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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 28.02.1900
- Erscheinungsdatum
- 1900-02-28
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-190002286
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19000228
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19000228
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1900
- Monat1900-02
- Tag1900-02-28
- Monat1900-02
- Jahr1900
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 28.02.1900
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Friedrich Carl Winter lautet und Brehm. Brehm. Auf Blatt 249 de» Haudrlsregister» für den Bezirk de» unterzeichneten Amtsgericht«, di« Firma Wttrter K Reich»» in Riesa betrrffend, ist heut« eingetragen »vordrv, daß dies« Firma künftig — Bom Landtag. Jii der gestrigen 53. öffentlichen Sitzung der Zweiten Kammer stand zunächst die Frage wegen des Umbaus deS Bahnhofes Sebnitz auf der TageSordwmg. Deputation und Staatsregierung waren von der Nothwendigkekt deS Umbaue« überzeugt. Die Deputation hatte deshalb der Kammer empfohlen, dieselbe wolle beschließen: die unter Titel 45 deS außerordentlichen StaatShauShaltS-EtatS eingestellte Summe OerMche« und SächfischeS. Riesa, 28. Februar 1900. — Das gestern angesagte Hochwasser ist eingetre ten. Das Elbqnai ist bereits hoch nberfluthet und der Strom wächst noch stark weiter. Auch von den oberen Sta tionen wird noch weiteres Steigen gemeldet (vergl. Wasser- standsnachrichten Seite 3). Vorsicht ist sehr geboten! Es ist vielleicht ein Wasserstand wie 1890 zu erwarten. — Mit dem 1. März beginnt in Sachsen sowohl für weibliches, als auch männliches Edel- und Damwild, sowie für KrammetsvSgel die gesetzliche Schonzeit. Dagegen dür fen Schnepfen und Hähne von Auer-, Birk- und Haselwild vom 1. März bis 15. Mai, wilde Enten aber nur bis zum 15. März geschossen werden Der Verkauf der eingangs bezeichneten Hochwildsorten dauert jedoch noch volle zwei Wochen. )e( Dresdner Schwurgericht. Wegen schwerer Fälschung einer öffentlichen, inländischen Urkunde, vollendeten und versuchten Betrugs hatte fick, der am 2. Juli 1878 in Bahra geborene, schon wegen Diebstahls und Genußmittelentwendung mit Gefängniß und Haftstrafe vorbestrafte Zimmermann Paul Richard Rühle vor den Geschworenen zu verantworten. Der Angeklagte ist in Seußlitz in die Schule gegangen, in Zadel konfirmirt und hat mehrere Stellen als Knecht in der Umgegend von Riesa inne gehabt. Anfang Januar d. I. sollte R. eine Stelle als Knecht beim Gutsbesitzer Uhlmann in Seußlitz ein nehmen, wobei ihm besonders Pünktlichkeit zur Pflicht gemacht wurde. R. besaß zu damaliger Zeit keine Uhr. Um sich nun in den Besitz einer solchen zu setzen, nahm er sein Sparkassenbuch der Sparkasse zu Cölln-Meißen, Nr. 3405, welches auf eine Einlage von 3 Mark lautete, schrieb unter dem 17. Februar 1899 900 Mark hinzu, unterzeichnete die Richtigkeit der Ein- sollen Somurbend, de« S. März Norm. 10 Uhr im Schäfereihof de« Rittergut Adel«d»rf bei Großenhain gegen da« Meistgrbot verkauft werd«». KSrttgl. Remonted«Pot-Administration Kalkremth. Herr Johann August Georg »eichow in Riesa aukgefchieden ist. Riesa, am 26. Februar 1900. Königliche- Amtsgericht. HAdner. 95 000 Mark zu bewilligen; 2. auf Grund und im Sinne der abgegebenen Erklärung der König!. Staatsregierung die Petition deS Gustav Schade und Genossen in Sebnitz der Kgl. StaatS- regierung zur Kmntnißnahme zu überweisen. Die Kammer trat diesem Anträge bei. Den nächsten Punkt der Tagesordnung bildete die Schlußberathung über die Erbauung von Beamtew und Arbeiterwohngebäuden. Für denselben Zweck wmden be reits im vorigen Landtag 1»/, Mill. Mark bewilligt. Diese Summe ist im wesentlichen aufgebraucht. ES müssen aber zum gleichen Zwecke noch weitere Mittel zur Verfügung gestellt wer den, um die nöthige Menge zu Arbeiterhäusern zu erlangen. In Aussicht genommen ist insbesondere der Bau von Beamten- und Arbeiterhäusern in Leipzig I, Zittau, DreSden-Friedrichstadt, fer ner für die zukünftigen Werkstätten in Engelsdorf (Leipzig II) und für den Rangirbahnhof C hemnitz-HilberSdorf, sowie da« dortige Elektrizitätswerk. Die Deputation erklärte, daß sie daS Vertrauen zu der Regierung habe, sie werde die Beamten den Verhältnissen entsprechend möglichst geschickt und bequem anS- führen unter Nutzbarmachung der auf diesem Gebiete bisher ge machten ausgiebigen Erfahrungen. Die Kammer beschloß die in Titel 28 verlangten 2 Mill. Mark zur Erbauung von Beamten- und Arbeiterwohngebäuden zu bewilligen. Ferner bewilligte die Kammer: 150000 Mark für Einführung der Streckmblocklrmg auf der Linie Chemnitz-Döbeln; 298 000 Mark für Beseitigung eines Verl. Gefälles zwischen Bahnhof Mittweida und Haste stelle Altmittweida; 185 000 Mark für Erweiterung des Bahn hofs LeiLnig. Schließlich ließ die Kammer die Petition der NadelarbeitSlehrerin L. Kretschmar ans sich beruhen. * Gröba. In der Nacht zum Sonntag ist an dem Krauspe'schen Gute hierselbst ein Theil eines Gartenzaunes nebst steinerner Säule umgeworfen bez. zertrümmert worden. Ans den Nachweis der Thäter ist eine entsprechende Belohnung aus gesetzt. — Seit einiger Zeit machen sich hier sogen. „Blaumacher- durch ihr Gebühren recht lästig, es werden dies in der Haupt-- fache dieselbe«» Personen sein, welche auch in Riesa in letzter Zeit auf der äußeren Bahnhofstraße wiederholt unliebsam sich bemerkbar gemacht haben. Döbeln, 27. Februar. Ein« große Rohheit ist hier durch Elnwerfen von 15 in Bleifassung gehaltenen Glasscheibe« eines Bogenfensters der Kirche verübt worden. Die That ist Nachts auSgeübt worden; im Innern der Kirche wurden Kiesel steine in der Größe von Hühnereiern gefunden. Die roh« Burschen sind leider noch unermittelt. Roßwein, 27. Februar. Tödtlich verunglückt ist auf Reichenbacher Realer der angestellte Waldarbeiter Friedrich August Feldmann auS Schmalbach, welcher im dortigen Steinbruch Spr«g- arbeiten verrichtete und dabet von einem abstürzenden Steinblock getroffen wurde. Ein Mitarbeiter fand Feldmann« Leich«« unter einem centnerschweren Steine lieg«. — In Niederstriegis kam her Knecht eine« dortig« Gutsbesitzer« in da» Gettiä« einer Häckselschneidemaschine und erlitt dabet an eine» Füße schwere Verletzungen. ' X.Dresden, 28. Februar. Der König wird mst d«r Prinzen Friedrich August heute per Etns«nung der Leiche de» Kämmerer« d. Metzsch im Tranerhausr, Bürgerwiese 18, bei mahn«. — Rach beendet« AschermittwochSkonzert tritt der König die Reis« nach Gigmaring« au. Auf Blatt 298 de« Handelsregister« für den Bezirk de« uuterzekchueten Amtsgericht« ist heute eingetragen mord«, daß di« Firma Franz Gericke in Mesa erlosch« ist. Riesa, d« 27. Februar 1900. Königliche- Amt-geeicht. HÄdner. Maftochsen fallen. Die Staatsanwaltschaft hat bezügliche Anträge selbst zu stellen. In 8 2 heißt eS, daß lediglich auS polizeilichen Rück sichten oder im ausschließlich« Interesse Dritter Niemand ent mündigt werden darf. Die Vorstände von staatlichen oder privat« Irrenanstalten ha! :n der Staatsanwaltschaft von der Aufnahme eines Geisteskranken oder Geistesschwachen Anzeige zu machen, woraus dieselbe die Sachlage prüft. Diese Prüfung soll übrigens auch eintreten, wenn die Staatsanwaltschaft sonst davon Mit- 1-zur Erweiterung des Bahnhofes Sebnitz in Höhe von theilung erhält, daß Jemand in Geisteskrankheit oder Geistes schwäche verfallen ist, «rch den Terminen deS Verfahrens, ins besondere der Vernehmung deS zu Entmündigenden beizuwohnen, und erforderlichen Falles die Anordnung einer vorläufigen Vor mundschaft anregen. Entstehen bei der Staatsanwaltschaft selbst Zweifel darüber, ob eine Entmündigung zu erfolg« habe oder nicht, so ist zunächst Bericht an das Oberlandesgericht zu erstatt«. Das EntmündigungSgericht ist nach § 12 ff. verpflichtet, von seiner Thätigkeit fortlaufend die Staatsanwaltschaft' in Kenntniß zu setzen. Bor der Unterbringung des zu' Entmündigend« in einer Heilstätte muß die Staatsanwaltschaft ebenfalls gehört werden. Man ersieht auS dies« Bestimmungen, daß hinreichende Cautelen für ein« sicheren Gang des BerfahrmS gegeben wurden. — Die Generaldirektion der Königl. sächsischen Staats-, eisenbahnen geht bekanntlich jetzt mit aller Schärfe gegen die Arbeiter vor, die in offener Form sozialdemokratischen Bestrebungen huldigen oder sozialdemokratische Versammlungen besuchen usw. Aus diesem Grunde werd« im Amtsblatts der genannten Be hörde' die Namen derjenigen Arbeiter veröffentlicht, die im sozial demokratisch« Sinne agitirt hab« und deshalb entlassen worden sind. Zu der Zahl der bisher aus diesem Grunde entlassenen Arbeiter sind kürzlich wieder 13 und neuerdings 6 gekommen, die in Dresden, Lommatzsch, Glauchau, Görlitz, Reichenbach i. B. und in Leipzig stationirt sind. Die Dienststellen haben strenge Weisung erhalten, jedm Fall ungesäumt zur Anzeige zu bringen. — Bekanntlich ist die Kartoffel außerordentlich leicht dem Erfrieren ausgesetzt, wodurch sie süßlich und zum menschlichen Genüsse unverwendbar wird. Das Süßwerden der Kartoffeln tritt in der jetzigen Jahreszeit aber oft schon ein, ohne daß ein thatsächliches Gefrieren der Frucht stattgefunden hat und zwar dann, wenn die Kartoffeln beim Lagern einer Temperatur von 2 bis 3 Grad über Null ausgesetzt worden sind, wie es sich bei den Verkaufsständen der Markthallen im Winter ost nicht vermeiden läßt. Bewahrt man die auf diese Weise süß ge worden« Kartoffeln einige Zeit in einem warmen Raume, vielleicht bei -f- 15—20 Grad Celsius auf, so verschwindet der angesammelte Zucker und die Kartoffel gewinnt ihre volle Schmackhaftigkeit wieder. — Ein Raupenjahr erster Ordnung wird nach Ansicht er fahrener Gärtner und Landwirthe daS Jahr 1900 werd«, wmn nicht rechtzeitig und zwar schon jetzt mit dem Raupen der Bäume und Sträucher begonnen und das Verfahren nicht bis spätestens Mitte März zu Ende geführt wird. Rückt das Frühjahr schnell heran, wie eS »ach Ansicht der Landleute diesmal der Fall zu sein scheint, dann find die Raupennester schon in der zweiten Hälfte deS April leer, und eS erweist sich dann al« unmöglich, diese Thiere zu beseitigen. — Die „Nordd. Allg. Ztg.- meldet: In den deutsch« Blättern ist vor Kurzem eine Anzeige erschien«, wonach deutsche Damen und Herr« unter Vortheilhaften Bedingung« für die deutsch« Abtheilung der Pariser-Weltausstellung gesucht werden. Auf eine nähere Anfrage ist ein sormularmäPge« Schreib« eine» angeblich« E. Lagorio Ftl«, Agrnce Publique Internatio nale, Part« 28 Rue Durantin erfolgt, worin die Edffendung einer .AgenturgSühr- von 5 Mark gefordert wird. Die über Lagorio eingezogrnea Lrkmdigung« laut« höchst «günstig so daß e» sich zweifellos um An« Schwindel handelt. »uv L-turl ymzu, unierzeuyneie vie muyngieu oer wm- Lagijunime mit den Namen des Kasfirers und des Kontrolleurs, so daß das Buch den Anschein gewann, als ob Rühle im Be sitz von 900 Mark sei. Mit diesem gefälschten Ouittungsbuch ging Rühle zum Uhrmacher Fritzsche nach Meißen und verschaffte sich unter den falschen Angaben, er habe 900 Mark Erbtheil von seiner Mutter erhalten, dasselbe befinde sich in einem Spar kassenbuch, seiner Mutter habe er auf dem Sterbebett daS Ver sprechen geben müssen, nichts von der Summe abzuheben, eine Taschenuhr und einen Wecker im Gesammtwerth von 23 Mark 50 Pfg. Um sich nun die Summe von 23 Mark 50 Pfg. zur Bezahlung an Fritzsche zu verschaff«, kam er am 5. Januar zur Stellenvermittlerin Kluge in Meißen und versuchte, sich von dieser 23 Mark 50 Pfg. zu erschwindeln. Die Zeugin hatte aber von der Fälschung deS Buches Kenntniß erlangt und gab dem Angeklagten nichts, so daß dieser Schwindel im Stadium deS Betrugs blieb. R. gkebt die ihm zur Last gelegt« Hand lung« zu und erkannte der Gerichtshof auf eine Gefängnißstrafe in der Dauer von 9 Monaten, wovon 1 Monat als verbüßt gilt. — Im »Juftizminist« ialblatt- ist eine Verordnung er schien«, welche daS Verfahren bei Entmündigung« weg« Geisteskrankheit oder Geistesschwäche betrifft, und deshalb all gemeiner interessirm wird, weil sie zeigt, daß in Zukunft alles gethan wird, um Fälle auSzuschlteßen, in welch« eine ungerecht fertigte Unterbringung in Irrenanstalten nachttäglich konstatirt wurde, Fälle, die freilich auch ost nur zu einer ouuso oSlSdrv aufgebauscht Word« find. Nach der betreffenden Verordnung hat die Staatsanwaltschaft und da- Gericht vereint bei der Ent mündigung mttzmvirken. Die Staatsanwaltschaft hat darüber zu wach«, daß einmal eine Entmündigung da herbeigeführt wird, wo sie rwthwendig ist, andererseil» aber auch Niemand entmündigt wird, wenn „ an. den »setzttchen vorauSfqpmgett fehlt, b^. die Entmündig«, wieder aufgehoben wird Mwist dieselben weg- MesaerGTagMatt «ttd A«r»is»r WlhtWf «K -Hchch. ^.7^^ Arntsötatt -rr* der König!. AmtShauptmannschast Großenhain, des Königl. Amtsgericht« und do» StadtrathS zu Riesa. 49. «ittwoch, 28. Februar 199», «Send« 58 Iahe«.
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