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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 18.04.1900
- Erscheinungsdatum
- 1900-04-18
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-190004182
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19000418
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19000418
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1900
- Monat1900-04
- Tag1900-04-18
- Monat1900-04
- Jahr1900
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 18.04.1900
- Autor
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Lckegramm-Dreffe: »Tageblatt*, Riesa. Kmtsbtatt Yernsprechstel!« Rr. SV. der KSnigl. Amtshauptmannschaft Großenhain, des König!. Amtsgerichts und des Stadtraths zu Mesa. 88. Mittwoch 18. April 1 SW. Adems. 53. Jahr,. Da» Riesaer Tageblatt erscheint jeden Lag Abend» mV Au»nah«r der Sonn- und Festtage. Vierteljährlicher kezugsprel» bei Abholung in den Expeditionen in Riesa und Strehla oder sdurch uns«« Tröger frei in» Hau» 1 Mark SV Psg-, bei Abholung am Schalter der Kaiser!. Postanstaltrn l Marl SS Psg, durch den Vrleströgrr st ei In» Hau» 1 Marl «v Psg. Anjeigen-Annahmr für die Nummer de» «u»gabttage« bi» Bormittag S vhr ohne <t ewühr. Druck und Beklag von Langer L Winterlich in Riesa. — Geschäftsstelle: Kastanien st raße VS. — Für die Redaktion verantwortlich: Hermann Schmidt in Riesa. Mit Rücksicht darauf, daß im vorigen Jahre in fast sämmtlichen Orten dcs hiesigen Ver waltungsbezirke» die Spalierweinstöcke vom echte« Meltau (Oickium luotcsri) befallen waren und die Zeit nicht mehr fern ist, -zu welcher die WeinstScke wieder in Bearbeitung genommen werden, weist dir unterzeichnete Königliche AwtShauptmannschost darauf hin, daß r» zur Br- kümvsung dieser gefährlichen Rebenlrankheit nach Sachverständigen-Gutachten nur ein Mittel gilbt und zwar da» Schwefeln der Stöcke. Da» Schwefeln ist au»zuführen früh oder gegen Abend, wenn etwa» Thau aus den Blättern liegt und sofort zu wiederholen, wenn darauffolgender R.gen den Schwefel von den Blätter» abzewaschen hat. Daffelbe ist mindesten» dreimal vorzunehmen und zwar im Frübjahr, wenn die frischen grünen Triebe etwa 5 b!» 10 ow lang geworden sind, da» zweite Mal, nach dem die Gescheine sichtbar geworden sind, und ein dritte» Mal noch bevor di« Gescheine zu blühen angefangen haben, also vor der Rebenblüthe und vor dem Auftreten der Krankheit. Sollte dieselbe dann trotzdem sich noch bemerkbar machen, wa» durch neuen Anflug bedingt möglich, so ist da» Schwefeln zu wiedrrholen. Zum Schwefeln benptzt man den gewöhnlichen Schwefel in pulverisirter Form. Dieser ist unter allen Umständen der Schwefelblüte (Schwefclblume) vorzuzirhen. Zur Vornahme de» Schwefeln» eignen sich am besten Schwefelzerstäuber, welche die Firma Schubart L Hesse in DreSden-Altstadt (Breitestraße 23) zum Preise von 8 und bez. 4 M. per Stück vorräthig hall. E» rmpfichlt sich, daß Seiten der Wcinrebenbesitzer eine» Orte» bez mehrerer Ortschaften gemeinschaftlich nach der vorstehend gedachten Richtung gegen die fragliche Krankheit angekämpst beziehentlich der Schwefrlzerstäuber gemeinschaftlich (bet Entnahme von mindesten» 10 Stück wird 5 °/a Rabatt gewährt) angrschafft und mit diesem da» Schwedin vorgcnommrn wird. Die O^Polizeibehörden werden veranlaßt, für die Durchführung der erforderlichen Maß nahmen besorgt zu sein und r» sich insbesondere angelegen sein zu lassen, rin gemeinsame» Vor gehen thunlichst zu vermitteln beziehentlich herbeizusühren. 978 L. Königliche AmtShanptmannschaft Großenhain, den 10. Am» 1900. vr. Uhlemanu. Mcke. Für den städtischen Schlachthos und va» Wasserwerk werden 5000 Centner Nußkohlen I — lieferbar vom 1. Mai 1900 an — gebraucht. Angebote, denen eine Pobe von mindesten» 50 kg bclz-^eben Ist, erbitten wir un» unter Angabe de» GewinuungSorte» bi» 25 April dies S Jahres. Die Lieferung hat b.S in den Kohlenraum der genannten Grundstücke zu erfolgen. Für probemäßige Lcftrung bleibt der Lieferant haftbar > Der Rath der Stadt Riesa, am 17. April 1900. Voeters. Kc. Am 21 April 1900 findet in Riesa in der Meißnerstraß« Biehmarkt statt. Auf diesem Viehmarkte hat die thierärztliche Untersuchung eines jeden einzelnen Stückes vor dem Betreten des Marktplatz«» zu erfolgen. Zu diesem Zwecke ist die Zuführung von Rin dern und Schweinen nur von der Hauptstraße auS zulässig. Der Vorverkauf ist verboten. Die bezirkSthierärztliche Untersuchung der in Gaststtiljen untrrgebrachten Rinder darf bereits an dem dem Markttage vorausgehenden Tage auSgeführt werden. Den Weisungen der ausgestellten Sicherheits-Organe ist unbedingt Folge zu leisten. Riesa, den 30. März 1900. Der Rath der Stadt. BoeterS. Sch. Unter Vorbehalt der Genehmigung deS Stadtverordnetenkollegiums haben wir die Fest setzung der Baufluchtlinien für die Schützenstraste zwischen der Haupt-, Poppitzer- und Kasta nienstraße beschlossen. In Frage kommen hierbei die Parzellen 422, 423, 427, 429, 431, 433, 434 und 435 des Flurbuchs für Riesa. Der hierüber angefertigte Plan No. 75 8t. 8. L. liegt vom 28. März 1900 ab 4 Wochen lang wochentags während der regelmäßigen Geschäfts stunden in der Rathsexpedition zu Jedermanns Einsicht auS. Widersprüche gegen den Plan sind innerhalb der angegebenen Frist schriftlich bei uns an zubringen. Nach Ablauf der Frist angebrachte Widersprüche haben keinen Anspruch auf Be rücksichtigung. Riesa, den 26. März 1900. Der Rath der Stadt Riesa. - BoeterS. Sch. Die zur Erbauung 1. eines Stade- und Wtrth'chaflSgedäuVrS und 2. eines MannschoftS- gtbäudcs sür dvS Pionier-Bata'llon Nr. 22 in Riesa erforderlichen Erd-, Maurer- und Asphaltarbeiten sollen in je einem Loose öffentlich verdungen werden. Die Verdingungsunterlagen liegen im Geschäftszimmer des unterzeichneten Baubeamte» — Riesa, Kaserne Weststioße — zur Einsicht au» und können daselbst BerdingungSanslläge gegen Erstattung der Selistkosten entnommen werden. Angebote sind versiegelt und mit der Ausscknlst «Loo» I Stab?- und Wirthschastsgrbäude zum Pioukerkasernement" b?zw. „Loos I MannschrftSgebäude I zum Pionierkasernement* versehen bis zum 28. Apiil 1900 Vormittags 11 bezw. 11'/i Uhr poftftri an den Unterzeichneten rin- zusenden, woielbst die E-öffeurg der Angebote in Gegenwart der erschienenen Bewerber erfolgen wird. Zuschlagss.ist 4 Wochen. Auswahl unter de» Bewerbern bleibt Vorbehalten. Kömgl. Garnison-Baubeamter Riesa. SS vor Weihnachten fehlte die schützende Schneedecke. Tann trat der Winter in ungewöhnlicher Strenge ein. Ohne daß der Boden gefroren war, wurden die Saaten unvcr- hältnißmäßig lange mit starker Schneedecke gedeckt. Tie bis vor Kurzem sich immer wieder einstelleuden Schnee fälle und die dadurch entstandene Nässe und Kälte haben die Saaten sehr gelichtet. Es ist viel ausgewintert, so daß die Saaten augenblicklich einen wenig günstigen Stand zeigen. Wärme thut den Kulturen allenthalben noth. Die Vegetation ist überall gegen andere Jahre zurück. Tie viele Nässe gestattet nur auf höher gelegenen Aeckern schon eine Bearbeitung des Bodens. Dazu ist der Boden noch so kalt, daß die Frühjahrsbestellung auch gar nicht statt finden kann. Würde bald anhaltend wärmere Witterung eintreten, dann könnten die Saaten sicft noch gut bestauben und der Schaden würde wenigsten - zum Theil gehoben, ob ganz, ist sehr fraglich. — Wasser stände: Oertlichrs und Sächsisches. Riesa, 18. April 1900. — Sehr viele Spalierweinstöcke waren im vorigen Jahre' hier und in' den Umgegend vom echte n> Mehlthau befallen und Früchte und Laub vertrockneten in Folge dessen. Gegen diese gefährliche Rcbenkrankheit giebt es nur ein Mittel: Das Schwefelnder Stöcke. Die Kgl. Amtshauptmannschaft Großenhain erläßt nun in vorliegender Nr. d. Bl. eine dicsbezügl. Bekanntmachung, auf die wir hiermit Alle, die Spalierweinstöcke besitzen, besonders aufmerksam machen. — Ter hiesige Kgl. Garnisonbaubeamte schreibt heute die Verdingung der Erd-, Maurer- und Asphaltarbeiten zur Erbauung eines Stabs- und Wirtschaftsgebäudes und eines Mannschastsgebäudes für das hier garnisonirenoe Pionier-Bataillon Nr. 22 aus. Tas Nähere ersehen die Interessenten aus der betr. Bekanntmachung im amtlichen Theil d. Bl. — Folgende Warnung vor der Auswanderung nach Paris veröffentlicht ein Berliner Blatt: Handwerker und junge Kauf leute werden vor Betrügern gewarnt, welche gegen eine bestimmte Taxe fixe Anstellungen versprechen. Für Handwerker und Kauf leute, die kein Französisch verstehen und sprechen, ist in Paris überhaupt kein Platz. In Deutschland giebt es nicht nur mehr Arbeit, sondern auch in der Regel bessere Löhne. Die Hoffnung, Arbeit zu erhalten und nebenbei noch die Ausstellung zu sehen, erweist sich als trügerisch. Gar Mele sehen sich genöthigt, zu Fuß ihre Rückreise onzutreten und, um nicht HungerS zu sterben, zu betteln. DaS deutsche Konsulat und die deutschen Wohl- thätigkelts-Anstalten sind außerstande, Allen zu helfen. Sie sind so überlaufen, daß sie zuweilen fast die Geduld verlieren. Von den sittlichen Gefahren, denen namentlich Mädchen ausgesetzt sind, die keine Stellung finden, wollen wir garnicht reden. Seelsorger und Eltern sollten eS sich zur besonder» Pflicht machen, ihre Pflegebefohlenen vor der Auswanderung nach Pari» zu warnen. — Ueber den Stand der Saaten im Deutschen Reiche lautet der Bericht in diesem Frühjahre nicht so erfreulich wie sonst. Die verschiedenen Aussaaten im Herbst gingen bei günstiger Witterung gut vor sich Ta es an der nöthigen Feuchtigkeit nicht fehlte, kamen sie auch bald und gut auf und entwickelten sich vortrefflich Ms kurz 17 98^ 235 4 245 4 276 295'43 4 310 43 0 18. 1-124^ 232^4- 73^-ft 93 4235^270 4290^290,4 268-s-3?5 — Ter Postmeister van Cott in Ncwyork ist von dem nordamerikanischen Generalpostmeister angewiesen worden, alle aus Deutschland eintreffenden P^stpackete, die Sie- gelverschluß tragen, znrückzuscndep^ Bet Abschluß des Ver trages zwischen der Bundes- n«t> der deutschen Regierung betreffs Einrichtung eines Postpacketverkehrs zwischen den beiden Ländern wurde stipulirt, daß die Packete nicht ver siegelt und nur derart verschlossen sein sollten, daß sich ihr Inhalt auf seine Zollpflichtigkeit leicht untersuchen lasse. Da cs jedoch in Deutschland allgemein Gebrauch ist, Postpackete zu versiegeln, erklärte sich die amerikanisch« Postbehörde bereit, eine Zeit lang die versiegelten Packete anzunehmen. Doch sollte die deutsche Postverwaltung da für sorgen, daß nach bestimmter Zeit keine derartigen Pa kete mehr eintreffen. Trotzdem bringt, so schreiben die amerikanischen Zeitungen, jeder aus Deutschland in New- York anlangende Dampfer Postpackete mit, deren Siegel der zollamtlichen Untersuchung Schwierigkeiten entgegen Moldau II« Eger Elbr Bud- wet» Prag F-U'-j an Lau» Par» uubw j ' setzen. Daher hat das Post-Departement jetzt die Rück sendung aller derartigen Packete angeordnet. * Lichtensee. Am 2. Osterseieitage wurden in der Schule im Beisein des Herrn Pastor Teichmann an die Näh- und Strichmädchen der hiesigen Schule die Preise verthettt, welche für dieses Jahr Frau Baronin v. Pflugk auf Tiefenau geschenkt hatte. Die Mädchen waren hocherfreut über die Geschenke. Großenhain. Eine Warnung für Jedermann kann das Schicksal eines Husaren des hiesigen Königshusären- regiments bilden, der, um sich die Zahnschmerzen zu ver treiben, sich mit einer Flüssigkeit, deren Gehalt und Art nicht mehr genau festzustellen war, da er sein eigener Arzt sein wollte, Zahnfleisch und Backen einrieb, sich damit eine Blutvergiftung zuzog und an den Folgen derselben nach qualvollen Leiden sterben mußte. (M. Tgbl.) Eh .:muitz. Ein trauriges Osterfest war einem in der Ferdinaudstraße wohnhaften Ehepaar beschieden. Beide Eheleute hatten ani Sonnabend Abend auf kurze Zeit die Wohnung ver laßen und ihre beiden Kinder, ein 2 >/, jähriges Mädchen und einen 1'/, jährigen Knaben, in der Küche allein zurückgelassen. Als der Mann zuerst die Wohnung wieder betrat, fand er sein Söhnchen leblos in einer Badewanne, die etwa 6 Centim. hoch mit Wasser angefüllt war, liegend vor. Der Kleine, der des Lausens noch nicht mächtig war, hatte sich an der auf der Diele stehenden Wanne in die Höhe gezogen, war in dieselbe gefallen und mit dem Gesicht auf den Boden zu liegen gekommen, sodaß der Tod durch Erstickung eingetreten ist. Zwickau. In Folge Anregung des Ministeriums des Kultus müssen die erst unlängst neugeregelten Gehalte der Fachlehrer am hiesigen Realgymnasium schon wieder geregelt werden. Ter Rath hat sein Bedauern darüber ausgesprochen, jedoch der Verordnung sich gefügt, weil davon die Fortgeivährung der 21000 Mark betragenden Staatsbeihilfe für die Schule abhängig gemacht worden ist. Nach der neuen Ordnung muß künftig der Höchstgehalt eines Fachlehrers am Realgymnasium mindestens 4200 Mark betragen. — Tie hier verstorbene Rentnerin Fräu lein Christiane Karoline Rau hat 30000 Mark der hiesigen Stadt vermacht und zwar lOOOOMark zur Unterstützung be dürftiger Mädchen zur Ausbildung als Lehrerinnen, 8000 Mark zur Unterhaltung desRauscyen Erbbegräbnisses, 9000 Mark zur Begründung eines Frcibettes im Stadtkranken- Hause für arme Kranke; 2000 Mark für das Bttrgerhospital,
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