Suche löschen...
Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 15.12.1899
- Erscheinungsdatum
- 1899-12-15
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-189912152
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-18991215
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-18991215
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1899
- Monat1899-12
- Tag1899-12-15
- Monat1899-12
- Jahr1899
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 15.12.1899
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
«rrd A«;riger MrtM «ß Zsttskizn). Lelqst«m«-Id>ch»: . t »1-s«. Amtsblatt AmrspnchßM» «r. ». der KSnigl. AmtShauptmamschast Großenhain, des König!. Amtsgericht» und des StadtrachS z« Riesa. SSI. Freitag, IS. Deeember 1889, Abends. SS. Jahr,. va« Riesaer Tageblatt «scheint jede» Tag Abend» mit Ausnahme der Sonn« und Feitrage. Vierteljährlicher v«P»ch»i»r«i» bet Abholung in dm Expeditionen tu Riesa Strehla oder durch unser» lAig» > fvck AG Hau» 1 Mark 5V Pfg., bei Abholung am SchaUer d« Kais«!. Postanstaltm 1 Mark 25 Psg., durch dm vrtrftrllgrr frei AG Hau» 1 «art «5 Ps. Anget^u-AWuch», für di» Nummer de» AiGgaSGWG ! bi» vormittag v Uhr oh« Gewähr. Druck mb Verla, dm Lau,» A »iuterttch t» Mas«. — GeschLsGstelle: »»ftauteuprahe SS. — Mr R« RGwN« »moMmwch: Her«»»» «chmtbt I« Meß«. Dienstag, den 19. Dezbr. 1899, Norm. 10 Uhr, kommen im Versteig -Lokal hier 1 Büffet (Nußbaum), I Harmonium und 7 Stücken Zeug zu ArbettSbosrn gegen sofortige Bezahlung zur Versteigerung. Riesa, II. Dezember 1899. Der Ger.-Vollz. beim «gl. Amtsger. Sekr. t- idam. Da» Königliche Standesamt expedirt zur Enigegennahme von Anzeigen über Todtgeburten Sonn- und Feiertags Bormittagv von 11 bis »/,1L Uhr. Riesa, am 14. Dezember 1899. Der Rath der Stadt. Boeters. Die Walzen-, Wasser-, Sprengwagen-, Knack- «nd Kiesfnhrea sür die städtischen Straßen aus daS Jahr 1900 sollen vergeben werten. Die Bedingungen können an RathSstelle eingesehen werden. Angebote sind bis Montag, den 18. Dezember 1809 verschlossen, mit der Ausschrift .Städtische Fuhren" versehen, in der Rathskanzlei abzugrben. Di« Auswahl unter den Anbietern und die Ablehnung sämmtlicher Angebote bleibt Vorbehalten. Riesa, am 12. Dezember 1899. Der Rath der Stadt. I. A. vr. Wegelin, St.-R. , Di« Ansuhre von 200 obm Ganztger Slrtnen (AblagernngSfteUe: städtischer Bkstrhof''au der Pausitzerstraße hier) soll vergeben werden. Die Bidingungen können an RathSstelle eingcsehen werden. Angebote sind bis Montag, de« 18. Dezember 1899 verschloßen, mit der Aufschrift .Steinsuhren" versehen, in der Rathskanzlei obzugeben. Die Auswahl unter den Anbietern und die Ablehnung sämmtlicher Angebote bleibt Vorbehalten. Riesa, am 12. Dezember 1899. Der Rath der Stadt. ' - WA. vr. Wegelin, St.-R. Kr. OertlicheS uud Sächsisches. Riesa, 15. December 1899. — Bei der heute stattgefundenen Stadtverordneten-Er- gänzungswahl sind gewählt, bezw. wiedergewählt worden als Ansässige die Herren Kaufmann Bernh. Müller mit 166 Stimmen Bäckermeister Berg „ 162 „ Kaufmann C. Braune „ 150 „ Cigarrenfabrikant Thalh etm „ 150 als Unansässige die Herren Steinmetzmeister Schütze mit 167 Stimmen Prokurist Eisenreich „ 161 Kaufmann Romberg „ >55 Privatus Donat „ 134 Ferner hatten noch erhalten die Herren Rechtsanwalt Fischer 44, Kaufmann G. Fritzsche 35, Buchhändler Hoffmann 2 Stimmen; Oberlehrer Nöthlich, Tischlermeister G. Heinrich, Bäckermeister Thomas, Cigarrensabrikant Feind, Drogist Hennicke, Kaufmann Göpel und Handschuhmacher Heinemann je eine Stimme. Drei Stimmzettel waren ungiltig. Wahlberechtigt waren 767, ge wählt haben aber nur 169 Bürger; die Betheiligung an der Wahl war also eine sehr schwache. — Am 15. d. Mts. wird in Nossen eine Stadt-Fern sprecheinrichtung eröffnet. — Vom Landtage. Tie Erste Kammer trat gestern Mittag zur Berathung zusammen und beschäftigte sich zunächst mit dem Bericht der vierten Deputation über die Petition des Verbandes conditionirenden approbirter Apotheker sächsischer Staatsangehörigkeit, in welcher um Regelung des Apotheken- concesfionswesens und um Vermehruug der Apotheken anlogen im Verhältniß zur Bevölkerungszahl gebeten wird. Tiefer Petition haben sich der Stadtrath zu Döbeln und der Gemeinderath zu Löbtau bei Dresden angeschlossen. In der Petition wird ausgeführt, daß die Standesverhültnisse der nicht vermögenden approbirtcn Apotheker höchst ungünstige und der Abhilfe dringend bedürftige seien. Während der Staat hohe Anforderungen an die Ausbildung eines Apothekers stelle, fei es infolge jder hohen Apothekenpreise den mu.derbemittelten Apothekern fast unmöglich, durch Ankauf einer der bestehenden Apotheken zur selbstständigen Ausbildung ihres Eerufs zu ge langen. Sie seien also in der Hauptsache nur auf Neuconcessionen angewiesen, diese aber ständen weder zu der großen Anzahl von Concessionsanwärtern noch zu dem Bevölkerungszuwachs im Verhältniß und eS sei dahin gekommen, daß die bestehenden Apotheken infolge des zu weit gehenden Schutzes zu Specula- tionszwecken benutzt werden. Insbesondere wird in dem der Petition angefügten statistischen Nachweis behauptet und näher dargethau, daß im Königreich Sachsen in den letzten 25 Jahren die Vermehrung von Apotheken gegenüber dem Bevölkerungs zuwachse nicht fortgeschritten, sondern zurückgeblieben sei. Mit Bezugnahme auf eine Reihe aufgestellter Grundzüge bitten die Petenten, daß ein System für die Vermehrung der Apotheken aufgestellt werde, welches dem BcvölkernugZzuwachse unter Zu grundelegung einer Normaleinwohnerzahl von 10,000 Seelen auf je eine Apotheke und den Bedürfnissen der Gemeinden ent spricht. — Tie vierte Deputation, sür welche Wirkt. Geheimrath Lr. Meusel-Dresden den Bericht erstattete, glaubte im ' ui- blick auf die zum Theil recht beachtlichen Ausführungen der Petition eine etwas stärkere, mit der Zunahme der Bevölkerung gleiche» Schritt haltende Vermehrung der Apotheken befürworten und dafür eintreten zu sollen, daß eine Ausschreibung der zu ertheilenden Concessionen erfolgt und dem Dienstalter der Be werber bei der ConcessionSertheilung thunlichst Rechnung ge tragen wird. Aus diesem Grunde beantragte die Deputation, die Petition der Regierung zur Kenntnißnahme zu überweisen. — Das Haus trat diesem Votum ohne Debatte einstimmig bei und erklärte sodann noch eine Petition für unzulässig, womit die Sitzung, an der Se. König!. Hoheit Prinz Georg sowie Staatsminister v. Metzsch und einige RegierungS-Commissare theilnahmen, ihr Ende erreichte. Nächste Sitzung Montag Mittags 12 Uhr. Die Finanzdeputation ch der zweiten Kammer beantragt, die Kammer wolle beschließen: die in Tit. 10 des außerordent lichen Staatshaushalts-Etat zu a eingestellten 92000 M. für Areal, nach Abzug eines von der Stadt Chemnitz in Aussicht gestellten Beitrages von 60 000 Bk. zur Erbauung einer Kreis hauptmannschaft in Chemnitz zu bewilligen »nd die Petitionen der Städte Plauen und Zwickau dadurch für erledigt zu er klären und auf sich beruhen zu lassen. * Licht en fee. Bei der am Dienstag hier abgehaltenen Feldjagd wurden 91 Hasen, 2 wilde Kaninchen und 1 Trappe zur Strecke gebracht. Da noch nie eine so reiche Beute erzielt worden war, gab der Jagdpachter, Herr Gutsbesitzer Julius Wachs, am Abend einen fidelen Jagdball, woran verschiedene auswärüge Schützen theilnahmen. Am anderen Tage vereinigte Herr Gutsbesitzer Wachs noch einmal seine Jagdfreunde im Gast hof und bewirthete sie mit einem vorzüglicher Hasenbraten. * Großenhain. Wie man uns mittheilt, wird vom 1. Februar nächsten Jahres, ab die seither im Gasthof zur Krone in Großenhain untergebracht gewesene Beschälstation in das Gehöft des Gutsbesitzers Anton Sommer Hierselbst verlegt. Chemnitz. Am Donnerstag Vorm. kam das 7jähr. Töchterchen einer Formerfamilie einem glühenden Hunt ofen zu nahe, wobei die Kleider des Mädchens Feuer fingen und hellbrannten. Das Kind, welches sich allein in der Stube befand, rannte laut schreiend in die Hausflur, wo Hausbewohner die Flammen unterdrückten. Tie Kleine hat aber so schwere Brandwunden am ganzen Körper, namentlich am Kopfe erlitten, daß sie Nachmittags in der 4. Stunde verstorben ist. Falkenstein, 13. Dezember. Im benachbarten Ber gen ist gestern mittag das Wohnhaus des Sickmaschinenbe sitzers Kürschner vollständig niedergebrannt. Ter Besitzer hat versichert. Ueber die Entstehungsursache ist nichts be kannt. — In Rodersdorf mußte wegen sehr starken Auf tretens der Tiphtheritis die Schule bis auf weiteres ge schlossen werden. Reichenbach, 12. Dec. Einige Unbekannte rissen vorige Woche im benachbarten Mylau nächtlicherweile die Schutzvor richtung, die man vor einer Straßenausgrabung in der Ring straße angebracht, nieder nnd löschten auch die dort aufgehängte Laterne aus. Am frühen Morgen stürzte dann eine zur Ar beit gehende Frau, die Wittwe Wappler, Mutter von vier, dar unter noch zwei schulpflichtigen Kindern, in die etwa IT/, Meter tiefe Straßeuausschachtung und zog sich dabei schwere Verletz ungen zu, an deren Folgen die bedauernswerthe Frau gestern verstorben ist. Von der sächs.-böhm. Grenze. Langsam, aber sicher schreitet die Los von Rom-Bewegung in Oesterreich vorwärts. In Schönpriesen bei Aussig wurden kürzlich 23 Personen in die evangelische Kirche ausgenommen. In der zur Muttergemcindc Schonow eingepfarrtcn deutschen Fi lialgemeinde Braunau haben 14 Personen ihren Neber- tritt von der römisch-katholischen zur evangelischen Kirche erklärt. In Hermannsthal, einer kleinen Gemeinde bei Reichenberg, erfolgten bis jetzt 20 Uebertritte. Einzig in seiner Art steht aber der Massenübertritt in Teplitz da. Dortselbst sind am 26. November 160 Personen übergetre ten. In Niederlangenan bei Hohenelbe hat sich ein deutsch-evangelischer Kirchenbau-Verein gebildet, nachdem gerade in diesem Orte erfreuliche Fortschritte zu verzeich nen sind. Die Gründung fand am 8. Dezember statt. Ani 8. Dezember fand auch in Budweis die Einweihung des neuen Gotteshauses statt. Es ist dies — nachdem in Trau- tenau am 8. September, Turn bei Teplitz am 14. Oktober, Krammel-Obersedlitz am 31. Oktober, Dux am 12. November d. I. die gleiche Mer beziehungsweise Grundsteinlegung begangen wurde — in kurzem Zeitraum die fünfte im Zeichen der deutsch-evangelischen Bewegung auf böhmischem Boden erstehende evangelische Kirche. Geithain. Wegen Mißhandlung eines Jnhaftirten wurde der hiesige Schutzmann Seifert, wie schon erwähnt, vom Landgericht Leipzig zu 3 Monaten und 1 Woche Ge- fängniß verurtl)eilt. Der Anklage lag folgender That- bestand zu Grunde: Der Ziegelarbeiter G. war am 14. August in Geithain an einer Schlägerei betheiligt gewesen und deshalb u m 26. September vom dortigen Schöffen gericht zu 50 Mk. Geldstrafe verurtheilt worden, mit der Begründung zu seinen Gunsten, daß er sich lediglich in den Streit gemischt habe, um denselben zu schlichten. Wegen Be theiligung am Streite hatte man damals, am 14. August, den G. arretirt und ins Rathsgefängniß gesteckt. Im Ge fängnis) nun den Arrestanten in rohester Weise behandelt zu haben, wurde der als pflichteifrig, aber rücksichtslo. geschilderte 27 Jahre alte Schutzmann Ernst Louis Seifer aus Schönau bei Chemnitz beschuldigt und schließlich auch wegen Körperverletzung im Amte unter Anklage gestellt. Die Verhandlung ergab, daß der Schutzmann den Arrestan ten in der Zelle aufgesucht und befragt habe. Der Letztere hat gesagt, er wisse nicht, wie der Streit sich zugetragen habe und darauf ist er von dem Schutzmann mit der fla chen Hand ins Gesicht geschlagen und mit der Faust unter.'- Kinn gestoßen worden, sodaß ihm die Nase geblutet ha!. Er ist auch von dem Schutzmann beschimpft, angepackt und niedergestaucht worden. Dann hat der Schutzmann ihn an- geschrieen, er müsse liegen bleiben und wiederum mit de- geballten Faust geschlagen. G. giebt ferner an, daß er sich ruhig verhalten habe, nur hauen hätte er sich nicht wollen lassen. Diese Angaben des G. werden von Zeugen, die den Vorfall durch Thür und Fenster mit angesehen, zum min desten aber mit angehört haben, unterstützt, während dcc Schutzmann die Angelegenheit möglichst harmlos darzu stellen suchte. Tas half ihm aber nichts, der Gerichtshof war auf Grund der Beweisaufnahme von der strafbaren Handlungsweise des Angeklagten überzeugt und verur thciltc denselben zu 3 Monaten und 1 Woche Gefängniß. Mildernde Umstände hatte man ihm bei der Strafzumessung nicht zugebilligt, man hat ihm aber auch die Befähigung, ein öffentliches Amt ferner zu bekleiden, nicht abgesprochen. Leipzig. Den untern städtischen Beamten'(Feuerwehr, Schutzmannjchasteu usw.), sowie den Hausbesitzern bringt da» zur Neige gehende Jahr noch recht angenehme Ueberraschungen.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite