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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 14.08.1901
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1901-08-14
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-19010814019
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1901081401
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1901081401
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1901
- Monat1901-08
- Tag1901-08-14
- Monat1901-08
- Jahr1901
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Morgen-Ausgabe. Druck uud Verlag vou L. Polz 1» Leipzig» 95. Jahrgang 411 Mittwoch den 1^. August 1901 »«»US«. Feuilleton l«»d« SsuLI I1LV0 Lock-Cr-^ 154,80 wsd^Nrnd.1 207,50 Bad. ursrdrin V.VUr»dr». .-VLstckstd? tw. TlvoU td. UUvoL. des Herrn. Abermals setzte der Domchor ein, dann ver ließen nach einem stillen Gebete die Majestäten und die Fürstlichkeiten das Mausoleum und begaben sich im Wagen nach dein Neuen Palais zurück. Der Zug löste sich auf. Die Kaiserin Friedrich hatte ihre letzte Ruhestätte gefunden. D Potsdam, 12. August. Heute Mittag und heute Abend findet beim Kaiserpaare im Neuen Palais Familientafel statt, für da« Gefolge findet Marschalltafel statt. — Das englische Königspaar stattete heute Nach mittag den hier anwesenden Fürstlichkeiten Besuche ab, unter Anderem dem Prinzen und der Prinzessin Friedrich Leopold und der Herzogin von Albany. DaS KönigSpaar gedenkt heute Abend 11 Uhr abzureisen. l die Pest angerufen. In Speyer versammelt sich am 16. August eine große Volksmenge bei der farrer unter freiem Himmel daS Lob , In dem Zuge steht man auch einen Sei jrtzund Eure Arzenei. So die Bewegung Euch macht heiß, Mutirt das Hemd, legt ab den Schweiß. Der Wein mit Wasser sei gemischt, Der Salbeitrank das Herz erfrischt. Schon der Name des erwähnten Salbei, lateinisch Lalvia, von «Uvrw, d. h. heil, gesund, sagt uns, daß di» Pflanz« »in Hril» 1 Leichentuches tragen die Generale v. Werder, v. Hänisch, v. Seeckt und Graf v. Schliessen, die CordonS tragen General- Intendant Graf Hochberg, Oberstallmeister Graf Wedel, Oberjägermeister Graf v. Asseburg und Oberjägermeister a. D. Frhr. v. Heintze. Dicht hinter dem Leichenwagen schreiten die obersten Hofchargen, der Obersttruchseß Fürst v. Ravolin, der Oberstmundschenk Herzog v. Drachen berg, der Oberstjägermeister Fürst v. Pleß und der Oberstkämmerer Graf SolmS-Barulh, unmittelbar nach ihnen der Kaiser und der König von England, beide in der Uniform des Garde-Dragoner-Rcgiments des Königs von England, und der Kronprinz, die königlichen Prinzen und die anwesenden höchsten Leidtragenden, das diplomatische Corps, der Reichskanzler Graf v. Bülow, die General- Feldmarsckälle, die Ritter des Schwarzen Adler-OrdenS, die Generalität, die StaatSminister, die Präsidien der parlamen tarischen Körperschaften, die Staatssekretäre, die Spitzen der Regierungsbehörden und die Sladtvertretungen von Berlin und Potsdam. Eine Escadro» des Leib-Garde-Husaren- Negiments schließt den Zug, der sich durch den Marly-Garten nach dem Mausoleum zu bewegt. Bor der Friedenskirche langte der Zug gegen 11^4 Uhr an. Die Trauerparade schwenkte zur Seite; die Geistlichkeit, die Pagen, Kammerherren und Generale nahmen dem Atrium der FriedenSkirche gegenüber Ausstellung. Unter der Führung des Kammerherrn der Kaiserin Baron von dem Knesebeck hatten sich im geschlossenen Vierspänner Ähre Majestät die Kaiserin und die Königin von England, sowie in weiteren Equipagen die anwesenden Prinzessinnen des königlichen Hauses und die anderen fürstlichen Dame», ferner die Damen der Gefolge, die Oberbofmeisterin der Kaiserin Friedrich, die Herzogin zu Drachenberg, die Hofdamen und Kammerfranen derselben nach dem Mausoleum begeben, um den Zug dort zu erwarten. Der Sarg wurde von dem Leichen wagen gehoben und in die Kirche getragen. Beim Ucber- schreiten der Schwelle erklang ein Choral, vom Berliner Domckor intonirt. Die Majestäten, der Kronprinz, die Prinzen und Prinzessinnen, dir hohen Herrschaften folgten dem Sarge in da» Mausoleum. Als der Choral verklungen war, sprach der alte Prediger PersiuS kurzr Gebet worte; er gedachte des Kaisers, dem es vergönnt gewesen sei, aus der Ferne an daS Sterbelager zu eilen und die theuere Mutter dort noch lebend anzutresien. Er ge dachte ferner der Entschlafenen, die ein Vorbilv gewesen sei als treue Gattin, Mutter, Großmutter, Schwester und Ver wandte. Er gedachte ihrer Fürsorge für die Kunst und Wissenschaft und für die Bildung de« Weiblicken Geschlechts, ihrer warmherzigen Liebe für Arme. Verlassene, Kranke und Ver waiste. Er schloß mit einem Vaterunser und dem Segen irxvsrtcs-Lr»»«. Ut« 450 6., 2550 8., Vsrswtrta 8- 6»roUo« 725 O , ». vswdsnssr Dsk- kintrsoM lIvkdLll Ososrsl Llrunvu- w 5800 O, «X» 8„ 4150 Sodslla Lüllteio L«lldrstuil 7500 8., 2625 8., Vsrsunxts >. SoLUrdsnL Uück lismooi» 1750 8., vsrlr«: 8«isicrocks b«i Lonäsrk- » 21400 22100 8„ Stssswrl IS 100 8. Ksüvssvo 355 8. » >»- <U^>, .kstrlsL' >n UsmdUr», »krto- (UPI »r. 28 Hsnsn Laar« M LobwvvtUcku» SsLdnre- ) LULillu», 8r. »247 »krt,, 249,— 138,50 60.90 5,80 124,30 kraut war, ja man glaubte in der Pflanze ein Lebensverlänge rungsmittel gefunden zu haben, wie aus folgenden Sprüchen her vorgeht: „Lootra vim mortis Lrsscit Lalvig. iu siortis." (Wider des Todes Gewalt Wächst in den Gärten der Salbei.) „Our moriatur Iwmo, (.'ui Lulvia creseit in siorto? (Warum sollte der Mensch sterben, Dem Salbei wächst im Garten?) toncksmvl« .Sr«4» >r : "von txack« »ak a»r Lstto- a St. Vtuo«»t rttLt- n»; vwcmckEpvr: »nt ck« Xu««—; 1t »Qtcksr kit^)Lu»»,.rt«i«l- ck»r tMgcr TluMatl Anzeiger. Ämtsötatt -es Ltönigkichen Land- und Ärnlsgerichtes Leipzig, -es Aathes und Noüzei-Ämtes -er LtadL Leipzig. ,r 64>t». l>«o«wd«r S>t». Itr. 2 61 O«r»ta loeo odolo» -»»Üucvksll 25,00. «ik vscksiitsock» », V»«tUQxtoi>«r k«lltwt«v, rsied- <t«r rtvsoderse« nock »rolkost» skivww, »rktdvrieUt«, 8s- :t»nr wtt V«r»L : sär ckrillxvQckss «wd«r 76^ 8«pt»wd«l 36^4, 62>ü. »t utsLä« Xdo»tiw« isicNUvU» LLlU« vLoktso itvi» <U» UNoL« Vrikituls. si— »rtt 8tw»ti,s r Xv^»rdLL«Lt», »ul —i. SelUns» r—t. der 77>g. »sl, 6,55. illbsr 721». »dar 7b°l». «711» lldsr 1031,. —o to Vortl - 8oot^scküll^«n, >: Vtot«rvvlr«Q spILtsso: VstLsn Icksi, 60 000, im LI 42000 8srr«Is. 1200000, 50000, HvM «is 11, S, Xotvorpsa , 13 296 000, ItLksr ioUer Vocks ckss t OOO 8>i»del» so- ,kor 284000 8. -a- ^anahMschluß für Anzeigen: Lbead-LuSgab«: vormittag« 10 Uhr. Marg« »-Ausgabe: Nachmittag« L Uhr. vet deu Filialen uud Auuahmestelleu je ein« halbe Stunde früher. «»zeige» find stet« a» die Expedition zu richte». Die Expedttioa ist Wochentags uuuuterbroches geSsfuet vou früh 8 bi« Abeud« 7 Uhr. —at von Lawdare; Iswdnr» vou V—t- ; Y8«) > sis»p«I u»5L »«V V—ttuMoo, .88sV»' vou Lod» u»«d o«e- twdurU; Sdiud. »Uä- ,, ,r>ze»' (11-8) vou vou Ooloiud» u—V >uud»v»u u»Ä» SUS- Ein Nachwort zur Duisburger Neichstagsersahwahl. ex Obwohl die Duisburger Ersatzwahl bereits eine große Anzahl von Betrachtungen hervorgerufen hat, möchten wir doch nicht unterlassen, auf eine zusammenfassende Darstellung dec parteipolitischen Verhältnisse im Duisburger Wahlkreise seitens des dortigen nationalliberalen Parteisekretariats zu verweisen, die sich großer Ruhe befleißigt und sich jedes gehässigen Angriffs auf den politischen Gegner enthält. In keinem Wahlkreise Deutschlands, so führt der Bericht aus, wird seit 30 Jahren so ununterbrochen zwischen Ultra- montanismus und Liberalismus um den Besitz des Mandats gekämpft, wie im einzigen rheinischen Wahlkreise, der noch nie im Besitze des Ccntrums gewesen ist, im Wahlkreise Duisburg- Ruhrort-Mülheim-Oberhausen. In den Tagen ves Norddeutschen Reichstags war der Wahlkreis von den Altliberalen von Gruner und Or. Camp hausen, von dem jetzt noch in Duisburg lebenden national liberalen Bürgermeister a. D. Keller und zuletzt, nachdem Keller 1868 das Mandat niederlegte, von dem Socialdemo- kraten Hasenclever vertreten, der im Jahre 1869 mit 6792 Stimmen über den nationalliberalen Candidaten siegte. Dec Letztere hatte nur 2665 Stimmen erhalten. Seit 1871 ist der Wahlkreis ununterbrochen in den Händen der National liberalen. Freilich waren die großen Mehrheiten, mit denen die Nationalliberalen bis zum Jahre 1887 über die Gegner siegten, immer mehr zusammengeschmolzen, eine natürliche Folge der industriellen Entwickelung des Wahlkreises und des dadurch bedingten Zuzuges ultramontan erzogener Arbeiter. Im Jahre 1893 überflügelte der Centrumsmann Euler im ersten Wahlgange den Or. Hammachec zum ersten Male um 58 Stimmen. Hammacher erhielt 14 251, der ultramontane Euler 14 309 Stimmen. In der Stichwahl freilich erzielte Hammacher 23 379 Stimmen, sein Gegner blieb mit 19 585 Stimmen zurück. Das Jahr 1898 verschob das Stimmenver- hältniß abermals zu Ungunsten der Liberalen. Im ersten Wahlgange erhielt der Ultramontane Gisenbahnarbeiter Peter Molz 21071, der Commerzienrath Th. Möller 19 904, der Socialdemokrat Hengsbach 7804, der Antisemit vr. König 3327 und der Freisinnige Reinhard Schmidt 863 Stimmen. In der Stichwahl lautete die officielle Wahlparole derSocia- list en für das Centrum, während der jetzt verstorbene I)r. König Witten den Antisemiten das Eintreten für Th. Möller empfahl. In der Stichwahl schlug Möller seinen Gegner mit 1645 Stimmen Mehrheit (29 476 gegen 27 831). Durch die Ernennung Möller's zum Handelsminister stand der Riesenwahlkreis jetzt abermals vor einer Neuwahl, in der alle Chancen auf Seiten der Ultramontanen zu liegen schienen, da seit 1898 durch starken Zuzug deutsch- und polnisch-katholische Ertra-Beilagen (gefalzt), nur mit der Morgea-AuSgab«, ohne Postbeförderuug ^l 60.—, mit Postbesörderung 70.—. o «m. «ov. N.1723 Solärsoi»! — rwxtv. Ta V—kiwka wr « 8»t»««r» L2<1 i—a »au. Iroa 1.00-14L0, lir. I all 28, 8——mar Anzeigen »Preis die 6 gespaltene Petitzeile 25 Reklame» unter dem RedacrtonSstriq (4 gefpaltea) 75 H, vor deu Familieuuach» richten (6 gespalten) 50 H. Tabellarischer und Ziffernsatz eutsprecheud höher. — Gebühren für Nachweisungen und Offertenaoaayme LS H (excl. Porto). BezngS.PreiS k der Hauptrxpedition oder den im Stadt bezirk uud den Vororten errichtete» Aus gabestelle» abgeholt: vierteljährlich 4.S0, bet zweimaliger tüglicher Zustelluaa ir« Hans S.SO. Durch di« Post bezogen für Deutschland «. Oesterreich: vierteljährl. ^l 6. Man abonuirt ferner mit entsprechendem Postansschlag bei den Postanstalten in der Schwei», Italien, Belgien, Holland, Luxem burg, Dänemark, Schweden und Norwegen, Rußland, den Donaustaaten, der Europäische» Türket, Egypten. Für alle übrigen Staate» ist der Bezug nur unter Kreuzband durch die Expedition diese« Blatte« möglich. Die Morgen-AuSgabe erscheint um '/,? Uhr, di« Abeud-AuSgabe Wochentag« «m K Uhr. Nr-artion und Lrvedition: Johannisgasse 8. , Filialen: Alfred Lahn vorm. O. Klemm'« Sortim. UmversitätSstraße 3 (Paulinnm), Louis Lösche, Kathartneustr. purt. und Küntgsplatz 7. »U»ium»r INr 0»- >i«su, Uonievv, kt, 8omm«rv«lr»ii is 16,50-17, 8»uä- >dso V. 16-17,20, 1t V. 16-16,40, 8. V7. 16,50-17, 8. ),50-14,40, 6.14,50 16,60). 8ittsrksw V. 16,20-17,60, 1 14,45-14,90, S. '.b,75>. SsvvsliutL -15. 8Li»UlISt8 V. l. 14,40-15 (neuer 15^0 (»U^r H^ker). 14—15,60. LlLll»- —16,50 (6dvv»U«r), ). Lrturt V. 18,50 aveueell V. 16 di» i (Usus Lrutel, 8. «4. Lrmittvluoic. 8ei » »iu<i tUellveiss s ruvx. — oletaiwsoker loco iruertioUer roklx, isover 188—144. — - Ooret« test. — ptet. ^.uaust 22,70, r-kebrosr 23,76 — - »le Ul deUsuptet, 29,55, Koveiudsr- Sevteiudvr 64-j,, >öu. >r«u dleideu vier oiuuuut, so Usbeo 'ik-eruve srkskreu. lot 9 k. 15-20 xtt. 8ott«rä»lu 8«xeu Ideilrsum nsoti > <l dts 10 a, u»ed Ueber die Zeit der Hundstage finden wir auch verschiedene Witterungsregeln. Ein alter Kalender des 17. Jahrhunderts schreibt: „In den heißen Hundstagen jährlich pflegen die Etesiä*) zu wehen, das sind liebliche kühle Lüftiein, die von Mitternacht aus den Orten herfürkommen, da die Hitze der Sonne auf den hohen Gebirgen den Schnee und das Eis geschmolzen, und sind den Wandersleuten und denen, die das Getreide einernten, eine liebliche Erquickung. Sie fangen an zu wehen auf Margarethen tag (13. Juli), wenn die Sonne in den Löwen tritt, und wehen 40 Tage nacheinander." Eine Wetterregel sagt: „Treten die Hundstage gut ein, so wird vier Wochen gutes, treten sie schlecht ein, so wird vier Wochen schlechtes Wetter." Das entspricht der Wahrnehmung, die man in Venedig gemacht, wo folgender Glaube herrscht: „Wenn die Sonne in den Löwen tritt, so läßt sie das Wetter, wie sie es ge funden". In Schlesien, Westfalen sagt man dasselbe in folgen den Worten: „Wie der Hund (die Hundstage) an die Kette kommt, so kommt er wieder los". Im sächsischen Erzgebirge wird aber daS Gegcntheil behauptet, nämlich: „Wenn die Hundstage gut eintreten, so treten sie schlecht aus". Eine überall verbreitete Wetterregel lautet: „Sind die Hundstage hell und klar. Dann kommt wisse ein gut Jahr." Schon Cicero sagt: „Wenn der Hundsstern trübe ausgeht, und der Anfang der Hundstage trübe ist, so soll man sich auf eine Pest vorbereiten, wenn es aber dieselbe Zeit schön und klar ist, so bedeutet das ein gutes Jahr". Das bekräftigt eine böhmische Bauernregel mit folgenden Worten: „Sind die Tage allzu neblig unk nicht heiter, Hat man zu befürchten Pest und Seuchen; Ist es schön jedoch und klar der Himmel, Das bedeutet heilsam Jahr, den Menschen günstig." Eine hervorragende Stelle hatte bei den Galliern und Ger« manen das Eisenkraut (Verkenn oklioinnlis). Die Magier sagten, daß Derjenige, der es beim Aufgang des Hundsstern« sammle, ohne daß es weder Sonne noch Mond bescheine, und sich damit salbe, Alle« erlange, war er wünsche (Plinius XXV, 59). Noch heute wird die Pflanze in Griechenland als Glückspflanze an die Ställe und Hürden der Seidenraupen gebunden. Das Eisen kraut steht in besonderer Beziehung zum Planeten Benus, giebt große Lieberkraft und macht bei Allen angenehm. In Thüringen hält man die Hundstage für Hochzeiten nicht geeignet. Die Hunkt- tage sind gegenwärtig nur dem Namen nach bekannt, wir sahen aber, daß sie schon im Alterthum eine große Bedeutung hatten. *) Ltem»o (6ryo,'«t «. (lrkzeoO. die Passatwink,, bi« jährlich in den Hundätogen 40 Tage von Norken nach Süden wehe». (-) Kiel, 13. August. (Telegramm.) Anläßlich der Beisetzung der Kaiserin Friedrick haben sämmtliche Kriegs schiffe aus allen Toppen Halbmast geflaggt. Vormittags fand an Bord eines jeden Schiffes Trauergotteödienst statt. (7) London, 13. August. (Telegramm.) In der St. James-Capelle wurde ein Trauergollesdienst für die Kaiserin Friedrich abgehalten, an dem die Hofchargen, die Mitglieder des diplomatischen CorpS, die Minister, zahlreicke Mitglieder des Parlaments und sonstige hervorragende Persönlichkeiten theilnahmen. (-) Paris, 13. August. (Telegramm.) Der heutigen Trauerfeier für die Kaiserin Friedrich in der protestan tischen Kircke wohnten die Minister Delcassö und LeygueS persönlick bei. Präsident Loudet war durch den Oberstleutnant Meaux Saint Marx vertreten. Die deutsche und die eng lische Botschaft, sowie das ganze diplomatische Corps nahmen an der Feier in dem würdig auSgestattetrn Gotteshause Theil. Die Trauerrede hielt Pfarrer AntheS. T Haag, 13. August. (Telegramm.) In der eng lischen Kircke wurde eine Trauerfeier für die Kaiserin Friedrich abgehalten, zu der die Königin, die Königin- Mutter und Prinz Heinrich Vertreter entsandt hatten. An der Feier nahmen ferner oer deutsche Geschäftsträger, der Minister des Aeußeren und verschiedene Mitglieder des diplo matischen CorpS Theil. (-) Sofia, 13. August. (Telegramm.) Heute Vor mittag wurde in der evangeliscken Kirche eine Trauer feier für die Kaiserin Friedrich abgebalten. Daran nahmen ein Vertreter des Fürsten, die Minister, das diplomatische CorpS und die deutsche Colouie Theil. Orient das Symbol der verzehrenden Hitze und der heißesten Jahreszeit, gewöhnlich mit aufgesperrtem Rachen, also wie brüllend und verzehrend. Mit der Zeit ist daraus das Stern bild des Löwen geworden, in welchem die Sonne so lange ver weilt, als die Hundstage dauern. Die Hundstage werden an gekündigt durch den Sirius. Wenn er zuerst in der Morgen dämmerung erscheint, so beginnen sie. Die Beziehung zu den Hundstagen tritt am deutlichsten hervor in den Gebräuchen und Sagen der Insel Keos, welche den Wirkungen dieser schlimmen Jahreszeit besonders aus gesetzt war und wo deshalb Aristäos eine große Verehrung ge noß, denn dieser war der Schutzgott, ein Hort der Lämmer, der Pfleger der Obstbäume und Weinberge, der Bienenzucht, der Schutz der Menschen und Thiere gegen die verwüstenden Folgen der Hundstage. Man erzählt, daß die Insel anfangs von guten Nymphen bewohnt gewesen sei, welche den Aristäos gepflegt hätten. Dann sei ein Löwe gekommen und habe die Nymphen verjagt und selbst von dem Lande Besitz ergriffen, wie noch jetzt das Bild eines Löwen zu sehen ist. Darauf habe Aristäos zum Zeus, dem Befruchtenden, gebeten und Zeus habe sanfte Winde und erfrischenden Thau gesendet. Auch habe Aristäos auf den Bergen der Insel einen Gottesdienst des Sirius (Hundssternes) gestiftet, in dem man jährlich' den Früh aufgang des Sternes beobachtete und darauf sühnende Opfer brachte. Das griechische Seirios, aus welchem die Römer Sirius gemacht, kommt vom egyptischen Likör --- Nil. So nannten die Eaypter zuerst das Hundsgestirn, weil sie beobachtet hatten, daß, sobald es sichtbar wurde, die Nilüberfluthung anfing. Die große Verehrung dieses Gestirns beruhte auf dem Umstande, daß es Wasser verlieh, weil es die Ueberschwemmung des Nil« brachte, von der doch alle Vegetation und Fruchtbarkeit des bewässerten Bodens abhing. Je nachdem sich beim Aufgang des Sirius diese oder jene Umstände zeigten, urtheilte der Beob achter auf ein fettes oder ein dürres Jahr und wußte auch, oh der nun bald steigende Nil einen hohen Wasserstand erreichen oder nur eine spärliche Fluth bringen werde. Der Glaube an die schädliche Einwirkung des Sirius auf die Gesundheit des Menschen hat sich bis auf den heutigen Tag erhalten. Birlinger (aus Schwaben I, S. 139) schreibt: „In den Hundstagen soll man nicht baden, noch aus offen stehendem Wasser trinken, weil alles Wasser vergiftet ist. Zum deutlichen Zeichen dieser schlechten Beschaffenheit deS Wassers sieht man um jene Heit m den meisten Wasserlachen die „Hundsknöpf", giftige Thierchen, herumschwimmen. (ES sind die unschuldigen Kaulquappen.) Einen langen Vers, der die Erhaltung der Gesundheit in den Tagen anempfiehlt, wo die Sonne durch das Sternbild des Löwen geht, worunter die Hundstage zu verstehen find, hat Grüsse im Jägerbrevier (Dresden 1857, S. 71) verzeichnet. Derselbe stammt auS einem alten Jägerbuche uno lautet: Wenn die Sonn in den Löwen gehet, Die größte Hitz' im Jahr entstehet, Kaiserin Friedrich Die BeisetzungSfeicr. T Berlin, 13. August. (Tel. Fortsetzung deS Bericht« aus dem Abendblatt.) Im Parke von Sanssouci war nur eine sehr kleine Anzahl von Damen und Herren zugelassen, die in Trauerkleidern in der Nähe des Marly-Gartens Aufstellung genommen hatten. Hier stand eine Abordnung des 2. Leib - Husaren - Regiments mit der Standarte. In das Glockenqeläute der Potsdamer Stadtkirche und in den vom Neuen Palais herüberschallenden Kanonen donner misckten sich die Klänge der Trauermärsche. Die Spitze deS Zuge« wurde unter den alten Bäumen des Parkes sichtbar, Generalmajor v. Moltke, der Commandeur der Trauerparade, voran, dann der Paukenschläger des Regiment« der GardrS du CorpS, die Trompeter und eine Escadron deS Regiment« in ihren schwarzen Kürassen. Es folgt eine EScadron deS 2. Leib-Hufaren-Regiments in schwarzen Attilas mit dem Todtenkopfe auf den Lanzenfahnen. Nach den Klängen der gedämpften Trommeln zieht ein combinirteS Bataillon deS 1. Garde-RegimentS zu Fuß langsamen Schrittes vor über. Die Musik deS Lehr-Jnfanlerie-BataillonS folgt. Jetzt präsentiren die spalierbildenden Truppen. Ihre Capellen setzen in gedämpftem Tone mit dem alten preußischen Prä- sentirmarsche ein, und zwischen dem wandelnden Spalier der Schloß-Garde-Compagnie eröffnet die Geistlichkeit beider Confessionen in ihren Talaren den eigentlichen Traucrzug. Die Pagen, die Leibjäger der seligen Kaiserin Friedrich, die Kammer junker, die Kammerherren, die OfficiercorpS und die Mann schaftsabordnungen sämmtlicher Leibregimenter der verstorbenen Kaiserin folgen, dann die Generalität von Berlin und Pots dam. General-Adjutant v. Misckke trägt die auswärtigen OrdenSinsignien, der General der Cavallerie Edler von der Planitz die Insignien des Luisen-Ordenö und des Verdienst- KreuzeS für Frauen. Hinter ihnen schreiten die bekannten Gestalten deS General-Obersten Frhr. v. Lcö und des General- Feldmarschall« Graf v. Waldersee; jener trägt auf einem Kissen den Stern und die Kette des Schwarzen Adler-Orden-, dieser die Krone der verblichenen Kaiserin. Ihnen folgen die Hofchargen, die Vice-Oberhofchargen und die Oberhofchargen. Nach einem größeren Abstande schreiten, unmittelbar vor dem Leichenwagen, die beiden Leibpagen und der Dienst der Kaiserin Friedrich einher. Kammerherr v. Wedel, Oberbosmeister Graf v. Seckendorff und Hofmarschall Frhr. v. Rrifchach folgen. In einem Spalier von Stabsossicicren und Hauptleuten erscheint nunmehr der königliche Leichenwagen; hoch ragt der Sarg empor, geschmückt mit der goldenen Krone unv bedeckt mit dem Standartentuche. Die Zipfel deS Die Hundslage. Eine kulturhistorische Skizze. Nachdruck vcrbotrn. Die Hundstage (ckies canioulnres) dauern vom 23. Juli bis 23. August. Vielfach ist man der Meinung, daß diese Zeit darum Hundstage genannt werden, weil sie wegen der großen Hitze die Hundswutb befördere. Daher rührt aber der Name nicht, sondern von dem Sirius, dem hellsten Sterne im Hunds gestirn, dessen Aufgang große Hitze brachte. Diese Zeit ist in Griechenland nach Hippokrates nicht allein durch große Hitze, sondern auch durch schwere Gallenkrankheiten ausgezeichnet. Auch bei uns werden drefelben als die heißesten Tage des Jahres angesehen, und man gewährt deshalb 4—5 Wochen Hundstags ferien. Im Mittelalter ruhte an mehreren Orten selbst der Gottesdienst während dieser Zeit. Um die verderblichen Wirkungen der Gluthhiße des Siriu« abzuwenden, nämlich Versengung des Landes, Krankheiten und Tod von Menschen und Vieh, stiftete man an verschiedenen Orten religiöse Sühngebräuche. Auf der Insel Keos wurde darum zu dieser Zeit dem Sirius geopfert und in Argos, wo man zu derselben Zeit den Tod des zum Heroen herab gesunkenen alten Naturgottes Linos feierte, schlug man alle herrenlos herumlaufenden Hunde todt. Luch in anderen Ländern waren die Hundstage durch ihre hoch gradige Sonnenhitze verhaßt. So sagt der römische Geschichts schreiber Plinius der Jüngere (Naturgeschichte XVIII, 69): „Ist es nicht bekannt genug, daß der Hundsstern bei seinem Aufgange die Sonnenwärme vermehrt? Auf der Erde bemerkt man gewiß eine nicht geringe Wirkung des Gestirns. Zeigt e« sick, so kocht das Meer, der Wein im Keller braust und die Sumpfe gerathen in Gährung. Es giebt eine Art wilder Ziegen, welche die Egypter Oryx nennen, von dieser erzählt man, daß sie sich gegen den ausgehenden Hundsstern stelle, ihn an schaue und durch ihr Niesen gleichsam begrüße.' Diese Ziege (Antilope) Oryx ist das Einhorn der Alten, von dem in der Bibel, z. B. in den Büchern Mosis und in den Psalmen, so oft die Red« ist und auf egyptischen und nubischen Denkmälern sehr häufig dargestellt wird. An einer anderen Stelle sagt Pliniu«: „De« Hundssterne« Aufgang fühlen die Meere und Länder. Dieser Stern entflammt die Tonne und trägt viel zur Hitze bei." Die Menschheit wurde in diesen heißen Tagen mit allerlei Seuchen hrimaefucht und schon die alten Egypter wurden ver anlaßt, um diese Zeit den bösen Seuchenbringrr Typhon mit der Opferung rot her Hunde zu versöhnen. In den Hundstagen ist der 16. August dem heiligen Rochus gewwmet. Dieser war stets von einem Hunde begleitet und wurde argen alljährlich a Nochuscapelle, wo der diesrs Heiligen verkünd» . Engel mit einem Schilde, auf welchem in goldenen Buchstaben zu lesen ist: .„Wer meinen Diener Rochus anruft, wird von der Pest befreit bleiben." Die- thaten auch die frommen Väter auf der Kirchenversammlung zu Kostnitz, als dort die Pest aulbrach, und veil dies einfach« Mittel geholfen haben soll, versetzte ihn die dankbare Kirche unter die Heiligen und ver anstaltete ihm zu Ehren Processionen. Die Griechen schrieben dem Hundsstern einen nachtheiligen Einfluß auf die Ernte zu, und die Römer opferten jährlich beim Beginn seiner Constellationszeit einen braunen Hund, um die Wuth des Sirius zu besänftigen. In England soll es noch zu unseren Zeiten häufig vorkommen, daß am Anfänge der Hundstage Hunde getödtet werden, um sich dadurch vor der Hundswuth zu sichern. Auch Homer erwähnt Ilias XXH, 29 und 30 den Hunds stern in folgenden Worten: „Ihn (den Achilleus) erblickte der greise Priamos zuerst mit seinen Augen, wie er hellstrahlend gleich dem Sterne in der Ebene dahinstürmte, jenem Sterne, welcher zur Herbstzelt aufgeht, und überaus strahlend erscheint sein Lichtglanz unter den zahlreichen Sternen im Dunkel der Nacht; ihn, den man mit Beinamen den Hund des Orion nennt; überaus glänzend zwar ist er, aber er ist auch ein Un- ^lllckszeichen, und er bringt viele Gluthhiße den elenden Sterb- Horaz erwähnt auch die Hundstage (Hör. Od. I, 17, 17). In dieser Ode ladet er seine Freundin Tyndaris auf sein Land gut ein und preist zur Motivirung dieser Einladung die lieb liche Lage desselben und die Gunst und den Schutz der dort weilenden Götter. Er sagt: „Hier sichert Dich das einsame Thal vor aller Gluth des Sirius." Ferner heißt es in Ode III, 13 an den Bandusischen Quell: „Dich kann grimmige Zeit des sengenden Hundsgestirns niemals treffen, du bietest dar liebliche Kühlung dem vom Pfluge er schlafften Stier und schweifenden Wollenvieh." In der Zeit der Hundstage wehte auch in Italien ein böser Wind, der verpestete Afrikus (pestilens ventus ^(rieus). Dieser böse Südwestwind schadet dem Weinstock, bringt der Saat aus dem Felde den dürren Brand (rokixo) und ist dem Obst gefährlich. Dieses erfahren wir von Horaz Ode III, 23, 5—8. Diese Ode ist gerichtet an Phidyle, die Wirthschafterin des Horaz auf seinem Sabinum. Hier sagt er: „Wenn Du den Laren, Weihrauch, Jahresfrüchte und ein Ferkel als Opfer darbringst, so wird vom Lande Unheil abaewendet, und Du hast nicht zu fürchten den Pesthaft hauchenden Afrikus, denn dieser Wind wird dann nicht schaden dem Weinstock und der Saat de« Feldes, auch nicht den jungen Lämmern der Heerde und der Obsternte." Die Zeit der HundStage, wo die Sonne im Sternbild des Löwen stand, war wegen der Hitze für Menschen, Thiere und Pflanzen nicht günstig. Der von Horaz erwähnte dürre Brand, den man RothfuchS (rokiso) nannte, war dem Getreide sehr schädlich und deshalb wurde an dem Feste des Ceres in Rom eine yuchshetze durch den Circus veranstaltet, wobei den Füchsen -rennende Fackeln an den Schwanz gebunden wurden, eine sinn bildlich« Erinnerung an den Schaden, den die Felder von dem Kornbrände (roki^o) zu befürchten hatten. Ovid's Er- ^hlung (Fast. IV, 679 u. s. w.) von dem Fuchs, den man zur Strafe in Strtzh und Heu wickelt und der, nachdem diesrs an gebrannt ist, in das Getreide lärfft und es in Brand steckt, ist eine Sage, welch« die mythische Anschauung von der Krankheit de» Rothfuchses (rokixo) bildet. Dieser Sinn der versengrnden Sonnenstrahlen in den Hundstagen, wo der Löwe herrscht, liegt auck der Sage zu Grunde von den 300 Füchsen, welche Timson sängt und mit Fackeln, die er an ihre Schwänze bindet, in die Felder der Philister schickt, wo fi« Alles verbrennen. Der Fuchs ist wie der Löwe ein Thier, daS in der Mythe den Sonnenbrand andeutete, durch seine Farbe und den haarigen buschig«» Schwanz dazu ganz geeignrt. D«r Löw« war im «r» asck
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