Suche löschen...
Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 14.11.1899
- Erscheinungsdatum
- 1899-11-14
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-189911148
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-18991114
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-18991114
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1899
- Monat1899-11
- Tag1899-11-14
- Monat1899-11
- Jahr1899
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 14.11.1899
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
rrrrd Auzelger (EltrtM «ü Aykizer). Amtsötatt der König!. AmtShauptmannschast Großenhain, des König!. Amtsgerichts und des Stadtraths z« Riesa. S65. Dienstag, 14. November 1899, Abends. SS. Jahr». Da» Riesaer Tageblatt erscheint jede» Ta, Abend» mV Ausnahme der Sonn» und Festtag«, vierteljährlicher vezngSprri» bei Abholung in den Expeditionen in Riesa '^«a Strehla oder durch unsere Trüge» srei in» Hau» 1 Mart SO Psg., bei Abholung «m Schalter der Kaiser!. Postanstalten 1 Mark 2V Psg-, durch de» Briefträger frei in» Hau» 1 Mart SS Pf. An-eigen-Aauatz!« für die Nummer de» »»»gabet^e» bi» vormittag V Uhr ohne Gewähr. Druck und Verlag von Langer L Winterlich in Riesa. — G«schSft»st«Le: Kapanirn-raß« SS. — Für die Rchaetio» verantworüich: Herman» Schmidt tn Rlesa. Lertliches uud Sächsisches. Riesa, 14. November 1899. —* Im Ober-PostdirectionS-Bezirk Dresden sind in letzter Zeit folgende öffentliche Fernsprechstellen eingerichtet worden: Bei den Postämtern in Berggießhübel, Dürrröhrsdorf, Frauen stein, Gottleuba, Kleinwelka, Lichtenberg, Lohmen, Lommatzsch, Niederoderwitz, Radeburg, Schmiedeberg, Seifhennersdorf und Waltersdorf; ferner bei den Postagenturen in Berbisdorf, Bur kersdorf, Gersdorf, Hellendorf, Hermsdorf (Erzgeb.), Krippen, Niederebersbach, Oberfriedersdorf, Rathewalde, Reichenberg, Reinhardtsdorf, Schöna, Schönfeld, Weißenborn und Wülknitz; »sowie bei den Posthülfstellen in Birkwitz bei Pillnitz, Dittersbach und Lausche (Lausitz). — Vom Landtag. An der gestrigen Debatte der Zweiten Kammer über das König!. Dekret Nr. 4, den Bericht über die Verwaltung und Vermehrung der Königl. Sammlungen für Kunst und Wissenschaft in den Jahren 1896 und 1897 be treffend, betheiligten sich die Herren Abgg. Gontard, Rüder, Behrens und Dietrich, denen vom Regierungstische Se. Excellenz Hr. Staatsminister v. Watzdorf erwiderte. Letzterer erklärte da bei: Bei der Auswahl der Bilder, die zumeist aus der Pröll- Heuer-Stiftung erworben worden seien, habe der akademische Rath die ausschlaggebende Stimme und nicht der konfessionelle Stand punkt sei bestimmend gewesen. Sollte das jemals Platz greisen, so werde er sein Amt sofort niederlegen. Die Entfernung des Bildes „Disputation Luthers mit Eck- (die Entfernung dieses Bildes war vom Abg. Behrens bedauert worden) sei lediglich wegen Platzmangels und künstlerischer Minderwertigkeit erfolgt. Die Kammer dürfe versichert sein, daß er dafür sorgen werde, daß bei der Auswahl der Bilder niemals konfessionelle Gesichts punkte maßgebend sein würden. (Beifall). — Auf Antrag des Abg. Rüder wurde das Dekret Nr. 4 an die Rechenschafts-De putation einstimmig überwiesen. — Zu Punkt 2 der Tagesord nung, den Gesetzentwurf über provisorische Forterhebung der Steuern und Abgaben betr., stellte Abg. vr. Hähncl (cons.) den Antrag, den selben an die Finanzdeputation in Schlußberathung zu über weisen. Die Kammer trat dem Anträge einstimmig bei. — Schließlich berichtete Abg. vr. Schill, daß sich die Beschwerde bund Petitionsdeputation constituirt, ihn zum Vorsitzenden, Abg. sv. Kirchbach zum Stellvertreter, Abg. Lieber zum Schriftführer jUpd Abg. Richter-Großschönau zum Stellvertreter gewählt habe. )-( Vom Landtag. In der heutigen 3. öffentlichen Sitzung der Zweiten Kammer trnt man in die Vor- berathung über den Entwurf eines Gesetzes, die Pensions berechtigung der Nadelarbeitslehrerinnen ein. Schon auf dein Landtag 1897/98 hatte die Kammer das Ersuchen an die Regierung gerichtet, dem 1899 zusammen tretenden Landtag eine Vorlage bezüglich der Pensionsberechtigung der Nadelarbeitslchrerinnen zugchen zu lassen. Trotzdem derselbe in der Ersten Kammer nicht zur Vorlage kam, glaubte die Regierung dennoch, den erbetenen Entwurf dem diesjährigen Landtag vorlegcn zu sollen, da die Noth- wendigkcit einer baldigen Regelung dieser Angelegenheit nicht zu verkennen sei. Nach dem vorgclegten Entwurf ist der Pensionsanspruch wie bei den Lehrerinnen auf die Person beschränkt. Handarbeitslehrerinnen, welche kündbar angcstellt sind und die nach Lüjahriger Dienstzeit ent lassen werden, ohne daß ihr Verhalten zur Kündigung An- laß gegeben, werden zwischen 30 und 80 Hunderttheile ihres Diensieinkommcns erhalten. — Beim Inkrafttreten des Gesetzes werden den betr. Lehrerinnen nicht bloß die hinter dem genannten Zeitpunkt liegende, sondern die gan ze Dienstzeit angerechnct. Der Entwurf wurde der Finanz deputation A. überwiesen, ebenso das Dekret Nr. 8 die Gebührentaxe für Aerzte, Chemiker, Pharmaccutcn und Hebammen bei gerichtlich-medizinischen und medizinalpo lizeilichen Verrichtungen der Gesetzgebungsdeputation überwiesen. — Ein hiesiger Malergehilfe hatte den gestrigen Montag in Erinnerung der .guten alten Zeit- etwas sehr derb .blau gemacht" und dabei insbesondere eingehende „bierologisch« Studien" getrieben. Die Folge war, daß der junge .Künstler" auch in eine arg bierselige Stimmung gerieth und seiner Freude über Idas „herrliche Leben und die schöne Welt" des Nachts derart ^überlauten Ausdruck gab, daß verschiedene Leute aus dem Schlafe «usgcschreckt wurden und verwundert aus den Fenstern guckten. Sehr berechtigter Weise lud ein Nachtwächter den sonderbaren Helden zu einem Gang nach der Polizeiwache ein, woselbst ihm eine Räumlichkeit geboten ward, den derben Rausch auSzuschlafen und dann über die Nachtheile des „blauen Montags» in Ruhe zu philosvphlren. — Die Gewinner des großen Looses, das, wie aus der gestrigen Lotterie-Gewinnliste zu ersehen war, nach Plauen bei Dresden gefallen ist, sind, wie auS Dresden geschrieben wird, Eisenbahnbeamte und einer solchen unverhofften Spende recht wohl bedürftige Leute. Einige von ihnen sind mit Kindern reich gesegnete Familienväter. Da scheint Fortuna also doch einmal einen guten Gedanken gehabt zu haben! — Bei der Königl. Kreishauptmannschaft zu Dresden sind bisher Ende Dezember und im Januar die Gesuche um Erthei- lung von Wandergewerbescheinen in so großer Änzahl einge gangen, daß sich ihre Erledigung zum Theil nicht unerheblich verzögert hat. Auch sind in manchen Fällen vor hauptsächlicher Entschließung auf die Gesuche noch weitere Erörterungen auzu- stellen. Es werden deshalb die betheiligten Personen andurch darauf aufmerksam gemacht, daß sie schon jetzt bei der Behörde ihres Wohnortes (Stadtrath, Gemeindevorstand) um die Aus stellung der Wandergewerbeschetne für das nächste Jahr nach suchen können und daß eS in ihrem Interesse liegt, solches zu thun. — Der Deutsche Fleischer-Verband versendet ein Flugblatt: „Die wirthschaftliche Lage der deutschen Landwirthschaft mit Be zug auf die Verwerthung ihrer Viehproduction durch das deutsche Fleischergewerbe." In diesem Flugblatt wird die Interessen gemeinschaft von Landwirthschaft und Fleischerei kräftig betont und die amerikanische Fleischeinfuhr, wie sie von dem dortigen Fleischtrust mit Hochdruck betrieben werde, als die Hauptgefahr bezeichnet. Der Fleischer-Verband begrüßt die von den öster reichischen Fleischern ausgegangene Anregung, einen kontinentalen Congreß zur Berathung gemeinsamer Maßregeln gegen die amerikanische Fleischeinfuhr zu berufen, und bezeichnet dann das im Entstehen begriffene deutsche Fleischschau-Gesetz als das Feld, auf dem sich Bauern und Fleischer mit dem amerikanischen Fleischtrust zu messen haben würden. — Die Zahl der in den deutschen Kriegerverbänden Deutschlaads vereinigten gedienten Militärs ist im letzten Jahre wieder um 91000 gewachsen. Gegenwärtig bestehen in Deutsch land sechs größere Kriegerverbände mit zusammen 20676 Mili tär- und Kriegervereinen, denen insgesamnit 1708212 Mitglieder angehören. Der größte Verband ist der Deutsche Kriegerbund mit 21 Landesverbänden, die zusammen 13068 Vereine mit ins- gesammt 1126322 Mitgliedern in sich schließen. Der größte dieser Landesverbände ist der Preußische Landes-Kriegerverband mit 10916 Vereinen bez. 968936 Mitgliedern. Der Säch sische Militärvereinsbund ist der drittgrößte der neun Hauptver bände. Er umfaßt 1476 Vereine mit zusammen 173980 Mit gliedern. Der Sächsisch« Militärvereinsbund zerfällt in 26 Be zirke, di« nach dem Namen der Amtshauptmannschaften benannt werden. Die innerhalb des Bundes errichteten Stiftungen wiesen nach dem letzten Rechenschaftsberichte folgende Bestände auf: Wilhetm-Augusta-Stiftung: 13543 Mk., Wettin-Jubiläums- Stiftung: 15860 Mk., Steude-Stiftung: 352 Mk., Jubiläums- Stiftung des Sächsischen Militär- und Lebensversicherungsver eins: 2127 Mk., König-Albert-Stiftung: 50722 Mk., Sachsen- Stiftung zum Gedächtniß Kaiser Wilhelms I.: 15074 Mk. Die Bundcskaffe selbst wies ein Vermögen von 10 700 Mk. auf, Aus der Bundcskaffe und aus den genannten Stiftungen sind bis jetzt insgesammt 142 750 Mk. Unterstützungen bewilligt worden. — Auch die Deutsche Bank warnt in einem besonderen Rundschreiben ihr« Kundschaft in Anbetracht der Weiterungen, welche sich daraus ergeben können, Wechselformulare mit der vorgedruckten Jahreszahl 189 vom 1. Januar 1900 ab zu verwenden. — Von dm Erträgnissen der jetzt 200 000 Mk. betragen den Mehnert-Stiftung sollen auch in diesem Jahre mittleren und kleinen Landwirthen, welche Mitglieder des landwirthschastlichen Kreditvereins im Königreiche Sachsen sind, Beihilfen zur Aus bildung ihrer Söhne und Töchter in der Landwirthschaft gewährt werden. Die Gesuche find bis spätestens den 1. Deccmber d. I bei dem Bereinsvorstande des Landwirthschastlichen Kreditvereins im Königreiche Sachsen zu Dresden einzureichen. Jedem Ge suche, das unter Darlegung der wirthschaftlichen Lage des Ge- suchstellerS auch eine Angabe über die beabsichtigte Ausbildung des Kindes zu enthalten hat, sind beizufügen: ein von der Orts behörde oder einem Vertrauensmann deS Vereins ausgestelltes Führungszeugniß über den Gesuchsteller und das Kind, für wel ches die Beihilfe nachgesucht wird, ein von dem Kinde selbst ver faßter und geschriebener Lebenslauf, sowie dessen letztes Schul« zeugniß. — Aus der Preusker-Stistung zu Großenhain sollen vier Stipendien zu 60 Mk., 75 Mk., 90 Mk. und 100 Mk. ver geben werden. Junge bedürftige Leute, die ein Handwerk praktisch erlernten und zu ihrer weiteren Ausbildung eine tech nische Lehranstalt Sachsens besuchen, wollen ihre Gesuche bis 25. November bei der Verwaltung der Stiftung (Commerzien- rath Buchwald, Vorsitzender) einreichen. Beizufügen sind Lehr- und Arbeitszeugnisse, Zeugnisse der Schulen mit Censuren, ein obrigkeitliches Bermögenszeugniß und kurzer Lebenslauf. Er wünscht sind Probearbeiten. — Wie hoch ist der Preis einer Lokomotive? Im außer ordentlichen Etat werden beantragt 90 Normalspurlokomotiven zu je 55 000 Mk., 40 Normalspur-Tender zu je 9000 Mk. und 6 Schmalspurlokomotiven zu je 36 500 Mk. — insgesammt 5 529 000 Mk. — Die „Zeitschrift für Architektur und Ingenieur wesen" (1899, Heft 6) bringt eine längere Abhandlung über die Weißeritz-Hochfluth von 1897 und die infolge davon ausgeführten Flußbauten. Bei dieser Fluth sind 19 Men schen umgekommen, 130 Brücken, 64 Wehre und 320 Häu ser zerstört worden. Die Kosten für die Räumung, Wieder herstellung und Regelung des Flußlaufes, für die Wieder herstellung der Staatseisenbahnen und der Staatsstraßen haben 5,280,000 Mark betragen. Außerdem sind noch sehr bedeutende Kosten nöthig gewesen für die Beseitigung der Schäden an Gebäuden, Gemeindestraßen u. s. w. Der Mobiliarschaden ist im Weißeritzgebiete allein auf 678,400 M. geschätzt worden. Die Gesammtkosten sind für das Weißeritzgebiet auf wenigstens sieben Millionen zu schätzen. Die Fläche dieses Gebietes beträgt 383 Quadratkilometer, d. i. ungefähr der neununddreißigste Theil des König reiches Sachsen. * Lichtensee. Eine große Freude wurde der Gemeinde Lichtensee mit Haidehäuser am vorigen Sonntag zu theil. Frau Commerzienrath Günther in Dresden übersandte derselben 1500 M. zu einer Stiftung zum Gedächtniß ihres aus Haide häuser gebürtigen' und am 9. October vorigen Jahres hämge-r gangenen Gemahls, deren Zinsen erstmalig zu Weihnachten, späte am Geburtstage des Entschlafenen an würdige und bedürftige Glieder der Gemeinde Lichtensee mit Haidehäuser vertheilt werden sollen als Beihilfen zur Winterfeuerung. Oschatz. Bei der am Sonnabend stattgesundenen Zwangs versteigerung hat Herr Conditoreibesitzer Werner von hier das Gasthaus „zum Stern" für den Preis von 56000 Mark erstanden. Meißen, 13. November. Der Zinsfuß für die Einlagen bei der städtischen Sparkasse wird vom kommenden 1. Januar ab von 3 auf 3'/«°/» erhöht. Vom gleichen Zeitpunkte ab sollen die Einlagen, die bisher erst vom Beginne des vollen Monats verzinst wurden, schon vom Tage der Einlage ab ver zinst werden. Die Kaffe wird dadurch eine Einbuße von jährlich 5000 M. erleiden, was aber bei ihrem ansehnlichen Reingewinne (im letzten Jahre 112000 M.) nicht sehr inS Gewicht fällt. Außerdem sollen zur Bequemlichkeit des Publikums in verschie- denen Stadttheilen Nebenstellen der Kaffe errichtet werden. . Döbel n? Am Sonntag früh gegen 6 Uhr sahen Paffanten in dem sehr tiefen Straßengraben an der Bauchlitzer Höhe zwei unbekannte Personen liegen. Einer der Unbekannten lag auf der Sohle des Graben und blutete stark. Der Andere kniete auf dem zu Unterst Liegenden. Dem alsbald eingetroffenen Gen darmen erzählte der zu oberst Liegende, der landwirthschaftliche Arbeiter F. von hier, daß er Nachts gegen 1 Uhr von dem unter ihm Liegenden, dem galizischen Arbeiter W., ebenfalls von hier, unter der Ängabe, er könne mit nach dessen Wohnung kommen, nach der menschenleeren Mastenerstraße gelockt worden sei. Als ihm, der hier weiter nicht bekannt, die Gegend fremd vorgekommen, habe er umkehren wollen. W. habe ihn jedoch gepackt, und mit den Worten: „Gieb dein Geld her", hinge worfen. Er habe sich des W. erwehren können, und sei solange auf demselben liegen geblieben, bis Hilfe gekommen. Der Gali zier wurde dem Königlichen Amtsgericht zugeführt. )( Dresden, 14. November. Der König begab sich heute früh mit dem Prinzen Georg und dem Prinzen Emanuel von Orleans zu mehrtägigem Jagd-Aufenthalt nach Moritzburg. )( Dresden, 14. November. Professor Kuehl, der sich um die Kunstausstellungen hochverdient gemacht hat, erhielt die goldene Ehrendenkmünze der Stadt Dresden.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite