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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 23.09.1899
- Erscheinungsdatum
- 1899-09-23
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-189909234
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-18990923
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-18990923
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1899
- Monat1899-09
- Tag1899-09-23
- Monat1899-09
- Jahr1899
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 23.09.1899
- Autor
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Riesaer G Tageblatt ««d Auretger Wkbtlltt «tz Aijchtt). .,.7^^. Amtsbtatt der König!. Amtshauptmannschast Großenhain, des König!. Amtsgerichts und des Stadtraths zu Riesa, sss Sonnabend, IS September 1899, Abends. SS. Jahrg. - '»»-"» ! >> , La» Rtesa« Lagebtatt erscheint jede« Ta, Abend» mit Ausnahme der Sonn, und Festtage. Vierteljährlicher Bezugspreis bei Abholung in den Expedition« in Riesa und Strehla oder durch wcheoe Dchg« smi NN» Hau» 1 vi«t 00 Psg., bet Abholung a» Schalter der kaiserl. Postanstalten 1 Marl LS Pfg., durch dm Brieftrßg« frei tu» Hau» 1 Mark SS W. An^uchkouchtN« ftr dir Rümmer bei» Ausgabetage» bi» Vormittag v Uhr ohne Gewähr. Lmck und Vertag »on Langer S Winterlich in Riesa. — Geschäftsstelle: lkaftanirnstrabe VS— Für die Redaktion vermtmorütch: Har«. Schmid» in Ries«. Anreise« für daS „Riesurr Tageblatt" erbitte» uns biss spiiteitr» BormittagS G Uhr des jeweiligen Ausgabetage». Die «eschLfttveD. Die aus Dienstag, den 26. Septbr. 1899, Vorm. 1v Uhr, im Gasthof zur „Stadt Riesa" in Poppitz angesrtzte Versteigerung ist ausaehoben. Riesa, 23. September 1899. Der Ger.» Vollz. beim Kgl. Amtsger. Srkr. Eidam. Am 19. September 1899 ist für den 5. Stadtbezirk — umfassend die westliche Stadt von der Wilhelmstraße und deren Verlängerung einschließlich dieser Straßen bi» an di« Gröbaer und Weidaer Grenz« — Herr Rentier Julius Hickmaun als BezirkSvorstehrr von Neuem in Pflicht genommen worden. Riesa, am 22. September 1899. Der'Rath der Stadt. VoeterS. Kr. Die Sperrung der Weidaer Straße ist wieder aufgehoben. Die weitere Benutzung der während der Sperrung für den Fährverkehr sreigegebenrn am Bahnhof« vorbeisührrnden Privatstroße ist nicht mehr gestattet. Riesa, am 23. September 1899. Der Rath der Stadt. Boeters. Kr. Bekanntmachung. Unterzeichnetes Bataillon beabsichtigt vom 1. 10. 1899 ab seinen monatlichen Bedarf an: Kartoffeln ca. 9000 LZ Reis ca. 400 kß, Graupen ca. 400 kx, GrieS ca. LOO kx, Salz ca. 200 kg, Hülsen fruchte ca. 500 kg, Kaffee ca. 100 KZ, Nudeln ca. 400 dß, Zucker ca. 100 irx, Gewürz und Backwaren, als: Brodche« it 75 gr ca. 30000 Stck., Brot ca. 400 auf 1 Jahr zu verdingen. Versiegelte Offerten mit der Aufschrift: .Naturalien-Verdingung betreffend" sind b!S 28. d. M. an unterzeichnete Stelle, woselbst auch die Bedingungen rinzusehrn sind, einzu reichen. Warenproben können beigesügt werden. Riesa, den 22. September 1899, 2. Röntgt. Sachs. Pionier-Bataillon Nr. 22. OertlicheS und Sächsisches. Riesa, 23. September 1899. —* Das Landesconsistorium hat durch die Superinten denten die Ansicht der sächsischen Geistlichkeit darüber einholen kaffen, ob die sogenannte revidirte Lutherbibel nunmehr ein geführt, oder der Gebrauch derselben wenigstens frei gegeben werden soll. Wie dies schon in anderen Ephorien geschehen ist, so hat sich auch die Geistlichkeit in der Meißner Ephorie auf ihrer diesjährigen Hauptconferenz ziemlich einstimmig für die nunmehrige Einführung des revidirten Bibeltextes ausge sprochen. — Das Trompetercorps des 3. Feld-Art.-Reg. Nr. 32 wird in seiner gegenwärtigen Zusammensetzung, bez. vor der Neuformirung, unter Leitung des Herrn Stabstrompeter B. Günther nächsten Mittwoch Abend das letzte Concert geben. Wir nehmen Veranlassung auf dasselbe hiermit noch besonders hinzuweisen und wünschen recht zahlreichen Besuch. — Der Entwurf des Gesetzes über die Errichtung eines Verwaltungsgerichtshofes ist in der vorigen Woche von dem Staatsministerium und der von den Ständekammern dazu ein gesetzten Commission vereinbart und festgesetzt worden. — Diejenigen Abonnenten, die das „Riesaer Tageblatt" durch die Post beziehen, bitten wir, die Bestellung recht bald zu erneuern, damit in der Zustellung keine Unterbrechung eintritt. —* Im Verkehre der Sächsischen Schmalspurbahnen treten am 1. Oktober d. Js. einige sehr bemerkenswerthe und für das Publikum finanziell werthvolle Aenderungen der Güter-Tarife ein. Zunächst werden gewisse Rohstoffe (Massen artikel) und zwar Düngemittel (auch Düngesalze und Dünge kalk), Erden, Kartoffeln, Rüben, Brennstoffe einschließlich Stein- und Braunkohlen, Holz des Specialtarifs III, Torf streu, Erze, Schlacken, ferner Wegebaumaterialien, die auf den Vollspurbahnen bereits eine begünstigte Frachtberechnung ge nießen, auch auf den schmalspurigen Strecken zn ermäßig ten Tarifen gefahren werden. Ferner wird im Ueber- gangsverkehre zwischen Voll- und Schmalspurbahn in zahl reichen Fälleu dadurch eine für das Publikum günstigere Frachtberechnung erzielt werden, daß unter gewissen Voraus setzungen beim Wagenladungsverkehr nicht mehr, wie jetzt, für jeden schmalspurigen Wagen Fracht für 5000 kß zu zahlen ist, sondern nur für das wirkliche verladene Gewicht. Wenn z. B. eine Sendung von 8000 kß Gewicht auf die Schmalspurbahn übergeht, und auf zwei schmalspurige Wagen verladen wird, so wird die Fracht jetzt für 10 000 kx be rechnet, künftig nur für 8000 kß. Bei dieser Neuregelung ist man davon ausgegangen, daß im Allgemeinen zwei schmal spurige Wagen zu je 5000 kß Ladegewicht einem vollspurigcn Wagen zu 10 000 kx Ladegewicht zu entsprechen haben. Hiermit hängt die weitere Erleichterung zusammen, daß die Nebengebühren auf den Schmalspurbahnen nur die Hälfte der Nebengebühren auf den Vollspurbahnen betragen sollen, soweit sich die Nebengebühren tarifmäßig nach der Zahl der verwendeten Wagen berechnen und es sich um Wagen von nur 5000 Icx; Ladegewicht handelt. Weiterhin sei noch her vorgehoben, daß durch Anschaffung zahlreicher Rollböcke der Uebergangsverkehr zwischen Voll- und Schmalspurbahn bereits außerordentlich erleichtert worden ist. Als besonders wichtig ist schließlich die Beseitigung der Agenturgebühren zu er wähnen. Wie bekannt haben die Versender und Empfänger auf zahlreichen, mit Beamten nicht besetzten Verkehrsstellen der Schmalspurbahnen für die Bemühungen der auf diesen Stationen thätigen Güteragenten ost recht übel empfundene Gebühren zu entrichten. Die Staatseisenbahn-Verwaltung hat sich nun entschlossen, diese Kosten zu übernehmen, sodaß die Versender und Empfänger hiervon ab I. Oktober d. Js. befreit bleiben. Es entsteht der Staatseisenbahn-Verwaltung allein durch die Uebernahme der Agenturgebühren ein jähr licher Kostenaufwand von etwa 65 000 M. Uebrigens tritt die gleiche Maßregel auf den mit Güteragenten besetzten Stationen der vollspurigen Bahnen ein. — Wenn heute auf irgend einem Gebiete des sozialen Lebens sich besondere Erscheinungen bemerkbar machen, so dauert es gewöhnlich nicht lange und sie werden in irgend einer Weise statistisch „gefaßt". Unser ganzer Lebensweg liegt gewissermaßen unter der Lupe der Statistik. Es ist daher fast merkwürdig, daß sich nicht schon längst ein Statistiker für die Unglücksfälle gefunden hat, die durch das leichtfertige Um gehen mit Revolvern und anderem Schießzeug herbeigeführt werden. Die Statistiker rechnen am liebsten mit großen Ziffern, aber so ganz klein würden auch hier die Zahlen uicht sein. Die Zeitungen müssen fast alle paar Tage über derartige Unglücksfälle berichten. Fast immer ist unverzeihliche Leichtfer tigkeit im Spiel. Dort hat ein junger Mensch im Scherz ein anscheinend ungeladenes Gewehr auf seine Braut angelegt: „Soll ich Dich erschießen?" — ein Fingerdruck und das Mädchen sinkt schwer verletzt zusammen; hier hat ein Lehr junge beim Spielen mit dem geladenen Revolver seinen Freund in die Rippen geschossen, in jenem Orte hat ein Schüler sich mit einem Schießeisen leichtsinnig die Hand durchbohrt, in einem andern Orte hat ein älterer Mann einen geladenen Revolver wie ein Kinderspielzeug aufbewahrt und ein harm loses Kind hat sich mit dem Ding den Schädel zerschmettert. In Dresden erregte es kürzlich allgemeine Empörung, daß ein bei einem Umzug beschäftigter Arbeiter, der unter einem Bette ein Gewehr hervorziehen wollte, durch den losgehenden Schuß getödtet wurde. Es ist heute in manchen Kreisen Mode geworden, ein geladenes Schießeisen stets bei der Hand zu haben. Junge Leute glauben vielfach, es sei ein Zeichen besonderer „Forsche", einen geladenen Revolver in der Tasche mit sich herumzuschleppen. Dumme Jungen, für die ein Knallbonbon gut wäre, betrachten heute den Besitz eines Re volvers als das Ziel ihrer Wünsche. Viel mag die öde In dianer- und Hinterwäldlergeschichten-Lcserei dazu beigetragcn haben. Gewisse Anschauungen der Knaben- und Flegeljahre werden bei manchen Menschen eben leicht auch in das spätere Alter mit hinübergenommen, so daß man auch m diesem noch Gefallen daran findet, mit einer Waffe zu liebäugeln, die man nicht einmal zu behandeln versteht, und über deren Werth oder Unwerth man selten ein Urtheil besitzt. Denn fast alle diese Schießdinger, die sich in den Händen Unberufener befinden, sind werthlos; billigste Fabrikwaare. In wirklicher Gefahr sind sie zur Vertheidigung gänzlich ungeeignet; man müßte sie denn dem Angreifer an den Kopf werfen, und da zu leistet ein beliebiger Stein von handlicher Größe bessere Dienste. Am gefährlichsten sind derartige „Waffen" für ihre Besitzer und deren Umgebung. Bekanntlich ist das Waffen tragen verboten. Aber wie viele Menschen kümmern sich denn um dieses Verbot, dessen Befolgung nicht kontrollirt werden kann? — Die Revolverfexe ganz gewiß nicht, Die Leicht fertigkeit auf diesem Gebiete zu beschränken, ist thatsächlich schwer. Wenigstens giebt es kaum neue polizeiliche oder ge setzliche Mittel dazu. Der Verkauf von Waffen und scharfer Ladung läßt sich nicht gut erschweren; allerdings ist auch der Verkauf von Giften unter Aufsicht gestellt, ebenso giebt es be kanntlich für den Verkauf und die Aufbewahrung von Pulver, Dynamit, Petroleum usw. wegen der Gefährlichkeit dieser Stoffe, gewisse gesetzliche oder polizeiliche Vorschriften. Aber es besteht vielleicht wenig Neigung, derartige Maßregeln noch zn vermehren. Es bleibt also im Wesentlichen als einziges Mittel, die Gewissen zu schärfen. Aeltere Leute sollen die Spielerei mit Schießwaffen aller Art als lächerlich empfinden; können sie sich nicht davon trennen, so sollen sie dieselben wenigstens ungeladen oder unbedingt sicher aufbewahren. In den Händen halbwüchsiger Burschen soll man Schießwaffen überhaupt nicht dulden. Sache der Behörden aber ist es, unnachsichtlich streng zu strafen, wenn durch das leichtfertige Umgehen mit Schießwaffen ein Schaden angerichtet ist. — Neber die Geschäftslage auf der Elbe schreibt das „Schiff" aus Aussig unterm 19. September: Nachdem in der vergangenen Berichtswoche infolge anhaltenden Regens das Wasser der Elbe aus den Ufern getreten und bis 5 Meter über Normal gestiegen war, trat dann sofort wieder rascher Fall ein, so daß der gesammte Verkehr am Montag früh wieder ausgenommen werden konnte. Die ganze Unterbrechung hat nur drei Tage gedauert, was umso besser ist, nachdem die in Ladung befindlichen Fahrzeuge etwas länger einladen müssen als sonst, weil die Schächte mit Bahnaufträgen über häuft sind und deshalb die Elbeausträge langsamer zur Ex pedition gebracht werden. Die täglichen Kohlenbeistellungcn an der Elbe dürften ans durchschnittlich etwa 600—700 Waggons kommen. Leerer Raum ist genügend am Platze und der Zuzug leeren Raumes etwas lebhafter als vorher, es ist deshalb auch ein kleiner Frachtenrückgang zu erwarten, obgleich sich die Schiffer dagegen sträuben, doch ist heute Abend der Anfang mit dem Rückgang gemacht worden, da nach Magdeburg 32 Psg. per Doppel-Hektoliter und nach der Unterelbe 13 Pfg. pro 50 kg gechartert wurden. Die Schiffer hielten bisher auf 33 Pfg. per Doppel-Hektoliter nach Magde-
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