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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 28.03.1900
- Erscheinungsdatum
- 1900-03-28
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-190003283
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19000328
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19000328
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1900
- Monat1900-03
- Tag1900-03-28
- Monat1900-03
- Jahr1900
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 28.03.1900
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H 7S La« «Harr Tageblatt «scheint jeden La, ««d» M Auiwahu» der Sonn- und Festtage. BinttljShrlicher Bejug^rel» bei Abholung in den Expeditionen in Riesa und Strehla ad« durch uns«. Teilte stet in, Hau» 1 «ar» LV Psg., bet Abholung am Schatt« der lkatserl. Postanstaltcn 1 Mark Ai Psg, dmch d« »rieftrSg« frei in« Hau» 1 Mark Ri Psg. Anzelgen-Annahme für die Rmnm« de» «»«gabetage» bl» vonntttag v vhr ohne VewLhr. Dm« und Sech, YM Lauge, L Winterlich in Riesa. — Geschüst»stell«: «°staniepstraßr VS.- Für di« Redaktion verantportltch: Hermann Schmidt in Riesa. W -m Reinigung der Gtschäftßtämne de» unterzeichnete» A«t»gntchiS können bet demselben den Sv. m»d 31. lauf. Mount» nur besonder» dringliche Euch« erledigt werden. Königs Amtsgericht Riesa. Helduer. Zu Ehren de» neuetngetyieseuv, Herrn Pfarrer» und Superintendenten Pache soll im Hstel Le 8axe i« Grotzexhai« ein Festessen stattfinden. Mr laden zu . reger Brtheiligung an solchem hierdurch mit dem Bemerken «gcheust ei», daß der Preis deS Gedecke» 2 M. 50 Psg. beträgt und daß Anmeldungen zur Theilnahme ln dem oben genannten Hotel bi» spätesten« Freitag, den 30. diese» Monat» entgegengenommen wechew Großenhain, am 20. März 1800. Der Ltadtrath. Der Rirchmvarftand. HrrrWipW. i. V. Archidiac. WilOdors. Mittwoch, S8. März 1900, Mead» »ad A«r»ia»r MM« m M AustsSültt Oertliche» und TSchfischeS. Riesa, 28. März 1899. — Wie gestern bereits mitgetheilt, ist Se. Königl. Ho heit Feldmarschall Prinz Georg, Herzog zu Sachsen, von der Stellung eines Kommandirenden Generals des XII. Königl. Sächsischen) Armeecorps zurückgetreten, die von Höchstdemselben seit dem 23. Oktober. 1873 bekleidet worden ist, nachdem der Prinz bereits während des größeren Theils des deutsch-französischen Krieges 1870 und 1871 das säch sische Armeecorps geführt hatte. Unser vaterländisches Heer dankt dem erlauchten Führer nickst nur hohen Kriegsruhm, sondern auch während einer nahezu drei Jahrzehnte um fassenden Friedenszeit eine Ausbildung, die .zu jeder Zeit und bei jeder Gelegenheit der höchsten Anerkennung theil- haftig geworden ist. Tas sächsische Heer wird deshalb beim Scheiden Sr. Königl. Hoheit seines bisherigen Prinzlichen Führers in. besonders warmer Dankbarkeit und Verehrung gedenken, und da es eine schöne Art des sächsischen Volkes ist, an allen Ereignissen, die sein Königshaus betreffen, herzlichen Antheil zu nehmen, so wird sich auch das Volk im Vereine mit der Armee aus diesem Anlasse wieder der ruhmreichen Thaten erinnern, die Prinz Georg an der Spitze des sächsischen Armeecorps verrichtet, wie der vor bildlichen Hingebung und des wohlwollenden und gerech ten Sinnes, mit dem Se. Königl. Hoheit stets dessen Bestes während einer weit über ein halbes Jahrhundert umfas senden aktiven Dienstzeit gefördert hat. — Zur Freude und Genugthuung der sächsischen Armee wird der Prinz die ser aber nicht entfremdet werden, da Höchstderselbe als Armeeinspecteur auf ihre Gesammtausbildung weiter seinen Einfluß ausüben wird. Immerhin bezeichnet der Rück tritt Sr. Königl. Hoheit von der Stellung eines com- mandirenden Generals einen neuen Abschnitt in der Ge schichte unseres vaterländischen Heeres, das sich seit Be ginn der militärischen Laufbahn des Prinzen aus einem sehr schwachen Armeecorps zu einer mit allen Truppen arten reichlich ausgestatteten Armee von zwei normal starken Corps ausgewachsen hat. — In gestriger Stadtverordnetensitzung wurde an Stelle des von hier verzogenen Herrn Stadtrath Heinrich Barth Herr Stadtverordneter Bäckerobcrmeister Berg als Stadtrath gewählt. — DaS Erträgniß der am vorigen Sonntag von der Ge sellschaft Eintracht veranstalteten Theateraufführung im Saale des Hotel Höpfner beziffert sich auf 88 Mk. 80 Pfg, welcher Be trag heute an die Stadtkasse al» Sammelstelle für Errichtung einer BiSmarcksäule abgeliesert wurde. Anderen Vereinen, auch denen der Umgegend, empfehlen wir wiederholt sich in gleicher Weise verdient zu machen. — Tie Ziehung der 4. Klasse der 137. Königl. Sachs. Landeslotterie findet am 9. und 10. April 1900 statt. —* Der diesjährige (13.) WinzercursuS, welcher an der Landwirthschastlichen Schule zu Meißen abgehalten wird, hat am Montag seinen Anfang genommen und zählt im Ganzen 29 Theil- nehmer, von denen 2 WeinbergSbesitzer, 10 WeinbergSbefitzerS- söhne, 2 Winzer, I I Oekonomieverwalter und 4 Oekonomiescholaren find. Außerdem erlernen noch 2 hiesig« Herren (Lehrer) den Spalierrebenschnitt mit. — Auf Ersuchen deS LandeSculturrathS für daS Königreich Sachsen hat die LandwirthschastSkammer für die Provinz Branden burg in Berlin daS ihr unterstellte Arbeitsamt angewiesen, den Bezug von galizischen Wanderarbeitern auch nach dem Königreich Sachsen zu vermitteln. — Da» Kgl. Ministerium de» Innern hat für da» Jahr 1900 au» der Reuning-Stistung zwei Preise in Höhe von je 500 Mk. zur Prämiirung mustergtltiger bäuerlicher Wirtschaften au-gesetzt. — Wegen der PrvmotionSbedingungkn für die Erlangung de» neuen Titel» .voctor ingsvisur" schweben gegenwärtig Verhandlungen zwischen den Regierungen der Bundesstaaten, welche Technisch« Hochschulen besitzen. Die Bedingungen sollen einheitlich geregelt werden, Der Verein deutscher Ingenieure hat an die betreffenden deutschen StaatSregierungen und an die Senate der Technischen Hochschulen eine Eingabe gerichtet, in welcher er darauf hinwetst, daß er großen Werth darauf lege, daß für die Promovirung zum Diplomingenieur und Üootor wgsmsur eine mindesten» einjährige Werkstattchäiigkeit al» Vor bedingung aufgestellt bezw. festgehauen werde. — Der Einfluß de» böhmischen Kohlensireike» auf den deutschen Außenhandel ist ein ganz gewaltiger gewesen. Für die beiden ersten Monate des lausenden Jahres hat nach den vorliegenden Zusammenstellungen gegen 1899 der Kohlenimport um 5,3 Mill. D.-C. nachgelassen, der Export aber um 4,3 Mill. D. - C. sich gehoben. Die» ist fast allein auf geringere Braun» kohlen-Bezüge au» Oesterreich und größeren Steinlohlen-Lersandt nach Oesterreich zürückzuführen. Im Februar d. I. hat der Import böhmischer Bronnkohle nach Deutschland um mehr al b'/, Mill. D.-C. gegenüber dem Vorjahr nachgelassen: eS hat: aber Oesterreich al»'Ersatz für benöthigte» Brennmaterial von Deutschland im Februar allein für 1'/, Mill. D.-C. mehr an Steinkohlen bezogen, für Januar-Februar über 2 Mill. D.-C. mehr al» in gleicher Zeit deS Jahre» 1899. Die deutsche Steinkohlen-AuSfuhr nach Rußland stieg Januar-Februar 1900 gegeu 1899 um fast 1 Mill. D.-C. Auch nach Belgien, Frank reich, Holland und der Schweiz war der deutsche Steinkohleu- Versandt gewachsen. — Zur Feuerbestattung liegt jetzt folgender Erlaß des sächsischen Landeskonsistoriums vor: „Nach Vernehmung mit dem königlichen Ministerium des Innern, sowie nach Gehör des ständigen Ausschusses der Landessynode haben wir in Uebereinstimmung mit der jetzt von der Konferenz deutscher evangelischer Kirchenregierungen in Eisennach ein genommenen Stellung beschlossen, nicht weiter zu verweh ren, daß Gefäße mit den Ueberresten durch Feuer bestatte ter Leichen auf Gottesäckern (kirchlichen Begräbnißplätzen) unter die Erde gebracht werden, wenn es ohne Feierlich keit und unauffällig auch ohne nachmalige äußere Kenn zeichnung der Unterbringungsstätte als einer solchen, die ein Aschengefäh berge, geschieht. Die Entschließung im einzelnen Falle wird hiermit den Kircheninspectionen über lassen, die aber die Bewilligung nicht ohne vorgängige Zu stimmung des Kirchenvorstandes ertheilen wollen." Tas „Neue Sächsische Kirchenblatt" bemerkt dazu: „Wir freuen uns mit allen folgerichtig evangelisch denkenden Gliedern unserer Kirche dieses ersten Schrittes zu einer gedeihlichen Ordnung der leidigen Angelegenheit. Hoffentlich bleibt man nun nicht auf halbem Wege stehen, sondern räumt durch einfache Gestattung der kirchlichen Feier nach statt gefundener Verbrennung der Leiche auch mit dem letzten Reste jener gutrömischen Tradition auf, nach welcher Chri stenmenschen, welche zwar arme Sünder, wie andere auch,, gewesen sind^ aber im speciellen Falle der Bestattungsform keinerlei religiöse, sittliche oder kirchliche Pflicht verletzt haben, dennoch dafür noch an ihrem sterblichen Leibe gestraft und anders behandelt werden sollen, als andere, und schlechter als Selbstmörder. * Wülknitz. Der hiesige landwlrthschaftliche Verein hielt cm Sonntag Nachmittag in dem Gasthof zur König-linde eine Versammlung ab. Nachdem der Herr Vorsitzende die anwesen den Mitglieder und Gäste begrüßt hatte, erledigte er zuerst die Eingänge. Darauf hielt Herr Thierarzt Zieschank auS Riesa einm für die Landwlrthe höchst wichtigen und interessanten Bor trag über : Die Ursachen der frühzeitigen Abnutzung der Glied maßen der Pferde und Mittel, derselben vorzubeugen. An den Bortrog schloß sich eine lebhafte gegenseitige «»»spräche. Der Herr Vorsitzende sprach hierauf Herrn Thierarzt Zieschank im Namen de« Verein» den herzlichsten Dank au». * Lichtensee. Im hiesigen Gasthofe hielt am Sonntag Nachmittag der evangelisch« Arbeiterverein eine Versammlung ab. Herr Pastor Teichmann, al» Vorsitzender, begrüßte die er» schienen«» Mitglieder und wie» dabei hin auf eine zur Unter schrift au»liegende Petition an dm Reichstag für Bermehnmg der Flotte. Den Vortrag hatte Herr Sleinstück übernommen über da» Thema: Obstbaumpflege. An einem Baume zeigte der Vortragende dm Wurzelschnitt, da» Pflanzen,, dxn Schnitt der Zweige u. s. w. Nachdem noch von ihm mehrere Frag«, dm Obstbau betreffend, beantwortet wurdm, schloß die Ver sammlung. * Strehla. Zum Direktor der hiesigen Schule würbe gestern Herr Haufe, bisher Lehrer Hierselbst, gewählt. Colbitz b. Oschatz. Zwei hiesige Besitzer lassen gegen wärtig auf ihren Feldgrundstückm, nach dem Collmberge zu, Bohrungen nach Kohlen vornehmen. In einer Tiefe von 11 Metern stieß man bereit» auf Kohlenadern und hofft man bei weiterem Vordringen noch auf ein besseres Resultat. Großrügeln, 27. März. Der beim Gutsbesitz« Voigt bedienstete 20 Jahre alte Knecht Richard Sonntag rutschte beim Abnehmen von Hühnereiern in der Scheune au», schlug dabei Wit de« Kopfe auf ttnen Balkm und erlitt dadurch eine» Schädel bruch. Cölln. Bei Abbruch de» Dache« de» alten Werkstellm- gebäudeS de» Hern, Glasermeisters Huhn, Friedrich-Auguststraße, stürzten unerwartetet die Mauern zusammm, wobei zwei Männer verunglückten; dem einen wnrde der Arm gebräche», dem andern da» Wnn zerdrückt. Beide sanden im städtischen Krankenhause Unterkunft. Döbeln, 27. März. Der hiesige Amtshauptmann Ober-Regierustgsrath Dir. v. Mayer, der hier seit 1889 amtirt (vorher in Annaberg), ist unter Ernennung zum Geheimen Regierungsrath an die am 1. October ins Leben tretende Kreishauptmannschaft Chemnitz berufen worden. Herr Tr. v. Mayer tritt am 1. April einen halbjährigen Urlaub an. An seiner Stelle ist Herr Regierungsrath Dr. Schmalz in Dresden zum Amtshauptmann in Döbeln er nannt worden. Döbeln. Der in Lüttewitz wohnhafte 33 Jahre alte Handarbeiter Viol und dessen Ehefrau, beide aus Schlesien ge bürtig, wurde» am Sonnabend von der zweiten Strafkammer des Landgerichts Freiberg wegen fortgesetzter, beziehentlich in gemeinschaftlicher Ausführung an ihrem 1893 geborenen Sohne bez. Stiefsohne unter Anwendung gefährlicher Werkzeuge be gangener schwerer Körperverletzung zu je 1 Jahr Gefängniß verurtheilt. Dresden. Ein Unfall, der leicht schlimme Folgen hätte haben können, ereignete sich gestern zur Mittagsstunde in einer Bierstube. Ein als Gast anwesender älterer Mann machte sich mit einem Revolver zu schaffen; einige Minuten waren verstrichen, al» e» plötzlich einen Krach gab und der betreffende Gast, an der einen Hand heftig blutend, mit dem Rufe: „Was ist ystr passirt!" aussprang. Die sofort herbeigeeilten Gäste machten jdie Wahrnehmung, daß der Mann sich die Hand durchschossen hqste; außerdem war eine Kaffeetaffe zertrümmert. Der unvorsichtige Gast wurde nach der Wache gebracht. . , Glashütte, 27. März. Um daS durch den Tod de» zeitherlgen Inhabers erledigte Bürgermeisteramt batten sich 42 Bewerber gefunden und wurde in der gestern Abend stattge fundenen Gemeinderathssitzung von 4 in die engere Wähl ge zogenen Bewerbern Herr Bürgermeister vr. Wagner au» Berg gießhübel al» Bürgermeister gewählt. Sebnitz, 26. März. Ein überaus freches tzsaunqr- stückchen wurde dieser Tage gegen einem Laydipirth aus geführt, der aus Sebnitz zum ersten Male nach Berlin ge kommen war, um die Frau seines Neffen, der sich dort vor kurzem verheirathet hätte, zu besuchen: Herr P, aus der Bergmannstraße, Reisender eines Manufakturwäaren- geschäftes, txgt vor 14 Tagen eine Geschäftsreise für fein Haus an, und zwar führte diese ihn zuerst nach SaMen. An, Sonntag voriger Woche war Herr P. in Sebnitz und besuchte dort selbstverständlich seinen Onkel, dem er so viel Liebe» und Gutes von seiner Frau erzählte, daß der; «t.. M If,
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