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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 08.05.1900
- Erscheinungsdatum
- 1900-05-08
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-190005082
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19000508
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19000508
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1900
- Monat1900-05
- Tag1900-05-08
- Monat1900-05
- Jahr1900
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 08.05.1900
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nur recht und btMg, da- Deutschland eincht Dünkk-trtdud zurückzahlt, der nicht, wie in vergangenen Jahren, in Nachahmung und Unterordnung besteht, «in schlagende» Beispiel do» der Art, wie „Ideen" in der Welt hin und her wanden» md «die ich Erfindung de» einen immer durch den andern vervollkommnet wird, ist in der Berwendung und »ehändlung de» «tftn» det den An»swaung»«Bmiwn zu erblicken. La» Eisen al» lasttragendes Element in Bau werken ist zuerst ebenfalls aus einer französischen Welt ausstellung zur Verwendung gelangt und zwar in Gestalt I förmtget Träger. Die eigentlich zweckmäßige Ausnutzung dieser Erfindung ist aber in Deutschland bei Bauwerken viel weiter entwickelt, als in Frankreich und nur die Wolkenkratzer der Amerikaner übertrefsen gelegentlich die deutschen Bauten nach dieser Seite — in einer für unser deutsche» Empfinden wenig nachahmer^werthen Weise, vielfach zerbrechen sich die Stiltheorctiker den Kopf darüber, warum man nicht bei der diesmaligen Ausstellung, wie im Jahre 1889, die Eisenconstruetion für die schmückenden Znthaten zum grundlegenden Gedanken gemach hat. Die Ausstellung von 1889 mit ihrem Eiffelthurm vertrat ge radezu den Stil des Eisenbaues. Man sieht an der gegenwärtigen Ausstellung wieder einmal, wie wenig das Gemüth der Menschheit als Ganzes geneigt ist, sich von theoretischen Erwägungen leiten zu lassen. Es verlangt vielmehr beständig nach Abwechslung, vielfach wird der Tadel laut, der Säulenschnuck der Ge bäude harmonire schlecht mit den großen auf Eisen ruhen- Glaskuppeln. Man vermißt jene einheitlich Verschmelzung von architektonischem Material und zeichnerischem Gedan ken, den wir als „Stil" zu bezeichnen gewohnt sind. Die Kritiker vergessen aber einerseits, daß auf einer rück blickenden Jahrhundert-Ausstellung «ich Alles im Stil des neuesten Datums gehalten sein kann, andcrntheils, daß es so etwas wie „Stimmung" in der Welt giebt, und daß eine Stimmung unter Umständen mehr Werth sein kann als akademischer Stil. Will man jedoch von der Stilfrage nicht lassen, so darf man sie wohl dahin beantworten, daß diese Ausstellung weniger den Stil des Eisens als denjenigen der Elektrizität und des Lichtes darstellt. Was an Beleuchtungs-Effekten erreicht wird, übertrifft in Wahr heit die kühnsten Vorstellungen einer schwelgerischen Phan tasie. Schwelgerisch — doch nein — das ist nicht das Wort, denn das Licht, das die Elektrizität schafft, hat etwas vor nehm Kühles, etwas Zurückhaltendes und Läuterndes, was sich mit der Schwüle und .leberschwenglichkeit arabischer Nächte nicht vertrügt. Und vielleicht ist es der läuternden Natur dieses Lichtes zuzuschreiben, daß wir auf dieser Aus stellung keine Straße von Kairo-und sonstige Veranstal tungen finden, die sich dem europäischen Gefühl als Wider wärtigkeiten darstellen. Elf Jahre sind eine lauge Zeit, heißt es in den ge druckten französischen Erklärungen. „Vor elf Jahren las man in.Frankreich Zola, heute thut man es nicht mehr. Die Lust am Abscheulichen ist vergangen und überwunden." Wirklich? Ach, da sind die Wunderhöfe von Alt-Paris. Man hat diese Wunderhöfe in ihrem ganze» mittelalter lichen Gepräge wieder hergestellt. Wunderhöfe hießen sie, weil ihre Bewohner sich einer gar wunderbaren Verwand lungs-Fähigkeit erfreuten. Da waren Krüppel, Lahme, Blinde, Aussätzige und hunderterlei geplagte Menschen kinder, die atlle den Tag über das Mitleid barmherziger Christen zu rühren verstanden. Am Abend, wenn sie in den Wuudcrhof zurückkehrten, verwandelten sich jammepnde Greise und klägliche alte Weiber in jugendfrische Gestalten die Kranken waren gesund, bei Spiel und Tanz drehte sich Alles im Kreise, Gelage wurden gehalten, bei denen die verschiedenen Klassen gewerbsmäßiger Diebe die Haupt- roilo-Welten. Fürsten morgeAde» Bag durst« nichßKMrig bleiben, so wollte e» paS ungeschriebene Gesetz des locker« Geftndek». Heute ahmen alldrM GchttMftakte« nntee tzem Auge einer woPlöbklchen Polizei da» «»Ust« Er- schein»»«« etwer l-chEWWeßangon-lvHett mach MG» kann «HM knlonwdvÄboM' ÄmsthamAvt^ gewesen sein muß. Brrmtschtr- Ein Mörder nach 18 Jahre« en-tdeckt. In LookStown in der Grafschaft Throne in Irland ist man so eben einem Verbrechen auf die Spur gekommen, da» vor 18 Jahren begangen worden ist. Die Polizei hat bereits Schritte gethan zur Ergreifung de» muthmaßlichen Mör ders, der jetzt in der Nähe von Newyork ein behagliches Heim hat. Bor 18 Jahren etwa verschwand ein Man» Namens Alexander Reid auf geheimntßvolle Weise aus Cookstown. Man sprach viel davon, aber Niemand schöpfte damals verdacht, obgleich auch der Sohn des ver schwundenen, Samuel Reid, verschwand und man erst aus Amerika, wo er ejtzt lebt, von ihm hörte. Einige Wochen war die geheimntßvolle Affaire Stadtgespräch, dann war der alte Mann vergessen. Kürzlich sollt« nun auf Befehl des Begräbntßamtes in Cookstown eine Mauer rund um den alten Kirchhof errichtet werden. Beim Graben. der Fundamente stießen die Arbeiter auf ein Skelet, das zu sammengeknickt war, als ob eS in eip drei Fuß langes Loch geworfen gewesen wäre. Die Stadt war in großer Auf regung, denn das Skelet trug die unzweifelhaften Zei- ä)«n einer Gewaltthat. Der Schädel war geborsten, ein Loch ging durch den Kopf, und die Kinnbacken waren gebro chen. Die Kleider wurden an den eigentümlichen Mes singknöpfen, die damals von den Landleuten getragen wurden, als die von Alexander Reid wiedererkannt, der vor 18 Jahren so geheimnißvoll verschwunden war. Das Gericht hat jetzt gegen den Sohn des Ermordeten, Samuel Reid, wegen vorsätzlichen Mordes einen Verhaftungsbefehl ausgestellt. Eine erheiternde Schilderung des per- sichen Militärs enthält die armenische Tageszeitung „Nor- Tär" in Tiflis. Auf den Straßen Teherans, heißt es in dem genannten Blatte, trifft man selten Soldaten an, dafür verlassen sie aber, ohne eine vorherige Erlaubniß einznholen, ihre Kasernen, um die Zeit bei Bekannten zu verbringen oder um als Verkäufer oder zuweilen auch als Ladenbesitzer in den Läden zu handeln. Die Uniform des persischen Soldaten besteht nur aus einer Blouse, die er über seinen gewöhnlichen Archaluk (ein Untergewand) anzieht. Zieht der „Ssartvas" (Soldat) seine Blüuse aus, so ist er wie alle Perser nur mit dem Mchaluk bekleidet. Beim Exerziren (es wird übrigens nur seht selten exer- zirt) kann man neben 60- bis 70 jährigen Greisen 16- bis 17 jährige Jünglinge und sogar 12- bis 13 jährige Knabe» erblicken. Wenn der Compagniechef oder Ba- taillonscommandeur ein Kommando gegeben hat, so spie len sich die komischsten Scenen ab: die eine« machen Rechts um, die anderen Liniksum und ein Theil marschirt gerade aus. Dann führt der Commandeur alle ruhig auf ihre Plätze zurück und erklärt ihnen, was sein Commandv zu bedeuten hat. Beim zweiten, dritten oder vierten Male ist der Erfolg besser; dann aber beginnen die Soldaten sich zu zanken, und der Wortwechsel artet wohl gar in eine Schlägerei aus. Der eine Soldat wirft dem anderen vor, er sei ein Dummkopf und verstehe nichts, er selbst aber wisse Alles. Derartige „militärische Uebungen" endigen gewöhn lich damit, daß der Commandeur der Truppe die Sache aufgiebt und weggeht, und gleich darauf laufen die Sol- daten «ach all« Mchtungen auseinander, entweder tck ihre Läden odex zu ihre« Freunden in deren Häuser und Gävt«^— Hier und da kann man in TabriS vor Ken No- gtenmg-gebäuden Wachtposten sehen, deren Gewehr weit weg vo« ihnen auf dem Boden liegt, während sie selbst, aus den hacken sitzend, sich mit einem Bevmnten unter halt«-, der sie mit Käse und Weintraube« bewirthet. Dia Schildwachen grüßen keinen ihrer militärischen vorge setzten. Nur vorübergehenden Europäer« erweisen sie diese Ehre in Erwartung eines Bakschisch- den diest auch geben. 730 «Mg» 12 Uhr. Schr No«, 770 ««ftiMdlg schön Schön Wetter 700 ««Mderttch 750 «wgm (»Md) «ck «eg» 740 M-t-OP-l-GEM-A. «astchatw» «. «»G», oMn.sAlZ iZ Gchlachtdiehpreise mH d«» Bteh»«,»,« 1» Lr«*d«» am 7. Mat 1SOO nach MnMcher fstftsteüüng. (Mackivreift für 50 ßg M Mart.) Thirrgaltung und v«»«ich»ung.' M. 58 SO 31-34 28-30 vv V7 25-27 30-32 37-40 «ng: Bel Ochsen Kalken, Kühen, Bullen Kälbern- 40 45 37-40 V7-5S 52-50 4S 33-35 33-35 «2-68 58^1 50-57 32 35 28-31 37-40 35-37 50-10 58-S1 53-57 30-32 27-2V «2-64 «0-61 54-58 S0-Ü2 «0S2 48-51 48^1 46-48 41-45 51-54 48 45 Hmmael und Schaft (Merzschafe) . Schwein«: 1. Fethchwetne 2. vollfletschige der feineren Rasim und deren Kreu- 3 fl «sHig^ k" Sliter bi» zu I'/« Jahren . . . . 4. gertng entwickelt«, sowie Gaum und Eber ' «eschilstSa« „ " ' " Schafen und Schweinen langsam. Ochse«: 1. vollfletschige, mMgemästew, höchsten Gchlachtwerth«» bi» z«S Jahren österreichisch« 2. jung« flcksttztg«, nicht auSg«mäst«tr, — ältrr« au»- ?. milßh genährte junge, gut gmtlhrw älter« . . . «. gering gmährte jeden Alt«» Kalbe« und Kühe: 1. vollfletschige, autgemästete Kalben höchsten Schlacht- 2. »„«gemästete Kühe höchst« Schlacht! w«ch«« bi» zu 7 Jahren 3. älter« »„«gemästete Kühe und wenig gut entwickelte jüngere Kühe und Kalben 4. mäßig genährte Kühe und Salben 5. gering genährte Kühe und Kalben Bulle«: voüfftsichig« höchsten Schlachttotrthw 2. mäßig genährt« jüngere und gut genährt« ältere . 3. gerMg genährt« Kälber. 1. feinste Rast- (Bollmilchmast) und beste Saugkälber 2. mittlere Map- und gut« Saugkälber 3. geringe SmqMber 4. «ftrr gering genährt« (Fpffer) : Schaf«: 1. Mastlämmer 2. jünger« 3. (stiere 4. mäßig ei Lerloren-kl. schwarz. Portemonnaie mit Inhalt. Gegen Belohn, abzugebcn Rundtheil 1«. Eine Damenuhr mit Nette ist am Sonntag gegen Abend zwischen Grödel und der Moritzer Fähre verloren Worten. Der ehrllche Finder wird gebeten, dies, gegen gute Belohnung abzugeben in de» Exved. d. Bl. Ein junger weißer Spiüre zugr- lausen Paufitzerstr. It Stüde ««d Kammer wird den 1. Juni oder 1. Juli zu miethru gesucht. Offert, unter I, Ä in die Exptd. d. Bk erbeten. 2 Wse WmM sind preiSwerth zu vnmirthrn und I. October d. I. beziehbar. Wo? sagt di« Exprd. d. Bl. * Et« bester möbltrte» zu vermiethr», per 1. Juni zu beziehen «Ostanienstr. 78 II l. Ein Locht*' vwbe, Kammer, Küche und Zubehör zu vrnniechen, 1. Juli b-ziehbar stenweidn 84«. Artkn-LkmikthW Die Hälfte de« g oßen Dampfbad- Wart«»- ist «och zu vermiethe». Rich«»» zu «fahr« im Bürrau vo« « OS. Hel», hin. Auetion. Im Hofraum deS Spediteur» Herrn Gmnltch, Kastauienstraße, kommt DonuerStag, de« 10. Mai a. Vormittag» 10 Uhr, di« zur Förster scheu Konkursmasse gehörige Ladeneinrichtung zur öffentlichen Versteigerung. Rtesa, den 8. Mai 1909. «. Svl»»U»»z äugest. und verpst. Auktionator und Taxator. von m. >7«,- «uewarra, n»«e» voooo. vonmadv Kodmeoa ddovdo a leaewdm* Eine Dach-GtW« mit Zubehör zu vrrmiethrn, den 1. Juli zu beziehen Rtnchritba K»7 ». Dienstmädchen, im Alter von 16—17 Jahr., womSgl. v. Lande, p. 1k. Juni zu miethev ge sucht. Zu erst, in der Exp. d. Bl» «m Hm»-, oder größere- OsberMSdche» sos. «es. Dampfschiff-Restanratio«. «st» «ldswattestan wkd aus 14 Tag« -iS 3 Woche« ge. sucht ««tzeldtstt. «, vart. MWM ISlleiM für ei« hlrfige» Eolontalwaarengeschäst zur Aulmldnng als Verkäufers« sofort gesucht. Bist Osstrt. nM.sR.BV an dst Exptd. d. Bl. erdet«. Suche per sofort oder später rin gebildete» junges Mädchen (ea. 15—17 Jahr all) zu 2 Kktidern. Offrcken erbeten unter ß- au die Exprd. d. Bl. Tüchtiger zuverlösstger ÄkimelWlin gesucht. Ostert. mit ZeugnißabschMften k. v. VVV ^Jnvalttzendank" Dre-d« nbckeu. Sache sofort eiutn Hausknecht und ck» MDtzchd», nicht rmte» 17 glchtztst Waßtzüs Eküppendvis. Ein Rover zu verkaufen. Wo? sagt die Ex»ed. d. Bl. «ine junge Ziege, 4 Wochen alt, steht zu verkaufen Weid« St. EzgAMM Schöne starke SL Mhe, worunter dir Kälber saugen, stehen preiSwkrth zu verkaufen im Gasthof zu Lichtens««. W. Wittig. Milchvi-H-Berkauf Dienstag, den IS. Mai stelle ich wieder eine große «„»wähl bester Kühe mit Kätbern, sowie hochtkg bei mir zu» Berkauf. Gröbaam Bahnhof Riesa. Paul Richter. Altmärker Milchvieh. Freitag, de« 11. Mai stellen wir eine» Transport der brsten Kühe, knkde» und jung« vnKen in Riesa »Sächsischer Hof' pun verkauf Circa 18 bi» 20 Centn« Futterkgrtoffelu liegen zum Berkaus im Gasthof Hetzdn. Ke Achte, Schuppen — auch die schmerzhafte, nässende, stet» writrrfressrnde Art, selbst Bartflechte, sowie jedestHaut-An-schkag heilt auch in den hartnäckigsten Fällen unbedingt sicher und schnell aus Rimmer« Wiederkehr Pf. SomimSn in Goslar, Mauerstraße 17 u. Bebandlrmgsvorschriften grat, u. Kan«. W-emckt! ist die vorzügl. Wirkung v. Radebeuler Tnrdok Lhmwschwestel'Geifr v. Bergmann L Co., Radebeul-Dresden. Schutzmark: Steckenpfrrd gegen all« Arten Hantnnreinigkeste« und Hantan-fchltlge wt« Mtleff«, SefichWickel, Pusteln, Finnen, Haut« röthe, «lüthchen, Leberflecke rc. L St. VO Pfg.be« A. W. DHoma» K Sohn und Rv». «rdman». r. 8edvvwvmü8tiiilg. Niemand vetplnme Seo Doetzn'tz Schloetaefuttrrvttrz« anzmvrnde». Der Erfok, «e»t nsttzt «S. Pr-SchiM- LÄtnL.'ZLLLE
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