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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 02.02.1900
- Erscheinungsdatum
- 1900-02-02
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-190002025
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19000202
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19000202
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1900
- Monat1900-02
- Tag1900-02-02
- Monat1900-02
- Jahr1900
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 02.02.1900
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DertltcheS «nd SSchfischeS. Riesa, 2. Februar 1900. )e(— Vor der 6. Strafkammer deS K. Landgerichts Dresden hatte sich der 1878 in Rünchr'tz geborene, schon wegen Bettelns und Landstreichens vorbestrafte Kutscher Paul Richard Mißbach und dessen Berufskollege, der trotz seiner Jugend schon ost und mit schweren Freiheitsstrafen belegte Emil Robert Schlegel geb. 1877, wegen gemeinschaftlich begangenen Diebstahls zu verant worten. Beide sollen am 5. Oktober v. I. aus der Glasfabrik, woselbst beide Angeklagte bcschiistigt waren, 1 (üntner altes Eisen gestohlen sowie Mtßbach allein am 13. November aus demselben Grundstück 66 Kilo altes Eisen im Gesammtwerthe von 7 Mk. entwendet haben. Zur Aufklärung des Sachverhaltes waren eine Anzahl Zeugen geladen die aber mit Rücksicht auf die Geständ nisse nicht abgehört werden brauchten. Der Gerichtshof sühnte die Eingriffe mit 4 Monate für Schlegel und mit 3 Monate für Mißbach. — Auf was für Widerstand die Landgendarmen trotz ihrer ost angewendeten Humanität stoßen und wie schwer der Dienst dieser Beamten auf der Landstraße mit den Geschirr führern ist, bewies eine vor der 2. Strafkammer anberaumte Hauptverhandlung wider den Geschirrführer Heinrich Otto Fischer auS Riesa. Am Dienstag den 19. September v. I. fuhr der Angeklagte mit seinem von ihm geleiteten Lastwagen von Riesa über Gröba nach Strehla, bei welcher Gelegenheit Fischer, wie die- sehr oft der Fall ist, die linke Seite der Fahrstraße benutzte. Gendarmeriebrigadier Baumgärtel bemerkte das verbots widrige Linksfahren, hielt Fischer an und stellte ihn in ganz humaner Weise zur Rede, »voraus sich F. sehr ungebührlich be nahm. In der Erwartung, daß der Kutscher der Anweisung Folge leisten würde, ließ Baumgärtel den Angeklagten weiter fahren, ohne den Willen zu haben, ihn anzuzeigen. Kaum hatte der Beamte den Rücken gedreht so fuhr Fischer wieder nach der linken Sette. Als dies der Beamte bemerkte ging er Fischer nach, hielt ihn an, stellte seine Person fest und brachte ihn nunmehr zur Anzeige. Di« Kgl. Amtshauptmannschaft Großen hain belegte 8 mit S Mark Geldstrafe ev. L Tag Haft. Fischer fühlte sich getroffen durch diese Strafverfügung und beantragte dl« grrichtldhe Entscheidung, welch« aber den nicht erwarteten Erfolg hatte, daß die Strafe vom Amtsgericht Riesa auf das Doppelte erhöht wurde. Die Berufung, die Fischer gegen das Urtheil deS Amtsgericht Riesa eingelegt hatte, wurde nach der Beweisaufnahme kostenpflichtig verworfen. — Der gestern in Dresden zur 39. Sitzung zusammen getretene sächsische Eisenbahnrath nahm zunächst Mittheilungen über die Beschlüsse der letzten Generalkonferenz der Deutschen Eisenbahnen in betreff der Tarifirung von Papier, von Feld- und Gartenfrüchten, von Fellen und Häuten und von Mehl ent gegen, sprach ferner sich einstimmig gegen Detarifirung des Artikels „Futtermehl" aus, befürwortete dagegen einstimmig die Versetzung von „Viehzucker" in den Spezialtarif III und in das Verzeichniß der in gedeckt gebauten Wagen zu befördernden Güter der Spezialtarife für bestimmte Stückgüter. Einen An trag d-r Chemnitzer Handelskammer auf Versetzung von „Leinöl" in den Spezialtarif für bestimmte Eilgüter zu befürworten, lehnte der Eisenbahnrath mit großer Mehrheit ab; ein Antrag, „ Calcium-Carbid", den Rohstoff für die Acetylen-GaSbereitung, in den Spezialtarif II aufzunehmen, wurde im Laufe der Debatte dahin abgeändert, den Artikel aus der Wagenladungsklasse in den Spezialtarif I zu versetzen, und in dieser Fassung einstimmig angenommen. In der Frage der Versetzung des denaturirten Spiritus auS der allgemeinen Wagenladungsklasse nach dem Spezialtarif III entschied sich der Eisenbahnrath ebenfalls ein stimmig für diese Frachtermäßigung. Zum Schluffe erfolgten Mittheilungen über den Sommerfahrplan und die Wahl deS ständigen Ausschusses. — Nicht weniger als 33 Personen fürstlicher Geburt ge hören nach der Rangliste für 1900 der Königl. sächs. Armee an, thetlS als RegtmentSchefS, theilS als aktive Offiziere, theilS als solche L I» sartv. — Sogenannte Trauercouverts (Briefumschläge mit schwarze« Rändern) sind nach einer Lrrsügung deS Staatssekretärs deS Reich-postamtS bei Einschreibebriefen künftig nicht mehr zulässig, nachdem ihr« Benutzung für den Verkehr mit dem Ausland« schon lange untersagt war. Briefumschläge mit farbigen Rändern lassen sich nämlich viel leichter al» einfach« weiße an den Selten in betrügerischer Weife aufschneiden. Auf glattta Briefumschlägen läßt do» mehr oder minder deutliche Spuren zurück, während Freitag, S. Februar 1900, AbeubS SS. Jahr,. Brebm. für 1900/1901 300,000 Mk. zum Bau sEr do» „Riester Lngeblntt- erbitten uns bi» spätesten» Vormittag- G Uhr de» jeweiligen Ausgabetage». Die Geschäftsstelle. au» Holz. 1 WirthschastSwaag», I Convers.-Lexicon, 1 Faß Cognac (50 Ltr.), mehrcre Flaschen Rum, Cognac, Punschrffeazen, Essenzen zur SchnapSbereitung u. A. m., gegen sofortige Bezahlung versteigert weiden. Riesa, I. Februar 1900. * Der Ger.-Bollz. beim Kgl. Amtsger. Eekr. «da«. Im Gattpofe zum „GefellschafkShauS- in Nünchritz sollen Dienstag, den 6. Februar 1900, Bor«. 11 Uhr, I Rollwagen, 1 Pferdegeschirr und 1 Pferd (Fliegenschimmel) gegen sofortige Bezahlung ver steigert werden. Riesa, 2. Fcbruar 1900. Der Ger. Vovz. beim Kgl. Amtsger. Sekr. Eidam. die schwarzen Ränder eines heimlich geöffneten Briefumschlag» fast unmerklich wieder geschloffen werden können, indem man nöthigenfalls die Schnitlflächen schwärzt. —)-( Vom Landtag. Die Erste Kammer trat gestern Mittag zur 22. Plenarsitzung zusammen, der am Regierungstische Staatsminister v. Watzdorf mit mehreren RegierungScommtssaren beiwohnte. Auf Antrag der zweiten Deputation, Namens welcher Kammerherr v. Finck auf Nöthnitz referirte, bewilligte das HauS einstimmig gemäß den Einstellungen im außerordentlichen Etat für 1900/1901 300,000 Mk. zum Bau eines Vor- und eine» Abstellbahnhofcs für den Hauptbahnhof Zittau, 300,000 Mk. als zweite Rate zur Erweiterung des Bahnhofes Ebersbach, 462,000 Mk. als dritte und letzte Rate zur Erweiterung deS BahnhofeS Hohenstein-Ernstthal, 181,400 Mk. als Nachpostulat zum Umbau des Bahnhofs Wüstenbrand, 260,000 Mk. zur Er weiterung deS BahnhofeS Stollberg und 755,000 Mk. als Nach postulat zur Verlegung der Linie Schwarzenberg-Zwickau zwischen Aue und Stein-Hartenstein, sowie zum Umbau und zur Erweiterung deS Bahnhose» Niederschlema. Nossen, 1. Febr. Große militärische Hebungen finden von heute ab bis zum Sonnabend in dem Gelände zwischen Nossen, Wilsdruff, Meißen und Lommatzsch statt. Tr-esden. An der Wiederherstellung der gestörten. Stadtfernsprecheinrichkung wird mit allen Kräften gearbei tet. Zur Verstärkung des Personals sind aus Leipzig und Chemnitz fünf Telegraphenbauführer mit 60 Telegraphen arbeitern eingetroffcn. Tie Wiederaufnahme des Betriebes kann nur allmählich und soweit damit keine Gefahr ver bunden ist, stattfinden. — lieber die angerichtete ungeheuere Verwirrung im Telephonnetze wird noch berichtet: Ganze Telephonkreuze, die über den Dächern oft bis zu hundert Lei tungen zu tragen haben, sind zusammengebrochen Mittwoch früh kurz nach» 8 Uhr wurde die Feuerwehr zur Hilfeleistung nach der großen Plauenschen Straße verlangt, »vo ein Paar Pferde vom Strom der elektrischen Straßcnbahnzu- leitung getroffen worden waren- Ein Schutzdraht über der Starkstromleitung war gerissen und hatte den Strom aus genommen. Die getroffenen Thiere gehörten der Poschal terei und kamen noch verhältnitzmäßig gut weg, da sie Mittwoch, den 7. Februar 1900, Norm. 10 Uhr, sollen Im Versteig,rungSlok. l hier 1 Mikroskop, 1 Hnmonium, 1 gelbe» Schretbpult, 7 Stücken Gurthosrvstoffe, I Bier» c-pparat mit 5 Srrchhühnrn, 1 doppelläufiges Jagdgewehr, 1 kleine Schoufenstrretag r« Di« Benutzung der öffentlichen Straßen, insbesondere der verkehr-reichen, zur Belustigung der Kinder mit Rnschelschlitten kann in deren eigenen und im Interesse der Sicherheit de» Verkehr» als angängig nicht erachtet werden. Erhöhte Gefahr liegt vor, wenn auf andere Straßen einmündende Wrgestrecken hierbei benutzt werden. Dl« Orttpolizelbehördrn wollen in dieser Richtung da» Nöthige Vorkehren und wird sich am Leichtesten Abhilfe schaffen lassen, wenn sie für diese Belustigungen geeignete Oertlichketten, di« mit dem öffentlichen Verkehre nicht in Berührung stehen — wa» nicht schwer fallen dürfte — ausfindig machen und da» Rascheln dorthin verweisen. Dort, wo Wegerinmüudungeu zum Nuscheln benutzt werden, empfiehlt e» sich, diese durch Bestreuen mit Sand oder Schlacken in einen derartigen Zustand zu setzen, daß die Rnschel- fchlitteu sitze« bleiben und nicht gefahrbringend auf die andern Wege austreffen können. Königliche AmtShauptmannschast Großenhain, am 31. Januar 1900. 6 374. vr. Uhlemamr. Br. Auf Blatt" 199 des Handelsregister» für den Bezirk de» umerzetchnrten Amtsgerichts, die Firma A. Donath in Glaubitz betreffend, ist heute eingetragen worden, daß diese Firma künftig Fritz Donath lautet und Herr Gustav Theodor Fritz Donath in Glaubitz Inhaber der Firma ist. Riesa, am 1. Februar 1900 Königliches Amtsgericht. «ff. Breiting. Holz-Versteigerung. Weistiger Revier. — Gasthof „zur Köntgslinde" in Wülknitz. Freitag, den v. Februar 1VVO, Bonn. /,1V Uhr. 1. Parzelle: Hoische. 38 eich. Klötzer, 14—24 ow Oberst., 3-5 m Lge., 15 rm eich., 1 rm kt. Brennscheite, 44 rm eich., 70 rm kl. Brennknüpprl, 11 rm eich., II rm kt. Aeste. Wirsenräumurrg lit AZ. Durchsorstg. ln Abth. 102, Dürrhölzer in Abth. 84 bis 106. U Parzelle: Kleintrebnitzer Haide. 1 rm ki. Brennschrite, 267 rm ki. Brennknüppel, 305 rm kt. Aeste. Durchsorstg. in Abth. 123, 124, Dürrhölzer in Abth. 108-125. Weitzig a. R. und Moritzburg, am 29. Januar 1900. Königl. Forstrevierverwaltung. Kgl. Forstrentamt. Eppendorfs. Schmidt. Bekanntmachung. Bei den diesjährigen Eisgängen sind in der Flur Promnitz 1 Stamn, und 1 Fährkahn mit grüner Kaffe, geaicht zu 18 Personen, aufgefischt und geborgen worden. Es wird dieser Fund mit der an die Eigenthümer gerichteten Aufforderung hierdurch ver öffentlicht sich unter Nachweis des Eigenthumsrechtes binnen Jahresfrist, vom Tage der Veröffent lichung dieser Bekanntmachung an gerechnet allhier zu melden, da beim Unterbleiben nach Ablauf dieser Frist nach 8 239 des bürgerlichen Gesetzbuches Verfahren werden wird. Promnitz, den 1. Februar 1900. Der Gemeinde-Borftand. iesaerß Tageblatt «nv Anzeiger Mktlitt «1 öijchn). Amtsblatt -rr* der Königl SmtShauptmannschast Großachain, des Königl. Amtsgerichts und des StadkathS zu Mesa.
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