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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 02.05.1900
- Erscheinungsdatum
- 1900-05-02
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-190005028
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19000502
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19000502
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1900
- Monat1900-05
- Tag1900-05-02
- Monat1900-05
- Jahr1900
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 02.05.1900
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Riesaer H Tageblatt und Anzeiger MtUitt mü Ayri-tt). relkgram»-«d«si»: 6 Fernstrechstelke Lag ° » «-«> der König!. AMShauptmannschaft Grohenhain, des Köniftl. Amtsgerichts und des Stadtraths m Riesa. Iva Mittwoch. s. Mai 1900, Aben»s. SS Iahe» La» Mrsarr Tageblatt ! erscheint jede» Lag Abend» mit Ausnahme der Sonn» und Festtage. Vierteljährlicher Vezug»prr«» bei Abholung in den Expeditionen in Riesa und Strehla oder »durch unsere Träg« frei in» Hau» 1 Marl SO Psg., bei Abholung am Schalter der Kaiser!. Postanstalten 1 Mart 25 Psg, durch den Briefträger siet in» Hau» 1 Mart 65 Psg. Anzeigen-Annahme für die Nummer de« Ausgabetags bi» Vormittag S vhr ohne Gewähr. Druck und Verlag von Langer L Winterlich in Riesa. — Geschäftsstelle: Kastanien st ratze 59. — Für dtr Redaktion verantwortlich: Hermann Schmidt in Riesa. Dir Schulvorstände im amtshauptmannschoftlichen Bezi'ke Großenhain werden hiermit ver anlaßt, über dir in ihrem Schulbezirk« zu Ostern diese» Iah«» in da» schulpfl'chtige Alter getretenen blinden Kinder bi» zum 15. Mai 19VV rin« Liste anher rinzureichrn und dabei mit anzugrben, ob diese Kinder zur Ausnahme in die Blindenanstalt angemeldet worden sind. Sind dergleichen Kinder nicht vorhanden, so ist solche» durch Fehlschrin anzuzrigrn. Großenhain, am 26. April 1900. Königliche BezirtSschulinspection. 569 s Vr. Uhlemann. Sieber. E» soll die Lieferung von ungefähr 16100 tzx Roggeastroh pp. an den Mindestfordernden vergeben werden. Angebote find bi» 12. Mai Vormittag» 10 Uhr versiegelt und kostenfrei bei der unter zeichneten Verwaltung, woselbst die Bedingungen vorher »Inzulehen sind, etnzusenden. Königliche Garnison-Verwaltung Riesa. * Die zu den Erweiterungsbauten dr» Garnison-Lazarethe» zu Riesa erforderlichen Erd-, Maurer-, ASvhalt-, Steinmetz- und Zimmerarbeiten sollen in einem Loose öffentlich verdungen werden. Die VrroingunqSunt« lagen liegen iw Geschäftszimmer deS unterzeichneten Baubeamten — Riesa. Kaserne Weststrvßr — zur Einsicht au« und können daselbst VerdingungSanschläge gegen E'st itkung der Selbstkosten entnommen werden. Angebote sind versiegelt und mit der Aufschrift „LooS I Erweiterungsbau Lazareth Riesa versehen bi» zum 1V. Mai 1SV» Barm. 11 Uhr postfret an den Unterzeichneten einzusrnden, woselbst die E'öffnung der Angebote in Gegenwart der erschienenen Bewerber erfolgen wird. ZuschlagSsrist 4 Wochen. Auswahl unter den Bewerbern Vorbehalten. König!. Garuison-Baubeamter Riesa. Holzversteigerung auf Marbacher Staatsforstrevier. Im Gasthofe zur Post in Rosten sollen Freitag, den 11. Mai 1VQ«, von Vormittag» 10 Uhr an, nachstehende Nutz- und Brennhölzer, al»: 39 h. Stämme, 103 b. u. 82 w. Klötzer, 22 rw w. Brennscheite, 6,5 rar w. Brennknüppel, 33 5 rw h. Zocken, 99 00 Wllhdr«. w. Brennreisig u 465 rw w. Stöcke versteigert werden. Nähere» enthalten die bei den OrtSbrhörden u. in den Schankstätten der umliegenden Orte auShängrnden Plakate. Könitzl. Forstrevierverwaltuna Marbach und Köniql. Forstrentamt Tharandt, am i. Mai 1900. Jordan. Wolffraurm. OertlicheS und Sächsische». Riesa, 2. Mai 1900. — Die Baumbluth hat begonnen. An allen Obstbäu- inen öffnen sich die dicken Blüthenknospen, die Blüthen- pracht bricht ans Licht. Die Gärten stehen in weißem, Gewände. Welch' ein liebliches Bild gewährt jetzt ein Dörf chen, dessen dunkle Dächer aus dem Blüthenmeere heraus blicken. Und welch ein Leben herrscht in einem blühenden Baume! Das summt und brummt da oben im Sonnen- sckjeine, als wenn eine ganze Dorfmusik da oben Konzert geben wollte. Da sind sic angetommcn, die fleißigen Bie nen, haben ihre dunkle Wohnung verlassen und trinken nun im goldeney Sonnenlichte von dein süßen Nektar der weißen Blüthen und beladen sich mit dem gelben Blüthen- staube, aus dem wir dann den köstlichen Honig bekommen. Aber indem sie von Blüthe zu Blüthe schwirren und tief hineinkriechen, bis sie das Nektartröpfchen erlangen kön nen, leisten sie den Blüthen selbst einen Dienst, durch den sie all die Süßigkeit reich bezahlen. Sic kehren den be fruchtenden Blüthcnstaub auf die Narbe des Stempels, dann wachsen die feinen Pollenschläuchc bis hinter in den Kern des Fruchtknotens, wo die Samen-Anlage der Befruch tung harrt. Dann haben die Blüthenpracht und der Blü- thenduft ihren Zweck erfüllt, die weißen Blätter welken und wirbeln als Blikthenschnee zu Boden. Aber noch dür fen wir uns der Baumblüthe freuen! Geht hinaus ins Freie! Jetzt sind unsere Landstraßen am schönsten! Jetzt glühen die Bäume in der Frühlingssonne, es duftet um euch her, es musicirt neben euch und über euch, und über dem Felde jubilirt die Lerche und steigt zum Helle« Himmel empor. Wollen da nicht auch eure Herze« sich aufwärts schwingen in überquellender Freude? -- Die vierte Deputation der Ersten Kammer bean tragt, die Kammer wolle in Uebereinstimmung mit der Zweiten Kammer beschließen, die Petitionen des Gemeinde raths zu Kemnitz und Genossen, sowie des Elbbadcbesitzcrs Kroegis in Meißen um Aufhebung der der Dresdner Dün- gcrexport-Gesellschast ertheilten Genehmigung zur Einlas sung von Fäcalien in den Elbstrom der Staatsregierung zur Erwägung zu überweisen. — In dem Bericht heißt es: Schon im Dezember 1897 wendete sich dec Gemeiuderath von Eotta an die Kammern mit einer sehr eingehenden Petition wegen der durch dieses Einlassen hexvorgerufenen Uebclstände. Diese Petition kam in beiden Kammern zu eingehender Berathung und wurde von beiden Kammern einstimmig der Königlichen Staatsregiernng zur Kcnntniß- nahme überwiesen. Im November 1899 kommen nun wie der Petitionen der Gemeinderäthe mehrerer elbwärts ge legenen Ortschaften an die Kammern, in welchen darüber Klage geführt wird, daß die dem früheren Landtage aus- sührlichst geschilderten Ucbelstände nur noch gestiegen seien und in höchstem Maße fortdauerten. Ebenso klagen Be sitzer von Elbbädern sowie Fischer darüber, daß sich die ekelerregenden Massen bis nach Meißen hinunter bemerklich machten, das Baden in der Elbe würde dadurch unmöglich, die edleren Fischarten würden vertrieben, ja der Fischerei betrieb sei infolge der ekelerregenden Verschmutzung der Netze fast nicht mehr möglich. Diese Verunreinigung der Elbe erklärt sich einestheils dadurch, daß die Düngerex port-Gesellschaft der Vorschrift, daß nur flüssige Fäkalien in die Elbe geschüttet werden dürfen, nicht oder nur unvoll ständig nachkommt, indem sie einfach den gesammten Gru beninhalt, Dünnes wie Dickes, in ihre Fässer pumpt und diese dann einfach in die Elbe entleert. Dadurch, daß diese Entleerung nahe am Ufer vorgenommen ivird und so die klumpigen Schmutztheile, Papierfctzen rc. in der schwä cheren Strömung langsam hintreiben, machen sich dieselben auf weitere Entfernung bemerklich. — Auf Befehl Sr. Majestät des Königs wird der feier- ! liche Schluß des gegenwärtigen Landtages Sonnabend, den 12. Mai Nachmittags 1 Uhr in dem Thronsaale des Königlichen Schlosses stattfinden. , — Am Sonntag Nachmittag ist auf Nünchritzer Gebiet ein weiblicher Leichnam angeschwommen. Derselbe befand sich bereits im Zustande hochgradiger Verwesung. Dem An scheine nach stand die Ertrunkene noch im jugendlichen Alter; sie wird kaum zwanzig Jahre alt gewesen sein. Der Leichnam, der ein vollständig gutes Gebiß zeigte, war be kleidet niit einer grüngraucn Kleidertaille, braunem Un terrock, rothgestreiftem Hemd, schwarzwollenen Strümpfen, feinen Lederstiefcletten mit Knöpfen und einem mit Spitzen besetzten Corset; ferner sand man bei der Leiche eine Brosche, die ein kleines- Bild enthält. — Eine Sonnenfinsternis; steht am 28. Mai bevor. Dieselbe wird auch in unseren Gebieten sichtbar sein und zwar wird hier die Sonnenscheibe zur Hälfte bedeckt sein. In Berlin beginnt die Verfinsterung der Sonne Nachmit tags 4 Uhr 1 Mim, sie endet um 5 Uhr 55 Minuten. — Der Handels- und Gewerbe-Kammer Dresden ist amt lich mitgctheilt worden, daß der Herr Staatssekretär des Reichs postamtes die Zulassung des von der Kammer beantragten Sprech verkehrs zwischen Dresden einerseits und Frankfurt (Main) so wie Köln (Rhein) andererieits noch für das laufende Jahr in Aufsicht genommen hat. Diesem Verkehre soll eine Fernsprech- verbindungsanlagc Leipzig — Kassel — Frankfurt sowie eine neue Leitung Frankfurt — Köln dienen, deren Herstellung ungeordnet worden ist. -- Erledigt ist die sechste ständige Lehrerstelle in Gröba bei Riesa. Kollator: das K. Ministerium deS Kultus und öffent lichen Unterrichts. Einkommen: neben freier Wohnung 1300 Mk. Gehalt Im 1.—3. Tienstjahre, 1500 Mk im 4.—6., 1700 Mk. im 7.-9., 1850 Mk. «m 10 - 12 , 2000 Mk. im 13.—15., 2150 Mk. im 16.-18., 2300 Mk. im 19.-21., 2500 Mk. im 22.-24., 2700 Mk. im 22.-27 , 2850 Mk. im 28. und 29., 3000 Mk. vom 30. Dienstjahre ab. Wegen Anrechnung anderwärts verbrachter Dienstjahre behält sich der Schulvorstand Entschließung vor. Gesuche sind bis zum 15. Mai beim K. Bezirksschulinspektor Sieber in Großenhain einzureichen. — Zum internationalen Schülerbriefwechsel hat daS Sächsische Ministerium de» Kultus und öffentlichen Unterrichtes Folgendes verordnet: Schon um des Ansehens der deutschen höheren Bildungsanstalten willen erscheint eS schlechthin unstatt haft, daß unreife Knaben von der Schule zu einem solchen Brieswechsel zugelassen werden. Dagegen will e» daS Ministerium, so lange und so weit sich nicht Unzuträglichkeiten Herausstellen, geschehen lasten, daß Schülern der vier oberen Masten der Gym nasien und Realgymnasien und der ersten Realschulklasten, di« mit Genehmigung ihrer Eltern darum nachsuchen, in den Schul" fächern Befriedigendes leisten, sittlich verlässig und taktvoll sind- die Bethriligung an einem derartigen Briefwechsel verftattet wird, dafern die betreffenden Lehrer der neueren Sprachen sich zu einer gewissenhaften Ueberwachung des Briefverkehrs dem Leiter der Schule gegenüber bereit erklären. — Der Verband deutscher Brieftauben-Liebhaber-Vereine hat sür daS Abschießen und Fangen von Wanderfalken, Hühner habichten und Sverberweibchen für daS Jahr 1900 wiederum eine Prämie von 2000 Mk. ausgesetzt. Diese 2000 Mk. ge langen Anfang December 1900 nach dem Verhältniß der einge- lieferten Fänge zur Bertheilung. Zur Erhebung eines Anspruches an diese Prämie muffen die „beiden Fänge" eines Raubvogels, nicht der ganze Raubvogel, bis spätestens Ende November 1900 dem Verbands-Geschäftsführer W. Dördelmann zu Hannover- Linden eingesandt werden. Die Läufe sind bis kurz über dem ersten Gelenk abzuschneiden, so daß ein kleiner Federkranz stehen bleibt. Es wird gebeten, die Fänge zu sammeln und der Porto- Ersparniß halber zusammen cinzusenden. Vor der Absendung wolle man die Fänge gut dörren. Sendungen, die irgend welche Spur von Verwesung verrathen, müssen ohne Weiteres dem Feuer überwiesen w.rden und kommen deshalb nicht in Anrech nung. Nur die Fänge genannter Raubvögel können Berück sichtigung finden. — Die Jagdzeiten aus Rehbvcke, welche noch sächsischem Jagdgesetz erst mit dem 1. Juli ihren Anfang nimmt, beginnt sowohl in Preußen als auch in Oesterreich mit dem I. Mai und da die umsänglichen Jagdgebiete der beiden großen Monarchien laut statistischen Erhebungen zusammen im Durchschnitt alljährlich nahezu 150,000 Stück von der genannte» Wildsorte liefern, so werden sich von jetzt ab die Wildprctmärkte nach mehrwöchentlicher Pause aufs Neue beleben. — In Preußen sind ferner mit dem 1. Mai die Trappen, wilden Schwäne und Schnepfen in die Schonzeit getreten. In Sachsen dürfen Schnepfen, sowie Hähne von Auer-, Birk- und Haselwild nur noch bis zum 15 Mai erlegt werden. Von da ab genießt dann in Sachsen alles Wild, mit alleiniger Ausnahme des sogen. Raubzeuges, bis zum 1. Juli hin, wenn die hohe Jagd beginnt, gesetzlichen Schutz. >e( DresdnerLandgericht. Wegen gemeinschaft lich begangenen schweren und einfackzen Diebstahls hatten sich» vor der ^Strafkammer die Gebrüder Ernst Riclzard und Wilhelm Brösgen aus Möglenz bei Liebenwerda zu verant worten. Während Rich Br. eine geringe Freiheitsstrafe verbüßt hat, weißt der Strafregisterauszug W. Brösgeus eine größere Anzahl schwerere Strafen auf. Beide sind Handarbeiter in der Landwirthschaft und zuletzt in Röderau wohnhaft gewesen. Es wird ihnen durch die Anklage zur Last gelegt, in der Nacht zuin 14. Mai vorigen Jahres aus dem Vereinszimmer des Gasthof „Zum Waldschlvßchen" in Röderau, nachdem sie die Fensterscheibe eingedrückt und eingestiegen waren, aus dem daselbst befindlichen Reise körben des „Muldenthaler Sänger-Chor", nachdem sie die selben aufgebrochcn hatten, 40 (Yegenstände, wie Costüme, Anzüge, Uniformen, Stiesel, Bücher, Hüte, Perrttcken, Trompeten, Handschuhe, Messer, Strümpfe uud baares Geld gestohlen zu haben. Die Angeklagten gaben das ihnen zur Last gelegte zu, doch behauptet Richard Br., sie seien nicht eingestiegen, um zu stehlen, sondern, sie hätten als Mit glieder eines Athletenklubs, der in demselben Zimmer, in
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