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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 30.09.1899
- Erscheinungsdatum
- 1899-09-30
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-189909303
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-18990930
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-18990930
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1899
- Monat1899-09
- Tag1899-09-30
- Monat1899-09
- Jahr1899
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 30.09.1899
- Autor
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WWWWWM^^ Riesaer K Tageblatt ««d> A«;etger (Mtstitt «d Ayri-kr). .,.7^7.-^,. Amtsötatt *^7 der KSnigl. Amtshauptmannschast Großenhain, des König!. Amtsgerichts und des Stadtraths z» Riesa. 22«. Sonoabend, SV. September 189S, Abends. SS Jahrg. — - 's- ! 7" ' . ' - " Da« Riesaer Tageblatt erscheint jede» Tag Abend» mit Ausnahme der Sonn, und Festtage. BierteljähAtcher vezugSprei» bet Abholung in de» Expedition« in Riesa und Strehla oder durch m^o« LAG« put in» Han» L Ria« 00 Pf», bet Abholung am Schalter der laisrrl. Poftanstalten 1 Mark W Psg., durch dm vrtestrilg« frei tu« Hau» 1 Mark « Ps. AaseigmMuuah«« Mr di» Ru»»ir de» Ausgabetage« bi» Vormittag 9 Uhr ahne Sewllhr. Lmck und vakag »an Langer L Winterlich In Riesa. — >eschaft»stell,: »aßantenstrat« K9— Wir die Redaeti« denmtmortlich: Her«. Schmidt in Riesa. Auch im laufenden Jahre sollen Beiträge aus dem Bezirksvermögen zu de« Verpflegungskosten für in Tiechenanstalte« «ntergebrachte Personen mnd g« den Erziehungskosten für in Rettungshäuferu befindliche verwahrloste oder der Verwahrlosung ausgesetzte Kinder gewährt werden. Bezügliche bi» zum 1. November dieses Jahres anher rinzurrichende Gesuche sind Seiten der betnffendrn OrtSarmenderbäude entsprechend zu begründen und hierbei Namen und Alter der in Pflege brsindlichen Personen, di« Namen der Anstalten, in denen sich die betreffenden Personen befinden, sowie die im Jahre 1898 aufgewendeten Verpflegung»- und beziehentlich Er ziehungsbeiträge «nzuzeigen und beziehentlich zu belegen. Königliche Amtshauptmannschast Großenhain, am 28. September 1899. 103. I. V. Schmidt. Mö. Im Berfteigrrungslotai de» Köntgl. Amtsgerichts hier sollen Montag, den 2. Oktober 1899, , Norm. 1v Uhr, 3 Sopha», 3 Kleiderschränke, 1 GlaSschrank, 1 Kommode, 2 Nähmaschinen, 1 Pfeilerspiegel mit Console, 1 Regulator, 1 Bertico, 1 Ausziehtisch, 1 Wäschschrank gegen sofortige Br» zahlung versteigert werden. Riesa, 26. September 18SS. Der Ser.-Bollz. bei» Kgl. Amt-ger. Sekr. Eidam. Im Versteigerungslokale des Königl. Amtsgerichts hier, kommen Donnerstag, den 5. Oktbr. 1899, von Bor«. 1v Uhr an, eine Anzahl Möbels, Hängelampen und Bleche, Fenstergardinen, 1 Nähmaschine, 1 Regulator, 1 Faß Jamaika-Rum, 2 Phot. Apparate, 1 Mikroskop, 1 Faß Weißwein (ca. 330 Liter), 1 Faß Rothwein (ca. 65 Liter), u. A. m. gegen sofortige Bezahlung zur Versteigerung. Ein spezielles Berzeichniß der zu versteigernden Sachen hängt am Gerichtsbret aus. Riesa, 28. Septbr. 1899. Der Ger.'Vollz. beim Kgl. Amtsger. das. Sekr. Eidam. Bekanntmachung. Das bis 30. September 1899 fällige Schulgeld ist spätestens bis zum 15. Oktober bei Vermeidung-der Erinnerungsgebühren bei Unterzeichnetem zu entrichten. Gröba, den 30. Sept. 1899. A. Gantzfch. Oertliches und Sächsisches. Riesa, 30. September 1899. — Der Vorstand des Konservativen Landesvereins im Königreiche Sachsen beruft eine außerordentliche General versammlung auf Donnerstag, den 5. October, Mittags 12 Uhr nach Dresden (Evangelisches Vereinshaus, Zinzendorf- straße 17) ein, in der eine Aussprache über die Lage und die Aufgaben der konservativen Partei und deren Stellung zu den Fragen, die voraussichtlich den Landtag beschäftigen werden, erfolgen soll. — Zum Besuche der Versammlung sind nur Mitglieder des Konservativen Landesvereins berechtigt. ! i — Heute, am 30. September, feiert der Herr Geheime Oekonomierath Dr. Uhlemann auf Görlitz bei Mügeln das Fest der goldenen Hochzeit. — Viele Personen, die gewohnt sind, undeutliche Schrift stücke zu versenden, dürste der Hinweis auf eine Entscheidung des Reichsgerichtes interessiren. Nach ihr braucht für Fehler in einer Anzeige, welche infolge unleserlich oder undeutlich ge schriebenen Manuskriptes entstanden sind, kein Ersatz geleistet werden. Das Reichsgericht ging hierbei von der Ansicht aus, daß Anzeigen, welche mau einer Zeitung zusendet, deutlich ge schrieben sein müssen. — Ein drastischer Beweis wie un deutlich manche Leute schreiben, lieferte die kürzlich in unserer Druckerei vorgekoinmene Thatsache, daß trotz aller Mühen und trotzdem daß auch noch anderwärts mehrfach angefragt wurde, eine Unterschrift nicht entziffert werden konnte. Welche Mühen, welche Beschwerde eine derartige undeutliche Schreiberei macht, kann nur Derjenige ermessen, der in dem eiligen Zeitungs betrieb einigermaßen bekannt ist. — Gegenwärtig beginnen viele Hausfrauen mit dem 'Einlegen von Kürbissen. Im Interesse der heimischen Vogel welt sei darauf aufmerksam gemacht, daß die Kerne, welche gewöhnlich weggeworfen werden, in getrocknetem Zustande für die Wintermonate ein sehr gutes Bogelfutter abgeben und namentlich von den Meisen gern gefressen werden. — Ueber die Geschäftslage auf der Elbe schreibt das „Schiff" aus Aussig unterm 26. September: In der ver gangenen Berichtswoche haben sich die Braunkohlenverladungen am hiesigen Platze so ziemlich gleichmäßig gehalten, denn es kommen täglich durchschnittlich 800 Waggons Kohlen an der Elbe zur Verladung. Es dürften auch für die nächste Zeit größere Qnantitäten nicht zur Verladung gelangen, weil die Werke mit Bahnordres überhäuft sind und daher für die Elbe größere Ordres nicht ausführen können, denn es macht sich bei dem starken Begehr nach Kohlen auch Wagenmangel bemerkbar. Leerer Raum ist genügend am Platze und mehrt sich täglich, weil infolge der langsamen Beladung mehr Raum herankommt, als gebraucht wird. An Aufträgen fehlt es nicht, aber der Mangel an Kohlen gestattet eine flotte Expe dition nicht. Auch für die nächste Zeit ist eine Aenderung der gegenwärtigen Verhältnisse nicht zu erwarten. Der Wasserstand ist anhaltend günstig, da infolge der fast täglichen Niederschläge ein Abfallen des Wassers vorläufig nicht zu er warten sein dürfte. Die wenigen Zuckerverladungen werden wie bisher von den Gesellschaften mit ihren eigenen Kähnen bewirkt, so daß Abmachungen in diesem Artikel nicht Vor kommen. Die Kohlenfrachten haben sich etwas gedrückt und dürften auch unter dem gegenwärtigen Geschäftsgänge nicht wieder steigen, sondern wahrscheinlich noch weiter zurückgehen. — Wie vom Kaiserlichen Gesundheits-Amt so ist jetzt auch vom Königlich sächsischen Ministerium des Innern eine kurzgefaßte Belehrung über das Wesen und die Verbreitung der Pest verbreitet worden. Wir haben diese Belehrung be reits in unserer Nummer vom 19. d. M. (Beilage) abgedruckt und verweisen nochmals auf dieselbe. Dresden, 29. September. Das Königliche Ober-Hos- marschallamt erklärt, daß dort absolut nichts bekannt ist, daß König Albert am vergangenen Freitag durch einen Eisenbahn zug gefährdet gewesen sei. Dresden. Der in Cotta wohnende Fleischermeister Ernst Heinrich Zickler erhielt wegen Vergehens gegen das Nahrungsmittelgesetz 3 Monate Gefängniß. Die Beweisauf nahme ergab, daß der Angeklagte am 1. Juni d. I. in seinem Geschästsladen vorsätzlich an den Fabrikarbeiter Schnei der zweimal für je 10 Pfg. gewiegtes Rindfleisch, das hoch gradig verdorben war, verkauft hat. Meißen. Der achtjährige Sohn eines hiesigen Ge- werbtreibenden hatte dieser Tage von dem in der Nach barschaft wohnenden Bäckermeister eine große Menge Pflaumen kerne geschenkt bekommen und diese mit nach Hause genom men. Hier hatte er sich einen stillen Winkel aufgesucht, wo er ungestört die ganzen Kerne zerschlug und dann mit einem Male die große Menge der inneren Kerne aufaß. Bald darauf stellte sich Unwohlsein und Müdigkeit ein und als der Knabe deshalb von seiner Mutter ins Bett gebracht worden war, zeigten sich krampfartige Zuckungen. Die besorgte Mutter schickte sofort nach einem Arzt und diesem mußte der Knabe beichten, was er genoffen hatte. Glücklicher Welse kam die Hilfe noch zur rechten Zeit. Durch Anwendung von Gegen mitteln konnte die Gefahr beseitigt werden. Der Knabe ist aber noch sehr schwach und muß das Bett noch hüten. Möge dieser Vorfall zur Warnung dienen. (M. T.) Dahlen, 29. September. Heute Vormittag '/«II Uhr fand auf dem Bahnhofe Dahlen ein Eisenbahnunfall statt, bei dem glücklicher Weise mehrere stark gefährdete Personen mit Heller Haut davon gekommen sind. Der kurz vorher von Riesa angekommene Güterzug sollte eine Lowry Bretter der am Bahnhofe stehenden Dampfschneidemühle von Max Schuster, Dahlen, mit nach Leipzig nehmen. Die Locomotive stieß 4 Wagen ab nach dieser Lowry zu. Auf dieser Fahrt, die auf stark fallendem Gleise vor sich ging, versagte die Bremse voll ständig. Die Wagen fuhren mit großer Schnelligkeit auf die Bretterlowry los. Der Bremser rettete sich durch Abspringen, der Koppler erkannte auch rechtzeitig die Gefahr und sprang eine Secunde vor dem Zusammenprall aus dem Gleise heraus. An der Lowry, welche mit Brettern beladen war, wurde die Stirnseite eingedrückt und von dem heftigen Stoße die ganze Bretterladung nach vorn geschoben. Die 5 Wagen rannten auf einen nicht weit davon stehenden Wagen, aus dem 3 Mann Thonröhnn abluden. Trotzdem derselbe gebremst war, wurde er doch ungefähr zehn Meter fortgeschoben, bis die 5 Wagen auf einen sechsten Wagen stießen, der über den Prell bock des todten Gleises hinausfuhr, diesen vollständig demo- lirend, so daß der Wagen mit dem einen Räderpaar hoch oben auf den Erdhaufen stand. Von dm 3 Personen, welche Chamotteröhren ausluden, rettete sich der eine durch Heraus springen, wobei er sich den Fuß verstauchte, während die zwei übrigen, die hinter ihm standen, sich fest im Wagen anhielten und dabei auch glücklich davon kamen. Ein großer Theil der Chamotte-Röhren-Ladung war zerschlagen. Borna, 29. September. Nächsten Sonntag Vormittag kommt Prinz Georg von Sachsen zur Feier des fünfzigjährigen Besthens des Karabinier-Regiments nach hier. Die Rückreise erfolgt Nachmittags 5 Uhr. Bischofswerda, 28. September. Ein Unglücksfall mit tödtlichem Ausgange ereignete sich in der Nacht zum Mittwoch auf der Dresdner Chaussee inmitten der Dresdner Heide. Der bei dem Spediteur Straußberger hier bedienstete Kutscher Ernst Wehner, der einen Möbeltransport von Dres den zu leiten hatte, kam unterwegs beim Besteigen des Wagen zu Falle und die Räder gingen ihm über den Brust korb, so daß der Tod sofort eintrat. Zwickau, 29. September. Gestern erlitt im benach barten Bertelsdorf die Tochter des Arbeiters Kunze schwere Verbrennung. Das Kind sollte Wäschestücke in den Kessel legen, kam der offenstehenden Feuerthür zu nahe und stand im Nu vollständig in Flammen. Brennend lief das unglück liche Kind nach der Straße, woselbst Vorübergehmde ihm die Kleider vom Leibe rissen. Der Zustand des Kindes ist lebens gefährlich. — Wegen grober Ausschreitungen bei dem jüngsten Maurerstreik hier haben jetzt vom hiesigen Schöffengericht zuerkannt erhalten die Maurer Zettel, Wächtler und Hof mann je 3 Wochen, Fischer 2 Wochen, Tuchscheerer 6 Wochen, Jahr 3 Tage Gefängniß. Mehrere Straffachen schweben noch. — Das Muldenhochwasser am 14. dieses Monats hat der Stadtgemeinde Zwickau einen Schaden von 4380 Mark verursacht, wobei der Schaden am Nöhrensteg, da diesen die Gemeide Schedewitz antheilig zu unterhalten hat, nur mit 380 Mark und der große Schaden durch Zerstörung deS Paradiesbrückenbaues, sowie der Schaden, den Privat-Grund- stücksbesitzer erlitten haben, nicht inbegriffen ist. . / 1 N?-«—I
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