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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 19.10.1901
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1901-10-19
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-19011019014
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1901101901
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1901101901
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1901
- Monat1901-10
- Tag1901-10-19
- Monat1901-10
- Jahr1901
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Amtsblatt des Aänigkichen Land- nnd Äintsgerichtes Leipzig, des Mathes nnd Malizei-Ämtes -er Ltadt Leipzig. Nr. 534. Sonnabend den 19. October 1901. Anzeigen-Preis die -gespaltene Petitzeile LS Reklame» unter dem RedacrtonSstrtq («grspaltra) 75 vor dea FamUieuuach» richte» («gespalten) 5V Lz. Tabellarischer nad Zifferusatz rutsprecheud Häher. — Gebühren für Nachweisungen »ad Ofsertenanaahme 95 L, (excl. Porto). Ertra-Beilagen (gefalzt), »ur mit der Morgen »Ausgabe, ohne Postbeförderung SO.—, mit Postbesärderuug 70.—» Aunahmeschluß für Anzeige«: Abead-AuSgab«: vorinittag« 10 Uhr. M»«g«»-A»S-abe: Nachmittag« 4 Uhr. Bei de» Filiale» nad Annahmestelle» je ein halb« Stund« früher. Anzeige» stad stet« a» di« Expedition z» richte». Die Expedition ist Wochentag« uuuuterbroche» geöffnet von früh S bi« Abend« 7 Uhr. Druck uud Verlag von S. Polz tu Leipzig. 95. Jahrgang. De Wet bricht in die Capcolonie ein. De Wet wird durch die englische Ueber- am Modderfluß Boeren über Sieg der General Gatacre Methuen's bei Schwere General Lord Roberts wird zum Höchst 2b. Sieg der Boeren über Buller am Baal- Sieg der Boeren bei Rensburg. Sieg der Boeren bei Colesberg. Lord Roberts übernimmt das Commando. Blutiger Sieg der Engländer bei Nooit- Sieg Delarey's am Nitralsnek. Sieg De Wei s bei Palmietfontein. Niederlage der Boeren bei Ficksburg. General Hamilton nimmt den Commandanten Commandant Lotter wird hingerichtet. Der an einer Darmentzündung erkrankte Scheepers wird von den Engländern ge- Mafeking wird von den Engländern entsetzt. Lord Roberts überschreitet den Vaal. Formelle Annectirung des Oranje-FreistaateS. Johannesburg wird von den Engländern beseht. Siegreicher Angriff der Boeren auf die Nachhut hindert worden wären. Der Hauptherd des Anarchismus aber sind die drei La Plata-Staaten und Chile, in denen insbesondere die aus Südeuropa stammenden Anarchisten zu Tausenden Unterschlupf finden, weil in diesen Ländern die polizeiliche Ueber- wachung der Ankömmlinge noch immer ziemlich im Argen liegt. Bei den itn vergangenen Frühjahre stattgefundenen, allerdings durch energisches Vorgehen der Regierung schnell unterdrückten Unruhen in Argentinien haben denn auch di« Anarchisten eine Rolle gespielt. Die südamerikanischen Staalen werden also gewiß gut daran thun, nach dem Muster der Vereinigten Staaten gegen „ die Anarchisten, so bald diese gegen die bestehenden Gesetze ver- vorgenommenen Abstimmungen zu- stoßen, auf das Nachdrücklichste vorzugehen. Wegnahme einer englischen Batterie am Sieg der Boeren bei Wepener. Sieg der Boeren bei Reddersburg. Die Boeren schließen den Obersten Dalgety tn Sieg De Wet's bei Merkatsfontein. Niederlage Buller wird bei Colenso ge Die amerikanischen Republiken und der Anarchismus. SS Telegraphisch wird berichtet, 'daß der berüchtigte Johann Most, der leider dem deutschen Reiche entstammt und den sogar der deutsche Reichstag eine Zeit lang in seiner Mitte hat dulden müssen, von dem New Uorker Gerichte wegen eines aufrührerischen Artikels, den er nach der Ermordung Mac Kinlcy's in seiner Zeitung „Die Freiheit" hat erscheinen lassen, zu einem Jahre Ge- fängniß verurtheilt worden ist. Diese Mittheilung ist in mehr als einer Hinsicht von Interesse. Anscheinend wollen die Vereinigten Staaten trotz der Ermordung ihres Präsidenten von einer Ausnahme-Gesetzgebung gegen die Anarchisten absehen, dafür aber die bestehenden Gesetze mit aller Schärfe anwenden. Für diese Annahme spricht die für einen Zeitungsartikel ja gewiß nicht geringe Strafe von einem Jahre Gefängniß. Niemand — natürlich mit Ausnahme der Anarchisten und ihrer socialistischen Freunde — wird aber diese Strafe für zu hoch halten, denn der eminenten Gefahr der anarchistischen Aufhetzung kann nur mit energischen Strafen be gegnet werden. Die Regierung der Vereinigten Staaten befindet sich auf demselben Standpuncte, den auch wir stets vertreten bei Elandslaagte, das deutsche Boerencorps wird vernichtet, Oberst Schiel gefangen genommen. 22. October. Die Einschließung des Obersten Plumer in Mafeking ist beendet. 24. October. Vorpostengefechte bei Rietfontein und Besters. General Aule trifft mit den bei Glencoe geschlagenen Engländern in Ladysmith ein. 30. October. General White sucht mit den englischen Truppen von Ladysmith nach Greytown durchzubrechen, wird aber von den Boeren festgehalten und bei Nicholsons Nek ge schlagen. 31. October. General Buller trifft in Capstadt ein. 7. November. Kämpfe in der Umgegend von Kimberley. 11. November. Kimberley wird von General Cronje eingeschlossen. Cecil Rhodes befindet sich in der Stadt. 21. November. Die Einschließung von Ladysmith ist beendet, die Vorposten der Boeren werden bis Estcourt vor geschoben. 23. November. Lord Methuen drängt bei Belmont Cronje's Vorhut zurück. 25. November. Cronje räumt Graspan und geht über den Modder zurück. 28. November. Sieg der Boeren über Methuen. 10. December. bei Stormberg. 11. December. Magersfontein. 14. December. schlagen. 20. December. commandirenden in Südafrika ernannt, Lord Kithenn zu seinem Generalstabschef. 6. Januar 1900. Mißglückter Sturm der Boeren auf Ladysmith und Niederlage der Engländer bei Rensburg. 22. Januar. General Buller überschreitet den Tugela und nimmt den Spionkop. 24. Januar. General Buller wird am Spionkop ge schlagen und muß über den Tugela zurück. 8. Februar. ' krantz. 12. Februar. 15. Februar. 15. Februar. 30. November. Roberts giebt den Befehl an Kitchener ab. 11. December. Roberts verläßt Südafrika. Dritte Periode, Schwanken des Kriegsglückes. 13. December. Sieg Olivier's bei Rouxville. 14. December. General Clements wird von Delarey bei Nooitgedacht geschlagen. 29. December. Commandant Hertzog dringt in die Capcolonie ein. 11. Ianuar 1901. Für die Boeren siegreiches Gefecht bei Murraysburg in der Capcolonie. 17. Januar. Sieg der Boeren bei Carolina, durch den die berüchtigte Streife des Generals French nach Osttransvaal veranlaßt wird. 9. Februar. General French schlägt Botha bei Ermelo. 16. Februar. 20. Februar. Sieg Delarey's bei Hartebeestfontein. 23. Februar. ' ' /'s s macht genöthigt, bei Welgevonden über den Oranje zurück zugehen. 25. Februar. Sieg des Generals French bei Middelburg. 15. März. Siegreicher Ueberfall einer englischen Pro- viantcolonne durch die Boeren bei Krügersport. 25. März. Zweiter Sieg Delarey's bei Hartebeestfontein. Ende April. Concentrischer Vormarsch der Engländer auf Leydsdorp von Pretoria aus über Pietersburg und von Belfast aus nach Norden. 1. Mai. Niederlage der Boeren bei Dergeplats. 13. Mai. Einnahme von Pietersburg durch die Engländer. 30. Mai. Schwere Niederlage der Engländer bei Vlak- fontein. 15. Juni. Schwere Niederlage der Engländer bei Wil- mansrust. Ende Juni. Ausbruch der Pest in Capstadt. 14. Juli. Niederlage von Scheeper's Commando am Campdeboo-Berge. 20. Juli. Tod der Gemahlin des Präsidenten Krüger. 21. Juli. Kruitzinger schlägt den englischen Obersten Grabbe bei Cradock. 6. August. Lord Kitchener erläßt seine berüchtigte Pro klamation, in welcher er Dem, der sich nicht bis zum 15. Sep tember ergiebt, mit Verbannung auf Lebenszeit droht. 18. August. Capitän Morley wird von De Wet am Elandsriver geschlagen. 20. August. Scheepers reibt ein englisches Husaren regiment bei Uniondale auf. 2. September. Verhaftung des Or. Krause in Lon-- don wegen Spionage-Verdachts. 5. September. Commandant Lotter wird mit seinem Commando bei Petersburg (Capcolonie) gefangen genommen. 6. September. Früherer Staatsanwalt von Trans vaal Broeksma in Johannesburg wegen Hochverraths verhaftet. 19. September. Botha schlägt den Obersten Gough bei de Jagersdrift. Smuts sprengt westlich Tarkastad den ihn umschließenden Ring der Engländer. Delarey erbeutet südlich von Pretoria eine britische Batterie. 27. September. Botha erstürmt die Forts Jtala und I Prospekt. I 29. September. Botha erbeutet bei Melmoth einen I britischen Convoy. 30. September. Erfolgreicher Angriff Delarey's auf I das Lager des Obersten Kekewich bei Moodwill. Broeksma I wird erschossen. 11. October. 12. October. I Boerencommandant I fangen genommen. * Pietermaritzburg, 17. October. (Reuter's Bureau.) I Gouverneur Milner kommt hierher, um mtt dem Cabinet von I Natal über den Zcilpunct zu bcrathen, zu dem die zur Er- I örterung der südafrikanischen Zollunlon in Aussicht I genommene Conscrenz cinbcrufen Werder, soll. Ter Prcmicr- I Minister Hime erklärte einem Berichterstatter gegenüber, er sei I durchaus für einen Vorzugstarif für englische Maaren, voraus- I gesetzt, daß England die Rcciprocität bewillige und die Colonien I zustimmten. Hime sprach die AnsicU aus, daß der gegenwärtige I britische Freihandel lediglich den auswärtigen Handel zum I Wettbewerb ermuthiqe. * London, 18. October. Aus dem Lagervon Shorn- Icliff sind von zwei 200 Mann starken Compagnien Neo- Im a n r y, die nach Südafrika abgchcn sollten, 50 Mannoer Ischwunden. Unter den Neomanry herrscht große Unzufrieden- I heit wegen rückständigen Soldes. * London, 18. October. Eine Brüsseler Drahtung des I „Stand." besagt, in Boerenkreiscn verlaute, daß das jüngste lAuftauchen Botha's in Natal lediglich bezweckte, einen I Theil der Streitkräfte Kitchener's zu beschäftigen, um den 2500 I Mann starken Commandos Delarey's und Kemp's zu lermöglichen, unweit der Basutolandgrenzc in Natal I e i n z u d r ing e n. Botha soll sich ohne Verlust zurückgezogen I haben und gegenwärtig in der Nachbarschaft von Vryheid I lagern. (Voss. Ztg.) Prinsloo mit 5000 Mann bei Fouriesberg gefangen. 8. A u g u st. Das Commando von Harrysmith ergiebt sich den Engländern. 23. Augu st. Sieg der Engländer bei Dalmanutha. 26. August. Blutiger Sieg der Engländer bei Belfast, durch den die Boeren nach Komatipoort und Lydenburg ge trieben werden. Präsident Krüger verläßt das Land. 31. August. Die Boeren lassen die letzten gefangenen Engländer frei. 3. September. Robert« spricht die Annektion von Transvaal aus. 11. September. Präsident Krüger begiebt sich auf portugiesisches Gebiet- 1. October. Sieg der Engländer bei Komatipoort. 3500 Boeren gehen auf portugiesisches Gebiet über. Der Guerillakrieg beginnt. 20. Oct ober. Präsident Krüger reist an Bord der „Gelderland" von Lourenyo Marques nach Holland ab. 23. October. Siegreiche« Gefecht der Boeren bei Carolina. 23. November. Gefangennahme von vier englischen Compagnien durch De Wet in De Wettdorv. Nochmals die LeschWe des Deutschen Handelslags. Wir erhalten die folgende Zuschrift: Nachdem der erste ossicielle Bericht über den Verlauf der Vollversammlung de« Deutschen HandelStagS vom 30. Sep tember d. I. erschienen ist, sehe ich mich als Vorstands- Mitglied des HandelStagS veranlaßt, auf Grund dieses Be richts angesichts der schiefen Vorstellungen, welche die in der Morgen-Ausgabe deS „Leipziger Tageblattes" vom 3. d. M. an den Beschlüssen deS Handelstags zum Entwurf eines ZolltarisgesetzeS und Zolltarifs geübte Kritik hervorzurufen geeignet ist, das Folgende festzustellen: 1) Der Deutsche HandelStag ist keine gesetzgebende Körperschaft, sondern eine freie Vereinigung sämmtlicher gesetzlich geordneter Vertretungen deS Handels, der Industrie und der Sclüfffabrt Deutschlands, der außerdem noch mehrere wirthschaftliche Vereine angeboren. Die Beschlüsse seiner Vollversammlungen sind deshalb auch keine gesetzgeberi schen WillenSacte, bezwecken vielmehr lediglich die Fest- stellung der Ansicht der Versammlung zu den ihr I h^en, es einer Ausnahmegesetzgebung, die doch schließlich vorgelegten Anträgen. Ueber das Verfahren in seinen I immer etwas Gehässiges hat, nicht bedarf und daß es genügt, Vollversammlungen entscheiden allem die Satzungen bev I ^enn neben einer sorgfältigen polizeilichen Ueberwachung des Deutschen HandelStagS, seine Geschäftsordnung und die Voll-I anarchistischen Treibens in allen Fällen der Verhetzung, möge Versammlung selbst. Parlamentarische Regeln gelten m ihr I „un in Versammlungen oder in der Presse zum Ausdrucke ge- Vollversammlung selbst eS für I jg^n, dm durch die bestehenden Gesetze gebotenen Straf- "chtig halt. I Möglichkeiten rücksichtslos Gebrauch gemacht wird. 2) Die Vollversammlung deS Deutschen H an de ls- I Indem die Vereinigten Staaten so verfahren, geben sie zu- tags war hiernach, als sie am 30. September d. I- nach I gleich den von ihnen ja so gern patronisirten südamerikamschen Abstimmung über den weltergebenden Antrag d. /Pfifter-> Republiken Vorbild. Sind schon die Vereinigten Staaten, München noch über den weniger weitgehenden Ausschuß- dank der bisher von ihnen den Anarchisten gegenüber geübten antrag abstnnmen zu wollen beschloß, i n ihrem Duldung, stark von dem Gifte des Anarchismus durchseucht, so vollen R e ch t e. Nicht um einen gesetzgeberischen sind die südamerikanischen Republiken ihnen darin noch über. Beschluß der Versammlung, der naturgemäß nur So wird soeben aus Rio de Janeiro gemeldet, daß zwei ein einziger hatte sein können, handelte eS sich, I Anarchisten einen nächtlichen Uebersall auf den brasilianischen sondern um die Feststellung der verschiedenen, rn I Präsidenten geplant hätten und nur durch die Wachsamkeit der der Versammlung vorhandenen Anschauungen über jm Präsidentenpalast ausgestellten Poste» an ihrem Vorhaben ver- vie Frage der Lebensmittelzölle im Allgemeinen' - ' - - - ' — ... an derHand gewisser größerer Gesichtspunkte. Schon der frühere Präsident des Deutschen HandelStagS, Geb. Commerzienrath Delbrück, hatdie Aufgaben des HandelStagS in dieser Beziehung treffend mit den Worten gekennzeichnet: „Es kommt uns darauf an, womöglich die Meinungen, welche hier herrschen, in allen verschiedenen Nüancirungen festzustellen. Wir haben deshalb häufig anders abgestimmt, als es in parlamentarischen Ver sammlungen zu geschehen pflegt." 3) Will man das Ergcbniß der über beide Er ¬ klärungen > sammenfassen, so geht dies dahin, daß I Die Nothwendigkeit eines solchen Vorgehens zeigt wieder ein- u. die große Mehrheit ohne ein einziges Nein mal, wie die schönsten Doctrinen an der Macht der Thatsachen (228 Stimmen bei 34 Stimmenthaltungen, worunter Z» Grunde gehen. Die Vereinigten Staaten haben den euro einige Proteste gegen die Abstimmungsart) sich für pärschen Doktrinären immer als das Musterland der schranken- I' " I " eine wesentliche Ermäßigung der Lebensmittelzölle unter I Radikalismus galt natürlich stets als erstes und wichtigstes Kenn- ls Maul so weit wie möglich aufreißen zu dürfen. Die Bestrafung _ Most's zeigt aber, daß auch in einer Republik die Freiheit der Versammlung O'bl Von 296) noch "weiter gVh'en I Meinungsäußerung eine Grenze haben muß. zu können glaubte, indem sie sich auch für den Dies wiederum thut dar, daß hinsichtlich der individuellen Pfister'schen Antrag aussprach, der eine Erhöhung Freiheit zwischen Republiken und monarchischen Staaten ein ..? . — ... — ' Unterschied nicht besteht und nicht bestehen kann. Denn einerlei, ob Freistaat oder konstitutionelle Monarchie: jedeStaatsorganifatjon muß sich schützen nach dem Recht: des von den ersten Menschen an bestehenden Gesetzes der Nothwehr. An diesem natürlichen Selbsterhaltungstriebe jedes Staatswesens muß die Freiheit des Individuums immer eine 'Grenze finden. Ein Staat, der um politischer Doctrinen willen auf dies Recht der Nothwehr ver zichtete, würde sich selbst das Todesurtheil sprechen. Die ener gische Bestrafung Most's wird man den deutschen Socialisten vor zuhalten haben, wenn sie, wie das ihre Art ist, in jedem energischen Urtheile gegen socialistische oder anarchistisch« Aufhetzung ein ge wisses Byzantinerthum erblicken, als ob die Gerichte mit dem Ur theile sich bei dem Kaiser oder dem betreffenden Landesfürsten lieb Kind machen wollten. Nein, derartige Urtheile ergehen nicht, um den Fürsten eine Freude zu machen oder um sich ihnen gefällig zu zeigen, sondern die Richter handeln als Diener des Staates, zu dessen Aufrechterhaltung sie von den bestehenden Gesehen Gebrauch zu machen haben. Dies gilt für die Monarchie, wie für die Republik, für die Länder diesseits, wie für die Länder jenseits des Atlantischen Ozeans. Der Krieg in Südafrika. Historischer Rückblick. Heute, am 19. Oktober, jährt sich zum zweiten Male der Tag, an dem vor Glencoe zuerst die Kanonen der Boeren den Engländern ihre Höllenmusik vorspielten, und heute wie damals besteht die feste Zuversicht der Boeren auf ihren endlichen Sieg und die Sympathie der Welt mit ihnen. Die jüngsten Er folge der Boeren haben die Gesammtlage so zu ihren Gunsten beeinflußt, daß es wohl interessant erscheinen dürfte an de: Hand einer kurzen Zusammenstellung der wichtigsten Daten dieses Krieges, die mannigfachen Schwankungen zu verfolgen, in denen das Kriegsglück bald dem einen, bald dem anderen Theil seine Neigung zuwandte. Erste Periode, vom Tage deS Ultimatums bis zum Eingreifen de« Lord Roberts. (Die Boeren im Vortheile.) 11. Oktober 1899. Ablauf des von den Boeren den Engländern gestellten Ultimatums, welches die Zurückziehung der nach Südafrika unterwegs befindlichen Truppen und Räumung der Grenzen beider Republiken fordert. Einmarsch der Boeren in Natal, Betschuanaland und den Norden der Capcolonie. 14. Oktober. Erster Sturm der Boeren auf Mafeking. 19. Oktober. Sieg der Boeren bei Glencoe, General Symon« tödtlich verwundet. 21. Oktober. Sieg der Generale White und French (228 Stimmen bei 34 Stimmenthaltungen, worunter zu Grunde gehen. diVErklärung des Ausschusses" aus'sprach, die I losen Freiheit gegolten. Für die Mundhelden des äußersten eine wesentliche Ermäßigung der Lebensmittelzölle unter Radikalismus galt natürlich stets als erstes und wichtigstes Kenn- die Sätze deS vorliegenden Tarifentwurfs verlangt, und pichen der Freiheit eines Landes die Erlaubniß,Unbestraft das daß weiterhin I ' '' d. etwa die Hälfte der Stimmen der Voll-, zu können glaubte, indem sie sich auch für den! Pfister'sch< " "" der LebenSmittelzölle über die Sätze des jetzigen All- I gemeinen Tarifs hinaus schlankweg verwirft. 4) Nimmt man hinzu, daß der Antrag Bochum u. Gen., der eine mäßige Erhöhung der LebenSmittelzölle aus drücklich für zulässig, die gesetzliche Festlegung von Mindest zöllen dagegen für verwerflich erklärt, mit 224 gegen 65 Stimmen abzelehnt wurde, so kann sich jeder einsichtige und vorurtheilslose Beobachter ein klares Bild von der Stellung deS Deutschen HandelStagS zu dem Tarifentwurf und den verschiedenen im Anschluß an ihn aufgestellten For derungen machen. Hervorzuheben ist übrigens noch, daß von den rheinisch westfälischen Handelskammern zwar die Handelskammern Aachen, Düffeldorf, Duisburg, Essen, Gladbach, Lennep, Mühlheim a/Rubr, Ruhrort, Stollberg, Trier, Wesel, Wetzlar, Bochum, Dortmund, Münster und Siegen für den oben erwähnten Antrag stimmten, daß aber die mindestens ebenso bedeutenden Handelskammern zu Barmen, Bonn, Coblenz, Elberfeld, Köln, Krefeld, Neuß, Saarbrücken, So- linßen, Arnsberg, Bielefeld, Hagen, Iserlohn, Lüdenscheid und Minden sich gegen ihn erklärten. k) Wenn übrigens in der eingang« erwähnten Kritik bemerkt ist, daß sich die sächsischen Handelskammern auf der Vollversammlung des HandelStagS nicht geregt zu haben scheinen, so ist demgegenüber hervorzuheben, daß sämmtliche sächsische Kammern für den ver mittelnden Ausschußantrag gestimmt haben und daß insbesondere die Leipziger Handelskammer bei dem Zustandekommen deffelven in den AuSschußverhandlungen eifrig mitgewirkt hat, wie sie auch seit Januar d. I. im Vorstande de« Deutschen HandelStagS Sitz und Stimme hat und zu allen wichtigen daselbst verhandelten Angelegenheiten stet« Stellung nimmt. Leipzig, den 18. Oktober 1901. Zweiniger, Vorsitzender der Handelskammer Leipzig. Trotz dieser sehr dankenSwerthen Darstellung müssen wir leider gestehen, daß wir noch immer nicht klar darüber werden, ob die 151 Stimmen, die für den Antrag Pfister und dann für die Erklärung de« Ausschüsse- abgegeben wurden, die LebenSmittelzölle de« neuen Tarif« nur im Allgemeinen „wesentlich ermäßigt" oder keinesfalls über die Satz« de« jetzigen allgemeinen Tarif« hinaus erhöht wissen wollen. Deutsches Reich. I-. Leipzig, 18. Oktober. Die Entscheidung der wichtigen Frage, ob ein Richter in eine Gerichtsschreiberstelle versetzt werden kann, erfolgte beute durch den 3. Civilsenat de« Reichsgerichts. Derselbe erkannte den Anspruch des zum Hilfsgerichtsschreiber an das Amtsgericht Darmstadt versetzten Amtsrichters E. auf Fortzahlung seines AmtS- richtergehalteS als berechtigt an und verurtheilte den hessischen Fi-cu- zur Zahlung der zunächst beanspruchten Differenz zwischen dem Monatsgehalt« al» Amtsrichter und al« Gerichtsschreiber in Höhe von 148,50 nebst Zinsen vom 1. März 1900 an. Da« Reichsgericht hat damit aner kannt, daß die Versetzung eine- Richter» in «ine nicbtrickter- lichr und niedriger dotirte Stellung unzulässig ist. (Wiederb.) * Leipzig, 18. Oktober. (Au- dem deutschen S t «in druck«, werde.) Di, deutschen Steindruckrrck Zweite Periode, die Aera Roberts'. (Das Kriegsglück auf Seiten der Engländer ) 18. Februar. Lord Roberts umgeht die Stellung Cronje's bei Magersfontein und nimmt Jacobsdal. 19. Februar. General De Wet fängt den englischen Train ab. 22. Februar. Die Belagerung von Kimberley wird auf gehoben. General Cronje rückt nach Bloemfontein ab, wird aber von den Engländern am Paardeberg eingeholt und ein geschlossen. 27. Februar. General Cronje ergiebt sich mit 4000 Mann. 28. Februar. General Buller überschreitet den Tugela am Jllangwane. I. März. Die Boeren heben die Belagerung von Lady smith auf und ziehen sich nach den Grenzpässen zurück. II. März. Nachhutgefecht bei Driefontein. 13. März. General Roberts nimmt Bloemfontein. 30. Mär z. Sieg De Wet's bei Brandfort. 31. März. Wegnahme einer s-5"^ " Koornspruit bei Thabanchu durch De Wet. 1. April. 4. April. 7. A p r i l. Wepener ein. 8. April. 25. April. General Brabant entsetzt Wepener. 30. April. Sieg Lord Roberts' am Houtnek und Auf nahme des Vormarsches auf Pretoria. Anfang bis Mitte Mai. Siegreiche Kämpfe der Engländer im Norden des Oranje-Freistaates. 18. Mai. ! ' ' 27. Mai. 28. Mai. 31. Mai. 31. Mai. der Engländer bei Lindley. 5. Juni. Pretoria wird von den Engländern genommen. 7. Juni. Sieg der Boeren bei Rodeval. 19. Juni. Die Boeren lassen die englischen Ge fangenen frei. Ende Juni. Siegreiches Gefecht der Boeren im Osten des Oranje-Freistaates- Englisches Kesseltreiben gegen die selben. 23. Juni, gedacht. 12. Juli. 16. Juli. 26. Juli. 30. Iu l i.
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