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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 16.03.1900
- Erscheinungsdatum
- 1900-03-16
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-190003169
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19000316
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19000316
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1900
- Monat1900-03
- Tag1900-03-16
- Monat1900-03
- Jahr1900
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 16.03.1900
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Riesaer H Tageblatt Freit«», IS. «Srz ISS», Mmv» SS. Jchr» - für dal „Nies«r Tageblatt^ erbitten UN» bi» spätesten» ?GsSA?H»k?SS Wormitta-» » Uhr de» jeweiligen Ausgabetage«. Die «eschäftstftelle. Bekannkmachuna Der Vnkrhr der Gohliser Elbknhnfähre wird v n j tzt eingezogen. Gohli», den 16. März 1900. Der «Semeinderath. Montag, den 19. März 1900, Norm. 10 Uhr, kommen im BersteigeruhgSlokol hier eine Anzihl Gurt« u. Holzpantoffel, Bürsten, mehrere Paqürt« Lichte, Putzsclfch, Aaffce, Streichhölzer, Herren- und Knabrnanzüge sowie Hosea gegen sofortige Bezahlung zur Bersteigerung. Riesa, 13. März 1S00. Der Ger.-Bollz. des Kgl. Amt-ger. Sekr. «dem,. ««d A»ieiger (Wetlisi «ü Aychtts. Amtsblatt der Kövigl. UmtShauptmlumschast Großenhain, de» König!. Amtigericht» mid dr4 KtartrLhr zu Riesa vertliche» und Sächsische» Riesa, 16. März 1900. Die diesjährige Bersammlung des Bezirks Großen hain vom Könlgl. Sächsischen Militärvereinsbunde wird am 27. Mai, d. i acht Tage vor dem Psingstfeste, inRiesa abgehalten. — Soviel bis jetzt bekannt, werden in, laufenden Jahre im Bezirk drei Fahnenweihen stattfinden, und zwar in Lamperts- walde am 10. Juni, in Bärwalde am 15. Juli und in Ber- b' idors; der Tag der Abhaltung in letzterem Orte ist noch un bestimmt. Auf den Tag der LampertSwaldaer Fahnenweihe (10. Juni) ist auch die Feier des 50 jährigen Stiftungsfestes und 25 jährigen Fchnenjubiläunis des K. Sächs. Militärvereins Radeburg angesetzt. Zu diesem Feste sind die Einladungen be reits ergangen. Sein 25 jähriges Stiftungsfest wird im Monat Mai der K. S. M.-V. für Gröditz und Umgegend begehen und die gleiche Feier im Herbst der Militärverein „Eichenkranz" zu Großenhain. Neubcgründet wurden im Bezirke in diesem Jahre 2 Vereine, diejenigen in Merzdorf und Reinersdorf. Wie es heißt, wird sich in Großenhain ein Verein „Jäger und Schützen" bilden, doch ist etwas Gewisses hierüber noch nicht bekannt ge worden. — Vom 1. April ab werden die Orte Gohlis und Kleinzschepa vom Landbestcllbezirke des Postamts Strehla (Elbe) abgezweigt und dem Landbesteckbezirke des Postamts Röderau (Sachsen) zugetheikt. — Es wird damit einem dringenden Wunsche der Bewohnerschaft von Gohlis und Klein zschepa entsprochen, da eine prompte Postbestellung von Strehla au» oftmals durch Witterungs- und Stromverhältnisse stark be einträchtigt wurde. , u - - Nachdem die Bahnverbindung zwischen Riesa und Meißen vom Landtag abernials abgelehnt worden ist, bleibt nur die Hoffnung auf den Bau einer Privatbahn, vielleicht einer elektrischen. Sowohl beim Landtag, als auch im Ministerium des Innern hat man einer Deputation unseres Eisenbahn-Comitees gegenüber die ganz bestimmte Erwartung ausgesprochen, daß der Bau einer solchen Privatbahn, besonders einer elektrischen, nicht aber mals vom Kgl. Finanzministerium werde abgelehnt werden. — Um den Schluß des Landtages, der bekanntlich in« ersten Drittel des Monats Mai erfolgen soll, zir dem beab sichtigte«« Zeitpunkt zu ermöglichen, werden die Oster ferien voraussichtlich auf die Zeit vom II. bis zum 23. April beschränkt werden. Trotz der fleißige,« Thätigkeit der Kammermitglieder in« Plenum sowohl wie in den De putationen, welch' letztere fast täglich stundenlange Si tzungen abhalten, dürfte der noch vorliegende reiche Ar beitsstoff aber doch nicht ganz in der laufenden Land- tagspcriode bewältigt werden können. In eingeweihten Kreisen herrscht die Ansicht, daß vor allen Dingen der Etat!»nd die mit dem neuen Bürgerlichen Gesetzbuch be gründete«, Regierungsvorlagen verabschiedet werden müs sen, daß dagegen die Vorlage über die Wohnungsgeldzu schüsse für die Staatsbeamten und der Entwurf eines Ent- eignungsgesetzcs für das Königreich Sachsen zurückgestellt werden bis zum nächsten ordentlichen Landtage. Auch eine größere Anzahl der eingegangenen Petitionen wird uner ledigt liegen bleiben müssen. Beträgt doch deren Zahl bis jetzt allein über 1100 und ist doch noch nicht einmal die Hälfte davon erledigt. — Allen Voraussetzungen entgegen ist plötzlich der mährische und nordwestböhmische Bergarbeiterausstand in eine sehr ernste Situation eingetreten. I,« Ostrau und Orlau wurden zwei Volksversammlungen unter freiem Himmel abgehalten, an denen 12000 hez. 800 Personen theilnahmen. Es. wurde einmüthig beschloßen, im Aus stande zu verharren, bis da» Gesetz über den Achtstunden tag perfect sei. In Teplltz erschienen die Arbeiter in gro ßes Mengen vor der Brüderläde und verlangten ihr ein- Lezahltes Geld zurück mit der Erklärung, daß sie aus wandern wollten. Tie Gendarmerie wurde mit Steinen zurückgetrieben. Vier Verhaftungen wurden vorgenom- men. — Heute «neidet inan aus Brüx: Im Laufe des gestrigen Tages waren ganze Arbeiterbataillone iin An marsch, unterwegs wuchsen die Massen immer mehr. Aus Oberleutensdorf zogen über 800 Arbeiter gegen die Stadt, die Menge wurde jedoch von der verstärkten Gendarmerie und vom Militär nicht hineingelassen, vielmehr zurück gedrängt. Es waren im Ganze,« etwa 4000 Personen, die an« Platz vor dem Stationsgebäude den Eingang in die Stadt erzwingen wollte»,. Beim Kvttcnsteg der Aussig- Teplitzer Bahn stellten sich ebenfalls Tausende von Aus-- ständischen auf. Kavallerie und Infanterie stand ihnen gegenüber. Tie Situation war überall kritisch, doch wurde nach verschiedenen Verhaftungen die Ruhe wenigstens für Augenblicke wieder hergestellt. — Aus Teplitz schreibt man: Etwa 2000 streikende Kvhlengrubenarbeiter woll ten gestern nach einer Versammlung in Thurn in geschlos senem Zuge hierher «narschiren, wurden aber an der Stadt grenze von Militär und Gendarmerie aufgehalten und zer sprengt. Tie arbeitende Belegschaft des Austria-Schachtes wurde von Schaaren Streikender bedroht und angegriffen, und mußte sich in das Schachtgebäude zurückzichen. Tie Exredenten wurden schließlich von der Gendarmerie zer streut. — Kommenden Sonntag werden an dem in Chemnitz stattfindenden Nationalliberalen Parteitage theilnehmen die Rcichstagsabgeordneten Geh.-Rath Prof. Dr. Paasche, Prof. Dr. Hasse, Dr. Lehr, Dr. Esche und Uhlemann>-Fran- kenberg, ferner die Landtagsabgcordneten Niethammer, Gontard, Heitzig, Kellner, Paulus, Schicck, Dr. Schöne, Teichmann, Uhlich und Wolff. Tie Zahl der Anmeldungen ist im Laufe der Woche so gewachsen, daß die Versammlung stärker als im Januar vorigen Jahres besucht werden dürfte. Es steht zu erwarten, daß das große Interesse, was hierdurch in den Reihen der nationalliberalen Partei an der Versammlung bekundet wird, durch die Vorträge voll auf befriedigt wird. Nach der Versammlung findet im „Römischen Kaiser" ein gemeinsames Mittagessen statt. — Der Zutritt ist nur gegen Karten und nur Parteimitglie dern gestattet. * Gohlis Der Wohlthätigkeitsverein Sächsische Fecht schule, Verband Gohlis, hielt am Sonntag tm hiesigen Gasthof, wie alljährlich, seine Confirmandenbescheerung ab. Der große Saal hatte sich gefüllt bis auf dm letzten Platz. Es wurde 29 Confirmanden, Knaben und Mädchen, welche man vorher mit Kaffee und Pfannkuchen bewlrthete, bescheert. Unter einem großen schöngeschmückten Lichterbaume lagen die Geschenke, be stehend aus Kleidungsstücken, Wäsche und Gesangbüchern. Der Vorstand des Verein», Herr Wilhelm Hentschel, begrüßte die zahlreich Anwesenden, indem er den Zweck des Vereins durch sinnreiche Sprüche darlegte, auch den Kindern durch die Worte „Wohlzuthun und mitzutheilen vergesset nicht" einen schönen Spruch zurief auf ihren LebmSweg, damit dieselben später auch dm Verein unterstützen sollten. Hierauf hielt Herr Pastor Bräuer eine Ansprache. Derselbe äußerte sich sehr anerkennend und zufrieden über den Verein und ermahnte die Kinder zur Dankbarkeit gegen ihre Wohlthäter. Damach wurden dm Kindern ihre Plätze, wo die Geschenke lagen, angewiesen. Mit dem.Ge sänge de» WeihnachtSliedeS „Stille Nacht, heilige Nacht", vor» getrogen von den Schulkindern, unter Leitung des Herrn Kirch schullehrer Morgeneyer, erhielt die Festlichkeit ihre richtige Weihe; eS wurde nochmals Weihnachten gefeiert, das Fest der Liebe. Man sah da» an dm glücklichen Gesichtern der beschenkten Kinder und über manches Auge der Anwesenden rollten die Thränen der Freude und de» Danke». E» wurden noch mehrere Lieder von den Kind em vorgetragen und mit dem allgemein« Gesänge „Nun danket alle Gott" schloß die schöne Feier. Der Berel» blickt wiederum zurück auf ein Werk edler Wohlthätigkelt und .. ' ... . Nächstenliebe. Manches Elend wird durch ihn gelindert und manche Thräne getrocknet. Möge der Verein, geleitet durch seinen rührigen Herm Vorstand, welcher seit Jahren mit größtem Fleiß und vieler Umsicht seines Amtes waltet, weiter empor blühen und gedeihen zur Ehre seine« hohen Protektors, Sr.» Kgl. Hoheit Prinz Friedrich August und zum Wohle der Armen. Großenhain, 15. März. Ter seinerzeit von der« sächsischen Gewerbevereinen zu Ehre«« des Rentamtman- ncs Karl Preusker hier crrictsteten Preusker-Stiftung, die unter Verwaltung des hiesigen Gewerbevereins, sowie der Gewerbevereine zu Dresden und Zittau steht und de««! Zweck verfolgt, bedürftigen, würdigen jungen Leuten, wel che ein Handwerk erlernt haben zum Besuch einer höheren gewerblichen Schule behufs ihrer weiteren Ausbildung eine Unterstützung zu gewähren, ist aus dem Nachlasse des kürz lich in Dresden verstorbenen Fräuleins Laura Preusker ein Bermächtniß von 300 Mark zugeflossen. Döbeln, 15. März. In Mochau verstarb die älteste Bewohnerin der Umgegend, Frau Kretzschmar, nachdem die selbe noch im vorigen Jahre bei voller Rüstigkeit ihren 100. Geburtstag feiern konnte. Waldheim, 15. März. Nach dem Berichte der Fi- naiizdeputation B der Zweiten Kammer über die auf Er bauung von Eisenbahne«« eingegaugeneu Petitionen hat die beste Zensur (Ueberweisung an die Regierung zur Er wägung) u. a. auch die auf Erbauung einer Zschopauthal bahn abzielende Petition erhalten. Es läßt sich hiernach hoffen, daß vielleicht dein nächste,« Landtage schon die Vorarbeitei« für eine Bahnverbindung durch das industrie reiche und zugleich romantische Zschopanthal unterbreitet werden. Colbitz, 15. März. Gestern Abend brannte in Coin« michau das Wohngebäude der Handarbeiter Streller nieder. Dasselbe sollte in Kürze durch einen Neubau ersetzt wer den. Vor ca. zwei Jahren brannte das Wohnhaus der Mutter und im Vorjahre die Besitzung des Bruders der Calamitosen nieder. In allen drei Fällen ist Brandstif tung als Entstehungsursache anzusehen. Schönberg, 14. März. Auf dem Bahnhöfe zu Schönberg ist gestern Nachmittag beim Ausladen in Ge genwart des aus Thierbach stammenden Besitzers eine Kuh ausgerissen und in der Richtung nach Reuth auf dem Eisen- , bahnkörper geflüchtet. Als sie einen ihr entgegenkommen den, langsam fahrenden Güterzug mit den Hörnern anzu greifen versuchte, bekam sie von der Maschine einen solchen Stoß, daß sie das Genick brack und augenblicklich verendete. Chemnitz, 15. März. Nach einem Beschlüsse der städtischen Kollegien sind 1000 Mk. zu einem Ehrengeschenke für das Offiziercorps und 2500 Mk. zur Brwirthung der Mannschaften des neuen Regiments, welches am 1. April seinen Einzug in Chemnitz halten wird, ausgeworfen worden. Ann aberg, 15. März. Aufsehen erregt in unserer Stadt die Verhaftung des langjährigen Buchhalters einer hiesigen Speditionsfirma. Er hat sich Unterschlagungen in Höhe von 20000 Mk. zu schulden kommen lassen. (Dr. A.) Annaber g. Tie Aussicht, daß es auch bei uns bach Frühling werde, scheint wiederum in weite Ferne gerückt. Wohl schien die Sonne vor einigen Tagen hell in die Wohnungen hinein, und vor ihren warmen Strahlen, die als Boten des Frühlings durch die Fenster blickten, schmol-s der Schnee rasch dahin. Aber das war nur Trug und Schein, dem« vorgestern und gestern ist wieder so reichlich Schnee gefallen, wie sonst nur im Tecember, und heut« bietet unser Annaberg bei starker Kälte ein Winterbild, ' wie es in allen Einzelheiten erschöpfender nicht gedacht H werden kann. 1 Reichenbach, 15. März. Die Betrüger, welche hier . 1 und in Greiz vor Wochenfrist BerkSufevinnen beim Geld», H .. .... ) ... .. . . ,
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