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02-Abendausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 13.12.1900
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1900-12-13
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-19001213020
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1900121302
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1900121302
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
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- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
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S7BV wirkt e« auf kritische Leser de« SitzunaSberickte«, daß Graf Bülow nickt einmal mit Bravorufen au» „diesem Hanse" an der Stelle seiner Erwiderung verschont wurde, in der er die Kriiger-EmpfangSsrage mit der — polnischen Insurrection von 1863 auf eine Stufe stellte. Als wir vor einigen Tagen diesen höchst verblüffenden Vergleich in dem Artikel eine» Berliner Blatte» fanden, ließen wir die bi» zu dieser Stelle festgebaltene Ueberzeugung, daß man r» mit einem au» dem Auswärtigen Amte stammen den Preßerzenanisse zu thun hätte, unbedenklich fallen. Wir haben dem Blatte — eS war die „Boss. Ztg." —, wie sich nun hrrauSstellt, Unrecht getban und leisten für die in Ge danken verübte Kränkung offene Abbitte. Daß Krüger ein legitime» Staatsoberhaupt und die Polen Rebellen waren, ist ein Unterschied, dessen Kenntniß Graf Bülow bei „diesem Hause" nicht vorauSsctzte und, wie der Erfolg zeigt, nicht vorauSzusetzen brauchte. Im Uebrigen wandle sich Gras Bülow mehr gegen Bebel al» gegen vr Hasse, nachdem dieser durch einen Zwischenruf einen gegen ibn gerichteten falschen Borwurf zurückgewiesen batte, und daS mag wohl mit dazu beigetragen haben, daß der Kanzler mit seinen Vergleichen nicht wählerisch war. Ueber die Stimmung im tschechischen Lager wird der „Münch. Allg. Ztg." aus Wien, 10. December, geschrieben: Seit dem Sturze des Ministeriums Thun, das eigentlich von dem tschechischen Finanzminister Kaizl geleitet wurde, macht sich eine gewisse Ernüchterung unter den Tschechen bemerklich. Man hatte befürchtet, daß die lange Frist, die der Vorbereitung der Reichsrathswahlen gegeben ist, einer fieber haften Agitation im Lande Raum verschaffen werde. Das ist aber nicht eingetreten und es ist klar, daß die Verwirrung, in welche Oesterreich während der Ministerien Badeni und Thun gerieth, darin seine Ursache hatte, daß die Herrschaft des slawi schen Elements unerträglich wurde. Schon der Feudaladel, ins besondere Fürst Georg Lobkowitz, machte Versuche, um wieder Oel ins Feuer zu gießen, und gewiß wird die in den nächsten Tagen beginnende böhmische Landtagssession benutzt werden, um neuerlich Sturm zu säen. Vorerst aber lasten sich die Dinge verhältnißmäßig günstig an. Die herrschende jungtschechische Partei findet in den agrarischen Kreisen lebhafte Gegnerschaft, und die Verhandlungen des gestern abgehaltenen Agrarier- tages widerhalltcn (wie schon telegraphisch erwähnt) von Rufen gegen die Phrasenhaftigkeit und Unzuverlässigkeit der jungtschechischen Politiker. Allerdings verhimmelten auch diese bäuerlichen Redner das böhmische Staatsrecht und verschworen sich, der tschechischen Sprache und Nationalität erhöhte Geltung zu verschaffen. Immerhin aber werden die Vorstöße von dieser Seite gemildert, wenn die öffentliche Aufmerksamkeit von dem ausschließlich politischen Treiben auf wirthschaftliche Motive abgelenkt wird. In der gegenwärtigen Generation wird der nationale Chauvinismus sich schwerlich mäßigen lasten, unter den tschechischen Studenten dagegen macht sich, zumal unter dem Einflüsse des Professors Masaryk, seit einiger Zeit eine gemäßigte Richtung bemerklich, die auf Annäherung an die Deutschen hinzielt. So beschloß der Verein „Slavia" jüngst mit 80 gegen 42 Stimmen die Zulassung auch deutscher Mit glieder, wogegen die Radical-Nationalen natürlich heftige Ein sprache erhoben. Die Mehrheit des Vereins setzt sich aus demo kratischen und socialistischcn Studenten zusammen und zog sich wegen ihrer gemäßigten Haltung bereits die Unzufriedenheit der jungtschechischen Führer zu. Der Magistrat der Stadt Prag versagte der „Slavia" die Räume zur Abhaltung ihrer Sitzungen. Das sind so Unterströmungen, die im politischen Leben vorerst noch nicht zur Geltung gelangen können. De Mehrheit des böhmischen Landtages wird ihnen gegenüber zum Ausdruck bringen wollen, daß das tschechische Volk zu den äußersten Maß regeln entschlossen ist, wenn nicht wieder eine im slawischen Sinne parteimäßige Regierung in Oesterreich ans Ruder ge langen wird. Deutsches Reich. U Verltu, 12. December. (Lohnnachweisungen.) Im zweiten Monate des nächsten Jahres werden die Berufs genossenschaften spätestens von den Berufsgenossen die Lohn nachweisungen auf das Jahr 1900 einfordern müssen, um aus deren und der Gefahrentarifc Grunde die Beiträge umzulegen. Nachdem mit dem 1. October 1900 das neue Unfallversicherungs gesetz in Kraft getreten ist, waren nun Zweifel über verschiedene bei der Einforderung der Lohnnnachweisungen auftauchende Fragen entstanden, darunter auch die, ob für die Umlage auf das Jahr 1900 getrennte Lohnnachweisungen, d. h. für die Zeit vom 1. Januar bis 30. September gemäß der alten Bestimmung und für die Zeit vom 1. October bis 31. December 1900 gemäß der neuen Bestimmung, aufgestellt werden sollen, oder ob die Auf stellung für den Umfang des ganzen Jahres 1900 einheitlich, sei es nach der alten, sei es nach der neuen Vorschrift, erfolgen soll. Das Reichsversicherungsamt hat diese Frage dahin beantwortet, der Nachweis der Löhne für das Jahr 1900 müsse in der Weise erfolgen, daß die Lohnnachweisungen für die Zeit vom 1. Januar bis 30. September 1900 nach der Vorschrift des § 10, Abs. 2 des Unfallversicherungsgesetzes vom 6. Juli 1884 und für die Zeit vom 1. October bis 31. December 1900 nach der Bestimmung des § 29, Abs. 2 des Gewerbeunfallversicherungsgesetzes vom 30. Juni 1900 aufgestellt werden. Da das Gewerbeunfallver- sicherungSgesetz vom 30. Juni 1900, abgesehen von einer auf die betreffende Frage nicht bezüglichen Vorschrift, mit dem 1. Ok tober 1900 in Kraft getreten ist, so muß auf die Befolgung der in Rede stehenden Vorschrift des § 29, Abs. 2 von diesem Zeitpunct ab bestanden werden. Alle Arbeitgeber, welche die Aus füllung der Lohnnachweisungen vorzunehmen haben, werden gut thun, sich schon jetzt auf diese Aenderung einzurichten. * Berti», 13. December. Die Bildung einer „Ge sellschaft für sociale Reform" ist, wie wir hören, von einer Reihe bekannter Soeialpolitiker aus den verschie densten Parteien beschlossen worden. Die Gesellschaft soll die Ausgabe haben: 1) Als Glied der Internationalen Vereinigung für ge setzlichen Arbriterschutz, im Zusammenwirken mit den Vertretern anderer Staaten, die Hindernisse zn beseitigen, die der Förderung des Arbeiterschutzes mit Rücksicht aus die Concurrenzfähigkeit der Industrie aus dem Weltmarkt entgegengestellt werden; 2) alS nationale Vereinigung der verschiedenen Bestrebungen, welche in Deutschland für die sociale Reform auf dem Gebiet der Arbeiter frage thütig sind, diese zu stärken, durch Aufklärung in Wort und Schrift Berständniß für die sociale Reform zu wecken und zu thätiger Mitarbeit anzuregen. Als nächste Aufgaben dieser Reform betrachten sie namentlich: den Ausbau des Arbeiterschutzes und der Gewerbcaufsicht, die Förderung deS Arbeitsnachweises, die Fortbildung der Einrichtungen zur Verhütung und Beilegung von Streitig keiten aus dem Arbeitsverbältniß( den Ausbau der Arbeiter versicherung im weitesten Sinne, die Förderung der Bestrebung der Arbeiter» in BerusSvereinen und Genossenschaften ihre Lage zu bessern. Die Gründer erkennen an, daß seit dem Erlaß des ersten Arbeiter-VersicherungS-GesetzeS er hebliche Fortschritte auf dem Gebiet der Lohnarbeiter frage gemacht worden sind, sind aber der Meinung, daß die oben bezeichneten Ziele, die auch im Sinne der kaiserlichen Erlasst vom 4. Februar 1890 liegen, schneller und wirksamer batten erreicht werden können, wenn die jenigen, welche für die sociale Reform eiutreten, ihre An strengungen vereinigt hätten, um die Hindernisse zu beseitigen, die fast naturgemäß sich einem derartigen Reformwerk ent- gegcnstellen. Behufs Errichtung der Gesellschaft soll eine Versammlung am 6. Januar 1901, Abends 7 Uhr, im Architekteubause in Berlin stattfinden. Zu den Begründern der Gesellschaft geboren di- Abgeordneten Bassermann, vr. Hieber, vr. Hirsch, l)r. Hitze, Letocha, vr. Lieber, M'Lller, Vr. Paasche, vr. Pachnicke, Rösicke, Schmidt-Elberfeld und Trimborn; ferner die Professoren Brentano, E. Francke, Kalle, Lexis, v. Schäffle, Schmoller, v. Schulze-Gävernitz, Som bart, Ad. Wagner; außerdem von bekannten Persönlich keiten u. A. Frhr. v. Berlepsch, Stadtrath Flesch-Frank furt, Fabrikant Freese-Berlin, vr. Freund, Vorsitzender der Landesversicherungsanstalt Berlin, Oberbürgermeister Oe. G aß n e r-Mainz, Landgericdtsratb Ku le ma nu-Braun schweig, Pfarrer Naumann, Landesökonomierath Nobbe, Eommerzienrath v. Pfister-München, Wirkl. Geh. Rath v. Rottendurg-Bonn, Stöcker, Pfarrer Weber, Ober bürgermeister Witting-Posen rc. Berlin, 12. December. (Arbeiterbewegung.) Unter den Berliner Rollkutschern beginnt eS sich zu rühren. Eine zahlreich besuchte Derufsversammiung faßte nach leb hafter Debatte folgenden .einstimmigen Beschluß: „Ja Er wägung, daß die Arbeirsverhältnisse im Transportgewerbe traurige und insbesondere die Arbeitszeit eine übermäßig lange ist; in fernerer Erwägung, daß die Führer durch Ueber- müdungbei ihrerThätigkeil rinschlafen und dadurch nichtnur sich selbst, sonder» auch den Straßenverkehr ausS Höchste gefährden; in weiterer Erwägung, daß die größere Mehrzahl der Un glücksfälle auf der Straße den geschilderten Thatsacken zu zuschreiben ist, erachtet es die Versammlung im Interesse aller Staatsbürger dczw. der Sicherheit auf der Straße für unbedingt nothwendig, daß eine gesetzliche Regelung der Arbeitszeit der Transportarbeiter herbei geführt wird. Die Versammlung ersucht daher die ReichScommission für Ardeiterstatistik dahin gehende Erhebungen anzustellen und das Resultat den gesetzgebenden Körperschaften zur Schaffung einer Ec- Werbenovelle vorzulegen." — In einer Versammlung beider Berliner Bäckerinnungen wurde zu Forde rungen der Mehlkutscher Stellung genommen. All seitig wurde betont, daß die Mehlkutscher ihre Wünsche um Entschädigung für die Zustellung der Mehlsäckr ins Hau» statt an die Bäckermeister an ihre eigentlichen Arbeitgeber, die Mehlhändler, Mühlenbesitzer oder Fuhrherren, hätten richten sollen. Die Innungen konnten sich in die Geschäfts beziehungen zwischen Bäckermeistern und Mchllieferanten nicht einmischen. Es wurde beschlossen, jede Unterhandlung mit den Mehlkutschern über die geforderte ZustellungSgcbühr abzulehuen. — Die vereinigten Ausschüsse des Bundesraths für NechnungSweseu und für Handel und Verkehr hielten heute eine Sitzung. — Die „B. N. N." schreiben: In einzelnen Kreisen wird die vom Staatssekretär des Reichs-Marine-AmtS in der be kannten Müller-Fulda-Affaire abgegebene Erklärung so ausgelegt, al» ob da« Verschulden de» in Frage kommenden Beamten bereit» erwiesen sei. Daß die» nicht so ist, geht daraus hervor, daß zunächst nur Erhebungen im Wege de» DiSciplinarverfahren» eiogeleitet sind. Der Zweck des selben ist, einmal dem Beamten Gelegenheit zu geben, sich zur Sache zu äußern, dann aber — und hierauf kommt e» wesentlich an — den Sachverbalt aufzukläreu und den noch keineswegs feststehenden Wortlaut der angeblichen Aeußcrung durch Vernehmung der betheiligten Personen zu ermitteln. — Der ReickütagSabgeordnete v. Kardorss-Waboitz schreibt der „Post": In verschiedenen Blättern hat eine Notiz gestanden, daß Ich den Vorsitz in der Budgetcommission wegen Disserenzrn mit dem ReichstagSpräsidenten Herrn Grasen von Balle st rem nirdergelegt I hätte. Diese Annahme ist eine durchaus irrthümliche. Ich habe I wich auS derBudgrtcommission lediglich deshalb zurückgezogen, weil ich beabsichtigt», im Plenum thätiger zu sein, als bisher, und namentlich, um auf die Angriffe der Socialdemokratie auf meinen erkrankten Freund Frhr n. von Stumm mit größerer Frische entgegnen zu können. Nach einer mehrstündigen Leitung der Ver handlungen der Budgetcommission ist man doch abgespannter, als dies für die Plenarverhandlungen des Reichstags Wünschenswerth ist. Wilh. von Kardorff-Wabnitz. — Beim Kultusminister vr. Studt sand gestern eine Tafel statt, zu der der Minister des königlichen Hauses v. Wedel, der commondirendr General deS GardrcorpS v. Bock und Polach, der bayerische Gesandie Gras Lerchenfeld und andere Mitglieder des diplomatischen Corps. der Präsident und die beiden Vicepräsidenten des Reichstages, sowie die Vorsitzenden verschiedener Reichstags- fraktionell Einladungen erhalten hatten. — Zu morgen Abend sind der Bischof von Paderborn l)r. Schneider, der bischöfliche Caplan vr. Struckmann, der Unterstaatsiekretär und die Ministerial- directoren, sowie zahlreiche Räthe Les Cultnsininisteriums zur Tafel geladen. — Die Summe der beim Alldeutschen Verbände für die Boeren eingegangenen Gelder beläuft sich jetzt auf 251732,57 c^. Für die deutschen Truppen in China sind bei dem Verbände bis jetzt 8030,42 «inge- gangen. — Die Herausgeber deS„GotbaischenHofkalenderS" sind durch den Gang der Ereignisse in Südafrika vor ein unbequemes Hinderniß gestellt worden. Die Engländer baden zwar die Besitzergreifung von den beiden Boeren» staaten in Südafrika verkündet, aber den Mächten ist die amtliche Notification der Einverleibung noch nickt zugestellt, und die Boeren selbst setzen den Kampf fort. Die Leitung deS HofkalenderS bat sich mit einem Act salomonischer Weis heit auS diesem Dilemma gezogen. „Um beiden Theilen gerecht zu werden, sind die beiden Frei staaten mit ihren Präsidenten und den bei ihnen beglaubigten und noch nicht abberusenen diplomatischen Vertretern beibehalten worden; zugleich aber wurden bei dem Artikel Großbritannien unter den afrikanischen Colonien sowohl die.Füranje-Rioer-Colony" als die Baal-River-Colony" riugefügt." — Der Bevollmächtigte znm Bondesrath, Senator der freien Hansestadt Bremen vr. Pauli ist von Berlin abgrreist. * Hamburg, 12. December. Auf Anregung des Ham burger HilföauSschusseS für die Boeren fand in später Abendstunde im großen Saale des ConventgartenS eine imposante Kundgebung für Transvaal statt. Die etwa 2000 Köpfe zählende Versammlung sandte ein Tele gramm an den Reichskanzler, in welchem dem Protest der Versammlung gegen die bisherige Behandlung der Boerensraze seitens der Reichsregierung Ausdruck gegeben wurde. Ferner ging eine Begrüßungsdepesche au den Präsidenten Krüger ab. * Wilhelmshaven, 12. December. Bei dem heutigen FestcommerS, welchen die Stadt Wilhelmshaven zu Ehren der Chinakämpfer veranstaltete, wurden 660 Mann be» wirthet. DaS ganze OsficiercorpS, sowie die städtischen Behörden waren erschienen. Avmiral Thomsen feierte die Kämpfer von Taku, Peking und Tientsin in begeisternder Rede; die Marine sei durch die Thaten der Chinakämpfer eine ebenbürtige Schwester der Armee geworden. Es sei dies der Erfolg derSchule des Kaisers. AdmiralThomsen schloß mit einem enthusiastisch aufgenommenen Hurrah auf den Kaiser und verlas sodann eine Depesche des Marinecabinets, in welcher mitgetheilt wird, Laß auf Befehl deS Kaisers die Flaggen am Sonntag von sämmtlichen gesunden Mannschaften nach Berlin gekrackt werden sollen, wo auf dem Lehrter Bahn hof feierlicher Empfang staltfindet. * Gotha, 12. December. Die Ratificirung deS StaalS- vertrageS zwischen Preußen, Weimar und Gotha, betr. den Bau und Betrieb der Eisenbahn Treffurt-Hörschel- Eisenach durch Preußen, wird heute amtlich bekannt gegeben. * München, 12. December. Die „Kölnische Volksztg." erfährt aus vaticanischen Kreisen, „daß Msgr. Germano Stranieri auf den Posten deS Nuntius in München kommen werde, wo er früher als Uditore bei der Nuntiatur gewirkt hat". Oesterreich-Ungarn. * Wien, 12. December. An der heutigen Ho f ia f«l be im Kaiser nahmen der deutsche Botschafter Fürst zuEulen- burg mit den Herren von der brutschen Botschaft, General major Graf Hülsen - Häseler, «der bayerische Oberst Pöppl, verschiedene Hofwürdenträger und mehrere Generale Theil. * Wie», 12. December. Heute begannen die Reichs« raths wählen mit den Wahlen der allgemeinen Wähler- classe in der Bukowina und in Kra i n. Es wurden im Ganzen drei Abgeordnete gewählt. Der größte Theil der Wahlen findet erst im Januar statt. Italien. Die deutsche Sprache. * Rom, 12. December. (Deputirtenkammer.) Bet der Berathung deS Budgets deS Unterrichtsministerium» sprach Baccelli sein Bedauern aus über die Abschaffung de- Unter» richts deS Deutschen, der von ihm in den Lyceen eingesührt wurde. Der Unterrichlsminister Gallo erklärte, er habe diesen Unterricht aufgehoben, da für die Abhaltung desselben keine grsetz. liche Grundlage vorhanden war, er habe sich indessen vorgenommen den Unterricht im Deutschen mittelst Gesetzes rinzuführen. Schweden und Norwegen. * Stockholm, 12. December. Der Gesundheitszu stand desKön-igs bessert sich täglich und ist jetzt so gut, daß man erwartet, der König werd« in den nächsten Tagen die Re gierung wieder übernehmen. Orient. Prinz Georg und die Vereinigung Kretas mit Griechenland. I. 6. Aus Athen wird uns gemeldet: Die dem Hofe nahestehenden Kreise bestreiten mit großer Entschiedenheit, daß Prinz Georg den Regierungen der vier Schuhmächte auch nur bedingungsweise seinen Rücktritt von dem Gouvcrneurposten in Aussicht gestellt habe. Der Prinz habe vielmehr nur darauf hin gewiesen, daß, falls seine Stellung als Gouverneur in der bis herigen Unzulänglichkeit belassen werde, die kretische Bevölkerung den jetzigen Zustand nur als einen vorübergehenden ansehen könne und bei der ersten sich darbietcnden Gelegenheit die Ver einigung mit Griechenland anstreben werde. Aus diesen Gründen habe der Prinz Vorschläge zur finanziellen und staatsrechtlichen Consolidirung der Insel als autonomes Staatswesen der ita lienischen Regierung unterbreitet, welche auch versprochen habe, die Annahme dieser Vorschläge bei den übrigen Mächten zu befürworten. Bcrurthkiliiug Gentschttsch'S. * Belgrad, 12. December. Der frühere Minister Gentschitsch wurde heute wegen Majestätsbeleidi gung und öffentlicher Beleidigung der Regierung zu 7 Jahren einfachen Gefängnisses verurtheilt. * Sofia, 12. December. Die Neuwahlen zur So- branje sind auf den 28. Januar a. St. festgesetzt- Amerika. Die „Vincta" in Columbien. Aus Barranquilla (Columbien), 3. November, wiro uns geschrieben: Eine große Freude ist der hiesigen deutschen Colonste «dadurch zu Theil geworden, daß der Kreuzer „Vineta" im benachbarten Hafen von Savanilla einen zehntägigen Besuch (vom 20. bis zum 30- October) abgestattet hat. Fünfzehn Jahre tvaren vergangen, seit dort zum letzten Male di« deutsche Kriegsflagge gezeigt war, uns ihr Wiedererscheinen erfüllte die Deutschen jetzt mit um so größerem Stolz, als sie an Bord eines so schönen ersiclassigen Kreuzers wehte. Da unmittelbare Befürchtungen für die Sicherheit der deutschen Colonie nicht Vorlagen, so konnte die „Vineta" ihre Reise nach Cura^ao fortsetzen; es gewährt den Deutschen bei den hiesigen unruhigen Verhältnissen aber eine große Beruhigung, für den Nothfall ein so starkes deutsches Kriegsschiff in der Nähe zu wissen. Die Abordnung des Alldeutschen Verbandes beim Präsidenten Krüger. Ueber den uns Leipziger besonders interessirenden Empfang der alldeutschen Deputation beim Präsidenten Krüger bringen die „Alldtsck. Bl." uock folgende fesselnde Schilderung: In dem Augenblicke, als es feststand, daß Präsident Krüger nach Europa kommen würde, konnte auch darüber kein Zweifel herrschen, daß der Alldeutsche Verband in feierlicher Form die Gefühle zum Ausdruck bringen müsse, die ihn beseelen und seit Jahren bestimmt haben, für die gerechte Sache der Boeren einzutreten. Im gc- schäftStübrenden Ausschuß einigte man sich alsbalv auf die Ueberrcichung einer Adresse, die durch eine Abordnung dem Präsidenten persönlich überreicht werden sollte. Nach dem Reiseplan deö Präsidenten Krüger, der unmittelbar nach seiner Ankunft auf französischem Boden bekannt wurde, mußte man annehmen, daß er von Paris auS sich nach Locken versteckt gehalten, und fiel nieder auf ihre Hand. Sie preßte es mit bebenden Fingern. „Und Du wirst verzeihen" — tiefe Gluth brannte ihr bis in die Haare —, „wenn " Thronen entströmten wieder den Augen und in ihnen erstarken die geflüsterten Worte. Hierauf ließ sie sich nieder in den Sessel nächst dem schneeigen Lager, und den Kopf starr erhoben, sah sie mit halb geschlossenen Augen in die Zukunft. Ob wohl einst der Sonnentag kommen würde, nach dem sie lechzte, der Tag der Sühne für das ungeheuerliche Verbrechen an ihrem großen Tobten, ob das Opfer, welches sie brachte, das so unendlich schwer war, daß selbst sie mit ihrem starken Herzen nur zitternd daran denken konnte, nicht umsonst sein würde? Nicht vergebens ein zweites Leben geopfert, um ein anderes zu rächen- Als ihr zum ersten Male der Gedanke durch das Hirn geflogen, hatte sie, in sich selbst erschauernd, den Athrm zurück gehalten. Aber dann — in jenen entsetzlichen Tagen, da man im Namen der Gerechtigkeit das Blut ihres unglücklichen Geliebten forderte, war aus dem Gedanken ein Vorsatz geworden. Und au» dem Vorsätze wurde die That. Sie wußte mit ihrem menschenfremden Herzen keinen anderen Ausweg, den Un schuldigen dem Leben wieder zu erretten, als wenn sie des Mannes Frau ward, den sie im innersten Herzen der llnthat zieh. Mit leisem Grauen dachte sie der Martern, die nun kommen, aber auch die Hoffnung regte sich in ihr, daß die heroische That gelingen würde. Eisig durchschüttelte e» sie: wenn es aber nicht gelang, wenn sie das ganze Leben an dieses Mannes Seite bleiben sollte ? Sie riß das Fenster auf, daß die kalte Nachtluft hereinströmte und sie fröstelte. Eine schwere Müdigkeit überkam sie und ein tiefer Schlaf entriß sie endlich den marternden Gedanken. Als sie im Früh schein de» Tage» erwachte, wogte Hoffnung in ihrer Seele. Sie war für das Leid gerüstet, auch für den Schrecken, wenn er kommen sollte. Dlutroth hob sich die Sonne im Osten über den Horizont. Sturm kündete e». Wie eine Ahnung überkam es sie. Aber nach dem Sturm folgte noch immer Sonnenschein. Die bleichen, festgeschlossenen Lippen, die einen fast harten Zug in dem schönen Frauengesichte schufen, umflog ein Zittern, ein Beben, das der Freude galt, die gewiß noch einmal kam. . . . Freundlich erwiderte sie den Guten-Morgengruß de» Gatten, dessen Gesicht nach dem Uebergenuß des gestrigen Tages noch bleicher und gealterter erschien als sonst. Sie zwang sich zu einem gleichmäßigen Gespräche. Nur als die Mutter, die am Frühstücke theilnahm, unvermittelt aus ihrer stumpfen Apathie erwachend, die Beiden fixirte und plötzlich sagte: „Aber Du, Max, Du schaust ja so alt aus und hast keinen Bart", zuckte sie zu sammen. Eichentreu stieß nervös den Sessel zurück. „Max ist nicht da, Mama", entgegnete er mit mühsam unterdrückter Heftigkeit. Frau Rawen sah ihn starr an. Girrend lachte sie darauf vor sich hin: „O, ich kenne Dich, Du hast nur eine Maske, wie der Alte, der ", sie schien nachzudenken, aber schon ver ¬ wirrten sich wieder ihre Gedanken. Ihr Gesicht nahm den Platten Ausdruck an, der nun schon seit Monden die Züge der einst schönen Frau so erschütternd verunstalteten. Sie schöpfte mit dem kleinen Silberlöffel Kaffee aus der Tasse in das Wasser glas und unverdrossen setzte sie diese kindliche Arbeit fort, bis die graubraune Flüssigkeit über das Tischtuch rann. Draußen war der Winter eingekehrt. Schneeflocken wirbelten vom graubewölkten Himmel und schufen aus den tausenderlei Farben der herbstlichen Natur einen einzigen Grundton: weiß. Dünn und durchsichtig fast war noch die Hülle, aber von Stunde zu Stunde verdichtete sie sich. „Ich möchte Dir einmal das Gut Rawen in seiner ganzen Ausdehnung zeigen", wandte sich Lucie an ihren Gatten, als sie sich vom Frühstückstische erhoben. „Aber doch heute nicht", entgegnete er, indem er auf die tan zenden Flocken wies. „Gerade heute, denn wenn es so fortschneit, wird die Passage zu Pferde nicht lange mehr möglich sein. Uebrigens ist die Tem peratur eine ganz annehmliche." Eichentreu war schließlich einverstanden, und so ritt eine Viertelstunde später das junge Ehepaar aus dem Hofe hinaus auf die Felder. Die Pferde, junge Raffefiichse, tänzelten ein wenig übermüthig, und besonders Eichentreu's „Lia" war etwa» wild. Der ehemalige Officier, welcher seit Längerem kein Pferd unter sich gehabt, da sein „Gut" ihm diesen Luxu» nicht ge stattet hatte, war hiervon nicht sehr erfreut, besonders als Lucie, sobald sie auf das freie Wiesengehänge kamen, dem scharfen Trabe einen Galopp folgen ließ. Im Fluge sausten sie dahin, und selbst als sic die Steinbrüche erreichten, wo der Weg schmal wurde, mäßigte Lucie nur wenig das Tempo. Da, als sie eben dicht neben einem ausgelassenen Schiefer bruch« hinauf zum Wald« ritten, hörte Lucie hinter sich ein Fluchwort. Sie wandte sich um. Eichentreu gab seinem Pferde, das nicht vorwärts wollte, die Sporen und hieb eS mit der Reitpeitsche über den Kopf. Das Thier ging zornig wiehernd in die Höhe, schlug aus, plötzlich sprang r» zur Seite und galoppirte mit dem Reiter, der über dasselbe alle Gewalt ver loren, dem Rande des Steinbruches zu. „Schlag Lia nicht", rief Lucie dem Gatten zu, aber trotzig mit dem Kopfe schüttelnd hatte dieser die Warnung verachtet. Ver geblich bemühte er sich, das Angesicht von Todesangst verzerrt und grau, das Pferd zurückzureißen. Blitzschnell warf Lucie ihren Fuchs herum, ein scharfer Hieb und sie galoppirte hinter dem scheuen Thiere. „Lia, Lia!" rief sie ein paar Mal. Als das Pferd stutzte und einen Moment inne dielt, sauste sie heran und erfaßte es bei den Zügeln. Aber sie fand kaum Zeit, es herüberzureißen, denn schon schwankte der Boden und ein Theil des schütteren Lberhängenden Rasens brach ab und kollerte in die Tiefe. Als die Pferde wieder auf den Weg zurückgebracht waren, reichte Eichentreu seiner Frau die Hand. „Ich danke Dir, Lucie", sagte er, und über das graue Ge sicht mit den flackernden Augen ging es wie tiefe Rührung. „Ich danke Dir das Leben. Diese Bestie hätte mich sicher in den Steinbruch geworfen." Er drückte zärtlich ihre Hand. Lucie erbebte vor der feuchten Kälte dieser Finger. Sie nickte stumm mit dem Kopfe und nahm wieder ein scharfes Tempo auf. Sie wollte nicht sehen lassen, wie tief sie er schüttert war. Sie hatte ihn gerettet, ihn, der Wäre es nicht eine Sühne für die entsetzliche That gewesen, deren sie ihn zieh, wenn er da seine Glieder zerschmettert hätte? — Aber nein, er mußte leben. Wenn er starb, jetzt, ehe das Geheimniß enträthselt, ehe die Wahrheit an den Tag kam, so blieb Max, dem der heiße Schlag ihres Herzens mehr galt als je, für immer ein lebendig Todter, ein hinter Kerkermauern Be grabener. So ritten die beiden Gatten schweigend nebeneinander. Als sie in die Nähe des Breitgrundes kamen, ließ Lucie ihr Pferd im Schritt gehen. Ihre Augen feuchteten sich und ein brennendes Gefühl erfüllte ihre Seele, als sie die Stelle passirten, wo der alte Johann zum letzten Male lebend seinen Herrn gesehen. So heftig war diese Bewegung, daß sie plötzlich ihren Fuchs wandte und ihn querfeldein gegen das Schloß zu lenkte. Sie ließ dasThier die Gerte fühlen, und so war sie bald Eichentreu weit voraus, der die unruhige „Lia" nicht neuerlich durch ein scharfe» Tempo störrisch machen wollte. Sie ritt die Außenseite der Scheuern und Stallungen entlang, um das rückwärtige Thor zu gewinnen. Einen traurigen Blick warf sie auf die rauchgeschwärzten Mauerüberreste der Scheuer, welche an jenem Abend durch einen Blitzschlag entzündet worden war, da ihr Vater verruchter -Mörderhand zum Opfer fiel. Bei der ungeheuren Arbeitslast, die seit dieser Zeit auf ihren Schultern ruhte, war der Wieder aufbau der Scheuer noch nicht durchgcführt worden. Man hatte im heurigen Jahre mit den bestehenden Räumlichkeiten ausreichen müssen. Schon wollte sie weiter reiten, da fiel ihr Blick auf einen kleinen, braunen Gegenstand, welchen das ungeduldig scharrende Pferd aus der dünnen Schneeschicht emporgehoben. Es war eine jener kleinen, aus Papiermache gepreßten Streichhölzer schachteln, wie sie in den besseren Kreisen eine Zeit lang hoch modern waren. Ein Frösteln durchlief Lucie, als sie mit der Reitgerte die fast zerweichte Masse vollständig aus dem Schnee herausschälte. Wie kam dieses Ding daher? Von einem Arbeiter gewiß nicht. Die begnügten sich mit den übelriechenden, aber billigen Schwefel hölzchen. Im Schlosse waren sie ebenfalls niemals in Gebrauch gewesen. Nur von Einem wußte sie, daß er diese eleganten Schächtelchen zu benutzen pflegte — Eichentreu. Und immer mehr erschauernd, bildete sich in ihrem Kopfe, den die Gedanken wild durchstürmten, eine Verbindung zwischen Eichentreu und diesem Brande. War es ein Zufall, daß der Wind diese weggeworfene Schachtel hierher verweht, oder —? Wenn es nun nicht der Blitz gewesen wäre, der die Scheuer in Asche gelegt, wenn in dem tobenden Kampfe der Elemente Je mand den zündenden Funken in das Stroh hineingeworfen, um durch die Aufregung, welche dieser Brand naturgemäß schuf, wenigstens durch Stunden ein anderes, viel größeres Verbrechen zu verbergen? — Lucie zitterte am ganzen Leibe. Sie fühlte, daß sie erst jetzt aus tiefster Seele den Verdacht hegte, daß der Mann, den sie nun ihren Gatten nannte, jene verruchte That begangen. Sie hatte die Empfindung, daß mit dieser unscheinbaren Wahr nehmung ein großer Schritt gethan, das Dunkel zu lüften. Unsagbar stürmte es in ihrem Innern. In ihrer zweifelnden Frauenseele hatte sie doch, vielleicht unbewußt, manchmal dem Gedanken Raum gegeben, daß Eichentreu rein sei von dieser That. Und wie sie auch bangte, daß dann derAndere, der Geliebte, welcher sicher unschuldig war, für immer ein unerhörtes Schicksal erdulden sollte, so hatte sie doch gemeint, für den künftigen Gatten diese Milderung annehmen zu dürfen. Aber jetzt gab es kein solches Gefühl in ihrem Herzen mehr. Und doch wich alle Farbe aus ihren Wangen, als nun der Gatte neben ihr hielt und besorgt fragte, wat ihr fehle, da sie so starr in dem -Sattel saß. (Fortsetzung folgt.) dem Haa schlossen, Residenz l die Nach: Berlin bi Huldigung deutsche 8 führte, da ric Kölner Plan Wiel Rheinland .inwesenbi ehrung sü sreulich, z Platze w, Stationen Haag beri Form seil un» ohne können, in für die F leiten; in gesetzte A schien sie und auch so bald deS Verb« stellte sick de» Emp Reichstag heit der Anlässe i nannten. ;n könne sie, wie hervorgin Gelegenh« aber von gleich na bei den wofür si dient hak Die? 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