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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 18.12.1899
- Erscheinungsdatum
- 1899-12-18
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-189912186
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-18991218
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-18991218
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1899
- Monat1899-12
- Tag1899-12-18
- Monat1899-12
- Jahr1899
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 18.12.1899
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lritungen in sich. Wenn in eine.! Raume Gasgeruch wahrnehmbar ist, so schließe man sofort die vrennerhähne, drche den tzaupthahn der Gasleitung ab, lüfte den gaS- ersüllten Raum und schicke zur Gasanstalt bez. GaSschlosse- ret. Man hüte sich aber unter allen Umstünden, mit Licht in den betreffend«, r Raum cinzutreten oder gar die Stelle, an d:r Fian ein RuSsttömen von GaS vermutet, „abzu- .leuchten." ! . , - -- — Au- Dresden schreibt man: In hiesiger Stadt und wohl auch sonst im Lande wird neuerdings ein Buch: .Knecht Rupprecht- zum Preise von 2 Mk. im Colpvct ige-Buchhandcl vertrieben und soll, nach dem Inhalte vorgehefteter rother Zettel beziehentlich nach den von den Colporteuren vorgelegten Listen, angeblich der größte Theil deS Reinertrages einem Baufonds der Kinderheilanstalt in Soden (Kreis Schlüchtern) zufiießen. Eine behördliche Genehmigung zu einer derartigen Sammlung im Königreich Sachse» ist nicht ertheilt, weshalb vor dieser eventuell beabsichtigten Täuschung hierdurch gewarnt wird. (Dr. Anz.) — Falb's Wetterkalender für 1900 weist 25 kritische Tage auf. Der 1. März ist der stärkste kritische Termin des ganzen Jahres und der letzten Jahre überhaupt. Termine 1. Ordnung sind außerdem der 9. September, 30. März, 8. Oktober, 31. Januar, 10. August, 7. November, 29. April, 1. Januar und 12. Juli. Ferner sind die Termine 2. Ordnung, der 28. Mai und 13. Juni, als solche 1. Ord nung zu rechnen, tveil an diesen Tagek eine Sonnen- bezw. Morchfinsterniß stattfindet. — Spiel-Plan der König!. Hosoper zu Dresden. Diens tag : .Der fliegende Holländer"; Mittwoch: .Die Königin von Saba"; Donnerstag: „Tie Fled-rmauS" ; Freitag: .Mignon" ; Sonnabend: Geschlossen; Sonntag: Geschlossen; Montag: .DI« verkaufte Braut"; Dienstag: .Die lustigen Weiber von Wind sor"; Mittwoch: .Nubia". — Königl. Hofschauspiel. Dienstag: .Ein Freund der Frauen"; Mittwoch: .Cyrano vou Berge- rac"; Donnerstag: Für die Montag-Abonnenten: .Esther", .Die Neuvermählten" ; Freitag: .Jugend von heute"; Sonn abend : .Das fünfte Rad" ; Sonntag: Geschlossen; Montag: Nachmittags halb 4 Uhr: .Klein Däumling"; Abends halb 8 Uhr: .Jugend von heute"; Dienstag: Nachmittag halb 4 Uhr: .Klein Däumling";, Abends halb 8 Uhr: .Jugend von heute"; Mittwoch: Nachmittags halb 4 Uhr: .Mein Däumling"; dlbendS halb 8 Uhr: .Renaissance". * Glaubitz. Vorigen Freitag hielt der Gesangverein .Ltederkranz", der sich auS den Ortschaften Glaubitz, Ragewitz, Langenberg, Grödel und Nünchritz rekrutirt, sein Winterver- gnüg-n, bestehend in Konzert und Ball, im Kühn'schen Gasthof zu Glaubitz ab. Die Darbietungen des Vereins waren durch gängig von bemerkenswerther Sicherheit und feiner Nüäncirung. Bon den 10 Nummern umfassenden Programm seien nur ge- nait.it: Herzchen, mein Schätzchen von Bogt, Mein Heimaththal mit Baritonsolo von Pfeil, Entsagung, Doppelquartett von Jüngst, Zuruf an Deutschland von Otto, Der fröhliche Zecher, Humor. Potpourri von Schreiner, Der Waitderer von Schubert, vorge- truzen vom Dirigenten Herrn Kirchschullehrer Kröber. Der Verein hat bewiesen, daß auch auf dem Lande mit Lust und Liebe zur Sache und unter tüchtiger Leitung Gutes geleistet »erd« stmn, das selbst verwöhntere Ohr« befriedigt. Den Dank der Zuhörerschaft sprach Herr k. Einenkel in beredten Worten aus, die er in einem Hoch auf den Verein auskltngen ließ. Meißeft Der Unfug mit den Bierflaschen der Brauereien hat in letzter Zeit wieder so zugenommen, daß diese dadurch schiver geschädigt werden. Tie beiden größten Brauereien, Actienbierbrauerei Meißner Felsenkeller und Nnionbrauerei von Gebrüder Bahrmann, haben deshalb gemeinschaftlich beschlossen, für die Rückgabe jeder mit vollständigem Verschluß versehenen und nicht verun reinigten Flasche 1 Pfennig zu bezahlen. Selbstverständ lich werden mit Einführung dieser Pfennigzahlungen auch gleichzeitig die Verkaufspreise für alle Biersorten um 1 Pfennig erhöht. Der Consument erhält deshalb sein Bier genau so billig wie bisher, da er den mchrgczahlten Pfennig bei Ablieferung der Flasche wieder zurückerhält. Diese Maßnahme wird hoffentlich dazu beitragnen, daß die Flaschen besser abgeliefert werden wie bisher und nicht überall, wie es besonders auf Bauten usw. vorkam, herumgeworfen werden. Bemerkt sei hierzu noch, daß auch trotz des Einlagebetrages die Flaschen Eigenthum der Braurei bleiben und eine Benützung dieser Bierflaschen zu anderen Zwecken genau so streng bestraft wird wie vorher. Zur Warnung für Kaufleute und Händler sei mitgetheilt, daß erst kürzlich der Kaufmann eines Nachbarortes vom Schöffengericht nerurtheilt wurde, weil derselbe einer Kun din auf deren Wunsch irgend eine andere Flüssigkeit in einer Bierflasche verabreicht hat. Diese Bestrafungen fallen in der Regel ziemlich hoch aits und deshalb dürfen derartige Ansinnen nicht berücksichtigt werden. Pul sitz bei Ostrau. Dem Armenverband zu Pulsitz und Clanzschwitz ist durch den im März d. Js. verstorbenen Herrn Oekonomierath Adolph Eulitz in Putsch letztwillig ein Legat von 3000 Mk. vermacht worden, dessen Zinsen alljährlich zur Weihnachtszeit an rechtschaffene und be dürftige Arme des genannten Armenverbandes verthcilt werden sollen. Pirna, 16. Dezember. Im Steinbruchsgebiete in Rottwerndorf sind gestern Nachmittag in dem Schmidt u. Herrmannschen Steinbruchc zwei Steinbruchsarbeiter beim Schuttabräumcn auf einer Steinbank durch hercinbrechen- de Schuttmassen verschüttet worden. Zittau. Eine Acetylen-Gasexplosion erfolgte in dem Fabrik-Etablissement von Hurling u. Biedermann in Zit tau. Zwei Angestellte der Firma wurden durch die Explo sion nicht unerheblich verletzt. Der Eine wurde durch die Gewalt der Explosion zu Boden geworfen und fiel in Ohnmacht, aus der er sich jedoch bald wieder erholte. Tie herauSschlagcnde Flamme traf ihn ins Gesicht, so daß die Wangen förmlich zerfleischt wurden. Dem Anderen schlug die Stoßflamme gegen die Brust, verbrannt" 'hm "" " -r--—- .... .-WMWWj die Kleider und versengte Kopf- und Barchaar, auch hat er Verletzungen an den Händen «rlitt i. Glauchau, 14. Deeember. Ja der gestrig« Stadtver ordnetensitzung ist angeregt Word«, zum Offenhalten aller Ge schäfte an dm Sonntagen, 24. und 31. Deeember — Weih- nachtSheiligabend und Sylvester —, bis abend» 10 Uhr mit Rücksicht auf die an diesen Tagen besonders hervortretenden Be dürfnisse der Bevölkerung Genehmigung einzuholen. Ten Ma- terialwaarcnhändlern und den Barbllrcn und Friseuren in hie siger Stadt Ist bereits auf deren Ansuchen von der Königlichen jüeir hauptmannschast zu Zwickau die Beschäftigung deS Hilfsper sonals bez. daS Offenhalten ihrer GeschäftSkokale an vorbezeich neten Tagen bis abends 10 Uhr genehmigt worden. Elterlein, 15. Tecember. Unsere Stadt wurde heute von einem größeren B' indunglück heimgesucht. Mittag kurz nach 1 Uhr brach in einem Hause am Markt Feuer aus, das rasch auf die Nachbargebäude Übergriff und mehrere Häuser iu Asche legte. Von den Abbrändlern haben nur einige versichert. Freiberg, 15. Tecember. Unter der Anklage.der versuchten Brandstiftung stand vor dem hiesigen König lichen Schwurgericht der 21jährige Wirthschaftsgehilfe Albert William Pietzsch aus Gombsen, während dessen Vater, der 51jährige Wirthschaftsbesitzer Friedrich August Albert Pietzsch, des Unterlassens der Anzeige eines geplan ten Verbrechens beschuldigt war. In Gombsen, Kreischa, Lungwitz, Wittgensdorf fanden in den letzten Jahren zahl reiche Brände statt, die zweifellos angelegt worden waren. Der Verdacht der Thäterschaft richtete sich gegen den übel beleumundeten Pietzsch jun. Der junge Pietzsch unterstützte seinen Vater im Obsthandel. Mit ihrem einspännigen Ge schirr fuhren beide von Ort zu Ort. Auffälliger Weise gingen die Feuer meist dann auf, nachdem sich die beiden Pietzsch in der Nähe der betreffenden Gebäude aufgehäften hatten. In Gombsen, dem Wohnort der Angeklagten, wur den zumeist diejenigen Einwohner von den Bränden heim gesucht, die mit Pietzsch auf keinem guten Fuße standen und deren Antvesen sich in Pietzschs Nachbarschaft befanden. Wegen dringender Verdachtsmomente verschritt man An fang dieses Jahres zur Verhaftung des jungen Pietzsch, mußte ihn jedoch, da die Beweismittel nicht ausreichten, wieder in Freiheit setzen. Am 9. November d. I. Abends fand man in dcu« Scheuncngebäude der sogen«.unten Brandmühle bei Gombsen einen Brandherd mit einer brennenden Kerze und dieser Brandstiftungsversuch bildete den Gegenstand der Anklage. Beide Angeklagte leugneten. Es wurde ihnen aber nachgewiesen, daß sie am fraglichen Abend mit ihrem Geschirr in der Nähe der Brand-lühle verkehrten, daß der junge Pietzsch die Scheune verließ und die brennend aufgefundene Kerze sich früher in i einem Besitze befand. Der alt« Pietzsch behauptete, an jenem Abend so betrunken gewesen zu sein, daß er sich auf nichts besinnen könne. Von ihm nahm die Anklage an, daß er von dem Plane seines Sohnes wußte, die That nicht ver hinderte und vor ihrer Ausführung nicht zur Anzeige brachte: Der junge Pie! sch wurde wegen versuchter Brand stiftung zu 10 Jahren Zuchthaus, der alte Pietzsch zu 5 Jahren Gefängntß und 5 jährigem Ehrenrechtsverlust verurtheilt. »Meerane, 17. Dec. In dem am Markt gelegenen SortimenswaarenhauS von Adolph Trapper brach in der ver gangenen Nacht im Schaufenster ein Fener aus, das weiter um sich griff und nicht nur die im Lad« befindlich« Gegenstände, sondern auch ein« großen Theil des im erst« Stockwerk ge legenen Lagers vernichtete. Der Schad« beträgt ca. 15 000 — 20 000 Mark. Cainsdorf, 16, Dec, In der „Königin Mqrienhütte" ist ein seit vierzig Jahren in der Hütte thätiger Arbeiter durch ein 85 Ctr. schweres Magnetkreuz, weiches iu die Höh« gehoben Word« war, aber durch Zerreißen des Seiles herabstürzte, ge- tödtet worden. Auerbach. Vcn einem jähen Tode wurde am Freitag der Instrumentenmacher und -Händler Stark ereilt. Derselbe war auf dem Wege zum Bahnhof und wollte »ach auswärts fahr«, um Geschäfte zu erledig«, als ihn ein plötzliches Un wohlsein zur Umichr veranlaßte. Zu Hause legte er sich ins Bett und war nach einer Stunde eine Leiche. Ein Herzschlag hatte dem kräftigen Manne im Alter von 42 Jahr« ein jähes Ende bereitet. Mylau, 16. Dec. Der Göltzschfluß ist bei ziemlich an sehnlichem Wafferstause zugefroren, ein Umstand, der in oen letzten Jahren zu den größten Seltenheiten zählte. Von allerlei nordischem Geflügel hat sich auch der sogenannte Eisvogel wie der eingestellt, der nur iu kalt« Wintern in hiesiger Gegend zu erscheinen pflegt. OelSniy i. V., 15. Deeember. Heute Abend kurz nach 7 Uhr ist das hiesige Schützcnhaus ein Raub der Flammen ge worden. Das Feue«- brach im mittleren Stockwerke, wo für ein künftig« Sonntag stattfindeudes Fest Vorbereitungen ge troffen wurden, aus und griff dann nach oben und nach unten um sich, so daß das große Gebäude fast völlig auSbrannte. Ter Schützcnhauspächter Rößiger vermochte zwar seine bewegliche Habe zum größten Theile zu rette», erleidet jedoch durch den Brand großen Schaden. Reichenbach i. V. Auf Antrag der Tiesbaubcrnfs- gcnossenschaft wurden einem italienischen Arbeiter von der Reichspost 1500 Mark ausgezahlt. Der Italiener war mit Steinarbeiten am Erweiterungsbau des oberen Bahn hofes beschäftigt und hatte bei dieser Beschäftigung ein Auge cingebüßt. Für diesen Unfall erhielt er als Ent schädigung 1500 Mk. Zur Unfallversicherung haben in Deutschland die Arbeiter keinen Beitrag zu zahlen. Wäre der Unfall dem Italiener in seinem Vaterlandc zugestoßen, so hätte er keinen Pfennig Entschädigung erhalten, da es in Italien eine Unfallversicl)erung nicht giebt. Leipzig, 15. Deccmbcr. Ter steigende Wasscrconsuni hat die Stadtverwalmng veranlaßt, nach anderweiter Znsuhr sich um- zusehen ; so sollen jetzt innerhalb der Stadt 12 neue Brunnen ge graben werd«, der« Wasser zur Tränke für Pserde rmd Huude^ sowie zu StraßmrcinigungSzweckm verwandt werd« soll. AuS dem Reiche und AuSlende. In der Station Raschitz, Strecke Wien- Eger, ist in der vergangenen Nacht der Wiener Schnellzug an einen Gü. zug angefahren. Bon den Reisenden ist Niemand ver letzt. Dagegen erlitten 6 Eisenbahnbeamte Verletzungen. — Bei starkem Eisgang wurde auf der Unterelbe bei Hamburg der auslaufende englische Dreimastschoner „Mina Elkan" vom Eise durchschnitten und sank sofort — Die „preußische Pickelhaube", welche bei ihrer Einführ ung und auch noch Jahrzehnte hinterher so viel verspottet und verhöhnt wurde, erobert allmählich die ganze Welt. So ist jetzt auch die österreichische Gendarmerie an Stelle der mit Federbusch geschmückten Jägerhüte mit Pickel hauben ausgerüstet worben. — In einem Kornhaussilo in Halle a. S. versank der Arbeiter Henz aus Kröllwitz im 3 Meter hoch aufgeschütteten Getreide. Tie Feuerwehr konnte ihn nach dreiviertelstündiger Arbeit nur als Leiche ans Tageslicht fördern. Henz hinterläßt eine Wittwe mit drei Kindern. — Ein Gastwirth in Halle a. S-, der vor Kurzem mit seiner jungen Frau aus dem Königreich Sach sen dorthin zog, muß sich noch einmal standesamtlich trauen lassen, da der betreffende Standesbeamte damals als solcher noch nicht vereidet war. Das Ehepaar bean sprucht wenigstens Reisevergütung, worauf die Behörde jedoch nicht eingehen will. — Kriegswerber für di« eng lische Armee sollen sich in Neuruppin und Umgegend zei gen. Man sucht angeblich alte Unteroffiziere durch hohe Angebote heimlich für den südafrikanischen Krieg zu köderW Bisher ist von englischer Seite stets in Abrede gestellt worden, daß man die Anwerbung von Ausländern betreibe- — Eine aufopferungsfreudige Gattin ist die Frau des Obersteigers Thum in Zabrze, der bei der Grubenkatastro phe auf „Ludwigsglückgrube" so entsetzlich verbrannt wurde,, daß ihm die Nase und beide Ohrmuscheln abgelöst werden mußten. Er befindet sich auf dem Wege der Besserung, und um den Bedauernswerten nicht so furchtbar entstellt zu entlassen, beabsichtigen die Aerzte, ihm eine neue Nase aus lebendem Menschensleisch anzusetzen. Frau Thum hat sich bereit erklärt, Fleisch von ihrem Körper für ihren Gatten den Aerzten behufs Vornahme der Operation zur Verfügung zu stellen. — In Ronneburg explodirte bei Aufthauungsversuchen der eingefrorenen Gasleitung das Gasrohr, wobei ein Arbeiter tödtlich, ein anderer schwer verletzt wurde. Ueber Hygiene und Nahrungsmittel-Chemie. In feinem Vortrage über Hygiene und Nahrungsmittel- Chemie führte im Gewerbevereme Herr Apotheker Nake etwa Folgendes aus: Die beiden genannt« Gebiete find so umfang reich, daß im Rahmen eine- Vertrages nur Weniges daraus ge bot« werden kann. Hygiene oder Hygieine ist die Lehre von der Erhaltung der Gesundheit und umfaßt, nach Pettenkvfer, Alles, waS zur Erhaltung und Stärkung jenes normal« körper lichen und seelischen ZuftandrS beiträgt, den man Gesundheit nennt, und der aus einer Summe von Funktion« besteht, der« harmonisches Zusammenwirk« uns erleichtert, dm Kampf ums Dasein zu besteh«. Aufgabe der Hygiene ist demnach: 1. die Bedingungen der Gesundheit und des Leb«S überhaupt festzu stellen und 2. den Menschen vor Krankheiten dadurch zu be wahren, daß versucht wird, u. die Krankheitsursachen zu befätigen, b. den Menschen widerstandsfähiger zu mach«, ihn direkt zu indisponiren, ihr., Immunität zu verleih«. Ferner stellt sich die Hygiene die Aufgabe, gewisse von Alters her eingebürgerte oder auf Grund nicht wissenschaftlicher Erfahrung in Anwendung gekommene Einrichtungen und Lebensgewohnheiim auf ihr« gesundheitlichen Werth zu prüf«. Soweit sich die Hygiene bloß mit der Erforschung wissmschaftlicher Grundlagen befaßt, kaE sie Gesundheitslehre genannt werd«. Sie bietet die Handhabe zur praktischen Anwendung der gesund«« Gesetze, zur Gesundheitspflege, die zam Theil schon ins Bereich der Sanitätspolizei gehört. D-e individuelle, persönliche oder private Hygiene macht den einzelnen Mensch« zum Gegen stände ihrer Fürsorge; die soziale oder öffentl. Hygiene ober zieht allgemeine Einflüße, die die Gesammtheit der Bevölkerung betreffen, in Betracht und hat insofern eine große Bedeutung, als sie die Beseitigung gewisser Schädlichkeiten anstrebt, die erst durch das gemeinschaftliche Zusammenleben vieler Menschen hervorgerufen werden und der« Bekämpfung daher auch Gegenstand gemeinsamer, öffentlicher Fürsorge sein muß. Nach diesen allgemeinen Erörterung« ging der Herr Vortragende an die nähere Be spreuung der Nahrungsmittel-Hygiene oder Nahrungsmittel- Chenii:, trug zuerst die im Deutschen Reiche maßgebenden und für den öffenilich« Chemiker wichtig« gesetzlichen Bestimmungen, den Verkehr mit Nahrungs- und Genußmittelu und Gebrauchs gegenständen, den Verkehr mit Ersatzmitteln für Butter, die Ver wendung gesundheitsschädlicher Farben und den Verkehr mir blci- oder zinkhaltigen Gegenständen betreffend, vor, definirte die Be griffe „nachmachen", „verfälschen" und „verdorbeneNahrungsmittel und führte aus, daß für die Werthbeftimmnng einer Anzahl von Nahrungsmitteln, z. B. Milch, Butter, Bier, Zucker, genügende Anhaltspunkte vorhanden sind, obwohl die Werthbestimmung nur eine relative ist und d>e eigentliche vielfach durch den Geschmack besorgt wird, daß aber zur Benrthcilung von Wein, Cognac, Mehl usw. noch Mangel an Anhaltspunkten vorhanden ist. Für die Beurtheilung des Werthes der Milch genügt fast immer die Fettbestimmung; diese kann aber bei der Butter nur bis zu einer gewissen Grenze zur Werthbestimmung dienen. Manche Städte haben ein besonderes Milchregulativ, wobei die für den Fettgehalt festgesetzte Grenze zwischen 2'/z und 3 schwankt: aber tro- richtigen spccif. Gewicht? und normalen Fettgehalts kann*, unter Umständen eine Fälschung durch Entrahmung oder Ver dünnung oder durch beides vorliegen, worüber nur die Stall- * probe volle Klarheit bringen kann. Es wurde nun gezeigt, wie der F-tt- und der cventuelle Wassergehalt schnell und sicher nu da ve un A 1: Gl zei Al St aut z« § Nl dl kl di n< B H B -e« A ft bi di I C nc 0« ui bi L» h 3- b» dc B sü K m ui z« (Z *>S di w ßvc di dc ft D Ä A I ra h« K w al D S« dö d« A, «I mei mci «tw mei llä, gen kon r unt
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