Suche löschen...
Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 20.11.1899
- Erscheinungsdatum
- 1899-11-20
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-189911203
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-18991120
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-18991120
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1899
- Monat1899-11
- Tag1899-11-20
- Monat1899-11
- Jahr1899
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 20.11.1899
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Riesaer G Tageblatt und Anzeiger Weblitt mü Aykisnj. Amtsötatt d« König!. Skntshauptmanüschast Großenhain, des König!. Amtsgerichts und des StadtrathS zu Riesa. 27V. Montag, 2V November 1899 Abends. S2 Jahrg. La» Riesaer Tageblatt erscheint jede» Lag Abend» mit Lulnahme der Emm» und Festtage, vierteljährlich« vezngSprri» bet Abholung in dm Expeditionen in Mesa Strehla oder durch unsere Trii^ srei in» Han» 1 Mark VV Psg-, bet Abholung am Schalt« der Kats«!. Postanstalten 1 Mark 2S Pfg., durch dm Briestrüg« frei in» Hau» 1 Mark SS Ps. Augrigm-Amuchm« Pir dl, Numm« de« Ausgabetage« bi» vormittag V Uhr ohne Gewähr. Lmck und Verlag do« Langer A Winterlich b, Riesa. — G«schäst»strlle: »astantenstraß« SV. — Fik die Redaktion veranvoortlich: H,,«,n« Schmidt in Nies». 6 an an -L Kgl. den 8 S L r- und Gasthvfsbesitzer angewiesen werden, die zu benutzenden Trinkgefäße nicht in mit Wasser gefüllten Gefäßen, sondern aus schließlich in laufendem, allen Gästen sichtbar angebrachtem Wasser auSzuspülen und daß alle Zuwiderhandlungen mit hoher Geld- oder Gefängnißstrafe bestraft werden." Hiergegen hat der Vorstand des Vereins Leipziger Gastwirthe eine Beschwerde an das Kgl. Landes-Medicinal-Collegium eingereicht, aus der Folgendes hervorzuheben ist: „Abgesehen davon, daß die Durch führung einer solchen Verordnung schon deshalb sich als unaus führbar erweisen müßte, da laufendes Wasser nicht allerorten zu beschaffen ist, so ist die in der Begründung (des Kreisver- einsausschufses) angezogene Erwägung: „„daß die überall ge pflogene Unsitte der Schankwirthschaften und Gasthäuser, die Trinkgefäße in Gefäßen und Wannen, deren Wasser meist nur einmal täglich gewechselt wird, auszuspülen, im Allgemeinen eine Unsauberkeit ersten Ranges ist"", keineswegs zutreffend, beson ders nicht in Leipzig, wo die Aufsicht über die Spülvorrichtungen in den Schankwirthschaften den Revisoren über die Bierdruck apparate mit unterstellt ist. Es dürften concessionirte Schank locale, wo das Spülivasser täglich nur einmal gewechselt wird, nicht nachweisbar sein. Es liegt somit die Vermuthung nahe, daß der Antragsteller diesbezügliche Wahrnehmungen in irgend einem Winkelschanke gemacht hat. Eine solche grundlos auf gestellte Behauptung ist aber geeignet, das Gastwirthsgewerbe in seinem Ansehen schwer zu schädigen und wir sehen uns daher veranlaßt, gegen die ausgesprochene Verdächtigung unseres Ge werbes hiermit entschieden Verwahrung einzulegen und die er- gebene Bitte an das Kgl. Landes-Medicinal-Collegium zu richten: „„Die Begründung des ärztlichen Kreisvereins-AuSschusses, weil unzutreffend und dazu geeignet, Beunruhigung unter dem Bier consumirenden Publikuni hervorzurufen, zurückzuwcisen."" — Nach einer durch die Presse gehenden Notiz hätte die sächsische Staatsregierung das Projekt eines Großschiff- fahrtskanales Leipzig—Riesa wegen der voraussichtlichen Unrentabilität und des zu befürchtenden Ausfalles Eisenbahneinnahmen abgelehnt. — Nach Berliner Blättern hat neuerdings das sächs. Finanzministerium einen Tarif festgesetzt für Verkauf noch vorräthiger alter sächsischer Briefmarken. Dasselbe verlangt z. B. für eine sächsische 3 Pfg-Brief- marke vom Jahre 1851 15 Mark. Tie Briefmarken aus dem Jahre 1856 sind billiger, für eine Briefmarke von einem Neugroschen wird 1 Mark verlangt, von 2 Groschen 2 Mark, von 3 Groschen 3 Mark, für eine von 5 Groschen 10 Mark rc. Die Briefmarken aus dem Jahre 1863 scheinen noch billiger zu sein, 500 Marken, ü Vs Neugroschen werden für 6 Mark abgegeben. Sehr teuer sind auch die Brief umschläge aus dem Jahre 1859, ein Couvert mit einem Stempel von 2 Neugroschen kostet 15 Mark und ein Couvert aus dem Jahre 1862 mit einein Stempel 2 Neugroschen kostet 30 Mark. — Ein zweiter Sternschpuppenfall soll am 22. oder 23. November stattfinden. — In dem Etatsentwurf der Reichspost- und Tele graphenverwaltung für 1900 ist für das Königreich Sachsen vorgesehen eine neue Postrathsstelle bei der Ober-Post- direction in Leipzig und eine neue Postinspectorstelle für die Ober-Postdirection in Dresden. Weiter werden die Postämter II in Falkenstein (Vogtl.) und Neugersdorf in Postämter I, sowie die Postämter III in Zwönitz und Weißer Hirsch (bei Loschwitz) in Postämter II umgewandelt. — Der Sächsische Kegler Bund in Dresden, welcher be reits wohlgelungene Bundesfeste in Dresden, Chemnitz und Radeberg hinter sich hat, beschloß, das IV. Sächsische Bundes kegeln im Sommer 1900 in Leipzig abzuhalten. Festvorsitzender ist Herr Paul Bauer, Firma Bauer L Co., Leipzig, Czermak- Garten 10, Bundesvorsitzender Herr Paul Sala in Dresden, Blumenstraße 43. — Wochenplan der Königlichen Hoftheater zu Dresden. Opernhaus: Dienstag: II. Sinfoniekonzert. — Donnerstag: Lohengrin. — Freitag: Die Regimentstochter. — Sonnabend: Die Jüdin. — Sonntag den 26. November: Der fliegende Holländer. — Schauspielhaus: Dienstag: Sappho. — Donners tag : Esther. Die Neuvermählten. — Freitag: Ein Freund der Frauen. — Sonnabend: Der Herr Senator. — Sonntag den 26. November: Maria Stuart. Langenberg, 20. November. Heute früh erschoß sich auf Grödeler Flur der hiesige Hilfslehrer Fischer. Lommatzsch, 18. Nov. Ein bedauernswerther Unfall ereignete sich in der Graupziger Niedermühle. Daselbst kam ein OertlicheS «uv Sächsisches. Riesa, 20. November 1899. — Tagesordnung für die öffentliche Stadtverordneten sitzung Dienstag, den 21. November 1899, Nachmittags 6 Uhr. 1. Bekanntgabe eines Beschlusses der König!. Kreishauptmann- jchast Dresden, das Stadtwappen und die Beibehaltung der seit herigen Farbenstreifen der Stadt Riesa betreffend. 2. Gesuch des hiesigen Gewerbcvercins um Verwilligung der Mittel zur Einrichtung eines Handfertigkeits-Unterrichts. 3. Beschlußfassung über Richtigsprechung der Anlagen-Hauptkassenrechuung auf das Jahr 1897. 4. Restantenregulativ. In geheimer Sitzung: Wlchl zweier Rathsmitglieder an Stelle der ausscheidenden, je- »ch wieder wählbaren Herren Hynek und Heinrich. Rathsde- pntirter: Herr Bürgermeister Boeters. — Am Sonnabend Abend vereinigten sich ca. 25 Inten dantur-Offiziere von Leipzig und Dresden zu einem gemeinschaft lichen Abendessen im Speisesaale der hiesigen Bahnhofsrestaura tion. Zwanglose und heitere Unterhaltung hielt die Herren bis zu den letzten Zügen beisammen, die sie dann wieder in ihre Heimaths- resp. Garnisons-Orte zurückführten. — Der nächste Vortragsabend in der hiesigen Abtheilung der Deutschen Kolonialgesellschaft kann aus verschiedenen Gründen nicht am 8. Tecember stattfinden, sondern ist aus Montag den 4. Deceniber verlegt worden. Den Vortrag wird Herr Dr. Paffarge aus Königsberg i. Pr. halten. — Wie man uns mittheilt, soll das Rittershaus- Concert nunmehr am Montag, den 27. d. M. statt finden. — Ein Schießen mit Manöverkartuschcn (zur Ausbildung der Rekruten) fand heute Nachmittag hinter den Kasernen des 3. Feld-Art.-Reg. 32 statt. Gar mächtig dröhnte der „Donner der Geschütze" über die Stadt und brachte der Einwohnerschaft in ungefährlicher Weise zu Gehör, wie's jetzt etwa in Ladysmith, Kimberley rc. klingen mag, nur daß dort jeder Schuß Tod und Verderben bringen kann. — Für die Ausrüstung einer Sanitätskolonne nach dem südafrikanischen Kriegsschauplätze seitens der Deutschen Vereine vom Rothen Kreuz gingen der Expedition d. Bl. weiter zu: 6 M. Ungenannt. 1 M. N. N. 10 M. Wilh. Schlag, Weida. 3 >M. Frau O., Gröba. 1 M. Ungenannt. 10 M. O.-L.-O. Summa: 31 M. Gesammtergebniß der Sammlung bis jetzt: 47-HK. Weitere Gaben, seien sie groß oder klein, werden gern na K entgegengenommen. « — Der mehrjährige Versuch, die letzten Kirchweihfeste vor dem Todtensonntage wegen des in diese Woche fallenden Buß tages um eine Woche früher zu verlegen, muß als gescheitert angesehen werden. Die Landbewohner hielten fest an dem alt hergebrachten Sonntage und nur vereinzelt wurde der Festtag verlegt. Damit war nichts gebessert, anstatt die Festlichkeit zu beschränken, wurde sie an zwei Sonntagen gefeiert. Davon ist man nun vollständig abgekommen. Nach dem Schluß des Kirchen jahres sind es nur noch wenige Ortschaften, die ihre Kirchweih in diesem Jahre feiern. — Am 23. d. M. tritt bei der Sächsisch-Böhmischen Dampfschifffahrt der Winterfahrplan in Kraft, welcher gegen den bisher gütigen wegen der vorgerückten Jahreszeit, die ein Auf- rechtcrhalten des Schifffahrtsbetriebes nur im beschränkten Maße zuläßt, weitere Kürzungen erfahren hat. — Der Verkehr auf der böhmischen Strecke wird von diesem Tage an ganz eingestellt. — Die Schiffe verkehren nach der neuen Fahrordnung ab Riesa thalwärts, Vorn». 9'° und Nachm. 3'° bis Mühlberg. — Zu Berg fahren die Dampfer ab Riesa Borm. 7", 9» und Nachm. 12" bis Dresden und 2" bis Meißen. — Die jetzt im Verkehr befindlichen Wechselstempelmarken tragen zur Bezeichnung des Datums den Vordruck „18 . . ..". Da eine Aenderung nach den gesetzlichen Bestimmungen auf den Marken nicht zulässig ist, wird vom 1. Januar 1900 ab eine neue Ausgabe an Wechsclstempelmarken rc. erfolgen, bez. die alten Marken umgetauscht werden müssen. Die Postanstalten haben daher die im Reiche vorhandenen Bestände an den einzel nen Sorten festzustellen und zu ermitteln, wie lange der Vorrath »usreichen wird. ES empfiehlt sich, seinen Bedarf an Wechsel marken daher jetzt nur auf die Zeit bis Ende dieses Jahres zu bemessen. t — Der ärztliche Kreisvereinsausschuß im Regicrungs- ^Hirke Leipzig hatte, wie mitgetheilt, in seiner Sitzung vom m7. October auf Antrag des Herrn Dr. med. Ferd. Götz in lL.-Lindcnau den Beschluß gefaßt, beim Kgl. Landesmedicinal- iLollegium den Antrag zu stellen: „Daß alle Schankwirthschaften Müllerlehrling dem gehenden Zeuge zu nahe, wurde vom Räder« werk erfaßt und mehrmals herumgeschleudert. Auf die Hilferufe kam der Lehrherr herbei, brachte daS Getriebe zum Stillstand und rettete den jungen Mann vom sicheren Tode. Leider hat derselbe jedoch schwere Verletzungen erlitten. Döbeln. Aus einigen Nachbarstädten, z. B. Hartha, Waldheim, Nossen ist gemeldet worden, daß bei den städtischen Sparkaffen der Zinsfuß für Spareinlagen und Darlehne erhöht worden ist bezw. erhöht werden soll. Die gleiche Frage hat auch der hiesige Sparkassenausschuß in letzter Zeit erörtert. Auf Grund eingezogener Erkundigungen ist indeß festgestellt worden, daß die meisten Sparkassen der näheren und weiteren Umgegend fast denselben Zinsfuß haben wie die hiesige städtische Sparkaffe und meist an demselben auch festzuhalten gedenken. Der hiesige Stadtrath hat daher beschlossen, daß für Spareinlagen 3 Proz, und für Darlehne 4 Proz. Zinsen versuchsweise auch ferner be rechnet werdeg. )E.( Dresden. Der Fremdenzufluß Dresdens ist in stetem Zunehmen begriffen und die Anforderungen der vermögen deren Klaffen bei Benutzung der Hotels sind so bedeutend ge stiegen, daß die meisten erstklassigen Unternehmen zu kostspieligen Umbauten und Neueinrichtungen gezwungen wurden. Das dem Centralbahnhof gegenüber gelegene Kaiser-Wilhelm-Hotel hat stets mit den Anforderungen der Zeit gleichen Schritt gehalten und stieg deshalb auch sein Besuch von Jähr zu Jahr. Neuerdings wurde dasselbe durch Hinzunahme des benachbarten großen Villen grundstücks mit einem 6000 9m großen Garten bedeutend ver größert und durch einen prächtigen Gang vexbunden, zn dessen Ausschmückung hervorragende Maler und Künstler herangezogen wurden. Es kann das Kaiser-Wilhelm-Hotel nunmehr den weit gehendsten Ansprüchen bezügl. der Frequenz genügen. Kötzschenbr 0 da. In der am Freitag im „Monser- vativen Verein" abgehaltenen öffentlichen Versammlung sprach Herr Landtagsabgeordneter Dieterich - Helsenberg über die Ereignisse des vorigen und die Aufgaben des jetzigen Landtages. Von allgemein volkswirthschaftlichem Interesse waren die Mittheilungen, die Herr Abgeordneter Dieterich über den Stand der Reblausvertilgung in Sachsen gab. Die Königliche Staatsregierung hat Kenntniß davon erhalten, daß in der preußischen Provinz Sachsen wie im Großherzogthum Weimar die Vertilgung der Reblaus in den Weinbergen mit Genehmigung der Reichsregierung bis zur Erprobung eines besseren Mittels als des bis herigen sistirt sei. Die sächsische Regierung hat im Monat Juli ein gleiches Gesuch an die Reichsregierung gerichtet, ist aber bis jetzt ohne Bescheid geblieben. Bis zum Ein treffen eines solchen hat nun die Regierung angeordnet, daß die Reblausherde in den Weinbergen wohl bezeichnet, aber nicht vertilgt werden sollen. Die Angelegenheit kommt noch im Landtage zur Sprache. Eine andere, mehr örtliche Frage, die Belästigungen unserer Gegend durch die Stroh stofffabrik in Kötitz, kam sodann zur Sprache und wurde die Absendung einer Petition empfohlen. Dresden, 17. Nov. Am Nachmittag des 31. Mai d. I. wurde die 23jährige Ehefrau des Bauarbeiters Johann Carl Wenzel aus Spittwitz im Hause Berlinerstraße 16, bezw. vor der Wohnung ihrer Schwester, von ihrem Mann durch 5 Messer stiche am Kopf, bezw. Brust und Hand schwer verletzt. Die Wucht der Stiche war glücklicherweise durch das Umbiegen der Spitze des Messers bedeutend abgeschwächt; sonst wäre die Ver wundung absolut tödtlich gewesen. Wenzel, ein ungemein roher, gewaltthätiger und rachsüchtiger, sowie schon wegen räuberischer Erpressung und Bedrohung rc. vorbestrafter Mensch, hatte die Verletzte, seine dritte Frau, erst 9 Tage zuvor geheirathet, und eine Reihe von Drohreden des Verbrechers ließ darauf schließen, daß die Tödtung seines Opfers beschlossene Sache war. Frau Wenzel, die vollständig geheilt ist, flüchtete am 27. Mai, um den Peitschenhieben des Ehetyrannen zu entgehen, nach einem Sprung auS dem Fenster der Wohnung in Trachau und hielt sich am Tage der Thal bei ihrer in Friedrichstadt wohnhaften Schwester auf, wohin sie der wegen versuchten TodtschlagS vor das Kgl. Schwurgericht verwiesene Angeklagte nach einem Zu sammentreffen aus der Straße begleitete, ehe er das Verbrechen auSführte. Das nach einer sehr umfänglichen Beweisaufnahme gefällte Urtheil lautete auf 7 Jahre Zuchthaus und 10 Jahre Ehrenrechtsverlust. Schandau, 18. November. Der Leichnam einer männ lichen Person wurde am Landungsplätze deS Schraubendampfer» der Bornfähre vom Capitän Hering auS Postelwitz in der Elbe aufgefunden. Bei der Besichtigung des Tobten wurde festgestellt,
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite