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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 12.04.1900
- Erscheinungsdatum
- 1900-04-12
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-190004128
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19000412
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19000412
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1900
- Monat1900-04
- Tag1900-04-12
- Monat1900-04
- Jahr1900
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 12.04.1900
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- Mesaer H Tagebtaü Donnerstag, 1s. April 1900, AbenSS. SS. Jahr«. und Anzeiger Weblatt s«d Aychch. Lelegramm.Adrefle: Fernsprechstelle ^Tageblatt", Riesa. Rr. 2V. der König!. Amtshanptmannschast Großenhain, des König!. Amtsgerichts und des Stadtraths -u Riesa. 85. Da« Riesaer Tageblatt erscheint jedm Tag Abend» mit Ausnahme der Sonn- und Festtage. BierteljShrlicher Bezugspreis bei Abholung in den Expeditionen in Riesa und Strehla oder durch unsere Träger frei in» HauS 1 Marl SO Psg., bei Abholung am Schalter der Kaiser!. Postanstaiten 1 Mark LS Pfg, durch den Briefträger fiel in» Hau» i Mart «5 Psg. Anzeigen-Annahme für die Nummer de» Ausgabetage» bi» Bormittag S Uhr ohne l, ewäh -, Dmck und Be lag von Langer L Winterlich in Riesa. — Geschäftsstelle: Kastanienstraße 89. — Für die Redaktion verantwortlich: Hermann Schmidt in Riesa. Dienstag, den 17. April 1900, Borm. Iv Uhr, kommen im Bersteigerungslokale hier 1 Schreibtisch (Nußbauiy), 1 Fahrrad, 1 Sopha mit rothein Uebcrzug, 1 Berticow > (Nußbaum), 1 Kleiderschrank, 1 Auszieh-Tisch gegen sofortige Bezahlung zur Versteigerung. Riesa, am 12. April 1900. Der Gerichtsvollzieher beim Kgl. Amtsgerichte. Sekc. Eidam. Konkursverfahren. In dem Konkursverfahren über da» Vermögen des Photographen Louis Oswald Graf, früher in Riesa, jetzt in Neumünster, ist zur Abnahme der Schlußrechnung des Verwalters, zur Erhebung von Einwendungen gegen das Schlußverzeichniß der bei der Vertheilung zu berücksich tigenden Forderungen und zur Beschlußfassung der Gläubiger über die nicht verwerthbaren Ver mögensstücke sowie zu einer Aeußerung der Gläubigerversammlung über den Antrag deS Ver walters auf Einstellung des Konkursverfahrens mangels einer den Kosten des Verfahren- ent sprechenden Konkursmasse Termin auf den 1«. Mai 1V00, «vormittags 1« Uhr vor dein Königlichen Amtsgerichte Hierselbst bestimmt. Riesa, den 12. April 1900. Aktuar Sänger, Gerichtsschreiber des Königlichen Amtsgerichts. Freibank Riesa. Nächste» Sonnabend, den 14. April d. I., von Vormittag 8 Uhr ab gelangt aus der Freibank im stäottschen Schlachthos daS Fleisch eines Schweines zum Preise von 45 Pfg. pro kg zum Verkauf. Riesa, den 12. April 1900. Die Direktion des städt. Schlachthofes. Meissner, Sanitätsthierarzt. OcrUichrS uns SöchsischrS. Riesa, 12. April 1900. —)fk( Kar frei rag! Die Passionszelt der Kirche wirft ihre Schatten auch in das Leben der Weltkinder hinein. Größere Ruhe herrscht während der stillen Wochen, dumpfe Glocken laden zu Passions-Andachten ein, und in Versammlungen ernst ge stimmter Christen werden die Stätten, da der Heiland für die Menschheit litt, geschildert. Aber den Höhepunkt der Passion bildet der stille Freitag, der Karfreitag, an dem der Reinste und Edelste aller Menschen sein unschuldiges Haupt dem Tode zum Opfer bot für seine Brüder. Welch' eine Stimmung muß den Menschen überkommen, der im Geiste mit Jesus eingezogen ist in Jerusalem, der mit ihm, von Bethphage und Bethanien her- kommeud, den Oelberg überschritt, sinnend hinabschaute aus den Prachtbau des Tempels von Jerusalem, miteinstimmte in das jauchzende Rufen der Menge: „Hosiannah dem Sohne Davids, gelobt sei, der da .kommt im Namen des Herrn!" und um ihu war in den Tagen des Redekampfes gegen seine Feinde unter den Pharisäern und Schriftgelehrten. Und dann kam der Abend, an dem er die Seinen zum letzten Male um sich versammelte, der Abend, da Judas seinen Namen für alle Zeiten zu einem Verrätheniamen machte, und die Leidensnacht draußen am Fuße deS Oelberges, da ihn Alle verließen, die er liebte, bis auf zwei Jünger. Als der Morgen des düstersten aller Freitage anbrach, haben sie ihn dann ungerecht gerichtet und einen fürchterlichen Tod ihm bereitet. Von dem Kreuze aber, das ihm zur Schande errichtet war, ging ewiger Segen aus in alle Welt, und die göttliche Gnade strahlt wärmer als je am Karfreitage hinein in bekümmerte Menschenhcrzen und läßt sie ein fröhliches Ostern erhoffen. Der heiligste Tag ist er darum geworden. DaS Treiben der Welt selbst macht Halt an ihm, Vergnügungen und Lustbarkeiten verstummen, ein stiller Ernst geht von ihm aus, und selbst die Sage hat ihn schön verklärt. Das Laub der Espe zittert heftiger zu jener Stunde, da auf Golgatha der Herr verschied; AhaSverus, der ewige Jude, irrt geächtet und ruhe los durch die Lande, der Kreuzschnabel aber, dessen Rücken vom Blute deS Herrn geröthet wurde, als daS Vöglein die starken Nägel aus dem Kreuze ziehen wollte, verstummt in seinen heitern Liedern, die den ganzen Winter hindurch erklangen, tief im Fichtenwalde, märchenhaft und wunderbar. — In der am Dienstag Nachmittag 6 Uhr abgehaltenen öffentlichen Stadtverordnetensitzung waren an wesend 15 Mitglieder deS Kollegium- und zwar die Herren Braune, Donath, Heldner, KoschA, Müller, Lehmigen, Richter, Romberg, Schneider, Schönherr, Schützt, Starke, Thalheim, Thost und Träger; entschuldigt waren auSgeblieben die Herren Eisenreich und Hammitzsch. Als RathSdeputirter wohnte Herr Bürgermeister BoeterS der Sitzung bei. Unter Leitung deS Vorsitzenden des Kollegiums, Herrn AmtSgerichtS-Rendant Thost, wurde über nachstehende Gegenstände berathen und bezw. Be schluß gefaßt: 1. Von einer Mittheilung deS RatheS, die am 29. März er. erfolgte Verpflichtung deS Herrn Bäckermeister Berg al- RathS- mitglied betreffend, nimmt Kollegtum Kenntniß. 2. Durch die Wahl deS Herrn Stadtv. Berg zum RathS- mltgliede sind die von demselben in einzelnen Ausschüssen ver treten gewesenen Aemtern anderweit zu besetzen. Durch Zuruf werden hierzu gewählt in dm Feuerwehrausschuß: Stadtv. Rom berg, Abschätzungsausschuß: Stadtv. Müller, BauauSschuß: Stadtv. Köschel, GtüianstaltSauSschuß: Stadtv. Schneider, Garnisonausschuß: Stttdtv. Eisenreich. 3. Einem Beschlüsse des Schulnusschusses zufolge hak der Rath beschlossen, das Gehalt des an der Progymnasialabtheilung unserer Im Aufbau begriffenen höheren Knabenschule wirkenden Herrn Kandidat Weber, um dessen beabsichtigten Weggang von Riesa möglichst zu verhindern, vom 15. April er. ab von 2000 Mk. auf 2200 Mk. und nach abgelegtem zweiten Examen auf 2400 Mk. zu erhöhen. Kollegium wird um Zustimmung zu diesem Raths- beschlusse ersucht. Stadtv. Thalheim und Koschel empfehlen den selben zur Annahme, ingleichen Bürgermeister Boeters, der auf die Anfrage des Stadtv. Romberg, ob eine Gewähr dafür da sei, daß Herr Weber nicht weggehe, erwidert, es könne bei einem event Weggange dann doch nur Oster» in Frage kommen, Herr Weber habe sich jedoch entschlossen, mit Rücksicht auf seine obenerwähnte Gehaltsaufbesserung die ihm angebotene Stelle in Treuen nicht anzunehmen. Kollegium spricht hierauf einstimmige Genehmigung aus. — Weiter hat der Rath den auf Vorschlag der Bezirksschulinspektion vom Schulausschusse gefaßten Beschlüssen a. die Stelle eines Vicedirektors, als welcher der in den Ruhe stand getretene Herr Rector Bemmann sungirte, fallen zu kaffen, d. die in § 25 Abs. 5 der Schulordnung festgesetzte persönliche Zulage deS Vicedirektors in Wegfall zu bringen, zugestimmt. Diesen Rathsbeschlüsfen stimmt Kollegium ebenfalls einstimmig zu und nimmt Kenntniß von der vom Schulausschusse auf gleich zeitigen Vorschlag der Bezirksschulinspektion erfolgten Wahl zweier Lehrer der höheren Knabenschule als dirigirende Oberlehrer, aus welcher die Herren Oberlehrer Dietzel (als Stellvertreter des Direktors) und Reinhardt hervorgegangcn sind. 4. Die Schulkaffenrechnung auf das Jahr l 898 wird, nach dem einige gegen dieselbe gezogene Erinnerungen unwesentlichen Inhalts, die ihre Erledigung gefunden haben, zum Vortrag ge bracht, gleich dem Rathsbeschlusse richtig gesprochen. 5. Unterm 28. Dezember v. I. hatte Kollegium den Be schluß gefaßt, die Anstellung des Trichinenschauers Herrn Pollmer als Laienfleischbeschauer zu genehmigen unter der Voraussetzung, daß sich Herr Pollmer verpflichtet, eine Reihe von Jahren in städtischem Dienste zu verbleiben. Infolge dieses Beschlusses ist beim Rathe ein Schreiben des Bezirk-: thierarztes, Herrn vr. Lungwitz in Großenhain, eingegangen, in welchen derselbe dem Rathe nahe legt, von Anstellung eines LaienfleischbeschauerS abzusehen, viel mehr einen wissenschaftlichen Fleischbeschauer mit der Vertretung de» SanitätSthierarztes zu betrauen. Der Gründe zu diesen Vor schlägen waren in dem Schreiben genügende angeführt. Der Rath ist darauf dem Beschlüsse des SchlachthofauSschusseS, von der Ausbildung Pollmers als Laienfleischbeschauer abzusehen, da derselbe für seine Anstellung als Fleischbeschauer jährlich 300 Mk. verlangt, diese 300 Mk. vielmehr zur Anstellung eine- wissen schaftlichen Fleischbeschauers in VertretungSfällrn zu verwenden, beigetreten. Kollegium wird um gleiche Entschließung ersucht Bürgermeister BoeterS bemerkt hierzu etwa Folgende»: Die An stellung eine» wissenschaftlichen Fleischbeschauers erfordern nicht mehr als die 300 Mk. jährlich. Der SchlachtbofauSschuß lege Gewicht darauf, daß die Konsumenten die Gewähr haben, daß die Prüfung deS Fleisches in Abwesenheit des Sanitätsthierarzt«- dieselbe sei. Der Laienfleischbeschauer biete aber doch nicht die Garantie, die der wissenschaftliche biete, auch besitze ein solcher nicht die Autorität, besonders in Zwelfelssällen. Nach 8 8 deS FleischbeschaugesetzeS habe überdies die Besichtigung der Schlacht- thirre vor der Schlachtung durch einen approdirten Thierarzt zu erfolgen, eS müßte also neben dem Laienfleisbeschauer noch ein wissenschaftlicher herangezogen werden. Ebenso sei eS bei wesent lichem Verwerfen und besonder» bei der Schlachtung von Pferden, die nur unter Aufsicht eine» apprvbirten Thierarzt«» geschlachtet werden dürsten. Die Bertretungen deS SänitätSthierarzte» könnten sich nur auf Erkrankungen desselben, auf die alljährlich festgesetzten Beurlaubungen tFerien), Ableistung militärischer Hebungen und sonstige dienstliche Abwesenheiten erstrecken. Hierzu würden die ausgesetzten 300 Mk. aber vollständig ausreichen. Zur Ueber- nahme der Vertretung solle ein hiesiger Militärthierarzt gewonnen werden. Stadtv. Richter meint, es decke sich dieser Beschluß deS Rathes mit dem, waS er erwartet; da die Ausgabe keine größere, könne man denselben wohl annehmen. Redner drückt weiter aber seine Befürchtung darüber aus, daß die Herren vom Militär nicht immer disponibel sein werden. Bürgermeister BoeterS be schwichtigt diese Befürchtung mit dem Hinweise auf die jederzeitige Anwesenheit eines MilitärthierarzteS, dem vorkommenden Falls die Vertretung übertragen werden könne. Stadtv. Oehmigen empfiehlt ebenfalls den Rathsbeschluß zur Annahme, wünscht je doch, es möge nicht wieder der Fall eintreten, daß, wie im vorigen Jahre, die Fleischbeschau nur stundenweis am Tage aus geübt werde. Hierauf genehmigt Kollegium den Rathsbeschluß einstimmig unter Aufhebung deS Beschlusses vom 28. Dez. v. I. 6. Einem Gesuche der hiesigen Königlich Sächsischen Mili tär-Vereine entsprechend, hat der Rath beschlossen, zur Abhaltung eines zu Ehren deS Geburtstages Sr. Majestät deS König» am 24. April im Saale des Hotel Höpfner geplanten Kommerses, zu dem die Bürger der Stadt eingeladen werden sollen, einen Kostenbeitrag bis zu 200 Mark zu verwilligen. Kollegium tritt diesem Rathsbeschlusse einstimmig bei. 7. Zur Durchführung der Bestimmungen deS mit dem 1. Juli cr. in Krast tretenden Gesetzes vom 2. Juni 1898, be treffend die staatliche Schlachtviehversicherung und der zugehörigen Ausführungsverordnung vom 24. Juli 1899, hat der Rath unter Berücksichtigung der Bestimmungen eines ihm von der Anstalt für staatliche Schlachtviehversicherung im Königreich Sach sen übermittelten Regulativ-Entwurfs und eine» vom Schlacht- hofauSschuffe unterm 5. April cr. gefaßten Beschlüsse» Folgendes beschlossen: I. Dem Ersuchen des Verwaltungsausschusses der Anstalt für staatliche Schlachtviehversicherung gemäß ist Geneigt heit zur Uebernahme der Einhebung der Beiträge für die staat liche Schlachtviehversicherung und zur Uebernahme der Regulirung der Schädenvergütungen unter Aufsicht und Vertretung de» Rathes zu erklären. Diese Uebernahme soll in folgender Weise zur Ausführung kommen: 1. Anlangend die Anmeldung der Schlachtthiere: eS sollen ». allgemein Ursprungszeugnisse für die dem Schlachthofe zugeführten Schlachtthiere vorgeschrieben wer den; d. die Prüfung der Ursprungszeugnisse soll dem städtischen Schlachthofdirektor übertragen werden. 2. Anlangend die Ber - einnahmung der Versicherungsbeiträge: «S soll die Stadtkaffenverwaltung mit Erledigung der nöthigen Kaffen geschäfte beauftragt werden und zwar mit Anschluß an die hier durch Vertrag mit dem Steueramte geregelte Erhebung der Schlacht- ». Gebühren; dieser Vertrag würde insoweit durch Verhandlungen deS Rathe- mit dem Steueramte au-zuvehnen sein. 3. Anlangend die SchädenvergütungSregelUng: eS soll — Riesa hält bereits eine städtische Freibank — ». so weit eine Ueberweisung verworfener oder nickt als bankwürdig befundener Schlachtthiere an die Freibank möglich ist, diese Ueber weisung nach A 42 Abs. 2 deS Regulativ-ÄntwurfS elntreten; d. soweit jedoch eine Berwerthung durch die Freibank nicht mehr möglich ist, soll der hiesigen Kavtllerei, mit der bereits jetzt in soweit ein Vertrag geschloffen worden ist, nach z 42 Abs. 3 deS Regulativ-Entwurfs die Berwerthung überwiesen werden; o. «S soll nach 8 7 letzter Abs. de» Gesetze» i. B. m. 8 40 deS Regulativ-Entwurf» die Zusammensetzung de» OrtSschätzungS- auSschuffe» dahin vereinfacht werden, daß der Ausschuß bestehe» soll au» einem Gemeindrvrrtreter, de« wissenschaftlichen Fleisch-
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