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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 03.04.1900
- Erscheinungsdatum
- 1900-04-03
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-190004039
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19000403
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19000403
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1900
- Monat1900-04
- Tag1900-04-03
- Monat1900-04
- Jahr1900
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 03.04.1900
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Urlaub mehr; e» gehen'chiffrirte Regierungstelegramme mehr al» gewöhnlich an militärische Adressen ab. «htm». Zur Sühne für die Ermordung de» englischen Missionar» Brook» durch chinesische Ruhestörer wurde durchgesetzt, daß zwei der Mörder enthauptet, einer lebenslänglich, einer auf 10 Jahr« und einer auf 2 Jahre in» Gefäogniß geworfen werden. Ferner soll auf Kosten der chinesischen Regierung eine Gedächtnißkapelle mit einer Sühnetafcl am Schauplatze der Mordthat errichtet und ein« Gedenktafel in der Kathedrale von Canterbury angebracht werden. Nach den letzten Berichten au» den durch die geheim« Gesellschaft der .BoxerS" in Uriruhe versetzten Bezirken wird da» Land ruhiger, wahrscheinlich da der durch den Minter ver anlaßte Müßiggang der Bevölkerung jetzt sein Ende gefunden hat. «rchntmchricht«» fstr Nies«. Getaufte: Max Alfred, S de» Schmtedemstr». Franz Max Sauffenstein. O»kar Kurt, G. de» StadtgutSbes. «. OK. Hofmann. Wilhelm Gerhard, S. de» Gtadtkaffen-Asisstente« Friedrich Wilhelm Jeutsch. Anna Hedwig Elise, T. de» Ser geant Aug. Anton Berthold Engelmann. Christiane Emma, T. der Amalie Ida gesch. Nier geb. Dietz«. Getraute: Paul Adolf Hofmann, Fletschermeister und Anna Thekla Johanna Otto, beide in Riesa. Beerdigte: Karl Gottlob Möbiu», Armenhäusler, 59 I. 8 M. 4 T. Johanne Christiane verw. Grille geb. Kümmel 65 I. 1 M. 23 T. Georg Johanne», S. de» Brauereibes. Ernst Arno Friede, 1 I. 6 M. 20 T. Friedrich Willy, S. de» Schlacht, und HallenmstrS. Friedr. Wilhelm Reinhardt, 8 M. 28 L. Anna Klara, T. de» GchuhmachermstrS. Wilhelm Heinrich Eichler, 2 I. 9 T. Portemouuaie mit Inhalt gesunden. Gegen JnftrtlonSgrbührkn abzuholen bet Postschaffner Hempel, BiSmorckstr. 65, 3 Tr. Wohnungsgesuch. Beamter (einzelne Leute) sucht Wohnung für den 1. Juli im Preis« bi» 350 M. Offerten erbitte unter R. D. 1V« in di« Exped. d. Bl. * Von püntlitH zahl. Leu»» in. I Kinü Wird ab 1. 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B.Henuicke. sehnige Pferdchen grasteir unweit desselben in dein Walde, -ein struppiger, großer Hund lag unter dem Wagen und beobachtete mit wachsamen Augen die ninherstehenden und liegenden Soldaten. Ein alter Mann mit einem steifen Bein und einer blaneu Soldatenmütze auf den grauen Haaren saß auf einem Whiskyfaß, lehnte sich an den Wagen und rauchte behaglich aus einer kurzen Thoupfeife. Ihm zur Seite lag auf ciuer wolleneu Decke ein juuges Weib, das Haupt umwallt von krausen, goldigblonden Locken, auf einen zusammengerollten Soldateumantel ge legt. Es schlief und träumte. Wie ein Hauch milder Sehn sucht zog es im Traum über sein schönes Antlitz, das die Sonne des Südens und Wind und Wetter des Feldzuges gebräunt hatten. In tiefen Athcmzügen hob sich die Brust des jungen Weibes, dessen Hände, wie zum Gebet gefaltet, in ihrem Schooße lagen. Eine Abthcilung Soldaten kehrte von den Vorposten zurück. Die Gewehre klirrten nieder und wurden zu Pyra miden zusammengcstcllt, dann warfen sich die Soldaten er müdet bei den Feuern nieder. Ihr Führer, ein älterer Unteroffizier, trat an den Marketender heran. „Hallo, Hans Heinrich," rief er mit gedämpster Stimme, „habt Ihr noch einen warmen Trunk? Es war verdammt kühl auf Vorposten und der seuckste Nebel, der von der See heraufzieht, dringt einem bis auf die Knochen." „Ihr könnt noch 'nen Becher Whisky haben, Feld webel," versetzte Hans Heinrich Allcrkamp, denn dieser war in der That der Marketender. „Laßt aber die Gesine schlafen," fuhr der Feldwebel fort. „Tas arme Mädchen hat Mühsal genug ausgestanden die letzten Monate. Ich an Eurer Stelle hätte sie doch in Lissabon gelassen." „Sie wollt' ja nicht", brummte Hans Heinrich. „Ihr kennt sie doch jetzt gut genug Ivas sie nicht will, dazu bringt sie Keiner auf der Welt." „Recht habt Ihr schon," lachte der Feldwebel und ließ sich seine Feldflasck)e mit dem Whisky füllen. Dann nahm er einen herzhaften Schluck. „Wißt Ihr denn das Neueste?" fragte er darauf lächxlnd, einen Feldstuhl neben HanS Heinrich ziehend und sich setzend. „Was soll's sein," entgegneter dieser. „Will Marschall Massen» uns überrumpeln?" „Tas sollt ihm schwer werden, so lange das vierte Bataillon der Ring German Legion die Vorposten hat. Aber wir erhalten in den näcUten Tagen Verstärkung. Schon vor einiger Zeit sind frische Regimenter von Eng land in Lissabon augekommen und auf dem Marsch nach Torres Vetras. Jeden Tag können sie eintreffen. Und dann gehen wir zum Angriff über." „Ta wird's wieder blutige Köpfe setzen!" „Tas wird's. Aber was Euch besonders freuen wird, Allcrkamp, das braunschweigische Regiment befindet sich unter den frischen Truppen und soll mit uns die Vor posten besetzen. " „Alle Wetter! Tas schwarze Regiment?" „Ja, das alte, schwarze Regunent, das, wie Ihr ja wißt, in britische Dienste getreten ist. Dieses Mal ist's nur die Infanterie, die Husaren sind noch in England ge blieben." „Ob der Karl Ahrendt wohl noch beim Regiment ist?" „Gewiß. Wohin sollt' der sonst gegangen sein? Er folgt den Spuren eines gewissen, hiibschen, blondhaarigen Mädchens . . Dabei winkte der Feldwebel lächelnd nach der schlafen den Gesine hin. In diesem Augenblicke ertönte in der Ferne dumpfer Trommelwirbel. An dem OsfizierSzelt wurde es lebendig. Ein Adjutant sprengte herbei und machte dem Vorposten- Kommandeur, dem Brigadier Oberst Packenham, eine Meldung. Tiefer sprach lebhaft mit den Offizieren und er- thcilte einige Befehle. Tie Offiziere eilten zu ihren Kom pagnien, die Mannschaften traten an ihre Gewehre, Oberst Packenham mit seinem Stabe ging dem immer näher er tönenden Trommelklang entgegen. Auch der Feldwebel hatte sich von dem Marketender wagen entfernt und sich zu seiner Kompagnie begeben. Gesine erwachte und richtete sich empor. „Was gicbt's, Vater?" fragte sie. „Weiß nicht!" brummte dieser. „Es scheinen neue Truppen in s Biwack zu rücken." Eine lebhafte Bewegung machte sich in den Reihen der Soldaten bemerkbar. Aufmerksam blickten sie in den Nebel hinaus und horchten auf die näherkommenden, dumpfen Trommelwirbel. Jetzt verstummten diese. Eine fast feierliche Stille trat ein. Tie Offiziere bedeuteten den Soldaten zu schweigen. Stärker rauschte der Wind in den Zweigen und trieb die Nebelschwaden vor sich her, die sich zu gespenstigen Ge stalten zusammenballten, um gleich darauf wieder aus einander zu flattern. Ter dumpfe Tritt einer marschirenden Truppe machte sich vernehmbar. Waffen klirrten, Pferde stampften und wieherten, einzelne Kommandorufe ertönten und jetzt traten aus dem Tunst des Nebels die dunklen Gestalten der neu eintreffenden Krieger und die rothen Flammen der Biwack- fener blitzten in den Augen der schwarzen Soldaten. Wie Gespenster tauchten sie aus dem Dunkel der Nacht empor, selbst in die Farbe der Nacht, des TodeS gehüllt, und von dem schwarzen Tschako blickte unheimlich der weiße Todtenkopf. (Fortsetzung folgt.)
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