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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 03.04.1900
- Erscheinungsdatum
- 1900-04-03
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-190004039
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19000403
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19000403
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1900
- Monat1900-04
- Tag1900-04-03
- Monat1900-04
- Jahr1900
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 03.04.1900
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AmLsötatt der SIM. LmtShauptmannschich Großschtt», des Kinigl. AM-erWß Md de» Städtisch« p> Mesa. 77. Dienstag, z UpM 1900, Ate«»». SS Jahr». Da» Riesaer Tageblatt «scheint jeden Lag Abend» mit ««»nähme d« Sonn- und Festtage. Vierteljährlicher Vqug»p«i» bei Abholung in de« Srpedtttonm tu Riesa und Strehla oder durch uns«» LBger frei in» Hau» 1 Mart LV Pfg., bei Abholung am Schalter der Kaiser!. Postanstalten 1 Mark 2S Psg, durch dm Briefträger frei in» Hau» 1 Mark ttv Psg. Anzrlgen-Aunahme für die Ruqrm« de» Aubgcchetuge» bi» Vormittag S vhr ohne »emähr. Druck und Verlag von Langer L Winterlich in Riesa. — GeichSstSstelle: Kastanienstraßr VS. — Für die Redaktion verantwortlich: Hermann Schmidt irr Riesa. OerUicheS und Sächsische». Riesa, 3. April 1899. — Die Musikfolge zu dem morgen, Mittwoch, Abend im Saale de» Hotel Höpfner stattfindenden Monstreconcert befindet sich im Anzttgentheil der heutigen Nr. d. Bl. Wir verweisen auf dieselbe hiermit noch besonders und nehmen Veranlassung, den Besuch diese» große« ToNcKte» nochmals angelegentlich zu empfehlen. — Die von München ausgehende Petition zu Grmsten der Flottenvorlage, welche bekanntlich auch bei der Geschäftsstelle des „Riesaer Tageblatt" zur Einzeichuung ausliegt, ist nach Meldungen von der Eentralstelle bereits mit 100,000 Unterschriften bedeckt. Da der Einlauf ein täglich steigender ist, dürste sich die Zahl rasch verdoppeln. Am stärksten betheiligen sich Sachsen, die Rheinpfalz, Westfalen und Reuß ä. L. Bon den Städten steht an erster Stelle Leipzig, dann folgen Dresden, Berlin, München, Danzig, Kiel und Stettin. —. Am Sonntag havarirte unterhalb der Gqitzschhäuser bei Mühlberg ein mit 9000 Centner Zucker beladener Kahn da durch, daß er auf eine Steinbuhne fuhr und ein Leck bekam. Man hofft, den Kahn wieder flott zu machen. — Der Landesverband zur Förderung deS Handfertigkeits unterrichts im Königreiche Sachsen, an dessen Spitze zur Zeit Herr Schulräth vr. Prietzel in Dresden steht, wird am 18. April in der Centralschule in Auerbach seine diesjährige Haupt versammlung abhalten. — Eine höchst interessante Studie über den Rückgang der Kommunikanten in Sachsen hat Professor Dr. Drews in Jena in der „Zeitschrift für Theologie und Kirche" ver öffentlicht. Sie beruht auf verläßlichen statistischen Zahlen, welche bis in die neueste Zeit reichen, und betrifft sowohl die Stadt wie das Land. Ihr Resulat ist, daß eine These Piepers in der „Kirchlichen Statistik Deutschlands" (Frei burg i. B. 1899) vollkommen für Sachsen bestätigt wird. Tie These lautet: „Es kann nirgendwo ein Zweifel da rüber bestehen, daß während des letzten Menschenalters dst Theilnahme am heiligen Abendmahl mehr oder weniger stack in rückläufiger Bewegung ist, auch in solchen Ländern, die nach ihrem ausgeprägt lutherischen Character diesem Sakrament die höchste Bedeutung zuschreiben; die Be völkerung theilt eben nicht mehr in früherem Grade die Werthlegung auf das Sakrament, oder hält sein Erfor derniß zum Heil nicht für ein unbedingtes, wie es die Kirchenlehre ihres Landes noch glauben läßt." Drews er weist, daß der Rückgang der Kommunikanten nicht etwa erst mit der Aufklärung begonnen hat, sondern schon in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts, daß derselbe nicht auf dem Lande, sondern in den Städten eingesetzt hat, daß der erste Grund dieser Erscheinung in einem Ein flüsse der oberen, zumal der adligen Stände auf die bür gerlichen Kreise zu finden ist, daß der Rückgang in ganz Sachsen im 18. Jahrhundert 100—150 Proz. betragen hat und daß im 19. Jahrhundert die Tendenz des Sinkens dieselbe geblieben ist. Von den Städten sind berücksichtigt: Dresden, Chemnitz, Zwickau, Freiberg, Pirna, Meißen, Col bitz, Schneeberg, Grimma, Zittau, Annaberg, Dippoldis walde, Großenhain u. A.; von Dörfern: Briesnitz bei Dresden, Erbisdorf, Michaelis, Brand, Döhlen, Ottendorf bei Rochlitz, Krummhermersdorf bei Marienberg, Klein schirma bei Freiberg, Niederzwönitz, Neuhausen, Sora, Königswalde (Werdau), Leuben (Lommatzsch und Dres den), Friedrichsgrün (Zwickau) w. Auch nach Ephorien werden die Zahlen angegeben. Zum Schluß verfolgt der Verfasser die Entwickelung der Kommunikantenziffer seit 1879 in den Ephorien. Dabei ergeben sich drei Gruppen: solche, in denen eine aufsteigende, eine absteigende und eine sich gleichbleibende Tendenz zu ersehen ist. —- Vom Landtage. Die Zweite Kammer erledigte in ihrer gestrigen Sitzung zunächst in Schlußbrrmhung den schrift lichen Bericht der Rechenschastsdeputation über da» Kgl. Dekret Nr. 20, die Verwaltung der Landes-BrandversicheruntzSanstalt in den Jahren 1897 und 1898 betreffend. Nachdem zum Gegen stände außer dem Herrn Berichterstatter die Herren Abgg. Hähnel, Braun, Vizepräsident Opitz und Dieterich gesprochen hatten, erklärte sich die Kammer durch den vorgelegten Rechen schaftsbericht für befriedigt. Ohne Debatte ließ die Kammer hierauf die Petitton der BiehversicherungK-Beretne zu Dittman«»- »drf, ArnSdorf und Reihendorf, sowie der SchlachtviehversicherungS- Genossenschaft zu Langenleuba-Oberhain mm Abänderung von 8 3 deS Gesetzes vom 1. Juni 1898, die staatliche Schlachtvieh versicherung betreffend und de» Gutsbesitzers Rothe und Gen., Abänderung deS Gesetze», die Einführung einer allgemeinen Schlachtvieh- und Fleischbeschau betreffend, aus sich beruhen. Großenhain, 1. April. Die hiesige Apotheke, die einzige der hiesigen Stadt und des Amtsgerichtsbezirkes Großenhain, ging heute aus dem Besitz des Dr. Phil. Leo iw den Besitz des Apothekers Riedel über. Als Kaufpreis wird die Summe von 425000 Mark genannt. Meißen, 2. April. Ein hiesiger Arzt, Dr. med. Fiedler, «in Sohn des durch seine langjährige Wirksam keit im Wilsdruffer Kreise wohlbekannten Arztes, hat sich eine Blutvergiftung zugezogen, an deren Folgen er gestern verschieden ist. Schandau. Die im oberen Gebiete der Sächsischen Schweiz, sowie in der Sebnitzer und Neustädter Gegend seit Jahren eingeführte Fabrikation künstlicher Blumen, die sich in Sebnitz, Neustadt und Schandau als Fahrikhetrieb, in den vielen ländlichen Ortschaften aber mehr als HauSipdustrie eingebürgert hat, konnte in der letzten Hälfte dieses Winterhalbjahres nicht besonders lebhaft betrieben werden. Tie Zahl der in unseren Ortschaften in diesem Gewerbszweige beschäftigten Frauen, Mäd chen und größeren Schulkinder ist sehr bedeutend, somit auch der Lohnausfall bei flauem Geschäftsgänge. Neustadtb. Sebnitz, 2. April. In der letzten Stadt- verordneten-Versammlung wurde der Bau und Betrieb eines Elektrizitätswerkes für Stadtrechnung beschlossen. Ferner trat man dem Beschlüsse des Beleuchtungsausschus ses bei, die Uebertragung des Baues an eine Firma erst an einem späteren in finanzieller und wirthschäftlicher Hinsicht geeigneterem Zeitpunkt erfolgen zu lassen. Aus der sächischen Schweiz, 2. April. Es hat hier anhaltend und sehr stark geschneit. Bei Sebnitz, Hin terhermsdorf, Dittersbach, Rosendorf, — links der Elbe bei Schneeberg, Rosenthal, Markersbach, Hermsdorf usw. muh seit gestern der Schlitten wieder in Bewegung gebracht werden. — Im Elbethale herrschte heute früh 5 Uhr bis zu 3, auf den Mrgen 4V-. Grad Kälte. Freiberg, 2. April. In der vergangenen Nacht herrschte wiederum so, heftiger Schneefall, daß heute Morgen in den Straßen der Schneepflug in Thätigkeit treten mußte. Frevberg, 2, April. Auf dem Bahnhofe Bienen mühle kam gestern gegen 12 Uhr Mittags beim Zurück drücken eines Güterzuges der in Nossen stationirte Schaff ner Keller zu Falle und wurde dabei am rechten Unter schenkel überfahren. Zwickau, 1. April. Gestern Nachmittag 5 Uhr er folgte auf dem Windberg bei Zwickau die feierliche Grund steinlegung für den Bismarck-Feuer-Lhurm. Vertreter der Mhörden, der Erzgebirgsverein Zwickau, der dieses Un ternehmen angeregt und geführt hat, sowie zahlreiches Publikum wohnten der Feier bei. Oberbürgermeister Keil, hier, hielt die Festrede, der die üblichen Hammerschläge folgten. Ter Bismarck-Thurm wird 11 Meter hoch, 8 Meter im Unterbau breit. Er steht auf stolzer Höhe und schaut weit hinein ins Muldenthal. Ter Mrg, auf dem der Thurm errichtet wird, soll künftig Bismarckberg hei ßen. Die hiesige Stadt gewährte 6000 Mark zu den Denk malskosten. Crimmitschau, 2. April. Ein raffinirter Falsch münzer wurde hier festgenommen, als er gerade ein falsches Fünfmarkstück mit dem Bildniß König Alberts an den Mann bringen wollte. Es ist der 63 Jahre alte, wegen Diebstahls und Münzverbrechens bereits vorbestrafte, erst im Januar aus dem Zuchthause entlassene Tischler Porst. Er trug etwa 15 Falschstücke der genannten Sorte, ferner eine Anzahl Thalerstücke mit dem Bildniß König Friedrich Wilhelm IV. von. Preußen bei sich Johanngeorgenstadt. Ein durch vierzehn Stunden anhaltendes Schneegestöber Hot auf der Bahnlinie Johanngeorgen- stadt-KarlSbad am Freitag Abend solche Verwehungen verursacht, daß der von Karlsbad kommende Nachtzug, der nach II Uhr hier etnlangen soll, ungefähr i km vor der Station Bärringen im Schnee fest fuhr. Ein zu seiner Befreiung von Johann georgenstadt entgegen geschickter HilfSzug blieb leider auch in dem Einschnitte zwischen Platten und Bärringen stecken. Mehrere Passagiere de» eingeschneiten Personenzuge» begaben sich noch während der Nacht, sich mühevoll durch den meterhohen Schnee durcharbeitend, bi» in die eine Viertelstunde entfernte Stadt Bärringen, während andere e» vorzogen, in dem verschneiten Zug« auSzuharren. Erst Mittag» konnte nach große» Anstrengungen da» Geleise bis Bärringen freigemacht werden. Der Nachmittag zug konnte wieder fahrplanmäßig veckehren. Hainichen. In Berthelsdorf soll ein Steinkohleu-Berg- werk in Betrieb gesetzt werden. Sachverständige sollen die dortigen Kohlen von guter Qualität halfen und meinen, daß die Stärke der Flötze den Abbau lohne. Bon Berthelsdorf au» wäre« leicht Schienen zur Haltestelle BerberSdorf zu legen und so eine direkt Eisenbahnverbindung von der Grube nach Roßwein bez. nach) Hainichen zu schaffen. Rodewisch. Seit Freitag Vormittag wird hier der Rentner Laut» Männel vermißt, e» fehlt von demselben bi» jetzt leider jede Spur. Die Angehörigen de» Vermißten haben die Belohnung über die Auffindung desselben von 200 Mk. auSgefetzt. Wurzen, 2. April. Das aus der hiesigen Garnison scheidende Jägerbataillon hat eine schwarze Marmortafel anfertigen lassen, welche am Freitag am Rathhaus ange bracht worden ist P e n i g, 2. April. Trotz Verbot seines Herrn benützte ein Geschiirrführer eine wegen Pflasterung gesperrte Straße. Als er bemerkte, daß der Wagen umzuMrzen drohte, ver suchte er, dies durch Anschleifen zu verhüten. In dem Augenblicke kam der beladene Wagen zu Fall und erdrückte seinen Führer. Ter Tod trat sofort ein. Aus dem Reiche und AuSlande. Ter langjährige Wächter der Riese nbaude ist am Sonnabend, als er von dem Begräbniß seiner Frau aus Aupa zurückkehrte, durch eine Schneelawine verschüttet wor- denp —Am Sonnabend wurde der Hofbesitzer Siemundt und dessen Familie zu Junkertroyl (Danziger Nehr ung) von einem schweren Brandunglück betrofffen. In kurzer Zeit brannte h aA ;gapze Gehöft nieder. Dabei fand der Schwiegervater Siemundts, der 60jährige Rentner Seltze, in den Flammen den Tod. Als er in das brennende Gebäude eilte, um noch einige Habseligkeiten zu retten, stürzte dasselbe plötzlich über ihm zusammen und begrub ihn in den lohenden Gluthen. — Tiefer Winter lagert seit Sonntag Morgen auch über München und die Tem peratur ist unter den Gefrierpunkt gesunken. Tie Staats bahn erleidet vielfach« Verkehrsstockungen, so ist der Mr liner Schnellzug um 2i/z Stunden verspätet eingetroffen. Tie Züge aus dem Süden haben ebenfalls ganz beträcht liche Verspätungen. — In Heßleholm (Schweden) ver giftete der Volksschullehrer Bergstrand sich und sieben von seinen neun Kindern. Bisher sind Bergstrand u«d vier Kinder gestorben. — Aus Elberfeld meldet man das Urtheil im mehrerwähnten Militärbefreiungsprozeß. Es lautet für die Angeklagten: Dr. Ziel auf zehn Monate, für Cackermann, Borlinghaus und Berger auf je neun Monate Gefängnitz mit je zwei Jahren Ehrverlust. In der gleichen Reihenfolge kommen neun, acht, achteinhalb und sieben Monate Untersuchungshaft zur Abrechnung. Müller, die beiden Paß, Mühlhoff, Blombach die beiden Ufer erhielten je drei Monate, Drees und Garschagen je 21/2 Monate, Friedrichs, die beiden Putsch, die beiden Hoenecknoevel, die drei Singer, sowie Ott je zwei Monate Gefängniß. Tie beiden Hüls wurden freigesprochen. — In Gunstedt (Thür.) ertrank beim Spiel das 6 jährige Töch terchen des Arbeiters Eggelt in der Helme. In dem er starrten Händchen des Kindes fand man noch die Puppe fest umklammert. — In Hettstedt wurde Bürgermeister Jahr in seinem Bureau erschossen aufgefunden. Sein eigenes Jagdgewehr hatte sich entladen und die ganze Ladung war in den Unterleib gedrungen. — Der 16jähr. Sohn des Kaufmanns Müller von Duderstadt, der «ine Schulanstalt in Hildesheim besucht, stürzte beim Turn unterricht so unglücklich, daß er das Rückgrat brach. — Eine furchtbare Blutthat ist in Warmbrunn entdeckt worden. Dort wurde die 14jährige Tochter Charlotte der Wittfrau Hirsch erschlagen im Mtte aufgefunden, während die Mutter trotz vieler Milhiebe noch lebend nach dem Krankenhause geschafft werden konnte. Das Mordinstru ment, ein Mil, fand man am Thatorte vor. Die Mordthat soll nach dem B L.-A. der jüngere Sohn, der Schlosser lehrling ist, welcher Tags vorher eine größere Geldsumme der Mutter gestohlen hatte, begangen haben. — Infolge, eines SchiffSzusammenstvße»! ist, wie aus Prag gemel det wird, ein Glbkahn gesunken. Die Ladung, 10000 Dop? pelcentner Rohzucker ist gänzlich verloren. — In ganz
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