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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 29.11.1899
- Erscheinungsdatum
- 1899-11-29
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-189911298
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-18991129
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-18991129
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1899
- Monat1899-11
- Tag1899-11-29
- Monat1899-11
- Jahr1899
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 29.11.1899
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Mittwoch, 29 November 1899, AveuSS SS Jahrs 6. 4535. «arth. den mithin die Bahn sich sehr billig stellen Bau, als auch im Betriebe. Zum Schluß hingewicsen werden, daß Dresden mit überlastet ist, sodaß die dort jetzt im großartigen Anlagen bei der von Jahr der Gebäudecomplexe in von der Straße an- deutlich erkennbarer Weise angebracht sein müssen« Die Herren Gemeinde-Vorstände werden — zumal da bei ungenügender Nummerirung dal Aufsuchrn von Grundstücken bez. Personen erschwert ist — veranlaßt, für die Durchführe gedachten Vorschrift — Man schreibt unS: Die bevorstehende Einführung des neuen Deutschen Bürgl.-Ges.-BucheS stellt die Volksvertretungen der Einzelstaaten vor die Entscheidung der Frage, ob den Pfand briefen der Hypothekenbanken und ähnlicher Ereditinstitute auch weiterhin das Privileg mündelmäßiger Kapitalanlagen im Sinne des Gesetzes zugestanden werden soll. In der Sitzung der 2. Stichs. Kammer vom letzten Freitage nahm die Majorität insofern eine ablehnende Stellung dieser Frage gegenüber ein, als sowohl der Redner der nationalliberalen wie der der konservativen Landtagsfraktion die L.-Abgg. vr. Schill und vr. Spieß ein- müthig den Standpunkt vertraten, die von diesen Creditinstituten ausgegebenen Werthpapiere seien, zwar als zweifellos gute Kapital anlagen zu bezeichnen, daß diese Hypotheken-Banken jedoch als Erwerbsgesellschasten dahin zu streben hätten, daß das in ihnen investirte Aktienkapital möglichst hoch zu verzinsen sei. Sie sind des halb gezwungen, ihre Geschäftsverbindungen auch außerhalb deS engeren Vaterlandes anzuknüpfen, insbesondere auch städtische und industrielle Grundstücke zu beleihen, deren Werthe weit größere» Schwankungen unterworfen seien, wie der ländliche Grundbesitz. Die vorgesehene Möglichkeit eintretenden Falles den mit der Mündelmäßigkeit ausgcstatteten Banken dieses Privileg wieder entziehen zu können, hat seine großen Bedenken. Es würde damit den Werthen dieser Banken gewissermaßen eine Mündel mäßigkeit zweiter Klasse zugesprochen und für den Fall der An wendung des Entziehungsrechtes, dies einem Todesurtheil für die betroffenen Institute gleichkommen. Auch liegt thatsächlich kein Grund vor, die Reihe der mündelmäßigen Anlagen zu vergrößern, indem die Renten- und Staatspapiere, die Anlagewerthe der Kommunen und die Pfandbriefe der Creditvereine landständischer und landwirthschaftlicher Genossenschaften, welche wahrscheinlich einer Stützung des Realcreditcs dienen, völlig genügen, das An- lagebedürfniß zu befriedigen. Eine weitere Einbeziehung anderer Werthe in die Reihe der mündelmäßigen Anlagen trägt die Ge fahr in sich, den Werth der vorhandenen noch weiter herabzu setzen. Den gleichen Standpunkt nimmt übrigens auch die Ma jorität des preußischen Abgeordnetenhauses ein. )kl.( — Der Kaiser hat genehmigt, daß die zum einjährig freiwilligen Dienst berechtigten Apotheker, Apotheker-Gehilfen, -Lehrlinge und -Anwärter ihrer aktiven Dienstpflicht ein halbes Jahr mit der Waffe und nach bestandener Prüfung als Apotheker ein halbes Jahr in einer Lazareth-Apotheke — einjährig-frei williger Militär-Apotheker — ableisten dürfen. — Die neuen Briefmarken bis zu 80 Pfennig, Postkarten, Postanweisungen und Kartenbriefe gelangen in den nächsten Tagen an die Postanstalten zur Vertheilung. Mit dem Verkauf der neuen Werthzcichen an das Publikum darf aber erst dann be gonnen werden, wenn die alten Bestände völlig verkauft sind, damit die Ausgabe nun bei allen Postanstalten zu einem möglichst gleichmäßigen Zeitpunkte stattfinden kann, wird von der Post ein Ausgleich der Bestände an alten Marken zwischen den einzelnen Postanstalten vorgenommen. — Unter Bezugnahme auf den auch von unS wieder gegebenen Artikel der „Deutschen Jndustrieztg." über die von der preußischen Staarsbahnverwaltung anders geführten, durch die Umgehung Sachsens diesem fühlbare Konkurrenz machenden aber sehr bequemen und beliebten Bahnverbindungen Berlin— München und Berlin—Wien, in welchem unter anderem gesagt war, wegen der angestrebten Reichseisenbahngemeinschast wäre eS politisch klug, wenn man in Preußen den sächsischen Staatsbahnen gegenüber eine minder unfreundliche Haltung bcthätigen wollte, schreibt das „Vaterland", das offizielle Organ der konservativen Partei: „Sicher ist, daß die Abneigung gegen Preußen, die in folge alter, nie ganz vergessener Vergewaltigungen im sächsischen Volke lebt, und die angefangen hatte, einem anderen Gefühle zu weichen, in letzter Zeit neue Nahrung gefunden Hot. Wenn man gar in Berlin hoffen sollte, durch eine chikanöse Eisenbahnpolitik Sachsen so gefügig und mürbe zu machen, daß eS seine Staats bahnen in preußische Hände übergeben werde, so befindet man sich auf dem Holzwege. Der Durchgangsverkehr durch Sachsen würde! Wie würde dadurch der Absatz landwirthschaftlicher Produkte sich heben und daneben auch neues Leben erblühen in industriellen Anlagen, wozu Vorbedingungen bereits vorhanden sind: einige Fabriken der Textil-Branche, Müh len usw. bestehen schon, reiche Thonerdelager und Wald sichern größeren Etablissements weiter günstige Entwicke lung u. s. f. Unter diesen Umständen darf in erwähntem Landestheile wohl mit Bestimmtheit auf einen lebhaften Personen- sowie Frachten-Lokal-Berkehr gerechnet werden, noch viel günstiger aber liegen die Aussichten für den Durchgangsverkehr. Eine genauere Betrachtung der Eisen bahnkarte von Sachsen zeigt uns, daß die Bahn Haüptlinie von Ost nach West ab Bautzen eine scharfe Abbiegung nach Süd-West bis Dresden macht, von da aus wieder eine noch schärfere nach Nord-West bis Riesa. Dieser Weg von Bau tzen über Dresden nach Riesa wird ungefähr 30 Kilo meter länger sein, als eine direkte Linie von Bautzen über Großenhain nach Riesa und das spielt so wohl im Personen- als auch im Güter-Verkehr schon eine Rolle. Beachten wir dabei, daß die Linie Görlitz-Leipzig eine der Hauptverkehrsstraßen zwischen dem Osten und dem Westen Deutschlands, ja Europas, ist, daß die jetzt über Dresden führende Linie zu den am besten rentirenden Sachsens gehört, so darf man das wohl auch für die vor geschlagene Linie über Großenhain erhoffen. Hierzu kommt, daß auf dieser Strecke keine größeren Terrain-Schwierig keiten vorliegen, würde sowohl im soll noch darauf Bahnvcrkehr fast Bau befindlichen zu Jahr sich mehrenden Steigerung in nicht allzuferner Zeit nicht mehr zureichen werden; da. wäre es doch sicher lich ein unschätzbarer Vortheil, wenn durch Ablenkung eines Theils des Verkehrs etwas Erleichterung geschaffen würde. Dabei würde Dresden als Hauptstadt und Mittel punkt des ganzen Landes immer noch Verkehr genug haben, während gleichzeitig ein bisher zurückgebliebener Landes- theil erfreulichen Aufschwung nehmen würde. Wir dürfen das wohl umsomehr hoffen, als die Kgl. Sächsische Re gierung schon seit Dezennien bewiesen hat, wie sie das Wohl und Gedeihen des Landes zu fördern stets bemüht ist, indem sie eine große Anzahl Eisenbahnen erbaute, viele sogar mit beträchtlichen Opfern, denn die meisten der Bah nen im Gebirge können nicht rentiren, weil sie zu theuer in der Anlage und in ihrem Betriebe sind. Sei es drum! Wir wollen den armen Gebirgsbewohnern ihre vielen guten, für uns aber theueren Bahnen von Herzen gönnen als Mittel, ihre Lebenslage zu erleichtern und zu ver bessern, nun aber nach mehr denn dreißigjähriger Warte zeit möchten wir endlich auch einmal an die Reihe kommen. Speziell für Großenhain ist es Lebensfrage, an eine Haupt- Verkehrslinie zu kommen. Wie hat die sogen. „Hohe Stra ße" in früheren Jahrhunderten dazu beigetragen, Großen hain bevölkert, reich und angesehen zu machen, und wie ist das alles zurückgegangen, ohne Verschulden der streb samen Bevölkerung, seitdem der Verkehr andere Wege ein schlug! Deshalb sei der Kgl. Sächsischen Regierung, sowie dem Landtage hiermit die dringende Bitte ans Herz ge legt, das Aufblühen eines guten, bisher wenig bedachten Landestheils durch den angeregten Bau der Bahnlinie Bau- tzen-Kamenz-Königsbrück-Großenhain-Riesa als Vollbahn zu fördern und sich dabei nicht durch pekuniäre Bedenken abschrecken zu lassen, denn, wie erwähnt, die erforder lichen Summen Geldes werden nicht zu bedeutend sein und sich überdies aller Voraussicht nach gut verzinsen. Hier „Sparsamkeit" walten zu lassen, dürfte doch wohl am unrechten Platze sein. Die in Pausitz auSgrbrochene Maul- und Klauenseuche ist erloschen und wird deshalb die über diesen Ort verfügte Sperre hiermit aufgehoben. Königliche Amtshauptmannschaft Großenhain, den 29. November 1899. 3172 L. vr. Uhleuttmu.Mke. WWWN bi- Ende künftigen Monat ¬ erneut besorgt zu sein, eventuell Säumige anzuhalten bez. zur Anzeige zu bringen. Großenhain, am 23. November 1899. Königliche Amtshauptmannschaft. ür. lthlem auu. La» Riesa« Tageblatt «scheint jede» Ta» Abend« mit Ausnahme der Sonn- und Festtage. Vierteljährlich« vr-«,»-rri» bet Abholung tu de« Expeditionen tu Riesa Strehla ob« durch uns«. Lüg« frei tu» Hau» I Mark 80 Psg-, bet Abholung am Schalt« der «atserl. Postanfialteu 1 Mark 28 Psg-, durch den Briefträger frei tu» Hau» I Mark Sö Pf. A>qet««-«»mhx PK dk Nummer de« klu«gab«MDe» bi» vormittag S Uhr ohne Gewähr. Druck und vertag von Laug«» t «luterlich tu Nies«. — Geschäft»-«!«: Nastanlenstraß, 89. — Für bk NLaetk» vamttwoMch: Her«««« Schmidt N Nies«. Da mehrfach in den ländlichen Ortschaften deS Bezirks die Cataster-Nummern an den Gebäuden sich nicht in dem vorgeschriebrnen Zustande befinden, wird unter Bezugnahme auf die Bekanntmachung der Königlichen AmtShauvtmannschaft vom 23. Oktober 1891, Nr. 3591. 6., ^abgrdruckt in Nr. 168 deS Riesaer Amtsblattes) darauf hingewiesrn, daß nach 8 34 der Aus führungs-Verordnung zum Brandv«ficherungSgrsetze die Cataster-Nummern an den Hauptzugängen 1. Dezbr. Mittags 12 Uhr. Tagesordnung: Vorberathung das Dekret Nr. 14, den Entwurf eines Gesetzes behufs änderung von ß 4 des Gesetzes vom 30. April 1890 betr. Anzeigen über unzulässig erklärte Petitionen. — Gestern in den ersten Nachmittagsstunden bot sich Passanten der Wettiner- und Bahnhofstraße ein wolliger Anblick, indem ein feingekleideter Herr mit einem großen Tragkorbe auf dein Rücken obige Straßen nach dem Bahnhof zu und wieder zurück ging. Der Herr war einer unserer ersten Hoteliers, welcher, wie man uns mittheilt (wahrscheinlich in Folge einer Wette), seinen Brotbedarf auf besagte Weise persönlich einholte. — Wir werden um Abdruck nachstehenden, dem Grh. Tag^bl. zugegangenen Artikels gebeten: Die Ausführungen »es Herrn Finanzministers von Watzdorf in der Zweiten Kammer des sächsischen Landtages bei Gelegenheit der Stats-Berathung veranlassen den Schreiber dieses zu fol genden Bemerkungen: Wenn der Herr Minister es em pfiehlt, von jetzt an beim Bau neuer Eisenbahnlinien eine weise Sparsamkeit walten zu lassen, so haben wir diese hier in Großenhain und Umgegend schon längst schmerzlich empfunden. Ein Blick auf die Karte von Sachsen zeigt Jedem ganz deutlich, daß, während unser Land im Allge meinen mit Eisenbahnen reichlich durchzogen, im nord östlichen Gebiete darin eine weite Lücke vorhanden ist. Bei der sonstigen großen Fürsorge unserer Regierung für ihr Land muß das umsomehr auffallen, als doch gerade diese Gegend nicht zu den geringsten gehört, vielmehr in ihrem Grund und Boden reiche Schätze besitzt, welche sich ganz anders zeigen und zur Geltung gelangen würden, wenn sie durch gute Bahnverbindung der Außenwelt zu gänglich gemacht werden könnten. So indeß liegen die 'zahlreichen Dörfer und verschiedene kleine Städte ganz abseits, die wenigen Sekundär- und Nebenbahnen nützen da nicht viel. Wie anders würde der Verkehr sich gestalten, -venu mitten durch dieses Gebiet eine Hauptbahn geführt Oerttiches aus Sächsisches. Riesa, 29. November 1899. — Nachdem in den letzten Tagen die Proben zu dem angekündigten und von den vereinigten hiesigen K. S. Militär vereinen unternommenen National-Fesispiel stattgefunden, werden heute, Mittwoch Abend nunmehr die öffentlichen Aufführungen beginnen. Wir nehmen Veranlassung, auf dieselben auch an dieser Stelle nochmals empfehlend aufmerksam zu machen und denselben recht zahlreichen Besuch und guten Erfolg zu wünschen. )-( Vom Landtag. In der gestern Mittag 12 Uhr «bgehaltenen vierten öffentlichen Sitzung der Ersten Kammer wurde über nur einen Gegenstand verhandelt. Es betraf dies den Antrag zum mündlichen Bericht der vierten Deputatton über die Petitton des Gemeinderaths zu Gruna bei Nossen, den Neu bau der Schule für Gruna und Rhäsa betreffend. Von Seiten der vierten Deputatton der Ersten Kammer lag der Antrag vor, die Petition auf sich beruhen zu kaffen. Zur Sache selbst sei Folgendes bemerkt : Die beiden Gemeinden Rhäsa und Gruna bei Nossen bilden einen gemeinsamen Schulverband. Zwischen beiden Orten liegt das baufällige alte Schulgebäude. Auf Ge meindebeschluß soll nun ein neues Schulhaus errichtet werden. Bei der Wahl des Platzes hat die Gemeinde Rhäsa die kleinere Schulgemeinde überstimmt und einen Platz bestimmt, welcher von Gruna entfernter als früher liegt. Da auf direkte Vorstellung die Gemeide Rhäsa nicht gewillt war, den Wünschen Gruuas bezügl. des Platzes nachzukommen, so wandte sich diese Gemeinde zweimal an das Kultusministerium mit der Bitte, den Bau der Schule zu verweigern. Das Ministerium mußte die Bitte zwei mal abschlagen, da die Entfernung zwischen der jetzigen neuen der früheren alten Schule nur 4 — 7 Minuten beträgt, ebenso in sanitärer und baupolizeilicher Hinsicht keine Bedenken erhoben werden können. Die Kammer beschloß antragsgemäß die Petition auf sich beruhen zu lassen. Nächste Sitzung: Freitag den über Ab- und Riesaer G Tageblatt und Anzeiger Websttt M Anreiz«). rekgraw» «dwffr ß!^ I! I*8«wp«chsickk ,»«>« > tt Nies«. «r. 90. der König!. Amtshauptmannschast Großenhain, des König!. Amtsgerichts und des Stadtraths zu Mesa. ...
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