feierte die Jahresversammlung als die erste unter seiner Leitung und die 25. seit Bestehen des gegenwärtigen Volksschulgesetzes, das einschneidend ge wesen sei bezüglich des Fortbildungsschulunterrichts, der selb ständigen Schulverwaltung und des Lehrerstandes selbst. All zeit sei das Gesetz von unsern Behörden im Geiste der Milde, der Mäßigkeit und Gerechtigkeit gehandhabt worden. Heute sei es Pflicht, der Schöpfer, Schützer und Pfleger des Ge setzes zu gedenken: des hochgesinnten, wahrhaft erleuchteten Fürsten, unter dem es zu Stande gekommen, der Ständever treter, der Männer von Gerber, von Seydewitz und Kockel. Er gedenke heute seiner beiden Vorgänger, des Herrn Schul rath Wigand (1874—91) und des Herrn Schulrath Or. Gelbe (1891 bis 31. Jan. d. I.), sowie aller treuen Mit arbeiter. Möchte auch die Zukunft vereinte Kräfte finden! Denn „aus der Kräfte schön vereintem Streben hebt sich schaffend erst das wahre Leben." Wahres Leben fei die Darstellung des Idealen, sittlich Vollkommenen aus der Kraft religiöser Gesinnung. Der Herr Redner verbreitete sich weiter über die Aeußerungen wahren Lebens aus den: Gebiete der Schularbeit, zeichnete die Grundzüge der künftigen gemein samen Arbeit, gedachte in begeisternden Worten der Vorbilder im Erzieherberufe, eines Comenius, Franke und Pestalozzi, die allesammt Idealisten gewesen seien und richtete das Dittes- sche Wort als warmen Appell an die Anwesenden: „Laßt uns unsere Kinder zu einem idealen, wahren Leben führen!" Dem folgte ein Vortrag des Herrn Schuldirector vr. pdil. Michel-Riesa auf Grund folgender Leitsätze, die genannter Herr an der Hand markanter Beispiele aphoristisch beleuchtete: 1. Bei ihrem Streken nach Reinheit und Deutlichkeit der Aussprache richte sich die Schule im Allgemeinen nach der Aussprache der Bühne, ohne im Einzelnen die übertriebene Artikulation Nachn ahmen, deren sich die S ühne zu gewissen Zwecken tediert. 2. Die Betonung verdient alS wichtige» Hilfsmittel des Sprachverständnisse» die sorgfältigste Pflege. 3. Die Behandlung ein»» Lesestücke» leite die Kinder an, in den Zusammhang ter li evanken und Stimmungen einzudrtngen und die (»lielerung des «anzen und den Inhalt der Theile zusammenhängend wlederzugeben. 4. Der Schreidumerricht kann zur Zeit keine der beiden Üblichen Schristarten entbehren, er streik ater danach, teide bi» zu annähernd gleicher ü eläusigkeit zu üben. 5. Rechtschreibung beruht in der Hauptsache aus richtig ge leitetem Analogiegesühl. Diktate in Aussatzsorm müßen den Anfor derungen guten Stiles genügen. Die verständi e Behandlung laut lich oder sachlich geordneter Wortgruppen au» dem VorftellungSkretje des Kindes behält ihren Werth neben den zusammenhängenden Dik taten 6. Will die Schule den Stil mit besserem Erfolge bilden, so übe sie worin UmxangS- und Schriftsprache übereinstimmen, sie be mühe sich, bei allem Unterrichte die Dinge lebendig darzustellen, statt ihnen die B «griffe abzuziehen, sie fordere als Ergebniß jeder Stunde des Sachunter>ichtes richtig siilisirte Zusammenfassungen nicht >loße „Ueberschriften", und lasse sich durch die Furcht vor orthographischen Fehlern richt abhalten so ost und so früh als möglich U elegenheit zu selbständigen Arbeiten über (Gegenstände deS kindlichen Znteressen- kreises zu g:»en. 7. Die Sprachlehre präge nicht mehr Fachaus drücke und Regeln ein. als die v «screchung de: Aussätze unbedingt fordert, aber sie befähige die Kinder nach jedem Vor'e eines Satzes und nach dem v edankenverhältnisse der Sätze untereinander zu fragen, sowie jeden Satz und Satztheil rem Sinne nach zu erklären. Aus- satzähnltche Arbeiten, worin sich eine Spracherscheinung vo drängt, jtumpsen das Stilgesühl ab. Herr vr. Michel schloß seinen Vortrag, indem er daraus hinwie» wie nothwendig er sei. daß dte Vrlksschule diese neueren Bestrebungen auf dem (»evtete de» Deutschunter,ich'S beachte wenn a ders nicht auch hier drS Wort deS Wandstecker Solen Clcudiu» u eltung bekommen solle: „Wir spinnen Lustge spinste und ketten viele Künste und kommen weiter von dem Ziel." Reicher Beifall bekundete die Uebcrzeugilng und Sym pathie, die Redner sür die vorgetragenen Ideen zu wecken verstanden hatte. Eine Besprechung fand in Folge eines An trages Wittrisch-Radeburg nicht statt. Nun folgten seitens des Herrn Bezirksfchulinspectors Sieber die statistischen Mit theilungen. Der Tod ereilte im vergangenen Jahre drei Mitglieder des Bezirks: Lehrer Jagsch-Bobersen, Oberlehrer sw. Eidner-Großenhain und Cantor und sw. Kirchschullehrer Ludewig-Pausitz, gest. in Plauen b. Dr. Die Versammlung ehrte die Entschlafenen durch Erheben. Emeritirt wurde Kirchschullehrer Preißler-Reinersdorf. Neu angestellt wurden 16 ständige und 11 Hilfslehrer. In andere Bezirke traten 7 ständige und 11 Hilfslehrer über. Auszeichnungen erhiel ten: Herr Cantor und Kirchschullehrer Schröpfer-Merschwitz das Albrechtskreuz. Den Titel Oberlehrer erhielten: Lösche- Großenhain und Kannegießer-Riesa, den Titel Cantor: Kröner- Skassa. Das 25 jähr. Amtsjubiläum feierten: Cantor und Kirchschullehrer Richter-Lampertswalde. Neue Schulgebäude wurden errichtet in Heyda, Strauch und Gröditz. Außerdeni erhielt die Schule Strauch eine Schenkung von 18V Mark zu einem Harmonium von Freiherrn von Rocho-Schmelkwitz. — Vor 25 Jahren, 1874, gab es im Bezirke: 79 Schulen, heute 85. In dieser Zeit entstanden neue Schulen in Wülk nitz, Pochra, Merzdorf und Jahnishausen. 1874 waren im Bezirke angestellt 140 Lehrer, heute 218. Die Schülerzahl betrug 1874: 10 654, heute 14 707. Nach Verlesung der vom Ministerium empfohlenen neuern Werke für Volksschul unterricht, wurde in den Convent Begräbnißkasse eingetreten, worauf allgemeiner Gesang die Feier beschloß. Im Hotel de Saxe fand gemeinsames Mittagsmahl und sodann musikalische Unterhaltung statt. UU — Die Wandergewerbesteuer brachte im Jahre 1897 im Königreich Sachsen einen Ertrag von 233956 Mk., das sind 5484 Mk. mehr als im Vorjahre. Trotz dieser Zu nahme ist zu bemerken, daß der Ertrag dieser Steuer gegen frühere Jahre nicht unwesentlich abgenommen hat. So brachte diese Steuer im Jahre 1887 262905 Mk., also 29000 Mk. mehr als 1897. Im Königreich Sachsen wird das Wander gewerbe am meisten in der Amtshauptmannschaft Zwickau ausgeübt. — Der 4. September Ist sür unser Sachsenland ein bedeutungsvoller Tag. Am 4. September 1831 erhielt daS Land unter der Negierung deS hochseligen Königs Anton und der Mitregierung seines Neffen, dcs Prinzen Friedrich August, seine Verfassung. Damit trat Sachsen in die Reihe der constitut'onellen Staaten ein. In srüheren Jahren wurde darum auch der 4. September in Sachsen festlich begangen. Wie die hohen Regierenden ihre schwere, verantwortungsvolle Aufgabe damals erfaßt, lehrt eine von dem Könige Anton und dem Prinzen-Mitregentcn Friedrich August unter dem 29. Mai 1831 erlassene Bekanntmachung. Darin heißt eS u. A.: „So beabsichtigen Wir, unter dem Schutze des All mächtigen daS begonnene Werk einer verbesserten Staats verwaltung von Schritt zu Schritt mit Ernst und Ruhe weiter zu verfolgen und zu vollenden, hierdurch Unsern Landen Ruhe, Sicherheit, Glück und Wohlfahrt zu bereiten und damit den Zweck Unseres LrbrnS und Wirkens zu be- thätigrn." Die öffentlichen Zustände der Gegenwart geben dringende Veranlassung, di« Grundsätze und Gesinnungen in daS Gedächtniß zurückzurusen, aus denen einst die heute noch geltende Landesverfassung aufgebaut worden ist. Die Grund sätze erklären den festen Bestand und den reichen Segen diese- Werkes. In freier, doch auch maßvoller Bewegung konnten sich die Kräfte drS Lande- entfalten; Wissenschaft und Kunst, Handel und Gewerbe, Industrie und Landwirth- schäft nahmen einen vorher kaum geahnten Aufschwung. Hierin ruht der Segen des 4. September. Möge er noch lange Jahre hindurch erhalten bleiben. Er wird eS, solange daS sächsische Volk jene- TageS und der hochsinnigen Fürsten, die ihn unS gebracht, in Liebe, Dankbarkeit und Treue gedenkt. — Daß der Gemeindevorstand jederzeit dem Schulvor stande anzugrhören habe, kann auch durch Ortsstatut nicht bestimmt werden. DaS sächsisch« Ministerium deS Eultus und öffentlichen Unterrichts hat hierzu eine Verordnung er lassen, auS der Folgendes hnvorzuhrben ist: „ Was
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