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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 05.04.1900
- Erscheinungsdatum
- 1900-04-05
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-190004051
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19000405
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19000405
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1900
- Monat1900-04
- Tag1900-04-05
- Monat1900-04
- Jahr1900
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 05.04.1900
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evft» tthen Itlich. Strumpf- üvd« «d voo Mz- Dvtv ass Donnerstag, 5 April 1900, AdendS SS, Jahrg s 4S4. zei waren die ganze Nacht hindurch thätig. Es steht, wie es scheint, fest, daß der Thäter nicht ans eigenem An triebe das Verbrechen beging. In später Nachtstunde wur den zwei Mitschuldige verhaftet. rrWien. Tie gesammte Presse drückt in längeren Leit artikeln ihre Entrüstung über das Attentat aus und be glückwünscht s>en Prinzen in herzlichster Weise zu seiner Rettung. — Ter Kaiser sandte an die Königin und den Prinzen von Wales Glückwunschtelegramme. «Brüssel. König Leopold wurde gestern Abend so fort telegraphisch in Wiesbaden von dem Attentat in Kennt nis gesetzt. Man glaubt, daß der Prinz sofort hierher kom men wird. In der englischen Gesandtschaft in Brüssel ha ben sich die Mitglieder der hohen Aristokratie und der eng lischen Kolonie eingeschrieben. Lord Salisbury hat, wie der hiesigen englischen Gesandtschaft gemeldet wird, den Prinzen von Wales beglückwünschen lassen. Allgemein herrscht große Befriedigung darüber, daß der Prinz un verletzt ist. In der Sitzung des Senates und der Kammer werden die Mitglieder dieser beiden Körperschaften ihr Bei leid für den Prinzen zum Ausdruck bringen. rr London. Tas Attentat gegen den Prinzen von Wales wird hier allgemein besprochen und insbeson dere der Burenfreund und socialistische Teputirte Van- dervelde angegriffen, weil er in dem Tags zuvor statt gehabten Meeting die heftigsten Schinähreden gegen die Mitglieder des englischen Königshauses ausgestoßen hatte. )( Brüssel. Ter König richtete an den Prinzen von Wales eine Depesche, in der er seinem Bedauern über deni Mordanschlag Ausdruck giebt. Ter Minister des Aeußcren stattete dem englischen Gesandten einen Besuch ab., — Tie „Gazette" schreibt, das ganze belgische Volk werde mit Nachdruck die ebenso hassenswerthe, wie un- qualifizirbare Wahnsinnsthat verdammen, deren Gegen stand der Thronerbe der befreundeten Nation war, die der unsrigen so viel Tienste erwiesen hat. )s London. Lord Hamilton ließ sich in einer Rede, die er gestern in Acton hielt, über das Attentat auf den Prinzen von Wales in folgender Weise auS: Wenn man nach den Gründen des abscheulichen Attentats suchen wollte, so würde man sich offenbar daran erinnern, daß Brüssel die Hauptnieder lassung jener Lügenfabrik ist, deren Leitung Dr. Leyds über nommen hat. (?! ES wird in weitesten Kreisen stark n Wider spruch erregen, Dr. Leyds, der allzeit nur die Rechte Transvaals gewahrt hat, für das bübische Attentat verantwortlich machen zu wollen. Der Ausfall HamiltonS gegen Dr. Leyds ist durchaus hinfällig und überaus kleinlich.) Da» Riesaer Tageblatt erscheint jeden Lag Abend» mit ««»nähme der Sonn» und Festtage. Bierlrljährlichrr Vrzug-Pnt« bei Abholung in den Expeditionen tn Riesa und Strehla oder durch unser« Tröger frei tn« Hau« 1 Marl üv Pfg., bet Abholung am Schalter der Kaiser!. Postanpalten 1 Mark 2b Pfg, durch dm Briefträger stet tn« Hau» t Mart 65 Pjg. Anzelgm-Annahme für die Nummer dr» Au«gabetage« bt» vormittag V Uhr ohne »rmifhr. Dru<t und Verlag von Langer L Winterlich in Riesa. — Geschäftsstelle: Kastanien st raße VS. — Für dir Redaktion veranttvortlich: Hermann Schmidt in Riesa. erduten uns dts spaiepm» Vormittag* i» Udr dr» jeweiligen Ausgabetage». Die Geschäftsstelle. Attentat ans den Prinzen von Wales. Durch Extrablatt theilten wir gestern Abend bereits mit, daß in Brüssel auf den Prinzen von Wals ge schossen wurde. Nähere Nachrichten über die verwerfliche That besagen nun: Prinz und Prinzessin von Wales trafen um 4»/« Uhr am Nordbahnhof in Brüssel ein, um mit dem 51/4 Uhr-Zuge über Köln nach Kopenhagen weiter zu reisen. Während der Waggon des prinzlichen Paares nach dem anderen Gleis übergeführt wurde, spa zierte der Prinz mit zwei Begleitern auf dem Bklhnsteig; die Prinzessin verblieb im Waggon, um dort zu soupiren. Der Prinz verweilte auf diese Weife gut 20 Minuten in mitten des Publikums, ohne daß Jemand von ihm Notiz nahm. Kaum aber hatte er seinen Waggon bestiegen, als ein junger Mensch auf das Trittbrett nachsprang und auf Armlänge zwei Schüsse aus einem Revolver abfeuerte. Die Maschine zog im selben Augenblicke an, und dank die ser Erschütterung verfehlten die beiden Schüsse ihr Ziel. Bevor der Verwegene zum dritten Male feuern konnte, hatte ihn der Bahnhofsvorsteher bereits ani Arm gepackt und heruntergezerrt. Ter Zug hielt sofort; der Prinz fragte sehr ruhig, ob der Attentäter ergriffen worden sei, grüßte dankend, und der Zug fuhr ab. Ter Verbrecher, ein sechzehnjähriger Klempner Namens Sipido, wurde auf dem Bahnhof sofort dem ersten Verhör unterworfen. — In dem Verhör vor dem Staatsanwalt erklärte Sipido er sei Anarchist. Ter Beweggrund zur That seien seine anarchistischen Ideen; er bedauere nur, daß er sein Ziel verfehlt habe. Zahlreiche Personen, welche der Scene bei gewohnt hatten, wurden vom Staatsanwalt als Zeugen geladen. Ein Arzt wurde zur Feststellung des Geisteszu standes des Verhafteten herbeigerufen. Ter Revolver ist eine minderwerthige Waffe für sechs Schüsse; eine Patrone wurde darin noch vorgefunden, zwei Patronen hatten versagt. Hierzu sind uns heute lveiter noch folgende Berichte zugegangen: rr Berlin. Ter Kaiser hat, wie der Lokalanz. er fährt, noch gestern Abend ein längeres Glückwunschtele gramm an den Prinzen von Wales nach Kopenhagen abge schickt. — Nach einem Telegramm desselben Blattes aus London traf die Nachricht von dem Attentat auf den Prin zen von Wales um 7i/z Uhr dort ein und erregte allgemeine Entrüstung. Ter belgische Minister des Aeußern telegra- phirte an die englische Regierung sein tiefstes Bedauern über diesen für Belgien so unangenehmen Vorfall. Ter Attentäter Sipido erklärte im Verhör, er hätte unbedingt alle sechs Schüsse der Waffe abgefeuert, wenn er nicht daran gehindert worden wäre. Als Grund zu seiner That giebt er namentlich an: „Ich habe geschossen, weil der Prinz von Wales Tausende in Transvaal umkommen läßt; ich habe diese Opfer rächen wollen und bedauere nicht, dies Atten tat verübt zu haben. Tie Staatsanwaltschaft und die Poli OertlicheS und Sächsisches. Riesa, 6. April 1899. — DaS Monstreconcert, da» gestern die drei Capellen unserer Garnison im Saale de» Hotel Höpfner gaben und dessen Ertrag bekanntlich der Sammlung zur Errichtung einer Bismarck Der Stadtrath zu Radeburg, sowie die Herren Gut-Vorsteher und Gemeinde» Vorstände im amtshanptmannschastlichen Bezirke Grostenhai« werden mit Bezugnahme auf § 14 der Verordnung vom 4. April 1897 — Gesetzblatt Seite 160 ff. — die Auf bringung de- Bedarf- für die katholischen Kirchen und Schulen der Grblande PP. bptr., hiermit veranlaßt, spätestens bis zum 20. April 1900 über die in ihren Orten bez. ihrem Bezirke wohnhaften oder ansässigen, über 14 Jahre alten Katholiken, welche eignes Einkommen haben, einschließlich der nach 8 3 des Einkommensteuerge setze- vom 2. Juli 1878 für ihre Person beitragspflichtigen katholischen Ehefrauen, nach Brand kataster-Nr. Name, Stand und Einkommensteuersatz unter Benutzung des auf Seite *172 deS Gesetzblattes vom Jahre 1879 enthaltenen Schemas ein Verzeichniß anher einzureichen. Hierbei ist tz 12 Absatz 1 und 2 deS Gesetze- vom 10. März 1894, die Abänderung deS Einkommensteuergesetzes vom 2. Juli 1878 betreffend, sowie noch Folgendes besonders zu berücksichtigen. Bet Grundstücksbesitzern, die nicht am Orte beziehentlich im Bezirke wohnen, ist statt deS Einkommensteuersatzes die Summe der auf ihren Grundstücken daselbst ruhenden Steuereinheiten anzugeben. Bei solchen Personen, deren Einkommen nach 8 12 des vorgenannten Gesetzes vom 10. März 1894 zur Einkommensteuer nicht herangezogen wird, ist anmerkungsweise zu erwähnen, daß das Einkommen derselben nicht über 400 M. beträgt. Wenn in dem betreffendem Orte bez. Bezirke Katholiken sich nicht aufhalten, so ist Fehl schein einzureichen. Großenhain, am 3. April 1900. Königliche Amtshauptmannschaft. vr. Uhlemann. Zur Unterhaltung ver St aßen werde» 7VV -dm Klarschlag bister Qualität au» den Brüchen an der Elbe gebraucht. DaS Material ist frei Elbufer Riesa zu liefern. Die Lieferung hat innerhalb 8 Wochen nach Zuschlags«thcilung zu «folgen. Angebote find verschlosten, mit der Aufschrift .Klarschlaglieferung' bi« zum 17. April 1900 bei uu» einzureichen. Die Auswahl unter den Bewerbern und die Ablehnung aller Angebote behalten wir >.n» vor. Der Rath der Stadt Riesa, am 4. April 1900. BoeterS. Die Sperrung ver Sirrytaerycaße ist wieder aufgehoben. Die weitere Benutzung der während der Sperrung für den Fährverkehr fleigegebenen hinter dem Bahnhofe vorbeiführenden Privatstraße ist nicht mehr gestattet Riesa, am 5. April 1900. Der Rath der Stadt Riesa. BoeterS. Bekanntmachung Bei dem letzten Hochwasser ist das Hintertheil einer Schaluppe au» Eiche mit eisernen Bänken gelandet und geborgen worden, was unter Hinweis auf § 26, Abs. 3 der AuSführungS- Berordnung v. I. 1899 zur Ermittelung des Verlustträgers bekannt gemacht wird. Zschepa, den 2. April 1900.Jentzsch, Gem.-Vorstand. säule zufließen soll, war recht gut besucht — eS mögen 500 bis 600 Personen anwesend gewesen sein — immerhin hätte man aber erwarten können, daß bei der Seltenheit des Gebotenen der Besuch noch ein stärkerer sein würde. In künstlerischer Be ziehung brachte daS Concert Hervorragendes und überaus lebhafter Beifall und dankbare Anerkennung wurde den vereinigten wackeren CorpS und ihren verdienten Dirigenten, den Herren Günther, Himmler und Arnold, gezollt. — Recht lästig wurde sehr Vielen der Tabakrauch; es wird sich bei besseren Concerten und insbesondere wenn stärkerer Besuch zu erwarten steht, sehr empfehlen das Rauchen nur in beschränkter Weise zu gestatten. Auch über eine empfindliche .Kühle" im Saale wurde mehrfach geklagt. — Im städtischen Schlachthofe zu Riesa gelangten im Monat März cr. zur Schlachtung 731 Thiere und zwar 83 Rinder (11 Ochsen, 19 Bullen, 53 Kühe und Kalben), 8 Pferde, 348 Schweine, 176 Kälber, 114 Schafe, 2 Ziegen. Von aus wärts wurden in den Stadtbezirk eingeführt 500 kg Rauchfleisch, 200 tcß Rindfleisch, 1 Kalb und 5 Schinken. Bon den ge schlachteten Thieren wurden als minderwerthig befunden und des halb der Freibank zum Verkaufe überwiesen: 1 Schwein und 1 Kalb. An einzelnen Organen waren zu vernichten bei Rindern: 36 Lungen, 10 Lebern, 2 Milzen, 1 Euter; bei Schweinen: 12 Lungen, 7 Lebern, 2 Herzen, 3 Darmkanäle; bei Schafen: 41 Lungen, 9 Lebern. DaS Gesammtgewicht der geschlachteten 83 Rinder betrug 529,80 Centner, mithin daS Durchschnittsge wicht deS RindeS 6,38 Centner. — Man schreibt unS: In der Stadtkirche zu Großen hain findet kommenden Charfreitag ein größeres Concert statt, bei dem erste künstlerische Kräfte, wie der berühmte Dresdner Kammer- und Hofopernsänger GudehuS Mitwirken. Zur Auf führung gelangt der .PauluS", eines der werthvollsten und be rühmtesten Werke kirchenmusikalischer Kunst. Veranstalter und Leiter deS Concerts ist Herr 6. Schöne, der sich bereits einen wohlbegründeten Ruf als Organist, Dirigent und auSübmder OrgelvirtuoS erworben. DaS Charfreitags-Concert in Großenhain kann allseitigem Besuch wärmstens empfohlen werden. — Die „Dresdner Nachrichten" schreiben: Wir sind in der Lage, auf Grund authentischer Information mitzutheilen, daß die in auswärtigen Blättern gebrachte Nachricht über den Rücktritt eines oder mehrerer unserer Herren Minister in keiner Weise den Thatsachen entspricht. — Die Mttgliederzahl des Deutschen FlottenvereinS stellte sich am 15. März auf 349,139. Eine gewiß stattliche Ziffer. — Tropcndienstsähige Einjährig-Freiwillige dürfen für do ll. Seebataillon (Kiautschou) oder das Matrosen-Arttllerie-Deta- chement Kiautschou bei der Slammcompagnie deS Bataillon- in Kiel oder der Stammcompagnie de» Artillerie-Detachement- in Lehe eingestellt werden. Der Einstellungstermin wird durch die heimischen Marinethelle bestimmt. Die Ueberführung nach Kiautschou erfolgt mit dem nächsten auf die Einstellung folgen den AblösungStranSport; die Entlastung in Ktautschou säbst nach vollendeter einjähriger Dienstpflicht, sofern die betreffenden Ein jährigen entweder ans freie Rückbeförderung nach der Heimath Mall Riesaer «ud Kuzrigr» WülÄ «ü Aykißch. Amtsblatt -rr* der König!. BkntHan-tmmmschaft Großenhain, de» König!. Amtsgericht« «nd de» Eta^c-L- ,o Ries«.
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