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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 07.02.1900
- Erscheinungsdatum
- 1900-02-07
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-190002076
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19000207
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19000207
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1900
- Monat1900-02
- Tag1900-02-07
- Monat1900-02
- Jahr1900
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 07.02.1900
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' ' M !-> ! > Suche «i» ! Hu verku Wer Eine zi welche er geht, wir in der E am liebst diener t mit gutei Familie, Coloniali Für sich olS wird Leh Posamrn erbet« a franco i «tte Os Mk- ent- bei Re ber 8p« virmmtj ein, der am Erdboden lag und anscheinend todtgef'* lagert werden sollte. Blutüberströmt wurde der Assistent einen Peinigern entrissen- Er hatte dem Weber beisteht. , und dessen Revolver verstecken wollen und so die Wuth der Menge auf sich geladen Rahrstedt ist lebensgefährlich verwundet. — In der Ruhr bei Wetter wurden zwei männ- liche Leichen gesunden, davon eine unbekleidet Man nimmt einen Mord bezw Selbstmord an. — In Ouetz bei Bitte r- feld ist eine Typhuseptdemie ausgebrochen. Zahlreiche Personen s ind erkrankt Ti« Behörde hat Ueberführung der Erkrankten ins Krankenhaus Bitterfeld angeordnet. > berufen Schaff«, Bergbau thung z, dann dt XI Rächt ei, geschosses harbes b bemerkte, eine Han stosst, Pt „Matin" gefährlich findung l doch bltel X 3 stürmische Häuptling, Seit« de welcher v verschulde naS fügte nien «nie! Artikel d rille Ben beleidigen geheimer weigerte delSvoturr hieraus, l Haltung X « Präsident« zu versch Kronprinz die Beha hierbei v« Meinung; hinsichtlick Aus dem Reiche und Auslande. Ter Krankenstand in M ün chen ist zur Zeit so enorm wie noch nie. Ueber 60000 Personen, also mehr als 13 Prozent der gesammten Bevölkerung, sind erkrankt, haupt sächlich an Influenza- — In der Hissischen Mühle in Bi bra geriet!) ein 16jähriger, aus der Erfurter Gegend stam mender Lehrling durch eigene Unvorsichtigkeit in das Ge triebe und wurde von der Welle mehrmals herumgeschleu dert und furchtbar verstümmelt. Dem Unglücklichen wurden beide Beine abgerissen und der Oberkörper gequetscht- Er verstarb nach wenigen Minuten. — Auf der Kasseler Bahn hinter Eichenberg wurde ein dienstthuender Bahnwär ter im Bahnwärterhaus überfallen. Man fand ihn todt mit zerschmettertem Schädel. — Die 131,4 jährige Tochter des reichen, jüdischen Kaufmanns Araten in Krakau ver schwand vor fünf Wochen- Die Eltern erfuhren, daß die Tochter durch zwei weibliche Dienstboten in das Salesianer- innen-Kloster gebracht worden war. Tic Nonnen venvei- gerten die Herausgabe des minderjährigen Mädchens, da dasselbe verlange, getauft zu werden- — Ein furchtbarer Auftritt spielte sich am Sonntag Abend im.„Fürstenhof" in Stendal ab. Ter Radfahrervcrein „Herold" feierte sein Stiftungsfest, an ivelchem auch uncingeladen der 17jäh- rige Kontorist Hugo Weber theilnahm- Tiefer junge Mensch benahm sich rüpelhaft, infolge dessen er von einem Vor standsmitglied, dem Fahrradhändlcr Nahrstedt, zurecht ge wiesen wurde- Ms dieser dem Weber schließlich eine Ohr feige versetzte, zog der in Wuth gerathene Weber einen Revolver und schoß Nahrstedt durch die Brust- Ter Ge troffene stürzte mit einem lauten Aufschrei zu Boden, eine furchtbare Panik entstand im Saale, der Revolverheld floh. Während sich einige Bereinsmitglieder um den be sinnungslosen und blutüberströmten Nahrstedt zu schaffen machten, spielten sich draußen auf der Straße zwei Lynch akte ab. Der fliehende Hugo Weber war ergriffen worden, es konnte ihn ein hinzueilender Polizist vor der Wuth der Menge aber nicht schützen, und so wurde er denn mit Fäu sten und Knütteln auf das Furchtbarste mißhandelt Ohn mächtig stürzte der Revolverheld nieder und wurde schließ lich zur Polizeiwache transportirt. Nicht weit davon hieb die erregte Menge aus den städtischen Bauassistenten Runge der Fremdenlegion zum Tode verurtheilt- Paris, 5. Febr. Ter Bierbrauer Horica aus Witkowitz in Mähren war hier her gekommen, um auf der Weltausstellung einen Aus schank seines Bieres einzurichten, wurde aber von der Polizei als Fahnenflüchtling der Fremdenlegion erkannt, verhaftet und der Militärbehörde übergeben Tiefe schickt ihn nach Oran zur Aburtheilung durch das dortige Kriegs gericht. Horica hatte vergessen, daß er vor 15 Jahren schon einmal hier gewesen Ivar und sich hatte verleiten lassen, aus füiis Jahre sich bei der Fremdenlegion zu verpflichten. Er war an deren Standort Oran eingereiht worden, fand aber das Leben dort so schrecklich, daß er entfloh, obwohl hierauf Todesstrafe steht Bei allen anderen Truppenkör pern und für Franzosen überhaupt ist die Strafe für Fahnenflucht viel niilder. Horica mußte all dies wissen, hatte aber wohl auf Verjährung oder auf seine Eigenschaft als Tscheche — die Tschechen gelten als eingefleischte An hänger Frankreichs — gerechnet- Er dürfte sich täuschen, denn gegen Fremdenlegionärc, die entflohen sind, er kennt das Kriegsgericht stets auf Tod durch Pulver und Blei, ohne mildernde Umstände gelten zu lassen- borzulegen — An de* Debatte ergriff zunächst Staats- Minister d Mepsch zu einer nochmaligen eingehenden Begründung ^er Borlage das «ort, worauf «bg Dr. Stöckel-Dresden Namens der konservativen Fraktion erklärte, daß es an der Zeit sei, das Enteignungsrecht zu codificiren, daß es sich bei der Sammer aber hauptsächlich darum handele, bet der Angelegenheit zu prüfen, ob die Stände gewillt sind, da» Reiht au» de« Händen zu geben, »veicha» sie heute in Bezug auf die Enteignung noch besitzen, denn nach dem vorliegenden Gesetzentwurf solle die Ex- hropriation durch ministerielle Verordnung mit König- ltcher Genehmigung vollzogen werden Er beantragte die Ueberweisung der Vorlage an die Gesetzgebungsdeputation und hoffte, daß sie dort mit dem Baugesetz vereint behan delt werde. — Namens der nationalliberalen Fraktion sprach Abg. Dr. Schill-Leipzig, welcher dem Gesetzent wurf sympathisch gegenüber stand und an die Gesetzdepu tatton die Bitte richtete, denselben so zu behandeln, daß er noch in dieser Session verabschiedet werden könnte Sollte dies aber nicht möglich sein, so möchte die Depu tation Mittel und Wege ersinnen, damit der Gesetzentwurf nicht unter den Tisch falle. Damit war die Debatte erschöpft und das Haus beschloß einstimmig, den Gesetzentwurf an die Gesetzgebungsdeputation zu überweisen- * Jahnishausen. Der gestern Abend im hiesigen Gasthofe stattgefundene Maskenball war recht gut besucht und «in rege» buntbrwegteS Leben, lauter Jubel und Trubel herrschte in dm Festräumen, die stattlich geschmückt wordm waren. Bald nach 7 Uhr begann die bunte Maskerade, die ein stetig wechselnde» farbenprächtiges Bild bot. PräciS 10 Uhr erfolgte die DemaSkirung, worauf ein animirter Ball, der bis in die Morgen- > stundxn anhielt, da» wohlgelungene schöne Fest beschloß. Prinz Karneval wird mit dem ihm hier bereiteten Empfang gewiß wieder recht zufrieden gewesen sein. — Für die leiblichen Ge nüsse an Speise und Tränk war auch vortrefflich vorgcsorgt worden. Alles in Allem: daS ganze Fest war bestens arrangirt und wird gewiß Bielen lange in angenehmer Erinnerung bleibm. )!( Seidewitz b. Strehla, 6. Februar. DaS 5 Jahre alte Söhnchen deS hiesigen Gemeindevorsteher» Kirchhöfer stürzte gestern Nachmittag beim Spielen in die angeschwollene sogen. Schirmenitzbach und ertrank. Ter Verlust ist für die bedauernS- werthen Eltern um so schmerzlicher, als eS der einzige Sohn war, dm sie verloren haben. Meißen. Das Königliche Finanzministerium hat an die Mitglieder der Ständekammern Einladung ergehen las sen, am Dienstag, den 13 d. Mts. die von der Königl. Por- zellanmanufactur Meißen für die Pariser Weltausstellung gefertigten Knnstgegenstände in Meißen zu besichtigen. Döbeln, 6. Februar. In einer hiesigen Eisenwaaren- handlung hat sich gestern gegen Abend der 17jährige Lehr ling Köhler, während der Chef bei den Eltern des Lehr lings war, um sich über diesen zu beschweren, mit einem Revolver durch einen Schuß in die Schläfe getödtet- — Tie Einwohnerzahl Töbelns hat nunmehr die 18000 überschrit ten, sie betrug am 31. Januar 18048. * Mügeln (Bez. Leipzig). Wie bereits in vielen anderen Orten unsere- Vaterlandes soll auch in unserem Mügelns ein HeimathSfest abgehaltcn werden. Mügeln ist eine der ältesten Städte SachsenS, in der sich seit Jahrhunderten ange sessene Familien erhalten haben, deren weitverzweigte Glieder Gelegenheit erhaltm sollen, mit der jetzigen Einwohnerschaft in der alten Bischofsstadt einige von» echten HeimathSgefühl durch wehte Tage zu verlebm. Die Stadt Mügeln sieht daher einem zahlreichen Besuche der alten Mügelner von nah und fern ent gegen, zumal daS Fest in eine günstige Zeit (Anfang der großm Schulfetten) gelegt ist und mit einem größeren Schulfeste ver bunden sein wird. DaS vom Bürgermeister der Stadt vertretene Komitee nimmt schon jetzt und weiter Anmeldungen gern ent gegen. Spezielle Programme sollen später versendet werden. Pirna. Reiche Beute erbrachte ein Fischzug, den eini ge Jnnungsfischer gestern in der Nähe von Pratzschwitz in der Elbe unternahmen, indem ihnen ein Wels von außer ordentlicher Größe im Gewichte von 67>4 Pfund ins Netz ging. Kamenz, 6. Februar. Am Montag fnhr mit vollem Dampf ein Bauzug in Folge falscher Weichenstellung auf eine vor dem Heizhause am Bahnhöfe Wasser nehmende Locömotive. Bei dem Zusammenstöße wurden beide Ma schinen vollständig demolirt. Wäre der Zug nicht auf die Locomotive gestoßen, so hätte weit größerer Schaden am Heizhause und an der Trehsckunbe angerichtet werden können. Brett nig, 5. Februar. Heute Nachmittag wurde hier eine furchtbare That begangen- Der Wirthschaftsge- hilfe Hermann Gebauer wurde von seinem Stiefbruder Bernhard Kunath nach einem vorhergcgangenen Streite er würgt. K., welcher schon längere Zeit Spuren von Geistes krankheit zeigte, sollte von seinem Bruder zur Arbeit ge holt werden. Dabei kamen Beide in Streit und K. erdros selte Gebauer. Ter Thäter wurde von den Nachbarn ge fesselt und von dem Gendarmen Katzer ins Amtsgericht eingeliefert. * Brambach. Innerhalb Jahresfrist sind in den der Fürstenschule zu Meißen gehörigen Brambacher Rittergutswaldungen von Herrn StiftSförster Engelhardt drei Füchse erlegt worden, welche sich vorher in Schlingen, die wahrscheinlich für Rehe und Hasen aufgestellt waren, gefangen hatten. Zwei Füchse hatten die Schlinge noch um den HalS. Nur einer davon schien infolge dessen Hunger gelitten zu haben. Er war sehr mager, der andere, btt welchem die Schlinge dicht am Halse abgedreht war, war anscheinend in der Nahrungsaufnahme nicht beeinträchtigt gewesen. Btt dem dritten Fuchs der au» einem alten Bau auSgegraben wurde, in dem er vorher einen harten Kamps mit einem „Teckel" bestanden hatte, lag die Schlinge vor den Hinter beinen um den Körper. Sie hatte sich derart ttngeschnitten, daß bttm Abziehen da» Fell dort entzwei ging. Da» Thier muß große Schmerzen auSgestanden haben. Da jede der Schlingen au» anderem Draht hergestrllt war, kann mit Sicherheit an- WsrMtfttzteR» Von den Schrecken des Krieges. Ein Magersfontein verwundeter Offizier des schottischen giments „Black Watch", Maurice Trummond, Sohn Biscounteß of Strathallan, schreibt seiner Mutter aus dem Wynberg-Hospital: „Nie wird mich die Erinnerung an un seren nächtlichen Marsch und die darauffolgenden grau sigen Erlebnisse verlassen. Unsere ganze Brigade mar- schirte en mässe in Viertelcolonnen; ich gehörte zu dem führenden Bataillon. Ein langes Seil, das von dem lin ken Flügelmann jeder Compagnie gehalten wurde, sorgte dafür, daß wie in der Dunkelheit zusammenblieben- Als wir dem Feinde bis auf hundert Meter nahe gekommen waren und die erste Compagnie sich auszubreitcn begann, prasselte plötzlich ein Hagel vvn Kugeln in unsere Reihen. Ich erhielt einen Schuß in die Hüfte und fiel sofort kraft los um, und zwar mit dem Gesicht dem Boden zugekehrt- Es war vielleicht 4 Uhr früh, als ich getroffen wurde, und in dieser schrecklich unbequemen Lage mußte ich den ganzen Tag bis zum Eintritt der Dunkelheit zubringen- Dabei pfiffen die Kugeln dicht über mir hinweg, die Granaten crepirten wenige Meter von mir entfernt, und Geschosse aller Art wühlten rund um mich herum den Boden auf Jch betrachtete es als ein wahres Wunder, daß ich ferner hin verschont blieb. Als es endlich nach qualvoll langem Warten dunkel wurde und das Feuern aufhörte, versuchte ich, eine andere Lage einzunehmen Zwei neben mir lie gende Verwundete halfen mir dabei, soweit es ihre schwa chen Kräfte erlaubten. Die Schmerzen waren jedoch derart, daß ich mich nicht aufrichten konnte, sondern auf dem Rücken liegen bleiben mußte. Ein von zwei Kugeln ge troffener Corpora! meines Regiments schleppte sich, auf allen Vieren kriechend, mühsam zu mir hin und bot mir seine Tecke an. Ich acceptire die Hälfte und so lagen wir nebeneinander und erwärmten uns gegenseitig in der em pfindlich kalten Nacht, die gar kein Ende nehmen wollte. Nach Tagesanbruch kamen die Buren, nahmen uns Waffen und Munition ab und brachten uns halb Verschmachteten dann Wasser und Branntwein. Zwei Stunden später sahen wir zu unserer großen Erleichterung die Flagge des Rothen Kreuzes sich auf uns zu bewegen. . ." 30 000 Mark verloren und wiedergefun den! Ein eigenthümliches Vorkommniß ereignete sich auf der Eisenbahnstrecke München-Dachau- Während der Fahrt des Schnellzuges öffnete sich Plötzlich auf bisher unaufge klärte Weise eine Thür des Bahnpostwagens, in deren Nähe Geldbeutel mit einem Gesammtinhalte von etwa 30000 Mark lagen. Durch die Erschütterung des plötzlichen Oeffnens fielen die Geldbeutel aus dem Wagen hinaus- Da ihr Verschwinden sofort bemerkt worden wqr, wurde auf der nächsten Haltcstation Pfaffenhofen die rückwärtigen Stationen und Bahnwärter von dem Verluste telegraphisch benachrichtigt. Die infolgedessen angestellten Nachforsch ungen waren auch von Erfolg gekrönt; denn unweit der Station Mach fand man zwei der Geldbeutel, während der dritte nach Verlauf einer Stunde ebenfalls auf der Strecke liegend gefunden wurde. Ter Finder des letztge nannten Geldbeutels, welcher den Betrag von 10 000 enthielt, wor ein Privatmann, dem nunmehr eine sprechende Belohnung zugesprochen werden dürfte. ^in tschechischer Fa h n en flü chtli n g Neueste Nachrichten u. Telegramme vom 7. Februar 1900. )( Wien. Wie die Blätter aus Teichen melden, fand unter dem Vorsitz des Barons d'Elvert eine auf un mittelbare Anregung der Regierung einberufene Sitzung des Einigungsamtes statt- Der Vorsitzende hob in der Er öffnungsansprache hervor, er sei zu der Erklärung ermäch tigt, daß die Regierung dem Bestreben der Arbeiter auf Besserung der Arbeitsbedingungen volle Aufmerksamkeit zuwende. In der ersten Woche des nächsten Monats würde eine aus Vertretern der Regierung, der Gewerke und der Arbeiterschaft zusammengesetzte Kommission nach, Wien eiu- «orde« find. Wau «sieht daraus, daß die elende Schlingen, stttlertt iu ausgedehnter «ttse betriebe« «ich. vbäuerlich ist, daß «» sehr sch»« hält, solche» Gesindel btt seine« verwerflichen Treiben auf frisch« That zu «tapp«. Die Schlln-eichellertt scheint im oberen Vogtland« in letzt« Zeit recht überhand ge nommen zu hab«. Glauchau, S. Februar. Eine recht komische Scene spielte sich am verfloss«« Sonnabmd kurz vor Mitternacht im Hotel »Bayrisch« Hof" ab. Der Wirth, welcher sich in etwa» auf geregtem Zustande befand, forderte auf einmal — ergrimmt üb« eine geringfügige Differenz mit einem Gaste — die stimmt- lichen anwesenden Gäste (ca. 60 Person«) auf, sofort sein Lokal zu verlassen. Diejenigen Gäste, welche sich nicht sofort frei willig entfernten und erklärt«, daß sie noch nicht die Zeche be glich« hätten, wurden von dem Wirth« mit dem Worten: »Ach wa», nur rau»; ich brauche kein Geld von Euch" hinauSgr- drängt, wobei auch einige große Fensterscheiben der EingangS- thüre zur Gaststube zertrümmert wordm find. Btt dieser Affaire soll auch ein Gast nicht unbedeutend verletzt worden sein. Da ganze Vorkommniß wird wahrscheinlich für dm Wirch noch ein Nachspiel haben. Adorf, 6. Februar. Herr Emil KlemenS Heßler in Hamburg, gebürtig auS Jöhstadt, und dessen Ehestau geborene Riedel, auS Adorf gebürtig, hab« da» Anerbietm gemacht, unse- rer Stadt ein Bnmächtniß in Höhe von 10000 Mark derge stalt zu überweis«, daß da» Kapital bis zum Ableben der Stif ter von der Stadt mit 4 Prozent verzinst wird. Nach dieser Zeit soll die Summe zur Begründung eine» BürgerstisteS ver wendet werden. Die städtischen Behörden haben die Stiftung mit Dank angenommen. Sie soll zu Gunst« solcher Bürger Verwendung finden, welche nicht der Klasse der öffentlichen Annen angehören und ohne ihr Verschulden in bedrängte Lage gekommen sind. Der Geburtsstadt deS Stifter», Jöhstadt, soll die gleiche Stiftung zufallen. )( Zwickau, 7. Februar. Ter Berichterstatter der „Chemnitzer N. Nachr." meldet: Tie gestern Abend statt gehabte Versammlung der Tagesschichtarbeiter stellte in einer Resolution folgende Forderungen auf: 1.) 8 Stun den Schichtzeit für Grubenarbeiter, Mitrechnung der Ein- und Ausfahrt zur Schichtzeit von 1901 ab; Einschränkung der Sonntagsarbeit, Verbot der Ueberschichten- 2.) 15 Pro zent Zulage zum Schichtlohn für Grubenarbeiter, 20 Pro zent für Tagarbeiter. 3.) Im Gedinge für Häuer und Zim merleute 4,20 Mk., für Förderleute und Reparaturarbeiter 3,50 Mk. Tagelohn. 4.) Maßregelungen dürfen wegen die ser Lohnforderungen nicht erfolgen- 5.) Kohlcnaussuhrver- bot nach Oesterreich- 6.) Beschaffung getrennter Gedinge und Aufhebung der Sperre. 7.) Mindestlohn für junge Förderleute außer dem Zuschlag 1,80Mk. (jetzt 1,60 Mk.) 8.) Festlegung der gewährten Bedingungen in einer Ar beiterordnung. Diese Forderungen soll eine Kommission dem Verein der bergbaulichen Interessenten unterbreiten und bis Donnerstag Antwort verlangen- — Es herrscht die Stimmung vor, daß es zum Streik kommen wird Heute Vormittag findet eine Versammlung der Nachtschichtarbei- tcr statt. Zwickau, 6. Februar. Der Bau der Bismarck-Feuer- säule ans dem Windberg bei Zwickau soll nunmehr in großem Stile auSgesührt werd«. Die Ausführung ist dem Baumeister Seltmann hier übertragen worden. Plaueni. V, 6. Februar. 18007 Mk. ist der statt liche Reinertrag der vom letzt« Marktfeste unseres Albert-Zweig- vereinS der Kaffe desselben verblieben ist. Der Betrag fließt ungetheilt der Kleinkinder - Bewahranstalt im König-Albert- Stifte zu. «tu stund« Zu ersra Knab Ba zu werde treten be von solid« Gefl. Off pedltion ! «ii wird soso Hermau
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