Suche löschen...
Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 08.11.1899
- Erscheinungsdatum
- 1899-11-08
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-189911082
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-18991108
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-18991108
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1899
- Monat1899-11
- Tag1899-11-08
- Monat1899-11
- Jahr1899
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 08.11.1899
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Riesaer G Tageblatt Mittwoch, 8. November 1899, Abends. SS. Jahrg 26« und Anrelgrr WM» «sd A«Mch. Lelegramm-Adrefle: «W »HI Fernsprechstellr .Laaeblatt' Riesa. Rr. SV. der König!. Amtshauptmannschaft Großenhain, des König!. Amtsgerichts und des Stadtraths zu Riesa. DaS Riesaer Tageblatt erschemt jede» Tag Abends mit Ausnahme der Sonn- und Festtage. Vierteljährlicher Bezugspreis bei Abholung in den Expeditionen in Riesa _<o Strehla oder durch unsere Träg« frei in» Hau» 1 Mark 50 Psg., bei Abholung am Schalter der Kaiser!. Postanstalten I Mark 25 Pfg., durch den Briefträger frei inS Hau» 1 Marl 65 Pf. Anzrigcir-Aunahme für dir Nummer de» AuSgaberaK-i bi» Bormittag S Uhr ohne Bewähr. Druck und Berlag von Langer L Winterlich in Riesa. — BrschästSstelle: Kastanienstraße 5V. — Für die Redaction verantwortlich: Hermann Schmidt in Riesa. Montag, den 13. November 1899, Vor«. 11 Uhr, soll im Gasthofe zu Radewitz — als VttsteigerungSlokal — eine tragende, schwarzscheckige Kuh gegen sofortige Bezahlung versteigert werden. Riesa, 7. November 1899. Der Ger.-Vollz. beim Kgl. Amtsger. Sekr. Eidam. Impfung betreffend. » Auf Grund von 8 12 des Reichsimpfgcsetzes vom 8. April 1874 fordern wir alle Eltern, Pflcgeeltern und Vormünder, die ihre impfpflichtigen Kinder oder Pflegebefohlenen zur öffent lichen Impfung im „Kronprinz" hier nicht gebracht haben, hierdurch auf, die von den Aerzten ausgestellten Impfscheine oder Befreiungsnachweise, soweit dies noch nicht geschehen, binnen 3 Wochen und spätestens am 25. November dieses Jahres in der Rathsexpedition — Nathhaus, 1. Stockwerk, Zimmer No. 2 vorzuzeigen. Die Säumigen haben nach ß 14 des angezogenen Gesetzes Geldstrafe bis zu SV M. zu gewärtigen. Sollten etwa Eltern, Pflegceltern oder Vormünder mit der Impfung ihrer Kinder oder Pflegebefohlenen noch im Rückstände sein, so werden sic auf Grund der Vorschriften in §8 4 und 14 des Jmpfgesctzes in Verbindung mit tz 16 der dazu erlassenen Ausführungsverordnung vom 20. März 1875 hierdurch aufgefordert, bei Vermeidimg von Geldstrafe bis zu 3V Mark oder Hast bis zu 8 Tagen dafür zu sorgen, daß die unterbliebene Impfung innerhalb der oben gegebenen Frist nachgeholt, und ebenfalls spätestens am festgesetzten Tage durch die vorge schriebene Bescheinigung hier nachgewiesen wird, daß die Impfung erfolgt ist oder daß sie aus einem gesetzlichen Grunde zu unterbleiben hat. * Riesa, am 3. November 1899. Der Rath der Stadt. BoeterS. Fnd. Orrtliches u«S Sächsisches. Riesa, 8. November 1899. — Die Aufführungen des nationalen Festspiels: „Deutsch lands 19. Jahrhundert", die von den hiesigen König!. Sächs. Militär- und Kriegervereincn unter der Direktion der Herren Dietrich und Howarth im Hotel Hopfner hier veranstaltet werden, sollen Mittwoch, den 29. November ihren Anfang nehmen und bis Freitag, den 8. Deccmber fortgesetzt werden. Das Festspiel besteht aus vier Abthcilnngen, in denen durch mehr als 30 lebende Bilder in effektvoller Ausstattung und in Verbindung mit Musik und gediegener Deklamation zunächst Deutschlands Drangsal und Erhebung im Anfänge des 19. Jahrhunderts, sodann die Er eignisse von 1864 und 1866 als Glieder der großen Kette von Thatsachen, die zur Einigung Deutschlands führten, hierauf „All deutschland in Waffen", nämlich der Krieg von 1870,71, und endlich das neue Deutsche Reich („Hurrah, 4 Kaiser!" Bismarck im Reichstage, Wilhelm I. am historischen Eckfenster, Kaiser Friedrich in San Remo usw.s znr Anschauung gebracht werden. Patriotischer Sinn hat das Werk geschaffen; patriotische Opfer willigkeit gehört dazu, es in gediegener Weise zur Aufführung . zu bringen : die patriotische Gesinnung unserer Stadt- und Land bevölkerung wird hoffentlich bewirken, daß den Aufführungen die »yöthige Beachtung geschenkt wird, so daß dadurch die Liebe zum r engeren und zum weiteren Vaterlandc und die Anhänglichkeit an den Landesherr», wie auch an den Kaiser, eine Stärkung erfährt. — Im Monat Oktober er. gelangten ini städtischen Schlacht hofe zu Riesa zur Schlachtung 727 Thiere und zwar: 88 Rinder j12 Ochsen, 29 Bullen, 47 Kühe), 8 Pferde, 333 Schweine, 149 Kälber, 144 Schafe und 5 Ziegen. Von auswärts wurden in den Stadtbezirk eingeführt 780 Rinfleisch, 1200 lex amerikanisches Schweineschmalz, 2 Kalbskeulen und 4 Schinken. Von den geschlachteten Thiercn wurden als ungenießbar befunden und deshalb der Kavillvei zur Vernichtung übergeben: 1 Rind. Als minderwerthig wurden erklärt und der Freibank zum Ver kaufe überwiesen: 1 Rind und 2 Schweine. Nothgeschlachtet wurden 2 Rinder und 1 Schwein. An einzelnen Organen waren zu vernichten bei Rindern: 31 Lungen, 10 Lebern, 1 Mittel, 2 Milzen, 1 Kops: bei Schweinen: 18 Lungen, 10 Lebern, 4 Herzen; bei Schafen: 2 Lebern; bei Kälbern: 1 Lunge, 3 Lebern. Das Gesainmtgcwicht von 86 geschlachteten Rindern betrug 539,40 Ccntncr, mithin das Durchschnittsgewicht des Rindes 6,27 Ccntncr. — Bo in Landtag. )LK( Dresden 7. November. Heute Abend nach 6 Uhr fand die erste Präliminarsitzung der 2. Kammer statt. Am Negicrungstisch bemerkte man die Herren Staatsminister Edler von der Planitz, Abgeordneter Dr. Acker mann eröffnete als Vorsitzender der Einweisnngskommission die Versammlung mit einer kurzen Rede und gedachte dabei der ver storbenen Mitglieder der Kammer. Die Versammlung ehrte das Andenken der Heimgegangenen durch Erheben von den Plätzen. Hierauf wurde die Kammer durch das Loos in fünf Abthcilnngen gcthcilt, die sich sofort durch Wahl folgender Abgeordneter als Vorsitzender, stellvertretender Vorsitzender, Schriftführer und stell vertretender Schriftführer lonstituirten: 1. Schill, Rüder, Stöckel, Behrens. 2. Mehnert, Ovitz, Ahnert, Däbritz-Nischwitz. s- 3. Schober, Kellner. Kühlmorgen, Frenzel. 4. Lcithvld, Dr. Schöne, Huste, Wolf. 5. May, Schubart, von Kirchbach, Gvntard. Schluß der Sitzung: '/.8 Uhr. Tagesordnung für Mittwoch, den 8. November. 1. Kammer: Erste öffentliche Plenarsitzung — Auf eine Anfrage der „Neuen Freien Presse" hat die Wiener meteorlogische Centralanstalt angegeben, cs tverde wahrscheinlich das ganz abnorm warme Wetter der letzten Tage noch längere Zeit anhalten. Die Ursache seien die starken Niederschläge im September, sowie die Ein flüsse des Golfstromes. Voraussichtlich würde der ganze Winter warm und mild sein. Seit 1896 hat sich ein Cyclus warmer Wintcir eingestellt, wie solche im gegenwärtigen Jahrhundert dreimal, und zwar von 1801 bis 1804, von 1841 bis 1845 und 1849 bis 1851 beobachtet wurden. — Wer im Jahre 1900 den Hausirhandel betreiben will, sei daran erinnert, den Antrag auf Vermittlung eines Wandergewerbescheines schon jetzt, im Laufe des Novembers, bei der Wohnortsbehörde zu stellen, da erfah rungsgemäß zu Beginn des neuen Jahres diese Anträge bei der ausstellenden Behörde sich derart häufen, daß mehrere Wochen zu deren Erledigung erforderlich sind. Insbesondere empfehlen wir auch denjenigen Personen, die Musikaufführungcn, Schaustellungen rc. im Umher ziehen darbicten wollen, sich rechtzeitig in den Besitz des neuen Wandergewerbescheines zu setzen, da die Ausstellung eines derartigen Scheines versagt werden kann, sobald dec den Verhältnissen des Verwaltungsbezirkes der zu ständigen Verwaltungsbehörde entsprechenden Anzahl von Personen Wandergewerbescheine ertheilt sind. — Folgende Warnung vor Zusendungen aus Jerusa lem verdient weiteste Verbreitung: „Seit geraumer Zeit erhalte ich, so schreibt Pastor L. Schneller in Köln, aus deu verschiedensten Gegenden Deutschlands immer wieder Anfragen wegen gewisser Zusendungen aus Jerusa lem, die massenhaft nach Deutschland geworfen zu wer den scheinen, daß es wohl angezeigt erscheint, ein Wort darüber in die Öffentlichkeit zu geben. Das Schreiben, von dem mir schon eine Menge von Hektographirten Ab zügen zur Begutachtung zugesandt worden ist, hat fol genden Wortlaut: „Jerusalem, Datum des Poststempels. Ge ehrter Herr! Beigehend empfangen Sic ein schönes Blu- mcnalbum, die Industrie des heiligen Landes, mit der höf lichen Bitte, dieses aus Pietät in Ihrem Hause wohlge fällig aufzunehmen. Von dieser Arbeit müssen im heiligen Lande ihr Brot erwerben viele arme Kinder, arme Frauen, Witwen und Waisenkinder, welche die Blumen sammeln und aufkleben, und arme Handwerker, welche aus Oliven holz die Arbeit vollenden. Gewiß werden Sie, geehrter Herr, Ihr edles Gefühl ebenfalls zu erkennen geben, das Album für den civilen Preis von 5 Mark behalten und mir gefälligst eingeschrieben oder durch Postanweisung ein senden, um direkt für Lebensunterhalt so vieler armer Menschen mitzuhelfen. In der Hoffnung, auch bei Ihren wcrthen Bekannten für diese würdige Humanität em pfohlen zu werden, bemerke ich noch, daß das Album als schönes Weihnachtsgeschenk geeignet ist. Wenn eventuell nicht konvenirend, bitte als Muster retour und verharre ich, gewiß, von Ihnen obigen Betrag dankend bald zu sehen. Mit größter Hochachtung L. L. Kahaner." — Hier zu bemerkt Pastor Schneller folgendes: „Ich war im Früh ling dieses Jahres in Jerusalem und erkundigte mich nach dem Herrn Kahaner, dem Namen nach einem Juden, der mit seinen Wohlthätigkeitsalbums ein schwunghaftes Ge schäft zu machen scheint. Im syrischen Waiscnhause, bei den übrigen Vertretern unserer evangelischen Mission kannte keit an Wittwen und Waisen. Ich warne daher davor, sich auf diese Geschäfte einzulassen, ehe uns, den berufenen Vertretern der evangelischen Arbeit in Jerusalem, nachge- wicsen wird, daß cs ein solches wohlthätiges Unternehmen überhaupt giebt, und daß es Mit unseren evangelischen Arbeiten in irgend welchem Zusammenhänge steht." Strehla. In der Petition wegen Umwandlung der Schmalspurbahnen Mügeln-Oschatz und Oschatz-Strehla in eine Normalspurbahn, welche dem Landtage unterbreitet worden ist, wird zur Begründung u. A. folgendes ausge führt: „Wenn seinerzeit in den betheiligten Kreisen von Oschatz, Strehla, Mügeln und Umgegend die Freude und Dankbarkeit über die nach langem Warten durch die Erbau ung der Schmalspurlinien Oschatz-Strehla, Oschatz-Mügeln- Wermsdorf mit Fortsetzung nach Nerchau-Trebsen nnd Mügeln-Döbeln geschaffene Verkehrserleichtecnng eine große und allgemeine gewesen ist, so hat sich doch mit der Zeit die Ueberzeugung Bahn gebrochen, daß, nachdem so wohl der Güter- als auch der Personcn-Verkehr, zumal auf der Strecke Mügeln-Oschatz, zu Folge des vermehrten Rübenbaues Seitens der Landwirthe, sowie der Errichtung von industriellen Werken in den Städten Oschatz, Mügeln und Strehla und ihren Umgebungen — es seien nur die Kaolinwcrkc in Börtewitz und Kemmlitz, die Ofenfabrik und Thonwaarenfabrik und chemische Fabrik Lipsia in Mügeln, die Zuckerfabrik in Oschatz, die Filzwaarenfabriken von Ambr. Marthaus und Fischer, die Waagcnfabrik von Kopp u. Haberland, die Waagenfabrik von Pfitzer, das Dampf sägewerk von Zürn und andere mehr in Oschatz, die neuauf- gcschlossenen Steinbrüche in der Nähe von Oschatz, das Eisenwerk der Firma Gustav Raven, die Eismaschinen- und Tampfkesselfabrik der Firma C. Oetling, die Knochenmühle nnd Leimfabrik von Tenner u. Co., das Dampfsägewcrk C. A. Teichmann, die Cigarrenfabrikcn von Florenz und von Feind und Naumann, der Fischversandt von Berge in Strehla genannt — des im Umfange gestiegenen Mbanes von Thon und Kaolin, Stein und Sand, gegenüber den früher angenommenen Zahlen in erheblichstem Maaße zu genommen hat, die durch das Schmalspursystem gegebenen Einrichtungen den gesteigerten Ansprüchen nicht mehr ge nügen und daß gegenüber den immer mehr und empfind samer für die Betheiligten sich herausstcllenden Mängel und Unzugträglichkeiten Abhilfe am Platze sein dürfte, Abhilfe, die gründlich nur geschaffen werden könnte durch Umwandlung der bis jetzt schmalspurigen Bahnen in nor malspurige." )( Tre s den, 8. November, lieber das Befinden des Prinzen Friedrich August wurde folgendes Bulletin aus gegeben: Tas Befinden des Prinzen UMdrich August ist andauernd zufriedenstellend. Bei günstM^WM>WWOk nähme hebt sich der Krnftczustand Puls 64. Absolute Ruhe des Körpers^Wp Betklage und Ruhe des Geistes auch weiterhin geboten. Dresden, 8. No vember, 10 Uhr Vorm. (gcz.) Dr. Selle. Radeberg, 7. November. In der vom Stadtrath angeregten Frage wegen Wiedererlangung von Garnison erklärte das hiesige Stadtverordnctcn-Kollegium einstim mig, daß cs dieser Angelegenheit sympathisch gegenüber stehe und auch zu Ucbcrlassung von Gemeindeland zum Bau von Kasernen und Einrichtung von Ucbungsplätzen bereit sei, doch ersucht es zunächst den Rath um Bezeichnung
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite