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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 29.12.1899
- Erscheinungsdatum
- 1899-12-29
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-189912292
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-18991229
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-18991229
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1899
- Monat1899-12
- Tag1899-12-29
- Monat1899-12
- Jahr1899
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 29.12.1899
- Autor
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»esaerK Tageblatt «nd Anrrlgrr MetlÄt «ü Aijkißtt). .-^7.^. AnttsötaLt der König!. Amtshauptmannschast Großenhain, des König!. Amtsgericht» «nd des StadtrathS zu Riesa. :kv1 Freitag, 89. Tecemder 1899, MendS. S8. Jahrg. Da» Riesaer Tageblatt erscheiat jede» Tag Abend» mit Ausnahme der Sonn» und Festtage, vierteljährlicher veguglPrev bet Abholung tu den Expedition« in Riesa Strehla oder durch unsere Aetg« fwt tu» Hau» 1 Mart M Psg., »ei Abholung am Schalter der Kaiser!. Postanstalteu 1 Mark 2S Pfg., durch d« vriesträger sret tu» Hau» 1 ««I « Pf. Augetg« «auatz» st» die «mmner de» AaGg^bMgB bi» vormittag 9 Uhr »hu« Sevistr. Dm« »ud Verla, Mm «»>,,» » »iuterttch d, Rles». - SeschiWstelle: »astauteustra»« »». - Mir dte MtzueKm, v«mutu>m«ch: H«,««u» «chmttzt v M«M. Das Königliche Amtsgericht Riesa hat heute im GenossenschaftSregister für juristische Per sonen nach d?m Sächsischen Grsetze vom 15. Juni 1868 auf Fol. 8 die Freimaurerloge Herkules an der Elbe in Riesa al» jMristische Person eingetragen. Riesa, am 27. Dezember 1899. Königliches Amtsgericht. Heldner. Brehm. Bekanntmachung. DaS auf da» Jahr 1899 noch rückständige Schulgeld ist baldigst, längsten» aber bis zum 15. Januar 19VÜ au di« Stadthauptcasse abzusühren. Gegen Säumige wird gemäS 8 23 Abs. 4—6 der Schul ordnung verfahren. Riesa, am 29. Dezember 1899. * Der Rath der Stadt, Ar. Wegeliu, St R Hmtzsch. Freibank Riesa. Morgen Sonnabend, den 3V. Dezember d. I., von Vormittag v Uhr ab, gelaugt aus der Freibank im städtischen Schlachthof da» Fleisch eine» Rinde- zum Preise von 40 Psg. pro »/, HZ zum Versauf. Riesa, den 29. Dezember 1899. Die Direktion des städt. Schlachthofes. Meißner, SauitätSihierarzt. Oertliche» u«d SSchfischeS. Riesa, 29. Decembrr 1899. — Bei der vorgestern Mittwoch von Sr. Maj. dem König auf Jahnishausener Revier abgehaltenen Hofjagd wurden 266 Hasen zur Strecke gebracht. — Tas Königliche Ministerium des Innern hat für die sächsische Vodencreditanstalt zu Dresden den zeitherigen alleinigen Kommissar Herrn Ministerialdirektor Geheimen Rath Merz zum ersten und Herrn Ministerialdirektor Geheimen Rath vr. Frei herrn von Bernewitz zum zweiten Kommissar bestellt und beiden Kommissaren zugleich die Funktion eines Treuhänders und seines Stellvertreters übertragen. — Allerwärts, auch hier, wurden die Postämter um die neuen Postkarten bestürmt, die anläßlich der Jahrhundertwende gestern ausgegeben würben. Dem Andrang der Käufer war jedoch der Vorrath nicht im Entferntesten gewachsen; überall war nach kurzer Zeit der Bestand ausverkauft, und die Beam ten mußten, um dem beständigen, zwecklosen Andrängen neuer Käuferschaaren zu steuern, Plakate mit einer bezüglichen Mit theilung an den Schaltersenstern befestigen. Die Absicht der Postverwaltung, durch die Beschränkung des Verkaufs auf fünf Stück an den einzelnen Käufer möglichst vielen Personen die neue Karte zugänglich zu machen und dadurch Preistreibereien zu verhindern, erwies sich als undurchführbar. Erst nach Neu jahr soll eine weitere Ausgabe der Karten, erfolgen. Inzwischen ist der Preis derselben „im freien Verkehr" ganz bedeutend ge stiegen. Die einzelne Karte wird jetzt mit 25 Pf. und auch noch höher bezahlt. — Auf der freien Elbe liegen von Außig bis Ham burg etwa 200 Schiffe, die, von dem rasch eintretenden Winterwetter überrascht, nicht mehr rechtzeitig einen schü tzenden Hafen aufzusuchen vermochten. Nach den jetzt ein gelaufenen Nachrichten ist der Inhalt der sämmtlichen Fahrzeuge gelöscht und diese selbst so verankert und be festigt, daß dieselben so gut wie gerettet gelten können. — Auf verschiedenen Stellen der Elbe ist das Eis zum Stillstand gekommen. So steht dasselbe bei Meißen, bei Cotta, Blasewitz und Pirna. Verschiedene Fähren mußten eingezogen werden. — Der Landwirthschastliche Kreisverein zu Dresden hielt am vergangenen Freitag Mittag in den „Drei Raben" seine Winter-Ausschußsitzung ob, welche von zahlreichen Mitgliedern der Zweigvereine sowie Gästen besucht war und von Herrn Oekonomierath Andrä geleitet wurde. Derselbe besprach zunächst die bereits im Druck erschienenen Berichte über Allgemeine Vereinsangetegenheiten, die Registrande und die Thätigkeit. Von allgemeinerem Interesse dürfte die im Thätigkeitsbericht ent haltene Mittheilung sein, daß der Landesculturrath für den An trag des Dresdner KreisvereinS eingetreten ist, die wilden Kaninchen aus dem Jagdgesetz vollkommen zu streichen und unter angemessenen Bedingungen dem freien Thierfang preiszugeben. Von allgemein segensreichen Folgen dürften sich die Anträge des Landwirthschastliche» Vereins Dresdner Elbthal betr. Ermäßigung der Stempel für Feuerversicherungsverträge und Abänderung ge wisser Bestimmungen für die Landesbrandkasse erweisen. Eine Aussprache über den Stand der Zuchtgenosienschaften im Dresdner Bezirk und einiges Einschlägige führte eine lebhafte Debatte herbei, in welcher die Nothwendigkeit der Schaffung eines anderen umfassenden und sachgemäßeren Gesetzes als des seitherigen an erkannt wurde. Beschlossen wurde, mit der Landwnthschaftlichen Feuerversicherungs-Genossenschaft einen Vertrag abzuschließen und den bestehenden zu kündigen. Kreissekretär v. Lüttrow begründet hierauf einen voin Direktorium gestellten Antrag, welcher für die Zpkunft eine vermehrte Berwendnng von Mitteln zur Unterstützung bei Wiederaufforstungen abgeholzter Flächen nach bestimmten Grundsätzen erstrebt. Der Antrag wird einstimmig angenommen, ebenso der folgende betr. die Uebernahme der Beiträge der Be amten und Lehrer des Kreisvereins zur PensionSkasse auf den Separatfond. Den Schluß der Verhandlungen bildete die Be- rathung der Haushaltpläne, welche dem Entwurf entsprechend angenommen wurden. — Barnum kommt. Das bekannte Riesenunternehmen des AmerikanersxP. T. Barnum wird eine Rundreise auf dem Kontinent unternehmen, und zwar wird es dieselbe mit dem Besuch, den es im bevorstehenden Sommer-Ber lin abstattet, beginnen. Darauf werden auch in verschie denen Städten Sachsens Vorstellungen gegeben werden. — Ta am 1. Januar keine Zeitung erscheint, müssen etwaige Glückwunsch-Inserate schon in der morgen Sonn abend Abend zur Ausgabe kommenden Nummer erscheinen. Es werden daher alle Inserenten gebeten, die betreffen den Inserate rechtzeitig, also bis morgen früh 9 Uhr aufzugeben. — Wie bekannt, findet sich auf verschiedenen sächsischen Staatssorstrevieren Hochwild (Rothwild) in größerer oder geringerer Anzahl vor. Es liegt in der Natur des Wildes, daß dasselbe zeitweilig namentlich zu Aesungszwecken seinen gewöhnlichen Standort wechselt, hierbei, soweit die Forstreviere nicht durch Zäune umfriedigt sind, auch auf angrenzende Privatfluren übertritt und an den daselbst vorhandenen Feld- und Wiesenfrüchten je nach der Jahres zeit mehr oder weniger Schaden verursacht. Nachdem die Klagen über solche Schäden in einigen Gegenden in neuerer Zeit sich gemehrt haben und in einzelnen Revieren auch die Forstkulturen durch Verbeißen und Zertreten und die jüngeren Holzbestände durch Schälen merklich zu leiden ge habt haben, ist, wie das „Tr. I." meldet, mit Genehmigung Sr. Majestät des Königs seitens des Finanzministeriums in den hauptsächlich in Betracht kommenden Forstbezirken Schwarzenberg, Eibenstock, Auerbach, Grillenburg mit Re vier Tharandt und Schandau rechts der Elbe ein verstärkter Abschuß namentlich von Mutterwild vorgeschrieben wor den. Die Maßnahme bezweckt lediglich, den Bestand des RothwildeS in den gedachten Forstbezirken nicht über das den Verhältnissen entsprechende Maß anwachsen zu lassen. ' Gröba, 29. December. Um der Vorschrift der Hohen Kirchenbehörde auf möglichst feierliche Ausgestaltung des Jahres schlusses an der Wende des Jahrhunderts gerecht zu werden, soll der diesjährige Sylvestergottesdienst mit Genehmigung deS Kirchenvorstandes Abends 5 Uhr abgehalten werden und an die Predigt die Feier des heiligen Abendmahls angeschlossen werden. Wir hoffen, es werde sich eine zahlreiche Gemeinde Andächtige zu beiden Feierlichkeiten einfinden. Meißen. Die Stadtverwaltung hat sich entschlossen, vom 1. Januar ab Sparcasieneinlagen vom Tage der Einzah lung bis zuni Tage vor der Rückzahlung zu verzinsen. Mit dem 1. Januar treten ab^r auch noch zwei andere Einrichtungen in Kraft. Der Zinsfuß wird nämlich von 3 auf 3 ein viertel Procent erhöht und es werden ferner eine Anzahl Annahme stellen für Sparcasieneinlagen in der Stadt errichtet. Für Ein lagen, die bei der Annahmestelle bewirkt werden, haftet die Spar kasse genau in der gleiche» Weise, wie für Einlagen, die an Sparcassenstelle bewirkt werden. Auch die Verzinsung der Ein lagen, die einer Annahmestelle übergeben werden, beginnt sofort. Dresden. Um das schon oft bemängelte, nicht selten rasch aufeinanderfolgende Ausreisen der Straßenober- flächw durch die verschieden hierbei in Frage kommenden Geschäftsstellen wirksamer als bisher zu verhüten, be absichtigt Oberbürgermeister Beutler, eingehende Anord nungen zu erlassen, die darauf abzielen, daß die Beschluß fassung über sämmtliche im Körper der Straße vorzu nehmenden Arbeiten (für Gas- und Wasserleitung, Mr Licht-, Kraft- und Feuertelegraphen-Kabel-Legungen) gleich zeitig herbeigeführt und alsdann auch die Ausführung der einzelnen Arbeiten gemeinsam, beziehungsweise in sach gemäßer Reihenfolge, vorgenommen wird. Außerdem soll das Aufreißey der in Frage kommenden Berkehrsflächen von der Genehmigung des Gesammtverkehrs abhängeu. Dresden. Der Sohn des verstorbenen Musikdirektors Winkler, der sieben Jahre als Deportirter in den Quecksilber werken am Ural zugebracht hat, hält sich jetzt, nachdem es ihm gelungen, von dort zu entfliehen, in Dresden in der Herberge zur Heimath auf. Er arbeitete von 1879 an im WtnterpalaiS zu Petersburg als Gärtner. Am 11. März 1886 ist der da malige Gouverneur Rotschakow in den Palaisgarten gekommen und hat einem dort beschäftigten College« deS Winkler Vor haltungen über die Anlegung eines Zierbeetes gemacht. Dieser hat eine abweisende Antwort gegeben, worauf der Gouverneur den Degen gezogen und dm Gärtner auf dm Kopf geschlagen haben soll. Winkler hat dann angeblich dem Ersteren den Degen entwunden und ihn zerbrochen. Dafür ist Winkler nach dem Ural befördert worden. In Topio wurde ihm und seinem Ge nossen das auf 15 Jahre Zwangsarbeit in den Bergwerken lautende Urtheil verlesen. Nach 7 Jahren gelang es Winkler, über den Kaukasus und das Schwarze Meer nach Odessa, Kiew, Warschau, Riga zu entkommen. Der Mann zeigt am Bein und an der rechten Seite seines Körpers eingebrannte Stempel. Plauen. In große Betrübniß wurde eine hiesige Familie versetzt, deren reichbegabter Knabe sich beim Spie len durch einen unglücklichen Zufall erwürgte. — In der Nacht zum 20. dieses Monats sind in Thiergarten drei Strolche vor einem Hause erschienen, haben daselbst eine Fensterscheibe eingedrückt und, als die Gutsbesitzersehefrau ans Fenster kam und die Leute fragte, was sie wollten, gethan, als seien sie Beamte. Die Burschen verlangter! Einlaß, erhielten aber keinen. Die Frau benachrichtigte vielmehr ihren Mann, der den Burschen rundweg er klärte, daß sie Spitzbuben seien. Darauf schossen die Strolche, ob nach dem Gutsbesitzer oder in die Luft, is. unaufgeklärt, Spuren eines Schusses sind nichr gefunden worden. Der Gutsbesitzer soll alsdann sein Gewehr herbe: geholt und die Burschen durch einen Schuß in die Fluci getrieben hüben. Zwei der Ärolche, darunter der unter dem Namen „Räuberhauvtmann" Karo bekannte Hand arbeiter Lang, sind in Oelsnitz festgenommen worden, drr dritte wurde in Plauen verhaftet. Die beiden in Oelsnitz verhafteten Burschen haben dort auch ohne allen Anlass einen Mann so geschlagen, daß er in das Krankenhaus ausgenommen werden mußte. Der Genosse Karos stammt aus Bayern und hat s ich seinerzeit schon an einem Polizei beamten in Plauen thätlich vergriffen. Mügeln b. Pirna. Dem Unterosfizierschüler Gläser, welcher am Heiligen Abend bei einem Besuche infolge eine-: Explosion an beiden Händen schwere Verletzungen davontrug. i>r in Dresden die eine am meisten verstümmelte Hand abgenomme r worden. Der junge Mann stand bei der 1. Compagnie. Schöneck, 28. Dezember. Tis Städte Netzschkau und Schöneck scheiden nach den mit Genehmigung des Ministe riums des Innern gefaßten Beschlüssen der betreffenden Stadtgemeinderäthe mit dem 31. Dezember 1899 aus der Reihe derjenigen Städte aus, welche seinerzeit die Städte ordnung für mittlere und kleine Städte vom 24. April 1873 angenommen haben, und haben für die Folgezeit.
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