Suche löschen...
Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 13.11.1899
- Erscheinungsdatum
- 1899-11-13
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-189911134
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-18991113
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-18991113
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1899
- Monat1899-11
- Tag1899-11-13
- Monat1899-11
- Jahr1899
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 13.11.1899
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Riesaer H Tageblatt und Anzeiger Weblstt mü> AHri-rr). Trlegramm-«drefl«: MW NI ID 8«nsprrchstellt »Tageblatt', Ries». «r. ». der König!. Amtshauptmannschast Großenhain, des König!. Amtsgerichts «nd des Stadtraths zu Riesa. 264. Montag. 13. November 1899, AbenVS. SS. Jahr-. Da- Riesaer Tageblatt erscheint jeden Ta- Abend» mit Ausnahme der Sonn- und Festtage. Vierteljährlicher Bezugspreis bet Abholung tu den Expeditionen in Riesa '^«S Strehla oder durch unsere Trüge» ftrl tu- Hau» 1 Mart SO Psg., bei Abholung am Schalter der Kaiser!. Postanstalten 1 Mart 2S Pfg., durch dm Briefträger frei in- Hau- 1 Mart SV Pf. -lngei-al-Annahme fltr di« Nummer de» Lu-gaiata-M bi- Vormittag S Uhr ohne Gewähr. Dmck «nd Verlag von Langer S winterlich in Rtesa. — Geschäftsstelle: Kastanirnstrah« SV. — Mir di« Redaktion vamttnwrtllch: Herman« Schmidt in Riesa. Im Versteigerungslokale des Kgl. Amtsgerichts hier sollen Donnerstag, den 16. Novör. 18 S 9, Borm. 1v Uhr, verschiedene Möbels, Hängelampen, Vieche, 1 Fahrrad, 1 Bettstelle mit Matraze, Unterbett, 2 Kopf kissen, Wattdecke, Betttuch und Bettdecke, 1 Regulator, 1 Kleiderschrank, Tische und Stühle, 1 Nähmaschine, Bilder, 1 Spiegel u. A. ni. gegen sofortige Bezahlung versteigert werden. I Riesa, 11. Novbr. 1899. Der Ger.-Vollz. beim Kgl. Arntsger. Sekr. Eidam. Bekanntmachung. Mit Genehmigung der Königlichen Amtshauptmannschast Großenhain wlrd wegen Einlegung von Drainagen der Weida-Riesaer CommunicationSweg in Flur Weida für sämmtlichen Verkehr vom 14. November bis auf weiteres gesperrt, und letzterer aus den Weida-Gröbaer EommunicatiovS- weg über den Cuklitz bez. Weida-Pausitzer CommunicationSweg verwiesen. Uebertretungeu werden nach § 366" deS RchS-Strf.-Grs.-BuchS bestraft. Weida, am 8. November 1899. Der Gemeinderath. ' OettltcheS «uv Sächsisches. Riesa, 13. November 1899. — Ein schwerer Unfall ereignete sich gestern Nachmittag nach 3 Uhr auf der Pausitzerstraße in Nähe der Kirche. Kurz vor einem Kutschgeschirr, welches in scharfem Trabe von der Kirche kam, sprangen 3 polnische auf dem Rittergut Stösitz beschäftigte Arbeiterinnen (Mädchen) über die Straße, gericthen dabei aber alle drei unter das Geschirr und wurden überfahren, leider auch so erheblich verletzt, daß sie nach dem nahen Garnisonhospital gebracht werden mußten, woselbst ihnen die erste ärztliche Hilfe zu Theil wurde. Später wurden die Verunglückten nach dem städtischen Krankenhaus überführt. Aus letzterem konnte eins der Mädchen heute früh wieder entlasten werden, während die beiden anderen in Folge schwererer Verletzungen noch bis auf Weiteres in ärztlicher Behandlung dort verbleiben wüsten; glück licher Weise sollen aber auch für sie dauernde Nachtheile nicht zu befürchten sein. Ob bei dem Unfall auch dem Kutscher ein Verschulden beizumesien ist, müssen die Feststellungen ergeben. — Aus Mühlberg a. Elbe schreibt uns unser dortiger Correspondent unterm 12. d.: In der am Freitag abgehaltenen Generalversammlung des hiesigen Bürgervereins wurde das Verfahren der Stadt Dresden, die Verunreinigung der Elbe durch Fäkalien betreffend, einer scharfen Kritik unterzogen. Das selbe bilde in hygienischer Beziehung eine große Gefahr für die unterhalb Dresdens belegenen Elbortschaften und könne nament lich bei Ausbruch von Epidemien sehr verhängnißvolle Folgen haben. Tie Versammlung beschloß daher, den Magistrat zu er- i suchen, sich mit den unterhalb Mühlberg belegenen Elbstädten Verbindung zu setzen, um durch gemeinsame Schritte, ev. Form von Petitionen an den Königlichen Oberpräsidenten der Provinz Sachsen, die Aufmerksamkeit desselben auf diesen krassen Uebelstand und die damit verbundenen Gefahren hinzu lenken und besten Abstellung im Interesse der hygienischen Ver hältnisse der Elbanwohner als dringend Wünschenswerth zu bezeichnen. — )-( Vom Landtag. Auf der Tagesordnung der heutigen öffentlichen Sitzung der Zweiten Kammer stand die allgemeine Vorberathung über das Kgl. Dekret, die Ver waltung und Vermehrung der Kgl. Sammlungen für Kunst und Wissenschaft in den Jahren 1897/98 betreffend. Dem 99 Folio seiten umfassenden Dekrete entnehmen wir nur kurz Folgendes: Nach den Angaben von Sachverständigen ist die Kgl. Porzellan sammlung im Johanneum durch die westlicheren derselben gele genen alten, verwickelt gebauten Hofgebäude des Oberstallamtes bei einem etwa ausbrechenden Feuer auf das Aeußerste gefähr det. Durch die Nicderreißung des jetzigen Dienstgebäudes des Oberstallamtes kann diese Gesahr beseitigt, zu gleicher Zeit aber auch die Porzellansammlung von dem ziveiten Obergeschoß des Johanneums nach dem Erdgeschoß verlegt werden. Tie frei ge wordenen Räume könnten dann der Prähistorischen Sammlung zur Verfügung und deren Räume dem Mineralogischen und Zoo logischen Museum überwiesen werden. — Ferner verbreitet sich der Bericht über die Wiederherstellungsarbeitcn am Zwinger. Gegen daS, Ueberziehen der Sandsteinarbeitcn mit Firnis und Wachs waren gegnerische Stimmen laut geworden. Ans diesem Grund wurden Fachleute gehört und auch die Kommission zur Erhaltung der Kunstdenkmäler nahm Veranlassung, sich über die Frage zu unterrichten, wie in den Städten Englands die Bild hauerarbeit gegen die Einwirkung des Wetters geschützt werde. Die abgegebenen Urtheile wurden einer besonderen Sachverstän digen-Kommission vorgelegt und durchberathen. (Geh. Hofrath > Wallot ist Gegner des FarbcnanstrichS.) Nach den Beschlüssen ^derselben werden hinfort die Ausbesserungen in Cemcnt sort- sollen ebenso die Wachssarbcnanstriche. Dafür werden die Ori ginale abgesormt und neue aus Sandstein hergestellt. Diese Ausführungsart ist sehr kostspielig. Man hat z. B. die Kosten kür die Herstellung des Wallpavillons im Zwinger festgestellt und herausgerechnet, daß dieser Bau allein über eine halbe Mil lion Mark kosten wird. Für die Wiederherstellung des berühm ten Nymphenbades im Zwinger sollen erst in der nächsten Etats periode die nöthigen Mittel verlangt werden, da erst dann die Aussicht für die Beschaffung geeigneter Räumlichkeiten zum Un terbringen der Abgüsse in einem der bestehenden älteren Bau werke vorhanden sein wird. — Die Kosten für die Verwaltung der Sammlungen betrugen 855000 M. — Die Vermehrung der Sammlungen erforderte einen jährlichen Zuschuß von 115000 Mk. Die Unterhaltungskosten für die Sammlungs gebäude beliefen sich auf 141130 M. — An die Vorlage des Dekrets reihte sich eine Debatte, über die wir morgen unfern Lesern berichten werden. Nach Schluß derselben wurde das Dekret auf Vorschlag des Direktoriums der Rechenschaftsdepu tation zur Berichterstattung überwiesen. Zum Schluß der Sitz ung wurde die Vorberathung über das Dekret Nr. 15, einen Gesetzentwurf wegen provisorischer Forterhebung der Steuern und Abgaben im Jahre 1900 betr. vorgenommen. Nach dem selben sind, vorbehältlich der definitiven Regulirung durch das für die Finanzperiode 1900/01 zu erlassende Finanzgesetz, die Steuern nach dem jetzigen Modüs zu erheben. — Die Kammer beschloß, den Entwurf durch Schlußberathung zu erledigen. — Ueber die Geschäftslage auf der Elbe schreibt „Das Schiff" aus Aussig, den 7. November: Die Braunkohlen- Verläduugen am hiesigen Platze sind bisher schwach; die täglichen Kohlenbeistellungen an der Elbe betragen durch schnittlich etwa 350 Waggons. Für die nächste Zeit ist eine Aenderung nicht zu erwarten, da Waggonmangel auf den Werken und reichliche Bahnordres den Verkehr auf der Elbe sehr stark beeinträchtigen. Infolge des immer niedriger werdenden Wasserstandes und des lebhafteren Zucker- und Getreidegeschäftes wird der am Platze befindliche leere Raum in den nächsten Tagen vergriffen sein, daher mußten auch heute schon höhere Frachten bewilligt werden, und dürften in der nächsten Zeit noch höhere Frachten bezahlt werden, wenn der Wasserstand so niedrig bleibt, weil der Zuzug leeren Raumes gegenwärtig nicht der lebhafteren Nachfrage entsprechend erscheint. Außerdem verlocken die besseren Frachten die Schiffer, mehr nach Aussig zu kom men, als an den unteren Stationen auf Ladung zu warten. Die Frachten für Zucker nach Hamburg sind auf 60 Pfg. pro 100 Kilo gestiegen; bei lebhaftem Geschäfte für Getreide ab Raudnitz und Melnik werden 70 Pfg. für 100 Kilo be zahlt. Auch in diesem Artikel hat sich das Geschäft noch etwas belebt. Die Abmachungen für Kohlen waren in den letzten Tagen fast geschäftslos, nur heute wurden einzelne Abmachungen getroffen, denen sich in den nächsten Tagen jedenfalls belangreichere Abmachungen anschließen werden. Es wurden heute bezahlt für Kohlen nach Dresden 24 M. per 80 Doppelhektoliter; Magdeburg 35 Pf., Potsdam 65 Pf., Joachimsthal 71 Pf. per Toppelhektoliter mit Staffeln. Nach Stationen der Unterelbe 16i/z Pf. Per 50 Kilo, eben falls mit Staffeln. Doch dürfte eine weitere Steigerung zu erwarten sein. — Das „Dresdner Journal" und die „Leipziger Zei tung" werfen nicht nur keinen Reingewenn ab, sondern sie bedürfen noch ganz bedeutender Zuschüsse, um bestehen zu können. Ersteres mußte die Regierung im letzten Jahre mit 59200 Mark unterstützen, letztere mit 27200 Mark. — Ter den Ständen zugegangene Gesetzentwurf über die Gewährung von Staatsbeihilfen zu den Alterszulagen der Volksschullehrer bestimmt in seinen Hauptpunkten Fol gendes : „Tie Schulgemeinden, an deren Volksschulen nicht mehr als acht ständige Schulstellen einschließlich der Dirck- torstellen vorhanden sind, erhalten jährliche Beihilfe in Höhe der von ihnen in jedem Jahre gemäß gesetzlicher Be- stimmuna zu zahlenden Dienstalterszulaaen. Die Sckml- gemeinden, an deren Volksschulen mehr als acht ständige Schulstellen einschließlich der Direktorstellen vorhanden sind, erhalten zur Aufbringung der Dienstalterszulagen jährliche Beihilfen nach der Zahl der diese Schulen besu chenden Schulkinder, und zwar für das erste und zweite Tausend je 4 Mk. für ein Kind, für das dritte bis fünfte Tausend je 2 Mk. für ein Kind, und für jedes weitere Kind 1 Mk. Maßgebend ist jedesmal die Schulkinderzahl am 31. Mai des laufenden Jahres." In der dem Gesetzentwürfe beigegebenen Begründung wird mitgetheilt, daß nach der Schulstatistik für 1897 die kleinen Schulgemeinden mit acht und weniger ständigen Stellen bei 2944 ständigen Lehrern und 331145 Schulkindern 1080400 Mk. Beihilfen, die Schulgemeinden mit mehr als acht ständigen Stellen dage gen bei 5407 ständigen Lehrern und 332635 Schulkindern 898000 Mk. Beihilfen erhalten. Tas Gesammterforderniß betrüge also 1978 400 Mk. In den Staatshaushalt einge stellt wurden zwei Millionen Mark. — Tie Wildpretsaison steht jetzt auf ihrer Höhe. Vom 15. ds. ab beginnt nach dem sächs. Jagdgesetz auch die Ab schußzeit für Ziemer und Krammetsvögel, und es giebt in Sachsen überhaupt kein jagdbares Wild mehr, welches nicht erlegt werden dürfte. Doch bereits in den nächsten Wochen wird dies anders sein, da vom 1. Dezember ab sowohl in Sachsen, als auch in Preußen, die Rebhühner nicht mehr geschossen werden dürfen und am 16. Dezember auch das weibliche Rehwild wieder in die Schonzeit tritt. — Wochenplan der Königlichen Hoftheater zu Dres den. Opernhaus. Dienstag: Die lustigen Weiber von Wind sor. — Mittwoch: Lucrezia Borgia. — Donnerstag: Fi delio. — Freitag: Tristan und Isolde. — Sonnabend: Carmen. — Sonntag, den 19. November: Der Freischütz. — Schauspielhaus: Dienstag: Die berühmte Frau. -- Mitt woch: Figaros Hochzeit. — Donnerstag: Othello. — Frei tag: Der Herr Senator. — Sonnabend: Ein Freund der Frauen. — Sonntag, den 19. November: Ter Herr Senator. Döbeln, 11. November. Der hiesige Bauschuldirec tor Architekt Scheerer feierte gestern sein 25 jähriges Leh rerjubiläum. Seine Schüler veranstalteten ihm zu Ehren vorgestern einen Fackelzug und gestern einen Festcommers, der auch von früheren Schülern, Vertretern der Stadt und Bürgern besucht war. Hierbei wurde dem Jubilar als Zeichen besonderer Verehrung von den Schülern ein kost barer Tafelaufsatz überreicht. Schandau. Die Aussichten auf Herstellung einer elektrischen Bahn im Bielathale zwischen Königstein und Rosenthal-Schweizermühle sind vorläufig geschwunden, da die Elektrizitätswerke, von denen die Ausführung der Bahn anlage geplant worden war, infolge der Schwierigkeiten auf welche das Unternehmen, namentlich auch hinsichtlich der Terrainverhältnisse und der Gleisanschlüsse, stößt, hiervon zurückgetreten sind. Bad -Elster, 9. November. Hier und in der Um gebung werden dieses Jahr die Jäger kaum Ergebnisse in der Krammetsvogeljagd erzielen, da die Vogelbeerbäume fast keine Früchte, welche die Hauptnahrung der Ziemer im Minter bilden, tragen. — Seit einigen Wochen sind Besitzer von Hunden hier recht besorgt um ihre Thiere; einige werthvolle Hunde sind bereits verendet. Ob die Hunde von einer Seuche befallen sind, oder ob sie- Gift erlangt haben, ist noch nicht festgestellt. Cra »zahl, 10. November. Gestern vormittag er eignete sich hier in der Bruno Nestler'schen Tampfschneide- mühle ein Unglücksfall. Der Brettschneider Schneider ge- rieth mit der rechten Hand in einer Kreissäge wodurch ihm iämmtlickie Kinaer derselben abaeriUen wurden. — N8ck>-
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite